Die Psalmen. Erstes Buch: Psalm 1-41
Das Buch der Psalmen trägt im Hebräischen den
Titel TELIM, punktiert TöHiLIM, was »Lobende« bedeutet, frei wiedergegeben:
»Loblieder«. Das hebräische Wort für Psalm, MZMUR, punktiert MiZMOR, von
»stutzen, kürzen« abzuleiten, bezeichnet einen gedrängten Text,
zusammengefasste, auf den Punkt gebrachte Gedanken. Die meisten der 150
Loblieder sind durchaus Psalmen in diesem Sinne.
Das Hauptthema der Loblieder ist die
auserwählte Nation und ihr Königreich. Die herrlichen Taten und die Treue Jewes,
des Elohims Israels, sowie die Erfahrungen, die die Gläubigen mit Ihm in Seiner
Allgewalt, Seiner Gerechtigkeit und Seinem Erbarmen machten, lösten den
Lobpreis Seines Namens aus.
Die Loblieder
gliedern sich in fünf Bücher:
Erstes Buch, hebr.: Erste (Schriftrolle)
gezählter (Worte): Psalm 1-41
Das Buch des Anfangs korrespondiert mit
dem Ersten Buch Mose »Im Anfang« und
betrifft den Menschen.
Zweites Buch: Psalm 42-72
Das Buch der Namen korrespondiert mit
dem Zweiten Buch Mose »Und diese sind
die Namen« und betrifft Israel als Nation.
Drittes Buch: Psalm 73-89
Das Buch der Berufung korrespondiert
mit dem Dritten Buch Mose »Und Er rief«
und betrifft das Heiligtum.
Viertes Buch: Psalm 90-106
Das Buch der Wildnis korrespondiert mit
dem Vierten Buch Mose »In der Wildnis«
und betrifft Israel und die Nationen der Erde.
Fünftes Buch: Psalm 107-150
Das Buch der Worte korrespondiert mit
dem Fünften Buch Mose »Diese sind die
Worte« und betrifft Gott und Sein Wort.
Psalm 1
1 Glückselig der
Mann,
der
nicht im Rat der Frevler wandelt und nicht auf dem Weg der Verfehler steht
noch
in der Sitzung der Spötter sitzt,
2 sondern an der
Zielanweisung Jewes sein Gefallen hat
und
bei Tag und Nacht über Seine Zielanweisung nachsinnt.
3 Er wird wie ein
Baum, an Wasserrinnen gepflanzt,
der
seine Frucht zu seiner Zeit gibt;
sein
Blatt welkt nicht,
und
alles, was er tut, gelingt.
4 Nicht so die
Frevler,
denn
sie sind wie Müll, den der Wind verweht.
5 Darum stehen
Frevler nicht im Gericht auf
noch
Verfehler in der bezeugenden Schar der Gerechten.
6 Denn Jewe
erkennt den Weg der Gerechten,
doch
der Weg der Frevler verliert sich.
Dieses Loblied preist den Menschen
glückselig! Ein Mensch ist glückselig, wenn er sich Tag und Nacht die Tora, die
Zielangabe für treffliches Handeln, die Weisung des Mose, lesend einprägt und
darüber nachsinnt.
Mose hatte Israel viele Male ermahnt, die
Tora zu erlernen, darauf zu achten und sie zu tun (5.Mose 4:5,6; 5:1; 11:1;
30:14). So sprach Jewe auch durch Josua: »Nicht sollen die gezählten (Worte)
dieser Tora von deinem Munde weichen; sinne Tag und Nacht darüber, sodass du
nach all dem Aufgeschriebenen tust; denn dann wird dein Weg gelingen und wirst
du klug werden« (Jos.1:8).
Heute, in der dem Apostel Paulus gegebenen
heilsgeschichtlichen Verwaltung der Gnade (Eph.3:2), dürfen wir die Ermahnung
zum Lesen auf das gesamte, durch Paulus vervollständigte Wort (Kol.1:25)
ausdehnen. Er schreibt: »Lasst das Wort Christi euch reichlich innewohnen,
belehrt und ermahnt euch gegenseitig in aller Weisheit; singt Gott in Psalmen,
Lobgesängen und geistlichen Liedern voll Dankbarkeit in euren Herzen«
(Kol.3:16).
Nach dem Evangelium der Beschneidung
(Gal.2:7) war es für einen Menschen unter dem Gesetz des Mose so, dass sie in
Jesus blieben und viel Frucht brachten, wenn sie ständig im Wort lebten
(Joh.15:5). Den Tempel vor Augen, beteten die Israeliten: »Gepflanzt im Hause
Jewes, knospen sie in den Vorhöfen unseres Elohim« (Ps.92:14).
Im Grunde ist Jesus der Mann, der an der
Zielanweisung Jewes Gefallen hat. So gelingt Ihm, der Seinen Geist stetig am
lebendigen Wasser des Wortes Gottes labt, alles, was Er tut, und bringt Er
herrliche Frucht, wird Er doch alles in Herrlichkeit vollenden. »Sein Blatt
welkt nicht« (Vers 3); Seine Seele wird nicht im Scheol, im Unwahrnehmbaren,
gelassen, noch wurde der Huldreiche dahingegeben, um die Verwesung zu sehen
(Ap.2:27; Ps.16:10).
Der Weg der Frevler aber endet; sie sterben
und werden während der beiden kommenden Äonen nicht leben. Sie sterben gar ein
zweites Mal, und zwar nach dem Gericht vor dem großen, weißen Thron
(Off.20:14). Im Gericht werden sie nicht aufstehen, sich angesichts ihrer
Schandtaten noch nicht einmal erheben, um etwas zu ihrer Verteidigung
vorzubringen.
Sünder haben in der Schar der Gerechten, die
das Wort Jewes bezeugen, keinen Platz.
Jewe erkennt den Weg der Gerechten. Erkennen
bedeutet »eins werden«. Mithin gehen Jewe und der Gerechte den Weg gemeinsam.
Psalm 2
1 Warum schließen
sich die Nationen zusammen
und
sinnen Volksstämme über Nutzloses nach?
2 Die Regenten des
Erdlands stellen sich auf,
und
Obere beraten geheim miteinander wider Jewe
und
wider Seinen Gesalbten:
3 Wir wollen ihre
erziehenden (Anordnungen)
zerreißen
und
ihre Stricke von uns werfen.
…
Angestiftet vom Satan, versuchten und
versuchen die Nationen immer wieder, Israel und den Gesalbten Jewes zu
vernichten sowie Gott mundtot zu machen. Alle göttlichen Ordnungen möchten sie
als lästige Einschränkung abstreifen, um nach ihren eigenen Vorstellungen zu
regieren. Die Welt hasst Israel und Jesus (Joh.15:18,19).
Das hebräische Wort für Gesalbter ist:
MSchICH, punktiert MaSchIaCh, das griechische: Christos. Jesus, der Sohn
Gottes, ist der Gesalbte, der Messias.
Die Gemeinde zu Jerusalem zitierte einst Vers
3 betend: »… der Du durch heiligen Geist, durch den Mund unseres Vaters, Deines
Knechtes David, gesagt hast: Warum schnauben die Nationen und kümmern die
Völker sich um Vergebliches? Die Könige der Erde stehen dabei, und die Fürsten
versammeln sich miteinander gegen den Herrn und gegen Seinen Christus! Denn sie
haben sich in dieser Stadt in Wahrheit gegen Deinen heiligen Knecht Jesus
versammelt, den Du gesalbt hast: Herodes wie auch Pontius Pilatus mit den
Nationen und den Völkern Israels, um alles auszuführen, was Deine Hand und Dein
Ratschluss vorherbestimmt hatten, dass es geschehe« (Ap.4:25-28).
In der siebenjährigen Endzeit wird sich die
ganze Welt wieder gegen Jesus versammeln. Johannes schreibt: »Dann gewahrte ich
das wilde Tier und die Könige der Erde mit ihren Heeren versammelt, um mit dem
zu streiten, der auf dem Pferd sitzt, und mit Seinem Heer« (Off.19:19).
Auch am Ende des kommenden Äons, nach den
tausend Jahren der Regierung Jesu und Israels in Frieden und Gerechtigkeit zum
Segen aller Nationen, werden sie sich nicht mehr unterordnen, sondern das Joch
abschütteln wollen und gegen Jerusalem ziehen (Off.20:8).
4 Der in den
Himmeln sitzt, erheitert Sich,
mein
Herr hohnlacht ihrer.
5 Dann redet Er zu
ihnen in Seinem Zorn,
und
in Seinem Entbrennen verstört Er sie.
6 Ich aber (gab)
Meinen Regenten als Trankopfer
(dahin)
auf
Zion, dem Berg Meines Heiligen.
7 Ich will von der
Festsetzung berichten:
Jewe
sprach zu Mir: Mein Sohn bist Du,
heute
habe Ich, Ich Dich geboren.
8 Heische von Mir,
und Ich will Dir Nationen als
Dein
Losteil geben
und
Dir zum Besitz die Enden des Erdlands.
9 Du wirst sie mit
eiserner Keule zerschmettern,
wie
ein Töpfergefäß lässt Du sie zerschellen.
…
Was auch immer die Nationen gegen Gott planen
– wer in Anbetracht Seiner Allgewalt so dumm ist, gibt sich der Lächerlichkeit
und Verhöhnung preis. So wie Gott in Christus Jesus einen Vorsatz der Äonen
(für den Ablauf der Äonen) gefasst hat (Eph.3:11), so wird Er aber auch alles
nach dem Ratschluss Seines Willens bewirken und ausführen (Eph.1:11) und Seine
herrlichen Ziele erreichen. Wer will Ihm wehren?
Und dann spricht Gott durch Seine
Zorngerichte zu den Nationen, gibt ihnen aber auch bekannt, dass Er Seinen Sohn
und Regenten dahingegeben hat, dem Er für Seinen Glaubensgehorsam bis zum
Kreuzestod alle Nationen zum Losteil geben wird. Ihm, dem Herrn Jesus Christus,
dem Messias und König Israels, steht alle Gewalt im Himmel und auf der Erde zu,
nicht den Nationen.
Jewe gab Seinen Gesalbten auf Zion, auf dem Berg
Seines Heiligtums, als Trankopfer dahin. Zion hieß ursprünglich der Südosthügel
Jerusalems, die Davidsstadt, dann auch der Tempelbezirk und später ganz
Jerusalem. Ein Trankopfer bestand nach der Weisung des Mose aus Wein, der über
dem Opfertier ausgegossen wurde (2.Mose 29:40; 3.Mose 23:13; 4.Mose 15:5,7,10).
Der Apostel Paulus beschreibt seine völlige Hingabe im Dienst in der Weise,
dass er als ein Trankopfer ausgegossen werde (Phil.2:17; 2.Tim.4:6).
Das Blut Jesu Christi als eines makellosen
und fleckenlosen Lammes war von Gott bereits vor dem Niederwurf der Welt
(1.Mose 1:2) als Opfer vorhererkannt worden (1.Pet.1:19,20). Diesem entspricht
das in den Sprüchen 8:23 über Jesus Niedergeschriebene: »Vom Äon an bin Ich als
Trankopfer (ausgegossen), von Anfang an, von den Vorzeiten des Erdlands an.«
Und nun teilt der Sohn Gottes mit, was Sein
Vater zu Ihm gesagt hat, und zwar all dies, was in den Versen sieben bis neun
geschrieben steht.
Jesus berichtet von der Festsetzung, wer Er
ist und welche Vollmacht Ihm gegeben wird. Jewe sagte zu Ihm: »Mein Sohn bist
Du, heute habe Ich Dich geboren.« Dieses Wort wird in Hebräer 1:5 und 5:5 wie
folgt zitiert: »Mein Sohn bist Du! Heute habe Ich Dich gezeugt!« Jesus ist der
Erstgeborene vor einer jeden Schöpfung (Kol.1:15), Er ist der Ursprung der
Schöpfung Gottes (Off.3:14). Das erste, was Gott tat, war, Sein Wort zu äußern,
das später Fleisch wurde (Joh.1:1,14).
Wie erfolgte die Zeugung? »Er sprach, und es
geschah« (Ps.33:9).
Auf seiner ersten Missionsreise in den Jahren
47 und 48 n. Chr. bezog Paulus im pisidischen Antiochien dieses Wort auf die
Auferstehung Jesu, durch die bestätigt ist, dass Er der Sohn Gottes ist
(Ap.13:33).
Festgesetzt ist des Weiteren, dass dem Herrn
Jesus Christus alle Nationen als Los zuteilwerden (Ps.82:8). Als König Israels
wird Er die Königsherrschaft über die ganze Welt ausüben und für die Äonen der
Äonen, für die krönenden Äonen in der Reihe aller Äonen, herrschen (Off.11:15).
Mit eisernen Keule wird Er die Nationen
regieren. Er sagte: »Wer überwindet und Meine Werke bis zur Vollendung bewahrt,
dem werde Ich Vollmacht über die Nationen geben, und er soll sie mit eiserner
Keule hirten, wie man die Töpfergefäße zertrümmert, wie es auch Ich von Meinem
Vater erhalten habe« (Off.2:26-28).
10 Und nun, (ihr)
Regenten, werdet klug,
lasst
euch erziehen, (ihr) Richter des Erdlands!
11 Dient Jewe in
Furcht,
und
frohlockt (in Ihm) mit Zittern!
12 Küsst den
Verklärten, dass Er nicht zürne
und
ihr den Weg verliert;
denn
alsbald wird Sein Zorn aufzehren.
Glückselig
sind alle, die sich in Ihm bergen!
Wahrhaftig, Jewe ist »mitleidsvoll und gnädig
und langsam zum Zorn« (2.Mose 34:6). Er hat »Geduld, da Er nicht beabsichtigt,
dass einige umkommen, sondern dass alle für die Umsinnung Raum machen«
(2.Pet.3:9).
Bei der Aufforderung, den Verklärten, den
verherrlichten Sohn, zu küssen und Ihm damit zu huldigen, denken wir auch
daran, dass eine Frau, die eine Sünderin war, Jesu Füße im Haus des Pharisäers
Simon küsste. Dieser Glaube rettete sie (Luk.7:36-50).
Wer den Sohn nicht ehrt, muss mit Seinem Zorn
rechnen. »Wer an den Sohn glaubt, hat äonisches Leben; wer aber gegen den Sohn
widerspenstig ist, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt
auf ihn gerichtet« (Joh.3:36). Der Zorn Gottes kommt auf die Söhne der
Widerspenstigkeit (Kol.3:6).
Wer dagegen den Sohn ehrt und Ihm gehorcht,
wird sich der Segnungen des Königreichs Israels erfreuen, wie es auch in Psalm
5:12 heißt: »Aber es freuen sich alle, die sich in Dir bergen, für äonisch
jubeln sie, und Du bist ein Schutzdach über ihnen, und es frohlocken in Dir die
Deinen Namen Liebenden.«
Psalm 3
1 Psalm Davids,
als er vom Angesicht seines Sohnes Absalom entwich.
2 Jewe, was sind
es (doch) viele, die mich bedrängen,
viele
stehen wider mich auf.
3 Viele sprechen
hinsichtlich meiner Seele:
Keine
Rettung gibt es für ihn in (seinem) Elohim!
Zwischenspiel
…
Der Aufstand Absaloms gegen seine Vater David
und dessen Flucht im Jahr 995 v. Chr. wird in 2.Samuel 15 geschildert. Die Aufständischen waren sich dessen gewiss,
dass Elohim David verlassen habe und Er ihn nicht retten werde. Als man von
unserem Herrn Jesus Christus, dem größten Sohn Davids, am Kreuz sagte: »Gott
berge Ihn nun, wenn Er Ihn bergen will« (Mat.27:43), war man ebenfalls davon
überzeugt, dass es keine Rettung für Ihn gäbe.
David erwähnt in Vers drei seine Seele, womit
er sich selbst meint, denn sollte man seinen Körper töten, dann würde sein
Geist entweichen und seine Seele, sein Bewusstsein, wäre nicht mehr; er selbst
wäre nicht mehr. Die Seele ist das Ergebnis der Vereinigung eines Körpers mit
dem Geist Gottes, wie in 1.Mose 2:7 zu lesen: »Dann formte Jewe Elohim den
Menschen aus Erdreich vom Boden und hauchte Lebensodem in seine Nase; und der Mensch
wurde eine lebende Seele.« Der Tod ist die Umkehrung dieses
Schöpfungsprozesses: Der Körper kehrt zum Erdreich zurück, der Lebensgeist zu
Gott, und der Mensch existiert nicht mehr (Pred.9:5,6,10; 12:9; Ps.6:6; 39:14;
104:29).
Wer ist Jewe? Jewe, hebräisch IEUE
(unpunktiert), bedeutet »wird sein« und »der alles Werdenmachende« (IE),
»seiend« (U), »war« (E) und bezeichnet Gott, den Vater, der Geist ist
(Joh.4:24), den immer Seienden, so wie Er in Christus (2.Kor.5:19), Seinem
Wort, Seinem Abbild und der Ausstrahlung Seiner Herrlichkeit (Heb.1:3), für uns
Menschen erfassbar ist.
Wer ist Elohim? Elohim, hebräisch ALEIM,
punktiert ÄLoHIM, bedeutet: der für alles Verantwortliche, der alles
Verfügende, der alle zu El hin Unterordnende.
El, hebräisch AL, punktiert EL, ist der Eine,
der Vater, zu dem hin alles ist.
Ich schreibe »Zwischenspiel« bzw. »Nachspiel«
für »Sela«, hebräisch SLE, punktiert SäLaH. Es bedeutet »aufwiegen« (Hiob
28:16,19) und ist eine ausgleichende Wiederholung oder Variation der Melodie,
mithin als Zwischen- oder Nachspiel, das zum abwägenden Nachdenken anregt.
4 Du aber, Jewe,
bist mir ein Rundumschutz,
meine
Herrlichkeit und meines Hauptes Erhöher!
5 Meine Stimme
(erhebt sich) zu Jewe, ich rufe,
und
Er antwortet mir vom Berg Seines Heiligen.
Zwischenspiel
…
David rief Jewe, den Elohim Israels, an, der
ihm vom Berg Seines Heiligtums antworten wird. Jewe Elohim ist die einzige
Adresse in der Not. Im Aufblick zu Jewe liegt die Rettung!
Jewe ist dem David nicht nur ein Schild (im
Hebräischen ein anderes Wort), das nur den halben Körper schützt, sondern Er
schützt ihn ringsum.
Welch eine Gotteserkenntnis David doch hatte:
Er wusste, dass er nicht eine eigene Herrlichkeit hat, sondern dass Jewe seine Herrlichkeit
ist. Nichts ist aus uns, alles ist aus Ihm! Er wird das Haupt des fliehenden
und niedergedrückten Davids erheben, indem Er ihn wieder in seine Stellung als
König einsetzt.
6 Ich, ich legte
mich hin und schlief,
und
ich erwachte, denn Jewe stützt mich.
7 Nicht fürchte
ich mich vor Myriaden von Volks,
die
sich ringsum gegen mich niedergesetzt haben.
8 Stehe auf,
Jewe,
rette
mich, mein Elohim,
denn
Du schlägst allen meinen Feinden auf die Wange,
der
Frevler Zähne zerbrichst Du.
9 Bei Jewe (steht)
die Rettung.
Auf
Deinem Volk (ruht) Dein Segen.
Nachspiel
Die Rettung steht allein bei Jewe (Jes.43:11;
Hos.13:4; Off.19:1). Jewe stützte und kräftigte David und schlug auch seine
Feinde zurück (Ps.37:39).
Der Tod der Feinde Davids und damit der Gottes
war unter dem Gesetz des Mose gerecht; heute jedoch ist Gott mit allen Menschen
versöhnt und rechnet keinem eine Kränkung an (2.Kor.5:19). Auf die gegenwärtige
heilsgeschichtliche Verwaltung der Gnade (Eph.3:2) allerdings folgen die
Zorngerichte. Dann ist es vor Gott gerecht, Drangsal denen zu vergelten, die
uns bedrängten (2.Thess.1:6).
David fürchtete Jewe und durfte daher seine
Errettung erwarten. Nahe ist die Rettung durch Jewe denen, die Ihn fürchten
(Ps.85:10). Die Rettung war an diese Bedingung geknüpft. »Der Beauftragte
(Bote, Engel) Jewes lagert sich ringsum die, die Ihn fürchten, und befreit sie«
(Ps.34:8).
Lassen auch wir uns durch dieses Loblied
anregen, unserem Gott und Vater völlig zu vertrauen; dann erstrahlt uns Seine
Herrlichkeit im Angesicht Jesu Christi (2.Kor.4:6), wie auch immer Er uns
führt, weil Er uns alles zum Guten zusammenwirkt (Röm.8:28).
Psalm 4
Dem Chorleiter:
Mit Saitenspielen.
Psalm Davids
2 In meinem Rufen
antworte mir,
Elohim
meiner Gerechtigkeit!
In
der Bedrängnis (verschaffe) mir Weite!
Sei
mir gnädig und erhöre mein Gebet.
3 Menschensöhne,
bis zu welchem (Ereignis) ist meine
Herrlichkeit
(noch) zuschanden,
liebt
ihr Nutzloses und sucht ihr Lüge?
Zwischenspiel
4 Und erkennt,
dass Jewe an dem, der Ihm huldigt,
außerordentlich
(handelt).
Jewe
hört, wenn ich zu Ihm rufe.
5 (Ihr mögt)
zürnen, aber verfehlt (dabei) nicht!
Redet
in eurem Herzen auf eurer Liege, und
seid
still!
Zwischenspiel
…
»Dem Chorleiter« wäre wörtlich wiederzugeben
mit »Dem ausdauernd (Leitenden des Chors)«. Der Chorleiter ist angewiesen, das
Loblied mit Saitenspielen vortragen zu lassen.
König David rief seinen Elohim an und bat um
Antwort, die ihm auch verheißen war, denn Jewe sagt: »Rufe Mich an am Tag der Bedrängnis,
Ich befreie dich, und du wirst Mich verherrlichen« (Ps.50:15).
David nannte Jewe »Elohim meiner
Gerechtigkeit«; er wusste also, dass seine Gerechtigkeit nicht aus ihm selbst
kam. Jewe liebt es zu rechtfertigen (Ps.11:7). Eines Tages wird ganz Israel
lobsingen: »Jewe, unsere Gerechtigkeit!« (Jer.23:6).
Wiederholt hatte Elohim David aus Nöten
gerettet, ihm einen Ausweg und weiten Raum verschafft, etwa bei Verfolgungen
durch König Saul (siehe z. B. 1.Sam.23:26-28).
In Vers drei ruft David seine Gegner zum
Nachdenken auf, wie lange sie denn in Nichtigkeiten und Lügen wandeln und
darauf sinnen wollen, David zuschanden zu machen.
Sodann legt der Mann Gottes seinen Feinden
nahe, doch wahrzunehmen, dass Jewe an denen, die Ihm huldigen, Ihm glauben, Ihm
gehorchen und Ihn verherrlichen, außerordentlich handelt, in ganz besonderer,
ja abgesonderter Weise, denn Gott hat Seine Heiligen für Sich abgesondert und
verfährt daher anders mit ihnen als mit den übrigen Menschen. Er erhört ihre
Gebete, so sie nach Seinem Willen sind (1.Joh.5:14), und schützt sie (Ps.3:4;
66:19). »Die Füße dessen, die Ihm huldigen, hütet Er« (1.Sam.2:9). Darum können
die Bedrängnisse den David nicht erschüttern; seine Zuversicht ruht in Jewe.
Jewe »unterscheidet« Israel von den anderen Völkern oder: »(behandelt) es
außerordentlich« (2.Mose 33:16).
Auch wir haben völligen Frieden über den
Wegen unseres herrlichen Gottes und Vaters mit uns, zu denen Drangsale gehören
(1.Thess.3:3). Für uns heißt es in der derzeitigen heilsgeschichtlichen
Verwaltung: »Dir genügt Meine Gnade, denn meine Kraft wird in (deiner)
Schwachheit« voll entfaltet (2.Kor.12:9).
Das Wort vom Zürnen und dass man dabei nicht
sündigen möge, findet sich wieder in Jakobus 1:20: »Der Zorn eines Mannes wirkt
nicht die Gerechtigkeit Gottes (oder: wirkt nicht gemäß der Gerechtigkeit
Gottes )« und in Epheser 4:26,27: »Zürnet ihr und sündigt nicht dabei? Die
Sonne gehe nicht über eurer Erzürnung unter! Und gebt dem Satan keinen Raum!«
David rät, die Sache auf der Liege im Herzen
zu bereden und still zu sein, zu schweigen und ruhig zu werden, wie auch Psalm
62:2 sagt: »Ja, auf Elohim ausgerichtet ist meine Seele still, von Ihm (kommt)
meine Rettung.«
David fährt im Loblied fort:
6 Opfert Opfer der
Gerechtigkeit,
und
sichert euch bei Jewe.
7 Viele sprechen:
Wer wird uns Gutes sehen lassen?
(Erhebe)
mahnend über uns das Licht Deines Angesichts, Jewe!
8 Du gibst Freude
in mein Herz,
mehr
als zur Zeit reichlichen Getreides und Mostes.
9 Mit Frieden will
ich mich niederlegen und schlafen,
denn
Du, Jewe, lässt mich als Abgesondertem in Sicherheit wohnen.
Wer gerechte Opfer opfert, in Aufrichtigkeit
des Herzens, der wird in Sicherheit und furchtlos wohnen. Gutes werden die
sehen, denen das Licht des Angesichts Jewes in reinem Herzen erstrahlt. Alles
wird offenbar, wenn es vom Licht entlarvt wird (Eph.5:13); das Finstere lässt
sich dann gern ablegen. Glückselig ist, wer im Licht Jewes wandelt, von Seinem
Angesicht geleitet (Ps.89:16). Deren Herz wird voll Freude sein und voll
Frieden. Mose hatte dem Volk ein Leben in Sicherheit und ohne jegliche Furcht
verheißen, wenn es die Satzungen und Rechtsanweisungen Jewes bewahrt (3.Mose
25:18; Hes.34:28). Lasst euch durch dieses Loblied erneut dazu aufrufen, damit ihr
vor Freude überfließt!
Psalm 5
Dem Chorleiter:
Für die Losteilinhaberinnen.
Psalm Davids
2 Neige Dein Ohr,
Jewe, zu dem, was ich spreche, verstehe mein Sinnen.
3 Merke auf die
Stimme meines Flehens, mein Regent
und
mein Elohim,
denn
zu Dir bete ich.
4 Jewe, morgens
hörst Du meine Stimme,
morgens
wende ich mich Dir zu, und ich spähe (nach Dir aus).
…
Das Gebet am Morgen ist der beste
Tagesanfang. Von der Frühe an den ganzen Tag über nach Jewe Ausschau zu halten,
zu Ihm aufzublicken, auf Seine Weisungen zu achten, Seine Führung zu erkennen –
dies ist die Herzenshaltung eines Gläubigen.
So wandelte auch unser Herr Jesus Christus,
der nur sprach, was Er vom Vater hörte (Joh.8:26; 12:49: 15:15), weil von
Tagesanfang an die Verbindung mit Ihm durch das Gebet belebt war, wie berichtet
wird, dass Er sehr früh aufstand, an eine einsame Stätte ging und betete
(Mark.1:35).
Übrigens rief David in bekenntnishafter Weise
seinen Regenten und seinen ganz persönlichen Elohim an, von dem er sich völlig
abhängig weiß, der ihm nahe ist und Sich seiner fürsorglich annimmt.
5 Denn Du bist
nicht ein El, der Gefallen an Freveln hat,
Böses
verweilt nicht bei Dir.
6 Prahler stellen
sich nicht in die Gegenwart Deiner Augen,
Du
hassest alle, die Ichhaftes wirken.
7 Du gibst alle
verloren, die Lüge reden,
der
Mann der Blut(-schuld) und des Trugs ist Jewe ein Gräuel.
8 Ich aber komme
zu Deinem Haus aufgrund der Größe Deiner Huld,
und
ich werfe mich, Dich fürchtend, zum Tempel
Deines
Heiligen (huldigend) nieder.
…
Sünder können Jewe nicht sehen, David aber
kann es, und zwar nicht aufgrund eigener Tugenden und Vorzüge, sondern der
Größe der Huld Jewes. So verhält es sich auch mit uns, die wir alle geistlichen
Segnungen haben (Eph.1:3) – da ist nichts aus uns, sondern alles ist Gnade.
Der »Tempel Seines Heiligen« meint die
heilige Stätte mit allem, was Gott gewidmet darin und mithin heilig ist. Der
Heilige ist der, der darin wohnt, nämlich Jewe, der Elohim Israels (1.Kön.6:13;
8:11,29).
Dann betet David um Jewes Führung auf Seinen
Wegen und Seinen äonischen Segen:
9 Jewe, leite mich
in Deiner Rechtfertigung
um
der mir im Harnisch (entgegenstehenden Feinde) willen,
begradige
Deinen Weg vor meinem Angesicht.
10 Denn nichts
Verlässliches ist in seinem (des Mannes der Blutschuld) Mund, ihr Inneres ist
Unheil,
ein
geöffnetes Grab ist ihre Seele, ihre Zunge glätten sie.
11 Sprich sie
schuldig, Elohim!
Mögen
sie fallen aufgrund ihrer (eigenen) Ratschlüsse.
Versprenge
sie wegen der Menge ihrer Ausschreitungen,
denn
sie sind erbittert gegen Dich.
12 Aber alle, die
sich in Dir bergen, werden sich freuen,
für
äonisch jubeln sie.
Wie
ein Schutzdach wirst Du über ihnen sein,
und
es frohlocken in Dir, die Deinen Namen lieben.
13 Denn Du, Jewe,
Du segnest den Gerechten,
wie
mit einem Langschild krönst Du ihn mit dem Trachten nach dem Wohl (anderer).
David als von Jewe Gerechtfertigter betet
darum, nicht dass sein eigener, sondern dass der Weg Jewes sich vor seinem Auge
auftue, der Weg, den Jewe mit ihm gehen will. Jewe ist weise, Er weiß den
besten Weg. Die von Jewe begradigten und geebneten und mithin vollkommenen Wege
führen zum Ziel.
Zur Charakterisierung der Frevler gebraucht
der Apostel Paulus sehr ähnliche Worte: »Es gibt keinen, der Güte erweist; da
ist nicht einmal einer! Wie eine geöffnete Gruft ist ihre Kehle; mit ihren
Zungen betrügen sie; Natterngift ist unter ihren Lippen, deren Mund voller
Verwünschung und Bitterkeit ist« (Röm.4:12-14).
Nur die Treuen sind zum Leben und zur Freude
in den kommenden Äonen bestimmt. Der nächste Äon ist vom tausendjährigen
Königreich Israels geprägt (Off.20:4-6) und der darauf folgende und letzte Äon
vom Königreich Israels auf der neuen Erde (Off.21:1). Dies ist das Losteil
Israels. Jewe wird die Auserwählten bergen und retten für ein Leben in
Herrlichkeit und Jubel. Zum Segen werden die Gesegneten dann sein und nach dem
Heil und Wohl der Nationen trachten (Sach.8:13; Mat.28:19). Der Lobpreis dafür
wird Jewe jetzt schon mit diesem Loblied zuteil.
Unsere, der Körpergemeinde (Eph.1:22,23),
Erwartung ist noch viel herrlicher, denn unser Bürgertum ist in den Himmeln;
dort werden wir niedergesetzt (Eph.2:6; Phil.3:20; 2.Tim.4:18).
Mögen die Saiten unseres Herzens bei diesem
Loblied mitschwingen!
Psalm 6
Dem Chorleiter:
Mit Saitenspielen, auf dem
achtsaitigen
(Instrument)
Psalm Davids
2 Jewe, weise mich
nicht in Deinem Zorn zurecht
und
züchtige mich nicht in Deiner Zorneshitze!
3 Sei mir gnädig,
Jewe, denn ich bin dahingewelkt,
heile
mich, Jewe, denn verstört sind meine Gebeine.
4 Und meine Seele
ist überaus verstört.
Du
aber, Jewe – bis wann noch?
…
David befindet sich in einer großen Drangsal.
Nicht nur seine Seele, sein Bewusstsein, ist verstört und friedlos, sondern
auch die Organe seines Körpers sind beeinträchtigt. Sollte er vielleicht
gesündigt haben?, sollte Jewe ihn zurechtweisen müssen? – Wenn ja, dann möge
dies nicht im Zorn geschehen. David tut das einzig Richtige: Er wendet sich an
den Allesbewirkenden, dem das Richten zusteht und der auch Gnade gewährt. »Sei
mir gnädig, Jewe« ist der Schrei des Herzens Davids. Und er fragt, bis wann er
noch zu leiden habe.
5 Wende Dich um,
Jewe, befreie meine Seele,
rette
mich um Deiner Huld willen!
6 Denn im Tode
gedenkt man Deiner nicht,
im
Scheol, wer dankt Dir?
7 Ermüdet bin ich
von meinem Seufzen,
mit
meinen Tränen überschwemme ich meine Liege in
jeder
Nacht und löse ich mein Bett auf.
8 Verschliert vor
Gram ist mein Auge,
wie
daneben ob all meiner Bedränger.
…
Das Gebet eines Menschen zermalmten Herzens,
eines Gedemütigten und Demütigen wird Jewe nicht verachten (Jes.57:15;
Ps.51:19). Als solcher betet David um Rettung, um Befreiung aus der Not, und
zwar »um Deiner Huld willen«. Er pocht also nicht auf sein Recht, sondern bittet
um Erbarmen. Im Übrigen denkt er an die Ehre Jewes: Die Menschen sollen die
Größe der Huld Jewes erkennen. Das würden sie nicht können, wenn David in seine
Drangsale verkettet bliebe oder wenn er gar stürbe.
Sollte David zu Tode kommen und dann im
Scheol sein – wie könnte er Jewe dann gedenken und Ihm Dank und Lobpreis
zukommen lassen? Tote sind tot, ihr Körper ist zum Erdreich zurückgekehrt, ihr
Geist zu Gott, ihre Seele ist nicht mehr (das ist die Umkehrung des
Schöpfungsprozesses; 1.Mose 2:7), der Mensch existiert nicht mehr. Über den
Zustand der Toten geben neben Psalm 6:6 auch folgende Bibelstellen Auskunft:
Pred.9:5,6,10; 12:7; Ps.39:14; 104:29.
Siehe
auch meinen Aufsatz »Zwischen Tod und Auferstehung« auf meiner Website
www.biblischelehre.de.
Der Scheol ist, frei umschrieben, das
Totenreich (das ist ein abstrakter Begriff). Scheol, hebräisch SchAUL,
punktiert SchöOL, kommt von hebräisch SchAL, punktiert SchaAL, fragen,
erfragen, und ist die Antwort auf die Frage, wo die Toten sind. Sie sind im Fraglichen.
Sie sind nicht. Das entsprechende griechische Wort lautet Hades,
Unwahrnehmbares. Die Toten sind im Unwahrnehmbaren.
9 Kehrt euch ab
von mir alle, die ihr Ichhaftes wirkt,
denn
Jewe hört die Stimme meines Weinens.
10 Jewe hört mein Rufen
um Gnade,
Jewe
nimmt mein Gebet an.
11 Beschämt und
überaus verstört werden alle meine Feinde,
sie
wenden sich ab, sie werden in einem Augenblick beschämt.
In dem Moment, in welchem Jewe das Gebet
Davids erhört, werden die Feinde völlig verstört sein, sich zur Flucht wenden
und vor aller Augen zuschanden werden.
»Wenn Gott für uns ist, wer kann wider uns
sein?« (Röm.8:31).
Psalm 7
(Klagelied über
die) Irrungen,
von David,
das
er Jewe aufgrund der Worte Kuschs, des Benjaminiten, sang.
Das erste Wort dieses Loblieds, Schigajon,
hebräisch SchGIUN, punktiert SchijGaJON, ist von irren und abirren abzuleiten
und meint hier eine Klage über die Irrungen der Feinde Davids.
Über den Benjaminiter Kusch und die diesem
Loblied zugrunde liegende Begebenheit wissen wir nichts Näheres.
2 Jewe, mein
Elohim, in Dir berge ich mich,
rette
mich vor all meinen Verfolgern und schütze mich,
3 dass nicht einer
wie ein Löwe meine Seele zerreißt und wegreißt
und
keiner schützt.
4 Jewe, mein
Elohim, wenn ich dies getan habe,
wenn
Unrecht an meinen Handflächen ist,
5 wenn ich mir
friedlich Gesonnenen mit Bösem vergalt
–
und doch befreite ich den (aus einer Not), der
mich
wegen Leerem (Nichtigem) bedrängt hatte –,
6 so möge der
Feind meine Seele verfolgen und einholen
und
mein Leben zum Erdland hernieder zertreten
und
meine Herrlichkeit im Staub wohnen lassen.
Zwischenspiel
…
Nach der Zielanweisung des Mose wird
derjenige von Jewe beschützt und gesegnet, der auf Jewe vertraut und in Seinen
Geboten wandelt. Auf den Verfehlern aber lastet der Fluch Jewes (5.Mose 28).
Heute verhält sich dies ganz anders: Wir
stehen allezeit in der Gnade (Röm.5:2). Wiederum etwas anderes ist das
Verhältnis eines Bürgers gegenüber der Staatsgewalt, wie denn Paulus sagte:
»Wenn ich nun Unrecht getan und etwas verübt habe, das den Tod verdient, so
weigere ich mich nicht zu sterben« (Ap.25:11).
Sollte König David gesündigt haben, träfe die
Verfolgung ihn zu Recht.
Vielleicht ist bei Vers fünf b daran zu
denken, dass David den König Saul, der ihn wegen Nichtigem bedrängte, in der
Höhle aus der Gefahr befreite, ihn auf Anraten aller umzubringen (1.Sam.24:11).
7 Stehe auf, Jewe,
in Deinem Zorn,
erhebe
Dich gegen die Angriffe meiner Bedränger
und
sei zu mir hin erweckt; Rechtsprechung entbietest Du.
8 Und die (Schar
der) Zeugen der Volksstämme umgebe Dich,
und
über ihr hin kehre zurück zur Höhe.
9 Jewe (gibt) den
Völkern die Rechtsordnung.
Rechtfertige
mich, Jewe, gemäß meiner Gerechtigkeit und
gemäß
meiner bei mir (vorliegenden) vollendeten (Gesinnung).
10 Dem Bösen der
Frevler sei ein Ende.
Und
Du bereitest den Gerechten,
und
Elohim, der Gerechte, prüft die Herzen und Nieren.
11 Mein
Rundumbeschützer ist der, der über den Elohim ist,
der
Retter derer, die geraden Herzens sind.
…
David betet darum, dass Jewe auf der Erde
hervortreten möge, um einzugreifen und Recht zu sprechen, der Bosheit ein Ende
zu machen und den Gerechten Recht zu verschaffen. Die Stämme Israels mögen als
Zeugen rings um Jewe her stehen. Danach möge Jewe Sich wieder im Himmel
niedersetzen.
David ist aufrichtigen Herzens. Darum
fürchtet er die Rechtsprechung Jewes nicht, sondern ist sich sicher, dass er
die Prüfung besteht und ihm gerechterweise Hilfe und Schutz, Rettung und Heil zuteilwerden.
Jewe wird ihn rechtfertigen, das heißt für gerecht erklären.
Bei alledem weiß David, das Jewe es ist, der
Sich Seine Gerechten, Seine Auserwählten, bereitet, sie gründet und festigt.
Was uns anbelangt, die Glieder der Gemeinde,
die Christi Körper ist (Eph.1:23), so sind wir allezeit gerechtfertigt, für
gerecht erklärt und mithin gerecht vor Gottes Angesicht in Christi Blut, allein
durch Glauben, zum Lobpreis der Herrlichkeit der Gnade.
In Vers elf wird Elohim als »Über-Elohim«
bezeichnet, als der über den Elohim (hebr. OL-ALEIM), denn Er ist hocherhaben
über alle, die neben und unter Ihm den Titel »Elohim« tragen, also Verfügende,
Unterordnende sind.
12 Elohim ist ein
gerechter Richter
und
ein El, der alle Tage droht.
13 Wenn einer nicht
umkehrt, schärft Er Sein Schwert,
spannt
Er Seinen Bogen und bereitet ihn vor.
14 Und Er bereitet
ihm (dem nicht Umkehrenden)
Geräte
des Todes,
ja,
Er macht Seine Pfeile zu blitzschnellen.
15 Siehe, (der
Feind) umstrickt (andere) mit Ichhaftem,
er
ist schwanger mit Mühsal und gebiert Falschheit.
16 Er gräbt eine
Zisterne und schachtet sie aus,
doch
er fällt infolge des Verderbens, das er gewirkt hat.
17 Seine Mühsal
kehrt auf sein Haupt zurück,
und
seine Gewalttat (fährt) auf seinen Scheitel hinab.
18 Ich (aber) danke
Jewe gemäß Seiner Gerechtigkeit
und
will dem Namen Jewes, des Höchsten, Psalmen singen.
Jewe, der Höchste (hebr. OLIUN, punktiert
ÄLJON), ist ein gerechter Richter, der kein Unrecht dulden kann. So bleibt die
Drohung Jewes alle Tage auf die Bösen ausgerichtet.
Die Bosheit gräbt sich ihre eigene Grube, die
Übeltaten kehren auf die Übeltäter zurück (Spr.26:27). Dies war es wohl, was
David dem Benjaminiter Kusch geantwortet hatte. »Irret euch nicht: Gott lässt
Sich nicht spotten; denn was auch ein Mensch sät, das wird er auch ernten«
(Gal.6:7).
Nach dem Evangelium der Beschneidung empfängt
man die Rettung zum äonischen Leben nicht allein durch Glauben, sondern es
müssen Umsinnung (Ap.2:38), Umkehr und edle Werke hinzukommen (2.Pet.1:10; Jak.2:24).
Psalm 8
Dem Chorleiter:
Auf die Kelterweise
Psalm Davids
2 Jewe, unser
Herr, wie adelig ist Dein Name auf
dem
gesamten Erdland,
der
von Deiner Majestät über den Himmeln (Kunde) gibt.
3 Aus dem Mund der
Kinder und Säuglinge bereitest
Du
(Dir) Stärke zu um Deiner Bedränger willen,
um
dem Feind und dem Rächer ein Ende zu machen.
…
Wenn Jewe schon den Mund der Kleinkinder und
Säuglinge als Beispiel größter Schwachheit gebrauchen kann, um Seinen Willen in
Stärke durchzusetzen und dem Feind ein Ende zu bereiten, wie viel mehr Kraft
steht Ihm demnach darüber hinaus zur Verfügung? Denken wir auch daran, dass der
Apostel Paulus sich seiner Schwachheit rühmte und doch kraftvoll war, weil die
Kraft des Christus über ihm zeltete (2.Kor.12:9,10).
Jewe
ist die allmächtige, allgewaltige und unumschränkte Majestät in den Himmeln und
auf der Erde. Wie herrlich ist Sein Name! Wie groß und herrlich ist Er als der
Schöpfer und der alles Bewirkende, als der Erlöser und alles in Herrlichkeit
Vollendende! Anbetung sei Ihm!
Matthäus berichtet: »Als die Hohenpriester
und Schriftgelehrten das Staunenswerte, das Er (Jesus) tat, gewahrten, auch wie
die Knaben in der Weihestätte riefen: Hosianna dem Sohn Davids!, waren sie
entrüstet und fragten Ihn: Hörst Du, was diese sagen? Jesus antwortete ihnen:
Ja! Habt ihr noch nie gelesen: Aus dem Mund der Unmündigen und Säuglinge hast
Du Dir Lob zubereitet –?« (Mat.21:15,16). – Auch auf diese Weise wurde das
Psalmwort erfüllt.
4 Wenn ich denn
Deine Himmel, das Kunstwerk Deiner
Finger,
ansehe,
den
Mond und die Sterne, die Du bereitet hast:
5 Was ist ein
Mann, dass Du seiner gedenkst,
und
ein Sohn Adams, dass Du ihn Dir vornimmst?
6 Du minderst ihn
ein wenig unter Elohim,
doch
mit Herrlichkeit und Prunk wirst Du ihn krönen.
7 Du lässt ihn
herrschen über das Werk Deiner Hände,
alles
legst Du ihm unter seine Füße,
8 Kleinstvieh und
Tausendschaften (von Hausvieh), sie alle,
und
auch noch die Tiere des Feldes,
9 die Vögel der
Himmel
und
die Fische des Meeres, die ihre Pfade im Meer ziehen.
10 Jewe, unser
Herr,
wie
adelig ist Dein Name auf dem gesamten Erdland!
Wir stimmen in diese Hymne auf den Gott und
Vater unseres Herrn Jesus Christus ein!
»Seine unsichtbaren Wesenszüge sind seit der Schöpfung
der Welt an den Werken begreiflich und ersichtlich geworden, nämlich Seine
unwahrnehmbare Kraft und Göttlichkeit« (Röm.1:20).
Auch wenn man nur die Schöpfung ansieht, ist
man überwältigt von der Herrlichkeit Gottes. Und dieser Hocherhabene gedenkt
der kleinen Menschen! Um wie viel herrlicher wird Gott uns, wenn uns Seine
Liebe deutlich wird, die Er in der Dahingabe Seines Sohnes Jesus Christus für
Sünder und Feinde erzeigte. Und gerade dadurch, dass Er Seinen Sohn gab,
gedachte Er des Menschen, denn nur durch Jesus und nur in Ihm wird der Mensch
erhöht und in seine Bestimmung eingesetzt, über das Werk der Hände Gottes zu
herrschen.
Übrigens hatte bereits Adam den Auftrag, über
die ganze Erde und alle Tiere zu herrschen (1.Mose 1:28), womit er mit der
Namensgebung der Tiere denn auch begonnen hatte (1.Mose 2:20). Jesus Christus,
der letzte Adam, wird den Auftrag vollenden (1.Kor.15:45).
Noch leben wir in aller Niedrigkeit, in einem
Körper der Erniedrigung (Phil.3:21), mit Sünden, Irrtümern und Schwachheiten
behaftet, in den beiden kommenden Äonen aber werden die Gläubigen zusammen mit
Christus über alles herrschen, das wiedergeborene Israel im tausendjährigen
Königreich auf der Erde und im Königreich auf der neuen Erde (Off.20:4-6; 21:1)
und wir, die Körpergemeinde, in den überhimmlischen Regionen (Eph.2:6;
Phil.3:20; 2.Tim.4:18). Das gesamte All also, Erde und Himmel, wird den
Menschen untergeordnet.
Im Hebräerbrief 2:5-9 steht geschrieben:
»Boten (Engeln) ordnet Er die künftige Wohnerde, von der wir hier sprechen,
nicht unter. Es hat aber jemand irgendwo bezeugt: Was ist ein Mensch, dass Du
seiner gedenkst, oder ein Menschensohn, dass Du auf ihn siehst? Du machst ihn
für eine kleine Weile geringer als Boten, mit Herrlichkeit und Ehre bekränzt Du
ihn und setzt ihn über die Werke Deiner Hände ein. Alles ordnest Du ihm unter
seine Füße. Denn indem Er ihm das All
unterordnet, lässt Er nichts, was ihm nicht untergeordnet ist. Nun zwar
sehen wir noch nicht das All ihm untergeordnet, doch wir erblicken den, der für
eine kleine Weile geringer als Boten gemacht wurde, Jesus, um des Todesleidens
willen mit Herrlichkeit und Ehre bekränzt.«
Alles wird der uns liebende Vater Seinem Sohn
unterordnen (1.Kor.15:27), und dabei sind wir, die Glieder der Gemeinde, die
Christi Körper ist, »die Vervollständigung dessen, der das All in allem
vervollständigt« (Eph.1:23). Der Lobpreis, der Dank und die Verherrlichung sei
Ihm dafür im Namen unseres Herrn Jesus Christus!
Psalm 9
Dem Chorleiter:
Auf (die Weise) »Das Sterben für den Sohn«
Psalm Davids
2 Ich danke (Dir),
Jewe, mit meinem ganzen Herzen,
ich
will all Deine Wunder erzählen,
3 ich will mich
freuen und frohlocken in Dir,
will
psalmen Deinem Namen, (Du) Höchster!
…
David beginnt mit einem Lob auf Jewe aus
vollem Herzen! »Aus der Überfülle des Herzens spricht der Mund« (Mat.12:34).
Paulus schreibt: »Ich glaube, darum spreche ich auch« (2.Kor.4:13, nach
Ps.116:10). Da David glaubt, freut er sich nicht nur, sondern erzählt er
(wörtlich: zählt er auf, frei: berichtet er) auch lobsingend die Wunder Jewes.
4 Wenn meine
Feinde sich nach hinten kehren,
straucheln
sie und verlieren sie sich, weg von Deinem Angesicht.
5 Denn Du
verschaffst mir Recht und (führst) meine Rechtssache,
Du
sitzt auf dem Thron als Richter der Gerechtigkeit.
6 Du schiltst
Nationen, gibst den Frevler verloren,
wischst
ihren Namen weg für den Äon und (die weitere Zeit des) Bezeugens.
7 Der Feind – es
ist aus mit ihnen,
sie
sind auf Dauer verwüstet;
Städte
hast Du niedergerissen,
es
verlor sich ihr Gedenken, ja sie selbst.
8 Doch Jewe sitzt
(herrschend) für äonisch;
Er
bereitet Seinen Thron für das (zurechtbringende) Gericht vor.
9 Und Er richtet
das (gesamte) Erdland in Gerechtigkeit
und
wird den Volksstämmen Recht verschaffen mit begradigenden (Rechtssprüchen).
…
Jewe, der gerechte Richter, führt Davids
Rechtssache und verschafft ihm Recht. Auch wird Er die Frevler im gegenwärtigen
Äon zu Tode bringen und für die zwei weiteren Äonen, die weitere Zeit, in der Gott
bezeugt wird, im Tode lassen. Es ist gerecht, dass die Sünder kein äonisches
Leben bekommen, sondern nur die Glaubenden.
Jewes Gerichte sind gerecht und bringen
zurecht. Die göttliche Rechtsordnung führt unter der Herrschaft Israels in den
kommenden Äonen zu einem gradlinigen, dem Recht gemäßen Wandel der Nationen.
Der Herr Jesus Christus wird zusammen mit
Seinem Volk Israel in der Zukunft über die Welt regieren (1.Kor.15:24) – zu
aller Segen!
»Dem König aber der Äonen, dem
unvergänglichen, unsichtbaren, alleinigen, weisen Gott, sei Ehre und
Verherrlichung für die Äonen der Äonen! Amen!« (1.Tim.1:17).
10 Und Jewe wird
dem Bedrängten eine mächtige (Zuflucht) sein,
eine
mächtige (Zuflucht) für Zeiten der Bedrängnis.
11 Und in Dir
sichern sich die, die mit Deinem Namen in (voller) Erkenntnis (vertraut sind),
denn
nicht verlässt Du die, die nach Dir forschen, Jewe!
12 Psalmt Jewe, der
auf Zion wohnt,
berichtet
Seine Taten unter den Völkern.
13 Denn der den
Blutschulden Nachforschende gedenkt ihrer,
und
nicht vergisst Er das Schreien der Gedemütigten.
14 Sei mir gnädig,
Jewe,
siehe
an meine Demütigung durch die, die mich hassen,
Du,
der Du mich aus den Toren des Todes (heraushebst und) erhöhst.
15 Damit ich
erzähle alles, was Dich lobt, in den Toren der Tochter Zion;
ich
frohlocke in Deiner Rettung.
16 Versunken sind
die Nationen in der Verderbensgrube, die sie gemacht haben,
in
dem Netz, das sie vergraben (aufgespannt) haben, ist ihr Fuß verfangen.
17 Erkannt worden
ist Jewe (durch) die Rechtsprechung, die Er ausübte;
durch
das Wirken Seiner Hände legt Er dem Frevler Schlingen.
Sprich
es nachsinnend nach
Zwischenspiel
Jewe verlässt die Ihm Treuen nicht, wenn sie
bedrängt und gedemütigt werden. So kommen auch noch andere Menschen und
Nationen durch Sein gerechtes Walten zur Erkenntnis Jewes (2.Kön.19:19).
Über all die herrlichen Taten Jewes werden
die Gläubigen in den Toren Zions, wie Jerusalem auch genannt wird, lobpreisend
berichten, nicht nur dem eigenen Volk, sondern auch den Nationen.
Und die Völker werden Jesus preisen, wie
verheißen ist: »Lobet den Herrn, alle Nationen! Lobpreisen sollen Ihn alle
Völker!« (Röm.15:11; Ps.117:1; siehe auch Ps.96:3,7-10).
18 Die Frevler
(müssen) zum Scheol (in die Ungewahrbarkeit) hineinkehren,
alle
Nationen, die Elohim vergessen.
19 Denn nicht für
dauernd wird der Bedürftige vergessen,
dass
etwa die Erwartung der Gedemütigten sich für die (Zeit des) Bezeugens verliere.
20 Stehe auf, Jewe!
Nicht erstarke ein Mann!
Gerichtet
werden die Nationen, die wider Dein Angesicht sind.
21 Jewe, setze
ihnen eine Zielanweisung.
Die
Nationen werden erkennen, dass sie (nur) Menschen sind.
Nachspiel
(oder: Zwischenspiel, da die Psalmen neun und zehn durchaus als eine Einheit
angesehen werden können)
Unser Herr Jesus Christus vergisst die
Gedemütigten keinesfalls; schließlich verhieß Er ihnen: »Glückselig im Geist
sind die Armen, denn ihrer ist das Königreich der Himmel. Glückselig sind, die
nun trauern, denn ihnen soll zugesprochen werden. Glückselig sind die
Sanftmütigen, denn ihnen soll das Land (Israel) zugelost werden. Glückselig
sind, die nach der Gerechtigkeit hungern und dürsten, denn sie sollen gesättigt
werden« (Mat.5:3-6).
Die den Nationen gesetzte Zielanweisung ist die
des Mose, selbstverständlich umgestellt vom levitischen auf den
melchisedekschen Dienst und damit auf den Herrn Jesus, den Messias
(Heb.7:11-22). Und die Nationen werden nach Jerusalem strömen und sagen: »Kommt
und lasst uns aufsteigen zum Berg Jewes und zum Hause des Elohims Jakobs, dass
Er uns unterweise in Seinen Wegen und wir wandeln in Seinen Pfaden. Denn von
Zion geht die Zielanweisung hervor und das Wort Jewes von Jerusalem« (Jes.2:3).
Psalm 10
1 Warum, Jewe,
stehst Du in der Ferne,
verheimlichst
Du (Dich) in Zeiten der Bedrängnis?
2 Im Stolz hetzt
der Frevler den Gedemütigten,
doch
sie werden ergriffen in ihren Plänen, die sie ersinnten.
3 Denn der Frevler
rühmt sich der Gelüste seiner Seele,
und
der sich Bevorteilende segnete dies ab. Er verschmäht Jewe.
4 Der Frevler –
gemäß seiner Hochnäsigkeit forscht er nimmer nach,
in
seinen Plänen gibt es keinen Elohim.
5 Seine Wege
gelingen jederzeit,
die
Größe Deiner richtenden Zurechtbringung ist ihm nicht gegenwärtig,
all
seine Bedränger schnaubt er an.
6 Er spricht in
seinem Herzen:
Nimmer
werde ich gleiten für Generation und Generation als einer, der nichts Böses
tut.
7 Eidfluch füllt
seinen Mund sowie Betrug und Arglist,
unter
seiner Zunge sind Mühsal und Ichhaftes.
8 Er sitzt bei den
Gehöften auf der Lauer,
im
Verborgenen bringt er den Schuldlosen um;
seine
Augen spähen nach den Zaghaften.
9 Er lauert im
Verborgenen wie ein Löwe in seinem Versteck,
er
lauert, um den Gedemütigten zu erhaschen;
er
erhascht den Gedemütigten, indem er ihn in sein Netz zieht.
10 Und Er zermalmt.
Es
bricht zusammen und fällt infolge seiner Stärke aller Halt der Verzagten.
11 Er spricht in
seinem Herzen:
El
vergisst es, Er verbirgt Sein Angesicht,
nimmer
sieht Er es für dauernd.
…
Es ist furchtbar, was die Frevler treiben!
Hochmut und Gewalttat, Betrug und Grausamkeit! Und wie niederträchtig sie
gerade mit den Schwachen umgehen!
Sie wissen durchaus, dass El da ist, meinen
aber, Er kümmere Sich nicht um die kleinen menschlichen Angelegenheiten und
habe kein Interesse daran, einzugreifen. Folglich ist keine Furcht Gottes vor
ihren Augen (Ps.36:2; Röm.3:18).
Zum Absegnen des Frevels durch die sich
Bevorteilenden schreibt Paulus: »… die die Rechtsforderung Gottes erkennen,
dass die, die solches verüben, den Tod verdienen; nicht nur tun sie es selbst,
sondern pflichten auch denen bei, die dies verüben« (Röm.1:32).
Wie die folgenden Verse zeigen, weiß der
Gläubige, dass Jewe aber sehr wohl sieht und nichts vergisst und handelt:
12 Stehe auf, Jewe!
El, erhebe Deine Hand!
Vergiss
die Gedemütigten nicht.
13 Weshalb
verschmäht der Frevler Elohim,
und
spricht in seinem Herzen: Du forschst nicht nach!?
14 Du siehst,
denn
Du, Mühen und Gram erblickst Du,
um
Hilfe zu geben mit Deiner Hand.
Auf
Dich verlassen sich Verzagte und Verwaiste;
Du,
Du bist ihr Helfer.
15 Zerbrich den Arm
(das heißt: die Stärke) des Frevlers und den Bösen;
solltest
Du nach seinem Freveln forschen und es nimmer finden?
16 Jewe ist Regent
für äonisch und die (weitere Zeit) des Bezeugens.
Die
Nationen verlieren sich aus Seinem Erdland (Israel).
17 Das Verlangen
der Demütigen hörst Du, Jewe,
Du
befestigst ihr Herz,
Dein
Ohr merkt auf,
18 um Recht zu
verschaffen den Verwaisten und Niedergedrückten,
damit
keiner fernerhin fortfahre, die Mannen aus dem Erdland (Israel) zu
verscheuchen.
Jewe, der Elohim Israels, wird Sich der
schwachen und verzagten, der gedemütigten und demütigen Glaubenden und Treuen,
annehmen und ihnen helfen. »Denn die Augen des Herrn ruhen auf den Gerechten;
und Seine Ohren hören auf ihr Flehen« (1.Pet.3:12).
Schließlich ist Jewe der Regent, ja der El.
El ist der, dem alles zu eigen ist, der alles verfügt und bewirkt und zu Sich
hinführt, Gott, der Vater. Jewe ist der König für äonisch, der König des
kommenden Äons des tausendjährigen Königreichs Israels, und für die weitere
Zeit, in der El bezeugt wird, nämlich im letzten Äon der neuen Erde (Off.21:1).
Dann werden die Nationen Israel nicht mehr
zertreten, denn »Jerusalem wird von den Nationen getreten werden, bis die
Fristen der Nationen erfüllt sind« (Luk.21:24). Dann sind die Fristen der
Nationen, die mit Nebukadnezar begannen (Dan.2:37-44), um. Die zwei zukünftigen
Äonen gehören Israel, wie auch Johannes auf Patmos es schaute und hörte: »Die
Königsherrschaft über die Welt ist unserem Herrn und Seinem Christus
zuteilgeworden, und Er wird als König für die Äonen der Äonen herrschen! Amen!«
(Off.11:15).
Psalm 11
Dem Chorleiter
Von David
1 In Jewe berge
ich mich.
Wie
könnt ihr zu meiner Seele sagen:
Entfliehe
dem (wörtl. eurem) Berg wie ein Vogel!?
2 Denn siehe, die
Frevler spannen den Bogen,
bereiten
ihren Pfeil auf der Sehne,
um
im Dunkeln nach denen zu schießen, die geraden (aufrichtigen) Herzens sind.
3 Wenn die Sockel
(die Grundfesten der Ethik oder der Wohnsitze) zerstört werden,
was
hat (dann) der Gerechte (Bleibendes) vollbracht?
4 Jewe ist im
Tempel Seines Heiligen,
Jewe
– in den Himmeln ist Sein Thron.
Seine
Augen erschauen, Seine Wimpern prüfen die Söhne Adams.
5 Jewe prüft den
Gerechten,
aber
den Frevler und den Gewalttat Liebenden hasst Seine Seele.
6 Er lässt
Klappnetze regnen auf die Frevler;
Feuer
und Schwefel und Glutwind sind Anteile ihres Bechers (ihres Schicksals).
7 Denn gerecht ist
Jewe,
Gerechtigkeitserweise
liebt Er;
(als)
Geraden gesichten ihre (der Gerechten) Angesichter (Ihn).
Aus allen Notlagen, selbst den schlimmsten,
etwa wenn die Frevler sagen: Deine Seele wird sich sogleich verflüchtigen!, gibt
es einen Ausweg, sogar wenn es sonst absolut keinen mehr gibt, nämlich den nach
droben, das Gebet, die Zuflucht in Gott, den Vater der Herrlichkeit, den Vater
des Mitleids und Gott allen Zuspruchs (2.Kor.1:3).
Jewe unterscheidet sehr wohl zwischen den
Frevlern und den Gerechten. Seine Augen sehen alles, ja schauen sogar in die
Herzen (Ps.33:13-15). König David betete bei anderer Gelegenheit: »Erkenne mein
Herz, prüfe mich« (Ps.139:23). Der am Sinai über der Tora, der Zielanweisung,
geschlossene, mit Fluchandrohungen versehene Bund Jewes mit Israel sieht
ausdrücklich Segen für die Treuen und Strafen, Unheil und Tod, besonders den
Tod für die kommenden Äonen, für die Frevler vor (5.Mose 28; 30:1). Mose sagte:
»Jewe, dein Elohim, wird all diese Eidflüche auf deine Feinde und auf die dich
Hassenden geben, die dich verfolgen« (5.Mose 30:7).
Jewe ist in den Himmeln, hocherhaben über
alle Menschen, alle Gewalt geht von Ihm aus. Zugleich hat Er Sich
herabgelassen, im Tempel zu Jerusalem in besonderer Weise gegenwärtig zu sein,
in der Mitte Seines Volkes. Jesaia sah Ihn dort, als er den Auftrag zur
Verstockung Israels bekam (Jes.6:1-10). Jesus, der Heilige Israels, wird einst
darin wohnen. Vom himmlischen Thron und dem Tempel aus wird Jewe alles
vollziehen, die Gerichte und die Segnungen – wer will Ihm wehren?
Die Angesichter der Gläubigen erschauen die
Geradheit und Gerechtigkeit Jewes, sind getröstet und werden zuversichtlich und
fest.
»Der Gott aber aller Gnade, der euch zu
Seiner äonischen Herrlichkeit in Christus berufen hat, Er wird euch, die nur
kurz leiden, zubereiten, festigen, stählen, gründen. Ihm sei die Verherrlichung
und die Gewalt für die Äonen der Äonen! Amen!« (1.Pet.5:10,11).
Psalm 12
Dem Chorleiter:
Auf dem achtsaitigen (Instrument)
Psalm Davids
2 Rette, Jewe!
Denn
zum Abschluss kommt es mit dem Huldigenden;
denn
zu Ende ist es mit den Treuen aus den Söhnen Adams.
3 Wahnhaftes reden
sie, jeder mit seinem Gefährten,
mit
glatten Lippen, mit doppeltem Herzen reden sie.
4 Jewe lässt
ausrotten alle glatten Lippen,
die
Zunge, die großtuerisch redet.
5 Sie sprechen:
Unsere Zunge (vermittelt) uns die Übermacht,
unsere
Lippen sind mit uns – wer wäre Herr über uns?
6 Aufgrund des
Dahinraffens der Gedemütigten
und
aufgrund des Stöhnens der Bedürftigen
erhebe
Ich Mich nun, spricht Jewe,
Ich
setze (fest), dass sie die Rettung (erfahren);
jeder
bebläst sich ihr zu (das heißt: jeder atmet hoffnungsvoll auf im Blick auf die
Rettung).
7 Die Aussprüche
Jewes sind reine Aussprüche,
Silber,
geschmolzen im irdenen Tiegel,
siebenfach
gefiltert.
8 Du, Jewe, Du
hütest sie.
Du
(umgibst) es (das Silber) wie Felsen für äonisch, weg von dieser Generation.
9 Ringsum wandeln
Frevler,
wie
denn Geringschätzigkeit bei den Söhnen Adams hoch (im Kurs) steht.
Rette, Jewe! Dein rettendes Eingreifen ist
dringend notwendig. Beherrschen doch die Frevler mit ihren schmeichlerischen
und verharmlosenden Reden die Gesellschaft. Sie setzen ihren Mund in den Himmel
und reden aus großer Selbsterhabenheit (Ps.73:8,9). »Die Zunge ist eine Welt
der Ungerechtigkeit« (Jak.3:6). Paulus schreibt von denen, die da Zwistigkeiten
und Fallstricke verursachen: »… sie sind ihrem eigenen Leib versklavt, und
durch gütige Worte und Segenswünsche täuschen sie völlig die Herzen der Arglosen«
(Röm.16:17,18). »Weil keine Anordnung getroffen ist, die bösen Taten schnell
(zu strafen), darum ist das Herz der Söhne Adams in ihnen davon erfüllt, Böses
zu tun« (Pred.8:11).
Die Antwort Jewes lässt nicht auf sich
warten: Er erhebt Sich und führt die Rettung herbei: Auf Seine Verheißung, auf
Sein Wort ist Verlass, denn: »Die Aussprüche Jewes sind reine Aussprüche,
Silber, geschmolzen im irdenen Tiegel, siebenfach gefiltert.«
Das, was Gott zu uns spricht – und Er spricht
uns ständig durch Sein Wort, das wir lesen, an – ist absolut rein und lauter,
wie siebenfach gefiltertes Silber. In Psalm 119:140 singt der Psalmist:
»Überaus durchläutert ist Dein Ausspruch, und Dein Diener liebt ihn.« David
bekannte: »Der El – makellos ist Sein Weg; der Ausspruch Jewes ist
durchläutert. Ein Rundumbeschützer ist Er allen, die sich in Ihm bergen«
(Ps.18:31; vgl. Spr.30:5).
Die Sieben ist die Zahl der Vollendung und
des Geistes, der die Heilige Schrift eingegeben hat. »Alle Schrift ist
gottgehaucht« (2.Tim.3:16).
Unsere Welt ist von Worten überflutet. Viele
davon sind ichhaft und wahnhaft, und selbst die sachlich richtigen Worte werden
teilweise für egoistische Zwecke eingesetzt. Das Wort der Wahrheit ist allein
die Bibel. Mögen die Gläubigen doch nicht theologischen Thesen, sondern
schlicht den Worten Gottes glauben; dann werden sie fest stehen.
Jewe hütet Seine Aussprüche. Sie werden trotz
der Feindschaft dieser Welt nicht verloren gehen, selbst wenn man da und dort
Bibeln verbrennt. Wie denn auch Paulus davon überzeugt ist, dass Gott mächtig
ist, das ihm anvertraute Evangelium auf den Tag Christi hin zu bewahren
(2.Tim.1:12; Gal.1:12).
Psalm 13
Dem Chorleiter
Psalm Davids
2 Bis wohin noch,
Jewe,
vergisst
Du mich die Dauer?
Bis
wohin noch
verbirgst
Du Dein Angesicht vor mir?
3 Bis wohin noch
hege
ich (sorgenvolle) Ratschlüsse in meiner Seele
und
Kummer in meinem Herzen bei Tag?
Bis
wohin noch
erhöht
sich mein Feind über mich?
4 Blicke her,
antworte
mir, Jewe, mein Elohim!
Erleuchte
meine Augen,
damit
ich nicht des Todes schlafe.
5 Dass mein Feind
nicht spricht:
Ich
habe ihn überwältigt!
Mein
Bedränger (würde) frohlocken, wenn ich gleite.
6 Ich aber, ich
sichere mich in Deiner Huld,
mein
Herz frohlockt in Deiner Rettung.
Ich
will Jewe singen,
denn
Er vergilt mir.
Bis wohin noch, bis zu welchem weiteren
niederdrückenden Ereignis, wie lange noch, bis Jewe Seine Rettung sendet und
David in Sicherheit leben kann? Er bekennt sich zu Jewe, indem er sich an Ihn
wendet und Ihn auch seinen Elohim, seinen persönlichen Verfüger nennt, und
weiß, dass dieser ihn zur rechten Zeit retten wird; darum singt er Ihm jetzt
schon voller Freude und Zuversicht dieses Loblied.
Auch wir erfahren in unseren Nöten immer
wieder den »starken Zuspruch«, indem wir »unsre Zuflucht darin nehmen, das vor
uns liegende Erwartungsgut zu erfassen« (Heb.6:18), nämlich die Freilösung
unseres Körpers aus der Vergänglichkeit am Tag Christi durch die Umwandlung
unseres Körpers der Erniedrigung in den Körper der Herrlichkeit Christi
(Röm.8:23,29; Phil.3:21).
Psalm 14
Dem Chorleiter
Von David
1 Der Verruchte
spricht in seinem Herzen: Es ist kein Elohim!
Sie
bringen Verderben, veranlassen Gräuliches; keiner tut Gutes.
2 Jewe spähte aus
den Himmeln auf die Söhne Adams,
um
zu sehen, ob ein Kluger da ist,
einer,
der nach Elohim forscht.
3 Alle kehrten
sich ab, allesamt sind sie unbrauchbar,
keiner
tut das Gute, auch nicht einer.
4 Haben dies nicht
erkannt alle, die Ichhaftes wirken,
die
Mein Volk fressen, als äßen sie Brot?
Jewe
rufen sie nicht an.
5 Sie ängstigen
sich wie ein Ängstigender,
denn
Elohim ist (nicht bei ihnen, sondern) bei der Generation des Gerechten.
6 Den Rat des
Gedemütigten wollt ihr beschämen,
dessen
Bergung doch Jewe ist.
7 Wer bringt
Israel die Rettung aus Zion?
(Jewe!)
Wenn Jewe die Gefangenschaft Seines Volkes wendet,
wird
Jakob frohlocken und Israel sich freuen!
Psalm 14 tritt in nur wenig anderer Version
als Psalm 53 wieder auf.
Wo gibt es noch Kluge im Lande? Kluge sind
solche, die nach Elohim forschen. Jewe lugt nach ihnen (Jer.16:17; Ps.11:4;
33:13; 102:20; Spr.15:3; 2.Chron.16:9). »Die Augen Jewes durchstreifen das
gesamte Erdland« (Sach.4:10). Es sei auch auf Offenbarung 5:6 hingewiesen, wo
es heißt: »Es (das Lämmlein) hat sieben Augen, welche die sieben Geister Gottes
sind, die Beauftragten für die gesamte Erde.«
Die Aussagen der Verse eins bis drei über die
Sünder greift der Apostel Paulus in Römer 3:10-12 auf. Zwischen den Versen vier
und fünf fügt die Septuaginta ein: »Wie eine geöffnete Gruft ist ihre Kehle, mit
ihren Zungen betrügen sie; Natterngift ist unter ihren Lippen, deren Mund
voller Verwünschungen und Bitterkeit ist. Flink sind ihre Füße, Blut zu
vergießen. Trümmer und Elend sind auf ihren Wegen, und den Weg des Friedens
kennen sie nicht. Keine Furcht Gottes ist vor ihren Augen« (vgl. Röm.3:13-18).
Jewe wird die Rettung für Israel aus Zion
bringen (Jes.59:20). Er wird die Gefangenschaft Seines Volkes unter der Sünde
wie auch unter den Nationen beenden (Jes.35:10; Ps.85:2; 126:1). Jesus sagt:
»Wenn ihr in Meinem Wort bleibt, seid ihr wahrhaftig Meine Jünger. Ihr werdet
die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. … Jeder, der
Sünde tut, ist ein Sklave der Sünde. … Folglich, wenn euch der Sohn davon frei
macht, werdet ihr wirklich frei sein« (Joh.8:31-36). Und Paulus schreibt:
»Israel wird als Gesamtheit gerettet werden, so wie geschrieben steht:
Eintreffen wird der Bergende aus Zion; abwenden wird Er die Unfrömmigkeit von
Jakob. Und dies ist Mein Bund mit ihnen, wenn Ich ihre Sünden wegnehme«
(Röm.11:26,27).
Sehnlich verlangte es den König David nach
der Aufrichtung des Königreichs Israel unter dem Messias. Er wird es erleben
und frohlocken, und der Lobpreis Jesu wird immerdar in seinem Munde sein.
Psalm 15
Psalm Davids
1 Jewe, wer wird
in Deinem Zelt verweilen,
wer
wird auf dem Berg Deines Heiligen wohnen?
2 Der makellos
wandelt und Gerechtigkeit wirkt
und
Wahrheit spricht in seinem Herzen,
3 der nicht mit
seiner Zunge hin und her redet,
seinem
Gefährten nichts Böses tut
und
nicht Schmach auf seinen Nächsten lädt.
4
Verwerfliches ist in seinen Augen verachtet,
aber
Jewe Fürchtende verherrlicht er.
Schwor
er, sich Böses zu tun (schwor er zu seinem Schaden),
so
ändert er es nicht.
5 Sein Silber gibt
er nicht mit Wucherzins,
und
Bestechung gegen den Schuldlosen nimmt er nicht.
Wer
dies tut,
wird
für äonisch nicht gleiten.
Nach dem Evangelium der Beschneidung, das
Mose, die Propheten, unser Herr und Seine zwölf Apostel verkündigten (Gal.2:7),
sind Umsinnung (Ap.2:38), rechtes Verhalten und edle Werke heilsnotwendig. Der
Glaube im Herzen allein genügt nicht (Mark.1:15; Joh.15:1-11; Jak.2:24). Petrus
schreibt: »Darum befleißigt euch vielmehr, Brüder, dass durch edle Werke eure
Berufung und Auserwählung bestätigt werde. Denn wenn ihr diese tut, werdet ihr
keinesfalls jemals straucheln. Denn so wird euch der Eintritt in das äonische
Königreich unseres Herrn und Retters Jesus Christus reichlich dargeboten
werden« (2.Pet.1:10,11).
Der in diesem Loblied gepriesene Wandel
entspricht den Forderungen der Tora (der Zielanweisung des Mose) wie auch
unseres Herrn und des Petrus.
Sollte jemand versehentlich zu seinem eigenen
Schaden geschworen haben, ist er nach 3.Mose 5:4-6 schuldig, den Schwur zu
erfüllen oder aber seine Schuld zu bekennen und ein Schuldopfer darzubringen.
Wer glaubt und im Glaubensgehorsam und Gott
verherrlichend wandelt, wird in den beiden kommenden Äonen im Königreich
Israels auf dieser und auf der neuen Erde leben. Israel wird im verheißenen
Land in Sicherheit und Wohlstand, Frieden und Gerechtigkeit wohnen. Der
Mittelpunkt wird die Stadt Jerusalem mit dem Zelt – es ist dann der Tempel –
auf dem Berg Zion sein. Der Berg ist heilig, weil der Heilige Israels, nämlich
Jesus Christus, dort wohnt. Im Zelt, im Segensbereich des Messias, zu wohnen,
ist der größte Wunsch der Heiligen Israels.
Das Königreich Israels mit dem Mittelpunkt
Zion wird wie ein Zelt sein, eine sorgenfreie Heimstatt in Geborgenheit
(Jes.33:20). Die Juden werden nimmermehr gleiten, straucheln oder fallen
(Ps.55:23; Spr.10:30).
Unsere, der Glieder der Körpergemeinde,
Heimstatt dagegen wird im Himmel sein, dem wahrhaften Stiftszelt (Heb.8:2;
9:11).
Psalm 16
Makellosigkeit
Von David
1 Behüte mich, El,
denn
ich berge mich in Dir.
2 Du (meine
Seele), sprichst zu Jewe:
Mein
Herr bist Du, mein Gutes,
gar
nichts ist über Dir!
3 (Du sprichst)
bezüglich der Heiligen, die im Land sind, und der Edlen:
All
mein Wohlgefallen liegt auf ihnen!
4 Es mehren sich die
Trübsale derer, die anderem nachjagen.
Niemals
opfere ich Trankopfer, ihre Bluttrankopfer,
und
niemals nehme ich ihre Namen auf meine Lippen.
5 Jewe,
Du
teilst mir mein (alles) ausgleichendes (Los-)Teil zu und meinen Becher
(bewahrend)
umfängst Du mein Losteil.
6 Die
Grenzmessschnüre fallen auf mir beistehende (förderliche) (Stätten),
auch
entfaltet sich das Losteil mir (wohlgefällig).
7 Ich segne Jewe,
der mich berät,
auch
in den Nächten züchtigen mich meine Nieren (mein Innerstes).
8 Ich halte mir
Jewe stets gegenwärtig vor (Augen);
so
Er denn zu meiner Rechten ist, gleite ich nimmer.
9 Daher freut sich
mein Herz
und
frohlockt meine Herrlichkeit,
und
auch mein Fleisch wird sicher wohnen.
10 Denn Du lässt
meine Seele nicht im Scheol,
noch
gibst Du Deinen (Dir) Huldigenden dahin, das Verderben zu sehen.
11 Du lässt mich
den Pfad des Lebens erkennen;
gesättigte
Freuden sind vor Deinem Angesicht;
(denn)
Beistand (für mich) ist in Deiner Rechten auf Dauer.
Herrlich ist dieses Loblied; es bringt große
Freude, Makellosigkeit und Herrlichkeit zum Ausdruck.
Zu den Versen 1 bis 4:
Der Gläubige ist in El geborgen und gesegnet.
Was will er mehr? Jewe ist das höchste Gut des Beters, nichts geht ihm darüber
hinaus. – Eines Tages, nach den Äonen, bei der Vollendung (1.Kor.15:24), wenn
Gott alles in allen ist (1.Kor.15:28), werden alle im Sinne des Königs David
sprechen: Du bist mein Ein und Alles!
David schätzt die Gemeinschaft mit Heiligen. Er
ist mit denen von Herzen verbunden, die Jewe fürchten und edel handeln. Mit den
anderen, solchen, die anderen Elohim, also Götzen, Opfer darbringen, pflegt er
keinen Umgang. Gemäß 2.Mose 23:13 nimmt er noch nicht einmal deren Namen in den
Mund (vgl. Hos.2:19).
Zu den Versen 5 und 6:
David ist sich gewiss, dass ihm der für ihn
beste Teil des Landes zugelost werden wird, wie auch jeder Gläubige heute weiß,
dass Gott ihm alles zum Guten zusammenwirken (Röm.8:28) und ihn zu seinem
Losanteil im Licht, zu seinem Segens- und Aufgabenbereich im Himmel, tauglich
machen wird (Kol.1:12). Unser Losteil ist in den überhimmlischen Regionen
(Eph.1:3; 2:6; Phil.3:20).
David dache an sein Losteil, an das ihm
zugedachte Gebiet auf heiliger Höhe in der Stadt Jerusalem im tausendjährigen
Königreich des Messias (Hes.45:7; 48:22).
Der Becher der Heiligen wird überfließen
(Ps.23:5), äonisches Leben, Wohlergehen und Wohlstand in Fülle werden sie
haben. Jewe stillt all ihren irdischen und geistlichen Bedarf.
Darum segnet David Jewe in Vers sieben.
Segnen hängt im hebräischen mit knien zusammen und lässt sich mit anerkennen,
erhöhen, verherrlichen umschreiben; im Griechischen bedeutet segnen wohlsagen,
mithin Gutes über jemanden sagen. Im Deutschen ist es üblich, »preisen« zu
sagen.
Des Nachts wird der Heilige von Gott durch
seine Nieren, also sein Innerstes, auch das Gewissen, gezüchtigt, durchläutert,
erzogen, sei es durch körperliche Schmerzen oder Gewissensbisse immer wieder
auf den rechten Weg gebracht (Ps.17:3; 26:2). »Jede Züchtigung aber scheint uns
für die Gegenwart zwar nicht Freude zu sein, sondern Betrübtheit, hernach aber
vergilt sie denen eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit, die durch sie geübt
sind« (Heb.12:11). »Zum Frieden ist Bitteres mir bitter (dient mir Bitteres)«
(Jes.38:17 a).
Die folgenden Verse 8 bis 11 werden von
Petrus zu Pfingsten des Jahres 32 n. Chr. in Apostelgeschichte 2:25-28 zitiert
und Vers 10 b von Paulus im pisidischen Antiochien in Apostelgeschichte 13:35.
Wohl sprechen diese prophetischen Verse von
der Erwartung Davids, im höchsten Sinn aber von Jesus Christus, wie auch Petrus
hervorhebt:
»David sagt nämlich von Ihm (von Jesus, dem
Nazarener): Ich sah den Herrn allezeit vor mir und hielt Ihn mir vor Augen;
denn Er ist zu meiner Rechten, damit ich nicht erschüttert werde. Deshalb wurde
mein Herz fröhlich, und meine Zunge frohlockt. So wird auch mein Fleisch noch
zelten in Erwartung, weil Du meine Seele nicht im Ungewahrbaren lassen wirst,
noch Deinen Huldreichen dahingeben, Verwesung zu gewahren. Du hast mir Wege des
Lebens bekannt gemacht; Du wirst mich mit Frohsinn erfüllen vor Deinem
Angesicht« (Ap.2:25-28).
David ist noch im Unwahrnehmbaren, und seine
Leiche erfuhr Verwesung. Aber er wusste: »Ich werde in Gerechtigkeit Dein
Angesicht gewahren, ich werde gesättigt, wenn ich erwache als Dir Gleichender«
(Ps.17:15). Die Gläubigen Israels werden Jesus bei der Aufrichtung des
Königreichs sehen und Ihm gleichen (1.Joh.3:2).
In Bezug auf Jesus sagte Petrus des weiteren:
»Da er (David) nun ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm mit einem Eid
geschworen hatte, einen aus der Frucht seiner Lende auf seinen Thron zu setzen
(Ps.132:11), hat er voraussehend von der Auferstehung des Christus gesprochen:
Weder wurde Er (Jesus) im Unwahrnehmbaren gelassen, noch gewahrte Sein Fleisch
Verwesung« (Ap.2:30,31).
Wir wissen: Unser Herr und Haupt Jesus
Christus wurde auferweckt; Er lebt und wir in Ihm.
Der Scheol (hebr. SchAUL, punktiert SchöOL)
(Vers 10) ist, frei ausgedrückt, das Totenreich. Das Wort leitet sich von
»fragen, erfragen« ab. Keine Antwort wird auf die Frage gegeben, wo die Toten
seien. Sie sind nicht. Der Scheol ist ein Begriff für die Nichtexistenz. In den
griechischen heiligen Schriften heißt er Hades, das Unwahrnehmbare. Tote sind
nicht wahrnehmbar.
Der in Vers 10 erwähnte Jewe Huldigende ist
nicht nur David, sondern im Vollsinn Jesus Christus, der Sohn Gottes, der dem
Vater huldigt. Jewe bewahrt Seine Huldiger (1.Sam.2:9).
David hatte Jewe allezeit vor Augen, allezeit
war Er ihm gegenwärtig. So konnte er nicht gleiten, nicht straucheln, in eine
Sünde oder in die Hände der Feinde fallen. Wenn David allerdings den Blick von
Jewe abwendete, sah es anders aus. Auch wir halten uns vor Augen, dass unser
Herr Jesus Christus, der das All durch Sein machtvolles Wort trägt (Heb.1:3),
auch uns trägt und Sich für uns verwendet (Röm.8:34).
David freute sich, den Pfad des Lebens
erkannt haben zu dürfen (Vers 11). Wer durch das Wort Gottes klug wird, wird
den rechten Pfad gehen, den geistgemäßen, stetig aufwärts, der zum Leben führt
(Spr.15:24). Jesus ist das Leben, und Er gibt allen das unvergängliche Leben,
zunächst den Auserwählten (Röm.11:7), und nach den Äonen, bei der Vollendung,
den Übrigen (1.Kor.15:20-28; 2.Tim.1:10).
Allezeit werden die Gläubigen in vollkommener
Freude vor dem Angesicht des Messias Jesus leben (Ps.21:7; 68:4).
Wir schließen mit 2.Korinther 3:17,18:
»Der Herr aber ist dieser lebendig machende
Geist. Wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. Wir alle aber, mit
enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn widerspiegelnd, werden in
dasselbe Bild umgestaltet von Herrlichkeit zu Herrlichkeit wie von des Herrn
lebendig machendem Geist.«
Psalm 17
Ein Gebet von
David
1 Höre, Jewe,
(die) Gerechtigkeit (das, was gerecht ist),
merke
auf mein Flehen,
neige
Dein Ohr zu meinem Gebet,
worin
keine Lippen des Trugs sind.
2 Von Deinem
Angesicht geht meine Rechtfertigung hervor,
Deine
Augen gewahren (meine) Geradheit.
3 Du prüfst mein
Herz,
suchst
mich heim des Nachts,
Du
läuterst mich,
sodass
Du nichts (Übles mehr) findest.
Nichts
von meinem Planen gehe aus meinem Mund.
4 Bezüglich der
Werke der Menschen –
infolge
des Wortes Deiner Lippen
hüte
ich, ja ich mich vor den Pfaden des (gewalttätig oder verbrecherisch)
Breschenschlagenden.
5 (Fest bewahrend)
umfängst Du meine Schritte in Deinen Geleisen,
nimmer
gleiten meine Füße.
…
So sah das Gebet eines Gerechten unter dem
Gesetz aus. Wohl wusste er, dass seine Rechtfertigung von Jewe ausgeht, aber nicht
allein durch Glauben erfuhr er diese (Röm.3:28), sondern er musste auch nach
dem Guten streben und sich vor Sünden bewahren (Jak.2:24; 1.Joh.3:6). »Wer die
Gerechtigkeit tut, der ist gerecht« (1.Joh.3:7).
Die Anrufung Jewes mit den Worten: »Höre (die
gerechte Sache)«, »merke auf« und »neige Dein Ohr zu meinem Gebet« zeigt die
große Dringlichkeit auf wie auch das sehr enge persönliche Verhältnis und den
vertrauensvollen Umgang Davids mit seinem Gott.
Jewe prüft das Herz (vgl. 1.Chron.29:17).
Auch Paulus schreibt: »Der mich aber erforscht, ist der Herr!« (1.Kor.4:4).
Jewe läutert die Seinen, wörtlich: Er
schmilzt sie aus (vgl. Sach.13:9; Mal.3:3). Unser Herr Jesus Christus sagt:
»Ich bin der wahrhafte Weinstock, und Mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an
Mir, welche keine Frucht bringt, die nimmt Er fort; und jede, welche Frucht
bringt, die reinigt Er, damit sie mehr Frucht bringe« (Joh.15:1,2). Und Petrus
schreibt davon, dass die Heiligen »durch mancherlei Proben betrübt werden,
damit die Prüfung eures Glaubens (der wertvoller als Gold ist, das doch
umkommt, aber durch Feuer geprüft wird) zum Lobpreis, zur Verherrlichung und
zur Ehre bei der Enthüllung Jesu Christi erfunden werde« (1.Pet.1:7).
Dem alsdann geläuterten Gläubigen geht nichts
Eigensinniges aus dem Mund; er hütet seinen Mund (Ps.39:2).
6 Ich, ich rufe
Dich an; denn Du antwortest mir, El;
recke
Dein Ohr zu mir, höre mein Sprechen!
7 Lass Deine Huld
außerordentlich sein,
(Du)
Retter der sich Bergenden vor den gegen Deine Rechte Aufständischen!
8 Hüte mich wie
die Pupille des Augapfels!
Im
Schatten Deiner Flügel verbirgst Du mich
9 vor dem
Angesicht der Frevler, vor denen, die mich dahinraffen (wollen),
vor
meinen Feinden, die mich mit (ganzer) gegen mich (gerichteter) Seele umgeben.
10 Ihr Fett (ihren
erlesenen Reichtum) verschließen sie,
mit
ihrem Mund reden sie in stolzer Überheblichkeit.
11 Bei unseren
Schritten
–
jetzt umkreisen sie mich –
richten
sie ihre Augen darauf, um niederzustrecken (die) im Lande.
12 Er (der Frevler)
gleicht einem Löwen, der sich danach sehnt zu zerreißen,
und
einem Junglöwen, der im Verborgenen sitzt.
…
Dringlich betet David um Rettung, Bergung,
Bewahrung.
Er fleht um seine Behütung, und zwar um eine
in solch sorgfältiger Weise, wie wir sie dem empfindlichsten Teil unseres
Körpers, dem Auge, angedeihen lassen. Auch Mose spricht davon, dass Jewe Sein
Volk Israel wie die Pupille des Auges bergen wird (5.Mose 32:10; vgl.
Sach.2:12).
Die Formulierung »im Schatten Deiner Flügel«
findet sich auch in Psalm 36:8; 57:2 und 63:8 (siehe auch Psalm 61:5 und Ruth
2:12) und lässt uns an einen Vogel denken, der seine Jungen unter seinen
Flügeln birgt. Die besondere Fürsorge kommt durch dieses so lebensvolle Bild
zum Ausdruck.
13 Erhebe dich,
Jewe,
komme
seinem (des Feindes) Angesicht zuvor, beuge ihn nieder!
Lass
meine Seele vor dem Frevler entrinnen,
durch
Dein Schwert,
14 vor den
Sterblichen,
durch
Deine Hand, Jewe,
vor
den Sterblichen, vor den Aufgewühlten.
Ihr
(Los-)Anteil ist in ihrem (hiesigen) Leben,
und
mit dem von Dir Aufgesparten füllst Du ihren Bauch;
(ihre)
Söhne werden satt und hinterlassen das Übrige ihren Kindern.
15 Ich (aber), ich
werde in Gerechtigkeit Dein Angesicht schauen,
ich
werde gesättigt, wenn ich erwache als Dir Gleichender.
Erhebe Dich, Jewe, stehe auf, setzt Dich für
mich ein!
Diese Gewissheit hatte David. Und auch diese,
dass er das Angesicht des Messias schauen wird, Jesu Angesicht, der das Abbild
des unsichtbaren Gottes ist (Kol.1:15). »Sie (die Heiligen) werden Sein
Angesicht sehen«, steht in Offenbarung 22:4 geschrieben. Dies wusste schon Hiob
(Hiob 19:27).
Zudem wird David auch deshalb völlig satt
sein, ganz und gar glückselig, wenn er im Königreich des Messias aus dem Tode
erwacht als ein Ihm Gleichender, als eines Seiner Abbilder. Der Apostel
Johannes schreibt dazu: »Wir wissen, dass wir, wenn Er (Jesus) offenbart wird,
Ihm gleich sein werden, da wir Ihn sehen werden, wie Er ist« (1.Joh.3:2). Einst
hatte Mose bereits die Gleichheit Jewes gesehen (2.Mose 24:10; 34:6; 4.Mose
12:8), die Ausstrahlung der Herrlichkeit Jewes (Heb.1:3).
Jesus zu schauen – dies ist das Verlangen der
Heiligen.
David
wusste, dass seine Seele nicht im Ungewahrten (im Tode) bleiben wird (Ps.16:10).
Er war sich sicher: »Nach deinem Rat leitest Du mich, und hernach nimmst Du
mich in Herrlichkeit auf« (Ps.73:24).
Auch wir werden dem herrlichen Bild des
Sohnes Gottes gleichgestaltet werden (Röm.8:29; Phil.3:21).
Welch eine herrliche Zukunft! Und welch ein
Zuspruch in den gegenwärtigen Tagen!
Psalm 18
Dem Chorleiter.
Von dem Diener
Jewes, von David,
der
die Worte dieses Liedes zu Jewe sprach an dem Tag, als Jewe ihn beschirmt hatte
vor der Hand aller seiner Feinde und vor der Hand Sauls.
2 Er sprach:
Erbarmen
(finde) ich bei Dir,
Jewe,
mein Halt.
3 Jewe, mein
Steilfels, meine Jagdburg und der mich entrinnen (Lassende)!
Mein
El, mein Fels
–
ich berge mich in Ihm –,
mein
Rundumbeschützer und Horn (Mächtiger) meiner Rettung,
mein
(alles) Überreffender.
4 Gelobter! rufe
ich zu Jewe,
und
vor meinen Feinden werde ich gerettet.
…
Dieses Loblied ist weitgehend wortgleich auch
in 2.Samuel 22 verzeichnet.
David dichtete es aus Anlass des Endes seiner
Kämpfe und in Erwartung des zukünftigen Königreichs, wenn er unter dem Messias
Israel als gesalbter König regieren wird. Von dem Tage an, da er den Philister
Goliath erschlagen hatte, bis zum Tod des Königs Saul war David ein Verfolgter;
ständig war er in Lebensgefahr, obwohl er der von Gott gesalbte König seines
Volkes war.
In all seinen Nöten und Bedrängnissen lernte
er, auf Jewe zu vertrauen, seinen Halt, seinen Steilfelsen, seine Burg, seinen
Retter, ja auf den, der voller Erbarmen ist.
Jewe war der Halt Davids. Wir alle bedürfen eines
festen Halts. Dieser ist der Glaube, dass Gott Liebe ist (1.Joh.4:8), dass Er
der allein weise ist (Röm.16:27), dass Er alles nach dem Ratschluss Seines
Willens bewirkt (Eph.1:11) und dass Sein Wille vollkommen ist (Röm.12:2). Der
Weg, den Er uns führt, ist somit der beste. Darum können wir für alles danken.
Ginge Er den zweitbesten Weg mit uns, wäre Er nicht vollkommen.
Jewe (hebr. IEUE, unpunktiert) ist der alles
Werdenmachende, der da sein wird, der da ist und der da war. Jewe ist Gott, der
Vater, so wie Er in Christus, Seinem Abbild und Seinem Wort, wahrnehmbar ist
und wie Er in der Ausstrahlung Seiner Herrlichkeit, nämlich in Jesus Christus,
für uns Menschen erfassbar ist.
»Mein El!«, rief David. El (hebr. AL,
punktiert EL) ist ein Titel, der besagt: dem alles zu eigen ist, zu dem hin
alles ist, der alle Sich Unterordnende. El ist Gott, der Vater.
Ein Steilfels bietet mit seiner Höhe, seinen
Höhlen und Spalten einen sicheren Schutz.
Auf einer Jagdburg lässt sich gut rasten und
Atem schöpfen.
Auf dem Felsen El hat der Heilige einen
festen Sand. »Der Fels – makellos ist Sein Tun, denn alle Seine Wege sind
Zurechtbringung; ein El der Treue und ohne Arg, gerecht und gerade ist Er«
(5.Mose 32:4). Geistlich ist der Felsen; dieser ist Christus (1.Kor.10:4). Er
ist der Mittler allen Segens.
Für »Rundumbeschützer« schreibt man
gewöhnlich »Schild«. Unser Schutz – zwar
nicht in einer Schlacht – ist der Langschild des Glaubens, ja die gesamte
Waffenrüstung Gottes, die wir nach Epheser 6:10-17 anzulegen haben, um den
Kriegslisten des Satans nicht zu erliegen.
Ein Horn – man denke an die eines Stiers –
versinnbildlicht politische und militärische Macht und Gewalt. Zur Rettung der
Seinen setzt der Herr Seine Allmacht ein.
Jewe, der Elohim Israels, ist der alles
Übertreffende und Überragende, der Höchste. Folglich gibt es für die Ihm Treuen
nichts zu fürchten noch zu sorgen.
Alles aber wird von dem Erbarmen Jewes
übertroffen. »Erbarmen finde ich bei Dir«, so bezeugte es David. An des Vaters
Erbarmen ist alles gelegen. Durch all seine Erlebnisse lernte David das Herz
Jewes kennen und Seine väterliche Liebe, Anteilnahme und Fürsorge. Um Seiner
Barmherzigkeit willen hatte Jewe an David jeweils gehandelt.
5 Stricke des
Todes bedrohten mich,
und
Wirbelbäche der Niedertracht erschreckten mich.
6 Stricke des
Scheol umkreisten mich,
Schlingen
des Todes (kamen) mir entgegen.
7 In meinen
Bedrängnissen rief ich zu Jewe,
und
zu meinem Elohim rief ich um Rettung.
Er
hörte meine Stimme von Seinem Tempel her,
und
mein Ruf zu Seinem Angesicht um Rettung kam an Seine Ohren.
…
Jewe hört! Er hört die Rufe des Gerechten
(Ps.34:16), die Stimme derer, die Ihn fürchten (5.Mose 6:24; 10:12; Ps.34:10).
»Rufe Mich an am Tag der Bedrängnis; Ich befreie dich, und du verherrlichst
Mich« (Ps.50:15; vgl. Ps.40:2; 107:6,13). »Das Verlangen der Demütigen hörst
Du, Jewe; Du bereitest ihr Herz, Dein Ohr merkt auf« (Ps.10:17).
Und Elohim griff ein, wie David in den
folgenden Versen berichtet:
8 Da schwankte und
schütterte das Erdland,
und
die Fundamente der Berge bebten und schwankten,
denn
Er (Elohim) entbrannte.
9 Rauch (stieg)
aus Seiner schnaubenden (Nase) (in Seinem Zorn) auf,
und
Feuer fraß aus Seinem Mund,
Glutkohlen
wurden von Ihm verzehrt.
10 Und Er streckte die
Himmel aus und (stieg) herab,
und
Wetterdunkel war unter Seinen Füßen.
11 Und Er fuhr
dahin auf einem Cherub
und
flatterte und schwebte auf den Flügeln des Windes.
12 Er setzt
Finsternis zu Seiner Verbergung,
Seine
Hütte um Sich herum,
Verfinsterung
durch Wasser
(und)
Ätherdickicht.
13 Aus dem hellen
Schein vor Ihm
gingen
Seine Wolkendickichte hervor,
Hagel
und feurige Glutkohlen.
14 Und Jewe ließ es
donnern in den Himmeln,
und
der Höchste ließ Seine Stimme hören
(im)
Hagel und (in) feurigen Glutkohlen.
15 Und Er entsandte
Seine Pfeile und streute sie,
und
viele Blitze scheuchte Er hin.
16 Und es wurden
die Betten der Wasserbäche sichtbar,
und
die Fundamente des Wohnlands wurden enthüllt
durch
Dein Schelten, Jewe,
durch
den Hauch des Windes Deiner schnaubenden (Nase)
(Deines
Zorns).
…
Jewe offenbarte Sich durch die Naturgewalten,
nicht als ob Er sie allesamt zur Rettung Davids gebrauche, sondern um zu
zeigen, dass Er alles vermag. In den Zorngerichten der Endzeit und zur Rettung
Seines Volkes wird Er diese Gewalten wieder einsetzen.
Da David ein Prophet war (2.Sam.23:2;
Ap.2:30), schaute er auch, dass Jewe auf einem Cherub daherfuhr. Da Jewe Geist
ist (Joh.4:24) und überall anwesend, bedarf Er gewiss keines Cherubs, um an
einem Ort zu erscheinen; David aber dürfte im Schauen des Cherubs erkannt
haben, dass Jewe jetzt für ihn da ist. Ebenso wie Jewe im Tempel in besonderer
Weise gegenwärtig war, so war Er es nun über dem Cherub.
Cherub (hebr. KRUB, punktiert KöRUB) bedeutet
»Wie-Vielseiendes« und bezeichnet die ranghöchsten Geister, die eine Mehrzahl
von Geschöpfen vertreten (1.Mose 3:24; 2.Mose 37:7-9; Off.4:6-8).
Äther (hebr. SchChQ, punktiert SchaChaQ,
wörtlich: Zerriebenes) ist der Stoff, der das All zwischen den Sternen füllt.
In Vers 14 wird Jewe als der Eljon (hebr.
OLIUN, punktiert ÄLJON) bezeichnet, als Höchster, als Oberster. Dieser Titel
bringt Seine überragende Souveränität zum Ausdruck. »Wem wollt ihr Mich
gleichstellen«, spricht Er in Jesaia 46:5, und »gleichwertig machen und Mich
vergleichen, sodass wir (einander) glichen?« In Psalm 97:9 wird bezeugt: »Du,
Jewe, bist der Höchste über all das Erdland, überaus erhaben bist Du über alle
Elohim.« Und unser Herr Jesus sagt: »Mein Vater ist größer als alle«
(Joh.10:29).
Dann besang David seine Rettung:
17 Er entsandte
(Seine Hand) aus der Höhe,
nahm
mich und zog mich aus vielen Wassern.
18 Er beschirmte
mich vor meinem starken Feind
und
vor den mich Hassenden,
denn
sie waren stärker als ich.
19 Sie waren schon
vor mir da am Tag meines Unglücks,
aber
Jewe wurde mir zur Stütze.
20 Und Er ließ mich
hinausgehen in die Weite,
Er
befreite mich,
denn
Er hatte Gefallen an mir.
…
Wunderbar ist es, nach all den Bedrängnissen
auf eine weite Fläche zu treten, in einen freien Raum, und aufzuatmen.
Nicht nur David wurde gehasst, sondern auch
unser Herr, und auch wir werden gehasst – ohne Grund –, denn wir haben einen
anderen Geist als die Welt, den Geist aus Gott, wohingegen der Satan in den
Söhnen der Widerspenstigkeit wirkt (Ps.35:19; 69:5; 109:3; Joh.15:18,25; 17:14;
Eph.2:2). Aber ebenso wie David damals gerettet wurde und für das Königreich
Israels auf der Erde gerettet wird, so werden auch wir für die beiden kommenden
Äonen gerettet zum Leben inmitten der überhimmlischen Regionen (Eph.2:6;
Phil.3:20; 2.Tim.4:18).
Jewe ist die einzig wahre Stütze (oder:
Lehne); mögen wir keinesfalls nach einem anderen Halt suchen, der nur
zerbrechen und uns zu Fall bringen wird (Jes.36:6).
Mit den Versen 21 bis 25 führt David seine
Rettung auf sein makelloses Verhalten zurück.
21 Jewe vergilt mir
gemäß meiner Gerechtigkeit,
gemäß
der Lauterkeit meiner Hände erstattet Er mir,
22 denn ich hütete
die Wege Jewes,
und
ich frevelte nicht gegen meinen Elohim,
23 denn alle Seine
Rechtsetzungen sind mir gewärtig,
und
Seine Satzungen lege ich nicht von mir weg.
24 So wurde ich bei
Ihm ein Makelloser,
und
ich hütete mich vor einer Vergehung meinerseits.
25 Jewe erstattete
mir gemäß meiner Gerechtigkeit,
gemäß
der Lauterkeit meiner Hände,
vor
Seinen Augen.
…
Nach dem Bund Jewes mit Israel, der über der
Tora, der Zielanweisung des Mose, geschlossen wurde, ist denen Frieden,
Wohlergehen, Rettung und äonisches Leben verheißen, die den Bund halten und
Jewe gehorchen. Man lese 5.Mose 28. Uns dagegen, den Gliedern der Gemeinde, die
Christi Körper ist (Leibesgemeinde, Eph.1:22,23), die wir in der dem Paulus
gegebenen heilsgeschichtlichen Verwaltung der überströmenden Gnade Gottes leben
(Eph.3:2), wird alles aus purer Gnade zuteil. Aber auch die Treuen unter uns erfahren
unseres Gottes und Vaters fürsorgliches Erbarmen im Alltag. »Wir … wissen, dass
Gott denen, die Gott lieben, alles zum Guten zusammenwirkt – denen, die nach
Seinem Vorsatz berufen sind« (Röm.89:28).
Sodann preist David die Leitlinien des
Handelns Jewes.
26 Dem (Dir)
Huldigenden (erweist) Du Huld,
bei
einem makellosen Mächtigen (gemeint ist ein Mann) vollendest Du es.
27 Bei einem
Lauteren (zeigst) Du Dich lauter,
aber
bei einem Verkehrten gewunden (wie verdreht).
28 Denn Du, das
gedemütigte Volk rettest Du,
aber
die hohen Augen erniedrigst Du.
29 Denn Du, Du
erleuchtest meine Leuchte.
Jewe,
mein Elohim, Du erhellst meine Finsternis.
30 Denn in Dir
laufe dich gegen eine Streifschar an,
und
in meinem Elohim springe ich auf eine Wehrmauer.
…
Jewe ist das Licht im Leben Davids. Bei den
Worten: »Du erleuchtest meine Leuchte« ist nicht nur an die Aufrechterhaltung
des Lebensmutes zu denken, sondern auch an den Licht und Klarheit und Leben
spendenden Geist Gottes.
Buchstäbliche Festungsmauern werden wir wohl
kaum erspringen, jedoch dieses erfahren: »Alles vermag ich in Ihm, der mich
kräftigt, Christus« (Phil.4:13).
31 Der El –
makellos ist Sein Weg.
Der
Ausspruch Jewes ist geläutert.
Ein
Rundumschutz ist Er allen, die sich in Ihm bergen.
32 Denn wer ist
Eloah außer Jewe
und
wer ein Fels außer unserem Elohim?
…
Es ist nur einer, aus dem das All ist
(Röm.11:36), der alles bewirkt (Eph.1:11), der die Wahrheit ist (Röm.3:7;
1.Joh.2:4) und dessen Wege makellos und vollkommen sind (Mat.5:48; Röm.12:2):
der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der in Vers 31 als El und Jewe
bezeichnet wird.
Im Lied des Mose und des Lämmleins heißt es:
»Groß und erstaunlich sind Deine Werke, Herr, Gott, Allgewaltiger, gerecht und
wahrhaft sind Deine Wege, Du König der Äonen! Wer sollte Dich nicht fürchten, o
Herr, und nicht verherrlichen Deinen Namen? Denn Du allein bist huldreich. Alle
Nationen werden eintreffen und vor Deinen Augen anbeten, da Deine gerechten
(Wege) offenbart wurden« (Off.15:3,4).
Die Begriffe El und Jewe wurden bei den
Versen zwei und drei erläutert.
Der Titel Eloah (hebr. ALUE, punktiert ÄLOaH)
ist die Einzahlform von Elohim und bezieht sich vorwiegend auf den Sohn Gottes.
Der Titel Elohim (hebr. ALEIM, punktiert ÄLoHIM)
spricht von dem alles Garantierenden, dem alles Verfügenden, dem Unterordner zu
El hin. Die Mehrzahlendung -im weist darauf hin, dass El durch Seinen Geist in
Elohim wohnt, so wie Gott in Christus ist (2.Kor.5:19). Beide wirken gemeinsam.
Der Begriff »Elohim« wird auch für Menschen,
die zu Gott hinführen sowie für »Götter« und »Götzen« gebraucht.
Bei Jesaia ist zu lesen: »Ich bin Jewe, und
da ist sonst keiner; außer Mir ist kein Elohim. Ich gürte dich, aber du
erkanntest Mich nicht. Damit sie erkennen, die vom Aufgang der Sonne und die
vom Westen, dass da niemand ist außer Mir. Ich bin Jewe, und da ist sonst
keiner, der das Licht bildet und die Finsternis erschafft, Frieden macht und
das Böse erschafft; Ich, Jewe, mache all dieses« (Jes.45:5-7; vgl. Vers 21).
Wie der mit Macht ausgerüstete David
handelte, ersehen wir aus den Versen 33 bis 43.
33 Der El, Er
gürtet mich mit Macht
und
verleiht meinem Weg Makellosigkeit.
34 Er bringt meine
Füße ins Gleichmaß wie die der Widder
und
lässt mich auf meinen Anhöhen (fest) stehen.
35 Er lehrt meinen
Händen den Streit,
und
Er (wehrt) ab den kupfernen Bogen mit meinen Armen.
36 Und Du gabst mir
den Rundumschutz Deiner Rettung,
und
Deine Rechte labt mich,
und
Deine Demut (Herabneigung) lässt mich zunehmen.
37 Du weitest meine
Schritte unter mir,
und
meine Knöchel schlottern nicht.
38 Ich verfolgte
meine Feinde und holte sie ein
und
kehrte nicht zurück, bevor sie dahin waren.
39 Ich
zerschmetterte sie, sodass sie nicht (wieder) erstehen konnten,
sie
fielen unter meine Füße.
40 Und Du gürtest
mich mit Macht zum Streit,
Du
beugtest die gegen mich Aufständischen unter mich
41 und gabst mir
das Genick meiner Feinde (preis),
und
meine Hasser – ich bezähmte sie.
42 Sie riefen Jewe
um Rettung an,
aber
da war kein Retter,
und
Er antwortete ihnen nicht.
43 Und ich zerrieb
sie wie Staub in das Angesicht des Windes,
wie
den Schlamm der Gassen leerte ich sie aus.
…
David schreibt seine Siege Jewe zu, dessen
Wille es war, dass die Feinde Israels vernichtet würden; darum auch hatte Er
ihn mit solcher Macht ausgestattet.
Im kommenden Äon, im tausendjährigen
Königreich Israels, wird David unter dem Herrscher Jesus Christus über Israel
und alle Nationen auf der Erde regieren. Dies besingt er nun in dem folgenden
prophetischen Wort.
44 Du lässt mich
entrinnen aus den Hadereien des Volks.
Du
setztest mich zum Haupt der Nationen;
ein
Volk, das ich nicht näher kannte – sie dienen mir.
45 Aufs Hörensagen
des Ohrs hin werden sie auf mich hören.
Söhne
des Ausländers verleugnen sich mir.
46 Söhne des Ausländers werden
verrucht
und
zittern hervor aus ihren Festungen.
47 Jewe ist der
Lebendige,
und
gesegnet sei mein Fels,
und
erhöht sei der Elohim meiner Rettung,
48 der El,
der
mir die Rächungen übergibt,
und
Er wird Sein Wort an die Völker unter mir richten.
49 Der mich meinen
Feinden entrinnen lässt,
auch
vor den gegen mich Aufständischen erhöhst Du mich,
vor
dem Mann der Gewalttag beschirmst Du mich.
50 Darum danke ich
Dir inmitten der Nationen, Jewe,
und
Deinem Namen will ich psalmen.
51 Der Du die
Rettungen Seines Regenten groß machst
und
Huld erweist Seinem Gesalbten,
dem
David und seinem Samen bis zum Äon.
Nicht nur, dass David König und Hirte des Volkes
Israel sein wird (Hes.34:23), das wiedervereinigt ist (Hos.2:2; Jer.3:18) und
dessen internen Reiberein aufgehört haben, sondern er wird auch der Regent und
das Haupt der Nationen sein, wie Vers 44 sagt. »Und Ich mache sie (Israel) zu einer Nation im Erdland auf den Bergen
Israels, und ein Regent wird ihnen
allen zum Regenten. … Und Mein Diener David wird Regent über sie, und ein Hirte wird ihnen allen«
(Hes.37:22,24). »Und sie werden dienen Jewe, ihrem Elohim (dieser ist Jesus,
ihr Verfüger), und David, ihrem Regenten, den Ich ihnen erstehen lasse«
(Jer.30:9).
Der König aber, der hocherhaben über allen
steht, über Israel und den Nationen, ist Jesus Christus. Zu Ihm, Seinem Sohn,
sprach unser Gott und Vater: »Heische von Mir, und Ich will Dir die Nationen
als Dein Losteil geben und Dir zum Besitz die Enden des Erdlands« (Ps.2:8; vgl.
Off.11:15; 20:6).
Und mithin wird auch die Nation Israel das
Haupt der Nationen sein (5.Mose 28:13). Die Nationen werden Israel dienen
(Jes.55:5; 60:5; 61:5,6).
Es wird im Königreich allerdings auch so
sein, dass bestimmte Nationen, die den Juden besonders in der Endzeit unter dem
Antichristus nicht halfen (Mat.25:31-46), mit eiserner Keule, mit strenger
Zucht, regiert werden (Off.2:27), und dass auch Strafen verhängt werden
(Sach.14:17) und sich manche Ausländer vor den Juden verleugnen (Vers 45). Sie
heucheln Unterwerfung (5.Mose 33:29; Ps.66:3; 81:16). Und am Ende der tausend
Jahre ziehen sie sogar gegen Jerusalem aus (Off.20:7-9).
El wird David die Rächungen an den Nationen
übertragen (Vers 48). »Mein ist die Rache, Ich werde vergelten, so spricht der
Herr« (Röm.12:19; 5.Mose 32:35; siehe auch Mat.25:31-46). Er wird auch zwischen
den Nationen zurechtbringend richten, was sie einander Übles antaten, und den
Rechtsfrieden zwischen ihnen herstellen (Mich.4:3).
Und Jesus, der Messias, wird Sein Wort an die
Völker richten (Vers 48). Das wiedergeborene und gläubige Israel wird hingehen
und alle Nationen zu Jüngern machen (Mat.28:19; Sach.8:13). Jesaia sagt: »Es
wird sein an jenem Tage: Die Wurzel Isais, der da aufsteht als Fürst der
Nationen (Jesus), auf Ihn werden sich die Nationen verlassen« (Röm.15:12;
Jes.11:10).
Inmitten der Nationen wird David Jewe danken
und Ihm lobsingen (Vers 50). Davon schreibt der Apostel Paulus in Römer
15:9-11: »Die Nationen aber werden Gott für Sein Erbarmen verherrlichen, so wie
geschrieben steht: Deshalb werde dich Dir huldigen unter den Nationen und
Deinem Namen zum Saitenspiel lobsingen. Anderswo wiederum heißt es: Seid
fröhlich, ihr Nationen, mit Seinem Volk! Und wieder heißt es: Lobet den Herrn,
alle Nationen! Lobpreisen sollen Ihn alle Völker!«
Das Loblied 18 schließt mit der Verkündigung,
dass die Rettungen Jewes groß sein werden. Der Prophet Jesaia stimmt darin ein:
»Der Mehrung der Fürstenmacht und dem Frieden ist kein Ende auf dem Thron
Davids« (Jes.9:6). Seinem gesalbten König David wird Jewe Huld erweisen und
seinem Samen, besonders Jesus, bis zum Äon, bis hinein in den Äon des
Königreichs Israels (2.Sam.7:13,16; Dan.2:44; 7:14,27). Wie denn auch der Bote
Gottes zu Mirjam sagte: »Du wirst … einen Sohn gebären, und du sollst Ihm den
Namen »Jesus« geben. Dieser wird groß sein und »Sohn des Höchsten« heißen; Gott
der Herr wird Ihm den Thron Seines Vaters David geben. Über das Haus Jakobs
wird Er für die Äonen König sein, und Seine Königsherrschaft wird (für die
Äonen) keinen Abschluss haben« (Luk.1:31-33).
Psalm 19
Dem Chorleiter
Ein Psalm Davids
2 Die Himmel
zählen die Herrlichkeit Els auf,
und
vom Werk Seiner Hände berichtet das Firmament.
3 Tag für Tag
strömen Sprüche hervor,
und
Nacht für Nacht wird die Erkenntnis belebt.
4 Da ist kein
Spruch und sind keine Worte,
deren
Stimme nicht gehört wird.
5 In das gesamte
Erdland ergeht ihr (der Himmel) (mit der) Messschnur (im Umfang bestimmter
Spruch-Bereich)
und
bis zum Ende des Wohnlands ihre zu (oder: sich) erfüllenden (Worte).
…
Die Schöpfung bezeugt die Größe und
Herrlichkeit Gottes. Wer einen Sinn für die
Realität hat und das Firmament betrachtet, ist überwältigt von der Kraft,
Herrlichkeit und Weisheit, die den Ordnungen und Erscheinungen der Himmel
zugrunde liegen.
Die Bibel setzt das Firmament mit den Himmeln
gleich (1.Mose 1:8) und spricht vom »Firmament der Himmel« (1.Mose 1:14-17).
Das Firmament (hebr. RQIO, punktiert RaQIA, was »Gestampftes« bedeutet) ist
eine komprimierte, energiereiche Zone, in der auch die Sterne angeordnet sind
(1.Mose 1:14). Die Himmel (hebr. SchMIM, punktiert SchaMaJIM; das Wort kommt
nur in der Dualform vor) sind alles, was man sieht, wenn man aufblickt.
In der ersten Rede Jewes an Hiob vernehmen
wir: »Hast du von deinen Tagen an einen Morgen entboten und der schwarzen
Morgenröte ihren Ort zugewiesen? … Knüpfst du die Bande des Siebengestirns oder
löst du die Fesseln des Orion? Führst du die Tierkreisbilder zur richtigen Zeit
heraus, und leitest du die Ajisch (vermutlich ein Sternbild) samt ihren Jungen?
Erkennst du die Satzungen der Himmel?« (Hiob 38:31-33 a).
Beachten wir Römer 1:19,20: »Das über Gott
Erkennbare ist unter ihnen (den Menschen) offenbar: denn Gott hat es ihnen
offenbart: Denn Seine unsichtbaren Wesenszüge sind seit der Schöpfung der Welt
an den Tatwerken begreiflich und ersichtlich geworden, nämlich Seine
unwahrnehmbare Kraft und Göttlichkeit.«
Im Übrigen beschreibt der Psalmist Jewe wie
folgt: »Du umhüllst Dich mit Licht wie mit einem Tuch, Du streckst die Himmel
aus wie einen Teppich« (Ps.104:2). Und bei Jesaia ist zu lesen: »So spricht
Jewe: Die Himmel sind Mein Thron, und das Erdland ist der Schemel Meiner Füße«
(Jes.66:1).
Tag und Nacht strömen Sprüche hervor, die die
Erkenntnis der Menschen mehren. Die Sprüche der Himmel sind zwar lautlos, aber
dennoch unüberhörbar. Sie vermitteln die Erkenntnis der Größe, Allmacht und
Herrlichkeit Gottes. Gottes Aussprüche haben keinen Abschluss; sie gehen nicht
zu Ende, ebenso wenig wie Seine Huld (Ps.77:9).
Die Stimme des Firmaments wird gehört, weil
auch diese Stimme Jewes kraftvoll und voller Glanz ist (Ps.29:4). Für die Äonen
ist Sein Wort in den Himmeln aufgestellt (Ps.119:89).
In das gesamte Erdland ergeht der Spruch der
Himmel. In Seiner ersten Rede an Hiob fragte Jewe ihn auch: »Hast du das
Vorstehen (der Himmel) im Erdland festgelegt?« (Hiob 38:33 b). Jewe hat die
Satzungen der Himmel (zum Beispiel die Bahnen und Zeiten der Himmelskörper) und
des Erdlands festgelegt (Jer.33:25).
Der Apostel Paulus zitiert Vers fünf in einem
anderen Zusammenhang, und zwar im Rahmen der Frage, ob Israel denn das Evangelium
von Jesus Christus gehört habe. Er schreibt: »Jedoch frage ich: Haben sie (die
Juden) überhaupt nichts gehört? In der
Tat! In das gesamte Land ging ihr Schall aus (der Schall der
Evangeliumsverkünder) und bis zu den Enden der Erde ihre Aussprüche« (Röm.10:18).
5 b Der Sonne
stellte Er ein Zelt auf in ihnen (den Himmeln).
6 Und sie ist wie
ein Bräutigam,
der
unter seinem Baldachin herausgeht,
sie
ist voller Wonne wie ein mächtiger (Mann),
ihren
Pfad zu laufen.
7 Vom Ende der
Himmel geht sie heraus,
und
ihr Umlauf ist auf ihre (der Himmel) äußersten (Enden) zu,
und
nichts ist verborgen vor ihrer Hitze.
Besondere Beachtung schenkt David der Sonne.
Gott hat sie eingesetzt, weil sie mit ihrem Licht und ihrer Wärme ein Bild für
die Wahrheit und das Erbarmen Gottes ist, besonders aber für Jesus Christus,
die Ausstrahlung Seiner Herrlichkeit (Heb.1:3). Ebenso wie man nicht direkt in
die Sonne blicken kann, können wir auch den Vater nicht sehen, sondern wir
sehen den Sohn, das Abbild des unsichtbaren Gottes (Kol.1:15). Jesus, der
Messias, ist auch der Bräutigam des wiedergezeugten Volkes Israel, der
Brautgemeinde. Das Aufgehen der Sonne ist ebenso herrlich wie die Wiederkunft
Jesu zu Seinem Volk (Off.19:7; 21:2,9).
Ein Vergleich zwischen unserem Herrn Jesus
Christus und der Sonne ist auch aufgrund folgender Schriftworte erlaubt: Als
unser Herr auf dem Berg der Verklärung umgestaltet wurde, leuchtete Sein
Angesicht wie die Sonne (Mat.17:2). Das Licht, das den Paulus vor Damaskus
umstrahlte, Jesus, war heller als der Glanz der Sonne (Ap.26:13). Jewe spricht:
»Euch, die ihr Meinen Namen fürchtet, geht die Sonne der Rechtfertigung auf
(Jesus), und Heilung ist unter ihren Flügeln« (Mal.3:20).
Aber auch die Gerechten werden mit der Sonne
verglichen: »Die Jewe Liebenden sind wie das Herausgehen der Sonne in ihrer
Pracht« (Rich.5:31).
Das Zeugnis der Schöpfung wird mit den
folgenden Versen acht bis zwölf durch das Zeugnis des Wortes vervollständigt.
Wie die Sonne voller Wonne ihren gottgesetzten Pfad läuft, so sollen auch die
Menschen ihren Weg gemäß den Geboten und Anordnungen Gottes gehen.
8 Die Tora (die
Zielanweisung) Jewes ist makellos,
sie
erquickt die Seele.
Das
Zeugnis Jewes ist (den Menschen) anvertraut,
es
macht den Zugänglichen (Einfältigen) weise.
9 Die Anordnungen
Jewes sind gerade
und
erfreuen das Herz,
das
Gebot Jewes ist klar
und
erleuchtet die Augen.
10 Das Fürchten
Jewes ist rein
und
besteht für (die Zeit des) Bezeugens.
Die
Rechtssetzungen Jewes sind Wahrheit,
sie
sind allesamt gerechtfertigt,
11 mehr begehrt als
Gold,
mehr
als viel gleißendes (Gold),
und
süßer als Honig
und
den Seim der Waben.
12 Auch wird Dein
Diener durch sie (die Rechtssetzungen) gewarnt;
dass
er sie hütet,
hat
viele (positive) Folgen.
Ebenso wie die Schöpfung ist die Tora, die
Zielanweisung des Mose, vollkommen. Das Gesetz des Mose gibt das Ziel für das
treffliche Verhalten an, und zwar für die rechte Verehrung Jewes wie auch für
den Wandel im Alltag, den Willen Jewes für das Tun und Lassen des Israeliten
und weitgehend auch für die Menschen im Allgemeinen. Der Wille Gottes ist gut,
den Menschen wohlgefällig und vollkommen (Röm.12:2). Die Aussprüche Jewes sind
rein, siebenfach geläutert, wie Silber (Ps.12:7; 18:31; Spr.30:5).
»Das Gesetz ist heilig und das Gebot heilig, gerecht
und gut«, bestätigt Paulus (Röm.7:12). Dieser schreibt für uns, die
Körpergemeinde (Leibesgemeinde; Eph.1:22,23), und die gegenwärtige
heilsgeschichtliche Verwaltung (Eph.3:2): »Ihr seid nicht unter Gesetz, sondern
unter Gnade« (Röm.6:14). Dies zu verkünden, wäre für David absolut nicht
angebracht gewesen, zumal er ja unter das Gesetz getan war; und damals ging es
darum, den Segen des Gesetzes herauszustellen.
Wunderbar sind die Zeugnisse Jewes
(Ps.119:129). Das Wort Jewes labt die Seele (das Bewusstsein), macht den
Menschen weise, erfreut das Herz und erleuchtet die Augen. Das Wort Gottes ist
lebendig und daher wirksam (Heb.4:12) und von umfassendem Segen.
Viel Frieden erwächst denen, die die Tora
lieben (Ps.119;:165). Die Täter des Gesetzes werden glückselig sein (Jak.1:25).
Das Gebot ist eine Leuchte, und die Zielanweisung ist ein Licht, und die
Rechtssetzungen Jewes selbst durch Gericht sind ein Weg zum Leben,
zu
einem erfüllten Leben im gegenwärtigen bösen Äon (Gal.1:4) und in den
kommenden, herrlichen Äonen des Königreichs Israels (Spr.6:23); Seine Gerichte
sind gerecht und bringen zurecht.
Wer die Gebote hält, der ist es, der Jewe
wirklich fürchtet. Es ist ein Ziel der Tora, dass die Menschen lernen, Jewe zu
fürchten; allezeit sollen sie Ihn fürchten und lieben (5.Mose 4:10; 10:12).
Dies ist wertvoller als Gold, denn »die Furcht vor Jewe ist der Anfang der
Erkenntnis, der Weisheit und der Erziehung« (Spr.1:7).
Diesen Abschnitt abschließend sei gesagt,
dass diese Schöpfung die Herrlichkeit Jewes erzählt, Christus Seine
Herrlichkeit ausstrahlt, Seine Worte herrlich und Freude und Leben spendend
sind und nun auch die Menschen Seine Herrlichkeit durch ihren Lebenswandel in
Seinem Wort bestätigen mögen.
Die Erhabenheit Jewes bewegt David zum Gebet
um Vergebung und einen makellosen Wandel.
13 Irrtümer – wer
versteht sie?
von
verborgenen (Verfehlungen) entschulde mich.
14 Halte Deinen
Diener auch von vermessenen (Verfehlungen) zurück;
sie
mögen nicht über mich herrschen.
Dann
werde ich vollkommen sein
und
entschuldet sein von vielen Übertretungen.
15 Mögen (Dir)
wohlgefällig sein die Aussprüche meines Mundes
und
das Sinnen meines Herzens vor Deinem Angesicht, Jewe,
mein
Fels und mein Erlöser!
Für Irrtümer, versehentliche Sünden und
solchen aus Unwissenheit gab es nach dem Gesetz Vergebung. Für Sünden aus
Vermessenheit, also absichtlichen und wissentlichen Sünden, gab es keine
(5.Mose 17:12).
Das ist, was Paulus meinte, als er auf der
ersten Missionsreise im pisidischen Antiochien sagte: »Und von allem, von dem
ihr im Gesetz des Mose nicht gerechtfertigt werden konntet, wird in diesem
(Jesus) jeder gerechtfertigt, der glaubt« (Ap.13:39).
Zum Abschluss betete David an: »Jewe, mein
Fels und mein Erlöser!« Er wusste: Jewe ist sein fester Stand und sein Erlöser
aus allen Nöten, seien es Verfehlungen oder gar der Tod.
Psalm 20
Dem Chorleiter
Psalm Davids
2 Jewe antwortet
dir am Tag der Bedrängnis,
überragend
(mächtig) macht dich der Name des Elohims Jakobs.
3 Er entsendet dir
Hilfe vom Heiligtum,
und
aus Zion labt Er dich.
4 Er gedenkt all
deiner Nahungsgeschenke,
und
deine Hinaufzuweihenden (Gaben) sind üppig.
Zwischenspiel
5 Er gibt dir nach
deinem Herzen,
und
all deine Ratschlüsse erfüllt Er.
6 Wir wollen jubeln
ob Deiner Rettung
und
im Namen unseres Elohim das Panier erheben.
Jewe
erfüllt all deine Bitten.
…
Ja, so handelt Jewe nach der Tora an denen,
die Ihn fürchten und lieben, die Nahungsgeschenke darbringen und in allem
Seinen Willen tun wie auch gemäß Seinem Willen bitten (1.Joh.5:14). Sein Wille
war in der Tora zu finden.
Auf dieses Fürbitteloblied aller Versammelten
für den König antwortet Jewe. Er sendet Seine Hilfe vom Heiligtum her, von
Zion. Zion war der heilige Berg, wo Jewe im Zelt der Zusammenkunft und später
im Tempel wohnte (2.Mose 25:8; Jes.8:18; Ps.2:6; 9:12). Zion hieß die
Jebusiterburg auf dem Südosthügel Jerusalems, die dann Davidsstadt genannt
wurde. Der Begriff wurde im Lauf der Zeit auf den Tempelbezirk und auf ganz
Jerusalem ausgedehnt.
Die Hilfe kommt von dem Herrn. Mögen auch wir
»mit Freimut zum Thron der Gnade treten, damit wir Erbarmen erhalten und Gnade
finden mögen zu rechtzeitiger Hilfe« (Heb.4:16).
Auch wir sind gehalten, für die Regenten zu
beten (1.Tim.2:1,2).
Jewe gedachte der Nahungsgeschenke und
Opfergaben Davids, wie Er auch mehr als tausend Jahre später der Gebete und
Almosen des römischen Hauptmanns Kornelius gedachte (Ap.10:4).
Die Opfergaben, die wir darbringen, sind
nicht die, die David reichlich darbrachte, sondern wir stellen unsere Körper
als ein lebendiges, heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer als unseren
folgerichtigen Gottesdienst bereit (Röm.12:1).
7 Nun erkenne ich,
dass Jewe Seinen Gesalbten rettet,
ihm
antwortet aus Seinen heiligen Himmeln,
ihn
rettet durch die Macht Seiner Rechten.
8 Diese (verlassen
sich) auf Streitwagen und jene auf Rosse,
wir
aber gedenken des Namens Jewes, unseres Elohim.
9 Sie, sie krümmen
sich und fallen,
wir
aber, wir erstehen
und
wurden (schon) ermutigt.
10 Jewe, rette!
Der
Regent antworte uns am Tag unseres Rufens!
Wenn dieses Loblied in Vers zehn auch
mit einem Bittruf schließt – mit dem Regenten, der um Antwort angerufen wird,
ist gewiss Jewe gemeint –, so drücken die letzten Verse doch die Überzeugung
und Zuversicht aus, dass Jewe Seinen Gesalbten (hebr. MSchICH, punktiert
MaSchIaCh, griech. Christos; also den besonders Ausgerüsteten, Bevollmächtigten
und Befähigten) – in diesem Falle ist David damit gemeint – rettet.
Psalm 21
Dem Chorleiter
Ein Psalm Davids
2 Jewe, in Deiner
Stärke freut sich der König
und
in Deiner Rettung,
und
wie sehr frohlockt er!
3 Du erfüllst ihm
das Verlangen seines Herzens,
und
das seinen Lippen Angetraute vorenthältst Du (ihm) nimmer.
Zwischenspiel
4 Denn Du kommst
ihm mit Segnungen an Gutem entgegen,
Du
setzt eine Krone aus gleißendem (Gold) auf sein Haupt.
5 Leben erbat er
von Dir, und Du gabst es ihm:
(nämlich)
Länge der Tage für äonisch und die (weitere) Zeit des Bezeugens.
6 Groß ist seine
Herrlichkeit infolge Deiner Rettung,
Majestät
und Prunk legst Du auf ihn.
7 Denn Du setzt
ihn zu Segnungen für die Zeit des Bezeugens,
Du
erquickst ihn mit Freude an Deinem Angesicht.
8 Denn der König
sichert sich in Jewe,
und
infolge der Huld des Höchsten gleitet er nimmer.
…
In der dritten Person von sich selbst
sprechend dankt der König David Jewe für die Rettung und allen Segen und
besonders für den Sieg in der Schlacht (Ps.20:3,10). Die in Vers vier erwähnte
Krone aus gleißendem Gold dürfte die des Königs der Ammoniter sein, die dem David
nach der Eroberung ihrer Hauptstadt Rabah aufs Haupt gesetzt wurde
(2.Sam.12:30).
Jewe hatte ihm alle Wünsche seines Herzens,
die David in Psalm 20 vorgetragen hatte, erfüllt (Vers 3). Der Jubel und die
Dankbarkeit sind groß. David hat überlebt, er lebt, ja sogar für den Äon des
tausendjährigen Königreichs Israels und
die weitere Zeit, in der Gott bezeugt wird. Außerdem weiß David, dass er für
jene Zeiten zum Segen für die ganze Erde gesetzt ist (Vers 7), ebenso wie sein
gesamtes auserwähltes Volk ein Segen für alle Nationen sein wird (Sach.8:13;
Mat.28:19).
David vertraute auf Jewe, den absolut
Höchsten (1.Mose 14:18-20); dieser wird ihm alle Huld gewähren, sodass er
nimmermehr strauchelt.
9 Deine Hand
findet alle Deine Feinde,
Deine
Rechte findet Deine Hasser.
10 Du setzt sie wie
einen Feuerofen
in
der Zeit Deiner Gegenwart.
Jewe
wird sie in Seinem Zorn verschlingen,
und
Feuer wird sie fressen.
11 Ihre Frucht der
Erde gibst Du verloren
und
ihren Samen der Menschenkinder.
12 Wenn sie denn
auch Böses gegen Dich wenden,
einen
Plan berechnen –
gar
nichts können sie.
13 Denn Du machst
sie zu Fliehenden,
indem
Du Deine Bogensehnen gegen ihr Angesicht richtest.
14 Sei erhöht,
Jewe, in Deiner Stärke!
Wir
wollen besingen und bepsalmen Deine Macht!
Die Feinde Gottes werden umkommen,
keinesfalls werden sie in des Messias' Königreich für die Äonen leben
(Mal.3:19; 2.Thess.1:8).
Aber auch in diesen unseren Tagen schon, wo
sie noch hochmütig sein mögen, haben sie nicht die Verheißung des Erbarmens und
Zuspruchs unseres Gottes und Vaters; im Gegenteil: »Gott hat sie in den
Begierden ihrer Herzen dahingegeben, in Unreinheit ihre Körper unter sich zu
verunehren; sie, welche die Wahrheit Gottes in Lüge abändern und die Schöpfung
verehren und ihr Gottesdienst darbringen anstatt dem Schöpfer, der gesegnet ist
für die Äonen!« (Röm.1:24,25; man lese Röm.1:18-2:2).
Wir aber wollen dem Gott und Vater unseres
Herrn Jesus Christus allezeit lobsingen!
Psalm 22
Dem Chorleiter
Über den schwachen Widder der schwarzen Morgenröte
Psalm Davids
Betrachten wir zunächst diese Vorbemerkung (Vers 1). Ein Widder, ein
männliches Schaf, war ein wertvolles Opfertier (2.Mose 29:1; 3.Mose 1:10; 9:4; 16:3;
19:21). Abraham brachte anstatt seines Sohnes Isaak einen Widder als
Aufsteignahung (Hinaufweihegabe, mit der man sich Jewe nahte) dar (1.Mose
22:13). Eine der Decken über dem Zelt des Zeugnisses (auch mit Zelt der
Zusammenkunft, Zelt der Begegnung, Wohnung und Stiftshütte übersetzt) war aus
gerötetem Widderfell (2.Mose 26:14).
Da
»Widder« hier in der weiblichen Form steht, ist an Schwachheit zu denken. Dies
ist ein Hinweis auf unseren Herrn Jesus Christus, der aus Schwachheit
gekreuzigt wurde (2.Kor.13:4).
Psalm
22 spricht von Jesus Christus, dem Sohn Gottes. Er sagte: »Erforscht die
Schriften, da ihr meint, äonisches Leben in ihnen zu haben; dieselben sind es,
die von Mir zeugen« (Joh.5:39). Ebenso sprach Er zu den Emmaus-Jüngern: »O wie
seid ihr doch ohne Verständnis und so säumig im Herzen, um an alles zu glauben,
was die Propheten ausgesprochen haben. Musste Christus dies nicht leiden und
dann erst in Seine Herrlichkeit eingehen? – Und mit Mose anfangend, ging Er
alle Propheten durch und legte ihnen aus allen Schriften das über Ihn Selbst
Gesagte aus« (Luk.24:25-27). David war auch ein Prophet (Ap.2:30).
Gewiss
hat David einige Aspekte dieses Leidenspsalms als Verfolgter selber
durchlitten, aber nicht in allen Einzelheiten, etwa dass ihm die Hände und Füße
durchgraben worden wären.
Dieser
Psalm prophezeit das Leiden Jesu, des Messias, am Pfahl auf Golgatha.
2 Mein El, Mein El,
wozu hast Du mich verlassen?
Fern von meiner Rettung sind die Worte meines
Schreiens.
3 Mein Elohim,
ich rufe tags, und Du antwortest nicht,
und nachts, und nicht wird mir (beruhigendes)
Stillesein (zuteil).
…
Wie
einst David, so wendet Sich auch unser Herr Jesus Christus an Seinen El, Seinen
Verfüger, den alles Bewirkenden, dem alle untergeordnet sind und der Sich alle
unterordnet. Jesus ruft den an, der Ihn leiden lässt (Jes.53:10).
Seine
dringliche Frage ist, »zu was« (hebr. LME, punktiert LaMaH, auf Deutsch mit
»warum« oder »wozu« wiederzugeben) El Ihn verlassen und Ihn in das Leiden
hineingegeben hat. Da Jesus weiß, dass bei Gott alles Sinn und Zweck hat und
alles zur herrlichen Vollendung führt, und Er Selbst die Antwort gibt, und zwar
in den Versen 23 bis 32 dieses Psalms, sei LaMaH mit »wozu« übersetzt.
Die
ersten Worte dieses Psalms sprach unser Herr nach dem Weichen der Finsternis am
Kreuz, wie Matthäus berichtet: »Von der sechsten Stunde an kam Finsternis über
das gesamte Land bis zur neunten Stunde. Um die neunte Stunde aber schrie Jesus
mit lauter Stimme auf und rief: Eloi, Eloi, lema sabachthani!, das heißt: Mein
Gott, Mein Gott, wozu Du Mich verlassen hast!« (Mat.27:45,46; vgl.
Mark.15:33,34).
Was
bedeutet »verlassen«? – Preisgegeben, dahingegeben, ohne Beistand lassen, ohne
Hilfe, ohne Zuspruch. Dies geschah, weil Jesus die Sünde der ganzen Welt auf
Sich genommen hatte (Joh.1:29; 1.Joh.2:12,). Er war zum Sündopfer gemacht
worden (2.Kor.5:21). Seine Leiden sühnten die Sünden.
Gott
vollzog das Gericht. »Denn das dem Gesetz Unmögliche, worin es durch das
Fleisch schwach war, vollbrachte Gott: Seinen eigenen Sohn in der Gleichgestalt
des Fleisches der Sünde und um der Sünde willen sendend, verurteilte Er die
Sünde im Fleisch« (Röm.8:3), und zwar im Fleisch Seines Sohnes. »Der in den
Tagen Seines Fleisches sowohl Flehen wie auch inständige Bittrufe mit starkem
Geschrei und Tränen dem darbrachte, der Ihn aus dem Tode retten konnte«
(Heb.5:7). Nur mit aller Scheu können wir uns dem Geschehen auf Golgatha nahen,
vermögen wir doch die Tiefe des Leidens und die Höhe des daraus erwachsenden
Segens kaum zu ermessen.
4 Doch Du bist der Heilige,
der Du wohnst über den Lobpreisungen Israels.
5 In Dir sicherten sich unsere Väter,
sie sicherten sich, und Du ließest sie
entrinnen.
6 Zu Dir wehschrieen sie und entkamen,
in Dir sicherten sie sich und wurden nicht
beschämt.
7 Ich aber bin ein Wurm und nicht ein Mann,
eine Schmach der Menschen und der Verachtete
des Volkes.
8 Alle, die mich sehen, hohnlachen meiner,
sie öffnen die Lippen und schütteln den Kopf
(und sagen):
9 Wälze es auf Jewe!
Dieser lasse dich entrinnen,
Er berge dich,
wenn Er Gefallen an ihm hat.
…
David
wie auch Jesus wissen und halten daran fest, dass El der Heilige ist, dem immer
und in allem und für alles der Lobpreis gebührt.
Dann
erinnert sich der Beter an die Erfahrungen der Väter, die auf Jewe vertrauten
und Rettung erfuhren, gilt doch: Jeder, der auf Jewe vertraut, wird nicht
zuschanden werden (Röm.10:11; Jes.28:16). Umso schmerzlicher musste er es
empfinden, dass gerade er nicht geborgen wird.
»Ich
aber bin ein Wurm«. Jewe sah das ganze Volk in seiner Schwachheit als einen
Wurm an und sprach durch Jesaia zu: »Fürchte dich nicht, du Wurm Jakob, ihr
Sterblichen Israels! Ich, Ich helfe dir – Treuewort Jewes –, und dein Erlöser
ist der Heilige Israels« (Jes.41:14). Jesu Leiden aber übersteigt alle
Dimensionen. Er ist geringer als ein Wurm, den man versehentlich am Weg
zertritt, ohne es weiter zu beachten.
Israel
verachtete seinen Heiligen, wie Jesaia prophezeite: »Nichts Ansehnliches war an
ihm und kein Prunk, sodass wir ihn angesehen hätten, und sein Aussehen war
nicht, dass wir ihn begehrt hätten. Verachtet war er und gemieden von den
Männern, ein Mann der Schmerzen und von Krankheit gezeichnet, wie einer, der
das Angesicht vor uns verbirgt; er war ein Verachteter, und wir rechneten ihn
für nichts« (Jes.53:2,3).
Sie
verhöhnten und verspotteten Jesus, wie Matthäus berichtet: »Andere hat Er
gerettet, Sich Selbst kann Er nicht retten! Wenn Er Israels König ist, so
steige Er vom Kreuz herab, dann wollen wir an Ihn glauben. Er vertraute auf
Gott, der berge Ihn nun, wenn Er Ihn bergen will; denn Er sagte: Ich bin Gottes
Sohn« (Mat.27:42,43; vgl. Luk.23:35).
Es ist
ja richtig, seine Not auf Jewe zu wälzen (Ps.37:5), doch im Mund der Hasser
Jesu war es blanker Zynismus.
Nicht
nur die Väter wurden geborgen, sondern auch der Leidende selbst erfuhr schon
als Säugling Geborgenheit:
10 Denn Du bist es, der mich aus dem Bauch
hervorbrachte,
Du sichertest mich an den Brüsten meiner
Mutter.
11 Auf Dich bin ich geworfen vom Mutterschoß an,
von meiner Mutter Leib an bist Du mein El.
…
An den
Brüsten seiner Mutter hatte er Vertrauen gelernt. Und dies nach dem Ratschluss
Jewes, Els, der alle Tage des Neugeborenen längst gebildet hatte (Ps.139:16)
und dementsprechend über sein ganzes Leben verfügte. Und er ehrte Ihn: »Du bist
mein El!«
In den
drei Stunden der Finsternis über dem ganzen Land bestürmten die Mächte der
Finsternis unseren Herrn Jesus Christus in besonderer Weise:
12 Sei nicht fern von mir;
denn Drangsal ist nahe, und kein Helfer ist
da.
13 Viele Jungstiere umkreisen mich,
mächtige Stiere Basans umringen mich.
14 Sie sperren ihre Mäuler wider mich auf,
(wie ein) Löwe, zerreißend und brüllend.
…
Die
Stiere Basans, dem Gebiet östlich des Sees Genezareth, waren als kraftvolle Bullen
allseits bekannt. Hier stehen sie für böse Geister. Sie sind wie der Löwe, von
dem Petrus schreibt: »Seid nüchtern! Wachet; denn euer Gerichtsgegner, der
Satan, wandelt wie ein brüllender Löwe umher und sucht, wen er verschlinge«
(1.Pet.5:8).
Jesus
aber hat ihn besiegt, wie in Kolosser 2:15 zu lesen: »Oberherrschaften und
Obrigkeiten abstreifend, hat Er sie öffentlich zur Schau gestellt und in
demselben (dem Kreuz) im Triumph einhergeführt.« Jesu Dahingabe in Liebe hat
die bösen Geister bloßgestellt und besiegt.
15 Wie Wasser bin ich ausgegossen,
und alle meine Gebeine trennen sich.
Mein Herz wurde wie Wachs
und zerfließt inmitten meiner Eingeweide.
16 Wie Tonerde trocknet meine Kraft aus,
und meine Zunge klebt an meinem Gaumen,
und zum Staub des Todes legst Du mich.
…
In
eindrücklicher Weise beschreiben diese Verse die Qualen Jesu am Pfahl. Dass
Sein Herz wie Wachs wurde, erinnert uns an die Szene im Garten Gethsemane, als
Er Petrus, Jakobus und Johannes beiseite nahm und zu erschauern und niedergedrückt
zu werden begann (Mark.14:33). Und Seine am Gaumen klebende Zunge lässt uns an
Johannes 19:28 denken: »Danach, als Jesus wusste, dass schon alles vollbracht
war, sagte Er, damit die Schrift vollkommen erfüllt werde: »Mich dürstet.«
17 Denn Hunde umkreisen mich.
eine Zeugenschar Boshafter umringt mich.
Sie durchgraben (oder: Sie sind wie ein Löwe
um) meine Hände und meine Füße.
18 Ich kann alle meine Gebeine zählen.
Sie (die Boshaften), sie blicken, sie sehen
mich an.
19 Sie verteilen meine Gewänder unter sich,
und über meine Kleidung werfen sie das Los.
…
Hunde,
boshafte Menschen, umringten den Herrn Jesus. Sie durchgruben Seine Hände und
Füße, als sie Ihn an den Pfahl nagelten (Luk.24:39; Joh.19:18; 20:25).
»Als
nun die Krieger Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie Seine Kleider und machten
vier Teile, für jeden Krieger ein Teil, dazu das Untergewand. Nun war aber das
Untergewand ohne Naht, von oben an ganz durchgewebt. Daher sagten sie
zueinander: Wir sollten es nicht zerreißen, sondern darum würfeln, wer es haben
soll – damit die Schrift erfüllt werde, welche sagt: Sie verteilten Meine
Kleider unter sich und warfen über Mein Gewand das Los. – Das taten nun die
Krieger« (Joh.19:23,24; vgl. Mat.27:35; Mark.15:24; Luk.23:34).
Der Beter
wendet sich an Jewe, von dem allein Hilfe kommt:
20 Du aber, Jewe, sei nicht fern!
Mein Halt, eile mir zu Hilfe!
21 Überschatte (bergend) meine Seele vor dem
Schwert,
aus der Hand des Hundes meine einzige (Seele).
22 Rette mich aus dem Maul des Löwen!
Mich vor den Hörnern des Urochsen (rettend),
hast Du mir geantwortet.
…
Die
Antwort Jewes bestand in der Erhörung der Bitte um Rettung. Aus den Händen der
bösen Menschen und der Geister der Finsternis wurde der Beter geborgen.
Unser
Herr Jesus Christus wusste nach dem Weichen der dreistündigen Finsternis, dass
die Feinde Ihm nichts mehr antun konnten, dass alles vollbracht war und Seine
Rettung bevorstand. »Der in den Tagen Seines Fleisches sowohl Flehen wie auch
inständige Bittrufe mit starkem Geschrei und Tränen dem darbrachte, der Ihn aus
dem Tode retten konnte, Er wurde wegen Seiner Ehrfurcht erhört« (Heb.5:7).
Dieses
Loblied schließt von Vers 23 an mit einem jubelnden Lobpreis über den Segen der
Leiden inmitten der Heiligen und von Vers 28 an unter allen Nationen auf dem
gesamten Erdland.
23 Erzählen will ich von Deinem Namen meinen
Brüdern,
inmitten der Versammlung lobe ich Dich.
24 Die ihr Jewe fürchtet, lobet Ihn!
Aller Same Jakobs, verherrlicht Ihn!
Und aller Same Israels entspanne aufgrund von
Ihm.
25 Denn nicht verachtet noch verabscheut Er die
Demut des Gedemütigten,
und nicht verbirgt Er Sein Angesicht vor ihm,
und wenn er zu Ihm um Rettung ruft, hört Er.
26 Von Dir ist mein Lobgesang in der vielzähligen
Versammlung;
meine Gelübde erstatte ich vor denen, die Ihn
fürchten.
27 Essen werden die Demütigen und satt werden,
die nach Ihm Forschenden loben Ihn.
Euer Herz wird leben für die (zukünftige Zeit
des) Bezeugens.
…
Jewe, dem
Elohim Israels, gebührt der Lobpreis für Seine Liebe und Sein Erbarmen, Seine
Treue und Seine Rettung, für Sein herrliches Wirken und Seine Herrlichkeit
überhaupt, und zwar zuerst inmitten der Heiligen und sodann unter allen
Völkern, wie von Vers 28 an gezeigt wird.
Den
Vers 23 finden wir im Hebräerbrief wieder: »Sowohl der Heiligende wie auch die
geheiligt werden, stammen alle aus dem einen, um welcher Ursache Er (Jesus)
Sich nicht schämt, sie Brüder zu nennen, indem Er sagt: Ich werde Deinen Namen
Meinen Brüdern verkünden, inmitten der Herausgerufenen (Gemeinde) werde ich Dir
lobsingen« (Heb.2:11,12).
Jesu
Brüder sind die Heiligen aus Israel (Mat.12:49; 25:40; 28:10; Joh.20:17;
Heb.2:12,17). Heute, in der dem Paulus gegebenen heilsgeschichtlichen Verwaltung
(Eph.3:2), sind die Glieder der Körpergemeinde Seine Brüder (Röm.8:29).
Von
was werden die Demütigen im Königreich Israels essen und satt werden? Nicht vom
Manna, sondern von Jesus, dem lebendigen Brot, dem Brot des Lebens, des
äonischen Lebens. Wer von diesem Brot isst, wird leben für alle Zukunft, in der
Jewe bezeugt wird (Joh.6:47-51,57,58).
28 (Daran) gedenken werden alle Enden des
Erdlands und umkehren zu Jewe,
und huldigend werden sich niederwerfen vor
Deinem Angesicht alle Sippen der Nationen.
29 Denn dem Jewe ist die Regentschaft,
und Herrscher ist Er über die Nationen.
30 Essen und huldigend sich niederwerfen werden
alle (von Pracht) Strotzenden des Erdlands;
vor Seinem Angesicht werden sich beugen alle,
die zum Staub hinabstürzten,
und der, der seine Seele nicht am Leben
(erhalten konnte).
31 Der Same (die gläubige Nachkommenschaft) wird
Ihm dienen;
es wird erzählt von meinem Herrn der
(kommenden) Generation.
32 Sie werden kommen und Seine Rechtfertigung
kundtun dem
(neu-)geborenen Volk,
dass Er es getan.
Ja,
Jewe hat es getan, Er hat die Wiedergeburt Seines Volkes und die Rettung für
alle Nationen durch Seinen Sohn Jesus am Pfahl auf Golgatha vollbracht. Jesus
Christus, der Gerechte, »Er ist die Sühne für unsere (Israels) Sünden; nicht
allein aber für die unsrigen, sondern auch für die der ganzen Welt«
(1.Joh.2:2).
Überall auf dem gesamten Erdland werden die Menschen im tausendjährigen
Königreich Israels daran gedenken,
umsinnen und dem Messias Jesus anbetend huldigen.
Unser
Herr Jesus Christus wird der Herrscher über alle Nationen sein (Sach.14:9;
Off.11:15). Im Lied des Mose und des Lämmleins heißt es: »Alle Nationen werden
eintreffen und vor Deinen Augen anbeten, da Deine gerechten Wege offenbart
wurden« (Off.15:4; vgl. Hes.2:2-4). Man lese in diesem Zusammenhang auch Römer
15:8-12.
Immer
wieder wird Israel die Tugenden Jesu Christi verkündigen, wie Petrus schreibt:
»Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine
heilige Nation, ein Volk, Ihm zur Aneignung, damit ihr die Tugenden dessen
verkündigt, der euch aus der Finsternis zu Seinem erstaunlichen Licht berufen
hat, die ihr einst ein Nicht-Volk wart, aber nun Gottes Volk seid, die einst
kein Erbarmen erlangt hatten, nun aber Erbarmen erlangen« (1.Pet.2:9,10).
Die
Worte Jewes werden nicht vom Mund des auserwählten Volkes, das um die
auferweckten gläubigen Israeliten gemehrt sein wird, weichen (Jes.59:21). Auch
allen weiteren Generationen, die noch geboren werden, werden sie von der
Dahingabe Jesu Christi ans Kreuz erzählen (Ps.78:6).
Wir
schließen mit dem Lobpreis Jesu: »Er erniedrigte Sich Selbst und wurde gehorsam
bis zum Tode, ja bis zum Kreuzestod. Darum hat Gott Ihn auch überaus hoch
erhöht und Ihn mit dem Namen begnadet, der über jedem Namen ist, damit in dem
Namen Jesu sich jedes Knie beuge, der Überhimmlischen, Irdischen und
Unterirdischen, und jede Zunge huldige: Herr ist Jesus Christus, zur
Verherrlichung Gottes, des Vaters« (Phil.2:8-11).
Psalm 23
Ein Psalm Davids
1 Jewe ist mein Hirte, ich habe keinen Mangel.
2 Auf begehrten (Fluren üppigen) Wachstums lässt
Er mich verweilen,
zu bewässerten Ruhestätten führt Er mich.
3 Meine Seele erquickt Er.
Er leitet mich auf Geleisen der Gerechtigkeit
um Seines Namens willen.
4 Auch wenn ich in der Schlucht des
Todesschattens gehe,
fürchte ich nichts Böses, denn Du bist bei
mir;
Dein Stecken und Dein Lehnstab, sie, sie
trösten mich.
5 Du bereitest mir vor meinem Angesicht einen
Tisch in Gegenwart meiner Bedränger;
Du salbst mein Haupt mit Öl,
mein Becher fließt über.
6 Ja, Gutes und Huld folgen mir alle Tage meines
Lebens,
und ich wohne im Haus Jewes auf die Länge der
Tage.
Jesus
ist der edle Hirte (Joh.10:11). Er behütete einst die Väter (1.Mose 48:15). Wie
ein Hirte sich um seine Herde kümmert, über sie wacht und sie zu Wasserquellen
führt, Wunden verbindet und die Lämmlein im Gewandbausch trägt, so hegt und
pflegt Jewe die Treuen Seines Volkes (Jes.40:11). Jesus ist der Hirte und
Aufseher der Seelen der Gläubigen (1.Pet.2:25).
Die
Gläubigen Israels leiden keinen Mangel, die, die Jewe fürchten (Ps.34:10). Dies
wird nicht nur im Königreich Israels so sein, wenn ein Strom von Wasser aus dem
Tempel hervorgeht (Hes.47:1) und die Bäume an seinen Ufern Monat für Monat
reiche Frucht tragen und ihre Blätter zum Heilen dienen (Hes.47:12) und das
Land von Milch und Honig überfließt (2.Mose 3:8), sondern trifft auch auf den
gegenwärtigen bösen Äon (Gal.1:4) zu, in welchem David zeitweilig Mangel litt.
David durfte darin aber die Erziehungswege Jewes erkennen, sodass seine Seele
dennoch erquickt war. Gott geht immer den besten Weg mit den Seinen. Mit Römer
8:31 gesagt: »Wenn Gott für uns ist, wer kann wider uns sein?« Und fragen wir
mit Römer 8:35: »Was wird uns von der Liebe Gottes scheiden, die in Christus
Jesus ist? Drangsal oder Druck und Verfolgung, Hunger oder Blöße, Gefahr oder
Schwert?«, so kennen wir die Antwort: Gar nichts und gar niemand (Röm.8:36-39)!
Auch
der Apostel Paulus erfuhr, dass sein Mangel ausgefüllt wurde (Phil.4:18), und
die Treuen unter uns haben die Verheißung: »Mein Gott aber wird all euren
Bedarf ausfüllen nach Seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus«
(Phil.4:19).
Selbst
in Schluchten des Todesschattens, in aussichtslosen, düsteren Situationen,
wusste David, dass nur das geschieht, was sein Elohim will, was Er für ihn
geplant hat und was ihn zum Ziel, zur Vollendung, bringen wird. Ebenso dürfen
auch wir Frieden im Herzen haben über all den Wegen, die unser herrlicher und
treuer Gott und Vater mit uns geht. »Sorgt euch um nichts!« (Phil.4:6).
Zu
bewässerten Ruhestätten führt Jewe die Seinen. Wasser ist im Orient ein hoch
geschätztes Gut. Jedoch nur, wer von dem Wasser trinkt, das Jesus gibt
(Joh4:14), nur wer von Jesu Blut trinkt, hat äonisches Leben, wer Seine
Dahingabe bis zum Kreuzestod glaubend für sich in Anspruch nimmt, wird in den
kommenden Äonen leben (Joh.6:54). Nur solche werden in die Sabbatruhe eingehen
(Heb.4:9). Und während der dreieinhalbjährigen großen Drangsal wird das
folgende Wort den Juden zum Zuspruch sein: »Das Lämmlein inmitten des Throns
wird sie hirten und sie zu den Wasserquellen des Lebens leiten, und Gott wird
jede Träne aus ihren Augen wischen« (Off.7:17). Mithin ist die Seele – sie ist
das Bewusstsein – der Gläubigen stets erquickt. Ihre Seele ruht darin, dass
Jesus weiß, was sein muss, damit der Name Seines Vaters verherrlicht werde,
wozu auch ihr Geschick dient.
Nur
auf einen Stecken und Stab ist
Verlass, nur einer kann wirklich trösten:
»Ich, Ich bin euer Tröster« (Jes.51:12). Sein Wort und Seine Zusagen sind ein
fester Halt.
Jewe
gibt gern und in Fülle; allezeit wird der Tisch der Gehorsamen gedeckt sein,
selbst angesichts von Feinden, denn Jesus, das wahre Brot, das Brot des äonischen
Lebens (Joh.6:47,48), kann ihnen niemand aus dem Herzen rauben.
Mit Öl
sind die Heiligen gesalbt, mit dem heiligen Geist, der sie in alle Wahrheit
leitet (Joh.15:13).
Das
Loblied 23 schließt mit einem Lobpreis der Gewissheit, dass die Huld Jewes den
Gläubigen niemals verlassen und er in den zukünftigen Äonen im Hause Jewes
wohnen wird. In engster geistlicher Gemeinschaft mit unserem Herrn Jesus
Christus wird König David auf der Erde wohnen (und wir im Himmel; 1.Kor.1:9;
Eph.2:6; Phil.3:20; 2.Tim.4:18).
Wir
beenden die Betrachtung dieses Psalms mit einem Wort aus Psalm 27:4: »Eins
erbitte ich von Jewe, dieses suche ich: im Hause Jewes zu wohnen alle Tage
meines Lebens, um die Freundlichkeit Jewes zu schauen und zu erwägen in Seinem
Tempel.«
Psalm 24
Von David
Ein Psalm
1 Jewes ist das Erdland und seine Fülle,
das Wohnland und die darin wohnen.
2 Denn Er, über Meeren gründete Er es,
und über Strömen bereitete Er es.
3 Wer steigt hinauf auf den Berg Jewes,
und wer wird auf dem Ort Seines Heiligtums
stehen?
4 Der unschuldige Handflächen hat und ein reines
Herz,
der seine Seele nicht zum Wahnhaften hinträgt
und nicht zum Betrug schwört.
5 Er trägt den Segen Jewes davon
und Rechtfertigung von dem Elohim seiner
Errettung.
6 Dies ist die Generation, die nach Ihm forscht,
der Dein Angesicht Suchenden, (wie) Jakob.
Zwischenspiel
Dieser
Psalm beginnt mit einem Lobpreis des Schöpfers, aus dem das All ist (Ps.33:9;
Röm.11:36) und dem alles zu eigen ist. Über den Meeren, wohl im Sinne von »an
den Meeren« oder »in Bezug auf sie«, gründete Er das Erdland, das ohne das
Wasser der Meere nicht bewohnbar wäre.
Der
Schöpfer bestimmt auch, wer im tausendjährigen Königreich im Segensbereich des
Tempels wohnen darf.
Es mag
sein, dass der Einzug der Bundeslade in die Burg Zion (2.Sam.6:12-19) der
Anlass für die Abfassung dieses Loblieds war. Als die Bundeslade einzog, kam
Jewe Selbst in die Davidsstadt. Der Psalm wird sich aber erst dann erfüllen,
wenn Jesus, der König Israels, in Jerusalem einziehen und Sein Königreich
aufrichten wird. Darum geht es.
Allerdings werden nur diejenigen Israeliten an dem Segen Jewes
teilhaben, die unschuldige Hände und ein reines Herz haben, gereinigt durch das
Blut des Lammes, Jesus (vgl. Off.7:14). Nur wer Jesus liebt, Seine Gebote hält,
den Glauben durch edle Werke bestätigt und Frucht bringt (Ps.15; Mat.5:8;
Joh.15:2,10; Jak.2:24; 2.Pet.1:10; 1.Joh.2:3; 4:8), hat das äonische Leben.
Ohne Heiligung wird kein Israelit Jesus sehen (Heb.12:14). (Nach dem Evangelium
des Paulus (Gal.1:12; 2:7; Röm.2:16; 16:25; 2.Tim.2:8) werden wir, die Glieder
des Körpers Christi, dagegen für die Äonen im Himmel sein, und zwar allein
durch Glauben und allein aus der Gnade, der überfließenden Gnade!)
Es
wird in Israel eine Generation erstehen, die nach Jesus forscht – wie einst
Jakob, der hier für alle Bedrängten Israels stehen mag, die nach der Rettung
durch Jewe Ausschau hielten.
Gewöhnlich gibt es keinen Menschen, der Gott ernstlich sucht (Ps.14:1-3;
Röm.3:11). Die Generation, die zur Zeit Jesu lebte, verwarf Ihn. Doch Gott wird
Sich ein Volk zubereiten, das in der Heiligen Schrift forscht und auf diese
Weise Jesus findet. Jesus sagt: »Erforscht die Schriften, da ihr meint,
äonisches Leben in ihnen zu haben; dieselben sind es, die von Mir zeugen«
(Joh.5:39). Unser Herr meinte das sogenannte Alte Testament.
Geistgemäß wandelnde Gläubige forschen in der Bibel, was zur Folge hat,
dass sie nicht mehr zum Bösen neigen, sondern in die Gesinnung Jesu Christi
hineinwachsen.
7 Erhebt, ihr Tore, eure Häupter,
und werdet erhoben, (ihr) Pforten des
(zukünftigen) Äons!
Und Er kommt, der Regent der Herrlichkeit!
8 Wer ist dieser Regent der Herrlichkeit?
Jewe, stark und mächtig,
Jewe, mächtig im Krieg!
9 Erhebt, ihr Tore, eure Häupter,
und erhebt (euch), (ihr) Pforten des
(zukünftigen) Äons!
Und Er kommt, der Regent der Herrlichkeit.
10 Wer ist Er, dieser Regent der Herrlichkeit?
Jewe der Heere,
Er ist der Regent der Herrlichkeit!
Nachspiel
Freut
euch, ihr Tore Jerusalems, und öffnet euch weit, ihr Eingänge in den Äon des
tausendjährigen Königreichs, ihr Pforten des äonischen Lebens!
Jesus
zieht im Triumph in Jerusalem ein, der König der Herrlichkeit, der Weg, die
Wahrheit und das Leben. Und das wiedergezeugte Israel wird laut jubelnd rufen:
»Hosianna dem Sohn Davids! Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn!
Hosianna inmitten der Höchsten!« (Mat.21:9). »Gesegnet sei der König, der da
kommt im Namen des Herrn! Friede sei im Himmel und Verherrlichung inmitten der
Höchsten!« (Luk.19:38). »Der Stein, den die Bauleute verwarfen, der wurde zum
Hauptstein der Ecke. Von Jewe wurde dies, es ist wunderbar in unseren Augen.
Dies ist der Tag, den Jewe gemacht, wir wollen frohlocken und uns freuen in
Ihm. Ach, Jewe, Hosianna (das heißt: rette doch), ach Jewe, lass (es uns) doch
(nun) gelingen! Gesegnet ist, der da kommt im Namen Jewes. Wir segnen euch vom
Hause Jewes her« (Ps.118:22-26).
Jesus
Christus wird vom Ölberg kommend (Ap.1:11; Sach.14:4) durch das Osttor (Hes.44:2)
in Seine und der Welt Hauptstadt einziehen.
Jesus
ist mächtig im Streit. Er hat dem Volk Israel den Sieg verliehen; zuletzt hatte
Er das Heer des wilden Tieres, des Antichristus, geschlagen (Off.19:11-21).
Jesus ist der Jewe der Heere, der himmlischen und irdischen Heerscharen. Allen
gebietet Er. (Für »Heere« findet man in deutschen Übersetzungen auch von den
vom Hebräischen ZBAUT, punktiert ZöBaOT, übernommenen Begriff »Zebaoth«.)
Psalm 25
Von David
1 Zu Dir, Jewe, erhebe ich meine Seele.
2 Mein Elohim, in Dir sichere ich mich:
Lass mich nicht beschämt werden,
lass meine Feinde nicht frohlocken über mich.
3 Auch alle, die Deiner harren, werden nicht
beschämt;
beschämt werden, die um leeren (Gewinnes
willen) verräterisch (handeln).
…
Unter dem
Gesetz des Mose und überhaupt nach dem Evangelium der Beschneidung (Gal.2:7)
wurden nur die gesegnet, die alle Gebote hielten (5.Mose 27:26; Gal.3:10;
Mark.3:35; Röm.2:13; Jak.1:22; 1.Joh.2:17).
David
wendet sich an Jewe, den Elohim Israels, den Verfüger über Israel und ihn. Auf
den nach dem Ratschluss des Willens Jewes bewirkten Wegen war David vor seinen
Feinden gesichert. Er wusste, dass des Allmächtigen Wege vollkommen sind.
4 Deine Wege, Jewe, lass mich erkennen,
Deine Pfade lehre mich.
5 Lass mich in Deiner Wahrheit wandeln
und lehre mich,
denn Du bist der Elohim meiner Rettung,
auf Dich harre ich den ganzen Tag.
6 Gedenke Deiner Erbarmungen, Jewe, und Deiner
Huld,
(wie) sie denn vom Äon an (währen).
7 Die Verfehlungen meiner Jugendzeiten und meiner
Übertretungen gedenke nicht,
gemäß Deiner Huld gedenke Du meiner, um Deiner
Güte willen, Jewe.
…
Gern
vergibt Jewe die Übertretungen des Gesetzes, und zwar um Seines Erbarmens
willen wie auch überhaupt um Seinetwillen (Jes.43:25), damit die Menschen Seine
Huld, ja Ihn Selbst erkennen mögen.
David
bittet um die Erkenntnis der Wege Jewes; sie sind den heiligen Schriften zu
entnehmen, ebenso die Wege, die die Menschen nach Jewes Willen gehen sollen
sowie auch die Wege, die den Menschen nicht gefallen, nach Jewes Ratschluss
aber sein müssen.
»Lehre
mich!« Der Weg des aufrichtigen Gläubigen, der um wahre Belehrung nachsucht,
ist durchaus steinig, wie denn König Salomo sagte: »Wo viel Weisheit ist, ist
viel Verdruss, und wer Erkenntnis mehrt, mehrt Kummer« (Pred.1:18), und zwar
weil der Erkenntnisreiche all die Dummheiten in seinem Umkreis als besonders
schmerzlich empfindet.
Die
Bitte: »Lass mich in Deiner Wahrheit wandeln«, führt ebenfalls auf einen
steinigen Weg. Zwar lieben alle Gläubigen in Christus Jesus das Wort der
Wahrheit im Grunde, es sind aber nicht übermäßig viele, die es für höchst
kostbar erachten und darin forschen. Die dies tun, und sei es nur, dass sie
sich um ein Muster gesunder, biblischer Worte bemühen (2.Tim.1:13), werden
schnell an den Rand gedrängt und werden einsam. Der Segen aber ist groß: Sie
finden vertiefte Gemeinschaft mit unserem Gott und Vater und unserem Herrn
Jesus Christus und herzliche Verbundenheit mit den wenigen gleichgesinnten
Geschwistern.
8 Gut und gerade ist Jewe,
darum weist Er den Verfehlern das Ziel des
Weges.
9 Er lässt Demütige dem Recht gemäß wandeln
und lehrt Demütige Seinen Weg.
10 Alle Pfade Jewes sind Huld und Wahrheit für
die,
die Seinen Bund und Seine Zeugnisse bewahren.
11 Um Deines Namens willen ist es, Jewe,
dass Du meine Vergehungen verzeihst;
denn es sind viele.
…
Jewe
gebraucht alles, um die Seinen zum Ziel zu bringen. Er, der Allesbewirkende,
führt sie auch durch Sünden hindurch und nimmt diese zum Anlass, die darüber
Demütigen im rechten Weg zu unterweisen. Allezeit auferbauend und voller Huld
und Wahrheit erweist Sich Jewe an denen, die den über der Weisung des Mose
geschlossenen Bund und alle Bezeugungen Seines Wortes felsenfest halten.
12 Wer ist dieser – der Mann, der Jewe fürchtet?
Er weist ihm das Ziel des Weges, den er
erwählen soll.
13 Seine Seele nächtigt im Guten,
und sein Same wird das Erdland rechtmäßig in
Besitz nehmen.
14 Das Geheimnis Jewes ist für die, die Ihn
fürchten,
und Sein Bund (dient dazu), sie zur Erkenntnis
zu bringen.
15 Meine Augen sind stets auf Jewe gerichtet,
denn Er lässt meine Füße aus dem Netz
herausgehen.
…
Was
heißt: Jewe fürchten? Dies: In Treue und Gehorsam das Augenmerk allezeit auf
Sein Wort und Seinen Willen richten, damit man ja nichts versäume, sondern in
Ehrfurcht und Sorgfalt sowie in Liebe und Fleiß alles zu Seiner Verherrlichung
tue. Die dies tun, kommen zur Erkenntnis Jewes. Im Übrigen werden sie des
Nachts in Frieden schlafen und im Königreich der Himmel das Land Israel
besitzen (Mat.5:5,19). Davon, dass Gott das treue Tun mit Erkenntnis belohnt,
sprach auch unser Herr Jesus: »Wenn jemand dessen Willen (der Mich gesandt hat)
tun will, wird er erkennen, ob die Lehre von Gott ist oder ob Ich von Mir
Selbst spreche« (Joh.7:17).
16 Wende Dich zu mir und sei mir gnädig,
denn einsam und gedemütigt bin ich.
17 Bedrängnisse erregen mein Herz,
lass mich aus meinen Einengungen herausgehen.
18 Siehe meine Demütigung und meine Mühen
und trage alle meine Verfehlungen.
19 Siehe meine Feinde, denn es sind viele,
und mit dem Hass der Gewalttat hassen sie
mich.
20 Hüte meine Seele und beschirme mich!
Lass mich nicht beschämt werden,
denn ich berge mich in Dir.
21 Vollendung und Geradheit umgeben mich
bewahrend,
denn ich harre auf Dich.
22 Kaufe Israel los, Elohim,
aus all seinen Bedrängnissen.
Was
dem einzelnen Israeliten geschieht, entspricht dem, was ganz Israel erfährt.
Der einzelne wie auch das Volk bedürfen der Befreiung aus all den Nöten des
gegenwärtigen bösen Äons. Flehentlich bitten sie um Erlösung. Und Jewe, der
Elohim (Verfüger) Israels, wird sie loskaufen, und zwar »nicht mit
Vergänglichem, Silber oder Gold, von eurem eitlen Verhalten nach väterlicher
Überlieferung …, sondern mit dem kostbaren Blut Jesu Christi als eines
makellosen und fleckenlosen Lammes, vorhererkannt zwar vor dem Niederwurf der
Welt, geoffenbart aber in der letzten der Zeiten um euretwillen«
(1.Pet.1:18-20). Und es wird nicht durch weltliche Heere oder Kräfte geschehen,
»sondern durch Meinen Geist, spricht Jewe der Heere« (Sach.4:6).
Psalm 26
Von David
1 Richte mich recht aus, Jewe!
Denn ich, in vollendeter Weise wandle dich,
und in Jewe sichere ich mich,
ich werde nicht straucheln.
2 Prüfe mich, Jewe, und erprobe mich,
durchläutere meine Nieren und mein Herz!
3 Denn Deine Huld ist meinen Augen gewärtig,
und ich wandle in Deiner Wahrheit.
4 Ich sitze nicht bei Sterblichen mit
Wahnvorstellungen
und gehe nicht zu denen, die zu
Verheimlichendes tun.
5 Ich hasse die Versammlung der Boshaften
und sitze nicht mit Frevlern zusammen.
6 Ich wasche meine Hände in Unschuld,
und ich will um Deinen Altar herumziehen,
Jewe,
7 um mit der Stimme Dank hören zu lassen
und Deine Wunder zu erzählen.
…
David beteuert
seine Unschuld. Menschen können ihm nichts vorwerfen. Aber Jewe möge ihn
prüfen, ob es sich wirklich so verhält, und ihn läutern.
David
handelt recht darin, sich von den Sündern abzusondern. Dies ist allen Heiligen,
das heißt Gott Angehörenden, für Gott Abgesonderten, geboten, »denn welche
Teilhaberschaft besteht zwischen Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? … Oder
welches Teil hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen? … Darum kommt aus
ihrer Mitte heraus und sondert euch ab, sagt der Herr. Rührt nichts Unreines an
(Jes.52:11), und Ich werde euch Einlass gewähren. Ich werde euch zum Vater
sein, und ihr werdet Mir zu Söhnen und Töchtern sein, sagt der Herr, der
Allgewaltige. – Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, wollen wir uns
von jeder Besudelung des Fleisches und auch des Geistes reinigen und unsere
Heiligkeit in der Furcht Gottes vollenden« (2.Kor.6:14-7:1; siehe auch
1.Kor.5:11; 1.Thess.5:22; 2.Thess.3:6; 2.Tim.2:20,21).
Mögen
wir darum bitten, dass auch wir in vollendeter Weise wandeln, zwischen Gut und
Böse zu unterscheiden vermögen, uns herauswinden aus den Verstrickungen unserer
Gedanken an weltliche Thesen und dem geistlichen Wachstum nicht dienende
Gedanken und Handlungen erkennen und ablegen.
8 Jewe, ich liebe das Gehege Deines Hauses
und den Ort der Wohnung Deiner Herrlichkeit.
9 Nicht versammle (nimm weg) meine Seele mit
Verfehlern
und mit den Mannen der Bluttaten mein Leben.
10 In ihren Händen (liegen böse) Planungen,
und ihre Rechte ist voll von
Bestechungsgeschenken.
11 Ich aber, ich wandle in Vollendung (im Sinne
von Aufrichtigkeit).
Kaufe mich los, und sei mir gnädig.
12 Mein Fuß steht in Geradheit;
in den Versammlungen segne ich Jewe.
Die
Heiligen wandeln gerade und aufrichtig. Sie lieben Jewe und Sein Heiligtum und
preisen Ihn in den Versammlungen. Wer den Heiligen, Gott, liebt, heiligt sich,
legt also alles Üble ab und wandelt in Vollkommenheit.
Die
Heiligen dürfen dem Willen Gottes gemäß darum bitten, im Falle eines Gerichts
nicht zusammen mit den Frevlern hinweggerafft zu werden.
Losgekauft sind die Gläubigen, nicht mit dem Blut von Stieren und Böcken
(Heb.10:4), sondern, wie zu Psalm 25:22 ausgeführt, mit dem kostbaren Blut
Christi als eines makellosen und fleckenlosen Lammes (1.Pet.1:18,19). Mithin
haben sie Gnade erfahren. Jewe, dem Elohim Israels, sei der Lobpreis dafür!
Psalm 27
Von David
1 Jewe ist mein Licht und meine Rettung,
vor wem sollte ich mich fürchten?
Jewe ist die Stärke meines Lebens,
vor wem sollte ich mich ängstigen?
2 Wenn Boshafte sich gegen mich nahen,
um mein Fleisch zu fressen,
wenn mich Bedrängende und meine Feinde sich
mir (nahen),
sie, sie werden straucheln und fallen.
3 Wenn sich ein Heerlager gegen mich lagert,
fürchtet sich mein Herz nicht;
ersteht ein Streit (eine Schlacht) gegen mich,
sichere ich mich darin (dass Jewe meine Stärke
ist).
…
Bei
Licht kann man alles gut erkennen. David hat die Erkenntnis Jewes gewonnen.
Wenn Jewe für ihn ist, wer kann wider ihn sein (vgl. Röm.8:31)?
Am Tag
der Wiederkunft Jesu zu Israel und der Rettung Seines Volkes wird ganz Israel
sprechen wie in diesen Versen: »Siehe, El ist meine Rettung! Ich sichere mich
(in Ihm) und ängstige mich nicht, denn meine Stärke und mein Loblied ist Je,
ist Jewe, und Er wurde mir zur Rettung« (Jes.12:2).
4 Eines erbitte ich von Jewe, dieses suche ich:
im Hause Jewes zu wohnen alle Tage meines
Lebens,
um die Freundlichkeit Jewes zu schauen
und zu erwägen in Seinem Tempel.
5 Ja, Er wird mich am Tag des Bösen in Seiner
Hütte bergen,
Er verbirgt mich in der Verbergung Seines
Zeltes,
auf einen Felsen hebt Er mich empor.
6 Und dann ist mein Haupt erhöht über meine
Feinde rings um mich her,
und ich will opfern in Seinem Zelt Opfer des
Jauchzens,
ich will Jewe singen und psalmen.
…
Dies ist
die Sehnsucht aller Heiligen: allezeit mit dem Herrn Jesus, dem Messias,
zusammen zu sein, Seine Gegenwart, Sein Erbarmen und Seine Freundlichkeit zu
genießen in herzlicher Gemeinschaft mit Ihm. Für David hieß dies praktisch, im
Segensbereich des Hauses Jewes, also des Zeltes des Zeugnisses (der
Stiftshütte) und im kommenden Äon des Tempels, zu wohnen.
Bereits in diesen bösen Tagen wurde David in der Hütte (oder:
Überhüttung) Jewes geborgen. Mehrfach hat er Schutz und Hilfe von Jewe
erfahren. Ebenso bereitet Gott dem in der Endzeit bedrohten Israel, der »Frau«,
eine Stätte, und zwar in der Wildnis, der Wüste Juda, wo sie 1260 Tage ernährt
werden wird (Off.12:6,14).
Wenn
der gegenwärtige böse Äon (Gal.1:4) um ist und Israel die Rettung von all
seinen Feinden erfahren hat, wird David Opfer des Jauchzens, Lobpreis- und
Huldigungsopfer, darbringen und Jewe lobsingen und auf Saiten spielen samt
seinem wiedergezeugten Volk.
7 Höre, Jewe, meine Stimme,
ich rufe: Sei mir gnädig und antworte mir.
8 Für Dich (an Deiner Stelle) spricht mein Herz:
Suchet Mein Angesicht!
Dein Angesicht, Jewe, suche ich.
9 Verbirg Dein Angesicht nicht vor mir,
nicht bedränge im Zorn Deinen Diener!
Meine Hilfe bist Du,
lass mich nicht los und verlasse mich nicht,
(Du) Elohim meiner Rettung.
10 Denn mein Vater und meine Mutter haben mich
verlassen,
aber Jewe nimmt mich auf.
…
Dieses
dringliche und flehentliche Gebet weiß um den Weg, nämlich das Angesicht Jewes
zu suchen in welcher Notlage auch immer, und ist sich gewiss, dass Jewe die
Hilfe ist und den Ihn Anrufenden nicht verlässt, sondern ihn in Gnaden
aufnimmt.
David
verlangte danach, im Licht des Angesichts Jewes zu leben. Nur in der Wärme
Seiner Gegenwart konnte er gedeihen. Nur sich vor Seinem Angesicht wissend
konnte er mit seinem Elohim Zwiesprache halten und in der Erkenntnis Seiner
Herrlichkeit wachsen.
11 Weise mir das Ziel an, Jewe, Deinen Weg,
und leite mich auf dem Pfad der Geradheit
um meiner geharnischten Feinde willen.
12 Gib mich nicht der Gier der Seele der mich Bedrängenden
dahin,
denn es erstanden falsche Zeugen gegen mich
und Gewalttat Fauchende.
13 Wenn ich nicht glauben würde, die Gutheit
Jewes zu sehen im Lande der Lebenden …
14 Harre auf Jewe, (nimm Ihn zum) Halt,
und Er festigt dein Herz.
Und harre auf Jewe!
Jewe
weist dem Glaubenden Weg und Ziel an. Das hebräische Wort für das Gesetz des
Mose, Tora, bedeutet »Zielanweisung«. So darf der Treue und Gehorsame glauben,
dass er in den kommenden Äonen im Lande der Lebenden sein wird, im Königreich
des Messias Jesus.
Es
gilt, auf Jewe zu harren, in Erwartung zu leben. Auf Erwartung hin wurden wir
gerettet (Röm.8:24). Uns ist das äonische Leben verheißen. Er, der Seinen Sohn
für uns alle dahingab, wie sollte Er uns mit Ihm nicht auch alles in Gnaden
gewähren (Rm.8:32)?
Die
Erwartung beflügelt, kräftigt und gibt Zuversicht. »Die auf Jewe harren,
bekommen Kraft, sie steigen hinauf mit Schwingen wie die Geier, sie laufen und
ermüden nicht, sie gehen und werden nicht matt« (Jes.40:31).
Psalm 28
Von David
1 Zu Dir, Jewe,
rufe ich!
Mein
Fels,
schweige
nicht, (abgewandt) von mir,
dass
Du nicht still hältst, (abgewandt) von mir,
und
ich vergleichbar werde mit denen,
die
in die Zisterne hinabstürzten.
2 Höre die Stimme
meiner Rufe um Gnade
in
meinem Rufen zu Dir um Errettung,
indem
ich meine Hände erhebe
zur
Wort(-zelle) Deines heiligen (Zeltes).
3 Ziehe mich nicht
mit den Frevlern hin
und
mit denen, die Ichhaftes wirken,
die
mit ihrem Gefährten vom Frieden reden;
Böses
aber ist in ihrem Herzen.
4 Gib ihnen gemäß
ihrem Wirken
und
gemäß der Bosheit ihrer Handlungen,
gib
ihnen gemäß dem Werk ihrer Hände,
bringe
ihre Vergeltung auf sie zurück.
5 Denn sie haben
kein Verständnis für das von Jewe Gewirkte
und
für die Werke Seiner Hände.
Er
zerstört sie, und nicht baut Er sie auf.
…
David betet um die Antwort Jewes, fassbar in
Erbarmen und Errettung. Jewe möge nicht schweigen, sondern eingreifen. David
weiß, dass Jewe den Bösen nicht antwortet. Er weiß aber auch, dass Jewe mit
Seiner Antwort abwarten kann, wenn die rechte Zeit noch nicht gekommen ist.
Dringend ruft David um Hilfe. Er erhebt seine
Hände zur Wortzelle hin. Dies ist die Zelle, das Zimmer, im Zelt des Zeugnisses
beziehungsweise des Tempels, von dem das Wort Jewes ausgeht, also der hinterste
Raum, das Allerheiligste (1.Kön.6:5,31; 2.Chron.5:7). Dies war der Ort der
Herablassung und Gegenwart Jewes unter Seinem Volk. Dort wohnte die
Herrlichkeit Jewes, erkennbar an der Wolken- und Feuersäule (2.Mose 40:34-38;
1.Kön.8:11). David dringt also im Gebet unmittelbar zu Jewe vor. Das Wort
Gottes wird ihm antworten.
6 Gesegnet sei
Jewe,
denn
Er hört die Stimme meiner Bitten um Gnade.
7 Jewe ist meine
Stärke und mein Rundumschutz.
In
Ihm sichert sich mein Herz, und mir ist geholfen;
und
froh wurde mein Herz, und mit meinem Lied danke ich Ihm.
8 Jewe ist ihre
Stärke (des Volkes Stärke),
und
eine starke Schutzwehr zur Rettung Seines Gesalbten ist Er.
9 Rette Dein Volk,
und segne Dein Losteil,
und
hirte sie, und trage sie bis zum Äon.
Jewe hörte und errettete David, Seinen von
Ihm gesalbten (mit Öl geweihten) König, und nun segnet und preist David Ihn.
Jewe ist nicht nur Davids Stärke, sondern auch des ganzen Volkes, so es sich in
Jewe sichert.
Das Loblied schließt mit der Bitte um endliche
Errettung des Volkes Israel im Königreich des Messias. Jewe möge sie leiten und
lenken wie ein Hirte seine Herde (Jes.40:11) und sie tragen, bis der verheißene
Äon, der des tausendjährigen Königreichs, anbricht. Jewe wird Sein Volk retten
(Röm.11:26). Es ist Sein Losteil, Sein Sondergut auf dieser Erde (2.Mose 19:5;
5.Mose 4:20).
Wie erlangt man Stärke? Indem man in der
Heiligen Schrift nach Jesus forscht und Sein Angesicht im Gebet sucht; sind wir
dann erfüllt mit Seinem lebendigen und wirksamen Wort, dann sind wir gekräftigt
und befähigt, in all den geistlichen Kämpfen zu widerstehen (Eph.6:10-17). Wir
kräftigen uns in der Gnade, die in Christus Jesus ist (2.Tim.2:1).
Psalm 29
Ein Psalm Davids
1 Gewähret Jewe,
ihr Söhne der Elim,
gewähret
Jewe Herrlichkeit und Stärke!
2 Gewähret Jewe
die Herrlichkeit Seines Namens,
werft
euch (huldigend) Jewe hin
im
Schmuck (eurer) Heiligkeit!'
…
David forderte zum Lobpreis und zur
Verherrlichung Jewes, des Elohims Israels, auf. Erkennt Seine Stärke und Herrlichkeit!
Diese stellt David sodann in den Versen drei bis neun dar.
Elim ist der Plural von El, hebr. AL,
punktiert EL. El ist eine Rangbezeichnung für den, dem alles zu eigen und zu
dem hin alles ist (Röm.11:36). Der Titel »El« wird in der Bibel auch für
falsche Götter gebraucht, die sich diese Eigenschaften anmaßen, wie auch für
Menschen, die andere zu dem wahren El hinführen.
Die Elim sind die Geschöpfe und in diesem
Sinne Söhne, die Geister, die die himmlischen Heerscharen bilden. Sie sind heilig,
das heißt sie gehören Gott an, erstrahlen in Heiligkeit und beten Gott allezeit
huldigend an.
Man darf bei den »Elim« aber auch an Gläubige
denken; schließlich sind auch sie Elim und Elohim, also Verfüger und zu Gott
hin Wirkende (Ps.82:1,8), und mit diesem Psalm aufgefordert, in den Lobpreis
der himmlischen Elim einzustimmen.
3 Die Stimme Jewes
ist über den Wassern,
der
El der Herrlichkeit verursacht donnern,
Jewe
ist über vielen Wassern.
4 Die Stimme Jewes
(erschallt) in Kraft,
die
Stimme Jewe (erschallt) in Hoheit.
5 Die Stimme Jewes
zerbricht Zedern,
und
Jewe zerbricht die Zedern des Libanon.
6 Und Er lässt sie
tanzen wie ein Kalb,
Libanon
und Sirion wie einen Sohn der Urochsen.
7 Die Stimme Jewes
ist eine aushauende Feuerlohe.
8 Die Stimme Jewes
verursacht, dass die Wildnis wirbelt;
Jewe
verursacht, dass die Wildnis Kadesch wirbelt.
9 Die Stimme Jewes
lässt die Schafe kreißen
und
hat auch schon Waldungen freigelegt.
Und
in Seinem Tempel spricht all das Seine:
Herrlichkeit
(Ihm)!
…
David erkennt die Herrlichkeit Jewes bereits
an Seiner Hoheit über die Schöpfung, so auch an Seiner Kraft in Unwettern,
Wirbelstürmen, Feuersbrünsten und Erdbeben. Die Natur gehorcht Seinem Wort.
Der Sirion ist der Antilibanon oder ein
Berggebiet darin. Die Sidonier nannten den Berg Hermon so (5.Mose 3:9).
Wird die Wildnis Kadesch als im Raum des
Libanon und Antilibanon gelegen gesehen, dann findet sie sich etwa 120 km
nördlich von Damaskus. Oder man versteht die auch Wildnis Zin genannte Wildnis
südlich von Israel darunter.
10 Jewe saß
(thronte) über der (Sint-)Flut,
und
Jewe wird auch sitzen (thronen) als Regent für äonisch.
11 Jewe – Stärke
gibt Er Seinem Volk;
Jewe
– Er segnet Sein Volk mit Frieden.
Jewe, der Elohim, der Vollmacht über die Naturgewalten
hat, wird auch Sein Volk an all Seiner Stärke teilhaben lassen. Und so, wie
Jewe den Sturm stillen kann, so wird Er, Jesus, der Regent für die beiden
kommenden Äonen, Seinem Volk den Frieden bringen (Jes.26:12).
Psalm 30
Ein Psalm
Ein Lied zur
Einweihung des Hauses
Von David
2 Ich erhöhe Dich,
Jewe,
denn
Du hast mich emporgezogen
und
erfreutest meine Feinde nicht über mich.
3 Jewe, mein
Elohim,
ich
rief um Rettung zu Dir,
und
Du heiltest mich.
4 Jewe, Du
brachtest meine Seele (gleichsam) aus dem Scheol herauf,
Du
erhieltest mein Leben, sodass ich nicht in die Zisterne hinabstürzte.
5 Psalmet Jewe,
(ihr) Seine Huldiger,
und
danket Ihm im Gedenken an Seine Heiligkeit!
6 Denn einen
Augenblick (nur dauert) Sein Zorn,
doch
ein Leben lang (währt) Sein Wohlwollen.
Am
Abend nächtigt Weinen (kehrt Weinen zum Nächtigen ein),
und
am Morgen (kehrt) Jubel (ein).
…
Der Überschrift nach – »Ein Lied zur
Einweihung des Hauses« – verfasste David (König von 1025 bis 985 v. Chr.)
dieses Loblied wohl um das Jahr 990 v. Chr. nach der (außer in Jobeljahren;
2.Chron.25:5) nicht erlaubten Volkszählung und dem darauf folgenden schweren
Gericht über Israel, in welchem David dem Tode nahe war, im Glauben daran, dass
sein Sohn Salomo den Tempel bauen würde, was dieser in den Jahren 981 bis 975
v. Chr. dann auch tat (1.Chron.21:1-17).
Jewe hatte David emporgezogen, wie man einen
Schöpfeimer aus der Tiefe eines Brunnens emporwindet, und am Leben gelassen
(1.Chron.21:16,17).
David ruft alle auf, sich mit ihm über seine
Rettung zu freuen und Jewe zu erheben und alle Ehre zu geben, denn er war schon
so gut wie tot; Jewe aber hatte seine Seele gleichsam aus dem Scheol
heraufgebracht.
Der Scheol, hebr. SchAUL, punktiert SchöOL,
griech. Hades, ist das Unwahrnehmbare, nämlich das Totenreich. Da SchAUL sich
von SchAL, fragen, erfragen, ableitet, ist der Scheol die Frage nach dem
Verbleib der Toten. Sie existieren nicht (Pred.9:5,6,10; Ps.6:6; 39:14; 115:17;
146:4; Jes.38:18; 63:16; 1.Kor.15:18).
Abend und Morgen, Nacht und Tag, Gericht und
Rettung, Tod und Leben entsprechen in ihrem Ablauf dem Heilsvorsatz Gottes. Er
hat in Christus Jesus, unserem Herrn, den Vorsatz der Äonen (für den Ablauf der
Äonen) gefasst (Eph.3:11). So leben wir jetzt noch in einem bösen Äon
(Gal.1:4), bevor die zwei herrlichen Äonen, der des tausendjährigen Königreichs
Israels und der der neuen Erde, anbrechen. Israel, zur Zeit noch verworfen
(Röm.11:15), wird die Rettung erst nach der Wiederkunft Jesu und der
Aufrichtung Seines Königreichs erfahren. Auch wir, die Glieder der Gemeinde,
die Christi Körper ist (Eph.1:22,23), wurden auf eine Erwartung hin gerettet,
nämlich die Freilösung unseres Körpers (Röm.8:23) aus der Vergänglichkeit.
Höre, Israel: »Am Abend nächtigt Weinen, aber
am Morgen kehrt Jubel ein.« – »Für einen kleinen Augenblick verließ Ich dich,
aber mit großem Erbarmen sammle Ich dich. Im Aufschäumen des Grimmes verbarg
Ich Mein Angesicht für einen kleinen Augenblick vor dir, aber mit äonischer
Huld erbarme Ich Mich deiner, spricht Jewe, dein Erlöser« (Jes.54:7,8). Und aus
den Klageliedern weiß Israel: Der Herr verwirft sie nicht für die kommenden
Äonen, sondern, wenn Er auch Israel sehr bekümmern musste, so erbarmt Er Sich
doch gemäß der Größe Seiner Huld (Klgl.3:31,32).
7 Und ich, ich
spreche in meiner Unbekümmertheit:
Nimmer
gleite ich für äonisch.
8 Jewe, in Deinem
Wohlwollen machst Du mich standhaft;
meinem
Berg wird Stärke zuteil.
Verbirgst
Du Dein Angesicht,
werde
ich verstört.
9 Zu Dir, Jewe,
rufe ich,
und
zu meinem Herrn bitte ich um Gnade:
10 Was für Gewinn
(liegt) in meinem Blut,
wenn
ich in das Verderben hinabstürze?
Dankt
Dir der Staub, tut er Deine Wahrheit kund?
11 Höre, Jewe, und
begnade mich,
Jewe,
werde mein Helfer.
12 Du hast mir
meine Klage zum Reigentanz verwandelt,
Du
öffnetest mein Sackgewand und gürtest mich mit Freude,
13 damit (ich) Dir
(in meiner) Verherrlichung psalme
und
(ich) nicht stille sei.
Jewe,
mein Elohim,
für
äonisch danke ich Dir!
David ist völlig unbekümmert und sorglos, weil
er weiß, dass Jewe ihn standhaft machen wird, seinen Berg, das heißt seine
Machtstellung, stärken und er für die Äonen leben wird.
Welchen Gewinn hätte Jewe davon, wenn David
in die Verderbensgrube hinabstürzte und zum Erdreich zurückkehrte? Tote danken
Jewe nicht und verkünden Seine Wahrheit nicht. Jesaia sagt: »Denn der Scheol
dankt Dir nicht, und der Tod lobt Dich nicht; Deine Wahrheit sehen nicht die
zur Zisterne Hinabgestürzten« (Jes.38:18).
Folglich freut David sich im Reigentanz und
singt Jewe, seinem Elohim (Verfüger), Loblieder jetzt und während der
zukünftigen Äonen. Jewe wird sogar die Trauer ganz Israels in Freude verwandeln
(Jer.31:13), wie auch Jesus verheißt: »Eure Trübsal wird zur Freude werden«
(Joh.16:20).
Auch wir fließen über in Freude, Dank und
Lobpreis für die reiche Gnade, in der wir in Christus Jesus stehen, und die
herrliche Erwartung des äonischen Lebens.
Psalm 31
Dem Chorleiter
Ein Psalm Davids
2 In Dir, Jewe,
berge ich mich:
Dass
ich nicht beschämt werden möge für äonisch.
Lass
mich durch Deine Rechtfertigung entrinnen.
3 Neige Dein Ohr
zu mir, schütze mich schnell,
werde
mir zum Fels der starken Schutzwehr,
zu
einem Haus der Jagdburgen, um mich zu retten.
4 Denn mein
Steilfels und meine Jagdburg bist Du,
und
um Deines Namens willen leitest Du mich und lenkst Du mich.
5 Du lässt mich
aus dem Netz herausgehen,
aus
dem, das sie mir vergraben,
denn
Du bist meine starke Schutzwehr.
6 In Deiner Hand
zu sein, bestimme ich meinen Geist.
Du
kaufst mich los, Jewe,
(Du)
El der Wahrheit.
7 Ich hasse, die
die Dünste von Wahnhaftem pflegen,
ich
aber, zu Jewe hin sichere ich mich.
…
David vertraut auf Jewe, dass er in Ihm
sicher geborgen ist wie in einer Festung oder in den Höhen und Klüften eines Steilfelsens.
Mithin wird er jetzt und für die kommenden Äonen weder beschämt noch zuschanden
werden. Der Grund dafür liegt darin, dass Jewe ihn rechtfertigt aus seinem
Glauben und seinem Wandel und Jewe es um Seines Namens willen tut, denn die
Rettung der Seinen führt zu Seinem Lobpreis. Alles Geschehen der ganzen Welt
und jedes Einzelnen dient zu Seiner Verherrlichung in Christus Jesus.
»In Deiner Hand zu sein, bestimme ich meinen
Geist« besagt nicht, dass David seinen Geist in die Hände Gottes befiehlt,
damit er nun sterbe, wie unser Herr Jesus Christus dies tat und Seinen Geist
dem Vater übergab (Luk.23:46; Joh.19:30), sondern dass er es der Hand Gottes
überlässt, über seinen Geist zu bestimmen, um mit ihm zu verfahren, wie immer
Er wolle.
8 Ich will frohlocken
und will mich freuen in Deiner Huld,
der
Du meine Demütigung gesehen;
Du
erkennst, dass meine Seele in Bedrängnissen ist.
9 Und nicht lässt
Du mich in die Hand des Feindes einschließen,
(sondern)
stellst meine Füße auf einen weiten (Raum).
10 Begnade mich,
Jewe,
denn
ich bin in Bedrängnissen,
verschliert
(mit Klebrigem durchzogen) in Gram sind meine Augen, meine Seele und mein
Bauch.
11 Denn mein Leben
(geht) im Kummer dahin
und
meine Jahre im Seufzen;
infolge
meiner Vergehung strauchelt meine Kraft,
und
meine Gebeine sind verschliert (mit Klebrigem durchzogen).
12 Aufgrund all
meiner Bedränger wurde ich meinen Mitbewohnern überaus zur Schmach,
meinen
engen Vertrauten bin ich (ein Anlass für) Beängstigendes.
Die
mich draußen (auf der Gasse) sehen, sind abgestoßen von mir.
13 Vergessen bin
ich aus dem Herzen wie ein Toter,
ich
wurde wie ein verlorenes Gefäß.
14 Denn ich höre
das Gerede vieler,
sie
gieren rings um mich her (nach neuen Nachrichten),
in
ihren geheimen (Überlegungen stehen) sie vereint wider mich,
sie
planen, meine Seele zu nehmen.
…
Diese Verse enthalten viele bestimmten
Einzelheiten, sodass wir das dem Loblied zugrunde liegende Ereignis in 1.Samuel
23:1-14 zu finden meinen.
Die Philister hatten die Stadt Kehila, hebr. QOILE,
punktiert QöILaH, im Losteil Judas angegriffen und ihre Tennen geplündert.
Nachdem er Jewe befragt hatte, zog David ihnen mit 600 Mann entgegen, schlug
sie und rettete die Stadt, die ihn und seine Männer daraufhin aufnahmen. Dass
David in einer Stadt war, ist in Vers 22 des Psalms zu lesen. Als die Bewohner
der Stadt jedoch hörten, dass König Saul die Stadt einschließen wolle, um David
ausgeliefert zu bekommen, und David durch Befragung Jewes erfuhr, dass sie
vorhatten, dies auch zu tun, wie die Tuscheleien und abweisenden Gesten auf den
Gassen anzeigten, da flohen David und seine Männer und wohnten in der Wildnis
Siph in den Bergen. Auf den Steilfelsen dort war er vor Saul sicher und hatten
seine Füße einen weiten Raum.
David hat dieses Loblied sodann wohl auf
jenen Steilfelsen gedichtet. Er erinnert sich seiner Bedrängnisse auf dem engen
Raum der Stadt, die belagert zu werden drohte, und lobsingt nun und freut sich
in der Huld Jewes, der seiner Demütigung, die er in der Stadt erfahren hatte,
gedacht hat.
Auch unsere Füße stehen auf einem weiten
Raum, stehen wir doch in der herrlichen Freiheit der überströmenden Gnade
Gottes in Christus Jesus, sind wir doch im Geist bereits inmitten der
überhimmlischen Regionen und Geschöpfe niedergesetzt und dort in Christus Jesus
mit jedem geistlichen Segen gesegnet (Eph.1:3; 2:6) und ist unser Bürgertum
doch in den Himmeln (Phil.3:20).
15 Ich aber, bei
Dir sichere ich mich, Jewe!
Ich
spreche: Mein Elohim bist Du!
16 In Deiner Hand
sind meine Zeiten.
Beschütze
mich vor der Hand meiner Feinde und vor meinen Verfolgern.
17 Lass Dein
Angesicht leuchten über Deinem Diener,
rette
mich in Deiner Huld.
18 Jewe, möge ich
nicht beschämt werden,
denn
ich rufe Dich an.
Beschämt
werden die Frevler,
sie
gehen in die Stille des Scheols.
19 Verstummen
werden die Lippen der Falschheit,
die
gegen den Gerechten frech reden in Stolz und Verachtung.
…
David aber hat in Jewe, seinem Elohim, den
festen Anker für seine Seele, das heißt für seine Empfindungen, sein
Bewusstsein und all seine Sinne. Segnend wird Jewe Sein Angesicht über ihm
leuchten lassen, voller Wohlwollen, und ihm Gnade und Huld, Schutz und Rettung
erstrahlen lassen, sodass David daraufhin vor Freude strahlt.
»In Deiner Hand sind meine Zeiten.« Jewe
Elohim ist voller Liebe (1.Joh.4:8), Er ist der allein weise (Röm.16:27) und
bewirkt alles nach dem Ratschluss Seines Willens (Eph.1:11). Er hat die
Zeitabschnitte des Lebens Davids nach Seinem weisen Liebesratschluss
festgelegt, Zeiten der Drangsal und Verfolgung, Zeiten der Ruhe und
Erfrischung, Zeiten der Erniedrigung und Zeiten der Erhöhung. Sogar der
Zeitpunkt seines Todes steht bei Jewe fest (Hiob 12:10; 14:5). Alle Zeiten
aber, die guten wie die schlechten, erkennt David als die Wege Gottes mit ihm
zu seiner Erprobung und Förderung.
20 Wie groß ist
Deine Güte,
die
Du verwahrst für die, die Dich fürchten.
Du
wirkst für die, die sich in Dir bergen, vor den Söhnen Adams.
21 Du verbirgst sie
im Bergungsort Deines Angesichts vor den Intrigen des Menschen;
Du
bewahrst sie in einer Hütte vor dem Hader der Zungen.
22 Gesegnet sei
Jewe,
denn
wunderbar (handelt) Seine Huld an mir in der befestigten Stadt.
23 Ich, ich sprach
zwar in meinem übereilten (Denken):
(wie
mit der) Axt ab(-gehauen) bin ich aus der Gegenwart Deiner Augen.
Nun
aber, Du hörtest die Stimme meiner Bitten um Gnade
in
meinem Rufen um Rettung.
24 Liebt Jewe, all
Seine Huldiger!
Seinen
(Treuen, mit Aufgaben) Betrauten ist Jewe der Bewahrer,
aber
dem vor Stolz überheblich Handelnden vergilt Er.
25 Stehet fest,
und
Er festigt eurer Herz,
alle,
die ihr auf Jewe wartet!
Wieder denkt David an seine Not in der
befestigten Stadt Kehila (wie wir meinen). In seinem übereilten Denken sah er
sich schon als verloren an. Jewe aber erhörte sein Flehen.
Jewe ist gut zu denen, die Ihn fürchten, und
bewahrt sie.
Heute, in der dem Paulus gegebenen
heilsgeschichtlichen Verwaltung der überfließenden Gnade (Eph.3:2), gilt Seine
Gnade allen Auserwählten, auch wenn sie Ihn nicht fürchteten, sondern die
schlimmsten Sünder waren. Alle Gläubigen in Christus Jesus stehen unverrückbar
in Seiner Gnade (Röm.5:2). Wenn sie aber fleischgemäß und nicht geistgemäß
wandeln, so nehmen sie zwar Schaden (Röm.8:13), aber ihre Rettung steht nicht
in Frage (Röm.8:30; 1.Kor.3:15; Eph.1:13).
David schließt dieses Loblied mit der Summe
seiner Erfahrungen ab, nämlich alle aufzurufen, Jewe zu lieben, wie schon Mose
sagte (5.Mose 6:5), und festen Halt in Ihm zu suchen; wer dies tut, steht fest
im Glauben und erfährt, dass Jewe sein Herz völlig festigt. Wer auf Jewe
wartet, wird nicht enttäuscht.
Psalm 32
Von David
Zum Klugwerden
1 Glückselig der,
dessen Übertretung getragen wird,
dessen
Verfehlung bedeckt ist.
2 Glückselig der
Mensch,
dem
Jewe Vergehung nicht anrechnet
und
in dessen Geist kein Betrug ist.
3 Denn als ich es
verschwieg, zerfielen meine Gebeine
bei
meinem Schreien den ganzen Tag,
4 denn tags und
nachts war Deine Hand schwer über mir,
verwandelt
war mein Marksaft zur Dürre des Sommers.
Zwischenspiel
5 Meine Verfehlung
gebe dich Dir (bekennend) zur Kenntnis,
und
meine Vergehung verberge ich nicht.
Ich
spreche: Ich bekenne Jewe meine Übertretungen, (die) auf mir (liegen),
und
Du, Du trägst die Vergehung meiner Verfehlung.
…
Zwischenspiel
Eine Sünde verschweigen macht krank. Dieser
Psalm ist wohl ebenso wie Psalm 51 im Zusammenhang mit dem Ehebruch Davids mit
Batseba und der Ermordung ihres Ehemanns Uria verfasst worden. Die Geschehnisse
sind in 2.Samuel 11 nachzulesen.
Davids Versuch, die Sünde totzuschweigen und
im Lauf der Zeit vergessen zu machen, gelang nicht. Gegen seinen Willen musste
er ständig daran denken, und der zermürbende Schuldvorwurf wirkte sich
verheerend auf seinen Körper aus. Seine Lebenskraft und Freude versiegten wie
die Bäche in der Sommerhitze. Auf Ehebruch und Mord standen die Todesstrafe
(3.Mose 20:10; 4.Mose 35:31).
Erst nach der strengen Strafrede Nathans und
der Offenlegung der Verfehlungen durch diesen Propheten bekannte David seine
Schuld und erfuhr die Wegnahme seiner Sünden (2.Sam.12:1-15). Wie auch der
Apostel Johannes schreibt: »Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist Er treu und
gerecht, dass Er uns unsere Sünden erlässt und uns von jeder Ungerechtigkeit
reinigt« (1.Joh.1:9).
Die Erlassung (oder: Vergebung) der Sünden
gestaltete sich unter dem Gesetz des Mose als ein Tragen, ein Bedecken, eine
Beschirmung und als ein Nichtanrechnen. Zweimal spricht David in diesen fünf
Versen davon, dass Jewe seine Übertretungen des Gesetzes trägt. Von der
Tragkraft Gottes bezüglich der vormals (vor Jesu sühnendem und vor dem Zorn
Gottes beschirmendem Opfer) geschehenen Versündigungen schreibt der Apostel
Paulus in Römer 3:25.
In Vers eins spricht David vom Bedecken
seiner Verfehlungen, in Vers zwei vom Nichtanrechnen derselben.
»Unmöglich nimmt das Blut der Stiere und
Böcke Sünden hinweg« (Heb.10:4), die Erlösung erfolgt nur durch das Blut Jesu
Christi (Heb.9:12). Die Tieropfer wurden unter dem Gesichtspunkt dargebracht,
dass eines Tages das wahre Lamm, das Lamm Gottes, Jesus, kommt, der die Sünde
der Welt auf Sich nimmt (Joh.1:29).
So können wir nun aus vollem Herzen
einstimmen in die ersten beiden Verse, die Paulus in Römer 4:7,8 wie folgt
wiedergibt: »Glückselig, denen die Gesetzlosigkeiten erlassen und denen die
Sünden zugedeckt wurden! Glückselig der Mann, dem der Herr keinesfalls Sünde
anrechnet!«
6 Um dieses wird
jeder Huldiger zu Dir beten zur Zeit, (da Du zu) finden (bist);
nur,
dass die zur Überflutung (kommenden) vielen Wasser nicht zu ihnen gelangen.
7 Du bist die
Verbergung für mich;
in
Bedrängnissen bewahrst Du mich felsenfest,
mit
dem Jauchzen des Entrinnens umgibst Du mich.
…
Zwischenspiel
Die Zeit, in der Jesus zu finden ist, ist die
Seines Eintreffens, die siebenjährige Endzeit der Zornesgerichte Gottes bis zu Seinem
zweiten Kommen zu Israel und der Aufrichtung des Königreichs.
Selbstverständlich soll Israel jederzeit nach
Jesus forschen, der Schwerpunkt des Verses sechs liegt aber auch nach Jesaia
55:6 auf der Endzeit, da sie Ihn nämlich anrufen sollen, wenn Er nahe ist. Dann
werden sie Ihn suchen und auch finden, verheißt Jeremia 29:13.
In der Mitte der sieben Jahre wird die Frau,
das treue Israel, das nicht bereit ist, das wilde Tier anzubeten, in die
Wildnis Juda fliehen, wo Gott ihr eine Stätte bereitet und sie 1260 Tage lang
ernährt. »Und die Schlange warf Wasser aus ihrem Maul hinter der Frau her, um
sie wie mit einem Strom fortzuschwemmen. Da half die Erde der Frau, denn sie
öffnete ihren Mund und verschlang den Strom, den der Drache aus seinem Maul geworfen
hatte« (Off.12:15,16). Jewe ist auch in den Wassern bei ihnen (Jes.43:2).
Wegen des Tragens, des Bedeckens und der
sühnenden Beschirmung der Verfehlungen sowie der Wasserflut des Satans werden
die Huldiger Jesus anbeten. Die den Wassern Entronnenen werden jauchzen und
jubeln, Freudenklänge werden ertönen.
8 Ich mache dich
klug
und
gebe deinem Weg das Ziel, diesem, den du gehen sollst;
Ich
will dich beraten,
Mein
Auge ist auf dich (gerichtet).
9 Werdet nicht wie
ein Ross, wie ein Maultier, ohne Verständnis;
mit
Zaum und Zügel ihn zu bremsen ist sein Schmuck,
nimmer
naht er (von selbst) zu dir.
10 Viele Schmerzen
sind für den Frevler,
aber
wer sich in Jewe sichert, wird von Huld umgeben.
11 Freuet euch in
Jewe und frohlockt, ihr Gerechten,
und
jubelt, alle ihr geraden Herzens!
Voller Huld und Erbarmen ist Jewe, Er
vergibt, Er bewahrt, Er macht klug und vermittelt Einsicht, Er gibt das Ziel
vor (hebr. Tora = Zielgebung) und leitet auf dem Weg, Er berät, Sein Auge achtet
auf den Gläubigen.
Darum, alle ihr Treuen, alle ihr aufrichtigen
Herzens: Freuet euch, frohlockt, jauchzt und jubelt, preist und verherrlicht
Jewe, den Herrn! Lebt aus Seiner Liebe und Gnade! Das ist wahre Glückseligkeit!
Psalm 33
1 Jubelt, ihr Gerechten,
in Jewe!
Den
Geraden ist Lobpreis geziemend.
2 Danket Jewe mit
der Harfe,
mit
der zehnsaitigen Laute psalmet Ihm.
3 Singet und
spielet Ihm ein neues Lied,
macht
das Saitenspielen gut mit Jauchzen.
4 Denn gerade ist
das Wort Gottes,
und
all Seine Werke sind in Treue.
5 Er liebt
Rechtfertigung und Recht;
mit
der Huld Jewes ist das Erdland erfüllt.
6 Durch das Wort
Jewes sind die Himmel gemacht
und
durch den Geist Seines Mundes all ihr Heer.
7 Er stapelt wie
einen Wall die Wasser des Meeres,
Er
gibt die tumultenden Fluten in Speicher.
8 Vor Jewe
fürchten sich alle des Erdlands,
vor
Ihm verstecken sich alle Bewohner des Wohnlands.
9 Denn Er, Er
sprach, und es wurde,
Er,
Er gebot, und es stand (da).
…
Dem allgewaltigen Schöpfer der Himmel und der
Erde und all ihrer Bewohner sei der Jubel, das Loblied und die Verherrlichung.
Herrlich hat Er das Erdland gemacht (1.Mose 1; Jes.45:18); jede Einzelheit, und
sei es des geringsten Grashalms, ist ein Wunder. Er sprach, und es geschah; Er
gebot, und es stand da!
Durch Sein Wort, durch Christus Jesus, hat
Gott, der Vater, das All erschaffen (1.Kor.8:6), ja in Ihm (Kol.1:16).
Alle Seine Werke dienen in Treue Seinen
Zielen, zumal Er Sich aller Seiner Werke erbarmt (Ps.145:9). »Der Fels –
makellos ist Sein Wirken, denn all Seine Wege sind gerecht, ein El der Treue
und ohne Arg, gerecht und gerade ist Er« (5.Mose 32:4). In Seiner Treue erfüllt
Er das Erdland mit Seiner Huld, indem Er es zum Beispiel regnen lässt, und zwar
über Gerechte und Ungerechte (Mat.4:45).
Gerade ist Er in Werken und Worten,
wahrhaftig und verlässlich und dem Glaubenden ein kraftvoller Zuspruch, sowohl
was die Schöpfung angeht als auch was das herrliche Heil in Christus Jesus
betrifft.
Jewe hat die tumultenden Fluten des Tohuwabohus
in Speichern oder Kammern gebändigt (1.Mose 1:2,9). Dass Jewe die Wasser des
Meeres wie einen Wall stapelte, erinnert uns an den Durchzug Israels unter Mose
durch das Schilfmeer, in 2.Mose 15:8 wie folgt beschrieben: »Durch den Wind
Seines Zorns wurden die Wasser gehäuft, aufgestellt wie ein Wall waren die
Fluten; die Tumulte gerannen im Herzen des Meeres.«
10 Jewe vereitelt
den Ratschluss der Nationen, wehrt dem Ersinnen der Völker.
11 (Doch) der
Ratschluss Jewes besteht für äonisch,
das
Ersinnen Seines Herzens ist für Generation und Generation.
12 Glückselig die
Nation, deren Elohim Jewe ist,
das
Volk, das Er für Sich zum Losteil erwählte!
13 Aus den Himmeln
blickt Jewe,
sieht
alle Söhne Adams;
14 von der Stätte
Seines Thrones
schaut
Er auf alle Bewohner des Erdlands,
15 der ihnen
allesamt das Herz bildet,
der
sie verständig macht für alle ihre Werke.
16 Keinesfalls wird
der Regent gerettet durch große Wappnung,
ein
Held wird nicht beschützt durch große Kraft.
17 Falsch (ist es),
das Ross als Rettung (anzusehen),
(selbst)
durch große Wappnung wird es nicht entkommen.
…
Die Nationen mögen gegen Israel ersinnen, was
sie wollen; ihr Ratschluss wird zunichte werden (Jes.8:10). Jewe ist der Herr
der Weltgeschichte und hocherhaben über jede Fürstlichkeit und irdische Macht.
Die Regierungen führen nur aus, was Er gebietet (Ap.4:28). Alles, was Ihm
wohlgefällt in den Himmeln und auf der Erde, das tut Er (Jes.46:10; Ps.115:3;
135:6). Niemand kann Ihm wehren (Dan.4:32).
Glücksselig wird Israel sein, dessen Elohim
Jesus ist, der alle Seine Verheißungen erfüllt, dessen Wort Ja und Amen ist und
der alle gegen Israel beratenden Nationen besiegt (Ps.2; Off.11:15; 19:11-21).
Glücksselig wird Israel sein, denn Jewe, der Allgewaltige, erbarmt Sich Seines
Volkes und erweist ihm alle Gnade und Liebe.
Ebenso wie die Nationen, so bilden sich auch
die Menschen etwas auf ihre Intelligenz und Kraft ein. Jewe schaut aus den
Himmeln auf die Menschensöhne, ob ein Kluger da sei, nämlich einer, der nach
Elohim forscht (Ps.14:2). Aber da ist keiner, der Gott ernstlich sucht
(Röm.3:11). Sie verlassen sich auf ihre Ideen und Streitkräfte. Israel aber –
das gläubige Israel – vertraut auf Jewe, seinen Elohim (Ps.20:8). Die Juden
werden auf Jesus vertrauen, ihren Messias, den sie durchstochen hatten
(Off.1:7). Die Rettung kommt von Ihm (Spr.22:31)!
Da Gott den Menschen das Herz bildete und
ihnen den Verstand zum Ersinnen und Wirken gab, da Er alles bewirkt (Eph.1:11),
sind wir gewiss, dass Er das Böse, die Sünde und den Tod nur vorübergehend
gebraucht und alles Seinen Zwecken und herrlichen Zielen in Christus dient
(siehe die Bücher »Das Böse – Ursprung, Zweck und Ziel im Vorsatz Gottes« und
»Sünde und Tod im Menschengeschlecht« vom Konkordanten Verlag Pforzheim).
18 Siehe, das Auge
Jewes (ruht) auf denen, die Ihn fürchten,
auf
denen, die auf Seine Huld warten,
19 um ihre Seele
vor dem Tode zu schützen
und
sie in Hungersnot am Leben zu (erhalten).
20 Unsere Seele
wendet sich zu Jewe hin,
unsere
Hilfe und unser Beschützer ist Er.
21 Denn in Ihm
freut sich unser Herz,
denn
in Seinem heiligen Namen sichern wir uns.
22 Deine Huld,
Jewe, sei auf uns (gerichtet),
so
wie wir zu Dir (hingewandt) warten.
Mit diesen abschließenden Worten drücken die
singenden und spielenden Anbeter ihren Glauben aus; sie wissen, dass Jewe ihnen
zugeneigt ist, denen, die Ihn fürchten. Dies tut zwar nicht die Mehrheit des
Volkes, aber die Gläubigen preisen Jewe in völliger Gewissheit Seiner Huld und
Treue, Seines Schutzes und Seiner Rettung (Jes.25:9).
Welch ein Vorzug ist es doch, Gott im
Angesicht Jesu Christi erkannt zu haben und auf Seinen Tag zu warten, an dem Er
uns in Christus Jesus alle Herrlichkeit geben wird! Huldigung und Anbetung sei
dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus!
Psalm 34
Von David
Als er seinen Verstand vor dem Angesicht
Abimelechs veränderte (das besagt: sich als irrsinnig darstellte) und der ihn
forttrieb und er ging.
2 Segnen will ich
Jewe zu aller Zeit,
stets
ist Sein Lob in meinem Mund.
3 In Jewe rühmt sich
meine Seele,
Demütige
hören es und freuen sich.
4 Erhebet Jewe
hoch mit mir,
wir
wollen gemeinsam Seinen Namen erhöhen.
5 Ich forschte
nach Jewe, und Er antwortete mir,
und
vor all den mich (Zagen machenden) Begierden (der Feinde) schützte Er mich.
6 Sie blicken auf
Ihn und strahlen,
und
ihre Angesichter müssen nicht erröten.
7 Dieser
Gedemütigte (dieser ist David) rief, und Jewe hörte,
und
aus all seinen Bedrängnissen rettete Er ihn.
8 Der Beauftragte
(der Bote, der Engel) Jewes lagert sich ringsum die, die Ihn fürchten,
und
befreit sie.
9 Beurteilt
(schmeckend) und sehet, dass Jewe gütig ist.
Glückselig
der Mann, der sich in Ihm birgt.
10 Fürchtet Jewe,
ihr Seine Heiligen!
Denn
kein Mangel (widerfährt) denen, die Ihn fürchten.
11 Junglöwen
darben und hungern,
aber
die nach Jewe Forschenden ermangeln nicht irgendeines Guten.
…
David fließt über vor Dankbarkeit und Freude
über die Rettung aus der Hand Abimelechs. Das diesem Loblied zugrunde liegende Ereignis
ist in 1.Samuel 21:14-16 nachzulesen. David war auf der Flucht vor Saul zu dem
Philisterfürsten Achisch gekommen, sehr wahrscheinlich identisch mit Abimelech,
zumal diese Bezeichnung – »Mein Vater ist König« – der Titel Achischs gewesen
sein dürfte. David war dort in großer Gefahr, weil er Goliath und die Philister
besiegt hatte. Als er darum den Wahnsinnigen mimte, trieb der Fürst ihn fort.
Auch in unserem Munde sei allezeit der
Lobpreis Gottes. Des weiteren sollen auch wir uns allezeit rühmen, und zwar in
Gott durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir die Versöhnung erhielten
(Röm.5:11). Wer sich rühmt, der rühme sich im Herrn, in Christus Jesus, der uns
von Gott her zur Weisheit gemacht worden ist, wie auch zur Gerechtigkeit,
Heiligung und Freilösung (1.Kor.1:30,31).
Wer auf Jewe blickt, wie David es tat, wer
sich Gott im Lesen Seines Wortes und im Gebet zuwendet, Ihm glaubt und Ihn
fürchtet, dessen Angesicht strahlt. Wir werden sogar in das Bild unseres Herrn
Jesus Christus in zunehmender Herrlichkeit innerlich umgestaltet, sodass unser
Angesicht Seine Herrlichkeit widerspiegelt (2.Kor.3:18).
In Vers acht spricht David den Dienst der
Beauftragten Jewes an. Das hebräische Wort lautet MLAK, punktiert MaLAK, und
kann auch mit »Bote« und »Engel« übersetzt werden. Der Begriff kommt von
»Auftrag«, hebr. MLAKE, punktiert MöLaKaH.
»Sind sie nicht alle ein Amt versehende
Geister, zum Dienst ausgeschickt um derer willen, denen künftig die Rettung
zugelost werden soll?« (Heb.1:14). Psalm 91:11 verheißt den Treuen Israels:
»Seine Beauftragten entbietet Er dir, dich zu hüten auf all deinen Wegen.«
Einst schlugen die himmlischen Heere, die der
Prophet Elisa sah, das Heer Arams, der gegen Israel ausgezogen war
(2.Kön.6:17,18). Als man den Propheten Daniel in die Löwengrube geworfen hatte,
verschloss ein Engel Jewes den Löwen den Rachen (Dan.6:23). Ein Bote Gottes
befreite Petrus aus dem Gefängnis (Ap.12:5-11). – Wir heute aber sind des
Christus. Es ist nicht so, dass die Boten uns dienen, sondern sie lernen an
uns, die mannigfaltige Weisheit Gottes zu erkennen (Eph.3:10).
»Schmecket (das heißt beurteilt, indem ihr
schmeckt) und sehet, dass Jewe gütig ist« (Vers 9). Wer sich täglich mit den
Worten des Glaubens und der köstlichen Lehre des Apostels Paulus ernährt
(1.Tim.4:6) und mithin weiß, was uns von Gott aus Gnaden gewährt ist
(1.Kor.2:12), der wird sich allezeit freuen (1.Thess.5:16), glückselig sein und
strahlen und Gott allezeit Lobopfer darbringen (Heb.13:15).
12 Gehet (herbei),
Söhne, hört mir zu,
ich
lehre euch, Jewe zu fürchten.
13 Wer ist der
Mann, der Gefallen am Leben hat,
der
seine Tage liebt, um Gutes zu sehen?
14 Bewahre (wie in
Felsen) deine Zunge vor Bösem
und
deine Lippen vor Worten des Trugs.
15 Kehre dich ab
vom Bösen und tue Gutes,
suche
Frieden und jage ihm nach.
16 Die Augen Jewes
sind auf die Gerechten (gerichtet)
und
Seine Ohren auf ihr Rufen um Rettung.
17 Das Angesicht
Jewes ist gegen die, die Böses tun,
um
das Gedenken an sie vom Erdland abschneiden zu lassen.
…
David hatte erkannt, warum er gerettet worden
war, und belehrt nun die Söhne Israels, damit auch sie die Verheißung des
Wohlergehens auf der Erde erlangen. Es gilt, Jewe zu fürchten, was sich darin
zeigt, dass sie sich vom Bösen abkehren und dem Guten zuwenden. Petrus gibt die
Verse 13 bis 17 recht sinngetreu in 1.Petrus 3:10-12 wieder. Schließlich sind
es grundlegende Anweisungen für den Wandel der Gläubigen. Auch Paulus betont,
dass wir auf Edles vorbedacht sein, mit allen Menschen Frieden halten und
niemandem Übles mit Üblem vergelten sollen (Röm.12:17,18). »Jaget dem Frieden
nach mit allen und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird«
(Heb.12:14). Die Heiligung war nach dem Evangelium der Beschneidung eine
Bedingung der Errettung (2.Pet.2:20,21).
18 Sie (die
Gerechten; Vers 16) schreien, und Jewe hört;
und
sie alle aus ihren Bedrängnissen (wegnehmend), beschützt Er sie.
19 Nahe ist Jewe
denen, die zerbrochenen Herzens sind,
und
die zermalmten Geistes sind, rettet Er.
20 Viel sind der Bosheiten
gegen den Gerechten,
aber
sie von ihnen allen (wegnehmend), beschützt Jewe ihn.
21 Er ist der Hüter
all seiner Gebeine,
nicht
eines von ihnen wird zerbrochen.
22 Den Frevler
tötet (seine) Bosheit,
und
die den Gerechten hassen, werden schuldig.
23 Jewe kauft die
Seele Seiner Diener los,
und
alle, die sich in Ihm bergen, werden nicht schuldig.
Die Gerechten haben große Verheißungen:
Schutz und Rettung, dazu den Loskauf von Schuld und die Bewahrung vor neuen
Sünden (Vers 23).
Nahe ist Jewe denen, die zerbrochenen Herzens
und zermalmten Geistes sind, sei es, weil Jewe sie in schweren Drangsalen prüft
(1.Pet.1:6) und sie niedergeschlagen und verzweifelt sind oder dass sie
zerknirscht sind über eine geschehene Sünde und mehr noch über die Kraft der Sünde
in ihren Gliedern. Wer aber demütig ist vor seinem Gott, dem ist Er nahe. Jewe
ist mit dem, der erniedrigten Geistes ist, um dessen Geist wieder aufleben zu
lassen und das zerbrochene Herz aufzurichten und ihm wieder Zuversicht zu geben
(Jes.57:15).
Paulus schreibt: »Der Herr ist nahe! Sorgt
euch um nichts, sondern lasst in allem eure Bitten im Gebet und Flehen mit
Danksagung vor Gott bekannt werden. Dann wird der Friede Gottes, der allem
Denksinn überlegen ist, eure Herzen und eure Gedanken wie in einer Feste in
Christus Jesus bewahren« (Phil.4:5-7). Des weiteren »hat Gott uns nicht einen
Geist der Verzagtheit, sondern der Kraft und der Liebe und der gesunden
Vernunft gegeben« (2.Tim.1:7).
Kein Knochen soll an dem Gerechten zerbrochen
werden (Vers 21). Als die Krieger auf Golgatha »zu Jesus kamen, gewahrten sie,
dass Er schon gestorben war, und zerschmetterten Seine Gebeine nicht. … Dies
ist geschehen, damit die Schrift erfüllt werde: Kein Knochen soll an Ihm
zerbrochen werden« (Joh.19:33, 36). So hatte es das Gesetz des Mose angeordnet
(2.Mose 12:46; 4.Mose 9:12), und so erfüllte sich dieses Wort unseres Verses
21.
Dieser Psalm ist in der Form eines
Akrostichons aufgebaut. Jeder Vers beginnt mit einem Buchstaben in der
Reihenfolge des hebräischen Alphabets. Der sechste Buchstabe waw (u, v, w)
führt bereits die zweite Hälfte des sechsten Verses an. Der 17. Buchstabe, das
p, wird im letzten Vers wiederholt in dem Wort pude, loskaufen, was die
Bedeutung des Loskaufs betont. Ein Loskauf aus finanzieller Schuld oder aus der
Schuld aufgrund von Sünden ist eine Handlung höchster Treue Jewes (Ps.31:6;
130:8). Der Sünder muss sterben. Wird seine Sünde aber durch ein Lösegeld
beschirmt, so kommt er frei und wird seine Seele aufgrund des sühnenden
Ausgleichs gerettet (2.Mose 21:30). Seine volle Erfüllung findet der Loskauf im
Messias, wie Petrus schreibt: »Ihr seid nicht mit Vergänglichem, Silber oder
Gold, von eurem eitlen Verhalten nach väterlicher Überlieferung losgekauft
worden, sondern mit dem kostbaren Blut Christi als eines makellosen und
fleckenlosen Lammes, vorhererkannt zwar vor dem Niederwurf der Welt,
geoffenbart aber in der letzte der Zeiten um euretwillen« (1.Pet.1:18-20).
Psalm 35
Von David
1 Hadere, Jewe,
mit meinen Behaderern,
streite
mit denen, die mit mir streiten.
2 Halte den
Großschild und den Langschild,
und
erhebe Dich, mir zur Hilfe.
3 Und zücke den
Speer und verschließe (den Weg),
(auf
dem ich) meinen Verfolgern begegnen (könnte).
Sprich
zu meiner Seele: Deine Rettung bin Ich!
4 Beschämt und
zuschanden werden, die meine Seele suchen,
nach
hinten weggewendet und entwürdigt werden, die Böses gegen mich ersinnen.
5 Sie werden wie
Müll angesichts des Windes,
und
der Beauftragte (Bote, Engel) Jewes stürzt (sie).
6 Ihr Weg wird zu
Finsternis und Glätte,
und
der Beauftragte Jewes verfolgt sie.
7 Denn ohne Grund
vergruben sie mir ihr Netz des Verderbens,
ohne
Grund schachteten sie (eine Grube) bezüglich meiner Seele.
8 Verheerung kommt
über ihn – er erkennt es nicht –,
und
sein Netz, das er vergrub, fängt ihn;
in
Verheerung fällt er in es hinein.
9 Doch meine Seele
frohlockt in Jewe,
sie
hat Wonne ob Seiner Rettung.
10 Alle meine
Gebeine sprechen:
Jewe,
wer ist wie Du?
Der
Du den Gedemütigten beschirmst vor dem, der mächtiger ist als er,
und
den Gedemütigten und Bedürftigen vor dem, der ihn berauben (will).
…
Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst
hinein. Das Böse, dass die Feinde gegen David, ja gegen Israel ersinnen, wendet
Jewe auf sie zurück.
Den Treuen aus Israel aber wird zugesprochen:
Deine Rettung bin Ich, Jewe! – Und sie preisen Ihn mit den Worten: Jewe, wer
ist wie Du – so gewaltig, so gerecht, so erbarmungsvoll? – Mirjam brachte Jewe
die Worte von Vers neun dar: »Hoch erhebt meine Seele den Herrn, und mein Geist
frohlockt über Gott, meinen Retter« (Luk.1:47).
Jewe sandte Seine Beauftragten (Boten,
Engel), um die Feinde zu stürzen und die Gedemütigten zu beschirmen. Näheres
zum Dienst der Boten siehe zu Psalm 34:8.
Vergessen wir im Übrigen nicht, dass hinter
den menschlichen Feinden die geistlichen Feinde der Finsternis stehen. Ohne die
in ihrer Gesamtheit angelegte Waffenrüstung Gottes (Eph.6:10-17) sind wir ihnen
ausgeliefert. Auf der Erde wollen uns Menschen unseres Vermögens berauben, und
hier auf Erden auch geschieht es, dass die Weltbeherrscher dieser Finsternis
uns unseres herrlichen Erwartungsgutes, nämlich unseres überhimmlischen
Losteils, unseres Segens- und Aufgabenbereichs in den Himmeln, berauben wollen
– nicht dass ihnen dies tatsächlich gelänge, denn wir werden aus Ganden dort
oben niedergesetzt (Eph.2:6; Phi.3:20), aber sie wollen es aus unserem
Bewusstsein verdrängen.
11 Es erheben sich
Zeugen der Gewalttat;
sie
fragen mich, was (dessen Hintergrund) ich nicht erkenne.
12 Sie erstatten
mir Böses anstatt Gutem;
(wie)
der Kinder Beraubtsein ist es für meine Seele.
13 Ich aber – als
sie erkrankten, war meine Kleidung ein Sackgewand,
ich
demütigte meine Seele im Fasten,
und
mein Gebet kehrte in meinen Gewandbausch zurück (das heißt: ich betete
gebeugten Hauptes).
14 Als wenn er mir
ein Gefährte wäre, ein Bruder, so wandelte ich;
wie
um die Mutter trauernd, beugte ich mich als Verdüsterter nieder.
15 Aber wenn ich
strauchle, dann freuen sie sich und versammeln sich;
Schläger
sind wider mich versammelt,
und
ich kannte sie nicht (näher);
sie
zerreißen (im Sinne von: lästern) und sind nicht still
16 inmitten der
Befleckenden;
(sie
sind wie solche, die den) Festkuchen hohnlachend (zurückweisen);
sie
knirschen wider mich mit ihren Zähnen.
17 Mein Herr, wie
lange siehst Du zu?
Bringe
meine Seele zurück aus dem Wahn jener,
meine
einzige aus den (Pranken der) Junglöwen.
18 Ich werde Dir
danken in der großen Versammlung,
inmitten
des überstarken Volkes lobe ich Dich.
…
Freunde Davids waren sie gewesen; er fühlte
mit ihnen, wenn sie krank waren, und betete für sie. Sich über das Unglück
eines anderen, und sei es sogar eines Feindes, zu freuen, wäre eine
schwerwiegende Sünde gewesen, wie die Schrift sagt (Spr.24:17; Hiob 31:29).
Doch jetzt zeigen sie ihr wahres Gesicht; sie
arbeiten mit falschen Anschuldigungen, sind schadenfroh, bedrohen David und
rotten sich gegen ihn zusammen.
David aber wendet sich an seinen Herrn, Jewe,
den Elohim Israels, und bittet um Bewahrung seiner Seele, seiner einzigen
(oder: seiner einsamen, zumal die Gläubigen selten sind und mithin einsam
werden). Für das Königreich wird seine kostbare Seele, wie das prophetische
Wort des Verses 18 garantiert, bewahrt werden, und dann, in jenem
tausendjährigen Äon, wird David inmitten eines großen, wiedergezeugten,
gläubigen und heiligen Volkes seinen Herrn, Jesus, den Messias, loben und
preisen.
19 Nicht sollen
sich über mich freuen meine Feinde voll Falschheit;
die
mich grundlos hassen, kneifen das Auge zusammen.
20 Denn nicht
Frieden reden sie,
und
gegen die, die auf dem Erdland beschwichtigen, ersinnen sie Worte des Trugs.
21 Und sie weiten
ihren Mund wider mich,
sie
sprechen: Ha, ha! Unser Auge sieht (alles)!
22 Du siehst es,
Jewe, schweige nicht!
Mein
Herr, sei nicht fern von mir!
23 Rege Dich und
erwache für mein Recht,
mein
Elohim und mein Herr,
zu
(führen) meinen Rechtsstreit.
24 Richte mich
gemäß Deiner Gerechtigkeit, Jewe, mein Elohim,
dass
sie sich nicht über mich freuen.
25 Sie sollen nicht
in ihrem Herzen sprechen:
Ha,
unsere Seelen(-gier) (das heißt: die Gier unserer Seele ist er)!
Sie
sollen nicht sprechen: Wir haben ihn verschlungen!
26 Beschämt und
entwürdigt werden allesamt, die sich über mein Böses (böses Ergehen) erfreuen,
mit
Beschämung und Schande bekleiden sich, die sich großtun wider mich.
…
»Die mich grundlos hassen …«, schreib David
in Vers 19 (vgl. Ps.69:5; 109:3). Da die Welt einen anderen Geist hat, nämlich
den des Fürsten der Luft (Eph.2:2), des Satans (2.Kor.4:4; 1.Joh.5:19), hasst
sie den Herrn Jesus Christus, Seinen Gott und Vater wie auch alle Gläubigen
(Joh.15:18.19). Psalm 35, Vers 19 wurde in zentrierter Weise erfüllt, als unser
Herr sagte: »Sie hassen Mich ohne Grund« (Joh.15:25).
Die Bitte, dass allen mit Beschämung und
Schande vergolten werde, die übler Gesinnung sind und danach gieren, die
Gläubigen zu verschlingen, entspricht nicht unserem in der gegenwärtigen
heilsgeschichtlichen Verwaltung auszuübenden Dienst der Versöhnung
(2.Kor.5:18-20) und der uns durch das dem Paulus enthüllte Evangelium
(Gal.1:12) zuteilgewordenen überströmenden Gnade. Wir werden also nicht dem
Evangelium der Beschneidung entsprechend beten (Gal.2:7).
27 Es jubeln und
freuen sich die,
die
Gefallen an meiner (Davids) Gerechtigkeit haben.
Stets
sprechen sie: Groß ist Jewe,
der
Gefallen hat am Frieden Seines Dieners!
28 Und meine Zunge
drückt nachsinnend Deine Gerechtigkeit aus,
den
ganzen Tag Dein Lob.
Dieses Loblied schließt mit dem Jubel derer,
die den rechten Glauben und die rechte Erkenntnis haben, die Davids
Gerechtigkeit und Jewes Gerechtigkeit erkannt haben, die sich darüber freuen,
dass dem David Frieden zuteilwurde, und Jewe den ganzen Tag loben und preisen.
Wörtlich heißt es in Vers 28: »Meine Zunge
murmelt Deine Gerechtigkeit«, was besagt, dass man nachsinnend aus innerer Bewegung heraus Kostbares feierlich
aufsagt.
Worin bestand Davids Gerechtigkeit? Darin,
dass er Jewe vertraute, Sein Wort liebte und Ihn verherrlichte und hoch erhob.
Nichts ist gerechter für einen Menschen, als Gott zu glauben und alles
Geschehen dankbar aus Seiner Hand anzunehmen in dem Wissen, dass Er uns alles
zum Guten zusammenwirkt (Röm.8:28). Ein solcher ist ein gerechter Diener Jewes.
Psalm 36
Dem Chorleiter
Von dem Diener
Jewes, David
2 Treuewort: Die
Übertretung des Frevlers ist (bewegt mich) im Innern meines Herzens;
da
ist keine Frucht Elohims vor seinen Augen.
3 Denn Er (Elohim)
glättete (im Sinne von: verharmloste) ihm (die Übertretung) vor seinen Augen,
(die
dazu da sind) um seine Vergehung zu finden (aufzuspüren) (und sie) zu hassen.
4 Die Worte seines
Mundes sind Ichhaftes und Trug,
er
ließ ab, klug zu werden und wohlzutun.
5 Ichhaftes
ersinnt er auf seiner Liege,
er
stellt sich auf einen Weg, der nicht gut ist,
Böses
verwirft er nicht.
…
Dieses haben auch wir erfahren: Die
Übertretungen der Frevler tun uns Gläubigen im Herzen weh.
»Keine Furcht Gottes (Furcht vor Gott) ist
vor ihren Augen«, schreibt auch der Apostel Paulus, Vers zwei zitierend, in
Römer 3:18. Da die Furcht Gottes der Anfang der Weisheit ist (Ps.111:10;
Spr.9:10), bei dem Frevler also noch nicht einmal ein Anfang einer
Gotteserkenntnis vorhanden ist, ist nichts Gutes von ihm zu erwarten. Nach Vers
drei gibt Gott ihn sogar noch tiefer in seine üblichen Gedanken dahin, wie wir
auch durch Römer 1:21,24,26 und 28 wissen, wo Paulus diesen Sachverhalt
ausführlich darstellt.
6 Jewe, in den
Himmeln ist Deine Huld,
Deine
Treue (reicht) bis zu den Äthern.
7 Deine
Rechtfertigung ist wie die Gebirge Els,
Deine
Zurechtbringungen (sind gewaltig wie die) große tumultende Flut.
Menschen
und Getier rettest Du, Jewe!
8 Wie kostbar ist
Deine Huld, Elohim,
die
Söhne Adams bergen sich im Schatten Deiner Flügel.
9 Sie trinken sich
satt an der Fettigkeit Deines Hauses,
und
mit dem Fluss Deiner Wonnen gibst Du ihnen zu trinken.
10 Denn bei Dir ist
die Quelle des Lebens,
in
Deinem Licht sehen wir das Licht!
11 Dehne Deine Huld
zu denen hin, die Dich erkennen,
und
Deine Rechtfertigung zu denen geraden Herzens.
12 Nicht komme an
mich der Fuß des Stolzes,
und
die Hand der Frevler veranlasse mich nicht, (mich vom Geraden) wegzustrecken.
13 Dort fielen die
Täter des Ichhaften,
(sie)
sind gestürzt und können nicht (mehr) aufstehen.
Ja, das gesamte All, auch die Äther
(wörtlich: Zerriebenes; die Substanz zwischen den Gestirnen) sind voll von der
Huld und Treue Jewes.
Er rechtfertigt und bringt zurecht mit einer
Liebe, die so stark ist wie der Eindruck, den die gewaltigen Gebirge und die
Überflutungen der Erde machen.
Jewe sorgt für alle, Er gibt ihnen im
Überfluss zu trinken.
Denn bei Ihm ist die Quelle des Lebens. Jesus
Christus ist das Leben (Joh.14:6), Er ist der Lebendige, der allen das Leben
gibt (1.Kor.15:22). Er hebt den Tod auf und bringt dafür Leben und
Unvergänglichkeit ans Licht (2.Tim.1:10).
»In Deinem Licht sehen wir das Licht.« »Denn
Gott, der gebot: Aus der Finsternis leuchte das Licht, der lässt es in unseren
Herzen aufleuchten zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im
Angesicht Jesu Christi« (2.Kor.4:6). Wenn Gott uns mithin das Licht der
Erkenntnis gibt, dann sehen wir Jesus Christus, das Licht (Joh.1:9; 7:12), und
in dem Sohn sehen wir den Vater (Joh.14:9), die Urquelle allen Lichts!
Und in völliger Erkenntnis des Vaters ist
alles lichtvoll in uns, zumal wir die alle Erkenntnis übersteigende Liebe des
Christus erkennen (Eph.3:19) und überwältigt sind von Gottes Vorsatz für den
Ablauf der Äonen (Eph.3:11) und Seinen herrlichen Vollendungszielen, wie der
Rettung aller Menschen (1.Tim.4:10), der Aussöhnung des Alls (Kol.1:20), der
Vervollständigung des Alls durch Christus (Eph.1:23) und der Aufhauptung des
Alls in Christus (Eph.1:10).
Psalm 37
Von David
1 (Aleph)
Entbrenne nicht gegen die Boshaften,
eifere
nicht gegen die Täter des Argen,
2 denn wie das
Gras welken sie schnell,
wie
der grünende Pflanzenwuchs zersetzen sie sich.
3 (Bejt) Sichere
dich in Jewe und tue Gutes,
bewohne
das Erdland und bewahre es in Treue.
4 Erlabe dich in
Jewe,
und
Er gibt dir die Bitten deines Herzens.
5 (Gimel) Wälze
deinen Weg auf Jewe,
und
sichere dich in Ihm, und Er, Er tut's.
6 Und Er lässt
deine Gerechtigkeit hervorgehen wie das Licht
und
dein Recht wie den Mittag.
…
Dies ist ein alphabetischer Psalm, ein
Akrostichon. Jeweils vier Zeilen beginnen mit einem der Buchstaben nach der
Reihe des hebräischen Alphabets. Eine weitere schöne Ordnung ist darin
enthalten: Dem 4., 11. und 19. Buchstaben (Vers 7, Vers 20 und Vers 34) sind
nur drei Zeilen zugeordnet, wobei der 11. Buchstabe (Kaph) das Ende der ersten
Hälfte markiert und der 19. (Qoph) der vierte vom Ende her ist entsprechend dem
4. (Dalet) vom Anfang her.
Der Leitgedanke dieses Loblieds ist, dass die
Gerechten im kommenden Äon das Erdland einnehmen werden, die Frevler aber im
Königreich Israels nicht zu finden sein werden und dass die Gerechten sich
deshalb und überhaupt vom Tun der Frevler nicht beeinflussen lassen sollen. Das
Wort »Erdland« kommt siebenmal und das Wort »Äon« dreimal vor.
Zunächst wird den Gläubigen geraten, nicht
eifernd gegen die Übeltäter zu entbrennen. Dies würde nur in unnötigen Kampf
und Streit verwickeln. Wer sich zum Zorn hinreißen lässt, wird sehr
wahrscheinlich sündigen. »Zürnet ihr und sündigt nicht dabei?«, fragt Paulus
(Eph.4:26; Ps.4:5). Jewe wird den Frevlern ein Ende machen.
Es gilt, sich in Jewe zu bergen und Ihm zu
vertrauen. Dass man seine Wege auf Jewe wälzen, sich Ihm anbefehlen soll, sagt
auch Petrus: »Eure gesamte Sorge werft auf Ihn, weil Er Sich um euch kümmert«
(1.Pet.5:7).
Jewe sorgt für die Seinen, tritt für ihre
Rechte ein und erfüllt den Treuen die Bitten ihres Herzens (vgl. 1.Joh.3:2;
5:14).
7 (Dalet) Sei
still vor Jewe und warte auf Ihn.
Entbrenne
nicht gegen den, dessen Weg gelingt,
gegen
den Mann, der geplante (Anschläge) verübt.
8 (He) Lass los
vom Zorn, und lasse die Zorneshitze,
entbrenne
ja nicht, es wäre doch zum Boshaften;
9 denn die
Boshaften werden abgeschnitten,
aber
die auf Jewe harren, sie, sie nehmen das Erdland rechtmäßig in Besitz.
10 (Waw) Und noch
ein wenig, und kein Frevler ist mehr da,
und
du betrachtest seine Stätte, und er ist nicht mehr da.
11 Aber die
Demütigen werden das Erdland rechtmäßig in Besitz nehmen,
und
sie werden Behagen haben an der Fülle des Friedens.
…
Nimm die Rache oder den Kampf gegen die Bösen
nicht selbst in die Hand (Röm.12:19) – du könntest sonst selber Böses tun –,
sondern überlasse das Gericht Jewe und harre auf Ihn. Zur rechten Zeit wird Er
seinen Zorn an den dem Untergang angepassten Gefäßen darstellen, zugleich aber
auch Sein Erbarmen an denen, die still die Drangsale erduldend auf Jewe
ausgerichtet sind und auf Ihn harren (Röm.9:20-23). Diesen Demütigen wird Er
das verheißene Land Israel geben, ja das gesamte Land der Erde. Frevler wird es
im kommenden Äon, im tausendjährigen Königreich Israels, nicht mehr geben.
Jesus verheißt: »Glückselig sind die
Sanftmütigen, denn ihnen soll das Land zugelost werden« (Mat.5:5). Dieses Wort
ihres kommenden Messias wird den Gläubigen Israels besonders in der Endzeit, in
den letzten sieben Jahren des gegenwärtigen bösen Äons (Gal.1:4), wenn das Böse
unter dem Antichristus überhandgenommen hat, ein kraftvoller Zuspruch sein.
12 (Zajin) Der
Frevler plant (Böses) gegen den Gerechten
und
knirscht mit seinen Zähnen wider ihn.
13 (Doch) mein Herr
erheitert Sich über ihn,
denn
Er sieht, dass sein Tag kommt.
14 (Chet) Das
Schwert haben die Frevler gezogen und ihren Bogen gespannt,
zu
fällen den Gedemütigten und Bedürftigen, abzuschlachten, die geraden Weges
sind.
15 Ihr Schwert wird
in ihr eigenes Herz kommen,
und
ihre Bogen werden zerbrochen.
16 (Thejt) Dem
Gerechten ist Weniges gut (im Sinne von: genug),
mehr
als die Menge (von Dingen) vieler Frevler,
17 denn die Arme
der Frevler werden zerbrochen,
die
Gerechten (aber) stützt Jewe.
18 (Jod) Jewe
erkennt die Tage der Makellosen,
und
ihr Losteil ist für äonisch.
19 Nicht werden sie
beschämt in der Zeit des Bösen,
und
in den Tagen des Hungers werden sie gesättigt.
20 (Kaph) Denn die
Frevler gehen verloren,
und
die Feinde Jewes vergehen wie das kostbare (Gras) der Auen,
ja,
im Rauch vergehen sie.
21 (Lamed) Der
Frevler borgt sich und erstattet es nicht,
aber
der Gerechte ist gnädig und gibt.
22 Denn Seine
Gesegneten nehmen das Erdland rechtmäßig in Besitz,
aber
die von Ihm Verfluchten werden abgeschnitten.
…
Die Gerechten streben nicht nach Reichtum,
sondern sind genügsam; sie wissen, dass ihre Frömmigkeit nur dann ein großes
Kapital ist, wenn sie mit Genügsamkeit verbunden ist (1.Tim.6:6-8, Phil.4:11;
Spr.15:16; 16:8; 17:1).
Sie werden nicht beschämt und zuschanden
werden in der Zeit des Antichristus, in den Tagen des Hungers, weil sie 1260
Tage lang in der Wildnis von Gott ernährt werden (Off.12:6,14; Mat.24:16).
Die Makellosen werden für die beiden
kommenden Äonen (des Tausendjahrreichs und der neuen Erde) leben und ihr
Losteil, das gesamte Erdland, besitzen, wie auch Jesaia sagt: »Und dein Volk,
sie alle sind (dann) gerechtfertigt, für äonisch nehmen sie das Erdland
rechtmäßig in Besitz, der Schössling Meiner Pflanzung, das Werk Meiner Hände,
um sich damit zu schmücken« (Jes.60:21). Dies ist das Losteil, der Segens- und
Aufgabenbereich, Israels.
23 (Mem) Von Jewe
sind die Schritte des Mächtigen (eines von Jewe ermächtigten Menschen)
bereitet,
und
dessen Weg gefällt (Ihm).
24 Wenn er fällt,
wird er nicht hinausgeworfen,
denn
Jewe stützt seine Hand.
25 (Nun) Ein
Jüngling war ich, auch bin ich alt geworden,
doch
nicht sah ich einen Gerechten verlassen noch seinen Samen Brot suchend.
26 Alle Tage (übt)
er Gnade und borgt aus,
und
sein Same (wirkt) zur Segnung (anderer).
…
Die in Vers 23 erwähnten mächtigen Menschen
erinnern uns an Philipper 4:13, wo Paulus schreibt: »Alles vermag ich in Ihm,
der mich mächtig macht, Christus.« Der Weg dieser Menschen gefällt Gott, zumal
Er ihn ihnen bereitet hat, wie auch in Philipper 2:13 zu lesen: »Gott ist es,
der beides in euch bewirkt: das Wollen wie auch das Wirken zu Seinem
Wohlgefallen.« Gott hat ihre guten Werke vorherbereitet (Eph.2:10).
Jewe verlässt sie niemals: »Keinesfalls würde
Ich dich preisgeben und noch je dich verlassen« (Heb.13:5; 1.Mose 28:15; 5.Mose
31:6).
27 (Samek) Kehre
dich ab vom Bösen und tue Gutes,
und
wohne (so) für äonisch (im Erdland),
28 denn Jewe liebt
das Recht,
und
nicht verlässt Er Seine Huldiger.
(Ajin)
Für äonisch sind sie behütet,
aber
der Same der Frevler wird abgeschnitten.
29 Die Gerechten
nehmen das Erdland rechtmäßig in Besitz
und
wohnen für die Zeit des Bezeugens darin.
…
Der Blick der Gläubigen geht über die
hiesigen Tage hinaus; entscheidend ist, im Königreich Jesu für die Äonen zu
leben. Dann werden sie ein herrliches Zeugnis von ihrem Messias vor den
Nationen ablegen.
30 (Pe) Der Mund
des Gerechten murmelt (nachdenkend) Weisheit
und
seine Zunge redet gerecht.
31 Die
Zielanweisung seines Elohim ist in seinem Herzen,
sie
lässt seine Schritte nicht schwanken.
32 (Zadej) Der
Frevler späht nach dem Gerechten
und
sucht ihn zu töten.
33 Jewe lässt ihn
(den Gerechten) nicht in seiner (des Frevlers) Hand
und
bezichtigt ihn nicht in der Zeit, da ihm Recht verschafft wird.
34 (Qoph) Harre auf
Jewe und bewahre Seinen Weg,
und
Er wird dich erhöhen, um das Erdland rechtmäßig einzunehmen.
(Und)
du siehst, dass die Frevler abgeschnitten werden.
…
Weisheit erlangen solche, die Jewe fürchten
(Ps.111:10; Spr.9:10) und Seine Zielanweisung studieren; deshalb reden sie
gerecht und schwanken ihre Schritte nicht. Weisheit gewinnt, wer nach Jesus
Christus forscht, der uns zur Weisheit gemacht ist (1.Kor.1:30; 1.Pet.1:10).
Zu all dem Wichtigen, was Jewe nach dem Tod
des Mose zu Josua sagte, gehörte, dass die Zielanweisung nicht von dessen Mund
weichen, sondern tags und nachts von ihm gemurmelt, das heißt mit Bedacht und
nachsinnend, gelesen werden soll, damit er sie auch bewahre und tue, er
Gelingen habe und klug werde (Jos.1:8). Glückselig pries David den Menschen,
der tags und nachts über Jewes Zielgebung nachsinnt (Ps.1:2).
35 (Resch) Ich sah
einen Frevler,
(Schrecken
verbreitend und mithin andere ver-)scheuchend und sich entblößend wie ein
üppiger (alles um sich verscheuchender) Einzelstehender (bloßstehender Baum);
36 und (ich) ging
vorüber, und siehe, er war nicht mehr da,
und
ich suchte ihn, und er wurde nicht gefunden.
37 (Schin) Achte
auf den Vollendeten und sieh den Geraden an,
denn
das Spätere (das Zukünftige, das Verheißene) ist dem Mann des Friedens.
38 Aber die
Übertreter werden allesamt vertilgt,
das
Spätere der Frevler wird abgeschnitten.
39 (Taw) Und die
Rettung der Gerechten ist von Jewe,
der
ihre starke Schutzwehr ist in der Zeit der Bedrängnis.
40 Und Jewe hat
ihnen (noch immer) geholfen und sie entrinnen lassen;
Er
wird sie (wieder) entrinnen lassen, weg von den Frevler, und Er rettet sie,
denn
sie bergen sich in Ihm.
Mögen auch wir auf die vollendeten
Geschwister achten, die in die Gesinnung Christi Jesu hineingewachsenen, die
gereiften, und uns die Geraden, die Aufrichtigen, zum Vorbild nehmen.
Lasst uns nicht nach dem kurz Befristeten
streben, sondern auf das Zukünftige harren (Heb.13:14). Dann werden wir hier
schon glückselig sein. Wir erwarten unseren Herrn Jesus Christus und lieben
Sein Erscheinen (1.Thess.1:3; 1.Tim.1:1; 2.Tim.4:8). Als zur Rettung
Vorgezogene dürfen wir bereits in den kommenden Äonen das unvergängliche Leben
genießen (2.Thess.2:13; 2.Tim.1:10; 1.Kor.15:23).
»Sie bergen sich in Ihm.« So schließt dieses
Loblied. Und Er birgt sie. Das auserwählte Israel wird aus der Hand seiner
Feinde geborgen werden (Luk.1:74). »Der Herr weiß die Frommen aus der
Anfechtung zu bergen« (2.Pet.2:9), auch aus Verfolgungen und vor bösen Menschen
(Röm.15:31; 2.Kor.1:10; 2.Thess.3:2; 2.Tim.3:11; 4:17). Er ist unsere Zuflucht,
Ihn rufen wir um Bewahrung an.
In vollkommener Weise sind wir in Christus
Jesus aus der Obrigkeit der Finsternis geborgen (Kol.1:13). Unserem Begnadet-
und Gesegnetsein in Ihm kann kein Abbruch geschehen. Wir sind mit Seinem Geist
versiegelt (Eph.1:13) und können unsere Rettung nicht mehr verlieren (Röm.8:30).
Lobpreis, Dank und Verherrlichung sei dem
Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus!
Psalm 38 - 41
Psalm 38
Psalm Davids
Zum Gedenken
2 Jewe, weise mich
nicht in Deinem Grimm zurecht
und
züchtige mich nicht in Deiner Zorneshitze.
3 Denn Deine Pfeile
sind gegen mich herab(geschossen),
und
Deine Hand (stieß) herab auf mich.
4 Kein
Unversehrtes ist in meinem Fleisch aufgrund des Angesichts Deines Drohens,
kein
Friede ist in meinen Gebeinen aufgrund des Angesichts meiner Verfehlung.
5 Denn meine Vergehungen
gehen über mein Haupt,
wie
eine schwere Traglast sind sie mir zu schwer.
6 Meine Striemen
stinken, (ja) eitern
aufgrund
des Angesichts meiner Torheit.
7 Ich bin
verkrümmt, ich werfe mich nieder bis zum Übermaß,
verdüstert
wandle ich den ganzen Tag.
8 Denn meine
Lenden sind gefüllt (mit) durch (und durch) Brennendem,
und
kein Unversehrtes ist in meinem Fleisch.
9 Ich bin erstarrt
und zermalmt bis zum Übermaß,
ich
schreie auf aus dem Tumult meines Herzens.
10 Mein Herr, Dir gegenwärtig
ist all mein Sehnen,
und
mein Seufzen ist nicht vor Dir verborgen.
…
Dieser Psalm ist ein flehentliches Gebet, ja
ein Aufschrei des von Jewe sehr bedrängten Königs David. Dabei weiß David, dass
seine in Torheit begangenen Sünden der Grund für seine Bedrückung sind.
Er weiß auch, dass die Pfeile – damit meint
er die außerordentlich schmerzliche und durchdringende Not – Pfeile Jewes sind,
ja dass alles, was ihn trifft, aus der Hand seines Elohim kommt, der allmächtig
ist und alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt (Eph.1:11).
Es ist äußerst bedrückend und deprimierend
für einen Gläubigen zu erfahren, dass absolut nichts Gutes in ihm, in seinem
Fleisch, wohnt, sondern die Sünde und die Unfähigkeit, ihr zu widerstehen
(Röm.7:18,20). Er kann nur aufschreien und rufen: »Ich elender Mensch! Was wird
mich aus dem Körper dieses Todes bergen?« (Röm.7:24). Die Antwort ist: »Gnade!«
(Röm.7:25). Wahrhaftig: Nichts ist aus uns – alles ist Gnade!
So ist dieser Psalm ein einziger Ruf um
Erbarmen: Jewe, bitte beende doch schnellstens die berechtigte Züchtigung wegen
meiner Sünden, die Deinen Zorn hervorgerufen haben! –
Und der Friede Gottes keimt in Davids Herzen,
da er sich gewiss ist, dass seine Leiden und sein Seufzen vor Jewe nicht
verborgen sind und sein Sehnen seinem Herrn, also dem, der über ihn verfügt,
sehr wohl bewusst ist.
11 Mein Herz windet
sich, meine Kraft hat mich verlassen,
und
das Licht – ja, auch sie, meine Augen – ist nicht bei mir.
12 Die mich lieben
und meine Gefährten stehen abseits der Gegenwart meiner Plage,
und
die mir nahe sind, stehen fernab.
13 Die meine Seele
suchen, legen Schlingen,
und
die nach mir Bösem forschen, reden Verderben,
und
Betrügereien murmeln (d. h. raunen und ersinnen) sie den ganzen Tag.
14 Ich aber, wie
ein Tauber höre ich nicht
und
bin wie ein Stummer, der seinen Mund nicht öffnet.
15 Ich wurde wie
ein Mann, der nicht hört
und
in dessen Mund keine Rechterweise sind.
16 Denn auf dich,
Jewe, warte ich,
Du,
Du wirst antworten, mein Herr, mein Elohim.
…
Sogar die ihm Nahestehenden ziehen sich
angesichts seiner Plage von ihm zurück. Die Bösen sehen in seiner Schwachheit
eine Gelegenheit, ihm weiteres Leid zuzufügen. Wie ein Tauber und Stummer ist
David in seinen Kontakt eingeschränkt. Und die Bösen ignoriert er völlig.
Er ist aber auf Jewe ausgerichtet, er weiß,
dass Jewe ihm mit Erbarmung und Genesung antworten wird.
17 Denn ich sprach:
Dass sie sich (nur) nicht freuen über mich
und
sich beim Gleiten meines Fußes gegen mich großtun!
18 Denn ich bin zum
Hinken bereitet
und
meine Schmerzen sind mir stets gegenwärtig.
19 Denn ich tue
meine Vergehung kund,
ich
bange aufgrund meiner Verfehlung.
20 Das Leben (die
Lebenskraft) meiner Feinde ist überaus stark,
und
viele hassen mich voller Falschheit.
21 Sie erstatten
Böses anstatt Gutem,
sie
klagen mich an, obwohl ich Gutes verfolge.
22 Verlass mich
nicht, Jewe!
Mein
Elohim, sei nicht fern von mir.
23 Eile mir zu
Hilfe,
mein
Herr, meine Rettung!
Die Feinde verbergen ihre bösen Pläne, David
dagegen tut seine Verfehlungen kund, bekennt sie mithin; er fürchtet auch ihre
Anklagen nicht, da er sich nicht selbst zu rechtfertigen sucht, und wartet mit
Bangen und pochenden Herzens auf die Lösung seiner Probleme, die nur von Jewe
kommen kann.
Er weiß sehr wohl, dass Jewe ihm nahe ist und
ihn niemals verlassen, das heißt den Bösen und dem Üblen völlig preisgeben
wird. Gleichwohl, in der Not seines Herzens schreit er darum, dass seine
Situation sich ändere, die ihm den Eindruck vermittelt, Jewe sei fern.
Auch wir wissen, dass unser Herr Jesus
Christus uns allezeit nahe ist (Phil.4:5), sind wir doch Seine Glieder
(1.Kor.12:12,27) und wohnt Er doch durch Seinen Geist in uns (Röm.8:9).
Gleichwohl erbitten wir in der Not Seinen kraftvollen Zuspruch durch Sein Wort
und Sein deutliches Nahesein in Gestalt Seiner Hilfe. Und wenn wir im Glauben
gewachsen sind, werden wir unser Flehen mit Danksagung für unsere Notlage
verbinden, denn wir wissen, »dass Gott denen, die Ihn lieben, alles zum Guten
zusammenwirkt – denen, die nach Seinem Vorsatz berufen sind« (Röm.8:28).
Psalm 39
Dem Chorleiter
Dem Jöditun
Ein Psalm Davids
2 Ich sprach: Ich
will meine Wege hüten vor dem Verfehlen mit meiner Zunge,
ich
will hüten, im Zaum halten meinen Mund,
solange
der Frevler mir noch gegenwärtig ist.
3 Ich bin
verstummt, Stille ist.
Ich
halte still, abgewandt vom Guten,
und
mein Schmerz ist zerrüttend.
4 Mein Herz
erhitzt sich in meinem Innern,
bei
meinem Murmeln (das meint: Sinnen) zehrt mich Feuer auf.
Ich
rede mit meiner Zunge:
5 Mache mich mit
meinem Enden bekannt, Jewe,
und
dem Maß meiner Tage, was es ist;
ich
will erkennen, was für ein Gemiedener ich bin.
6 Siehe, (einige
zeitlichen) Handbreiten gibst Du meinen Tagen,
und
mein Gewühl (emsiges, umtriebiges Leben) ist wie nichts vor Dir.
Ja,
alles ist Dunst (Vergänglichkeit, Eitelkeit), jeder Mensch, der hingestellt
wurde.
Zwischenspiel
…
Jöditun ist der Name eines levitischen
Musikmeisters (1.Chron.16:41; 25:1-3) mit der Bedeutung: Bedanker, was mit
»Lobsinger« umschrieben werden kann. Zusammen mit anderen im Tempel Dienenden
war er in Byssus (feines Leinen) gekleidet; sie begleiteten ihre Loblieder mit
Zimbeln, Lauten und Harfen (2.Chron.5:12).
Zunächst bedenkt David das Problem der Zunge,
das Jakobus wie folgt beschreibt: »Die Zunge ist ein Feuer, eine Welt der
Ungerechtigkeit … die den ganzen Körper beflecken kann. … Die Zunge kann kein
Mensch bändigen; sie ist ein unbeständiges Übel, gedunsen von todbringendem
Gift. … Aus ein und demselben Mund geht Segen und Fluch heraus. Dies, meine
Brüder, braucht nicht so zu sein« (Jak.3:6-10). Und auch dies schreibt er:
»Wenn jemand mit keinem Wort strauchelt, so ist dieser ein gereifter Mann und
ist imstande, auch den ganzen Körper zu zügeln« (Jak.3:2).
David geht es in diesem Falle darum, deswegen
seine Zunge zu hüten, damit er den Frevlern keinen Anlass biete, gegen ihn
vorzugehen.
Da kommt in David der Gedanke an sein Sterben
auf. Diese Thematik erregt sein Herz und zehrt ihn auf wie Feuer.
Und sodann wendet er sich an Jewe und bittet
darum, dass ihm das nötige geistliche Verständnis dafür zuteilwerde, dass seine
Tage begrenzt sind, ja dass alle seine Tage nur wie ein Dunst sind, der sich
schnell verflüchtigt. Wie auch Jakobus sagt: »Diese (Leute) wissen nicht über
den morgigen Tag Bescheid; denn welcher Art ist euer Leben? Wie Dampf seid ihr,
der kurz erscheint und darauf verschwindet« (Jak.4:14).
Wahrlich, so ist es. Aber wir Gläubigen leben
in der Erwartung. Unsere Erwartung ist Jesus Christus (1.Tim.1:1). Erst vom
Tage unserer Verwandlung beziehungsweise Auferweckung und der Entrückung an
haben wir unvergängliches Leben (1.Kor.15:23,51; 1.Thess.4:127). Wir erwarten
den Sohnesstand, die Freilösung unseres Körpers aus der Vergänglichkeit. »Denn
auf diese Erwartung hin wurden wir gerettet« (Röm.8:23,24).
7 Ja, wie ein
Schattenbild wandelt jedermann,
ja,
um Dunst wirken sie umtriebig;
jeder
türmt (Güter) auf, ohne zu wissen, wer sie einsammeln wird.
8 Und nun, worauf
harre ich, mein Herr?
Meine
Erwartung – sie gilt Dir!
9 Ungeachtet all
meiner Übertretungen beschütze mich,
setze
mich nur nicht zur Schmach vor dem Verruchten.
10 Ich bin
verstummt, nicht öffne ich meinen Mund,
denn
Du, Du hast's getan.
11 Nimm Deine Plage
weg von mir,
durch
die Befehdung Deiner Hand bin ich, ja ich dahin.
12 Mit
Zurechtbringungen aufgrund von Vergehen züchtigst Du jedermann
und
löst, was er begehrte, wie durch eine Motte auf;
ja,
Dunst ist jeder Mensch.
Zwischenspiel
…
Wie ein Schattenbild wandelt der Mensch. Ein
Schatten hat zwar einen Umriss, aber weder Farbe noch Inhalt. So weiß der
Mensch kaum, wer er ist. Täglich muss er sich anpassen. Seine Gedanken, seine
Wünsche, seine Vorstellungswelt sind veränderlich wie ein Schatten, und alle
seine Anstrengungen dienen nur dazu, den Sterbensprozess aufzuhalten und seine
Güter vor der Vergänglichkeit zu schützen.
Nur wer in Christus Jesus verankert ist, nur
wer eine neue Schöpfung in Christus Jesus ist (2.Kor.5:17), nur dessen Leben
hat festen Halt und Inhalt. Nur wer den Herrn erwartet, hat Zuversicht.
Alles andere ist Dunst, ist Eitelkeit.
David schwieg still (Vers 10), und zwar
insofern als er sich der Plage Jewes (Vers 11) unterordnete; er erhob seine
Stimme nicht gegen Jewes Tun.
13 Höre mein Gebet,
Jewe,
und
neige Dein Ohr zu meinem Ruf um Rettung!
Schweige
nicht zu meinen Tränen,
denn
ein Gast nur bin ich vor Dir,
ein
Beisasse wie all meine Väter.
14 Wende Deinen
(forschenden) Blick von mir,
sodass
ich heiter werde,
ehe
ich dahingehe und ich nicht mehr bin.
David bittet Jewe um Erbarmen und Rettung und
führt dabei an, dass er ja ein nur kurz auf Erden verweilender Gast ist (ein
Fremdling; Heb.11:13).
Des weiteren bittet er darum, dass Jewe ihn
nicht ständig prüfend anschauen möge, sodass er Befürchtungen haben müsse all
die Tage, bis er stirbt und nicht mehr ist. – Lobpreis, Dank und Verherrlichung
sei dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, dass wir in der Gnade
stehen und daher allezeit heiter sein, uns im Herrn freuen dürfen!
Es mag sein, dass David mit den Worten »… und
ich nicht mehr bin« nur meinte, dass er dann nicht mehr auf Erden sei;
gleichwohl spricht er die Wahrheit aus, dass Tote nicht mehr sind, nicht mehr
existieren (bis zur Auferweckung), wie dies in Psalm 6:6; 104:29; 115:17;
146:4; Pred.9:5,6,10; 12:7 und 1.Korinther 15:18 geschrieben steht. Weiteres
siehe meinen Aufsatz »Zwischen Tod und Auferstehung« auf meiner Website
www.biblischelehre.de.
Psalm 40
Dem Chorleiter
Von David
(Ein) Psalm
2 Erharrend harrte
ich auf Jewe,
und
Er streckte Sich zu mir und hörte mein Rufen um Rettung.
3 Und Er brachte
mich hinauf aus der brausenden Zisterne,
aus
dem Schlamm des Morasts.
Und
Er stellte meine Füße auf einen Steilfelsen,
Er
bereitete meine Schritte.
4 Und Er gab ein
neues Leid in meinen Mund,
ein
Loblied (auf) unseren Elohim.
Viele
sehen es und fürchten sich und sichern sich in Jewe.
5 Glückselig der
Mächtige (Mann),
der
seine Sicherheit in Jewe sieht
und
sich nicht zu den Ungestümen und den durch Lüge Abweichenden wendet.
…
Lobpreis und Dank prägen diesen Psalm. David
war aus großer Gefahr gerettet worden. Der Anlass für dieses Loblied war
vielleicht der Sieg über die Amalekiter (1.Sam.30) oder die Übernahme der
Regentschaft nach den langen Jahren der Verfolgung durch Saul, die mit dessen
Tod endeten (2.Sam.2:4). Jetzt hat David einen festen und unerschütterlichen
Stand wie auf einem Felsen.
Jewe bereitete die Schritte Davids, und wird
dies auch weiterhin tun, ebenso wie unsere, sind wir doch »erschaffen in
Christus Jesus für gute Werke, die Gott vorherbereitet hat, damit wir in ihnen
wandeln« (Eph.2:10). Die dem David bereiteten Schritte waren Fortschritte.
Mögen auch wir Fortschritte machen, unsere Schritte von wachsendem Glauben gekennzeichnet
sein, wie es auch bei Timotheus der Fall war, indem er im Wort lebte, im Lesen,
im Zuspruch, in der Lehre des Apostels Paulus (1.Tim.4:13-16).
6 Viele (Wunder)
tust Du, Du, Jewe, mein Elohim.
Deine
Wunder und Dein Ersinnen für uns – nichts ist Dir (mithin auch Deinen Taten)
gleichzuordnen.
Will
ich sie (die Wunder) kundtun und davon reden –
sie
sind überaus zahlreich, zu viele, um sie aufzuzählen.
7 Opfer und
Nahungsgeschenk gefallen Dir nicht,
Ohren
hast Du mir gegraben,
Aufsteignahung
und Sündopfer verlangst Du nicht.
…
Wer vermag die Wunder Gottes aufzuzählen?
Denken wir nur an die Zeugung Seines Sohnes vor den Äonen (Ps.2:7; Kol.1:15;
Heb.1:2) und die Schöpfung (1.Mose 1:1). Die zukünftigen werden noch herrlicher
sein, sei es die Rettung Israels (Röm.11:26), die Lebendigmachung aller
Menschen (1.Kor.15.22) und die Aussöhnung des Alls (Kol.1:20). Niemand gleicht
Jewe, der da sagt: »Ich bin El, und da ist sonst kein Elohim, und da ist
niemand gleichwie Ich« (Jes.46:9,10; 40:25-31).
Die Wunder, die David erlebte, bestärkten ihn
darin, sich Jewe zu weihen und Ihm zu gehorchen.
Opfer und Nahungsgeschenke, vom Gesetz
gefordert (3.Mose 1-4), sie allein gefallen Jewe ganz und gar nicht, ja sind
Ihm widerlich (Jes.1:10-20), wenn man keine Ohren hat zu hören. Jewe übrigens,
der Allesbewirkende (Eph.1:11), öffnet das Ohr (Jes.50:4,5). »Hören ist besser
als Opfer, aufzumerken ist mehr als das Fett der Widder« (1.Sam.15:22). »Denn
Huldigung gefällt Mir und nicht Opfer, und Erkenntnis Elohims mehr als
Nahungsgeschenke« (Hos.6:6). Der Glaube Israels stellt sich nicht nur in
Ritualen dar, sondern in Hingabe und willigem Gehorsam.
Vers sieben wird in Hebräer 10:5,6 nach der
Septuaginta, auf Christus bezogen, wie folgt zitiert: »Darum sagte Er, als Er
in die Welt kam: Opfer und Darbringung willst Du nicht, einen Körper aber passt
Du Mir an. An Ganzbrandopfern und solchen für Sünde hast Du kein Wohlgefallen.«
Jesus benötigte einen Körper, um sterben zu können zur Rettung aller.
Die Opfergaben haben den Sünder übrigens
nicht gerechtfertigt, sondern die Sünden nur zugedeckt, nicht anrechnen lassen,
vergeben und somit die Tragkraft Gottes erwiesen (Röm.3:25), bis Jesus kam,
dessen Opfer einzig und allein erlöst und rechtfertigt.
8 Dann sprach ich:
Siehe, ich komme!
In
der Schriftrolle der gezählten (Wörter) ist von mir geschrieben.
9 Ich habe
Gefallen daran zu tun, was Dir wohlgefällt, mein Elohim,
und
Deine Zielanweisung ist mitten in meinem Innern.
…
Da das zielgebende Wort Jewes im Herzen
Davids wohnte, war er imstande, zu wollen und zu tun, was Jewe wohlgefiel.
Das prophetische Wort unserer Verse acht und
neun wird in Hebräer 10:7, wiederum auf den Messias bezogen, wie folgt zitiert:
»Dann sagte Ich: Siehe, Ich treffe ein (in der Summe der Rolle ist von Mir
geschrieben), um Deinen Willen, o Gott, zu tun!« (vgl. Heb.10:9). Den Willen
Seines Vaters zu tun, war die Speise unseres Herrn Jesus, mithin das, was Ihn
glückselig machte (Joh.4:34).
Dass in den heiligen Schriften von Ihm geschrieben
steht, bestätigte Jesus mit den Worten: »… sie sind es, die von Mir zeugen«
(Joh.5:46).
Auch David wusste, als er diesen Psalm
schrieb, darum, dass über ihn geschrieben steht, da der Prophet Samuel einiges
über ihn aufgezeichnet hatte (1.Sam.16-24). Außerdem muss ihm als Gesalbtem
klar geworden sein, dass er Verheißungsträger ist und die Heilslinie bis hin zu
dem Retter und Messias über ihn verläuft (1.Sam.16:12,13; spätere
Bestätigungen: 2.Sam.7:12-14; Ps.132:11; 1.Chron.17:11; Jes.11:10).
10 Ich verkünde
(Deine) Gerechtigkeit in der großen Versammlung;
siehe,
meine Lippen versperre ich nicht;
Jewe,
Du, Du erkennst es.
11 Deine
Rechtfertigung verdecke ich nicht inmitten meines Herzens,
von
Deiner Treue und Deinem Retten spreche ich,
nicht
verhehle ich Deine Huld und Deine Wahrheit der großen Versammlung.
…
Wovon das Herz voll ist, davon geht der Mund
über (Mat.12:34). »Ich glaube, darum spreche ich auch« (2.Kor.4:13; P2.116:10).
nach dem Evangelium der Beschneidung (Gal.2:7) muss der Glaube mit Werken
verbunden sein (Jak.2:24; 2.Pet.1:10), zum Beispiel mit einem Bekenntnis des
Mundes, »denn im Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit, mit dem Mund aber bekennt
man zur Rettung« (Röm.10:10; vgl. 10:9-13).
12 Du, Jewe, Du
versperrst mir nicht Deine Erbarmungen;
denn
Deine Huld und Deine Wahrheit –
stets
festigen sie mich.
13 Denn unzählige
Böse schnauben wider mich.
Meine
Vergehungen holten mich ein, sodass ich nicht aufsehen kann;
zahlreicher
sind sie als die Haare meines Hauptes,
und
mein Herz hat mich verlassen.
14 Habe
Wohlgefallen daran, Jewe, mich zu beschützen,
Jewe,
eile mir zu Hilfe!
15 Beschämt und
entwürdigt werden allzusammen die,
die
nach meiner Seele suchen, um sie wegzuraffen.
Nach
hinten weggewandt und zuschanden werden die,
denen
es gefällt, mir Böses (zuzufügen).
16 Entsetzen werden
sich infolge ihrer Beschämung,
die
zu mir sprechen: Ha, ha!
17 (Voll) Wonne
sein und sich freuen werden alle, die Dich suchen;
die
Deine Rettung lieben, sprechen stets: Groß ist Jewe!
18 Doch ich bin ein
Gedemütigter und Dürftiger,
aber
mein Herr wird für mich planen.
Meine
Hilfe und mein Entrinnen bist Du;
mein
Elohim, verziehe nur nicht!
In allen Nöten, sei es aufgrund eigener
Sünden oder böser Menschen, bleibt David Jewe zugewandt, der ihm sein Erbarmen
nicht verwehren und ihn durch Seine Huld und Wahrheit aufrichten wird. Und wenn
er um schnelle Hilfe bittet, so weiß er im Glauben, dass Jewe seine Hilfe ist
und er, der Jewe sucht, nicht enttäuscht, sondern sich freuen und Ihn preisen wird.
Wir schließen mit einem Wort des Apostels
Petrus: »Demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit Er euch zur
rechten Frist erhöhe! Eure gesamte Sorge werft auf Ihn, weil Er Sich um euch
kümmert!« (1.Pet.5:6,7).
Psalm 41
Dem Chorleiter
(Ein) Psalm
Davids
2 Glückselig (ist,
wer) klug an dem Armen (handelt),
am
bösen Tag lässt Jewe ihn entkommen.
3 Jewe hütet ihn
und (erhält) ihn am Leben
(und
bewirkt, dass) er glückselig im Erdland ist.
Und
gib Du ihn nicht der Seelengier seiner Feinde (preis).
4 Jewe wird ihn
erlaben auf dem Bett des Siechtums;
all
sein Darniederliegen in seiner Krankheit wendest Du.
5 Ich, ich
spreche: Jewe, sei mir gnädig,
heile
meine Seele; denn ich verfehlte gegen Dich.
…
An Armen einsichtig zu handeln, mithin
barmherzig und freigiebig, findet das Wohlgefallen Jewes (Heb.13:16), der dem
Barmherzigen im Falle einer Erkrankung Erbarmen erzeigen wird (Spr.19:17). Die
Verheißungen, am Leben zu bleiben und glückselig zu werden auf Erden, werden
sich im vollen Sinne im kommenden Äon, im tausendjährigen Königreich Israels
erfüllen. »Wer einem dieser Kleinen in eines Jüngers Namen nur einen Becher
kühlen Wassers zu trinken gibt, wahrlich, Ich (Jesus) sage euch: Keinesfalls wird
er seinen Lohn verlieren« (Mat.10:42).
6 Meine Feinde
sprechen Böses über mich:
Wann
stirbt er und verliert sich sein Name?
7 Und wenn einer
kommt, um (mich) zu sehen,
so
redet er Nichtiges,
sein
Herz sammelt sich Ichhaftes an;
geht
er dann hinaus nach draußen, redet er davon.
8 Vereint flüstern
alle mich Hassenden wider mich,
mir
Böses planen sie wider mich:
9 Eine heillose
Sache ist auf ihn ausgegossen;
und:
Wer so darniederliegt, der wird nicht wieder aufstehen.
10 Auch noch der
Mann meines Friedens(-bundes),
dem
ich vertraute, der mein Brot aß,
erhob
(seine) Ferse wider mich.
…
So mancher gute Freund, selbst wenn er einen
Krankenbesuch macht, offenbart sein egoistisches Herz, wenn ihm der Kranke, der
bald sterben dürfte, nichts mehr bedeutet. So redet er Nichtiges am
Krankenlager und heuchelt gute Genesungswünsche, und wenn er wieder draußen
ist, rechnet er sich schon seine Chancen für die Zeit nach dem Eintritt des
Todes aus.
Der Mann, mit dem David harmonisch verbunden
war, war Ahitophel, einer seiner Berater, dem er vertraute, der sich dann aber
um des aufständischen Absaloms willen gegen ihn wandte (2.Sam.15:21,31;
16:20-17:3,23). Dies war ein prophetisches Geschehen, das den Verrat des Judas
an unserem Herrn Jesus Christus vorschattete. Bei dem Mahl vor dem Passahfest
sagte Jesus: »… damit die Schrift erfüllt werde: Der mit Mir das Brot isst,
erhebt seine Ferse gegen Mich« (Joh.13:18; Mark.14:18).
11 Du aber, Jewe,
sei mir gnädig und richte mich auf,
sodass
ich es ihnen vergelte.
12 In diesem
erkenne ich, dass Du Gefallen an mir hast,
dass
mein Feind nicht wider mich jauchzt.
13 Ich aber – in
meiner Aufrichtigkeit umfängst Du mich,
und
Du hast mich vor Deinem Angesicht aufgestellt für äonisch.
14 Gesegnet sei Jewe,
der Elohim Israels,
von
dem Äon an und für den Äon!
Amen
und Amen!
Eine Bemerkung zur Vergeltung: David hatte
als König und Richter von Amts wegen Gericht zu halten und gerecht zu
vergelten. Wir aber – auf privater Ebene – haben Übles nicht mit Üblem zu
vergelten, sondern unsere Feinde zu lieben (Röm.12:17-21). Gott ist mit allen
Menschen versöhnt und rechnet ihnen ihre Kränkungen nicht an (2.Kor.5:19) – wie
könnten wir anders gesinnt sein?
David war sich im Glauben dessen gewiss, dass
er unvergänglichen Lebens vor dem Angesicht Jewes stehen wird (Luk.20:36), und
zwar für äonisch, für die beiden kommenden Äonen (die er noch nicht zu
unterscheiden vermochte), den des tausendjährigen Königreichs und den des
Königreichs auf der neuen Erde (Off.20:6; 21:1). Folglich preist er Jewe, den
Elohim Israels. Gesegnet sei Er von dem nächsten Äon an und für die gesamte
Zeit des Äons.
Petrus kleidet dies in die Worte: »Der Gott
aber aller Gnade, der euch zu Seiner äonischen Herrlichkeit in Christus Jesus
berufen hat, Er wird euch, die nur kurz leiden, zubereiten, festigen, stählen,
gründen. Ihm sei die Verherrlichung und die Gewalt für die Äonen der Äonen!
Amen!« (1.Pet.5:10,11).
Mit »Amen und Amen!«, treulich ist es so,
wahrlich, so ist es, schließt die erste Schriftrolle der Loblieder. Glaubwürdig
und zuverlässig ist das Wort! Amen!
Dieter
Landersheim
Höhenstraße
11
65824
Schwalbach a. Ts.