Hoseas
Ehe als Darstellung Israels (Hosea 1 und 2)
Israels
Ergehen über lange Zeit (Hosea 3:1-6:3)
Gericht!
Gericht! (Hosea 6:4-9:9)
Und
dennoch liebt Jewe Ephraim (Hosea 9:10-11:11)
Kehre
um, Israel! (Hosea 12-14)
Ausführungen zum Buch
Hosea
Hoseas Ehe als
Darstellung Israels
(Hosea 1 und 2)
»Das Wort Jewes, das zu Hosea, dem Sohn
Beeris, geschah in den Tagen des Usia, Jotam, Ahas, Hiskia, der Regenten Judas,
und in den Tagen Jerobeams, des Sohnes Joaschs, des Regenten Israels« (Hosea
1:1).
Hosea (hebr. EUSchO, punktiert HOScheA) - welch
einen wunderbaren Namen dieser Prophet doch trägt, nämlich »Retten«! Jewe wird
Israel retten; der Lobpreis sei Ihm für dieses Sein Erbarmen über Israel! Es
ist eine Rettung Israels durch unumgängliches Gericht hindurch. Gericht,
übermäßiges Erbarmen Jewes und Rettung - dies sind die Merkmale der Botschaft
Hoseas.
Nach dem Tod Salomos im Jahr 946 v. Chr.
wurde das Königreich Israel geteilt (1.Kön.11:31; 12:16). König Jerobeam bekam
die zehn Stämme des Nordreichs, das »Israel« wie auch »Ephraim« genannt wurde,
und König Rehabeam die Stämme Juda und Benjamin, die das Südreich bildeten, das
»Juda« genannt wurde.
Hosea wirkte in den Tagen des Usia (801-750
v. Chr.), des Jotam (750-734 v. Chr.), des Ahas (742-727 v. Chr.), den Königen
von Juda, und in den Tagen Jerobeams II (812-772 v. Chr.), des Königs von
Israel, worunter das Nordreich zu verstehen ist. Die Geschichte dieser Regenten
ist in 2.Chronik 26 bis 32 und 2.Könige 14:23-29 verzeichnet.
Das erste Wort Jewes erging vermutlich um 780
v. Chr. an Hosea in Israel. Zu jener Zeit wirkten auch die Propheten Jona und
Amos in Israel. Propheten sind Menschen, die die ihnen von Gott geoffenbarten
Worte verkünden. Hosea hat über fünf Jahrzehnte lang in Israel gedient, bis in
die Zeit des Propheten Jesaia hinein, der um 750 v. Chr. in Juda auftrat.
Hoseas Ehe mit einer
Hure
»Dies ist der Beginn des Redens Jewes zu
Hosea. Und Jewe sprach zu Hosea: Geh, nimm dir eine hurerische Frau und (zeuge)
hurerische Kinder, denn das Land hurt und hurt, von Jewe hinweg. - Und er ging
und nahm Gomer, die Tochter Diblajims, und sie wurde schwanger und gebar ihm
einen Sohn. Da sprach Jewe zu ihm: Nenne seinen Namen »Jesreel«, denn noch ein
wenig, dann suche Ich die Blutschuld Jesreels am Haus Jehu heim und mache dem
Königtum des Hauses Israel ein Ende. An jenem Tag wird es geschehen, dass Ich
den Bogen (die militärische Kraft) Israels in der Tiefebene Jesreel zerbreche«
(Hos.1:2-5).
Das Wort Jewes wurde, Er sprach. Das war ein
lebendiges und schöpferisches Geschehen. Jewe offenbarte Sich damit und Seine
Anteilnahme an Israel.
Hosea gebraucht immer wieder den Gottesnamen
Jewe (hebr. IEUE); er bedeutet: Wird-sein-seiend-war, der fortwährend Seiende
und alles Werdenmachende. Jewe ist Gott, der Vater, so wie Er durch Sein Abbild
und Wort, Jesus, für uns Menschen fassbar ist.
Eine Ehe mit einer Frau hurerischer Gesinnung
einzugehen, ist eine Zumutung, nicht aber, wenn Jewe das hohe Ziel damit
verfolgt, an dieser Hure und ihren Kindern das verwerfliche Handeln Israels
darzustellen. Ihre Hurerei ist ein Bild für die Untreue Israels gegenüber
seinem Bundesgott.
Gomer bedeutet »Abschließende«, was ein
Hinweis darauf ist, dass mit dem Nordreich Israels Schluss gemacht wird, wenn
die Heere Assurs in die Tiefebene Jesreel eindringen (so geschehen im Jahr 733
v. Chr.; 2.Kön.15:29) und Israel sodann im Jahr 722 v. Chr. nach Assur
verschleppt wird (2.Kön.17:6).
Der Sohn Hoseas aus der Ehe mit Gomer bekam
Jewes Anweisung gemäß den Namen Jesreel; er bedeutet »El sät«, aber auf diese
Bedeutung kommt es hier nicht an. Jesreel ist die Ebene im Norden Israels
zwischen dem Karmelgebirge und dem Jordan, östlich der Stadt Megiddo. Der Sohn
sollte den Namen wegen der Blutschulden erhalten, die in der Ebene Jesreel
geschehen waren. Hier ließ Isebel, die Frau des Königs Ahab von Israel, Naboth
steinigen (1.Kön.21). Dieses Weib ließ auch viele Propheten Jewes umbringen
(1.Kön.18:4). Und später tötete Jehu, der König Israels, über seinen Auftrag,
das Haus Ahabs auszurotten, hinaus (2.Kön.9:7,8,21-24, 30-37) den König Ahasja
von Juda (2.Kön.9:27-29) und ermordete 42 Verwandte Ahasjas (2.Kön.10:12-14). -
So war der Name des Kindes ein Inbegriff der Blutschuld Israels.
Und dann hatte Jewe dem Hosea das Ende des
Nordreichs Israel angekündigt, was - wie bereits erwähnt - sodann im Jahr 722
v. Chr. geschah.
Lo Ruhama
»Und sie wurde nochmals schwanger und gebar
eine Tochter. Und Er sprach zu ihm: Nenne ihren Namen Lo Ruhama, denn Ich erbarme
Mich nicht mehr länger des Hauses Israel, dass Ich es weiterhin tragen würde.
Aber des Hauses Juda erbarme Ich Mich, und Ich rette sie in Jewe, ihrem Elohim,
aber Ich rette sie nicht aufgrund des Bogens, des Schwertes und des Kriegs,
aufgrund von Rossen und von Reitern« (Hos.1:6,7).
Lo Ruhama heißt »Nicht des Erbarmens
(Teilhaftige)«.
Die
Geduld Jewes mit dem Nordreich war zu Ende.
Über das Südreich Juda erbarmte Sich Jewe
insofern, als es länger im Lande bleiben und bereits nach siebzig Jahren im Jahr
536 v. Chr. aus der babylonischen Gefangenschaft zurückkehren durfte. Ein
besonderes Beispiel des Erbarmens Jewes über Juda war das Ereignis in jener
Nacht des Jahres 707 v. Chr., als der Bote Jewes 185.000 Mann im Heerlager
Assurs schlug und ihr Regent Sanherib den Rückzug antreten musste
(2.Kön.19:32-36).
Mögen Juda und Israel doch erkennen, dass
nicht das Vertrauen auf die Waffen, sondern nur das Vertrauen auf Jewe die
Rettung bringt! Wie es in Sacharja 4:6 heißt: »Nicht durch (militärische)
Wappnung und Kraft geschieht's, sondern durch Meinen Geist, spricht Jewe der
Heere.« Juda lebte nur aufgrund des Erbarmens Jewes!
Lo Ammi
»Als sie Lo Ruhama entwöhnt hatte, wurde sie
wieder schwanger und gebar einen Sohn. Und Er sprach: Nenne seinen Namen Lo Ammi,
denn ihr seid nicht Mein Volk und Ich, Ich bin nicht mehr euer« (Hos.1:8,9).
Einst hatte es geheißen: »Ich wandle in eurer
Mitte und werde euch zum Elohim, und ihr, ihr werdet Mir zum Volk« (3.Mose
26:12). Aber nun wird es preisgegeben. Alle die Folgen der Untreue, wie Hunger
und Not, Verwüstung des Landes und die Zerstreuung unter alle Nationen, waren
ihnen von Mose bereits ausführlich geschildert worden (3.Mose 26:14-39).
Übrigens nehmen Paulus wie auch Petrus Bezug
auf die Worte Hoseas. »An dem Ort, wo man ihnen gesagt hatte: Ihr seid nicht
Mein Volk ...« (Röm.9:26). »... die ihr einst ein Nicht-Volk wart ... die einst
kein Erbarmen erlangt hatten« (1.Pet.2:10). Bei alledem vergessen wir aber
nicht, dass Gott Selbst es ist, der alle »in Widerspenstigkeit einschließt«,
und wissen auch um den Zweck, nämlich »damit Er Sich aller erbarme«
(Röm.11:32).
Die Wiederannahme
Israels
Doch auch die folgende Freudenbotschaft darf
Hosea verkünden:
»Und die Zahl der Söhne Israels wird wie der Sand
des Meeres werden, der nicht gemessen noch gezählt wird. Und es wird geschehen:
An dem Ort, wo zu ihnen gesprochen wurde: Nicht Mein Volk seid ihr!, wird zu
ihnen gesprochen werden: Söhne des lebendigen El! - Und die Söhne Judas und die
Söhne Israels werden gemeinsam versammelt, und sie geben sich ein Haupt und ziehen aus dem Erdland
herauf, denn groß ist der Tag Jesreels. Sprecht zu euren Brüdern: Ammi (das
heißt: Mein Volk), und zu euren Schwestern: Ruhama (das heißt: Des Erbarmens
Teilhaftige)« (Hos.2:1-3).
Welch ein gewaltiger Szenenwechsel! Nach dem
Ende des gegenwärtigen bösen Äons (Gal.1:4), zu Beginn des Äons des
tausendjährigen Königreichs Israels, bei der Wiederkunft Jesu Christi zu
Israel, werden Israel und Juda ein vereintes Volk sein unter dem einen Haupt
Jesus, ihrem König und Messias, der Sich ihrer erbarmen und sie als Sein Volk
annehmen wird. Welch eine die Herzen aufrichtende, kraftgebende Verheißung!
Israel wird so zahlreich wie der Sand am Meer
werden. Dies war bereits dem Abraham und dem Jakob verheißen (1.Mose 22:17;
32:13). Auch Jeremia prophezeit dies (Jer.33:22).
Was Hosea dann sagte, ist so bedeutsam, dass
Paulus es in Röm.9:26 wiederholt: »Und es wird so sein: An dem Ort, wo man
ihnen angesagt hatte: Ihr seid nicht Mein Volk, dort wird man sie Söhne des
lebendigen Gottes heißen.« Söhne des lebendigen El werden sie sein. El, hebr.
AL, punktiert EL, ist ein Titel und bedeutet Gott, alles Verfügender, alle Sich
Unterordnender, alle zu Sich hin Führender. Elohim ist Christus, vereint mit
dem Vater (2.Kor.5:19), Christus, durch den der Vater wirkt. Söhne Gottes sind
nach Jesu Worten solche Menschen, die ihre Feinde lieben und für die beten, die
sie verfolgen (Mat.5:44,45). nach Johannes 1:12,13 sind diejenigen Menschen
Kinder Gottes, die aus Gott gezeugt wurden. Was uns betrifft, die
Körpergemeinde Christi: Wir sind »alle Söhne Gottes durch den Glauben an
Christus Jesus« (Gal.3:26).
Wunderbar ist es, dass die Söhne Judas und
die Israels gemeinsam versammelt werden. Nach Jesaia 11:12 werden die unter die
Nationen Versprengten wieder gesammelt werden, und sie werden vereint sein, wie
auch Jeremia sagt (Jer.3:18).
Ein Haupt
werden sie haben, einen Regenten
(Hes.37:22); dieser ist Jesus Christus, der König Israels (Mat.2:2; 21:5; 25:34;
27:37,42; 1.Tim.6:15; Off.1:5). Der König der Könige, Jesus, wird den König
David zum Mitarbeiter haben, etwa wie ein Staatspräsident durch seinen
Ministerpräsidenten regiert (2.Sam.7:16; Jes.9:6; Jer.30:9; Hes.37:24; Hos.3:5;
Amos 9:11).
Sie werden aus dem Erdland heraufziehen, aus
dem Exil, nach Jerusalem; ihre Zerstreuung unter alle Nationen wird ein Ende
haben. Jewe wird sie in ihr Land zurückbringen (Hes.37:21).
Groß wird der Tag Jesreels sein.
Wahrscheinlich ist damit die letzte Schlacht angesprochen, die in Joel 4:9-16
und Offenbarung 16:16 und 19:11-21 beschrieben wird, die Schlacht bei
Harmageddon (Megiddo) in der Tiefebene Jesreel.
Und dann, von der Wiederkunft Jesu und der
Wiedergeburt des auserwählten Volkes an, werden sich die aus Juda und die aus
Israel als Brüder und Schwestern einander annehmen, die Bruderkriege werden
beendet sein, und sie werden zueinander sagen »Ammi« und »Ruhanna«,
entsprechend dem, was Jewe verkündigte und Paulus aufgreift: »Was nicht Mein
Volk war, werde Ich »Mein Volk« heißen, und die Nichtgeliebte werde Ich
»Geliebte« nennen« (Röm.9:25).
Überwältigendes Erbarmen wird Israel
zuteilwerden, und dies nur deshalb, weil Gott es will, weil Er, der Liebe ist
(1.Joh.4:8), gar nicht anders kann.
Diese Botschaft Hoseas entspricht der vieler
anderen Propheten wie auch der des Mose, der ebenfalls vom Gericht und von der
Wiederannahme sprach (5.Mose 28-30; vgl. Röm.11:15,26).
Die Untreue der Mutter
»Rechtet mit eurer Mutter, rechtet! Denn sie
ist nicht Meine Frau, und Ich bin nicht ihr Mann. Sie entferne ihre Hurereien
von ihrem Angesicht und ihre Ehebrüche zwischen ihren Brüsten, auf dass Ich sie
nicht ausziehe, sodass sie nackt ist und Ich sie hinstelle wie am Tag ihrer
Geburt, sie der Wildnis gleichmache und sie wie verdorrtes Land mache und sie
töte durch Durst« (Hos.2:4,5).
Das, was die Mutter, die Volksgemeinschaft
mit ihren einflussreichen Kräften, von ihrem Angesicht und ihren Brüsten
entfernen soll, sind nicht nur die Zeichen der Hurerei, sondern selbstverständlich
auch die Hurerei selbst. Den Rechtsstreit soll man gegen sie führen - dies
können nur die Treuen im Lande, die anderer Gesinnung. Selbst in der
schlimmsten Zeit des Königs Ahab hatte Jewe Sich 7.000 Mann übrig gelassen, die
ihre Knie nicht vor Baal beugten (1.Kön.19:18; Röm.11:4). Die Treuen sollen die
Rechtssache Jewes betreiben und die anderen auf den rechten Weg zurückbringen.
Die Strafandrohung entspricht der Sünde der
Mutter: Sie hatte sich entblößt, so soll sie nun öffentlich bloßgestellt werden;
sie hatte ihre Sexualität missbraucht, so soll sie nun verdorren, also
unfruchtbar werden. Dies jedoch nur, wenn sie der Aufforderung zur Umkehr nicht
nachkommt. Sie soll von ihrer buchstäblichen Hurerei ablassen und von der im
übertragenen Sinne, da sie den Ehebund mit Jewe missachtete und sich fremden
Göttern öffnete.
Kein Erbarmen den Söhnen
»Auch ihrer Söhne erbarme Ich Mich nicht,
denn Söhne der Hurerei sind sie. Denn ihre Mutter hurte, die mit ihnen
schwanger ging, tat Schändliches, denn sie sprach: Ich will meinen Liebhaber
nachlaufen, die mir mein Brot und mein Wasser geben, meine Wolle und meinen
Flachs, mein Öl und meinen Trank« (Hos.2:6,7).
Ihren Liebhabern, und zwar den Baalen, den
Götzen, lief sie nach, weil sie sich von ihnen den Wohlstand erhoffte. Kein
Erbarmen wird Jewe mit ihren Söhnen haben, weil Er die Sünden der Mutter bis in
die dritte und vierte Generation heimsucht (2.Mose 20:5; 34:7; 4.Mose 14:18).
Dieses Gericht aber soll Israel zurechtbringen.
Was Jewe tun wird
»Daher, siehe! Ich werde deinen Weg mit
Dornen versperren, und Ich baue eine Mauer, sodass sie ihren Weg (zu den
Götzen) nicht findet. Denn sie jagt ihren Liebhabern nach, erreicht sie aber
nicht, und sie sucht sie und findet sie nicht. Dann spricht sie: Ich will gehen
und zu meinem ersten Mann umkehren, denn viel Gutes erlangte ich damals, mehr
als jetzt. Und sie, sie erkannte nicht, dass Ich, ja Ich ihr das Getreide und
den Most und das Öl gab, dass Ich ihr Silber und Gold mehrte - doch sie gaben
es dem Baal. Daher kehre Ich zurück und nehme Mein Getreide zu seiner Zeit zurück und Meinen
Most zu seiner bezeugten Zeit, und Ich entziehe ihr Meine Wolle und Meinen
Flachs, die ihre Blöße bedecken sollten. Und dann enthülle Ich ihre zersetzende
(Gesinnung) vor den Augen ihrer Liebhaber, und niemand entzieht sie (dem
Zugriff) Meiner Hand. Und Ich mache ein Ende mit all ihrer Wonne, ihren Festen,
ihren Neumonden und ihren Sabbaten und all ihren bezeugten Festzeiten. Und Ich
veröde ihren Weinstock und ihren Feigenbaum, von welchen sie sprach: Sie sind
mein Liebeslohn, den meine Leibhaber mir gaben. Und Ich mache sie zum
Waldgestrüpp, sodass die Tiere des Gefildes sie abfressen. Und Ich suche an ihr
heim die Tage der Baalim, an denen sie ihnen räucherte und sich mit ihrem
Schmuckreif und ihrem Geschmeide schmückte und hinter ihren Liebhabern herlief;
Mich aber vergaß sie - Treuewort Jewes -« (Hos.2:8-15).
Jewe lässt Israel durch Hosea mit diesem
ernsten Wort daran erinnern, dass Er, Er dem Volk den Lebensunterhalt gab und
dass Israel auch schon daran gedacht hatte, zum ersten Ehemann, Jewe nämlich,
umzukehren. Mögen sie es aber auch tun! Jewe wird sie aber wohl durch Gerichte
von ihren Baalen trennen müssen.
Welch eine Tragödie, Jewe vergessen zu haben,
Ihn nicht mehr als Geber aller Gaben und den allein Anzubetenden im Sinn zu
haben. So wird der Fluch des Gesetzes über Israel kommen (3.Mose 26:14-39;
5.Mose 28:15-68).
Jewe wird Israel zu
Herzen reden
»Daher, siehe! Ich mache sie zugänglich und
führe sie in die Wildnis und rede ihr zu Herzen. Und Ich gebe ihr von dort her
ihre Weinberge und die Tiefebene Achor als Öffnung (Pforte) des Erharrten; und
dort wird sie (sich fügend) antworten wie in den Tagen ihrer Jugend und wie an
dem Tag, als sie aus dem Land Ägypten heraufzog. Und es wird an jenem Tag
geschehen - Treuewort Jewes -, da rufst du: Mein Mann!, und du rufst Mich nicht
mehr: Mein Baal! - Und ich entferne die Namen der Baalim aus ihrem Mund, und
nicht wird ihrer (der Baalim) weiterhin durch die Nennung ihres Namens gedacht
werden. Und Ich schneide (das heißt: schließe) für sie an jenem Tag einen Bund
mit den Tieren des Gefildes und mit den Flüglern der Himmel und mit den
Kriechern des Erdbodens, und Bogen und Schwert und Krieg zerbreche Ich aus dem
Land hinweg, und Ich lasse sie in Sicherheit wohnen« (Hos.2:16-20).
Das »Daher« ist nur mit dem Erbarmen Jewes zu
erklären. Jewe - von Ihm geht die Erneuerung des Ehebundes mit Israel aus. In
der Wildnis wird Jewes Liebeswerben dem Volk zu Herzen gehen. Es wird sein wie
damals in ihrer Jugendzeit nach dem Auszug aus Ägypten, als Israel treu hinter
Jewe herging und Ihn liebte (Jer.2:2). Die Wildnis ist in diesem Fall nicht die
Völkerwelt (Hes.20:35), sondern die Wüste Juda, in der Gott Israel 1260 Tage lang
ernähren und vor der Schlange und dem wilden Tier, dem Antichristus, bewahren
wird (Off.12:6,14).
Durch die Tiefebene Achor werden sie dann
nach der Wiederkunft Jesu wie einst unter Josua in ihr erharrtes Land
einziehen. Die Ebene - Achor heißt Zerrüttung (frei: ins Unglück bringen) -,
nordwestlich des Salzmeers gelegen, war früher wegen der Sünde Achans (er hatte
gebanntes Gut aus Jericho an sich genommen; Jos.7:1,20-26) übel beleumdet, dann
aber wird sie ein Segen sein und eine Öffnung, ein Eingang, in weiteren Segen.
Der Bund mit den Tieren ist Teil der
Segnungen des tausendjährigen Königreichs Israels, in welchem Friede zwischen
den Menschen und den Tieren herrschen (Jes.11:6-8; 65;:25) und Israel endlich
auch ohne Angst vor Kriegen in Frieden und Sicherheit wohnen wird.
Die Verlobung für die
Äonen
»Und Ich gelobe dich Mir an für äonisch, und
Ich gelobe dich Mir an in Gerechtigkeit und Rechtsetzung und in Huld und in
Erbarmungen. Und Ich gelobe dich Mir an in Treue, und du wirst Jewe erkennen.
Und es geschieht an jenem Tag, dass Ich (Aufschluss gebend und erhörend)
antworte - Treuewort Jewes -. Ich antworte den Himmeln, und sie, sie antworten
der Erde. Und die Erde antwortet dem Getreide und dem Most und dem Öl, und sie,
sie antworten (der Tiefebene) Jesreel (das heißt: El sät). Ich säe sie Mir im
Land, und Ich erbarme Mich der Lo Ruhama. Und Ich spreche zu dem Lo Ammi: Mein
Volk bist du! - Und es, es spricht: Mein Elohim!« (Hos.2:21-25).
Die Angelobung oder Verlobung ist die
rechtliche Begründung der Ehe. Für äonisch, für die beiden kommenden Äonen des
Tausendjahrreichs Israels und ihres Reiches auf der neuen Erde, wird der
Ehebund zwischen Jewe und Seinem geliebten Volk bestehen. »Und dies ist Mein
Bund mit ihnen, wenn Ich ihre Sünden wegnehme« (Jer.31:34; Röm.11:27). Und dies
alles allein aufgrund der Liebe und des Erbarmens Jewes - ohne Verdienst oder
Würdigkeit Israels.
Auf diese Weise kommt Israel zur Erkenntnis
Jewes. Sie werden Ihn in Jesus erkennen. Erkennen, das ist kein äußerliches
Kennen oder Wissen, sondern ein innerliches Erfassen, ein Vertrautsein, ein
Einssein in herzlicher Gemeinschaft, einmündend in Gehorsam und Hingabe.
Die Gaben Jewes für die Braut sind
Gerechtigkeit und Rechtsetzung, Huld und Erbarmungen, Treue und Gotteserkenntnis.
Darüber hinaus wird zukünftig die gesamte Schöpfung, die Himmel mit ihrem
Regen, die Erde mit ihrer Fruchtbarkeit, das Getreide und das Öl, im Dienste
Jewes der Braut ihre Schätze geben.
Und Jewe wird sprechen: Mein Volk! - Und es
wird rufen: Mein Elohim! - Welch eine Herrlichkeit! »Wie der Hochzeiter voller
Wonne über die Braut ist, so ist dein Elohim voller Wonne über dich!«
(Jes.62:5).
Israels Ergehen über
lange Zeit
(Hosea 3:1-6:3)
»Und Jewe sprach zu mir: Gehe nochmals, liebe
eine Frau, die die Geliebte eines Mitmenschen und eine Ehebrecherin ist; liebe
sie entsprechend der Liebe Jewes zu den Söhnen Israels. Sie aber wenden sich
anderen Elohim zu und lieben das Alkoholisch-Feurige der Trauben. -
Und ich erwarb sie mir mühsam für 15 Schekel
Silber und einen Homer Gerste und einen Letech Geste. Und ich sprach zu ihr:
Viele Tage wirst du bei mir wohnen, du wirst nicht huren und keinem anderen
Mann zu eigen werden, und ebenso verhalte auch ich mich dir gegenüber. - Denn
viele Tage werden die Söhne Israels wohnen, und kein König ist da, und kein Fürst und kein Opfer und kein
Denkmal und kein Ephod und keine Teraphim sind dort. Danach werden die Söhne
Israels umkehren und Jewe, ihren Elohim, suchen und David, ihren König; und sie
wenden sich bebend Jewe zu und zu Seinem Gut in der Späte der Tage» (Hosea 3).
Es wäre nichts anderes als nur eine weitere
Zumutung für den Propheten Hosea gewesen, eine Ehebrecherin als zweite Frau zu
heiraten, wenn dies nicht Gottes Wille gewesen wäre. Gott stellte durch die
Handlung Hoseas den Zustand Israels prophetisch sehr drastisch dar und knüpfte
daran Sein prophetisches Wort über das Ergehen Israels über viele Tage an wie
auch in der Späte der Tage, in der Endzeit unseres Äons. Auch diese Frau, die
Ehebrecherin, repräsentiert Israel, das den über dem Gesetz des Mose
geschlossenen Bund Gottes mit Israel gebrochen hat.
Der Kaufpreis entsprach dem von 30 Schekel
Silber für einen Sklaven (2.Mose 21:32; 2.Kön.7:1,16).
Ebenso wie Hosea für viele Tage keinen
Geschlechtsverkehr mit dieser Frau haben wird, so wird auch Jewe Sein Volk ohne
Seine Huld und Bundeszeichen lassen. Dies dient zur Züchtigung und geschieht
aus Liebe. Hosea soll sie lieben wie Jewe Israel liebt, ihr also treu bleiben,
wie auch Jewe Israel nicht vergisst und in der Späte der Tage wiederherstellt.
Israel wird ohne König sein, wird es doch
unter alle Nationen zerstreut und der Willkür fremder Herrscher unterworfen
sein.
Israel wird keine Fürsten haben. Keine
weisen, vom Geist Gottes geleiteten Obersten werden das Volk führen und für
Ordnung sorgen.
Israel wird keine Opfer darbringen können,
die nach dem Gesetz des Mose geboten sind, zumal sie keinen Tempel haben.
Israel wird ohne Denkmal sein. Jakob hatte ein
Denkmal in Bethel aufgestellt, wo Jewe ihm den Namen »Israel« gab (1.Mose
35:14; 28:18,22; 31:13). Mose hatte zwölf Denkmäler für die zwölf Stämme
Israels aufgestellt (2.Mose 24:4).
Israel wird ohne Ephod sein. Das war ein
Brust und Rücken bedeckendes Tuch aus Leinen (Rich.18:14; 2.Sam.6:14),
insbesondere des Hohenpriesters, an welchem dessen Brustschild angebracht war,
das zwölf Edelsteine mit den Namen der zwölf Stämme enthielt sowie die zur
Befragung Jewes dienenden Urim und Tumim (2.Mose 28:5-30).
Das königliche und priesterliche Volk wird
also ohne König und ohne Priester sein, wie dem bis zum heutigen Tag noch ist.
Und ohne Teraphim wird Israel sein. Das waren
Hausgötzen, Heilgötterfiguren. Rahel stahl einst die Hausgötzen ihres Vaters
Laban (1.Mose 31:19). König Josias von Juda ließ im Jahr 622 v. Chr. alle
Hausgötzen vernichten (2.Kön.23:24; Rich.17:5; Hes.21:26).
Aber auch die Denkmäler und die Ephods
konnten götzendienerisch gebraucht werden.
So wie Hosea seiner zweiten Frau jeden Geschlechtsverkehr,
sowohl den hurerischen wie auch den ehelichen, entzog, so wird auch Israel in
der Zerstreuung von allem abgeschnitten sein, vom König und den Fürsten, vom
Opferritual und von den Denkmälern, vom Ephod wie auch vom Götzendienst.
Viele Tage lang - wer vermag die Tage zu
zählen, die seit 722 v. Chr. vergingen? Die Gerichte Gottes aber dienen stets
der Zurechtbringung!
Und dann wird Israel umkehren. In der
Zwischenzeit ist den Nationen die Versöhnung zuteil geworden (Röm.11:15). »Und
sodann wird Israel als Gesamtheit gerettet werden, so wie geschrieben steht:
Eintreffen wird der Bergende aus Zion; abwenden wird Er die Unfrömmigkeit von
Jakob« (Röm.11:26). Bebend (oder: ängstlich, oder: zitternd) werden sie sich
Jewe zuwenden, ihrem Elohim. Weinend suchen sie Ihn (Jer.3:21; 50:4;. »Und sie
werden Jewe, ihrem Elohim, dienen und David, ihrem König, den Ich ihnen
erstehen lasse« (Jer.30:9; Hes.37:24).
Jewe rechtet gegen die
Bewohner des Landes
»Hört das Wort Jewes, ihr Söhne Israels! Denn
Jewe rechtet gegen die Bewohner des Landes, weil keine Wahrheit und keine Huld
und keine Erkenntnis Jewes im Lande ist. Verfluchen und Lügen, Morden und
Stehlen und Ehebrechen haben (alle Dämme) durchbrochen. Und Blutschuld reiht
sich an Blutschuld. Darum trauert das Land, und jeder Bewohner darin welkt
dahin, wie auch die Tiere des Gefildes und die Flügler der Himmel, selbst die
Fische des Meeres werden weggerafft« (Hos.4:1-3).
Ab Kapitel vier des Buches Hosea wird die
Botschaft der ersten drei Kapitel näher beschrieben. In Kapitel vier wird die
Schuld des Nordreichs Israel aufgedeckt. Die Verse eins bis drei sprechen den
Bundesbruch an, die Verse vier bis elf nennen die Schuld der Priester und die
Verse zwölf bis neunzehn die des Volkes.
Israel hat sich von Jewe und Seinem Bund mit
ihnen abgewandt. Sie interessieren sich nicht mehr für den Willen Jewes. Die
mangelnde Gotteserkenntnis trug zum Überhandnehmen der Selbstsucht, der
Begierden und der Rücksichtslosigkeit bei. Alle Maßstäbe für ein anständiges Verhalten
sind dahin - das Volk geht zugrunde. Nicht nur die Menschen wurden
hoffnungsloser Stimmung und bedrückten Gemüts, sondern auch das Land verdorrte,
wie das Gesetz es für den Fall des Bundesbruchs angesagt hatte (3.Mose 26:19;
5.Mose 28:23,24).
Der Apostel Paulus schreibt, dass Gott es
ist, der die Menschen dahingibt, das zu tun, was sich nicht gebührt, weil sie
es nicht für nötig halten, Gott zu
erkennen (Röm.1:28).
Die Schuld der Priester
»Jedoch, niemand rechte, und niemand erweise,
was rechtens ist. Aber dein Volk rechtet gleichsam gegen die Priester. Und du
(Priester) strauchelst am (hellen) Tag, und auch noch der Prophet strauchelt
mit dir des Nachts; darum bringe Ich deine Mutter völlig zum Schweigen. Völlig
zum Schweigen gebracht (vertilgt) wird Mein Volk, weil es keine Erkenntnis hat.
Denn selbst du (Priester) verwarfst die Erkenntnis; so verwerfe Ich auch dich,
sodass du Mir nicht mehr priesterlich dienst. Du vergaßest die Zielgebung (das
das Ziel angebende Gesetz) deines Elohim; so vergesse Ich, ja auch Ich, deine
Söhne. Viele waren sie, ebenso (häufig) verfehlten sie Mir gegenüber. Ihre
Herrlichkeit vertausche Ich gegen Entehrung. Das Sündopfer Meines Volkes aßen
sie, und zu ihrer eigenen Verfehlung erheben sie (das Verlangen) ihrer Seele.
Wie das Volk, so der Priester. Ich suche seine Wege an ihm heim, und seine
Handlungen lasse Ich auf ihn zurückfallen. Und sie essen und werden nicht
satt, sie huren und kommen nicht zum
Durchbruch (zum befriedigenden Ergebnis), weil sie Jewe verließen, um anderes
zu hüten. Hurerei und Wein und Most nehmen das Herz (gefangen)« (Hos.4:4-11).
»Mein Volk kommt um aus Mangel an
Erkenntnis!« (Vers 6 in anderer Übersetzung). Wenn schon die Priester die
Erkenntnis Jewes verachten und nur ihrem Eigennutz frönen, wer soll denn dann
das Volk lehren (5.Mose 31:12; 33:10; Mal.2:7)? Wer soll denn dann ihr Vorbild
sein?
So aber ist der Untergang der Mutter, des
Volkskörpers, aus dem die Priester stammen (Hos.2:4,7; Jes.50:1), nicht
aufzuhalten. Und wenn die Priester auch noch so viel huren und die
Fruchtbarkeit durch kultische Prostitution zu fördern suchen - sie werden nicht
zum Durchbruch kommen, zum angestrebten Ergebnis einer zahlreichen Vermehrung.
Die Schuld des Volkes
»Mein Volk - durch sein (Götzen-)Holz befragt
es, und sein Stab gibt ihm Auskunft, denn der Geist der Hurerei führte es zu
seinen Vergehungen, und sie hurten von ihrem Elohim weg. Auf den Gipfeln der
Berge opfern sie, und auf den Hügeln räuchern sie, unter der Jungterebinthe,
dem Styraxbaum und der Terebinthe, weil ihr Schatten gut ist. Darum huren eure
Töchter und treiben eure Schwiegertöchter Ehebruch. Nicht an euren Töchtern
suche Ich es heim, dass sie huren, und nicht an euren Schwiegertöchtern, dass
sie Ehebruch treiben, denn sie selbst (die Väter) gehen mit den Huren beiseite
und opfern mit den Kultdirnen. So gerät ein Volk, das nicht verständig ist, in
Verwirrungen.
Wenn du, Israel, hurst, werde aber nicht auch
noch Juda schuldig; kommt (also) nicht nach Gilgal, und steigt nicht hinauf
nach Bet Awen, und schwört (dort) nicht: »Bei Jewe, dem Lebendigen!«
Ja, Israel wurde widerspenstig wie eine
widerspenstige Jungkuh. Weidet Jewe sie nun wie ein Schäflein auf weitem
(Raum)? - Verbündet ist Ephraim mit Götzenbildern; belasset's ihm. Ihr
Zechtrank geht ihnen aus; sie verhurten ihn. Sie liebten (zu sagen): Schande
seinen (Ephraims) Beschützern. - Wind bedrängt es (Ephraim) mit seinen Flügeln,
und sie werden zuschanden aufgrund ihrer Opfer« (Hos.4:12-19).
Dies war die Schuld des Volkes. Sie hurten
nicht nur buchstäblich, sondern auch im übertragenen Sinn, indem sie sich mit
Götzen einließen. Geistliche Hurerei aber zieht immer auch die praktische
Hurerei nach sich. Der Götzendienst jener Zeit war zudem in ausgesprochener
Weise mit Kultprostitution und sexuellen Fruchtbarkeitsriten verbunden.
Ephraim (das heißt Doppelfruchtiger) war der
Name eines führenden Stammes wie auch eine andere Bezeichnung des Nordreichs
Israels (1.Mose 48:14; Rich.8:2).
Gilgal und Bet Awen waren Kultstätten des Nordreichs.
Juda sollte auf keinen Fall dorthin gehen. Gilgal (das heißt Rollwerk), das
erste Lager nach der Überschreitung des Jordan und die Stätte des ersten
Passahfestes (Jos.5:10), war leider ein Zentrum des Götzendienstes geworden
(Hos.9:15; 12:12). Bet Awen (das heißt Haus des Ichhaften) lag in der Nähe von
Bethel (das heißt Haus Els) (Jos.7:2).
Der Wind mit seinen stürmenden Flügeln wird
Ephraim bald hinwegfegen.
Hoseas Gerichtsrede
gegen Ephraim und Juda
»Hört dies, ihr Priester, und merket auf,
Haus Israel, und ihr, Haus des Königs, nehmt es zu Ohren! Denn euch gilt die
Zurechtweisung. Denn ein Klappnetz wurdet ihr für Mizpa und ein Fangnetz,
ausgebreitet über Tabor. Und schächtend vertieften die Abtrünnigen ihr
Verfehlen, Ich aber erzüchtige sie alle. Ich, Ich kenne Ephraim genau, und
Israel ist nicht verhohlen vor Mir. Und du, Ephraim, hast alles verhurt, Israel
wurde zum Makel. Ihre Handlungen geben nicht zu erkennen, dass sie zu ihrem
Elohim umkehren, denn der Geist der Hurerei ist in ihrem Inneren, und Jewe
erkennen sie nicht. Und der Hochmut Israels zeugt gegen sein Angesicht, und
Israel und Ephraim werden infolge ihrer Vergehung straucheln, und auch noch
Juda strauchelt mit ihnen. Mit ihrem Kleinvieh und mit ihrem Rindvieh (als
Opfergabe) gehen sie, um Jewe zu suchen; sie werden Ihn aber nicht finden, denn
Er hat Sich ihnen entzogen. Jewe verrieten sie, da sie fremde Söhne zeugten.
Nun, ein Neumond wird sie fressen samt ihren als Ausgleich (gedachten Opfern)«
(Hos.5:1-7).
Den Priestern und dem König zuerst gilt die
Zurechtweisung, denn was sie sich erlaubten, sah bald auch das Volk als sein
gutes Recht an. Die gottlosen, bösen Taten Israels wurden sogar für Mizpa und
Tabor, Städte im Losteil Benjamins (nicht der Berg Tabor), zur Verführung!
Leider war kein Anzeichen zu bemerken, dass
Israel etwa umkehre; somit blieb der Zorn Jewes auf sie gerichtet. Ihre
Verdorbenheit war tief eingewurzelt. Und stolz waren sie. Aber Hochmut kommt
vor dem Fall (Spr.16:18).
Mit großer Betrübnis musste Hosea des
Weiteren prophezeien, dass auch noch Juda straucheln wird!
Und wenn Israel noch so viele Rinder und
Kleinvieh opfern wird ‑ auf Opfer, die ohne die rechte Gesinnung
dargebracht werden, wird Jewe nicht antworten (Micha 3:4; Spr.1:28). »Siehe,
Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken ist mehr als das Fett der
Widder« (1.Sam.15:22).
Fremde Söhne zeugten sie, Söhne von
Ausländerinnen, aber nicht nur deshalb Jewe entfremdete Söhne, sondern weil sie
sie nicht in der Zucht und Ermahnung Jewes erzogen.
Ein Neumond wird sie fressen, schnell wird
ein mit dem Neumond beginnender Monat (4.Mose 10:10) ein Ende mit ihnen machen.
Jewe kündigt Seine
Gerichte an
»Stoßt in den Schofar zu Gibea, in die
Trompete zu Rama, erhebt das Kriegsgeschrei in Bet Awen: Hinter dir her,
Benjamin! Ephraim, du wirst zur Verödung am Tag der (züchtigenden)
Rechterweisung. In den Stämmen Israels mache Ich Anvertrautes erkennbar. Die
Fürsten Judas wurden wie solche, die die Grenzen verrücken; auf sie schütte Ich
Meinen Unmut aus wie Wasser. Unterdrückt ist Ephraim, zerknickt aufgrund der
(züchtigenden) Rechtsetzung, denn es war darauf ausgerichtet, den Anordnungen
anderer nachzulaufen. Und Ich bin dem Ephraim wie eine Motte und dem Haus Juda
wie eine Fäulnis. Ephraim sah seine Krankheit und Juda sein Geschwür. Da ging
Ephraim zu Assur und sandte zu dem König Jareb; aber er, er kann euch nicht
heilen und das Geschwür nicht von euch wegnehmen. Denn Ich bin dem Ephraim wie
ein treibender Löwe und dem Haus Juda wie ein Junglöwe; Ich, ja Ich, Ich
zerreiße und gehe davon, Ich trage weg, und niemand kann davor schützen«
(Hos.5:8-14).
Ein Schofar ist ein Widderhorn, das zu
besonderen Anlässen, etwa zu einer Feier sowie zu Beginn und Ende eines Kampfes
geblasen wurde.
Gibea, Rama und Bet Awen waren Städte im
Losteil Benjamins. Hosea sagte an, dass Benjamin einen Bruderkrieg gegen das
Nordreich führen werde. »Hinter dir her, Benjamin!« war sicherlich ein alter
Schlachtruf.
Was das den Stämmen Israels »Anvertraute«
ist, lässt sich nur vermuten; vielleicht ist das ihnen anvertraute Wort Jewes
gemeint; dies hieße, dass sie die Zuverlässigkeit des an sie ergangenen Wortes
Hoseas und mithin Jewes erkennen werden ‑ wenn auch im Gericht.
Statt sich an Jewe zu wenden, suchte das Nordreich
Hilfe bei dem assyrischen Regenten. Aber der blieb ihr Feind. Bündnisse mit den
voraussichtlichen Gegnern werden das Volk nicht retten. Sie werden Israel
angreifen, sobald sie es für gut halten, vielleicht auch aus einem bestimmten
Anlass, etwa dass Israel den Tribut nicht mehr zahlt, wie einst der König Hosea
von Israel tat (2.Kön.17:3-6).
Die Weissagung, dass Jewe Israel wie ein Löwe
zerreißen und davontragen wird, erfüllte sich, als Assur im Jahr 722 v. Chr.
das Nordreich eroberte und die Einwohner verschleppte (2.Kön.17:6).
»Kommt, wir wollen
umkehren zu Jewe!«
»Ich gehe weg, Ich kehre zurück an Meinen
Ort, bis sie sich schuldig (bekennen) und Mein Angesicht suchen. In ihrer
Bedrängnis werden sie Mich früh suchen (und sagen): Kommt, wir wollen umkehren
zu Jewe, denn Er, Er zerriss, und Er wird uns heilen; Er schlug, und Er wird
uns verbinden. Er wird uns nach zwei Tagen beleben, am dritten Tag wird Er uns
aufrichten, und wir werden vor Seinem Angesicht leben. Und wir wollen Ihn
erkennen, ja danach jagen, Jewe zu erkennen. (So sicher) wie das schwarze,
frühe Morgenrot ist Sein Hervortreten bereitet, und wie der Platzregen kommt Er
zu uns, wie der Spätregen, der das Erdland zum Ziel hat« (Hosea 5:15-6:3).
Jewe wird Sich von Israel zurückziehen, und
zwar so lange, bis sie ihre Schuld erkennen und Sein Angesicht suchen. Jewe,
der Allesbewirkende, wird dies durch Seinen Geist bewirken und dabei auch ihre
Bedrängnisse gebrauchen. Dies war, wie der Psalmist Asaph sagt, auch in
früheren Zeiten schon so gewesen, dass sie Jewe erst in großer Not suchten:
»Wenn Er sie erschlug, dann suchten sie Ihn auf, wandten sich um und suchten El
frühe« (Ps.78:34).
Und wieder werden sie in naher Zukunft rufen ‑
was sie rufen werden, sagt das prophetische Wort Hoseas: »Kommt, wir wollen
umkehren zu Jewe!«
Sie werden genau wissen, dass Jewe es war,
der sie zerriss und schlug, aber auch, dass nur Er sie heilen kann. Und wenn
sie umkehren, wird Jewe sie erhören, ihnen vergeben und darüber hinaus auch ihr
Land heilen (2.Chron.7:14). Wer zu Jewe umkehrt, dessen wird Er Sich erbarmen,
denn Er ist voll Erbarmen (Jes.55:7).
Nach zwei Tagen werden sie wieder belebt
werden. Der Apostel Petrus schreibt dazu: »Dies eine aber entgehe euch nicht,
Geliebte, dass ein Tag bei dem Herrn wie tausend Jahre ist, und tausend Jahre
wie ein Tag. Der Herr ist nicht säumig mit der Verheißung, wie es etliche für
Säumigkeit erachten, sondern Er hat Geduld um euretwillen, da Er nicht
beabsichtigt, dass einige umkommen, sondern dass alle für die Umsinnung Raum
machen« (2.Pet.3:8,9). Ein Datum wollen wir nicht errechnen, aber eine
Größenordnung ist uns damit durchaus gegeben.
Jewe wird Israel heilen, wie Er bereits durch
Mose sagte: »Seht nun, dass Ich, ja Ich es bin und kein (anderer) Elohim neben
Mir ist. Ich, Ich töte und Ich mache lebendig, Ich zerrschlage und Ich, Ich
heile, und da ist keiner, der Meiner Hand wehrt« (5.Mose 32:39). In Jesaia 55:
7 steht geschrieben: »Deine Toten werden leben, Meine Leichen werden
auferstehen.« Durch Jewes Geist wird dies geschehen (Hes.37:14).
Israel wird sich nach den Worten des
Propheten Hosea absolut sicher sein, dass Jewe in der Gestalt Jesu zu ihnen
kommt, ebenso wie die Morgenröte erscheint und der Regen kommt. Die Regenzeit
beginnt in Israel Ende Oktober; der Spätregen fällt im März und April, der für
eine gute Ernte nötig ist. Regen zur rechten Zeit war ein Zeichen des Segens
für die Jewe und Seine Gebote Liebenden (5.Mose 11:13,14).
Ja, Israel wird wiedergeboren und gerettet
werden und vor dem Angesicht Jesu, ihres Messias, leben! Lobpreis und
Verherrlichung sei Ihm für Seine Verheißungen und Sein Erbarmen!
(Hosea 6:4-9:9)
Der Prophet Hosea hat in den vorhergehenden
Kapiteln 4:1 bis 6:3 die Schuld Israels aufgedeckt und das Gericht Jewes über
sie angekündigt. Dann durfte er aber auch herrliche Verheißungen für Israel
aussprechen.
Nun erweitert er die Anklage. Der Abschnitt
beginnt mit einer direkten Anrede Jewes an Ephraim und Juda.
Jewe klagt an
»Was tue Ich dir, Ephraim; was tue Ich dir,
Juda, da doch eure Huld wie das Morgengewölk ist und wie der frühe, vergehende
Tau! ‑ Deshalb schlug Ich sie zufolge der Prophetenworte, brachte sie um
zufolge der Worte Meines Mundes. Und was deine Zurechtweisungen (durch Mich)
betrifft: Licht geht (von ihnen) aus.
Denn an Huld habe Ich Gefallen und nicht an
Opfern, und Erkenntnis Elohims ist mehr als aufsteigende Weihegaben« (Hosea
6:4-6).
Die Huld und die Treue, der Gehorsam und die
Anbetung, die Ephraim und Juda Jewe erwiesen, waren nur wie der schnell
vergehende Tau des Morgens, sie waren nur Äußerlichkeiten, nur Formalitäten.
Darum schlug Jewe sie und züchtigte sie, so
wie Er durch die Propheten gesprochen hatte. Er schlug sie mit den Worten
Seines Mundes oder, wie Jesaia sagt: »... mit dem Geist Seiner Lippen«
(Jes.11:4). »Ist Mein Wort nicht wie Feuer ‑ Treuewort Jewes ‑ und
wie ein Schmiedehammer, der Felsen zerschlägt?« (Jer.23:29).
Von diesen Zurechtweisungen ging Licht aus,
weil sie die Heiligkeit Jewes und die Wahrhaftigkeit Seiner Worte ans Licht
brachten und Erkenntnis vermittelten.
An Hulderweisungen und Erkenntnis hat Jewe
Wohlgefallen. Gewiss gefällt Ihm auch die Darbringung der vom Gesetz
vorgeschriebenen Opfer, jedoch nur dann, wenn Er dabei von Herzen verherrlicht
wird. Ansonsten sind die Opfer wertlos oder sogar kränkend.
Der Prophet Micha schrieb: »Es ist dir
gesagt, o Mensch, was gut ist und was Jewe anderes von dir fordert, als nur
Recht zu tun und huldvolle Liebe und in Bescheidenheit mit deinem Elohim zu
wandeln« (Micha 6:8).
Jewe will, dass alle Ihn erkennen (Jer.9:23).
Einst sprach der Prophet Samuel zu König Saul: »Hat Jewe an aufsteigenden
Weihegaben und Opfern so viel Gefallen wie am Hören auf die Stimme Jewes?
Siehe, Hören ist gut, mehr als Opfer, aufzumerken ist mehr als das Fett der
Widder« (1.Sam.15:22).
Unser Herr Jesus Christus zitierte Hosea 6:6
zweimal: »Gehet nun und lernet, was das ist: Barmherzigkeit will Ich und nicht
Opfer. Denn Ich kam nicht, Gerechte zu berufen, sondern Sünder« (Mat.9:13; vgl.
12:7). ‑ Ein Schriftgelehrter hatte dies begriffen; er antwortete dem
Herrn: »Trefflich, Lehrer, hast Du in Wahrheit gesagt, dass Er einer ist und kein anderer außer Ihm
ist; und Ihn zu lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deinem ganzen Verstand,
mit ganzer Seele und aus ganzem Vermögen sowie den Nächsten zu lieben wie dich
selbst, das ist weit mehr als alle Ganzbrandopfer und Schlachtopfer«
(Mark.12:32,33).
Der Apostel Johannes betont, dass nur
derjenige, der des Herrn Gebote hält, Ihn wirklich erkannt hat (1.Joh.2:3). Und
nur aus der rechten Erkenntnis folgt die wahre Anbetung Jewes.
Weitere Anklage
Jewe klagt Ephraim und Juda weiterhin an:
»Sie aber, wie Adam übertraten sie den Bund; da
verrieten sie Mich. Gilead ist wie eine befestigte Stadt der Ichhaftes Tuenden,
auf den Wegen des Blutvergießens. Und so wie ein jeder Mann der Streifscharen
ständig lauert, so ist es mit dem (verschworenen) Bündnis der Priester: Auf dem
Weg nach Sichem morden sie, denn sie machten hurerische Pläne. Im Haus Israel
sah Ich Erschaudernmachendes. Daselbst ist Hurerei bei Ephraim, daselbst
verunreinigte sich Israel« (Hosea 6:7-10).
Die Israeliten verrieten Jewe in dem Sinne,
dass sie sich treulos von Ihm abkehrten. Gilead war das Land auf der Ostseite
des Jordan und das Losteil der Stämme Gad, Ruben und Manasse. Es stand übel mit
den Bewohnern Ephraims. Ihr Götzendienst, ihre geistlicher Hurerei, mit all den
unsittlichen Folgen lässt erschaudern.
Die Rückkehr des Volkes
»Auch noch dir, Juda, ist eine Ernte
festgesetzt, in der Zeit, da Ich die Gefangenen Meines Volkes zurückkehren
lasse« (Hosea 6:11).
Dieser Vers wird uns recht unvermittelt
nahegebracht. Wörtlich heißt es: »Auch noch dir, Juda, setzt es (oder: er,
oder: Er) eine Ernte fest.« Zunächst mag man unter der Ernte das Gericht
verstehen, zumal auch Juda gerichtsreif ist und an anderen Bibelstellen das
Abschneiden und Kürzen beim Ernten ein Gericht darstellt. »Entsendet die
Sichel, denn reif ist die Ernte!«, heißt es in Joel 4:13; vgl. Off.14:15. Wenn
aber die Gefangenen des gesamten Volkes aus der Zerstreuung in ihr Land
zurückkehren (5.Mose 30:3; Jer.29:14; Amos 9:14), dann ist dies eine gute
Ernste, die Jewe, der Elohim Israels, Seinem Volk angedeihen lässt.
Ephraims Verworfenheit
»Ebenso wie Ich Israel heile, so wird auch
die Verfehlung Ephraims enthüllt und die Bosheiten Samarias, denn sie wirkten
Falschheit, und der Dieb dringt ein, und die Streifschar plündert die draußen
aus. Und nimmer bedenken sie in ihrem Herzen, dass Ich all ihrer bösen (Taten)
gedenke. Nun haben ihre Handlungen sie umringt; sie sind vor Meinem Angesicht.
Mit ihren bösen (Taten) erfreuen sie den König und mit ihren Verleugnungen die
Obersten. Sie alle sind Ehebrecher, wie ein verzehrender Ofen des Bäckers, der
zu schüren aufhört vom Kneten des Teiges an bis zu seinem Gären. Am Tag unseres
Königs machten sich die Obersten krank durch die Glut des Weines; er zögerte
mit seiner Hand, die Spötter zu richten. Denn sie näherten sich ‑ wie ein
Ofen ist ihr Herz bei ihrem Lauern, die ganze Nacht über wie ein schlafender
Bäcker, am Morgen wie eine verzehrende Feuerlohe. Sie alle sind erhitzt wie ein
Ofen und fressen ihre Richter; alle ihre Regenten fallen, keiner von ihnen ruft
Mich an« (Hosea 7:1-7).
Wenn Jewe Israel heilt und sie Sein heiliges
Volk sein werden, dann wird ihnen die außerordentliche Sündhaftigkeit ihrer
Sünden erst völlig bewusst werden (vgl. Röm.7:13). Und auf diesem dunklen
Hintergrund werden sie das Erbarmen Jewes und damit Ihn Selbst in Seiner Treue
und Herrlichkeit erkennen.
Samaria war die Hauptstadt des Nordreichs und
Stätte eines Götzenheiligtums (1.Kön.16:32). Mit der Nennung der Hauptstadt
dürfte Hosea durchaus das ganze Land gemeint haben.
Betrug, Diebstahl und Straßenraub sind
Beispiele für den allgemeinen Niedergang der Sitten. Und der gottlose König
wehrt dem Bösen nicht, sondern freut sich sogar noch darüber (vgl. Röm.1:32).
Am Hofe werden allerlei Ränke geschmiedet, und man sucht sich durch lügnerische
Schmeicheleien ein gutes Ansehen zu verschaffen. Sie haben keine Ehrfurcht vor
Gott (Röm.3:18; Ps.36:2). Die Machtkämpfe und Verschwörungen am Hofe führten
zur Ermordung mehrerer Könige (2.Kön.15:10,14,25,30). Ebenso wie das Feuer des
Bäckers nachts nur ein wenig brennt, hielten die Frevler ihr Vorhaben geheim,
um dann mit ganzer Hitze ihre Mordpläne in die Tat umzusetzen.
Im ganzen Volk gab es keine nüchterne
Abwägung, keine soziale Gesinnung und keine treue Pflichterfüllung mehr,
sondern nur noch glühende Leidenschaften, sei es des Ehebruchs, des Betrugs,
des Raubes oder der Intrigen. Und obwohl es dadurch immer bedrückender und
finsterer für die Menschen wurde, rief keiner von ihnen Jewe an. So mussten sie
im Elend versinken.
Ephraim vermischte sich
mit Fremden
»Ephraim ist inmitten der Völker, es, ja es
vermischt sich mit ihnen. Ephraim wurde wie ein Kuchen, der nicht gewendet
wurde. Fremde verzehrten seine Kraft, und man erkennt es nicht; und Alterung
(Verfall, wörtl. Ergrautes) schleicht sich bei ihm ein, und man erkennt es
nicht. So zeugt der Stolz Israels ihm selbst gegen sein Angesicht. Sie kehren
nicht um zu Jewe, ihrem Elohim, und suchen Ihn nicht bei alledem. Und Ephraim
wurde wie eine zugängliche Taube ohne Verstand. Ägypten riefen sie an, und nach
Assur wandelten sie. So wie sie hinlaufen, breite Ich Mein Netz über sie aus,
und wie die Flügler der Himmel hole Ich sie herunter; Ich züchtige sie gemäß
dem, was ihre (dies) bezeugen(können)de (Gemeinschaft) gehört hatte« (Hosea
7:8-12).
Ein Völkergemisch statt des von und für Gott
von den Nationen abgesonderten Volkes (2.Mose 19:5; 4.Mose 23:9) ist so übel
wie ein angebrannter Kuchen, den man nur wegwerfen kann. Wer sich mit den
Nationen vermengt, dient auch ihren Götzen (Ps.106:35,36). Der Baalskult
zerrüttete die geistliche Grundlage des Volkes ‑ aber Israel merkte es
nicht ‑, und die vermeintlichen Schutzmächte Assur und Ägypten schwächten
mit ihren Tributforderungen die Wirtschaftskraft (2.Kön.15:19,20; 17:3). Das
Ärgste aber war, dass sie nicht nach Jewe, ihrem Elohim, fragten, von dem sie
ja doch gehört hatten. Er hätte ihnen helfen können, aber sie hofften auf den
militärischen Schutz der fremden Mächte.
Als König Hosea von Israel ‑ naiv wie
eine Taube ‑ etwa um 725 v. Chr. die Tributzahlungen an Assur einstellte
und eine Allianz mit Ägypten anstrebte, eroberte der assyrische König
Salmanassar V. 722 v. Chr. Samaria und verschleppte das Zehn-Stämme-Volk nach
Assur (2.Kön.17:4-6). Das war das Ende Ephraims.
»Wehe ihnen!«
»Wehe ihnen, denn sie sind von Mir verstoßen!
Dahingerafft sollen sie werden, denn sie übertraten gegen Mich! Und Ich, Ich
kaufte sie los, aber sie, sie reden Lügen über Mich. Und in ihrem Herzen
schreien sie nicht zu Mir, sondern heulen auf ihren Liegen; sie sind begierig
auf Getreide und Most, kehren sich ab und sind gegen Mich. Und Ich, Ich
züchtigte sie und stärkte ihre Arme, aber sie ersinnen Böses gegen Mich. Sie
kehren um, doch nicht hinauf; sie wurden wie ein schlaffer Bogen. Ihre Obersten
fallen durch das Schwert wegen der Drohung ihrer Zunge; dies ist die auf sie
bezogene Verspottung im Lande Ägypten« (Hos.7:13-16).
Jewe hatte sie einst aus Ägypten losgekauft
(Micha 6:4). Und unter König Joahas in den Jahren 830 bis 823 v. Chr. hatte Er
ihre Arme gestärkt und sie vor den Aramäern gerettet (2.Kön.13:5). Aber sie
blieben weiterhin von ihrer Selbstsucht, Bosheit und Widerspenstigkeit gegen
Gott umstrickt. Gott hatte sie in die Widerspenstigkeit eingeschlossen, damit
Er Sich ihrer wie auch aller erbarme (Hosea 2:1-3; Röm.11:32).
Wie ein Geier wird das
Unheil kommen
»An deinen Mund das Schophar! Wie ein Geier
(kommt Unheil) auf das Haus Jewes zu, weil sie Meinen Bund übergingen und gegen
Mein zielgebendes (Gesetz) ausschritten. Sie schrien zu Mir: Mein Elohim, wir
erkennen Dich, wir, Israel! ‑ Doch Israel verwarf das Gute; der Feind
wird es verfolgen. Sie, sie setzten Könige ein, aber nicht von Mir her; sie
setzten Oberste ein, aber Ich erkannte es nicht an. Ihr Silber und Gold machten
sie sich zu Götzengebilden. Dies geschah, damit es abgeschnitten werde.
Er (Jewe) verwarf dein Kalb, Samaria! Mein
Zorn entbrannte gegen sie. Bis wann noch, bis sie keine Unschuld mehr haben
können? - Denn von Israel ist's ‑ jenes Kalb , ein Handwerker machte es;
dein Elohim ist es nicht, denn zu Verfangendem (Verführungen) wird (ihnen) das
Kalb Samarias. Denn Wind säen sie, und Wirbelwind ernten sie. Kein
aufrechtstehender Halm ist im (Gesäten); da ist ein Spross, der kein Mehl
bringt, wenn er es aber doch brächte, dann verschlingen Fremde es« (Hosea
8:1-7).
Blast das Schophar, das Widderhorn, zum
Zeichen höchsten Alarms! Denn wie ein Geier ist Assur bereit, auf Israel zu
kommen, das Hosea hier mit dem Namen seiner eigentlichen Bestimmung, mit »Haus
Jewes«, bezeichnet. Zwar schrien sie zu Elohim, doch »dieses Volk ehrt Mich mit
den Lippen, ihr Herz aber ist weit von Mir entfernt« (Mat.15:8; Jes.29:13).
Sie machten sich Götzengebilde aus Silber und
Gold, ja goldene Kälber. Dies geschah zwischen 945 und 942 v. Chr., damit
Israel nach der Absicht des Königs Jerobeam I. von Juda abgeschnitten werde
(1.Kön.12:26-30). Jerobeam wollte nicht, dass sein Volk nach Jerusalem
hinaufziehe, um dort anzubeten und sich dabei vielleicht wieder dem König des
Südreichs zuzuwenden, und ließ deshalb ein goldenes Kalb in Bethel und eines in
Dan aufstellen, wobei er sagte, wie sie einst am Berg Sinai gesprochen hatten:
»Dies sind deine Elohim, Israel, die dich aus dem Land Ägypten heraufgebracht
haben« (2.Mose 32:8).
Israel ist verschlungen
»Verschlungen ist Israel. Nun wurden sie
unter den Nationen wie ein Gefäß, an dem man kein Gefallen hat. Denn sie, sie
zogen nach Assur hinauf; selbst der Wildesel lebt abgesondert für sich, aber
Ephraim gab (Assur) Sold und Liebesbezeugungen. Auch wenn sie den Nationen Sold
geben, so hole Ich sie doch zusammen. Und sie begannen schon, wenig zu werden
unter der Last des Königs der Fürsten« (Hosea 8:8-10).
Mit dem König der Fürsten ist der König
Assurs gemeint. Wenn Israel auch Tribut zahlt und Liebesgeschenke gibt ‑
die Nationen haben kein Gefallen an diesem Volk. Israel ist jetzt bereits in
einem gewissen Sinn von den Nationen verschlungen, insofern seine Beziehung zu
ihnen dem Volk die Eigenschaft als Volk Gottes entzogen hat.
Ephraim mehrte die
Altäre
»Ja, Ephraim mehrte die Altäre; zum Sündigen
dienten sie; die Altäre dienten ihm zum Sündigen. Schriebe Ich ihm auch
Myriaden Meines zielgebenden (Gesetzes), würden sie doch wie Fremdes geachtet.
Als Opfer der Mir dargebrachten Gaben opferten sie Fleisch und aßen es. Jewe
aber hatte kein Gefallen daran. Jetzt gedenkt Er ihrer Vergehungen und sucht
ihre Verfehlungen heim (und zwar so): Sie, ja sie werden nach Ägypten
zurückkehren. Israel vergaß seinen Schöpfer und erbaute Paläste, und Juda
mehrte die befestigten Städte; aber Ich entsende Feuer gegen seine Städte, und
es frisst (des Landes) Hochburgen« (Hosea 8:11-14).
Nach der Zielgebung des Mose sollte nur ein Altar an der von Jewe bestimmten
Stelle errichtet werden (5.Mose 12:26,27). Ephraim aber mehrte die Altäre und
sündigte an diesen Stätten, indem sie den Götzen opferten, auch wenn sie dabei
Jewe anriefen (Hes.6:13); und wenn sie Jewe anriefen, so war das nur eine
Äußerlichkeit, mithin eine Heuchelei, denn ihre Herzen hatten kein Ohr für
Jewes Worte und waren voll Bosheit und Blutschuld (Hos.6:6; Jes.1:10-15).
Nach Ägypten würden sie zurückkehren. Mose hatte gesagt, dass dies niemals mehr der
Fall sein werde (5.Mose 17:16). Hosea gebrauchte den Begriff »Ägypten« als
Symbol für Sklaverei; die Rückkehr nach Ägypten meint somit die erneute
Versklavung, und zwar in Assur.
Aber auch Juda war selbstsicher und vertraute
nicht auf Jewe. Darum wird der assyrische Regent Sanherib im Jahr 714 v. Chr.
kommen und die befestigten Städte Judas erobern (2.Kön.18:13).
Jewe wird Israels
Verfehlungen heimsuchen
»Nicht freue dich, Israel, bis zum Frohlocken
wie die Völker, denn du hurtest, weg von deinem Elohim; du liebtest Dirnensold
auf allen Getreidetennen. Tenne und Kelterkufe werden sie nicht ernähren, und
der Most verleugnete es (das Land; die Güte des Bodens). Sie werden nicht im
Land Jewes wohnen (bleiben), und Ephraim kehrt zurück nach Ägypten, und in
Assur essen sie Unreines. Nicht opfern sie Jewe Wein, und ihre Opfer sind Ihm
nicht angenehm; wie das Brot der Beerdigungsklagen sind sie ihnen. Alle
Essenden verunreinigen sich, denn ihr Brot kommt nur ihrer Seele zu und nicht
dem Hause Jewes. Was werdet ihr tun am Tag der bezeugten Zeit und am Tag des
Festes Jewes? Denn siehe, sie zogen vom Dahingerafftwerden weg, Ägypten sammelt
sie, Memphis begräbt sie; ihre mit Silber (erworbenen) Kostbarkeiten ‑
Unkraut wird es in Besitz nehmen, die Distel wird in ihren Zelten sein.
Es kamen die Tage der Heimsuchung, es kamen
die Tage der Vergeltung; Israel wird es erkennen: Ein Tor ist der Prophet, ein
Wahnsinniger ist der Mann des Geistes wegen der Größe deiner Vergehung und des
vielen (anfeindenden) Grollens. Ephraim späht anderem nach, obwohl es mit meinem
Elohim ist; der Prophet ist wie ein Netz des Vogelstellers auf all seinen
Wegen. Grollen ist im Hause seines Elohim. Vertiefend verdarben sie alles wie
in den Tagen der Stadt Gibea; Er wird ihrer Vergehung gedenken; Er wird ihre
Verfehlungen heimsuchen« (Hosea 9:1-9).
Israel meinte, durch Hurerei zu Ehren Baals
nicht nur viele Kinder zu bekommen, sondern auch reiche Ernten zu erlangen. Sie
werden sich aber nicht über die Ernte freuen können, weil sie von ihrem Elohim
abfielen, dem allein Segen Spendenden.
Und wenn sie auch nach Ägypten ziehen, um
nicht von Assur unterdrückt zu werden, so werden sie dennoch umkommen und in
Memphis, einer wegen ihrer Grabstätten berühmten Stadt, die hier
stellvertretend für alle Städte Ägyptens genannt ist, begraben werden.
Der richtenden Heimsuchung Jewes werden sie
nicht entgehen. In der Fremde werden sie nur Trauerbrot dessen; sie werden auch
die von der Zielgebung des Mose bezeugten Zeiten und Festtage im Ausland ‑
fern vom Tempel ‑ nicht einhalten können.
Viele falsche Propheten sind in Ephraim
ausgegangen. Sie reden Törichtes, ja Wahnsinniges und fangen die Arglosen mit
ihren Lügen wie ein Vogelsteller die Vögel mit einem Klappnetz. Zugleich aber
werden die Propheten, die die Wahrheit sagen, als Wahnsinnige abgetan.
Ephraims Vergehungen sind wie die von Gibea.
In dieser Stadt im Losteil Benjamins war um 1400 v. Chr. eine ungeheuerliche
Gräueltat an der Nebenfrau eines Leviten geschehen (Rich.19:22-30), was
schließlich zu einer fast völligen Ausrottung des Stammes Benjamins führte.
Dementsprechend wird Jewe auch Ephraims Verfehlungen heimsuchen.
Und
dennoch liebt Jewe Ephraim
(Hosea 9:10-11:11)
Jewe, der Elohim Israels, sprach durch Hosea:
»Wie die Trauben in der Wildnis fand Ich Israel, wie die Frühfrucht am
Feigenbaum in ihrem Anfang, so sah Ich eure Väter; doch sie, sie gingen nach
Baal-Peor und entfremdeten sich dem Schandgötzen zu und wurden Abscheuliche wie
ihr Liebling. Ephraim ist wie die Flügler; seine Herrlichkeit fliegt ihm davon,
weg vom Gebären, weg vom Mutterbauch und weg von der Schwangerschaft. Denn wenn
sie auch ihre Söhne großziehen, so beraube Ich sie doch der Kinder durch die
Menschen. Und auch dies gilt: »Wehe ihnen!«, wenn Ich von ihnen abrücke.
Ephraim ist gemäß dem, was Ich sah,
Tyrus zugeneigt, einer in der Nähe gepflanzten Stadt. Und Ephraim lässt seine
Söhne zum Mörder hinausziehen. ‑ Gib ihnen, Jewe ‑ was wirst Du
ihnen geben? Gib ihnen einen fehlgebärenden Mutterschoß und schrumpfende
Brüste! ‑ All ihr Böses geschah in Gilgal, denn dort hasste Ich sie wegen
der Bosheit ihrer Taten. Ich vertrieb sie aus Meinem Haus. Ich werde nicht
fortfahren, sie zu lieben; all ihre Obersten sind Widerspenstige. Geschlagen
ist Ephraim, ihre Wurzel ausgetrocknet, Frucht werden sie nicht bringen. Und wenn
sie auch noch gebären, so töte Ich die Begehrten ihres Bauches. ‑ Mein
Elohim verwirft sie, denn sie hörten nicht auf Ihn, und sie werden unter die
Nationen verstoßen« (Hos.9:10-17).
Ebenso wie Trauben und die Erstlingsfeigen
köstlich schmecken, so hatte auch Jewe Seine Freude an Seinem Volk. Doch schon
vor dem Einzug in das verheißene Land hurte das Volk mit den Töchtern Moabs in
Baal-Peor (4.Mose 25;:1-4). Dies ist der Name des Ortes wie auch des Sexgötzen
der Moabiter selbst. Diese erste hurerische Ausschweifung war ein Anzeichen für
die Entwicklung, die Israel nehmen würde und jetzt auf das Vollmaß gekommen
war.
Kinder kommen nicht von Fruchtbarkeitsriten,
sondern sind ein Segen Gottes. »Siehe, Söhne sind ein Losteil von Jewe; die
Frucht des Leibes ist ein Lohn«
(Ps.127:3). »Er wird segnen, die Jewe fürchten, die Kleinen samt den Gro0ßen.
Jewe mehre euch, euch und eure Söhne« (Ps.115:13,14). Wer aber Jewe nicht
fürchtet, erfährt das Gegenteil. Wären sie Jewe gehorsam, würde kein
Unfruchtbarer unter ihnen sein (5.Mose 7:14). So aber traf sie der im
Gesetzesbund angesagte Fluch der Unfruchtbarkeit (5.Mose 28:18) ‑ genau
ihrer Sünde entsprechend.
Hosea spricht das Nordreich mit »Ephraim« an,
übersetzt: Ur-Doppelfruchtbarer (1.Mose 41:52). Jetzt aber ist das Gegenteil
geworden; es ist Schluss mit der Fruchtbarkeit des Landes und des Leibes.
Mit all dem Bösen, das in Gilgal geschah, ist
wohl all das gemeint, dass sich in den jüngsten Jahrzehnten in diesem Zentrum
des Götzendienstes Ephraims zugetragen hat. Hosea hatte Juda bereits
ausdrücklich davor gewarnt, dorthin zu gehen, damit sie nicht hineingezogen
würden (Hos.4:15).
Wenn Israel sich den Nationen zuneigt, so
soll es vollends dorthin verstoßen werden. Wenn sie Jewe, den Vater des Volkes,
verlassen, dann sollen sie vaterlos unter den Nationen umherirren.
Israels Götzendienst
»Ein ertraglos werdender Weinstock ist
Israel, Frucht setzte er für sich an zu (folgendem) Gleichmaß: So wie seiner
Frucht mehr wurde, ebenso vermehrte er die Altäre; so wie seinem Land Gutes
zuteil wurde, ebenso taten sie Gutes den Götzengedenksteinen. Glatt wurde ihr
Herz, und nun wurden sie schuldig. Aber Er, Er bricht ihren Altären das Genick
und rafft ihre Gedenksteine dahin. Ja, jetzt sprechen sie: Wir haben keinen
König, denn wir fürchteten Jewe nicht, und der König ‑ was wird er für
uns tun? ‑ Sie reden Worte, um Wahnsinniges zu beeiden, ja einen Bund zu
schneiden (das heißt: zu schließen), und mithin knospt das Gericht wie
Giftkraut in den Furchen des Feldes« (Hos.10:1-4).
Es ist nicht zu fassen: Segnete Jewe sie,
dann missbrauchten sie Seine Gaben zur Verehrung Baals. Sie hatten Jewe
praktisch nicht erkannt und hatten keinerlei geistliches Verständnis. Dabei
waren sie doch der Weinstock Jewes, so wie der Weinberg ein Symbol für das Land
Israel ist (Jes.56:7; Joh.15:1,2).
An den Altären für Jewe dienten sie Ihm nur
formal und heuchlerisch. Sie legten aber auch Altäre an, um dem Baal zu
räuchern (Jer.11:13). Und wenn sie Gedenksteine aufstellten, dann nur für ihre
Götzen. Glatt wurde ihr Herz, falsch; sie pflegten nur den äußeren Anschein.
Alle zwischenmenschlichen Beziehungen litten.
Keinen König hatten sie in dem Sinn, dass sie
keinen aus der Verheißungslinie, aus dem Hause Davids, hatten (2.Sam.7:12;
23:5; Jer.23:5; Ps.132:11).
Das gesamte gesellschaftliche Leben war von
wahnwitzigen Ideen durchzogen. Sie sprachen große Worte, auf einen Eid war
nichts mehr zu geben, und Verträge hielten sie nicht ein. Mithin war das
Gericht nahe.
Der Götzendienst wird
ausgerottet
»Die Bewohner Samarias bangen um die Kälber
von Bet Awen. Denn sein Volk trauert
darüber, und es trauern seine Götzenpriester, die sonst darüber frohlocken,
über seine Herrlichkeit, dass sie von ihm weg verschleppt wird. Auch dieses
noch: Nach Assur wird es geholt als Tribut für den König Jareb. Beschämung wird
Ephraim ergreifen, und Israel wird beschämt aufgrund seines Ratschlusses. Der
König Samarias ist vernichtet, er ist
wie ein Holzspan auf dem Angesicht der Wasser. Und vertilgt werden die
Kuppen Awens, die Verfehlung Israels. Dornen und Stechkraut wachsen über ihre
Altäre. Dann sprechen sie zu den Bergen: Bedeckt uns!, und zu den Hügeln: Fallt
auf uns!« (Hos.10:5-8).
Bet Awen, das heißt Haus des Ichhaften, war
eine Stadt an der Nordgrenze des Losteils Benjamins. Assur wird sich das Gold
der Götzenbilder aneignen. König Hosea, der Regent des Nordreichs, wird 725 v.
Chr. von den Assyrern gefangengesetzt werden (2.Kön.17:4). Und wenn das Volk
sodann im Jahr 722 v. Chr. nach Assur verschleppt wird, würden sie lieber von
den Bergen und Hügeln erschlagen werden.
Übrigens wird die gesamte Menschheit in naher
Zukunft zu den Bergen und Felsen sagen: »Fallet auf uns und verbergt uns vor
dem Angesicht des auf dem Thron Sitzenden und vor dem Zorn des Lämmleins, da
der große Tag ihres Zorns gekommen ist, und wer kann da bestehen?«
(Off.6:16,17; vgl. Luk.23:30 hinsichtlich des Jahres 70 n. Chr.).
Forschet nach Jewe!
»Seit den Tagen der Stadt Gibea sündigst du, Israel!
Dort standen sie. Nicht holte sie in Gibea der Krieg gegen die Söhne der Argen
ein. Ich bin Mir darin einig, dass Ich sie züchtige, und Völker werden gegen
sie versammelt, indem Ich sie wegen ihrer zwei Vergehungen binde. Und Ephraim
ist eine belehrte Kalbin, die zu zerdreschen liebt. Ich kam an ihrem schönen
Nacken vorbei, und nun lasse Ich Ephraim dahineilen: Juda pflügt, Jakob eggt
für sich. Säet euch zur Rechtfertigung, erntet entsprechend der Huld, rodet
euch eine Lichtung, so doch die Zeit ist, nach Jewe zu forschen, bis Er kommt
und euch Gerechtigkeit als Ziel (eures Handelns) lehrt« (Hos.10:9-12).
In Gibea hatten die Benjaminiter eine
schreckliche Gräueltat an der Nebenfrau eines Leviten verübt. Der Krieg holte
die vereinigten Stämme im Kampf gegen die Benjaminiter insofern nicht ein, als
sie trotz zweier Niederlagen nicht müde wurden, weiter gegen die Argen zu
kämpfen (Richt.19+20). Ebenso wie die Benjaminiter, deren Sünde bezeichnend für
Israel ist, nahezu ausgerottet wurden, wird auch das Nordreich vernichtet
werden.
Die zwei besonderen Vergehungen Israels waren
die zwei goldenen Kälber, die König Jerobeam für das Nordreich anfertigen ließ
(1.Kön.12:28; 14:16).
Doch wieder darf der Prophet Hosea zur Umkehr
aufrufen, damit Ephraim Heil zuteil werde. Als Ephraim eine junge Kuh war,
mithin in den Anfängen, drosch und pflügte und eggte es gern. So soll es wieder
werden. Sie sollen Gerechtigkeit säen, damit sie die Huld Jewes ernten mögen.
Gerechtigkeit bringt gute Frucht, gerechtes Handeln wird gesegneten Ertrag
bringen (2.Kor.9:10; Jak.3:18).
Und sie sollen nach Jewe, ihrem Elohim,
forschen. Wie schon Jesaia sagte: Forschet nach Jewe, solange Er Sich finden
lässt; rufet Ihn an, solange Er nahe ist« (Jes.55:6). Durch den Propheten Amos
sprach Jewe: »Forschet nach Mir und lebt!« (Amos 5:4). ‑ Und Er wird zu
Seinem Volk kommen und Sich dessen annehmen (Hos.6:3).
Ephraims Frevel und die
Folgen
»Ihr pflügtet Frevelei, erntetet Arges und
aßet die Frucht der Verleugnung, denn du sichertest dich auf deinem Weg durch
die Menge deiner Mächtigen. Folglich erhebt sich Kriegsgebraus gegen deine
Stämme (wörtl.: Völker), und alle deine Festungen werden dahingerafft, wie Bet
Arbeel am Tag der Schlacht durch Schalman dahingerafft wurde, da die Mutter über
den Söhnen zerschmettert wurde. So tat auch Beth-El wegen eurer Bosheit, ja
Bosheit in der frühen Morgenröte. Totenstill, ja totenstill wird der Regent
Israels gemacht werden« (Hos.10:13-15).
Ephraim vertraute auf seine vielen kräftigen
Männer und nicht auf Jewe. Es handelte überhaupt in allem gegen Jewe und wird
deshalb dahingerafft werden, wie einst Bet Arbeel, ein Ort, der durch Schalman,
vermutlich den assyrischen König Salmanassar IV (781-772 v. Chr.), zerstört
wurde. Die Prophezeiung erfüllte sich im Jahr 722 v. Chr., in welchem Ephraim
nach Assur verschleppt wurde (2.Kön.18:10).
Jewes Liebe zu Seinem
Volk
Das folgende elfte Kapitel des Buches Hosea
ist eine einzige leidenschaftliche Liebeserklärung Jewes an Sein Volk trotz
dessen Abspenstigkeit.
»Denn als Israel ein Jüngling war, liebte Ich
es, und Ich rief Meinen Sohn aus Ägypten. Sie [vermutlich die Propheten] riefen
ihnen, doch sie gingen von deren Angesicht weg. Den Baalen opferten sie, und
den Götzenbildnissen räucherten sie. Ich, Ich lehrte Ephraim, die Füße zu
gebrauchen, und nahm sie auf Meine Arme, aber sie erkannten nicht, dass Ich sie
heilte. Mit Tauen des Menschen zog Ich
sie, mit Tauen der Liebe, und Ich erleichterte ihnen das Joch auf ihren
Kinnbacken; und Ich reckte Mich ihm zu und speiste ihn.
Nicht wird er in das Land Ägypten
zurückkehren. Aber Assur wird sein Regent sein, denn sie weigerten sich, [zu
Mir] umzukehren. So wird das Schwert in seinen Städten kreisen und seine
Sprossen vernichten und [alles] fressen wegen ihrer Ratschlüsse.
Aber Mein Volk bleibt abspenstig von Mir, und
ruft man es hinauf [zu Jewe], insgesamt, so erhöht es Mich nicht« (Hos.11:1-7).
Jewe hatte Israel durch Mose aus dem
Sklavenhaus Ägypten befreit, und zwar ausdrücklich aufgrund Seiner großen Liebe
(5.Mose 7:8; Jes.43:4; 63:9; Jer.31:3). Mose hatte zu Pharao gesagt: »So
spricht Jewe: Mein Sohn, Mein Erstgeborener, ist Israel« (2.Mose 4:22).
Matthäus zitiert Hosea 11:1 wie folgt: »Aus
Ägypten rufe Ich Meinen Sohn« (Mat.2:15), und zwar im Zusammenhang mit der
Rückkehr der Eltern Jesu und des Knäbleins aus Ägypten, nachdem Herodes
gestorben war. Im Sohn Jesus findet das Wort vom Sohnesstand Israels seine
Erfüllung. Den Israeliten gehört der Sohnesstand, schreibt Paulus (Röm.9:4).
Jewe liebte Israel wie ein Vater seinen Sohn.
Aber Israel würdigte es nicht mehr. Sie hörten auch nicht auf die Propheten,
die sie immer wieder zu Jewe hin riefen, sondern liefen den Baalen nach
(Sasch.1:4). Dabei war es doch Jewe, der Elohim Israels, gewesen, der sie laufen
gelehrt hatte, sie auf Seinen Armen trug, wie ein Mann seinen Sohn trägt
(5.Mose 1:31; Jes.40:11), und ihnen Lebensraum und Frucht des Leibes und des
Feldes gab. Er hatte ihnen in Seiner Treue und Güte das Leben immer wieder
erleichtert und sie auch nach den jeweiligen Gerichten wieder geheilt und
aufgerichtet. Er war ihnen zugeneigt.
Nun aber sind sie reif für das Gericht. Wohl
kommt die Gefahr von außen, von Assur, dies aber, weil Israel innerlich
gerichtsreif ist. Und Israel weigerte sich, umzukehren. Unser Herr Jesus
Christus musste dies zu Seiner Zeit leider wieder sagen: »Doch ihr wollt nicht
zu Mir kommen, damit ihr Leben habt« (Joh.5:40).
Die Propheten ermahnten sie, aber sie hörten
nicht (Jer.7:25,26) und ehrten und erhöhten Jewe nicht. Somit wird das Schwert
sie fressen. ‑ Mit den Sprossen der Städte könnten die der leiterartigen
Treppen in den Häusern gemeint sein.
»Wie könnte Ich dich
preisgeben, Ephraim!«
»Wie könnte Ich dich dahingeben, Ephraim,
dich ausliefern, Israel! Wie könnte Ich dich dahingeben wie Adma, dich
niederlegen wie Zebojim! Mein Herz wendet sich in Mir um, alle Meine Tröstungen
wallen auf. Nicht führe Ich das Entbrennen Meines Zornes aus, nicht kehre Ich
um, um Ephraim zu verderben, denn El bin Ich und nicht ein Mann. Ich bin der
Heilige in deiner Mitte, und nicht komme Ich gegen die Stadt. ‑
Sie gehen hinter Jewe her; wie ein Löwe
brüllt Er, ja Er, Er brüllt, und die Söhne, die vom Meer herkommen, zittern.
Sie zittern wie ein Vogel aus Ägypten und wie eine Taube aus dem Land Assur.
Und Ich werde sie in ihren Häusern wohnen lassen ‑ Treuewort Jewes ‑
« (Hosea 11:8-11).
Gott ist Liebe, voller Liebe (1.Joh.4:8,16).
Sein Herz ist voll Mitleid (Ps.78:38; 2.Kor.1:3). Ephraim ist äußerst kostbar
für Ihn, Er kann es nicht für immer dahingeben, liebt Er doch alle Seine
Geschöpfe, und wenn Er sie auch in Widerspenstigkeit einschloss, so wird Er
Sich doch aller erbarmen (Jer.31:20; Röm.11:32).
Jewes Innerstes ist überaus bewegt. Er wird Sich
mit Seinem Herzblut für Ephraim einsetzen, ja Seinen Sohn Jesus dahingeben,
damit es aus der Sklaverei der Sünde befreit werde. Einem reinen Volk sodann
kann Er auch das Land geben. Er wird Ephraim zur Erkenntnis bringen, dass Jesus
der Heilige in ihrer Mitte ist, und Er sie heiligen wird, Er, Jesus, der
Heilige Israels (Jes.12:6).
Er wird Ephraim nicht verderben wie Adma und
Zebojim, zwei Städte, die mit Sodom völlig vernichtet wurden (1.Mose 14:2,8;
5.Mose 29:22). Er straft nur, um zu erziehen, denn ebenso wie die Himmel höher
sind als die Erde, so sind auch Seine Gedanken höher und Seine Wege mit der
Menschheit erhabener (Jes.55:8).
Nicht ist Jewe wie ein Mann, der sprach und
es nicht tut, und redete und es nicht erstehen lässt (4.Mose 23:19).
Jesus sucht die verlorenen Schafe des Hauses
Israel (Mat.15:24), und Er wird die Seinen, die Seine Stimme hören, finden.
Am Ende der siebenjährigen Zorneszeit wird
Jesus, der Löwe von Juda, brüllen wie ein Löwe (Joel 4:16), die Himmel und die
Erde werden erschüttert werden, und Er wird wiederkommen und Seine Auserwählten
retten. Zitternd werden sie aus allen Ländern der Erde zu Ihm kommen und hinter
Ihm hergehen, nur Ihm folgen in Wort und Tat.
Und dann werden sie im Königreich des Messias
Jesus in Frieden und Wohlstand und Sicherheit wohnen, so wie die Propheten
sprachen: »Ich bringe sie herbei, und sie wohnen inmitten von Jerusalem; und
sie werden Mir zum Volk, und Ich, Ich werde ihnen zum Elohim in Wahrheit und
Rechtfertigung« (Sach.8:8; vgl. Amos 9:14). »Siehe, Tage kommen ‑
Treuewort Jewes ‑, da lasse Ich dem David einen gerechten Spross
erstehen, und Er regiert als König und ist weise und wirkt Zurechtbringung und
Rechtfertigung im Lande. In Seinen Tagen wird Juda gerettet, und Israel wird in
Sicherheit wohnen. Und dies ist Sein Name, mit welchem jeder Ihn anruft: Jewe,
unsere Gerechtigkeit!« (Jer.23:5,6).
Und der Apostel Paulus schrieb: »Verstockung
ist Israel zum Teil widerfahren, bis die Vervollständigung der Nationen (in den
Ölbaum) eingehe. Und sodann wird Israel als Gesamtheit gerettet werden, so wie
geschrieben steht: Eintreffen wird der Bergende aus Zion; abwenden wird Er die
Unfrömmigkeit von Jakob. Und dies ist Mein Bund mit ihnen, wenn Ich ihre Sünden
wegnehme« (Röm.11:25-27).
(Hosea 12-14)
Der Prophet Hosea warf Ephraim wie auch Juda
des Weiteren vor:
»Mit Verleugnung umringte Mich Ephraim und
mit Trug das Haus Israel; auch Juda schweift immer noch ab, obwohl es mit El
und mit den Heiligen [und was ihnen] anvertraut ist, [verbunden] ist. Ephraim
hirtet Wind und jagt dem Ostwind nach, den ganzen Tag mehrt es Lüge und
Gewalttat. Sie schneiden (d. h. schließen) einen Bund mit Assur und bringen Öl
nach Ägypten. Und Jewe hadert mit Juda und sucht Jakob heim gemäß seinen Wegen,
ja Er vergilt ihm seine Handlungen.
Im Mutterlieb hielt er die Ferse seines
Bruders, und in seiner Manneskraft obsiegte er gemeinsam mit Elohim. Und er
kämpfte gegen den Engel und überwand ihn. Er weinte und berief sich zu Ihm hin
auf die Gnade. In Beth-El fand Er ihn, und dort redet Er mit uns. Und Jewes,
des Elohim der Heere, Jewes gedachte er (Jakob). Und du, in deinem Elohim wirst
du zurückkehren; so bewahre nun Huld und Zurechtweisung und harre stets auf
deinen Elohim« (Hos.12:1-7).
Beide ‑ Ephraim und Juda ‑
verleugnen ihre Berufung, nämlich ein königliches und priesterliches Volk zu
werden. Ihr ganzes Sinnen und Trachten ist ein eitles Haschen nach Wind, mithin
nach Nichtigem. König Salomo sagte einst: »Ich sah all die Werke, die unter der
Sonne getan wurden, und siehe, alles ist Dunst und Hirten des Windes«
(Pred.1:14). Und wenn es auch im nationalen Interesse zu sein scheint,
Bündnisse mit Assur zu schließen und zugleich Gaben nach Ägypten zu schicken,
um Ägypten für den Kampf gegen Assur zu stärken, war dies dennoch Verlogenheit
in den Augen Jewes. »Gerechtigkeit erhöht ein Volk, die Völker aber huldigen
der Sünde« (Spr.14:23).
Jewe aber wird den Jakob, der hier für ganz
Israel steht, in gerechten Gerichten heimsuchen.
Möge Israel sich doch nicht wie ein
Überlister wie Jakob verhalten, der seinen Bruder Esau und seinen
Schwiegervater Laban überlistete (1.Mose 25:26; 27:1-30; 30:25-43), sondern
zusammen mit Elohim kämpfen.
Der Prophet Hosea nimmt Bezug auf den
nächtlichen Kampf Jakobs am Fluss Jabbok (1.Mose 32:22-33). Dort rang ein Mann
(Vers 29), ein Elohim (Vers 31), ein Engel (Hos.12:5) mit ihm, und zwar ein
Engel Satans, bis zum Aufsteigen der frühen Morgenröte. In Hosea 12:4 b heißt
es dazu: »In seiner Manneskraft (oder: Zeugungskraft) obsiegte er (oder:
herrschte er als Fürst) gemeinsam mit Elohim.« Es schließt sich Vers 5 a an:
»Und er kämpfte gegen den Engel und überwand ihn.« Satan ist der Gegner
Israels; mithin war es ein Engel Satans, der gegen Jakob kämpfte. Ein Engel Gottes
kämpft nicht gegen den Verheißungsträger.
Jakob hatte gesiegt, denn er hielt den Engel
fest und sandte ihn nicht weg, ohne von ihm anerkannt worden zu sein und ein
Segenswort zu hören (Vers 27). Der Engel Satans sprach dann zu Jakob: »Nicht
Jakob werde dein Name weiterhin gesprochen, sondern Israel (das heißt: El
kämpft, oder: El herrscht als Fürst), denn du herrschtest als Fürst zusammen
mit Elohim und mit Menschen und obsiegtest« (Vers 29).
Mögen Ephraim und Juda ebenso wie Jakob in
Gemeinschaft mit Jewe, ihrem Elohim, kämpfen.
Weiter heißt es bei Hosea: »Er weinte und
berief sich zu Ihm hin auf die Gnade.« ‑ Möge auch Israel weinen und
flehen und Jewe bei allen Kämpfen um Seine Gnade bitten.
Am Ende von Vers 5 heißt es, dass Jewe den
Jakob in Beth-El fand; dort sprach Jewe zweimal mit Jakob, das erste Mal bei
seinem Wegzug nach Haran (1.Mose 28:13,19) und das zweite Mal bei seiner
Rückkehr (1.Mose 35:7-12). Dort will Jewe Elohim auch jetzt mit Israel reden ‑
wenn es nur hören wollte!
In Beth-El gedachte Jakob Jewes, des Elohim
der Heere (Hos.12:6) ‑ wann wird es geschehen, dass auch Israel dieses
seines Elohim gedenkt?
Dann wird die Verheißung wahr werden, dass
Israel in sein Land zurückkehren wird. »So bewahre nun Huld und
Zurechtweisung!« ‑ »Und harre stets auf deinen Elohim«, wie auch Psalm
27:14 und Klagelieder 3:25 sagen: »Harre auf Jewe; sei standhaft, und Er wird
dein Herz festigen; harre auf Jewe!«; »Gut ist Jewe zu denen, die auf Ihn
harren, der Seele, die nach Ihm forscht.«
Ephraim empfindet keine
Schuld
»Ein Krämer [ist Ephraim], in seiner Hand
sind Waagschalen des Betrugs; er liebt es zu erpressen. Und Ephraim sprach:
Jedoch, ich wurde reich, ich erwarb mir ein Vermögen; bei all meinem Mühen
findet man an mir kein Vergehen, [keine] Verfehlung.
Aber Ich bin Jewe, dein Elohim vom Land
Ägypten her, nochmals werde Ich dich in Zelten wohnen lassen wie in den Tagen,
die bezeugt sind. Und Ich redete zu den Propheten, und Ich, Ich mehrte die
Visionen, und durch die Propheten [gebe] Ich Gleichnisse.
Wenn Gilead nur Ichhaftes wäre ‑ sie
wurden jedoch Wahnhaftes; in Gilgal opferten sie Stiere, und ihre Altäre sind
[so zahlreich] wie Geröll in den Furchen des Feldes« (Hos.12:8-12).
Ephraim sollte Jakob im Kämpfen für die
Wahrheit in der Gemeinschaft mit Elohim nacheifern. Doch des Volkes Antwort
war: Ich bin reich! Den Propheten entgegneten sie: Ich habe keine Schuld! Diese
Selbstgerechtigkeit machte sie blind für ihre Sünden und unfähig zur Umsinnung
und folglich reif für das Gericht Gottes. Auch auf Hoseas mahnenden Worte
hörten sie nicht.
Dennoch ‑ Jewe bleibt Seinem Volk treu
und wird es nach zurechtbringenden Gerichten wieder in Zelten wohnen lassen,
und zwar wie einst bei den Laubhüttenfesten (3.Mose 23:42).
Gilead ist das Gebiet östlich des Jordans,
das Losteil der Stämme Gad, Ruben und Manasse. Gilgal ist der Ort des ersten
Lagers des Volkes nach dem Durchgang durch den Jordan, der in der Nähe von
Jericho an der Grenze zwischen dem Losteil Benjamins und dem Nordreich Ephraim
liegt. Diese beiden Begriffe stehen für Götzendienst und Hurerei, für alle
Abtrünnigkeit und Sünde (Hos.4:15). Israel war nicht nur schlicht egoistisch,
sondern all sein Tun geschah wie im Wahn.
Da Gilgal (heb. GiLGaL) Rollendes bedeutet,
sagt Hosea in einem Wortspiel, dass Gilgals Götzenaltäre so zahlreich wie
Gerolle, rollende Steine (heb. GaL) sind.
Israel war behütet
»Und Jakob zog in die Gefilde Arams, und
Israel diente für eine Frau, und für eine [weitere] Frau hütete er das
Kleinvieh. Durch einen Propheten brachte Jewe Israel aus Ägypten herauf, und
durch einen Propheten wurde es behütet. Doch Ephraim kränkte [Jewe] durch
Verbitterungen; und so lässt [Jewe] seine Blutschuld auf es kommen, und seine
Schmach vergilt ihm sein Herr« (Hos.12:13-15).
Jakob hatte seinem Onkel und Schwiegervater
Laban sieben Jahre für seine erste Frau Lea und weitere sieben Jahre für seine
zweite Frau Rahel gedient (1.Mose 29:20,30), indem er dessen Kleinvieh hütete. Ebenso hütete
Jewe Sein Volk über Jahrhunderte, und zwar aufgrund Seiner Liebe (5.Mose 7:8).
Durch den Propheten Mose brachte Jewe Israel
aus Ägypten herauf (2.Mose 12:51). Mose war auch Prophet, also ein Mensch,
durch den Gott spricht. Jewe hatte zu ihm gesagt: »Einen Propheten wie dich
lasse Ich ihnen erstehen aus der Mitte ihrer Brüder, und Ich gebe Meine Worte
in seinen Mund, und er redet zu ihnen alles, was Ich ihm gebiete« (5.Mose
18:18).
Auch viele andere Propheten behüteten und
leiteten Israel in all den Zeiten (Ps.77:21). Doch Israel kränkte Jewe, stieß
Ihn von sich und verübte schlimmste Sünden. So wird ihre Blutschuld auf sie
zurückfallen. Jewe ist es, der dies tut, wie auch Paulus schreibt: »Gott wird
jedem seinen Werken gemäß vergelten« (Röm.2:6).
Jewe wird Ephraim zerreißen
»Als Ephraim redete, erschauerte man; es, ja
es erhob sich in Israel. Aber es wurde durch den Baalsdienst schuldig und
starb. Und nun fahren sie fort zu sündigen und machen sich Götzenbilder aus
ihrem Silber, Gebilde nach ihrer Vorstellung; Machwerk der Handwerker ist dies
alles. Von denen spricht man: »Die, die Menschen opfern, küssen die [goldenen]
Kälber.« Daher werden sie wie die Morgenwolke und wie der früh vergehende Tau,
wie Spreu, die von der Tenne geweht wird, und wie Rauch aus der Luke.
Ich aber bin Jewe, dein Elohim vom Land
Ägypten her, und einen Elohim außer Mir kennst du nicht, und es gibt keinen
anderen Retter als Mich. Ich, Ich erkannte dich in der Wildnis, im Land der
Gluten. Ihrem Weideplatz entsprechend wurden sie satt. Als sie satt waren,
überhob sich ihr Herz; darum vergaßen sie Mich. So wurde Ich ihnen wie ein
Treiblöwe, wie ein Leopard lauere Ich am Weg. Ich treffe auf sie wie eine ihrer
Jungen beraubten Bärin, und Ich zerreiße den ihr Herz schützenden Brustkorb und
fresse sie dort wie ein Altlöwe. Die Tiere des Gefilds schlitzen sie auf«
(Hos.13:1-8).
Als Ephraim sich vom Haus Davids lossagte und
die Reichsteilung bewirkte (um 945 v. Chr.), erschauerte man (1.Kön.12:16,19).
Und nun ist das Nordreich aufgrund seines Baalsdienstes geistlich gesehen so
gut wie tot. Jewe Elohim aber bleibt ihr Retter. Israel hatte in seiner
Geschichte ‑ wenn es auch viele Elohim gibt ‑ nie einen anderen
wahren und alles bewirkenden, liebenden und treuen Elohim als Jewe
kennengelernt, der durch Jesaia gesprochen hatte: »Ich bin Jewe, und da ist
sonst keiner! Außer Mir ist kein Elohim! ... Der Ich bilde das Licht und
erschaffe die Finsternis, mache den Frieden und erschaffe das Böse; Ich, Jewe,
mache all dieses« (Jes.45:5-7). »Keiner sonst noch ist Elohim außer Mir; ein
gerechter El und Retter ist keiner außer Mir. Wendet euch Mir zu und werdet
gerettet, alle Enden der Erde, denn Ich bin El, und da ist sonst keiner!«
(Jes.45:21,22).
Jewe, der Elohim Israels, hatte Sein Volk in
der Wildnis erkannt, heißt es in Vers 5. Erkennen bedeutet sich eins machen mit
einer Person oder Sache, innerlich erfassen, einsehen, vertraut sein. Jeremia
schreibt: »So spricht Jewe: Ich gedenke dir zugute an die [Mir erwiesene] Huld
deiner Jugendzeit, an die Liebe deiner Brautzeit und an dein
Hinter-Mir-Hergehen in der Wildnis, im unbesäten Land. Heilig ist Israel dem
Jewe, der Erstling Seiner Ernte« (Jer.2:2,3). Diesem Volk galt Jewes Zuneigung,
mit diesem war Er eins.
Israel verdarb
»Es verdarb dich, Israel, dass du gegen Mich,
gegen deinen Helfer warst. Wo ist nun dein König, dass er dich rette in all
deinen Städten, und wo sind deine Richter, bezüglich derer du doch sprachst:
Gib mir einen König und Fürsten! ‑ Ich gebe dir einen König in Meinem
Zorn, und Ich nehme ihn weg in Meinem Grimm. ‑ Die Vergehung Ephraims ist
fest eingebunden, seine Verfehlung fest verwahrt. Die Wehen einer Gebärenden
kommen ihm; er ist kein weiser Sohn, denn wenn es Zeit ist, tritt er nicht ein
in die Durchbruchstelle der Söhne« (Hos.13:9-13).
Einst hatten die Ältesten Israels von Samuel
einen König erbeten, wie alle Nationen einen haben, womit sie Jewe verwarfen.
Das Los fiel auf Saul (1.Sam.8:5,7,20; 10:21).
Im Zorn hatte Jewe dem Nordreich den ersten
König gegeben, Jerobeam (1.Kön.12:16). Und nun nimmt Er ihren letzten König,
Hosea, weg; damit ging das Nordreich zu Ende (2.Kön.17:1-6).
Die Sünden Ephraims stehen fest, sind
unverrückbar festgeschrieben und werden am Tag des Gerichts als unwiderlegbares
Zeugnis gegen das Volk dienen. Ephraim ist kein weiser Sohn, sondern verpasst
ebenso wie ein Ungeborenes, das nicht zur rechten Zeit in den Muttermund
eintritt (was für Mutter und Kind tödlich ist), die Frist, die ihm zur
Umsinnung gewährt war.
»Wo sind, o Tod, deine
Stachel?«
Trotz allem darf der Prophet Hosea Ephraim
das Heil verheißen:
»Aus der Hand des Scheol kaufe Ich sie
los,
vom Tod erlöse Ich sie.
Wo sind, o Tod, deine Stachel?
Wo ist, o Scheol, deine Pest?
Eine Umstimmung verbirgt sich vor
Meinen Augen«
(Hos.13:14).
Mit dem letzten Satz sagt Jewe: »Nichts kann
Mich in dieser Zusage umstimmen!« ‑ Er kann nicht umgestimmt werden, denn
Er ist nicht ein Mensch (1.Sam.15:29).
Was ist der Scheol (hebr. SchAUL, punktiert
SchöOL)? ‑ Das Totenreich. Das Wort leitet sich von »fragen« (hebr.
SchAL, punktiert SchaAL) ab. Saul (hebr. SchAUL) war der von den Ältesten
Israels von Samuel »erfragte« erste König Israels (1.Sam.8:10). Scheol ist die
Antwort auf die Frage, wo die Toten sind. In den griechischen heiligen Schriften
wird das Totenreich Hades genannt, das heißt Ungewahrtes, Ungewahrbares, da die
Toten nicht wahrnehmbar sind; schließlich existieren sie nicht.
Der Apostel Paulus zitiert das Heilswort des
Propheten Hosea in 1.Korinther 15:54-57 in umfassendem Sinne: »Wenn aber dieses
Vergängliche Unvergänglichkeit anzieht und dieses Sterbliche Unsterblichkeit
anzieht, dann wird sich das Wort erfüllen, das geschrieben steht: Verschlungen
wurde der Tod im Sieg! Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? Der
Stachel des Todes ist aber die Sünde, und die Kraft der Sünde liegt im Gesetz.
Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt, durch unseren Herrn Jesus Christus!«
Die Propheten verhießen: »Er (Jewe)
verschlingt den Tod für dauernd« (Jes.25:8). »Ich (Jewe) bin der, der eure
Gräber öffnet, und Ich lasse euch aus euren Gräbern heraufsteigen« (Hes.37:12).
Ja, »unser Retter Christus Jesus hebt den Tod auf und bringt dafür Leben und
Unvergänglichkeit ans Licht« (2.Tim.1:10).
Assur, der Eroberer aus
dem Osten
»Denn es (Ephraim), ja es gibt Frucht
zwischen Brüdern. ‑ Ein Ostwind kommt (ein Feind kommt aus dem Osten),
ein Wind Jewes, der aus der Wildnis heraufsteigt. Dann vertrocknet sein
(Ephraims) Brunnen, und seine Quelle trocknet aus. Er (der Feind), er plündert
den Schatz, alles begehrte Gerät.
Schuldig wird Samaria, denn sie war erbittert
gegen ihren Elohim; sie werden durch das Schwert fallen, ihre Kinder werden
zerschmettert, und ihre Schwangeren werden aufgeschlitzt« (Hos.13:15-14:1).
Assur ist der Feind aus dem Osten, der
Ephraim verwüsten wird.
Frucht zwischen seinen Brüdern wird Ephraim
bringen. Dieser Sohn Josephs war der Zweitgeborene, nach Manasse. Der Segen
Jakobs, der seine Rechte auf das Haupt Ephraims setzte und ihn damit
bevorzugte, besagt, dass Manasse zu einem großen Volk wird, »und doch, sein
jüngerer Bruder (Ephraim) wird größer sein als er, und sein Same wird die Fülle
der Nationen« (1.Mose 48:19). Ephraim bedeutet »Ur-Doppelfruchtbarer«; er wird
also auch Frucht zugunsten seines älteren Bruders Manasse und allen Stämmen
bringen. Ephraim wurde zum bedeutendsten Stamm des Nordreichs und wird die
Hauptmenge im zukünftigen Königreich Israels darstellen, die »Fülle der
Nationen« Israels.
»Kehre um, Israel!«
Der Prophet Hosea darf Israel auffordern:
»Kehre um, Israel, zu Jewe, deinem Elohim!
Denn du straucheltest infolge deiner Vergehung. Nehmt Worte mit euch und kehrt
um zu Jewe, sprecht zu Ihm: Alle Vergehung trägst Du! Und nimm Gutes an, und
wir wollen die Jungstiere erstatten, wie unsere Lippen gelobten. Assur rettet
uns nicht, auf Rossen reiten wir nicht, und nicht sprechen wir weiterhin:
»Unser Elohim!« zum Machwerk unserer Hände, weil ja doch bei Dir der Verwaiste
Erbarmen findet« (Hos.14:2-4).
Mit Hosea übereinstimmend flehen wir für Israel:
Kehre um zu Jewe! Und sage: Wir wollen nicht mehr auf Assur vertrauen und auf
Kriegsrosse und Götzen anbeten. Bei Dir nur finden wir Erbarmen, Dir nur wollen
wir Opfer darbringen und unser Bestes geben. Du allein bist es, der alle unsere
Vergehung trägt!
Welch ein herrliches Evangelium leuchtet hier
doch auf: Alle Schuld trägt Jesus! Wie Johannes der Täufer sagte: »Siehe, das
Lamm Gottes, das die Sünde der Welt auf Sich nimmt!« (Joh.1:29). Petrus
schreibt: »Er Selbst hat unsere Sünden in Seinem Körper an das Holz
hinaufgetragen, damit wir von den Sünden abkommen und der Gerechtigkeit leben:
Durch dessen Striemen wurdet ihr geheilt« (1.Pet.2:24; Jes.53:5). Und der
Apostel Johannes vermerkt: »Ihr wisst, dass jener offenbart wurde, damit Er
unsere Sünden hinwegnehme« (1.Joh.3:5).
Jesus trägt die Schuld, wie auch bei Mose und
Micha zu lesen (2.Mose 34:7; 4.Mose 14:18; Micha 7:18). Jesus trug die
Verfehlung der Vielen (Jes.53:12).
Möge Elohim dem gläubigen Überrest Israels ein
neues Herz geben (Hes.11:19; 36:26,27), sodass er das wahre Opfer für Jewe
darbringe, das in Psalm 51:19 verzeichnet ist: »Die Opfer für Elohim sind ein
zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz, Elohim, wirst Du
nicht verachten.« Eines Tages wird der auserwählte und gläubige Teil Israels
wie folgt sprechen: »Dem, der uns liebt und uns aus unseren Sünden mit Seinem
Blut erlöst und uns zu einem Königreich macht und zu Priestern für Seinen Gott
und Vater, Ihm sei die Verherrlichung und die Gewalt für die Äonen der Äonen!
Amen!« (Off.1:5,6).
Jewes Antwort und
Verheißung
Jewe antwortete und verhieß:
»Ich heile ihre Abtrünnigkeit, Ich liebe sie
in Willigkeit, denn Mein Zorn wandte sich ab, weg von ihm (Israel). Ich werde
Israel wie der Tau, sodass es wie ein Lilie knospt und seine Wurzeln schlägt
wie der Libanon. Seine jungen Triebe greifen weit hinaus, und wie der Ölbaum
wird seine Frucht sein, und sein Geruch ist wie der des Libanon. Sie kehren
wieder und werden in seinem (des Libanon) Schatten wohnen, sie werden das
Getreide beleben (vermehren) und wie der Weinstock knospen, und Sein (Jewes)
Gedenken (an Israel) ist wie der Wein des Libanon.
Ephraim wird sagen: Was soll ich noch mit
(Götzen-) Gebilden? Ich (Ephraim), ich antwortete, und ich gewahrte Ihn (Jewe);
ich bin wie ein üppiger Wacholderbaum, an mir wird Deine (Jewes) Frucht
gefunden« (Hos.14:5-9).
Ja, so sieht die Rettung durch Jesus, den
Messias, aus! So wird es im zukünftigen Äon sein, im tausendjährigen Königreich
Israels. Dann werden die Berge von Most triefen. Pflügen und Ernten folgen
mehrmals im Jahr dicht aufeinander (Amos 9:13). Monat für Monat werden die
Bäume frische Früchte tragen (Hes.47:12). Israel wird blühen wie eine Lilie und
mithin herrlicher dastehen als König Salomo, der in all seiner Herrlichkeit
nicht so schön bekleidet war wie eine Anemone (Mat.6:29).
Das wiedergeborene und nun geistliche Volk
wird mächtig und standhaft sein wie die Höhen des Libanon. Der Libanon ist
berühmt für seine prächtigen Zypressen ‑ sie gehören zur Gattung der
Wacholderbäume ‑ und den Duft seiner Nadelwälder. Der Prophet Jesaia
kündigte Israel an: »Die Herrlichkeit des Libanon wird zu dir kommen,
Wacholderbäume, Esche und Zypresse vereint, um die Stätte Meines Heiligtums zu
zieren« (Jes.60:13). Israel wird sagen: »Ich bin wie ein üppiger Olivenbaum im
Hause Elohims; ich vertraue auf die Huld Elohims für den Äon und die weitere
Zeit des Bezeugens. Huldigen will ich Dir für den Äon, denn Du hast es bewirkt.
Ich erwarte alles von Deinem Namen, denn dies ist gut vor Deinem Huldvollen
(dem Messias)« (Ps.52:10,11).
An Israel wird Deine, Jewes, Frucht gefunden,
heißt es in Vers neun. Jesus ist der Weinstock, Israel die Reben. Ihre Frucht
ist die, welche Jesus in ihnen wirkt (Joh.15:1-8). Israel wird Jesus preisen:
»Jewe, Du setzt uns Frieden und Wohlstand auf den Herdstein, denn auch all
unsere Werke wirktest Du uns« (Jes.26:12). Ja, nichts ist aus Israel, alles ist
durch Jesus Christus, alles ist Gnade.
Der Weise wird alles
verstehen
Das Schlusswort des Propheten Hosea
appelliert an die Einsicht des Lesers:
»Wer ist weise und versteht dies alles, wer
ist verständig und erkennt dies? Denn Jewes Wege sind gerade, und die Gerechten
gehen darauf, die Übertreter aber werden darauf straucheln« (Hos.14:10).
Ein Tor, wer sich die Worte Hoseas nicht zu
Herzen nimmt! Der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der alles nach
dem Ratschluss Seines Willens bewirkt (Eph.1:11), mithin alle Gedanken und
Entscheidungen hervorruft, gebe dem Volk Israel das nötige geistliche
Verständnis und geistliche Weisheit. Weisheit kommt von oben (Jak.3:15). Die
Furcht vor Jewe ist der Weisheit Anfang (Ps.111:10; Spr.9:10).
Möge Israel erkennen, dass Jewes Wege gerade
sind. »Der Fels, makellos ist Sein Wirken, denn alle Seine Wege sind richtig
und bringen zurecht« (5.Mose 32:4). Selbst Nebukadnezar durfte dies erkennen,
der nach seiner Gesundung sagte: »Nun preise, erhöhe und ehre ich,
Nebukadnezar, den König der Himmel, da alle Seine Taten Wahrheit sind und Seine
Pfade Recht schaffen; und alle, die in Hoffart einhergehen, vermag Er zu
erniedrigen« (Dan.4:34). Die geraden Wege Jewes führen zum Ziel. Hosea rühmt
die Heiligkeit der Wege Jewes. Gesegneten Anteil daran für die kommenden Äonen
im Königreich Jesu, des Messias, haben alle, die an Ihn glauben und in Treue
nach Seinen Worten handeln. Amen!
Dieter
Landersheim
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Schwalbach a. Ts.
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