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Ausführungen zum Buch Maleachi

 

 

Ermahnung der Priester (Maleachi 1 + 2)

 

Der Herr kommt, kehrt um! (Maleachi 3)

 

 

Ermahnung der Priester

(Maleachi 1 + 2)

 

  Maleachi (hebr. MLAKI, punktiert MaLAKi) war ein Prophet Israels zur Zeit des Königs Artahsasta (Artaxerxes) von Persien (465-425 v. Chr.) und des Priesters Esra, der im Jahr 458 v. Chr. mit Heimkehrern von Babel nach Jerusalem kam (Esra 7:9) sowie des Statthalters Nehemia, der im Jahr 445 v. Chr. nach Jerusalem kam (Neh.2:11); und zwar wirkte er vermutlich um 440 v. Chr., als Nehemia wieder in Babel war (Neh.13:6).

  Der Name Maleachi bedeutet: mein Beauftragter, mein Bote; wenn er kein Mensch, sondern ein Geist wäre, würde man sagen: mein Engel.

  Der Tempel war wieder aufgebaut (535 v Chr. erste Grundlegung des zweiten Tempels; Esra 3; 8-11; 519 v. Chr. zweite Grundlegung; Hag.2:18) und die Priester dienten, jedoch waren mancherlei Nachlässigkeiten eingerissen, die Maleachi, der Beauftragte Jewes, des Elohims Israels, aufzugreifen hatte.

 

Jewes Stellung zu Israel und zu Edom

 

  »(Dies ist die) Traglast des Wortes Jewes zu Israel in der

Hand(-lungsvollmacht) Maleachis.

  Ich liebte euch, spricht Jewe; ihr aber sprecht: Worin liebtest Du uns? War nicht Esau der Bruder Jakobs – Treuewort Jewes –; und Ich liebte Jakob. Aber Esau hasste Ich, und Ich machte seine Berge zur Öde und sein Losteil zur (Stätte) der Schakale der Wildnis. Wenn Edom spricht: Wir sind entmachtet, aber wir kehren zurück und bauen die verwüsteten Stätten wieder auf!, so spricht Jewe de Heere: Sie, sie bauen auf, Ich aber, Ich zerstöre. Und man nennt sie »Gebiet des Frevels« und »Das Volk, dem Jewe droht bis zum Äon«.

  Und eure Augen werden es sehen, und ihr, ihr werdet sprechen: Groß ist Jewe über das Gebiet Israels hinaus!« (Mal.1:1-5).

  Was Maleachi vorträgt, hat Israel zu tragen; es hat die Anschuldigungen zu tragen und die Mühe der Änderung des Herzens und der Zustände auf sich zu nehmen.

  Warum geht es den Juden so schlecht? Hat Jewe sie vergessen, liebt Er sie nicht? Oder sind sie Ihm nicht treu, sodass Er sie nicht segnet (5.Mose 4:40)?

  Jewe liebt Israel – dies ist allezeit der Fall, auch wenn Er grollen muss, weil dies ja zu ihrer Zurechtbringung dient.

  Die Juden zweifelten an der Liebe ihres Elohim, die aber doch schon an der Erwählung Jakobs erkennbar ist (1.Mose 25:23; Röm.9:12,13). Jewe hatte ihnen durch Jeremia versichert: »Mit der den Äon (umfassenden) Liebe liebe Ich dich, darum bewahre Ich dir Meine Huld« (Jer.31:3; vgl. Jes.43:4; Hos.11:1).

  Dies galt auch jetzt, da die Juden von den Edomitern bedrängt wurden. Jene waren die Nachkommen Esaus, des Bruders Jakobs (1.Mose 25:26; 36:1). Etwa um die Wende vom sechsten zum fünften Jahrhundert v. Chr. hatten die Nabatäer die Edomiter in den Süden Palästinas vertrieben. Und wenn Edom auch sprach: »Wir bauen die verwüsteten Stätten wieder auf«, so galt dennoch der Vorsatz Gottes: »Ich zerstöre.« Denn »Jewe vereitelt den Ratschluss der Nationen« (Ps.33:10). Ihr Land blieb öde, und sie kehrten nicht zurück (Jes.34:5-17; Jer.49:7-22; Hes,25:13; 35; Ob.8-14). Im Jahr 70 n. Chr. wurden sie, jetzt Idumäer genannt, von den Römern vernichtet. Edom wird es im kommenden Äon nicht geben.

  Jewe hasste Esau, und Er hasste das ihm entstammende Volk, da es frevelhaft gehandelt hatte. Hassen bedeutet in der Bibel: zurücksetzen, an die zweite, auch letzte Stelle setzen.

  Eines Tages wird Israel Jewe, seinen Elohim, erkennen und sprechen: »Groß ist Jewe!« Dies bezeugen auch wir zusammen mit dem Psalmisten: »Groß ist Jewe und überaus zu loben« (Ps.48:2; 96:4).

  Jewe ist der Name Elohims, hebräisch IEUE (unpunktiert), und bedeutet »Wird-sein-seiend-war«. Jewe ist der, der da war und der da ist und der da kommt, Jesus, in welchem Gott durch Seinen Geist wohnt. Da der Vater und der Sohn aufs Engste verbunden sind, darf man auch sagen: Jewe ist Gott, der Vater, der da Geist und mithin unsichtbar ist (Joh.4:24; Kol.1:15), so wie Er in Christus, Seinem Abbild und Seinem Wort, wahrnehmbar ist und wie Er in der Ausstrahlung Seiner Herrlichkeit, eben in Christus (Heb.1:3), für uns Menschen erfassbar ist.

  Statt »Heere« in dem Titel »Jewe der Heere« (Mal.1:4) schreiben andere «Zebaoth«, hebr. ZBAUT, punktiert ZöBaOT. Damit sind die himmlischen Heere der dienstbaren Geister gemeint (Heb.1:14), die die Schrift »Beauftragte« nennt, auch mit »Boten« und »Engel« wiedergegeben (hebr. MLAK, punktiert MaLAK).

  El (hebr. AL, punktiert EL) ist ein Titel für Gott, den Vater, und bedeutet: zu hin, zu eigen, der alle zu Sich Hinführende, der alles Verfügende.

  Elohim (hebr. ALEIM, punktiert ÄLoHIM), die Mehrzahlform von Eloah (hebr. ALUE, punktiert ÄLOaH), ist ein Titel für die für alles Verantwortlichen und alles Garantierenden. Der Plural (-IM) zeigt, dass der Vater durch Seinen Geist im Sohn ist (vgl. »Gott war in Christus; 2.Kor.5:19) und beide gemeinsam wirken.

 

Die Priester verachten Jewe

 

  Jetzt zeigt Maleachi die Sünden der Priester auf:

  »Ein Sohn verherrlicht den Vater und ein Diener seinen Herrn. Wo aber, wenn Ich Vater bin, ist Meine Herrlichkeit?, und wenn Ich Herr bin, wo ist die Furcht vor Mir?, spricht Jewe der Heere zu euch Priestern, die ihr Meinen Namen verachtet, und doch sprecht ihr: Worin verachten wir Deinen Namen?, die ihr besudeltes Brot zu Meinem Altar herzubringt, und doch sprecht ihr: Worin besudelten wir Dich?, indem ihr sprecht: Den Tisch Jewes, den kann man verachten.

  Und wenn ihr ein blindes (Tier) herzubringt, so sei dies nichts Böses, und wenn ihr ein humpelndes und krankes (Tier) herzubringt, so sei dies nichts Böses. Bringe es doch deinem Statthalter als Nahegabe! Wird er Wohlgefallen an dir haben oder dein Angesicht (ehrend) erheben?, spricht Jewe der Heere. Und nun, bestürmt doch das Angesicht Els, dass Er uns begnadet. Von eurer Hand wurde Ihm dies zuteil – wird Er einem von euch das Angesicht erheben?, spricht Jewe der Heere. Wäre doch nur einer unter euch, der die Doppeltür schlösse, damit ihr nicht umsonst Feuer auf meinem Altar anzündet. Kein Gefallen habe Ich an euch, spricht Jewe der Heere, und Ich habe kein Wohlgefallen an einer Gabe aus eurer Hand« (Mal.1:6-10).

  Es war selbstverständlich, dass ein Sohn seinen Vater ehrte (2.Mose 20:12), man verstand auch Jewe als den Vater Israels (2.Mose 4:22; 5.Mose 32:6; Jes.63:16), man kannte Ihn auch als den Herrn Israels (Jes.1:24) – wo aber war in den Tagen Maleachis die Verherrlichung des Vaters und die Frucht vor dem Herrn in ehrfürchtigem Gehorsam geblieben?

  Hatten sie denn das erste Gebot vergessen, Jewe, ihren Elohim, zu lieben, und zwar von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und ganzem Vermögen, und Ihn zu fürchten, indem sie alle Gebote bewahrten (5.Mose 6:2,5)? Stattdessen brachten sie, ohne sich selbst gereinigt zu haben, Brot dar (3.Mose 22:1-16) und mit Mängeln behaftete Tiere (3.Mose 22:17-33) und entheiligten auf diese Weise den Heiligen Israels (3.Mose 22:32).

  Wie sehr sie Jewe damit verachteten, wird daran deutlich, dass sie nie auf den Gedanken kamen, dem weltlichen Regenten ein nicht völlig makelloses Tier zu bringen. Es wäre besser, die Doppeltür (die zweiflüglige Tür) zwischen dem Vorhof und dem Heiligen des Tempels überhaupt verschlossen zu halten und gar kein Feuer mehr auf dem der Anbetung und Huldigung dienenden Räucheraltar anzuzünden (2.Mose 30:1-10), als solch einen gedankenlosen Gottesdienst darzubringen. Kein Gefallen hatte Jewe an den Opfern (Jes.1:11).

 

Vom Aufgang der Sonne …

 

  Maleachi sprach weiter:

  »Denn vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang ist Mein Name groß unter den Nationen. Und an jedem Ort wird man Meinem Namen räuchern und (Gaben) herzubringen und reine (Gaben) spenden, denn groß ist Mein Name unter den Nationen, spricht Jewe der Heere. Ihr aber entheiligt ihn, indem ihr sprecht: Der Tisch meines Herrn, den kann man besudeln, und die daraufgebrachte Speise kann man verachten. Und ihr sprecht: Siehe, welch eine Mühsal! Und ihr lasst ihn (den Altar) ausblasen, spricht Jewe der Heere. Und ihr bringt Geraubtes und das Humpelnde und das Kranke; so bringt ihr die Gabe. Soll Ich Wohlgefallen haben an (solchen Gaben) aus eurer Hand?, spricht Jewe. Und verdammt sei der Arglistige, in dessen Herde ein männliches (Tier) ist, das er (zu opfern) gelobt, dann aber dem Herrn ein verdorbenes opfert. Denn ein großer König bin Ich, spricht Jewe der Heere, und Mein Name ist unter den Nationen gefürchtet« (Mal.1:11-14).

  Im Hinblick darauf, dass alle Sippen des Erdlands durch Israel gesegnet werden sollen (1.Mose 12:3; 28:14), und zwar im tausendjährigen Königreich Israels, wenn alle Nationen zu Jüngern Jesu gemacht sind (Mat.28:19) und sie alle Ihn dann in rechter Weise verherrlichen (Zeph.2:11; 3:9; Sach.14:9), ist die verächtliche Haltung der Priester besonders verwerflich.

  Mit Psalmworten stimmen wir in den Lobpreis des Königs der Juden, Jesus, ein: »Es werden … sich umwenden zu Jewe alle Enden der Erde und anbeten vor Deinem Angesicht alle Familien der Nationen« (Ps.22:28); »Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang sei gelobt der Name Jewes« (Ps.113:3). Das gesamte Erdland wird voll der Erkenntnis Jewes sein, so wie die Wasser den Meeresgrund bedecken (Jes.11:9).

 

Denkt an den Bund mit Levi!

 

  »Und nun, für euch ist dieses Gebot, die Priester:

  Wenn ihr nicht hört und wenn ihr es euch nicht zu Herzen nehmt, Meinem Namen Herrlichkeit zu geben, spricht Jewe der Heere, so entsende Ich die Verdammung gegen euch, und Ich verdamme eure Segnungen (Segensgaben); und Ich verdamme auch noch sie (vermutlich das Land Israel), weil ihr es euch nicht zu Herzen nehmt. Siehe, Ich bin es, der euren Samen scheltet, und Ich streue Mist gegen euer Angesicht, den Mist eurer Feste, und jeder wird euch zu ihm (dem Mist) hintragen. Und so werdet ihr erkennen, dass Ich dieses Gebot zu euch entsandte, damit Mein Bund mit Levi bewahrt werde, spricht Jewe der Heere.

  Mein Bund mit ihm war das Leben und der Friede, und Ich gab sie ihm, damit er Mich fürchte, und er fürchtete Mich, und da das Angesicht Meines Namens (ihm zugewandt war), (beugte) er, ja er sich bebend. Wahrheitsgemäße Weisung war in seinem Mund, und Arges wurde nicht auf seinen Lippen gefunden; in Frieden und Geradheit wandelte er mit Mir, und viele brachte er von Vergehung ab. Denn die Lippen des Priesters bewahren Erkenntnis, und Weisung sucht man von seinem Mund, denn ein Beauftragter Jewes ist er.

 Ihr aber, ihr kehrt euch ab von dem Weg, und ihr brachtet durch (eure) Weisung viele zum Straucheln, ihr verdarbt den Bund Levis, spricht Jewe der Heere. So habe denn auch Ich euch dem Volk als Verachtete und Niedrige (preis-)gegeben, entsprechend dem, dass ihr Meine Wege nicht bewahrt und (die Person ansehend) das Angesicht (mancher ungerechterweise) erhebt, wenn ihr Weisung gebt« (Mal.2:1-9).

  Für »Weisung« steht im hebräischen Text stets »Tora«. Die Tora des Mose war die Zielangabe, die Weisung für das treffliche Tun.

  Die Verdammung ist der Fluch des Mose für den Fall des Ungehorsams gegenüber der Tora (5.Mose 28:15-68). Mit dem Mist ist der Inhalt der Eingeweide der Opfertiere gemeint.

  Der wahre Priester ist nicht einfach ein Ritualist, sondern ein Beauftragter, ein Bote Gottes, ein Vorbild voller Wahrheit und Aufrichtigkeit, Frieden und Ermutigung, ein um die Auferbauung des Volkes bemühter Lehrer, der die Tora auf die jeweilige Situation bezogen erklärt (5.Mose 33:10; Hes.44:24).

  Die Priester in den Tagen Maleachis aber hatten den ausdrücklich mit Levi, dem Priesterstamm, geschlossenen Bund verlassen (4.Mose 18:23; 25:12).

 

Strafrede wider das treulose Volk

 

  »Haben wir nicht alle einen Vater? Hat nicht ein El uns erschaffen? Weshalb verraten wir ein jeder seinen Bruder, um den Bund unserer Väter zu entheiligen? Juda verriet (handelte treulos), und Gräuel wurden in Israel und Jerusalem getan, denn (der Stamm) Juda entheiligte das heilige Jewes, das Er liebt, und eignete sich die Tochter eines ausländischen Els an. Jewe schneidet den Mann, der das tut, ab, den Erweckten und Antwortenden und Jewe der Heere Gaben Herzubringenden« (Mal.2:10-12).

  Da alle Israeliten einen Vater haben, Jewe, den Elohim Israels (2.Mose 4:22; Jes.63:16; 64:8; Hos.11:1), sollten sie zueinander stehen und nicht gegeneinander. Aber sie verrieten den Bund mit Jewe, indem sie Götzendienst trieben und allerlei Gräuel gegeneinander verübten.

  Der Bund Jewes mit ihren Vätern verbot Ehen mit Ausländern (2.Mose 34:16; 5.Mose 7:3; Rich.3:6; Neh.13:23). Wer dies tut, wird abgeschnitten, wird aus dem Volk ausgerottet. Denn Mischehen können zu fremden Göttern wegführen.

  Das Heilige Jewes, das die Juden entheiligten, ist im Grunde alles, was Jewe zu eigen ist und was Er liebt, zum Beispiel auch der Tempel und Sein Volk, dürfte hier aber den über der Tora, der Weisung des Mose, geschlossenen Bund meinen.

 

Strafrede wider Ehescheidungen

 

  »Und ein Zweites tut ihr: Ihr bedeckt den Altar Jewes mit Tränen im Weinen und Stöhnen, weil Er Sich (eurer) Gabe nicht zuwendet, um sie mit Wohlgefallen aus eurer Hand zu nehmen. Und ihr sprecht: Weswegen? – Deswegen, weil Jewe Zeuge gewesen ist zwischen dir und der Frau deiner Jugendzeit, die du, ja du verrietest, die doch deine Gefährtin und die Frau deines Bundes ist. Und nicht machte Er einen, und es verblieb (zurückhaltenderweise) noch Geist bei Ihm (Übersetzung des ganzen Satzes unsicher). Was aber ist der Eine? – Ein den Samen Elohims Suchender (das heißt: ein eine rein jüdische, Gott wohlgefällige Nachkommenschaft Suchender). Und so hütet euch in eurem Geist, sodass du die Frau deiner Jugendzeit nicht verrätst. Dass Er das Entsenden (oder: das Entlassen, das heißt: die Scheidung) hasst – dies spricht Jewe, der Elohim Israels, und dass einer seine Kleidung mit Gewalttat bedeckt – dies spricht Jewe der Heere. Und so hütet euch in eurem Geist, dass ihr einander nicht verratet« (Mal.2:13-16).

  Die Entlassung der Ehefrau war in Ausnahmefällen erlaubt (5.Mose 24:1-4), allerdings nur um der Herzenshärtigkeit der Menschen willen; »aber von Anfang an ist es nicht so gewesen« (Mat.19:8). Wer eine zu Unrecht, also nicht wegen Hurerei, Entlassene heiratete, deren Ehe folglich noch bestand, der brach die Ehe (Mat.5:32; 19:9).

  »Was Gott zusammengejocht hat, soll der Mensch nicht scheiden« (Mark.10:9). Niemand entlasse daher in Unbeherrschtheit seine Frau. »Besser ist der, der seinen Geist beherrscht, als der, der eine Stadt erobert« (Spr.16:32). Verrate die Frau deiner Jugendzeit nicht, bleibe ihr treu.

  Der schwierige Vers 15 a mag bedeuten, dass Jewe einen, der wirklich den Samen Elohims sucht (nicht den Samen der Schlange, sondern die Treuen Israels), machte, ohne dabei von Seinem Geist zurückzuhalten. Jeder Jude sollte wie der Eine sein. Möge der Geist eines jeden vom Geist Gottes geleitet werden!

 

Strafrede wider die Verkennung Jewes

 

  Des Weiteren sprach Maleachi:

  »Ihr ermüdet Jewe mit euren Worten, und ihr sprecht: Womit ermüden wir Ihn? – Indem ihr sprecht: Jeder, der Böses tut, ist gut in den Augen Jewes, und an ihnen hat Er, ja Er Gefallen, oder: Wo ist der Elohim der Zurechtbringung?« (Mal.2:17).

  Schon durch Jesaia ließ Jewe Israel sagen: »Infolge deiner Verfehlungen ermüdetest du Mich, infolge deiner Vergehungen« (Jes.43:24).

  Und wenn es den Bösen auch noch so gut geht und wenn Gott sie noch immer nicht gerichtet und zurechtgebracht hat – Gott so zu verkennen, an Seiner Gerechtigkeit zu zweifeln und solche ungeheuerlichen Worte zu sprechen, ist unfassbar! Es steht doch fest: »Jewe liebt das Recht, und Er wird Seine Huldvollen nicht verlassen; für den Äon werden sie bewahrt, doch der Same der Frevler wird ausgerottet« (Ps.37:28). Es ist und bleibt so, wie Mose sagte und Israel es noch erkennen wird: »Gewähret unserem Elohim (alle) Ehre! Der Fels – makellos ist Sein Wirken, denn all Seine Wege sind Zurechtbringung; ein El der Treue und ohne Arg, gerecht und gerade ist Er« (5.Mose 32:3,4).

 

Der Herr kommt, kehrt um!

(Maleachi 3)

 

  Voller Freude darf der Prophet Maleachi nun verkünden, dass der Herr kommt, und mit Ernst ermahnen, umzukehren, damit man am Tag des Herrn bestehen möge. Der Herr wird das Königreich Israels aufrichten, in welchem Gerechtigkeit und Heil wohnen.

  Wer ist der Herr? – Jewe, Jesus, der Sohn Gottes, der Messias!

 

Der Wegbereiter Johannes der Täufer

 

  »Siehe! Ich entsende Meinen Beauftragten, und er wendet den Weg zu Meinem Angesicht. Und plötzlich kommt zu Seinem Tempel der Herr, den ihr sucht, ja der Beauftragte des Bundes, an welchem ihr Gefallen habt. Siehe! Er kommt, spricht Jewe der Heere« (Mal.3:1).

  Wir erinnern uns, dass Maleachi, hebräisch MLAKI, punktiert MaLAKI, »mein Beauftragter« heißt. Dieses Wort wird sowohl für menschliche Boten wie auch für himmlische, gewöhnlich »Engel« genannt, gebraucht, hier aber für Johannes den Täufer, der beauftragt ist, den Weg der Juden zu Jesus zu wenden, und auch für den Herrn Jesus Christus Selbst, der der Beauftragte des Bundes ist, der, der den neuen Bund Jewes mit Israel schließt.

  Der Beauftragte, den Jewe entsendet, wie inzwischen geschehen, um den Weg des Herrn Jesus zu bereiten, ist Johannes der Täufer. Von ihm sagte unser Herr: »Dieser ist es, von dem geschrieben steht: Siehe, Ich schicke Meinen Boten vor Deinem Angesicht her, der Deinen Weg vor Dir herrichten wird« (Mat.11:10; Luk.7:27). Johannes der Täufer selbst sagte: »Ich bin die Stimme eines Rufers: In der Wildnis macht den Weg des Herrn gerade! – so wie es der Prophet Jesaia gesagt hat« (Joh.1:23; Jes.40:3; Mat.3:3).

  In Kenntnis des prophetischen Wortes Maleachis pries Zacharias, der Vater Johannes des Täufers, Gott unter anderem mit den auf den Täufer bezogenen Worten: »Du aber, Knäblein, wirst »Prophet des Höchsten« heißen, denn du wirst vor den Augen des Herrn hergehen, um Seine Wege zu bereiten und Seinem Volk Erkenntnis der Rettung durch die Erlassung ihrer Sünden zu geben, um der innigsten Barmherzigkeit unseres Gottes willen, mit der uns der Aufgang aus der Höhe (Christus) aufsucht« (Luk.1:76-78).

  Es sei angemerkt, dass Johannes der Täufer nicht Elia war – diese beiden sind und bleiben zwei verschiedene Menschen –, sondern dass Johannes im Geist und in der Kraft Elias wirkte (Luk.1:17; Joh.1:21).

  Urplötzlich wird der Herr – es ist Jesus – zu Seinem Tempel kommen; Er ist der Beauftragte des Bundes. Nicht nur Zacharias wusste, dass Gott damit Seines heiligen Bundes gedenkt, den Er durch Mose mit Israel schloss (Luk.1:72).

  Jesus kam bereits zu Seinem Tempel, allerdings nicht in den eigentlichen, aus dem Heiligen und dem Allerheiligsten bestehenden Tempel, sondern in die Weihestätte, die auch die Vorhöfe umfasst, und zwar zum Fest der ungesäuerten Brote, zum Pfingstfest und zum Laubhüttenfest (5.Mose 16:16); und eines Tages trieb Er die Händler hinaus und sagte: »Es steht geschrieben: Mein Haus wird ein Haus des Gebets heißen« (Mat.21:13). Aber darum geht es Maleachi nicht, sondern um die Erfüllung aller Prophezeiungen, wenn sie den Herrn suchen, wenn sie am Herrn Gefallen haben, wenn Er zu Beginn des tausendjährigen Königreichsäons kommt, um  im Tempel zu wohnen, den Hesekiel beschreibt (Hes.40-47).

  »Siehe, Jewe, mein Herr, als Gewaltiger kommt Er, und Sein (machtvoller) Arm herrscht für Ihn. Siehe, Sein Lohn ist mit Ihm und Sein Entgelt vor Seinem Angesicht« (Jes.40:10). »Juble und freue dich, Tochter Zion, denn siehe, Ich bin der Kommende, und Ich wohne in deiner Mitte – Treuewort Jewes« (Sach.2:14); »… Ich wohne inmitten von Jerusalem« (Sach.8:3). Der Prophet Hesekiel sah den Ort des Thrones Jesu, den Ort Seiner Fußsohlen im Tempel, wo Er in der Mitte der Söhne Israels für äonisch wohnt (Hes.43:7).

 

Wer wird bestehen am Tag des Kommens Jesu?

 

  »Doch wer kann den Tag Seines Kommens ertragen, und wer wird bei Seinem Erscheinen bestehen? Denn Er ist wie das Feuer des Schmelzers und das Laugensalz der Wäscher. Und Er wird sitzen und das Silber schmelzen und reinigen, und Er reinigt die Söhne Levis und läutert sie wie das Gold und das Silber. Und sie werden Jewe Gaben herzubringen in Gerechtigkeit. Und Jewe wird die Gabe Judas und Jerusalems angenehm sein wie in den (früheren) Tagen des Äons und wie in den ersten Jahren.

  Und Ich nahe zu euch zur Zurechtbringung und werde ein schneller Zeuge sein gegen Zauberer und Ehebrecher und gegen die falsch Schwörenden und gegen den Lohn des Tagelöhners Erpressende, Witwe und Waisen (Bedrückende) und gegen die Fremden gegenüber Hochfahrenden und die Mich nicht fürchten, spricht Jewe der Heere. Denn Ich, Jewe, habe Mich nicht geändert, und ihr, Söhne Jakobs, habt nicht aufgehört (so zu handeln)« (Mal.3:2-6).

  Der Tag des Herrn ist zunächst ein Tag der Zorneshitze (Jes.13:13; Zeph.1:14-18), schließt dann aber auch das tausendjährige Königreich Israels ein.

  Jesus, der gerechte Richter, wird Sein Volk in den siebenjährigen Zorngerichten läutern, und dann, von Seiner Ankunft auf dem Ölberg an (Sach.14:4; Ap.1:11), wird das Israel der Auswahl Ihm in Gerechtigkeit dienen, und die in Kapitel 1:6 bis 2:9 gerügten Priester werden die Opfergaben in Reinheit darbringen (Hes.20:40; 43:27). Die Übeltäter aber werden in den Gerichten umkommen (Jes.13:9). Die Hurer und Ehebrecher werden gerichtet werden (Heb.13:4).

  Der Tag Jewes ist Finsternis und nicht Licht (Amos 5:18). Wer kann da bestehen? Der Glaube der Juden wird in Drangsalen geprüft (1.Pet.1:7)! Ja, die ganze Welt wird zu den Bergen und Felsen sagen: »Fallet auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht des auf dem Thron Sitzenden und vor dem Zorn des Lämmleins, da der große Tag Ihres Zorns gekommen ist, und wer kann da bestehen?« (Off.6:16,17). Unser Herr Jesus ermahnte die Juden: »Gebt auf euch selbst Acht, damit eure Herzen nicht etwa durch (trunkenen) Taumel und Rausch oder durch Sorgen um die Lebensbedürfnisse beschwert werden und jener Tag unvermutet wie eine Falle vor euch stehe. … Daher wachet, bei jeder Gelegenheit flehend, damit ihr imstande seid, diesem allen, was zukünftig geschehen soll, zu entrinnen und vor den Sohn des Menschen gestellt zu werden« (Luk.21:34,36).

  Jewe ändert Sich nicht, weder in Seiner richtenden und zurechtbringenden Gerechtigkeit noch in Seinem Heilsvorsatz, noch in Seiner Liebe. Durch Gericht und Gnade wird Er Israel zur Wiedergeburt führen. »Denn unbereubar sind die Gnadengaben und die Berufung Gottes« (Röm.11:29).

 

 

 

Achtet auf das prophetische Wort!

 

  Nachdem wir die Betrachtung der prophetischen Worte der Verse eins bis sechs abgeschlossen haben, hören wir auf eine grundlegende Ermahnung des Apostels Petrus: »Um so stetiger halten wir uns an das prophetische Wort, und ihr tut trefflich, darauf Acht zu geben (wie auf eine Leuchte, die an einem trüben Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht) in euren Herzen. Erkennet dies zuerst, dass keinerlei Prophetenwort der Schrift aus eigener Erläuterung geschieht. Denn nicht durch den Willen eines Menschen wurde jemals ein Prophetenwort hervorgebracht, sondern von heiligem Geist getragen, haben heilige Menschen Gottes gesprochen« (2.Pet.1:19-21).

  Übrigens: Das prophetische Wort für heute, die gegenwärtige, dem Paulus gegebene heilsgeschichtliche Verwaltung (griech. oikonomia; Eph.3:2), und für die derzeitige Gemeinde, die Christi Körper ist (Eph.1:22,23; Leibesgemeinde), ist das des Apostels Paulus.

 

Bringt den Zehnten!

 

  Weiter sprach Jewe durch Maleachi:

  »Seit den Tagen eurer Väter habt ihr euch von Meinen Gesetzen abgekehrt und sie nicht bewahrt; kehrt um zu Mir, und Ich kehre Mich zu euch, spricht Jewe der Heere. Ihr aber sprecht: Worin sollen wir umkehren? – Darf denn ein Mensch den Elohim hintergehen, wie ihr Mich hintergeht? Ihr aber sprecht: Worin hintergingen wir Dich? – Im Zehnten und im Hebopfer! Mit Verdammung seid ihr verdammt worden, und (dennoch) hintergeht ihr Mich (weiterhin), ihr, die Nation insgesamt.

  Bringt den ganzen Zehnten in das Vorratshaus, sodass Speise in Meinem Hause sei, und prüft Mich doch darin, spricht Jewe der Heere, ob Ich euch nicht die Fenster der Himmel öffne und euch Segnung ausgieße, bis nicht mehr genug Raum ist (um alles aufzunehmen). Und Ich werde um euretwillen den Fresser (die Heuschrecke) schelten, sodass er euch die Frucht des Erdbodens nicht verdirbt, und der Weinstock im Gefild wird euch nicht der Kinder (der Frucht) beraubt, spricht Jewe der Heere.

  Und alle Nationen werden euch glückselig preisen, denn ihr, ja ihr, werdet ein Erdland des Wohlgefallens sein, spricht Jewe der Heere« (Mal.3:7-12).

  Hebopfer waren zu Jewe erhobene Opfergaben (2.Mose 29:27; 3.Mose 2:9; 7:14,32; 4.Mose 15:19-21; Esra 8:25). Auch der Zehnte war ein Hebopfer (4.Mose 18:24-29).

  Den Zehnten hatte Israel nach der Weisung des Mose von allen Erträgnissen des Feldes und des Viehs für den Dienst im Tempel und den Lebensunterhalt des Priesterstamms Levi abzuführen (3.Mose 27:30; 5.Mose 14:22-29). Zitiert sei 4.Mose 18:24: »Den Zehnten der Söhne Israels, den sie Jewe als Hebopfer darbringen, gebe Ich den Leviten zum Losteil; darum sprach Ich von ihnen, dass sie inmitten der Söhne Israels nicht mit einem Losteil belost werden.«

  Wohl waren die Zeiten damals schlecht, aber Gott würde Sich den Treuen als treu erweisen, indem Er sie über alle Maßen segnen würde. Im Grunde war dies allen Juden seit den Segensverheißungen des Mose für den Fall des Gehorsams bekannt. Sie wussten es auch aus den Sprüchen Salomos: »Verherrliche Jewe aus deinem Vermögen und aus dem Besten deines ganzen Einkommens, dann werden deine Scheunen bis zur Sattheit gefüllt, und deine Kelterkufen fließen von Most über« (Spr.3:9,10).

  Die Anordnungen und Verheißungen bezüglich des Zehnten betreffen uns heute, die wir in der dem Paulus gegebenen heilsgeschichtlichen Verwaltung der überströmenden Gnade leben (Eph.3:2; Röm.5:20), gar nicht. Wir stehen nicht unter dem Gesetz, das ohnehin nur Israel gegeben war. Wir geben der Gnade gemäß (2.Kor.8:1; 9:8).

 

Was die Gerechten und was die Frevler sprechen

 

  »Eure Worte sind unverändert fest gegen Mich (gerichtet), spricht Jewe, ihr aber sprecht: Was besprachen wir zwischen uns wider

Dich? – Ihr sprecht: Ein Wahn ist es, Elohim zu dienen; und was ist unser Vorteil, dass wir Seine Obliegenheiten bewahrten und dass wir aufgrund des Angesichts Jewes der Heere verhalten einhergingen? Und nun, wir preisen die Vermessenen glückselig. Sogar die Frevler wurden gefördert,  auch versuchten sie Elohim und kamen davon.

  Dann besprachen sich die Jewe Fürchtenden, jedermann mit seinem Gefährten, und Jewe merkte auf und hörte zu, und eine (Urkunde mit) gezählten (Worten) wurde vor Seinem Angesicht geschrieben für die Jewe Fürchtenden und für die auf Seinen Namen Achtenden« (Mal.3:13-16).

  Harte Worte reden sie gegen Jewe, sie sind völlig abgestumpft und bar jeder Erkenntnis. An Maleachi 3:13 anklingend, schreibt Judas, dass der Herr Gericht üben wird wegen all der harten Worte, die ruchlose Sünder gegen Ihn sprechen (Jud.15). Erkennen sie denn nicht, dass Jewe zu Seinen Bundesverheißungen steht? »Den ganzen Tag breite Ich Meine Hände aus zu einem widerspenstigen und widersprechenden Volk« (Röm.10:21; Jes.65:2).

  Warum es den Gottlosen so gut geht – diese uralte Frage wird auch in Psalm 73 gestellt. Es geht ihnen nur eine sehr kurze Zeit gut, für die Äonen aber kommen sie um.

  Jewe achtet auf die Ihn Fürchtenden und schreibt alles – menschlich gesprochen – in Seine Buchrolle; Er merkt Sich alles sehr genau. Alle unsere Tage, auch die zukünftigen, ja selbst unsere Tränen sind in Seiner Schriftrolle eingetragen (Ps.56:9; 139:16).

  Diese Urkunde ist nicht die Rolle des Lebens, aber durchaus im Einklang mit ihr (2.Mose 32:32; Ps.69:29; Luk.10:20; Phil.4:3; Off.3:5; 13:8; 17:8; 20:15; 21:27). Eines Tages werden die Rolle des Lebens und auch alle anderen Rollen aufgetan (Off.20:12).

 

Der Unterschied zwischen den Gerechten und

den Frevlern am Tag Jewes

 

  »Und sie (die Jewe Fürchtenden) werden Mir, spricht Jewe der Heere, an dem Tag, den Ich mache, ein Sondergut sein, und Ich verschone sie, wie ein Mann seinen Sohn verschont, der ihm dient. Und ihr kehrt wieder und werdet (den Unterschied) sehen zwischen dem Gerechten und dem Frevler, zwischen dem, der Elohim dient, und dem, der Ihm nicht dient. Denn siehe, der Tag kommt, verzehrend wie ein Ofen, da werden alle Vermessenen und alle Frevler wie Stroh sein, und der kommende Tag entflammt sie, spricht Jewe der Heere, der ihnen weder Wurzel noch Zweig lässt. Aber euch, die ihr Meinen Namen fürchtet, geht die Sonne der Rechtfertigung auf, und Heilung ist unter ihren Flügeln; und ihr geht heraus und springt (vor Freude) wie Mastkälber. Und ihr zertretet die Frevler, denn sie werden Asche sein unter euren Fußsohlen an dem Tag, den Ich mache, spricht Jewe der Heere« (Mal.3:17-21).

  Am Tag Jewes wird der Unterschied zwischen den Gläubigen und den Ungläubigen deutlich zu sehen sein. Gott wird jedem seinen Werken gemäß vergelten (Röm.2:6). Die Ungläubigen werden nicht für die Äonen im Königreich leben, sondern im Tode sein.

  Die Auserwählten Seines Volkes werden Jewe zum Sondergut sein, wie Mose es verhieß: »Wenn ihr nun auf Meine Stimme hören, ja hören und Meinen Bund halten werdet, dann sollt ihr unter allen Völkern Mir zum besonderen Eigentum sein; denn Mein ist die gesamte Erde« (2.Mose 19:5; vgl. 5.Mose 7:6; 14:2; 26:18; Ps.135:4). Jesaia sagte: »Du wirst eine prunkvolle Krone in der Hand Jewes und ein königlicher Turban in der Hand deines Elohim sein« (Jes.62:3). Und Petrus schrieb: »Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk, Ihm zur Aneignung, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch aus der Finsternis zu Seinem erstaunlichen Licht berufen hat« (1.Pet.2:9).

  Die Sonne der Rechtfertigung wird dem auserwählten Volk aufgehen; Jewe wird sie alle für gerecht erklären. »Stehe auf, leuchte, denn dein (Zions) Licht kam, und die Herrlichkeit Jewes ging über dir auf« (Jes.60:1). »Und dein Volk, sie alle sind Gerechtfertigte, für äonisch nehmen sie das Erdland rechtmäßig in Besitz« (Jes.60:21). Und sie werden rufen: »Jewe, unsere Gerechtigkeit!« (Jer.23:6). Unser Herr Jesus sagte: »Dann werden die Gerechten im Königreich ihres Vaters wie die Sonne aufleuchten« (Mat.13:43). Jesus ist das Licht und zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt (Joh.1:9; 8:12; 12:46; Röm.10:4).

  Heilung ist unter ihren Flügeln, völlige Gesundheit. »Siehe, Ich bringe ihr (der Stadt Jerusalem) Genesung und Heilung herauf, und Ich heile sie, und Ich enthülle ihnen überströmenden Reichtum des Friedens und der Wahrheit« (Jer.33:6). Es stirbt auch grundsätzlich niemand, es sei denn, er ist ein arger Sünder (Jes.65:20).

  Und große Freude wird herrschen: »Seid voller Wonne und frohlockt bis zur (weiteren) Zeit des Bezeugens über das, was Ich erschuf. Denn siehe, Ich bin der Erschaffer Jerusalems, damit man frohlocke, und ihres Volkes, damit man voller Wonne sei« (Jes.65:18).

 

Elia wird entsandt werden

 

  Das Buch Maleachi schließt mit einer Ermahnung zur Umkehr.

  »Gedenkt der Weisung des Mose, Meines Dieners, die Ich ihm am Horeb gebot für ganz Israel, (ja gedenkt) der Gesetze und Zurechtbringungen.

  Siehe! Ich bin es, der euch Elia, den Propheten, entsendet angesichts des Kommens des Tages Jewes, des großen und gefürchteten. Und er bringt das Herz der Väter zum Umkehren zu den Söhnen und das Herz der Söhne zu ihren Vätern, damit Ich nicht komme und das Erdland mit dem Bann schlage« (Mal.3:22-24).

  Denkt an die Weisung des Mose, des treuen Dieners Jewes (Heb.3:5), und handelt entsprechend! Diese Ermahnung ist dem Maleachi aufs Herz gelegt. Sinnet um, ändert eure Gesinnung, kehrt um, ändert euer Verhalten!

  Der Horeb ist ein anderer Name für den Berg Sinai.

  Ganz gewiss wird auch Elia, der kurz vor dem Eintreffen des Tages Jewes kommen wird, die Juden zur Umsinnung und zum Frieden zwischen den Vätern und den Söhnen aufrufen, damit das Land nicht mit dem Bann geschlagen werde, so wie Elia einst in den Kräften des Königreichs die Vollmacht hatte, es nicht regnen und Feuer vom Himmel fallen zu lassen. Nach dem Evangelium der Beschneidung (Gal.2:7) ist Umsinnung eine Bedingung zur Rettung (Mark.1:15; Joh.15:10; Ap.2:38; Jak.2:24; Off.2:5). Darum: »Hört die Zusammenfassung all der Worte: Fürchte Elohim und bewahre Seine Gebote« (Pred.12:13). Mose hatte schon ebenso dazu ermahnt (5.Mose 6:2; 10:12).

  Das Wirken des Elia von etwa 880 v. Chr. bis 865 v. Chr. unter den Königen Ahab von Israel (890/889-869/868 v. Chr.) und Ahasja von Israel ist in 1.Könige 17 bis 2.Könige 2 verzeichnet.

  Jewe sendet Elia nochmals zu Israel. Wo ist er jetzt? Elia fuhr im Sturm hinauf gen die Himmel (2.Kön.2:11), also in Richtung der Himmel. Im Himmel aber ist er nicht, denn »niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der aus dem Himmel herabstieg, der Sohn des Menschen, der jetzt im Himmel ist« (Joh.3:13). Unsterblichkeit hat er auch nicht, da allein Jesus, der König der Könige und Herr der Herren, Unsterblichkeit hat (1.Tim.6:16). Dass Petrus, Jakobus und Johannes auf dem Berg der Verklärung Elia im Königreich sahen – dies war eine Vision (Mat.17:9), die nichts über den Aufenthaltsort Elias vor der Zeit des Königreichs sagt.

  War Johannes der Täufer Elia? Nein,  Elia und Johannes sind zwei verschiedene Menschen, wenn auch mit fast gleicher Aufgabe. Johannes der Täufer bezeugte von sich selbst ausdrücklich, dass er nicht Elia sei (Joh.1:21). Johannes ging dem Herrn Jesus »im Geist und in der Kraft des Elia« voraus (Luk.1:17). Sagt man nicht auch im Deutschen, jener sei ein zweiter Goethe oder handle im Geist Goethes?

  Im Übrigen sagte unser Herr Jesus nach dem Tode Johannes des Täufers, nachdem er also schon gekommen war, dass Elia kommen und alles zurechtbringen werde (Mat.17:11; Mark.9:12); mithin ist Maleachi 3:23 keinesfalls durch Johannes erfüllt worden. Ein anderer Wegbereiter (Jes.40:3,4; Mat.3:3; Joh.1:23), ein zweiter, nämlich Elia selbst, der noch kommen wird, wird dem Herrn Jesus bei dessen zweitem Kommen vorausgehen.

  Juble, Israel, denn nach dem Wegbereiter Elia kommt Jesus, der Sohn Gottes, dein König und dein Messias, zu dir, erfüllt dir alle Verheißungen und bringt dir Segen in Fülle! Amen!

 

 

Dieter Landersheim

Höhenstraße 11

65824 Schwalbach a. Ts.

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