Das 1. Buch Samuel

 

Samuels Geburt (1. Samuel 1 - 4)

Die Bundeslade bei den Philistern (1. Samuel 5 - 10)

Sauls Siege (1. Samuel 11 - 14)

Sauls Verwerfung und Davids Aufstieg (1. Samuel 15 - 17)

David unter dem Hass Sauls (1. Samuel 18 - 22)

Davids Großmut gegenüber Saul (1. Samuel 23 - 26)

David in Ziklag (1. Samuel 27 - 31)

 

Samuels Geburt (1. Samuel 1 - 4)

Einführung

 Das erste Buch Samuel umfasst einen Zeitraum von rund hundert Jahren, und zwar von der Geburt Samuels etwa um 1125 v. Chr. an bis zu seinem Tod im Jahr 1027 v. Chr. und zum Tod des Königs Saul im Jahr 1025 v. Chr.

 Samuel war Richter, Prophet und Priester zum Segen Israels. In der Zeit vor ihm herrschten in Israel üble Zustände, Unglaube, Unmoral, Gesetzlosigkeit. Da berief Jewe den Jungen namens Samuel.

 Samuel führte gegen seinen anfänglichen Willen die Monarchie in Israel ein, die in dem Sohn Davids, nämlich dem König Jesus Christus, ihren Höhepunkt erlangen wird. Er salbte sowohl Saul als auch David zu Königen.

Samuels Eltern

1 Und es war ein Mann aus Ramatajim Zophim im Bergland Ephraims, und sein Name war Elkana, der Sohn Jerochams, des Sohnes Elihus, des Sohnes Tochus, des Sohnes Zuphs, ein Ephraimiter.

2 Und er hatte zwei Frauen: Der Name der einen war Hanna und der Name der zweiten Penina; und Penina bekam Kinder, Hanna aber bekam keine Kinder.

3 Und jener Mann stieg hinauf aus seiner Stadt von Tagen zu Tagen (jährlich zu den Festtagen), um sich Schilo (huldigend) hinzuwerfen und dem Jewe der Heere zu opfern; und dort waren die zwei Söhne Elis, Chophni und Pinechas, Priester Jewes.

4 Und es geschah an dem Tag: Elkana opferte und gab der Penina, seiner Frau, und all ihren Söhnen und ihren Töchtern Zuteilungen (vom Opfermahl).

5 Der Hanna aber gab er nur eine Zuteilung  tief bewegt, denn Hanna liebte er, aber Jewe hatte ihren Mutterschoß verschlossen.

6 Und zudem grämte, ja grämte ihre Bedrängerin sie, um sie deswegen zum Grollen zu bringen, weil Jewe ihren Mutterschoß verschlossen hatte.

7 Und so tat er Jahr um Jahr. Sooft sie hinaufstieg, im Hause Jewes zu sein, grämte jene sie also; und sie weinte und aß nicht.

8 Da sprach Elkana, ihr Mann, zu ihr: Hanna, warum weinst du, und warum isst du nicht, und warum ist es deinem Herzen übel? (Ist's) nicht, dass ich dir gut bin, mehr als zehn Söhne?

...

 Ein gläubiger und ehrbarer Mann wird uns vorgestellt (Vers 1). Elkana war der Abstammung nach ein Levit (1. Chr. 6:1 - 12) (sein zukünftiger Sohn Samuel durfte somit als Priester dienen) und wird nur deshalb als Ephraimiter bezeichnet, weil er in jenem Losteil wohnte.

 Er hatte zwei Frauen. Das war gemäß 5. Mose 21:15 - 17 erlaubt. Im Übrigen hatte Jakob vier Frauen. Im Falle von zwei Frauen geschieht es oft, dass die eine geliebt und die andere zurückgesetzt wird. Und sollte die eine Kinder haben und die andere nicht, ist es so gut wie unvermeidlich, dass die eine auf die andere herabsieht. Wir denken dabei zum Beispiel an die Hagar (1. Mose 16:4).

 Kinder waren ein Zeichen des Segens Jewes (5. Mose 7:13, 14; Ps. 127:3). Umgekehrt war Unfruchtbarkeit die größte Schande für eine Frau. Zwar suchte Elkana Hanna zu trösten, liebt er sie doch sehr und behandelte er sie doch gut, doch Hanna sehnte sich nach der Erfüllung ihres Frau-Seins.

 Nach Schilo (Vers 3) ging Elkana mit seiner Familie regelmäßig, um Jewe zu opfern. Dort stand das Heiligtum, das Zelt des Zeugnisses.

 Der Begriff »Jewe der Heere« (Vers 3) kommt hier erstmals im Alten Testament vor. Welches Heer jeweils gemeint ist, das Heer Israels, das Heer der Gestirne oder das Heer der Fürstlichkeiten und Boten Jewes, zeigt der Zusammenhang.

Hannas Gelübde

9 Und Hanna stand auf, nachdem sie in Schilo gegessen und nachdem sie getrunken hatte, und Eli, der Priester, saß auf dem Thron am Pfosten des Tempels Jewes.

10 Und sie war bitterer Seele und betete zu Jewe, und sie weinte, ja weinte.

11 Und sie gelobte ein Gelübde und sprach: Jewe der Heere, wenn Du siehst, ja siehst die Demütigung Deiner Dienerin und meiner gedenkst und nicht vergisst Deine Dienerin und gibst Deiner Dienerin Samen der Männer, so gebe ich ihn dem Jewe alle Tage seines Lebens, und ein Schermesser kommt nicht auf sein Haupt hinauf.

12 Und es geschah, dass sie zu beten mehrte angesichts Jewes, dass Eli ihren Mund hütete (beobachtete).

13 Hanna aber, sie redete in ihrem Herzen, nur ihre Lippen bewegten sich, aber ihre Stimme war nicht zu hören; da rechnete Eli sie als eine Berauschte.

14 Und Eli sprach zu ihr: Bis wann noch berauschst du dich? Nimm deinen Wein von dir weg!

15 Und Hanna antwortete und sprach: Nicht (ist's so), mein Herr! Ich bin eine Frau bedrückten Geistes; Wein oder Berauschendes trank ich nicht, aber ich schüttete meine Seele angesichts Jewe aus.

16 Nicht sieh deine Dienerin als Ausdruck einer Tochter der Niedertracht an, denn aufgrund der Menge meines Sinnens und meines Grams redete ich bis hierher.

17 Und Eli antwortete und sprach: Geh dem Frieden zu, und der Elohim Israels gebe (dir) dein Erfragtes, das du von Ihm erfragt hast.

18 Und sie sprach: Deine Magd finde Gnade in deinen Augen! Und die Frau ging ihres Weges und aß wieder, und ihr Angesicht war ihr nicht noch weiterhin so wie zuvor.

...

Hanna tat das einzig Richtige: sie wandte sich an den allmächtigen Gott.

 Sie bat um einen Sohn und gelobte, ihn nicht nur wie üblich für eine begrenzte Zeit, sondern für lebenslang Jewe zu weihen, Jewe zurückzugeben. Diese Nasiräer, die Gottgeweihten, ließen sich ihr Haupthaar nicht scheren, aßen und tranken nichts vom Weinstock und berührten keine Toten (4. Mose 6:1 - 8).

 Der Hohepriester Eli hatte Hanna zunächst als betrunken, ja als eine Tochter Belials (so wörtlich in Vers 16) eingestuft. Ein Belial ist ein niederträchtiger Mensch, der jede Autorität ablehnt. Doch Hanna hatte ihr ganzes Herz ausgeschüttet, wie denn Petrus sagt: »Eure gesamte Sorge werft auf Ihn, weil Er Sich um euch kümmert« (1. Pet. 5:7).

 So segnete Eli sie, und sie ging nach Hause; und der Friede Jewes bewahrte ihr Herz und ihre Gedanken (Phil. 4:7).

Samuels Geburt und Weihe

19 Und sie standen früh am Morgen auf und warfen sich (huldigend) angesichts Jewes hin und kehrten zurück und kamen zu ihrem Haus gen die (Stadt) Rama. Und Elkana erkannte Hanna, seine Frau, und Jewe gedachte ihrer.

20 Und es geschah nach den Abläufen der Tage, da wurde Hanna schwanger und gebar einen Sohn, und sie rief seinen Namen Samuel, sprechend: Denn von Jewe erfragte ich ihn.

21 Und der Mann Elkana stieg hinauf und all sein Haus, um Jewe das Opfer der Tage (des jährlichen Festes) zu opfern und sein Gelübde (zu erfüllen).

22 Aber Hanna stieg nicht hinauf, denn sie sprach zu ihrem Mann: Bis der Jüngling entwöhnt ist, und dann bringe ich ihn, sodass er vor dem Angesicht Jewes erscheint und dort wohnt bis zum Äon.

23 Und Elkana, ihr Mann, sprach zu ihr: Tue das in deinen Augen Gute; bleibe (hier), bis du ihn entwöhnt hast. Fürwahr, bestätigen möge Jewe Sein Wort. Und die Frau blieb und stillte ihren Sohn, bis sie ihn entwöhnt hatte.

24 Und sie brachte ihn mit sich hinauf, als sie ihn entwöhnt hatte, auch drei Jungstiere und ein Epha (Trockenhohlmaß, vmtl. ca. 22 l) Mehl und ein Gefäß mit Wein; und sie brachte ihn zum Haus Jewes gen Schilo, und der Jüngling (war ein kleiner) Jüngling.

25 Und sie schächteten den Jungstier und brachten den Jüngling zu Eli.

26 Und sie sprach: Bitte, mein Herr! Beim Leben deiner Seele, mein Herr: Ich bin die Frau, die, die an diesem Ort bei dir stand, um zu Jewe zu beten.

27 Bezüglich dieses Jünglings betete ich, und Jewe gab mir mein Erfragtes, das ich von Ihm erfragt hatte.

28 So habe auch noch ich, ja ich, ihn zufolge des Erfragens dem Jewe gegeben; all die Tage, die er (lebt), ist er ein Erfragter (Erbetener) dem Jewe. Und sie warfen sich dort Jewe (huldigend) hin.

...

 Hanna nannte ihren Sohn, die Gabe Gottes, die zurückzugeben sie bereit war, Samuel. Er war der von Jewe erfragte (Verse 20 + 27). Dementsprechend lässt sich der Name Samuel übersetzen mit »Welcher von El«. Bei dieser Gelegenheit sei auch die Bedeutung der anderen Namen angegeben: Hanna, »Begnadete «; Elkana, »El erwirbt« oder »erwarb«; Eli »Oberer«. Samuel wird in Hebräer 11:32 unter den Glaubenszeugen genannt.

 Hanna stillte ihren Sohn wie damals üblich etwa drei Jahre (Vers 23). Dann erfüllte sie ihr Gelübde und Elkana und sie brachten das Kind zum Zelt des Zeugnisses, um es Jewe zu übergeben, und zwar auf Lebenszeit, ja bis zum Äon (Vers 22), dem Äon, der den Messias bringt, den sie erwarteten. Sie wussten, dass in Abraham alle Sippen des Erdbodens gesegnet werden würden (1. Mose 12:3) und Jewe einen Propheten wie Mose erstehen lassen wird, nämlich den Messias, der den Äon des Königreichs heraufführen wird (5. Mose 18:15, 18).

 

Kapitel 2

Hannas Gebet

1 Und Hanna betete und sprach: Mein Herz entzückt sich in Jewe, mein Horn (meine Stärke) ist erhöht in Jewe; weit ist (viel zu sagen hat) mein Mund auf meine Feinde zu, denn ich freue mich infolge Deiner Rettung.

2 Keiner ist heilig wie Jewe, denn da ist keiner, ausgenommen Du, und kein Fels ist wie unser Elohim.

3 Nicht mehret noch redet Hochmütiges, ja Hochmütiges, noch gehe Vorlautes heraus aus eurem Mund, denn ein El der Erkenntnisse ist Jewe, und nicht sind Veranlassungen (menschlich Taten) maßgebend.

4 Die Bogen der Mächtigen sind bestürzt (zerbrochen), und Strauchelnde gürten sich mit Wappnung.

5 Satte haben sich gegen Brot verdungen, und Hungrige ließen ab, (sich zu verdingen). Die bislang Unfruchtbare gebar sieben, und die mit vielen Söhnen ist dahingewelkt.

6 Jewe ist's, der da tötet und der da belebt, der in den Scheol hinabbringt und der da heraufbringt.

7 Jewe ist der Entrechtende (Besitzlosmachende) und der Bereichernde, der Erniedrigende und der Erhöhende.

8 Der den Armen aus dem Staub erstehen lässt, der erhöht den Bedürftigen aus der Aschengrube, damit er bei Willigen (oder: Gönnern) sitze, und den Thron der Herrlichkeit lost Er ihnen zu, denn dem Jewe sind die Säulen (Grundfesten) der Erde, und Er setzte auf sie das Land (die Kontinente).

9 Die Füße Seines Huldigers hütet Er, aber die Frevler werden stillgemacht in Finsternis, denn nicht infolge von Kraft ist der Mann mächtig.

10 Jewe  Ihn Behadernde (gegen Ihn Streitende) werden bestürzt; in den Himmeln lässt Er über sie donnern. Jewe waltet gerecht über die Ränder (Enden) der Erde, und Er gibt Seinem König Stärke und erhöht das Horn (die Macht) Seines Gesalbten.

11 Und Elkana ging gen die (Stadt) Rama auf sein Haus zu, der Jüngling aber wurde ein dem Jewe Amtierender vor dem Angesicht Elis, des Priesters.

...

 Hannas Gebet war ein wahrer Lobpreis Jewes. Sie pries Ihn als ihr Horn, als ihren Retter, sonderlich aus der Kinderlosigkeit, als heilig, als ihren Fels, als den, der Erkenntnisse gibt, als den Erniedrigenden und Erhöhenden. Sie hatte erkannt, dass Jewe es ist, der da tötet und lebendig macht (Vers 6; 5. Mose 32:39), der in den Scheol, das Ungewahrbare, mithin auch das Totenreich, hinabbringt und wieder heraufbringt, und pries Ihn als den Schöpfer der Erde (Vers 8; Ps. 104:5).

 Zu ihren Feinden (Verse 1 + 5) dürfte sie wohl nicht nur allgemein die Feinde Israels, sondern auch Penina (1. Sam. 1:2), die andere Frau Elkanas, gerechnet haben.

 Hanna verherrlichte Jewe, der dem König Städte gibt und Seinem Gesalbten die Macht mehrt (Vers 10). Dies ist eine Parallelaussage. Der König ist der Gesalbte. Da Israel damals keinen König hatte, dürfen wir in prophetischer Vorausschau an die zukünftigen Könige, besonders aber an den König und Gesalbten (hebr. Messias) Jesus denken.

Die Söhne Elis

12 Und die Söhne Elis waren niederträchtige Söhne, nicht erkannten sie Jewe an.

13 Und die (eigenwillige) Rechtsetzung der Priester, das Volk betreffend, war: So irgendein Mann ein Opfer opferte, so kam der Jüngling des Priesters, als das Fleisch noch kochte, die Gabel mit den drei Doppelzähnen in seiner Hand,

14 und er schlug sie ein in dem Becken oder in dem Kessel oder in der Röstpfanne oder in dem Tiegel: alles, was die Gabel heraufbrachte, nahm der Priester mit ihr. So taten sie ganz Israel in Schilo, denen, die dorthin kamen.

15 Auch noch (dies): Noch ehe sie das Fett zerräucherten, da kam der Jüngling des Priesters und sprach zu dem opfernden Mann: Gib dem Priester Fleisch zum Braten, er nimmt von dir nicht gekochtes Fleisch, sondern lebendes (rohes).

16 Und sprach der Mann zu ihm: Räuchern, ja zerräuchern muss man das Fett, wie's (diesem) Tag (zukommt), und dann nimm dir, so wie's deine Seele verlangt!, so sprach jener zu ihm: So denn ist's: Jetzt gibst du's, und wenn nicht, nehme ich's mit Härte!

17 Und die Verfehlung der Jünglinge war überaus groß vor dem Angesicht Jewes, denn die Mannen verschmähten (verachteten) die Jewe (dargebrachte) Spende.

...

 Wir sind entsetzt! Welch eine Niedertracht! Die Söhne Elis verachteten die Opfernden und erkannten Jewe nicht an. Sie nahmen von dem Anteil, der dem Opfernden zustand, und dies noch bevor der Anteil Jewes auf dem Altar verbrannt war (3. Mose 3:3 - 5; 7:29 - 34).

Samuel und Hanna

18 Und Samuel war ein Amtierender vor dem Angesicht Jewes, ein Jüngling, umschürzt mit einem leinenen Ephod (Oberkörperumbund; 2. Mose 28:28).

19 Und seine Mutter machte ihm einen kleinen Mantel und brachte ihm diesen hinauf von Tagen zu Tagen (jährlich zu den Festtagen), wenn sie samt ihrem Mann hinaufstieg, das Opfer der Tage (des jährlichen Festes) zu opfern.

20 Und Eli segnete Elkana und seine Frau und sprach: Jewe gebe dir Samen von dieser Frau an Stelle des Erbetenen, der für Jewe (Jewe zu geben) erfragt worden war! Und sie wandelten zu seinem (Elkanas) Ort.

21 So denn (geschah's): Jewe suchte Hanna heim, und sie wurde schwanger und gebar drei Söhne und zwei Töchter. Und der Jüngling wurde groß bei Jewe.

...

 Hanna nahm ihre mütterlichen Aufgaben weiterhin wahr, wie sie denn ihrem wachsenden Sohn stets passende Kleidung machte.

 Und Jewe segnete diese Frau, die ihren Sohn Ihm gegeben hatte, mit vielen weiteren Kindern.

Elis schwache Ermahnung

22 Und Eli war sehr alt. Und er hörte alles, was seine Söhne ganz Israel antaten, und dass sie die Frauen belagen, das Heer der dienenden vor der Öffnung des Zeltes des Zeugnisses.

23 Und er sprach zu ihnen: Warum tut ihr gemäß diesen Worten, die ich höre von all dem Volk, ja von diesen  eure bösen Sachen (betrifft's).

24 Nicht sei's so, meine Söhne, denn nicht gut ist das Gehörte, das ich höre. Ihr macht, dass das Volk Jewes (in die Gesetzlosigkeit) hinübergeht.

25 Wenn ein Mann gegenüber (einem anderen) Mann verfehlt, so vermittelt für ihn ein Elohim (Richter); wenn aber ein Mann gegenüber Jewe verfehlt, wer wird für ihn beten? Aber sie hörten nicht auf die Stimme ihres Vaters, denn Jewe hatte Gefallen, sie zu töten.

26 Und der Jüngling Samuel wurde mehr und mehr groß und gut, auch bei Jewe und auch bei den Mannen.

...

 Eli war zwar ein rechtschaffener Mann, hatte aber die Kontrolle über seine Söhne verloren. Und Jewe verhärtete ihre Herzen (Röm. 9:18), sodass sie nicht auf ihren Vater hörten, da Er sie zum Tode bestimmt hatte.

Gerichtsankündigung gegen Eli und sein Haus

27 Und ein Mann Elohims kam zu Eli und sprach zu ihm: So spricht Jewe: (Ist's), dass Ich Mich dem Hause deines Vaters (Levi) enthüllte, ja enthüllte, als sie in Ägypten waren, unter dem Hause des Pharaos,

28 und dass Ich ihn aus allen Stämmen Israels erwählte, Mir zum Priester, um auf Meinem Altar hinaufzuweihen, Räucherwerk zu zerräuchern, das Ephod Mir angesichts zu tragen, und dass Ich all die Feueropfer der Söhne Israels dem Hause deines Vaters gab?

29 Warum schlagt ihr gegen Mein Opfer aus und gegen Meine Spende, die Ich gebot für's Gehege (abgeschirmter, heiligster Bereich)  und du verherrlichst deine Söhne mehr als Mich! , dass ihr euch zu schaffen macht, vom Ersten (vom Besten) einer jeden Spende zu nehmen, die Meinem Volk zusteht?

30 Daher, Treuewort Jewes, des Elohims Israels: Ich spreche, ja spreche: Dein Haus und das Haus deines Vaters, sie wandeln Mir angesichts bis zum Äon. Aber nun  Treuewort Jewes, ferne sei's Mir, denn die Mich Verherrlichenden verherrliche Ich, und die Mich Verachtenden werden verflucht.

31 Da! Tage kommen, da haue Ich deinen Arm (Macht, hier: Sinnbild für die Nachkommenschaft) ab und das Haus deines Vaters, sodass kein Alter in deinem Hause erfunden wird.

32 Und du wirst den das Gehege Bedrängenden (die Philister; 4:22) erblicken bei allem, was Er an Israel wohlgetan hat, und nicht wird all die Tage ein Alter in deinem Hause befunden werden.

33 Aber nicht werde Ich dir jeden Mann von Meinem Altar abschneiden, deine Augen alldahinzumachen und deine Seele schmachten zu machen; aber jede Vermehrung deines Hauses, sie sterben als Mannen (im besten Mannesalter).

34 Und dies ist dir das Zeichen, das auf deine zwei Söhne zukommt, auf Chophni und Pinechas zu: An einem Tag werden sie, ja sie beide, sterben.

35 Ich aber werde Mir erstehen machen (einen Mir) in Treue verbundenen Priester; so wie es in Meinem Herzen und in Meiner Seele ist, wird er tun, und Ich werde ihm ein in Treue verbundenes Haus erbauen, und er wird all die Tage angesichts Meines Gesalbten (Messias) wandeln.

36 Und es wird geschehen: All das Übriggelassene (die Verbliebenen)

in deinem Hause wird kommen, um sich ihm (dem treuen Priester) hinzuwerfen für eine Silbermünze oder einen Laib Brot, und jenes (das Übriggelassene) wird sprechen: Lass mich doch Zuwachs zu einem der Priesterämter sein, dass ich einen Bissen Brot esse!

...

 Der Mann Elohims, der zu Eli kam, war ein Prophet (Vers 27); er hatte Gericht anzukündigen. Er warf Eli vor, seine Söhne mehr zu ehren als Jewe (Vers 29). Statt sie nur mit Worten zu ermahnen, hätte er Strenge walten lassen und ihr Tun unterbinden müssen.

 Sehr wohl wird das Haus Levi bis in den tausendjährigen Königreichsäon hinein bestehen (Vers 30), aber von den Nachkommen Elis wird keiner alt werden (Vers 31). Der Schwund des Hauses Elis begann mit dem Tod seiner zwei Söhne (Vers 34), setzte sich fort mit dem Massaker an den Priestern von Nob (22:17 - 19) und endete, als das Priestertum von Abjatar, einem Nachkommen von Aarons Sohn Itamar, genommen und Zadok, einem Nachkommen von Aarons Sohn Eleasar, übertragen wurde (1. Kön. 2:27, 35).

 Der zukünftige treue Priester, dieser war Samuel (Vers 35); vor ihm würden sich die Nachkommen Elis niederwerfen und um ein Almosen bitten, etwa auch, als untergeordnete Priester einen Bissen Brot vom Übriggelassenen einer Spende essen dürfen (Vers 36; 3. Mose 2:3).

 Der treue Priester und seine Nachkommen würden alle Tage angesichts des Gesalbten (hebr. Messias) wandeln (Vers 35). In diesem Zusammenhang ist der jeweilige König der Gesalbte. Die Könige Israels sind gewiss nur Vorläufer des Messias Jesus und wahren Königs, vor dessen Angesicht die Priester im Königreich dienen werden.

 

Kapitel 3

Samuels Berufung zum Propheten

1 Und der Jüngling Samuel war ein Jewe Amtierender angesichts Elis; und das Wort Jewes wurde kostbar (eine Seltenheit) in jenen Tagen, kein Gesicht (Schauung, Vision) verbreitete sich.

2 Und es geschah an jenem Tag, als Eli an seinem Platz lag und seine Augen begonnen hatten, trübe zu sein; er konnte nicht sehen;

3 und noch ehe die Leuchte Elohims erloschen war , und Samuel lag im Tempel Jewes, wo die Lade Elohims war ,

4 da rief Jewe den Samuel. Und er sprach: Da bin ich.

5 Und er lief zu Eli und sprach: Da bin ich, denn du hast mich gerufen! Und er sprach: Nicht habe ich gerufen, kehre zurück, lege dich hin. Und er ging und legte sich hin.

6 Und Jewe fuhr fort, Samuel nochmals zu rufen, und Samuel stand auf und ging zu Eli und sprach: Da bin ich, denn du hast mich gerufen! Und er sprach: Nicht habe ich gerufen, mein Sohn; kehre zurück, lege dich hin.

7 Und dies war, ehe Samuel Jewe erkannt hatte und ehe ihm das Wort Jewes enthüllt worden war.

8 Und Jewe fuhr fort, Samuel ein drittes Mal zu rufen. Da stand er auf und ging zu Eli und sprach: Da bin ich, denn du hast ich gerufen! Und da verstand Eli, dass Jewe den Jüngling rief.

9 Und Eli sprach zu Samuel: Geh, lege dich hin; und es sei: Wenn dich (jemand) ruft, so sprichst du: Rede, Jewe, dein Diener hört. Und Samuel ging und legte sich an seinem Platz hin.

10 Und Jewe kam und stellte Sich auf und rief wie von Mal zu Mal: Samuel, Samuel! Und Samuel sprach: Rede, denn Dein Diener hört.

11 Da sprach Jewe zu Samuel: Da! Ich tue eine Sache in Israel, dass jedem, der sie hört, beide Ohren schwirren.

12 An jenem Tag werde Ich dem Eli alles erstehen lassen, was Ich bezüglich seines Hauses geredet habe, beginnend und vervollständigend.

13 Und Ich berichtete ihm, dass Ich sein Haus richte bis zum Äon infolge der Vergehung, die er erkannt hatte, denn seine Söhne waren Verfluchende für die (seines Hauses), aber er handelte nicht finster gegen sie (strafte sie nicht).

14 Und daher schwor Ich dem Hause Eli: (Wehe), wenn die Vergehung des Hauses Eli (vor der Strafe) abgeschirmt wird durch Opfer und durch Spende bis zum Äon!

15 Und Samuel lag bis zum Morgen und öffnete die Türen des Hauses Jewes. Und  Samuel fürchtete sich, dem Eli die Erscheinung zu berichten.

16 Und Eli rief Samuel und sprach: Samuel, mein Sohn! Und er sprach: Da bin ich.

17 Und er sprach: Was ist das Wort, das Er zu dir geredet hat? Verhehle mir's doch nicht! So tue dir Elohim, und so fahre Er fort, wenn du mir ein Wort verhehlst von all dem Wort, das Er zu dir geredet hat!

18 Und Samuel berichtete ihm all die Worte, und er verhehlte sie ihm nicht. Und Eli sprach: Jewe Selbst ist's; das in Seinen Augen Gute tut Er.

19 Und Samuel wurde groß, und Jewe war mit ihm, und nichts ließ Er von all seinen Worten zur Erde fallen.

20 Und ganz Israel von Dan bis Beer Scheba erkannte, dass Samuel als Prophet Jewes in Treue (mit Ihm) verbunden war.

21 Und Jewe fuhr fort, in Schilo zu erscheinen, denn Jewe enthüllte Sich dem Samuel in Schilo im Wort Jewes.

...

 Der siebenarmige Leuchter (Vers 3) brannte stets vom Abend bis zum Morgen (2. Mose 27:21; 3. Mose 24:3). Noch ehe er erlosch, also am frühen Morgen, rief Jewe den Samuel. Gesegnet, ja berufen, ist ein Mensch, den Jewe mit Namen ruft.

 Die Sache, die alle Ohren zum Schwirren bringen werde (Vers 11), war, dass die Philister Israel besiegen und die Bundeslade mitnehmen würden (4:10, 11).

 Jewe teilte dem Samuel die Gerichtsankündigung über das Haus Elis (2:27 - 36) nun auch mit (Verse 12 - 14). Elis Sünde war, nicht gegen seine Söhne eingeschritten zu sein (Vers 13).- Wer aber »nun trefflich zu handeln weiß und es nicht tut, für den ist es Sünde« (Jak. 4:17). Die Söhne konnten keine Vergebung durch Opfer und Spenden erlangen (Vers 14), weil sie diese verachtet hatten. Für ihre Sünden »blieb kein Opfer mehr übrig« (Heb. 10:26).

 Nachdem Samuel dem Eli alles berichtet hatte, erkannte dieser das Urteil Jewes demütig an; er wusste, dass Jewe stets das in Seinen Augen Gute tut (Vers 18).

 Und alsdann erkannte ganz Israel, dass Samuel ein Prophet Jewes war, weil keines seiner Worte zur Erde fiel, sondern alles, was Samuel sagte, auch eintrat (Verse 19 + 20). Und dies war das Kennzeichen eines wahren Propheten (5. Mose 18:22).

 

Kapitel 4

Niederlagen durch die Philister

1 Und das Wort Samuels wurde (erging) zu all Israel. Und Israel ging hinaus, den Philistern zum Streit zu begegnen; und sie lagerten gegenüber dem »Stein der Hilfe« (Stein zwischen Mizpa und Schen), und die Philister lagerten in Aphek (Stadt in der Tiefebene Scharon).

2 Und die Philister ordneten sich, Israel zu begegnen; und der Streit löste sich aus, und Israel wurde angesichts der Philister zerwuchtet, und sie schlugen in der Schlachtordnung im Gefild etwa 4.000 Mann.

3 Und das Kriegsvolk kam in das Heerlager, und die Ältesten Israels sprachen: Warum zerwuchtete Jewe uns am heutigen Tag angesichts der Philister? Wir wollen die Lade des Bundes Jewes aus Schilo zu uns nehmen, sodass sie in unserer Mitte ankomme und uns rette aus der Hand unserer Feinde.

4 Da entsandte das Volk gen Schilo, und man trug von dort die Lade des Bundes Jewes der Heere weg, der über den Cherubim thront; und dort waren die zwei Söhne Elis, Chopni und Pinehas, bei der Lade des Bundes des Elohims.

5 Und es geschah: Als die Lade des Bundes Jewes in das Heerlager kam, da jauchzte all Israel mit großem Jauchzen (Kriegsgeschrei), und das Land wurde vom Schall durchdrungen.

6 Und die Philister hörten den Schall des Streitjauchzens und sprachen: Was ist das für ein Schall dieses großen Streitjauchzens im Heerlager der Hebräer? Und sie erkannten, dass die Lade Jewes in das Heerlager gekommen war.

7 Da fürchteten sich die Philister, denn sie sprachen: Elohim ist in das Heerlager gekommen! Und sie sprachen: Wehe uns, denn nicht geschah etwas wie dieses gestern und ehegestern!

8 Wehe uns! Wer birgt uns, weg von der Hand dieser adeligen Elohim? Diese, sie sind die Elohim, die, die Ägypten mit jedem Schlag in der Wildnis schlugen.

9 Haltet (fasst) euch und werdet zu Mannen, ihr Philister, dass ihr nicht den Hebräern dienen müsst, so wie sie euch dienten, und (also) werdet jetzt zu Mannen und streitet!

10 Da stritten die Philister, und Israel wurde zerwuchtet, und sie flohen, ein jeder zu seinen Zelten; und der Schlag war überaus groß, und von Israel fielen 30.000 des Fußvolks.

11 Und die Lade Elohims wurde genommen (erbeutet), und die zwei Söhne Elis, Chopni und Pinechas, starben.

...

 In Kapitel 3:1 lasen wir, dass in jenen Tagen keine Visionen, also Gottesoffenbarungen, geschahen. Aufgrund von Kapitel 4:1 dürfen wir uns nun aber freuen, dass das Wort Jewes wieder an ganz Israel erging, und zwar durch Samuel.

 Es ist wohl in das Jahr 1120 v. Chr. einzuordnen, dass die Philister, eines der sogenannten »Seevölker«, das von Kreta kam und an der Küste im Süden Kanaans siedelte, erstarkte und Israel angriff.

 Immerhin bezeichneten die Philister die Israeliten mit dem ehrenvollen Namen »Hebräer«(Vers 6); das heißt »dem Eber zugehörig«, »Jenseitigem zugehörig«. Eber war Urenkel des Sem und besonderer Hüter der hebräischen Sprache, die nach ihm benannt wurde.

 Die Philister schlugen Israel (Vers 3). Die Ältesten fragten sich zwar, warum dies geschehen konnte, und ohne Jewe zu befragen, handelten sie, wie es ihnen gerade in den Sinn kam. Die Bundeslade war Ausdruck der Gegenwart Jewes. Doch die Lade an sich garantierte nicht Seine Anwesenheit. Das in der Lade liegende Gesetz des Mose kündigte auch Übles für den Fall der Untreue Israels an. In Richter 2:13 heißt es, dass Jewe Israel in die Hand der Feinde gab, weil sie Ihn verließen und den Baalim dienten.

 Wieder verlor Israel die Schlacht (Vers 10). Über diese gewaltige

Katastrophe hinaus aber geschah das völlig Undenkbare und Israel zutiefst Erschütternde: Die Philister erbeuteten die Lade des Bundes!

Elis Tod

12 Und ein Mann aus Benjamin lief aus der Schlachtordnung weg und kam an jenem Tag gen Schilo; und seine Leibröcke waren zerlappt, und Erdboden war auf seinem Haupt.

13 Und er kam, und da! Eli saß auf dem Thron, am Rand des Weges spähend, denn sein Herz zitterte wegen der Lade Elohims. Und der Mann kam, in der Stadt zu berichten; da wehschrie all die Stadt.

14 Und Eli hörte den Schall des Geschreis und sprach: Was ist das für ein Lärm dieses Getümmels? Und der Mann war schnell und kam und berichtete dem Eli.

15 Und Eli war ein Sohn von achtundneunzig Jahren, und seine Augen waren erstarrt, und er konnte nicht mehr sehen.

16 Und der Mann sprach zu Eli: Ich bin aus der Schlachtordnung gekommen, und ich, ich floh aus der Schlachtordnung am heutigen Tag. Und er sprach: Was wurde die Sache, mein Sohn?

17 Und der Künder antwortete und sprach: Israel floh angesichts der Philister, und auch noch ein großes Desaster geschah im Kriegsvolk, und auch noch deine zwei Söhne, Chopni und Pinechas, starben, und die Lade Elohims wurde genommen.

18 Und es geschah: Als er der Lade Elohims gedachte, da fiel er rückwärts vom Thron an der Seite des Tores, und sein Rückgrat zerbrach, und er starb, denn der Mann war alt und schwer; und er, er hatte Israel vierzig Jahre gerichtet.

19 Und seine Schwiegertochter, die Frau des Pinechas, war schwanger, dem Gebären nahe. Und sie hörte das Gehörte (die Kunde) von der Wegnahme der Lade Elohims und dass ihr Schwiegervater und ihr Mann gestorben waren; da beugte sie sich und gebar, denn ihre Wehen waren über sie gekommen.

20 Und als die Zeit des Sterbens da war, da redeten die bei ihr stehenden Frauen: Fürchte dich nicht, denn du hast einen Sohn geboren. Aber sie antwortete nicht und nahm es sich nicht zu Herzen.

21 Und sie nannte den Jüngling I-Khabhod (Wehe-Herrlichkeit; keine Herrlichkeit), sprechend: Verschleppt ist die Herrlichkeit von Israel weg, denn die Lade Elohims ist weggenommen.

...

 Die Verschleppung der Lade  dies war das niederschmetternde Zeichen, dass Jewe Israel verlassen hatte; dieses Unheil konnte nur vom Ungehorsam kommen (5. Mose 28:15). Ob sie den Glauben an den allgegenwärtigen Elohim hatten, der immer an ihnen wirkte?

Die Bundeslade bei den Philistern (1. Samuel 5 - 10)

Die Lade im Philisterland

1 Und die Philister hatten die Lade Elohims genommen, und sie brachten sie vom »Stein der Hilfe« gen Aschdod.

2 Und die Philister nahmen die Lade des Elohim und brachten sie in das Haus Dagons (ein hoher Götze) und stellten sie neben Dagon hin.

3 Und die Aschdoditer standen am nächsten Tag früh auf, und da! Dagon war mit seinem Angesicht zur Erde gefallen, angesichts der Lade Jewes. Und sie nahmen Dagon und brachten ihn zu seinem Platz zurück.

4 Und sie standen am Morgen des nächsten Tages früh auf, und da!

Dagon war mit seinem Angesicht zur Erde gefallen, angesichts der Lade Jewes, und das Haupt Dagons und seine beiden Hände waren abgeschnitten und zur Türschwelle (hin gefallen); nur Dagon (sein Rumpf) war verblieben ihr (der Schwelle) gegenüber.

5 Darum treten die Priester Dagons und all die ins Haus Dagons Kommenden nicht auf die Schwelle Dagons in Aschdod; so ist's bis zu diesem Tag.

6 Und die Hand Jewes lag schwer auf den Aschdoditern, und Er machte sie öde und schlug sie mit Geschwülsten, Aschdod und alles innerhalb ihrer Grenzen.

7 Und als die Mannen Aschdods sahen, dass es also war, da sprachen sie: Nicht soll (weiterhin) die Lade des Elohims Israels bei uns bleiben, denn Seine Hand liegt hart auf uns und auf Dagon, unserem Elohim.

8 Und sie entsandten (Beauftragte) und versammelten alle Führer (zentraler Städte) der Philister zu sich und sprachen: Was tun wir mit der Lade des Elohims Israels? Und jene sprachen: Gen Gat werde die Lade des Elohims Israels weitergeführt. Und sie führten die Lade des Elohims Israels dorthin weiter.

9 Und es geschah: Nachdem sie dorthin geführt war, da geschah durch die Hand Jewes in der Stadt ein überaus großer tumultender Lärm; und Er schlug die Mannen der Stadt vom Kleinen bis zum Großen, und Geschwülste brachen an ihnen hervor.

10 Und sie entsandten die Lade Elohims gen Ekron. Und es geschah: Als die Lade Elohims nach Ekron kam, da wehschrien die Ekroniter, sprechend: Sie führten die Lade des Elohims Israels zu mir weiter, um mich und mein Volk zu töten!

11 Und sie entsandten (Beauftragte) und versammelten alle Führer der Philister und sprachen: Entsendet die Lade des Elohims Israels, sodass sie an ihren Ort zurückkehrt und sie nicht mich und mein Volk tötet! Denn Lärm des Todes war in all der Stadt aufgekommen; überaus schwer war dort die Hand Elohims.

12 Und die Mannen, die nicht starben, wurden mit Geschwülsten geschlagen, und der Ruf der Stadt um Rettung stieg hinauf gen die Himmel.

...

 Dagon, übersetzt »Fischiger«, der Götze mit Fischleib, nicht nur er fiel vor Jewe nieder, sondern alle Götzen, das heißt alle ihre Diener, werden vor dem Elohim Israels niederknien (Vers 3; Zeph. 2:11). Jewe blieb der Sieger, auch wenn die Philister die Lade als Siegestrophäe behandelten.

 

Kapitel 6

Der Rückgabebeschluss

1 Und die Lade Jewes war sieben Monate im Gefild der Philister.

2 Und die Philister riefen den Priestern und Wahrsagern, sprechend: Was tun wir mit der Lade Jewes? Lasst uns wissen, mit was wir sie zu ihrem Ort entsenden sollen.

3 Da sprachen sie: Wenn ihr die Lade des Elohims Israels entsendet, so entsendet sie nicht leer (ohne Gaben), sondern mit ihr müsst ihr ein Schuldopfer zurückbringen, ja zurückbringen; dann werdet ihr geheilt werden, und es wird euch bezüglich erkannt werden, warum sich Seine Hand nicht von euch weg abkehrt.

4 Und sie sprachen: Was ist das Schuldopfer, das wir mit ihr (der Lade) zurückbringen sollen? Und jene sprachen: Gemäß der Zahl der Führer (zentraler Städte) der Philister: fünf Geschwülste aus Gold und fünf Mäuse aus Gold, denn ein Desaster ist ihnen allen und euren Führern.

5 Und so macht ihr Abbilder eurer Geschwülste und Abbilder eurer Mäuse, die das Land verderben, und gebt dem Elohim Israels Herrlichkeit; vielleicht erleichtert Er Seine Hand auf euch und auf eurem Elohim und auf eurem Land.

6 Und warum beschwert ihr eure Herzen, so wie Ägypten und der Pharao ihr Herz beschwerten? (War's) nicht, als Er's ihnen kahl machte (alles nahm), da entsandte jener sie, und sie gingen?

7 Und nun nehmt und macht einen neuen Wagen und nehmt zwei säugende Jungkühe, auf die noch kein Joch kam; und ihr bindet die Jungkühe an den Wagen, und ihre Söhne (Kälber) lasst ihr hinter ihnen weg ins Haus zurückkehren.

8 Und ihr nehmt die Lade Jewes und gebt sie auf den Wagen, und die goldenen Geräte, die ihr mit ihr als Schuldopfer zurückbringt, legt ihr in eine Kiste an ihrer (der Lade) Seite; und ihr entsendet sie, und sie wandelt weg.

9 Und ihr seht: Wenn sie den Weg gen Bejt Schemesch (Stadt im Losteil Judas) innerhalb ihrer Grenze hinaufsteigt, so tat Er, ja Er, uns dieses große Böse; wenn aber nicht, so erkennen wir, dass es nicht Seine Hand war, die uns berührte; ein Geschick war es dann, das uns zuteilwurde.

...

 Die Philister sahen sich gezwungen, die Lade zurückzugeben. Aber wie? Auf einem neuen Wagen, von Jungkühen gezogen. Der Wagen und die Kühe hatten noch nie etwas Unheiliges transportiert. Da die Philister gewisse Schuldgefühle hatten, den Elohim Israels geraubt zu haben, sandten sie Gaben aus Gold als eine Art Wiedergutmachung mit.

 Die Jungkühe gingen nicht zu ihren Kälbern zurück, sondern stracks gen Israel; daran war unzweifelhaft zu erkennen, dass man es mit dem Gott Israels zu tun hatte und die Ereignisse kein Zufall waren.

Die Rückgabe der Lade

10 Und die Mannen taten also und nahmen zwei säugende Jungkühe und banden sie an den Wagen, aber ihre Kälber versperrten sie im Haus.

11 Und sie legten die Lade Jewes in den Wagen und die Kiste und die goldenen Mäuse und die Abbilder ihrer Geschwülste.

12 Und die Jungkühe (gingen) geradewegs auf dem Weg nach Bejt Schemesch; auf dem einen Hochweg wandelten sie  ein Wandeln und Muhen , und nicht kehrten sie sich ab, weder zur Rechten noch zur Linken. Und die Führer der Philister wandelten hinter ihnen her bis zur Grenze Bejt Schemeschs.

13 Und die von Bejt Schemesch ernteten soeben die Weizenernte in der Tiefebene, und sie erhoben ihre Augen und sahen die Lade und freuten sich, sie zu sehen.

14 Und der Wagen kam zum Gefild Jehoschuas, des Bejt Schemeschiters, und blieb dort stehen; und dort war ein großer Stein. Und sie spalteten die Holzteile des Wagens und weihten die Jungkühe hinauf als Hinaufzuweihendes (Brandopfer) zu (Ehren) Jewes.

15 Und die Leviten brachten die Lade Jewes herab und die Kiste, die bei ihr war, in der die Geräte aus Gold waren, und sie legten sie zu dem großen Stein.  Und die Mannen Bejt Schemeschs weihten Hinaufzuweihendes hinauf und opferten an jenem Tag Opfer zu (Ehren) Jewes.

16 Und die fünf Führer der Philister sahen's, und sie kehrten um gen Ekron an jenem Tag.

17 Und dies waren die goldenen Geschwülste, die die Philister als Schuldopfer zu (Ehren) Jewes zurückbrachten: für (die Stadt) Aschdod eine, für Gaza eine, für Askalon eine, für Gat eine, für Ekron eine.

18 Und die goldenen Mäuse gemäß der Zahl aller Städte der fünf Führer der Philister von der Festungsstadt bis zum Dorf des Freilands und bis zu der großen Abhel (Trauerstätte, Wiese), auf der sie die Lade Jewes beließen, (der Stätte), die bis zu diesem Tag im Gefild Jehoschuas, des Bejt Schemeschiters, ist.

19 Und Er erschlug inmitten der Mannen Bejt Schemeschs, weil sie die Lade Jewes gesehen hatten, und Er erschlug im Volk 70 Mann (und) 50.000 Mann. Da trauerte das Volk, denn Jewe hatte einen großen Schlag im Volk geschlagen.

20 Und die Mannen Bejt Schemeschs sprachen: Wer kann angesichts Jewes stehen (bestehen), dieses heiligen Elohims, und zu wem soll Er, von uns weg, hinaufsteigen?

21 Und sie entsandten Beauftragte zu den Bewohnern Kirjat Jearims, sprechend: Die Philister brachten die Lade Jewes zurück; steigt herab, bringt sie zu euch hinauf!

...

 Die Lade war wieder in Israel! Die große Freude darüber wurde allerdings überaus getrübt, weil Jewe viele erschlug, und zwar deshalb, weil sie die Lade gesehen hatten (Vers 19). Denn nur die Leviten durften sie sehen und berühren; jeder nicht dazu Beauftragt musste sterben (4. Mose 1:51). Deshalb deckten die Leviten die Lade ab, wenn sie sie transportierten (4. Mose 4:6, 15, 20).

 Die Angabe »50.000 Mann« ist mir nicht erklärlich.

 

Kapitel 7

Der neue Standort der Bundeslade

1 Und die Mannen Kirjat Jearims kamen und brachten die Lade Jewes hinauf und brachten sie in das Haus Abinadabs auf einem Hügel; und sie heiligten seinen Sohn Eleasar, die Lade zu hüten.

2 Und es geschah: Von dem Tag an, da die Lade in Kirjat Jearim weilte, da mehrten sich die Tage, und so wurden es zwanzig Jahre (1119 - 1099 v. Chr.); und das ganze Haus Israel wehsang (wehklagte sehnsüchtig) nach Jewe.

...

 Sie wehsangen nach Jewe, »denn die Betrübnis nach (dem Willen) Gottes bewirkt Umsinnung zu einem unbereubaren Heil« (2. Kor. 7:10).

Israels Umkehr zu Jewe

3 Und Samuel sprach zu all dem Haus Israels, sprechend: Wenn ihr mit eurem ganzen Herzen zu Jewe zurückkehrt, so nehmt die ausländischen Elohim weg aus eurer Mitte und die Astarten (Göttinnen der Fruchtbarkeit und Liebe; auch Aschera und griech. Artemis genannt), und bereitet euer Herz für Jewe zu und dient Ihm, Ihm allein; und Er wird euch bergen vor der Hand der Philister.

4 Und die Söhne Israels nahmen die Baalim und die Astarten weg, und sie dienten Jewe, Ihm allein.

5 Und Samuel sprach: Scharet ganz Israel gen die (Stadt) Mizpa, und ich bete euch zugunsten zu Jewe.

6 Und sie wurden gen (die Stadt) Mizpa geschart und schöpften Wasser und schütteten es angesichts Jewes aus und fasteten an jenem Tag und sprachen dort: Wir verfehlten gegenüber Jewe. Und Samuel richtete die Söhne Israels in Mizpa.

...

 Die Ermahnung Samuel fruchtete: Israel erkannte seine Sünde und kehrte um. Das Wasserschöpfen ist im Rahmen der Reue zu verstehen.

Sieg über die Philister

7 Und als die Philister hörten, dass sich die Söhne Israels gen die Mizpa geschart hatten, da stiegen die Führer (zentraler Städte) der Philister hinauf gegen Israel; und die Söhne Israel hörten's und fürchteten sich aufgrund des Angesichts der Philister.

8 Und die Söhne Israels sprachen zu Samuel: Schweige nicht, dich von uns wegwendend, weg vom Wehschreien zu Jewe, unserem Elohim, sodass Er uns aus der Hand der Philister rettet.

9 Und Samuel nahm ein Milchlämmchen und weihte es hinauf als ein ganzes Hinaufzuweihendes (Ganzbrandopfer) zu (Ehren) Jewes. Und Samuel wehschrie zu Jewe zugunsten Israels, und Jewe antwortete ihm.

10 Und es geschah: Als Samuel das Hinaufzuweihende hinaufweihte, da kamen die Philister herzu zum Streit gegen Israel. Und Jewe machte donnern mit großem Schall an jenem Tag wider die Philister, und Er tummelte sie hin (stieß sie zur Flucht), und sie wurden angesichts Israels zerwuchtet (geschlagen).

11 Und die Mannen Israels gingen aus der Mizpa heraus und verfolgten die Philister, und sie schlugen sie bis unterhalb des (Ortes) Bejt Kar.

12 Und Samuel nahm einen Stein und legte ihn zwischen die Mizpa und den (Ort) Schen und rief seinen Namen Eben Ha Ezer (»Stein der Hilfe«) und sprach: Bis hierher half uns Jewe.

13 So wurden die Philister gebeugt, und sie fuhren nicht fort, innerhalb der Grenzen Israels zu kommen; und die Hand Jewes war alle Tage Samuels gegen die Philister.

14 Und die Städte, die die Philister von Israel genommen hatten, kehrten zu Israel zurück; die von Ekron bis Gat und alles innerhalb deren (der Städte) Grenze barg Israel, weg von der Hand der Philister. Und es war Friede (auch) zwischen Israel und dem Amoriter.

15 Und Samuel richtete Israel alle Tage seines Lebens.

16 Und er wandelte Jahr um Jahr und kreiste umher (machte die Runde) gen Bejt-El und gen die Gilgal und die Mizpa, und er richtete Israel an all diesen Orten.

17 Und seine Rückkehr war gen die Rama, denn dort war sein Haus, und dort richtete er Israel; und er baute dort einen Altar zu (Ehren) Jewes.

...

 Auf die Fürbitte Samuels hin schenkte Jewe den Sieg über die Philister und anschließend, solange Samuel lebte, die Bewahrung vor ihnen (Vers 13). Der Prophet und Priester Samuel war auch Richter (Vers 15), und zwar bis hinein in 38 der 40 Jahre der Regierungszeit Sauls. Samuel starb im Jahr 1027, Saul im Jahr 1025 v. Chr. Saul regierte zwei Jahre alleine (13:1).

 

Kapitel 8

Israel verlangt nach einem König

1 Und es geschah: Als Samuel alt geworden war, da setzte er seine Söhne als Richter für Israel ein.

2 Und es war der Name seines Sohnes, des Erstlings, Joel, und der Name seines Zweitgeborenen Abija; sie waren Richter in Beer Scheba.

3 Aber seine Söhne wandelten nicht auf seinem Weg, und sie streckten sich nach Bevorteilungen aus und nahmen Bestechung und dehnten (beugten) das Recht.

4 Da scharten sich alle Ältesten Israels zusammen und kamen zu Samuel nach Rama

5 und sprachen zu ihm: Da! Du, du bist alt geworden, und deine Söhne wandeln nicht auf deinen Wegen. Nun, setze uns einen König ein, uns zu richten, wie's in all den Nationen ist.

6 Und das Wort (die Sache) war übel in den Augen Samuels, als sie sprachen: Gib uns einen König, uns zu richten! Und Samuel betete zu Jewe.

7 Und Jewe sprach zu Samuel: Höre auf die Stimme des Volkes in allem, was sie zu dir sprechen, denn nicht dich verwarfen sie, sondern Mich verwarfen sie, weg vom Regieren über sie.

8 (Dies ist) gemäß all den Taten, die sie taten von dem Tag an, da Ich sie aus Ägypten heraufgebracht habe, bis zu diesem Tag. Und sie verließen Mich und dienten anderen Elohim; so tun sie auch noch dir.

9 Und nun, höre auf ihre Stimme! Jedoch, dass du gegen sie bezeugst, ja bezeugst und ihnen das Recht des Königs vermeldest, der über sie regieren wird.

...

 Es traf Samuel schwer, als er das Ansinnen des Volkes hörte, mit dem sie Jewe verwarfen. Doch nun wird Jewe auch durch ihre Könige an ihnen handeln. Diese hatte Mose übrigens bereits ankündigen dürfen, als er die Vorschriften für die künftigen Könige niederschrieb (5. Mose 17:14 - 20). Und schließlich wird das Königtum in den größten König einmünden, nämlich Jesus Christus.

Die Rechte des Königs

10 Und Samuel sprach all die Worte Jewes zu dem Volk, zu denen, die von ihm einen König erfragten.

11 Und er sprach: Dies wird das Recht des Königs, der über euch regieren wird: Eure Söhne wird er nehmen und sie für sich festlegen, dass sie auf all seinen Wagen und inmitten seiner Berittenen sind und angesichts seines Wagens laufen,

12 und um sie für sich festzulegen als Fürsten der Tausendschaften und Fürsten der Fünfzigschaften, und um das zu Pflügende zu pflügen und seine Ernte zu ernten, und um seine Kriegsgeräte zu machen und die Geräte seiner Fahrzeuge.

13 Und eure Töchter wird er nehmen zu Würzerinnen (Salbenmischerinnen) und zu Schlächterinnen und zu Bäckerinnen.

14 Und eure Gefilde und eure Weinberge und eure Ölbäume, die besten, wird er nehmen, und er wird sie seinen Dienern geben.

15 Und von eurem Samen (euren Saaten) und euren Weinbergen wird er den Zehnten nehmen, und er wird ihn seinen Kämmerern und seinen Dienern geben.

16 Und eure Diener und eure Mägde und eure (zum Heeresdienst) Erwählten, die besten, und eure Esel wird er nehmen und wird dies tun, dass sie seinen Auftrag (ausführen).

17 Von eurem Kleinvieh wird er den Zehnten nehmen, und ihr, ihr werdet ihm zu Dienern werden.

18 Und ihr werdet wehschreien an jenem Tag, weg vom Angesicht eures Königs, den ihr euch erwähltet, und nicht wird Jewe euch an jenem Tag antworten.

...

 Steuer, wem die Steuer gebührt, und Ehre, wem die Ehre gebührt, nämlich einem gottesfürchtigen König. Sollte ein solcher aber ungerecht oder gar tyrannisch sein, wird das Wehgeschrei nicht ausbleiben.

Das Volk bleibt beharrlich

19 Aber das Volk, sie weigerten sich, auf die Stimme Samuels zu hören, und sie sprachen: Nicht (sei's so), sondern ein König sei über uns,

20 sodass wir, auch noch wir, werden wie all die Nationen, und dass unser König uns richtet und uns angesichts auszieht und unsere Streite streitet.

21 Und Samuel hörte all die Worte des Volks, und er redete sie vor den Ohren Jewes.

22 Und Jewe sprach zu Samuel: Höre auf ihre Stimme, und du machst für sie einen König regieren. Und Samuel sprach zu den Mannen Israels: Gehet ein jeder in seine Stadt.

...

 Es war das Volk, das in seiner Widerspenstigkeit unbedingt einen König haben wollte. Zugleich aber war es auch der Wille Jewes, ihnen von nun an Könige zu geben.

 

Kapitel 9

Sauls Suche nach seines Vaters Eselinnen

1 Und da war ein Mann aus Benjamin, und sein Name war Kisch, der Enkelsohn Abhiels, des Sohnes Zerors, des Sohnes Bekhorats, des Sohnes Aphiachs, des Sohnes eines Mannes, eines Benjaminiters, ein Mächtiger des Heeres.

2 Und er hatte einen Sohn  sein Name war Saul (hebr. Schaul, übersetzt »Erfragter«) , ein (zum Heeresdienst) erwählter und guter (stattlicher), und kein Mann von den Söhnen Israels war besser (stattlicher) als er; von seiner Schulter an aufwärts war er groß, mehr (um Haupteslänge größer) als all das Volk.

3 Und die Eselinnen Kischs, des Vaters Sauls, waren verloren gegangen. Und Kisch sprach zu seinem Sohn Saul: Nimm dir doch einen von den Jünglingen (Jungknechten) und stehe auf, geh, suche die Eselinnen!

4 Und er ging hinüber in das Bergland Ephraims und ging hinüber im Land (in der Gegend) Schalischa; und sie fanden sie nicht. Und sie gingen hinüber im Land (in der Gegend) Schaalim, aber sie waren nicht da. Und er ging hinüber im Land des Benjaminiters, und sie fanden sie nicht.

5 Sie, sie kamen auch in das Land (Gebiet) Zuph, und Saul sprach zu seinem Jüngling, der mit ihm war: Geh, und wir wollen zurückkehren, dass nicht mein Vater von den Eselinnen ablässt und wegen uns bangt.

6 Und jener sprach zu ihm: Da, sieh doch! Ein Mann Elohims ist in dieser Stadt, und der Mann ist ein Verherrlichter; alles, was er redet, es kommt, ja kommt. Nun wollen wir dorthin gehen, vielleicht kündet er uns unseren Weg, auf den zu wir wandeln sollen.

7 Und Saul sprach zu seinem Jüngling: Da! wir gehen; aber was bringen wir dem Mann, denn das Brot aus unseren Gefäßen ist ausgegangen, und (wir haben) nichts Gewahrbares, es dem Mann Elohims zu bringen. Was haben wir bei uns?

8 Und der Jüngling fuhr fort, Saul zu antworten und sprach: Da! In meiner Hand findet sich noch ein Viertel Schekel Silber, und dies gebe ich dem Mann Elohims, sodass er uns unseren Weg kündet.

9 Vordem war's in Israel: So sprach jedermann, wenn er ging, dem Elohim nachzuforschen (Ihn zu befragen): Gehet (Kommt), und wir wollen zu dem Seher gehen!, denn der, der heutzutage Prophet ist, wurde vordem »Der Seher« genannt.

10 Und Saul sprach zu seinem Jüngling: Gut ist dein Wort; geh (komm), wir wollen gehen. Und sie gingen in die Stadt, wo der Mann Elohims war.

11 Als sie den Aufstieg zur Stadt hinaufstiegen, da fanden sie, ja sie, Maiden, die herausgingen, um Wasser zu schöpfen, und sprachen zu ihnen: Ist der Seher in diesem Ort?

12 Und sie antworteten ihnen und sprachen. Da! Er ist schon vor dir da. Sei nun schnell, denn am heutigen Tag kam er in die Stadt, denn am heutigen Tag hat das Volk ein Opferfest auf der Kuppe.

13 Sowie ihr in die Stadt hineinkommt, so findet ihr ihn noch ehe er zu der Kuppe hinaufsteigt, um zu essen, denn nicht isst das Volk, bis er gekommen ist, denn er, er segnet das Opfer; danach essen die Gerufenen (Geladenen). Und nun, steigt hinauf, denn wie's dem heutigen Tag zukommt, werdet ihr ihn, ja ihn, finden.

...

 Alles steht Jewe zu Gebote, auch verschollene Eselinnen, um die Begegnung Sauls mit Samuel herbeizuführen. Der eine suchte Eselinnen, der andere einen König.

 Es war damals nicht ausgeschlossen, Jewe auf einem Berg zu opfern, wie auch einst Jakob beim Friedensschluss mit Laban es tat (1. Mose 31:54).

Die Begegnung

14 Da stiegen sie hinauf zur Stadt. Sie kamen in der Mitte der Stadt an, und da! Samuel ging heraus, ihnen zu begegnen, um zu der Kuppe hinaufzusteigen.

15 Und Jewe hatte das Ohr Samuels enthüllt, einen Tag vor dem Kommen Sauls, sprechend:

16 Morgen um diese Zeit entsende Ich einen Mann aus dem Land Benjamin zu dir, und du salbst ihn zum Herzog über mein Volk Israel, und er wird mein Volk aus der Hand der Philister retten, denn Ich sah Mein Volk, denn sein Geschrei kam zu Mir.

17 Und Samuel sah Saul, und Jewe antwortete ihm: Da! Dies ist der Mann, von dem Ich zu dir gesprochen habe; dieser gebietet Meinem Volk Einhalt.

18 Da kam Saul inmitten des Tores zu Samuel herzu und sprach: Berichte mir doch, wo ist dieses Haus des Sehers?

19 Und Samuel antwortete Saul und sprach: Ich bin der Seher. Steige mir angesichts zu der Kuppe hinauf, und ihr esst mit mir am heutigen Tag, und ich entsende dich am Morgen, und alles, was in deinem Herzen ist, berichte ich dir.

20 Und was die Eselinnen betrifft, die, die dir verloren gegangen sind am heutigen Tag vor drei Tagen: Neige dein Herz ihnen nicht zu, denn sie wurden gefunden. Und zu wem hin ist alles Begehren Israels? (Ist's) nicht dir zu und all dem Hause deines Vaters?

21 Da antwortete Saul und sprach: Bin ich nicht ein Benjaminiter, aus den Kleinen der Stämme Israels, und meine Sippe ist die geringste all der Sippen der Stämme Benjamins? Und warum redest du zu mir gemäß diesem Wort?

22 Und Samuel nahm Saul und seinen Jüngling und brachte sie in ein Zimmer, und er gab ihnen einen Platz am Kopf der Tafel, und sie waren etwa dreißig Mann.

23 Und Samuel sprach zu dem Schlächter (Koch): Gib die Zuteilung, die ich dir gegeben habe, von der ich zu dir sprach: Lege sie neben dir hin!

24 Da erhöhte (erhob für die höhere Bestimmung) der Schlächter das Schenkelstück und das, was auf ihm war, und legte es angesichts Sauls hin. Und Samuel sprach: Da! Dies ist das Verbliebene, lege es dir angesichts, iss, denn für die bezeugte (bestimmte) Zeit wurde es für dich gehütet, als ich sprechend das Volk rief (einlud). Und Saul aß mit Samuel an jenem Tag.

25 Und sie stiegen von der Kuppe herab in die Stadt, und er redete mit Saul auf dem Dach.

26 Und sie standen früh auf; und es geschah: Als die Schwarzröte (frühe Morgenröte)  aufstieg, da rief Samuel dem Saul auf dem Dach, sprechend: Steh auf, dass ich dich entsende! Und Saul stand auf, und sie gingen hinaus, sie beide, er und Samuel, nach draußen.

27 Als sie zum Ende der Stadt hinabstiegen, da sprach Samuel zu Saul: Sprich zu dem Jüngling, dass er vor uns hinübergeht  und dieser ging hinüber ; du aber bleibe stehen, wie's diesem Tag (zukommt), und ich lasse dich das Wort Elohims hören.

...

 Von Jewe informiert und vom Geist geleitet, erkannte Samuel den, der König werden sollte. Wenn auch in Frageform, so sprach er gleichwohl deutlich aus, dass Israel den Saul zum König begehrte (Vers 20). Saul reagierte mit großer Bescheidenheit (Vers 21). Bei dem anschließenden Festmahl wurde ihm bereits eine bevorzugte Behandlung zuteil, wie es seiner für ihn vorgesehenen Würde entsprach.

 

Kapitel 10

Samuel salbt Saul

1 Und Samuel nahm die Flasche des Öls und goss es auf sein Haupt und küsste ihn und sprach: (Ist's) nicht, dass Jewe dich zum Herzog über Sein Losteil gesalbt hat?

2 Indem du am heutigen Tag von mir weggehst, so wirst du bei der Grabstätte Rachels zwei Mannen finden, innerhalb der Grenze Benjamins in Zelzach, und sie werden zu dir sprechen: Die Eselinnen wurden gefunden, die zu suchen du gewandelt bist, und da! Dein Vater ließ die Sache betreffs der Eselinnen fahren und bangt um euch, sprechend: Was soll ich bezüglich meines Sohnes tun?

3 Und wechselst du von dort weiter und kommst bis zum Götterbaum Tabors, so werden dich dort drei Mannen finden, die zu dem Elohim Bejt-Els hinaufsteigen; einer trägt drei Böckchen und einer trägt drei Laibe Brot und einer trägt ein Gefäß Wein.

4 Und sie werden dich bezüglich des Friedens (Wohlbefindens) fragen (dich grüßen) und werden dir zwei Brote geben, und du nimmst sie aus ihrer Hand.

5 Danach wirst du zu dem Elohim-Hügel kommen, wo die Stellmale (Weihesäulen) der Philister sind. Und es wird geschehen: Sowie du dort in die Stadt kommst, so wirst du einer Truppe Propheten entgegenkommen, die von der Kuppe herabsteigen, und ihnen angesichts sind Laute und Tamburin und Flöte und Harfe; und sie prophezeien.

6 Und der Geist Jewes kommt auf dich, und du wirst mit ihnen prophezeien, und du wirst zu einem anderen Mann verwandelt werden.

7 Und es geschieht: So denn dir diese Zeichen kommen, so tue du, was deine Hand finden wird, denn der Elohim ist mit dir.

8 Und du steigst mir angesichts gen die (Stadt) Gilgal hinab, und da! Ich werde zu dir hinabsteigen, um Hinaufzuweihende hinauf zu weihen, um Friedensopfer zu opfern. Sieben Tage wartest du, bis ich zu dir komme und dich erkennen lasse, was du tun sollst.

...

 Samuel salbte Saul zum König, setzte ihn also in sein Amt ein und vermittelte ihm zugleich die Befähigung, es auszuüben (Vers 1). Die Salbung sollte ihre Vollendung darin finden, dass der Geist Jewes auf Saul kam (Vers 6).

 Unterwegs darf Saul zwei Brote entgegennehmen (Vers 4), ein Zeichen dafür, dass er von nun an seinen Lebensunterhalt von seinen Untertanen entgegennehmen darf.

 Indem der Geist Jewes auf Saul kommt, wird er zu einem anderen Menschen verwandelt werden (Vers 6). Der Geist Jewes wird ihn zu einem neuen Menschen machen. Saul wird kein alter Mensch, ein Mensch in Adam, mehr sein, sondern ein neuer Mensch, ein Mensch in Jewe oder, wie wir heute sagen würden, in Christus. Saul wird kein seelischer Mensch mehr sein, sondern ein geistlicher. Seine Tauglichkeit  kommt nur von Gott (2. Kor .3:5).

Die Zeichen treffen ein

9 Und es geschah: Als er seine Schulter wandte, von Samuel wegzugehen, da verwandelte ihm Elohim das Herz in ein anderes, und all diese Zeichen kamen an jenem Tag.

10 Und sie kamen dort zu dem Hügel, und da! Eine Truppe Propheten, ihm zu begegnen. Und der Geist Elohims kam auf ihn, sodass er in ihrer Mitte prophezeite.

11 Und es geschah: Als alle, die ihn von gestern und ehegestern her näher kannten, sahen, und da! Mit den Propheten prophezeite er!, da sprach das Volk, ein jeder zu seinem Genossen: Was ist dies, das dem Sohn Kischs wurde? Ist auch noch Saul inmitten der Propheten?

12 Und ein Mann von dort antwortete und sprach: Und wer ist ihr (der Propheten) Vater? Darum wurde dies zu einem Vergleich (ziehenden Wort) (Sprichwort). Ist auch noch Saul inmitten der Propheten?

13 Und er vervollständigte das Prophezeien und kam zu der Kuppe.

14 Und der Onkel Sauls sprach zu ihm und zu seinem Jüngling: Wohin wandeltet ihr? Und er sprach: Die Eselinnen zu suchen; und als wir sahen, dass sie nicht da waren, da kamen wir zu Samuel.

15 Und der Onkel Sauls sprach: Berichte mir doch, was hat Samuel zu euch gesprochen?

16 Und Saul sprach zu seinem Onkel: Er berichtete, ja berichtete uns, dass die Eselinnen gefunden wurden. Aber die Sache des Regierens, von der Samuel gesprochen hatte, berichtete er ihm nicht.

...

 Saul bekam ein neues Herz (Vers 9), was untrennbar damit verbunden war, dass der Geist Elohims auf ihn kam (Vers 10). Im Zuge der Wiederkunft Jesu zu Seinem Volk wird ganz Israel wiedergeboren werden und mithin ein neues Herz empfangen (Hes. 36:26).

 Das Sprichwort »Ist etwa Saul unter den Propheten gebraucht man noch heute, um die Überraschung über ein unerwartetes Phänomen auszudrücken.

 Unter dem Vater der Propheten (Vers 12) war wohl ihr Leiter oder Gründer der Gruppe zu verstehen, der Saul unerklärlicherweise unter die Propheten aufgenommen habe.

 Saul berichtete seinem Onkel nicht alles (Vers 16); als demütiger Mann verkündete er sein Königtum nicht selbst, das ihm von höherer Stelle gegeben werden sollte.

 

Die öffentliche Erwählung Sauls zum König

17 Und Samuel ließ das Volk gen die (Stadt) Mizpa zu Jewe herbeischreien.

18 Und er sprach zu den Söhnen Israels: So spricht Jewe, der Elohim Israels: Ich, Ich brachte Israel aus Ägypten herauf, und Ich barg euch aus der Hand Ägyptens und aus der Hand all der Königreiche, derer, die euch unterdrückten.

19 Ihr aber, am heutigen Tag verwarft ihr euren Elohim, der euch Retter war aus all eurem Bösen und euren Bedrängnissen, und ihr spracht zu Ihm: So denn sei's: Einen König legst Du über uns fest! Und nun, stellt euch angesichts Jewes auf, nach euren Stämmen und euren Tausendschaften.

20 Und Samuel ließ alle Stämme Israels nahen, und durch das Los wurde der Stamm Benjamin verfangen.

21 Und er ließ den Stamm Benjamin nahen nach seinen Sippen, und durch das Los wurde die Sippe des Mathri verfangen, und durch das Los wurde Saul, der Sohn Kischs, verfangen, und sie suchten ihn, aber er wurde nicht gefunden.

22 Und sie befragten Jewe nochmals: Ist noch jemand hierher gekommen? Und Jewe sprach: Da! Er hat sich bei den Geräten versteckt.

23 Da liefen sie und holten ihn von dort, und er stellte sich inmitten des Volkes hin; und er übertraf das Volk an Körpergröße von seiner Schulter an aufwärts.

24 Und Samuel sprach zu all dem Volk: Habt ihr gesehen, welchen Jewe erwählte, dass keiner ist wie er in all dem Volk? Und all das Volk, sie jauchzten und sprachen: Es lebe der König!

25 Und Samuel redete zu (bekundete) dem Volk das Recht der Regierung und schrieb es in eine Urkunde und beließ sie angesichts Jewes. Und Samuel entsandte all das Volk, einen jeden zu seinem Haus.

26 Und auch noch Saul wandelte zu seinem Haus gen Gibea, und mit ihm gingen die des Heeres, deren Herz Elohim berührt hatte.

27 Aber Söhne der Niedertracht sprachen: Was kann uns dieser schon retten? Und sie verachteten ihn, und nicht brachten sie ihm ein Geschenk; er aber schwieg.

...

 Auch wenn Israel mit seinem Verlangen nach einem König Jewe verwarf  (Vers 19; 1. Sam. 8:7), so blieb Er dennoch ihr Elohim und oberster Regent, der das Herz der Könige lenkt (Spr. 21:1).

 Jewe wählte Saul aus, auf seine Anwesenheit kam es dabei nicht an (Vers 22). Er hatte sich wohl aus Bescheidenheit versteckt. Es zeugt von Weisheit, bescheiden zu sein (Spr. 11:2). Dann stellte Samuel dem Volk den Erwählten vor, und sie jauchzten: Es lebe der König! So hatte Israel nun einen König.

 Dann bekundete Samuel dem Volk die Rechte des Königs, vermutlich wie in Kapitel 8:10, und sicherlich auch, welchen Rechten der König unterstellt ist (siehe 5. Mose 17:14 - 20).

 Nicht alle waren begeistert (Vers 27). Es war niederträchtig, die Wahl Jewes infrage zu stellen. Sollten sie Saul gar die Gefolgschaft verweigern, wäre dies Auflehnung gegen Jewe.

 Gemäß dem prophetischen Wort Jakobs über seine Söhne wird das Zepter der Königsherrschaft nicht vom Stamm Juda weichen (1. Mose 49:10). Die verheißene, auf den Messias zulaufende Dynastie musste aus Juda stammen. Saul aus dem Stamm Benjamin gehörte nicht zu dieser Linie. Das Volk hatte nicht gewartet, bis Jewe einen König aus Juda beruft.

Sauls Siege (1. Samuel 11 - 14)

Kapitel 11

Der Hilferuf Jabeschs

1 Und Nachasch, der Amoniter, stieg hinauf und belagerte Jabesch Gilead. Und alle Mannen Jabeschs sprachen zu Nachasch: Schneide uns einen Bund, so dienen wir dir.

2 Da sprach Nachasch, der Amoniter, zu ihnen: Unter dieser Bedingung will ich ihn euch schneiden, indem ich euch jedes rechte Auge aushöhle, und dies lege ich als Schmach auf ganz Israel.

3 Da sprachen die Ältesten Jabeschs zu ihm: Lass ab von uns 7 Tage, und wir wollen Beauftragte innerhalb all der Grenze Israels entsenden, und wenn uns kein Retter ist, so gehen wir zu dir hinaus.

4 Und die Beauftragten kamen gen die (Stadt) Gibea Sauls und redeten die Worte vor den Ohren des Volks; und all das Volk, sie erhoben ihre Stimme und weinten.

5 Und da! Saul kam hinter dem Rindvieh her von dem Gefild. Und Saul sprach: Was ist dem Volk, dass sie weinen? Und sie erzählten ihm die Worte der Mannen Jabeschs.

6 Da kam der Geist Elohims auf Saul, als er diese Worte hörte, und sein Zorn entbrannte überaus.

7 Und er nahm ein Gespann Rinder und zerstückte sie und entsandte die Stücke innerhalb all der Grenze Israels in der Hand der Beauftragten, sprechend: Wer nicht mit uns hinausgeht, hinter Saul und hinter Samuel her, seinem Rindvieh soll ebenso getan werden! Da fiel das Ängstende Jewes auf das Volk, und sie gingen hinaus wie ein Mann.

8 Und er musterte sie in Besek, und die Söhne Israels waren 300.000 und die Mannschaft Judas 30.000.

...

 Die Amoniter waren Nachkommen Lots und wohnten im Osten des Jordans südlich des Flusses Jabok. Saul hatte noch kein Heer, sodass es kein Risiko für Nachasch war, die Stadt Jabesch in Gilead im Losteil Gads anzugreifen.

 Die Bedrohten baten um sieben Tage Aufschub und waren bereit, zu ihm hinauszugehen. Der Begriff »hinausgehen« konnte als »um sich zu ergeben« verstanden werden, aber auch als »zum Kampf hinausziehen«.

 Als Saul von all dem hörte, kam der Geist Jewes auf ihn und leitete ihn zur richtigen Entscheidung an. Er sammelte ein Heer in Besek westlich des Jordans gegenüber von Jabesch.

Sauls Sieg und Bestätigung als König

9 Und sie sprachen zu den Beauftragten, denen, die gekommen waren: So sprecht ihr zu jedermann Jabesch Gileads: Morgen wird euch die Rettung zuteil, wenn sich die Sonne erhitzt. Und die Beauftragten kamen und berichteten den Mannen Jabeschs, und sie freuten sich.

10 Und die Mannen Jabeschs (ließen zu Nachasch) sprechen: Morgen werden wir zu euch hinausgehen, sodass ihr uns gemäß all dem in euren Augen Guten tut.

11 Und es geschah am nächsten Tag, da legte Saul das Kriegsvolk fest, drei Hauptschaften (Truppen), und sie kamen zur Zeit der Morgenwache mitten in das Heerlager und schlugen Amon, bis sich der Tag erhitzte. Und es geschah: Die Verbliebenen wurden zerstreut, und nicht blieben zwei von ihnen vereint.

12 Da sprach das Volk zu Samuel: Wer sprach da: »Sollte Saul über uns regieren Gebt diese Mannen her, dass wir sie töten!

13 Aber Saul sprach zu dem Volk: Niemand wird an diesem Tag getötet, denn am heutigen Tag verschaffte Jewe eine Rettung in Israel.

14 Und Samuel sprach zu dem Volk: Geht, und wir wollen gen die Gilgal gehen, und wir erneuern dort die Königsherrschaft.

15 Da ging all das Volk gen die Gilgal und opferten dort Opfer, ja Friedensgaben, angesichts Jewes. Und Saul und alle Mannen Israels freuten sich dort bis zum Übermaß.

...

 Jewe hatte Saul den Sieg gegeben. Diesem Tag der Rettung entsprach es in der Weisheit Sauls, dass er seine politischen Gegner (1. Sam. 10:27) nicht töten ließ, sondern ihnen vergab. Und Samuel und das Volk bestätigten sodann in Gilgal das Königtum Sauls. Und das Opferfest unterstrich die Bedeutung dieses Ereignisses.

 

Kapitel 12

Samuels untadelige Amtsführung

1 Und Samuel sprach zu ganz Israel: Da! Ich hörte auf eure Stimme bezüglich allem, was ihr zu mir gesprochen habt, und ich machte einen König über euch regieren.

2 Und nun, da! Der König wandelt euch angesichts. Ich aber, ja ich, bin alt und grau geworden, und meine Söhne, da! Sie sind bei euch. Und ich, ich wandelte euch angesichts von meinen Jugendzeiten an bis zu diesem Tag.

3 Da bin ich; antwortet gegen mich in der Gegenwart Jewes und in der Gegenwart Seines Gesalbten (Saul): Wem nahm ich einen Stier, oder wem nahm ich einen Esel, oder wen erpresste ich, wen zerknickte ich, und aus wessen Hand nahm ich Schirmendes (zudeckendes Bestechungsgeld) und verheimlichte (verhüllte) mit ihm meine Augen? Wenn, so gebe ich es euch zurück.

4 Und sie sprachen: Nicht erpresstest du uns, und nicht nahmst du etwas aus jemandes Hand.

5 Und er sprach zu ihnen: Zeuge ist Jewe gegen euch und Zeuge ist Sein Gesalbter (Saul) an diesem Tag, dass ihr nicht etwas in meiner Hand fandet. Und ein jeder sprach: Er ist Zeuge!

...

 Gläubige und treue Menschen wandeln Gott und den Menschen wohlgefällig.

Samuel ermahnt das Volk

6 Und Samuel sprach zu dem Volk: Jewe ist's, der Mose und Aaron gemacht hatte und der eure Väter aus dem Land Ägypten heraufgebracht hat.

7 Und nun, stellt euch auf, und ich will euch betreffend Recht bekommen angesichts Jewes, alle Rechtfertigungen (Gerechtigkeiten) Jewes betreffend, die Er an euch und an euren Vätern getan hat.

8 Als Jakob nach Ägypten gekommen war und eure Väter zu Jewe wehschrien, da entsandte Jewe Mose und Aaron, und sie machten eure Väter aus Ägypten herausgehen und gaben ihnen an diesem Ort Wohnsitz.

9 Aber jene vergaßen Jewe, ihren Elohim, und Er verkaufte sie in die Hand Siseras, des Fürsten des Heeres Chazors, und in die Hand der Philister und in die Hand des Königs Moabs; und sie kämpften gegen sie.

10 Da wehschrien sie zu Jewe und sprachen: Wir verfehlten, denn wir verließen Jewe und dienten den Baalim und der Aschtarot (weiblicher Götze der Fruchtbarkeit und Liebe). Und nun, berge uns aus der Hand unserer Feinde, denn wir dienen Dir.

11 Da entsandte Jewe Jerubaal (Beiname Gideons) und Bedan (ein Richter) und Jiphtach (ein Richter) und Samuel, und Er barg euch aus der Hand eurer Feinde ringsum, und ihr wohntet in Sicherheit.

12 Und als ihr saht, dass Nachasch, der König der Söhne Amons, wider euch kam, da spracht ihr zu mir: Nicht sei's so, sondern ein König regiere über uns!  und ist doch Jewe, euer Elohim, euer König!

13 Und nun, da: Der König, den ihr erwähltet, den ihr erfragtet! Und da! Jewe gab einen König über euch.

14 Wenn ihr Jewe fürchtet und Ihm dient und auf Seine Stimme hört und nicht gegen (den Befehl des) Mundes Jewes erbittert, so werdet ihr, auch noch ihr, und auch noch der König, der über euch regiert, hinter Jewe, eurem Elohim, (befunden).

15 Aber wenn ihr nicht auf die Stimme Jewes hört und erbittert seid gegen (den Befehl des) Mundes Jewes, so wird die Hand Jewes gegen euch und gegen eure Väter sein.

16 Also nun, stellt euch auf und seht diese große Sache, die Jewe euch zu Augen tun wird.

17 Ist nicht am heutigen Tag Weizenernte? Ich werde zu Jewe rufen, sodass er Donnerstimmen und Regen gibt, und erkennt und seht, dass euer Böses vielfältig ist, das ihr in den Augen Jewes getan habt, euch einen König zu erfragen.

18 Und Samuel rief zu Jewe, und Jewe gab Donnerstimmen und Regen an jenem Tag. Da fürchtete all das Volk Jewe und Samuel  überaus.

19 Und all das Volk sprach zu Samuel: Bete zugunsten deiner Diener zu Jewe, deinem Elohim, sodass wir nicht sterben, denn wir fügten auf all unsere Verfehlungen Böses hinzu, uns einen König zu erfragen.

20 Und Samuel sprach zu dem Volk: Fürchtet euch nicht!  Ihr, ihr tatet zwar all dieses Böse, nur kehrt euch nicht ab, hinter Jewe weg! Und ihr dient Jewe mit eurem ganzen Herzen.

21 Und ihr kehrt euch nicht ab, denn hinter dem Chaos her wär's, hinter denen her, die nichts nützen und nicht bergen, denn Chaos sind sie.

22 Denn nicht wird Jewe Sein Volk fahren lassen wegen Seines großen Namens, denn Jewe ist geneigt (beabsichtigt), euch Sich zum Volk zu machen.

23 Auch noch ich  weitab sei's mir, Jewe gegenüber zu verfehlen, abzulassen, zu euren Gunsten zu beten; und ich werde euch (in das) Ziel (einweisen), in den guten und geraden Weg.

24 Jedoch fürchtet Jewe! Und ihr dient Ihm in der Wahrheit mit eurem ganzen Herzen, denn seht, in welcher Weise Er's mit euch groß machte (Er Großes an euch tat).

25 Wenn ihr aber Böses, ja Böses tut, so werdet auch noch ihr, auch noch euer König, hinweggesammelt (weggerafft) werden.

...

 Samuel gründete seine Ermahnung auf die Geschichte Israels. Er erinnerte an die Rettung aus Ägypten und aus der Hand vieler Feinde. Wie einst Mose legte er ihnen Segen und Fluch vor (Verse 22 + 25). Seine Worte wurden durch Donner und Regen bestätigt, durch ein Wunder, weil dies zur Zeit der Weizenernte im Mai und Juni undenkbar war.

 In Vers 12 brachte Samuel in sehr geraffter Weise das Verlangen nach einem König mit den Amonitern in Verbindung, als ob sie schon im Anmarsch gewesen wären, wohl weil sie als mögliche Bedrohung empfunden wurden.

 Das Volk bat um Vergebung (Vers 19), die ihm gewährte wurde. Ihre Sünde war nun Vergangenheit, in der Zukunft aber sollten sie Jewe wirklich fürchten und ehren (Vers 20 + 24). Dabei erwähnte Samuel die unumstößliche Verheißung, dass Gott Sein Volk nicht verstoßen werde (Vers 22; Ps. 94:14; Röm. 11:1, 2). Israel wird Sein Volk werden, ein heiliges Volk (2. Mose 19:5, 6; 5. Mose 7:6 - 8; 1. Pet. 2:9).

 

Kapitel 13

Die Sammlung des Heeres gegen die Philister

1 Ein Sohn von Jahren war Saul (vmtl. von 60 Jahren, als Samuel starb und er allein regierte) bei seinem (allein) Regierendwerden, und zwei Jahre regierte er (allein) über Israel.

2 Und Saul erwählte sich 3.000 aus Israel, und davon wurden bei Saul 2.000 in Michmas und im Bergland Bejt-Els befunden, und 1.000 wurden bei Jonatan in Gilead Benjamin befunden. Aber das Übrige des Kriegsvolks entsandte er, einen jeden zu seinen Zelten.

3 Und Jonatan schlug die Stellung (Heeresabteilung) der Philister, die in Geba war, und die Philister hörten es, und Saul ließ in den Schophar stoßen in all dem Land, sprechend: Die Hebräer sollen es hören!

4 Und ganz Israel, sie hörten, sprechend: Saul schlug die Stellung der Philister, und auch noch machte Israel sich stinkend (anrüchig) bei den Philistern. Da wurde das Volk herbeigeschrien hinter Saul her gen die Gilgal.

5 Die Philister aber versammelten sich, mit Israel zu streiten: 30.000 Fahrzeuge und 6.000 Berittene und Kriegsvolk so viel wie der Sand, der am Gestade des Meeres ist. Und sie stiegen herauf und lagerten in Michmas östlich von Bejt Awen.

6 Und als die Mannschaft Israels sah, dass sie bedrängt war, dass das Volk getrieben wurde, da versteckte sich das Volk in den Höhlen und in den Felsspalten und in den Steilfelsen und in den Grotten und in den Zisternen.

7 Und etliche Hebräer gingen über den Jordan ins Land Gad und Gilead. Saul aber, er war noch in Gilgal, und all das Kriegsvolk, sie zitterten hinter ihm her.

...

 Saul regierte insgesamt 40 Jahre (Vers 1; Ap. 13:21).

 Auf die Krise, die Jonatan heraufbeschworen hatte (Vers 3), reagierte Saul sofort und versammelte das Kriegsvolk in Gilgal (Vers 4), das aber von der Angst gepackt wurde.

Saul wird verworfen

8 Und er (Saul) wartete volle sieben Tage auf die bezeugte Zeit zu, die Samuel (festgelegt) hatte (1. Sam. 10:8); aber Samuel kam nicht gen die Gilgal. Und das Volk zerstreute sich von ihm (Saul) weg.

9 Da sprach Saul: Bringt das Hinaufzuweihende (Brandopfer) und die Friedensgaben zu mir herzu! Und er weihte das Hinaufzuweihende hinauf.

10 Und es geschah: Als er vervollständigt (beendet) hatte, das Hinaufzuweihende hinaufzuweihen, und da! Samuel kam. Und Saul ging hinaus, ihm zu begegnen, um ihn (im Gruß) zu segnen.

11 Und Samuel sprach: Was tatest du? Und Saul sprach: Dieweil ich sah, dass das Volk zerschellte (auseinandertrieb, sich verlief) von mir weg, und du, nicht kamst du zur bezeugten Zeit der Tage, und die Philister waren in Michmas versammelt,

12 da sprach ich: Nun werden die Philister zu mir gen die Gilgal herabsteigen, und ich habe das Angesicht Jewes nicht bewirbelt (bestürmt)! Und ich bezwang (überwand) mich und weihte das Hinaufzuweihende hinauf.

13 Und Samuel sprach zu Saul: Unsinnig warst du, nicht hütetest du das Gebot Jewes, deines Elohims, das Er dir gebot, denn nun hätte Jewe dein Königtum über Israel bereitet (befestigt) bis zum Äon.

14 Nun aber wird dein Königtum nicht bestätigt. Jewe suchte Sich einen Mann nach Seinem Herzen, und Jewe hat ihn zum Herzog über Sein Volk entboten, denn nicht hütetest du, was Jewe dir gebot.

...

 Saul hätte auf Samuel warten müssen; nur er als Priester war berechtigt, Opfer und Gaben darzubringen. Gegen das Gebot Jewes zu handeln

(3. Mose 6:2, 5), war unsinnig und Sünde. Deshalb sollte kein Nachkomme Sauls mehr auf dem Königsthron sitzen, gar bis zum tausendjährigen Königreichsäon. Unter diesem Aspekt war Saul nun verworfen.

 Dann offenbarte Samuel, dass Jewe Sich einen anderen Mann gesucht habe, einen nach Seinem Herzen (Vers 14). Der Apostel Paulus griff dies in seiner Rede im pisidischen Antiochien wie folgt auf. »Nachdem Er (Gott) ihn (Saul) abgesetzt hatte, erweckte er ihnen David zum König, von dem Er bezeugte: Ich fand David, den Sohn Isais, einen Mann nach Meinem Herzen, der Meinen gesamten Willen ausführen wird. Aus dessen Samen  hat Gott nach der Verheißung für Israel als Retter Jesus zugeführt« (Ap. 13:22, 23).

Die militärische Schwäche Israels

15 Und Samuel stand auf und stieg von der Gilgal weg hinauf gen Gibea Benjamin. Und Saul musterte das Kriegsvolk, das bei ihm gefunden wurde, etwa 600 Mann.

16 Und Saul und sein Sohn Jonatan und das Kriegsvolk, das bei ihnen gefunden wurde, weilten in Gibea Benjamin, die Philister aber lagerten in Michmas.

17 Da ging die Verderbertruppe (Eliteeinheit) hinaus aus dem Heerlager der Philister in drei Elitetrupps: ein Elitetrupp wandte sich dem Weg gen Ophra zu zum Land Schual,

18 und ein Elitetrupp wandte sich dem Weg gen Bejt Choron zu, und ein Elitetrupp wandte sich dem Weg der Grenze zu, von wo aus man Auslug hat auf die Schlucht der Zeboim gen die Wildnis.

19 Im ganzen Land Israel aber wurde nicht ein Schmied gefunden, denn die Philister hatten gesprochen: Dass die Hebräer ja nicht ein Schwert oder einen Speer machen!

20 Und all Israel, sie mussten zu den Philistern hinabsteigen, jedermann, um seine Pflugschar und seinen Karst (Erdhacke) für sein Beil und seine Sichel schärfen zu lassen.

21 Und eine Feile mit (zwei) Schneiden war (die Bezahlung) für die Sicheln und für die Karste und für die Dreizinkenhacke und für die Beile und wenn der Ochsenstachel gerade zu biegen war.

22 Und es war am Tag des Kampfes, da wurde nicht Schwert oder Speer in der Hand all des Kriegsvolks gefunden, das bei Saul und bei Jonatan war; aber für Saul und für seinen Sohn Jonatan wurden sie gefunden.

23 Und eine (sich in) Stellung (begebende Einheit) der Philister ging heraus dem Übergang von Michmas zu.

...

 Die militärische Lage Israels war aussichtslos. Jewe aber rettet nicht mit Schwert und Speer (1. Sam. 17:47).

 

Kapitel 14

Jonatans Handstreich

1 Und es geschah eines Tages, da sprach Jonatan, der Sohn Sauls, zu dem Jüngling (Knappen), der seine Waffen trug: Gehe mit, und wir wollen zur Stellung der Philister hinübergehen, diese da, die jenseits von uns ist. Seinem Vater aber berichtete er's nicht.

2 Und Saul saß am Ende der (Stadt) Gibea unter dem Granatapfelbaum, der in Miron war; und das Kriegsvolk, das bei ihm war, waren etwa 600 Mann.

3 Und Achija, der Sohn Achitubs, der der Bruder Ichabods, des Sohnes Pinechas, des Sohnes Elis, des Priesters Jewes in Schilo war, trug das Ephod. Und auch das Kriegsvolk erkannte nicht, dass Jonatan weggegangen war.

4 Und zwischen den Pässen, die Jonatan zu überqueren suchte auf die Stellung der Philister zu, war ein Felszahn diesseits, und ein Felszahn war gegenüber, und der Name des einen war Bozez (Byssusartiger), und der Name des anderen war Sene (Dornbebuschtes).

5 Der eine Zahn war wie eine Säule, im Norden, Michmas gegenüber, und der andere war im Süden, Geba gegenüber.

6 Und Jonatan sprach zu dem Jüngling, der seine Waffen trug: Gehe mit und wir wollen zur Stellung dieser Unbeschnittenen hinübergehen; vielleicht tut Jewe etwas für uns, denn für Jewe gibt es nichts Aufhaltendes, um durch viel oder wenig zu retten.

7 Und sein Waffenträger sprach zu ihm: Tue alles, was in deinem Herzen ist, wende es dir zu! Da! Ich bin mit dir gemäß deinem Herzen.

8 Und Jonatan sprach: Da! Wir gehen hinüber zu den Mannen, und wir enthüllen (zeigen) uns ihnen.

9 Wenn sie dann so zu uns sprechen: Stehet still, bis wir zu euch gelangen!, so bleiben wir an unserer Städte stehen und steigen nicht zu ihnen hinauf.

10 Und wenn sie sprechen: Steig herauf auf uns zu!, so steigen wir hinauf, denn Jewe gab sie in unsere Hand; und dies ist uns das Zeichen.

11 Und sie, sie beide wurden vor der Stellung der Philister enthüllt (sichtbar), und die Philister sprachen: Da! Die Hebräer kommen aus ihren Schlupflöchern heraus, wo sie sich versteckten!

12 Und die Mannen der Stellung antworteten Jonatan und seinem Waffenträger und sprachen: Seigt herauf zu uns, und wir wollen euch eine Sache erkennen lassen! Und Jonatan sprach zu seinem Waffenträger: Steig hinauf hinter mir her, denn Jewe gab sie in die Hand Israels.

13 Und Jonatan stieg hinauf auf seinen Händen und auf seinen Füßen und sein Waffenträger hinter ihm her, und jene fielen angesichts Jonatans, und sein Waffenträger tötete sie hinter ihm her.

14 So war der erste Schlag, den Jonatan und sein Waffenträger schlugen, etwa zwanzig Mann auf etwa einer halben Pflugbahn eines Koppels (mit einem Zweigespann an einem Tag zu pflügender Acker) Gefild.

15 Und es kam ein Zittern im Heerlager im Gefild auf und in all dem Kriegsvolk; die Stellung und die Verderbertruppe (Eliteeinheit), sie, auch noch sie, zitterten, und die Erde bebte, und es war ein Zittern durch Elohim.

...

 Die zwanzig Mann hatten nicht damit gerechnet, dass die zwei Israeliten sie angreifen würden; doch plötzlich schlug Jonatan auf sie ein und tötete sein Knappe sie. Dies alles war ein Wunder Jewes, der auch das Zittern im Heerlager und gar der Erde bewirkte.

 Der Geist Jewes hatte Jonatan die Gewissheit gegeben, dass Jewe mit Vielem oder mit Wenigem retten kann (Vers 6), weil Ihm alles zu Gebote steht.

Sauls anschließender Sieg

16 Und die Späher Sauls in Gibea Benjamin sahen es, und da! Das Getümmel war zergehend, und es ging hin und her.

17 Und Saul sprach zum Volk, das bei ihm war: Nehmt's euch doch vor und seht (stellt fest): Jonatan und sein Waffenträger waren nicht da.

18 Da sprach Saul zu Ahija: (Bringe die) Lade Elohims herzu! Denn die Lade Elohims war an jenem Tag bei den Söhnen Israels.

19 Und es geschah: Während Saul noch zu den Philistern redete, da ging das Getümmel, das im Heerlager der Philister war, mehr und mehr vielfältig einher. Und Saul sprach zu dem Priester: Ziehe dein Hand (an dich).

20 Und Saul wurde wehschreiend herbeigerufen und all das Kriegsvolk, das bei ihm war, und sie kamen bis zu dem (Ort des) Kampfes, und da! Jedermanns Schwert war gegen seinen Genossen (gerichtet), ein überaus großer tumultender Lärm.

21 Und diejenigen Hebräer, die den Philistern wie gestern und ehegestern (zugewandt) waren, die mit ihnen hinaufgestiegen waren, sodass sie ringsum im Heerlager waren, auch noch sie kamen, um mit Israel (befunden) zu werden, das mit Saul und Jonatan war.

22 Und als alle Mannschaft Israels, die, die sich in den Bergen Ephraims versteckt hatten, hörte, dass die Philister flohen, da setzten auch sie hinter ihnen her im Kampf.

23 So rettete Jewe Israel an jenem Tag, und der Kampf zog sich bis hinüber gen Bejt Awen.

...

 Der Priester sollte seine Hand von der Befragung des Urim (Erlichtungen) und Tumim (Vollendungen) abziehen (Vers 19), weil das Heer der Philister schon in Auflösung begriffen und das Vorrücken Israels keine Frage mehr war.

 Alsdann wandte Jewe das Schwert eines jeden Feindes gegen seinen Genossen (Vers 20). Gleiches war dem Richter Gideon bereits im Kampf gegen die Midianiter zum Vorteil geworden (Ri. 7:22).

Sauls unsinniger Schwur

24 Die Mannschaft Israels wurde aber an jenem Tag (durch Befehl vorwärts) getrieben; da ließ Saul das Kriegsvolk beeiden, sprechend: Verdammt ist der Mann, der bis zum Abend Brot isst und bis ich an meinen Feinden gerächt bin. Und nicht schmeckte all das Kriegsvolk Brot.

25 Und alle (Bewohner) des Landes waren (damals) in den Wald gekommen, weil Honig auf dem Angesicht des Gefilds (zu finden war).

26 Und das Kriegsvolk kam in den Wald, und da! Der Honig floss, aber keiner führte ihn sich mit seiner Hand zu seinem Mund, denn das Kriegsvolk fürchtete den Schwur.

27 Jonatan aber hatte es nicht gehört in der Zeit, da sein Vater das Kriegsvolk schwören ließ, und er entsandte das Ende des Stabes, der in seiner Hand war, und tauchte ihn in die Waldung (Umwabung) des Honigs hinein und brachte seine Hand zu seinem Mund zurück; da sahen (leuchteten) seine Augen.

28 Und ein Mann aus dem Kriegsvolk antwortete und sprach: Schwören, ja schwören ließ dein Vater das Kriegsvolk, sprechend: Verdammt ist der Mann, der am heutigen Tag Brot isst!

29 Da sprach Jonatan: Mein Vater zerrüttet das Land, seht doch, dass meine Augen leuchtend wurden, dieweil ich ein wenig von diesem Honig schmeckte,

30 gar denn, wenn doch das Kriegsvolk am heutigen Tag gegessen, ja gegessen hätte von der Beute seiner Feinde, die es fand, denn nun hat sich der Schlag gegen die Philister nicht gemehrt.

31 Doch sie schlugen die Philister an jenem Tag von Michmas bis gen Ajalon; dann war das Kriegsvolk überaus matt.

32 Und das Kriegsvolk tat (Übles) bezüglich der Beute (stürzte sich auf die Beute), und sie nahmen Kleinvieh und Rindvieh und Söhne der Rinder und schächteten sie zur Erde hin; und das Kriegsvolk aß überdies auch das Blut.

33 Und man berichtete es dem Saul, sprechend: Da! Das Kriegsvolk, sie verfehlten gegenüber Jewe, überdies auch das Blut zu essen. Und er sprach: Ihr habt Verrat begangen; wälzt doch am heutigen Tag einen großen Stein zu mir.

34 Und Saul sprach: Zerstreut euch im Kriegsvolk, und ihr sprecht zu ihnen: Bringt herzu zu mir, ein jeder seinen Stier und ein jeder sein Lamm, ihr schächtet sie an diesem Ort, und ihr esst, sodass ihr gegenüber Jewe nicht verfehlt, dadurch, dass ihr (Fleisch mit) dem Blut esst! Und all das Volk brachte herzu ein jeder durch seine Hand seinen Stier des Nachts, und sie schächteten dort.

35 Und Saul baute Jewe einen Altar; mit diesem (Ereignis) begann er, dem Jewe einen Altar zu bauen.

36 Und Saul sprach: Wir wollen diese Nacht hinter den Philistern her hinabsteigen und wollen inmitten von ihnen bis zum Licht des Morgens plündern, und nicht lassen wir bei ihnen einen Mann verbleiben. Und sie sprachen: All das in deinen Augen Gute tue! Und der Priester sprach: Wir wollen hierher zu dem Elohim nahen.

37 Und Saul befragte Elohim: Soll ich hinter den Philistern hinabsteigen?

Gibst Du sie in die Hand Israels? Aber Er antwortete ihm an jenem Tag nicht.

38 Da sprach Saul: Kommt herzu hierher, alle Eckfürsten (vorrangige Fürsten) des Kriegsvolks und erkennt und seht, worin diese Verfehlung des heutigen Tages bestand.

39 Denn bei Jewe, dem Lebenden, dem Retter Israels  so denn (ist's): Wenn sie infolge von Jonatan, meinem Sohn, ist, so denn: Er stirbt, ja stirbt! Aber keiner aus all dem Kriegsvolk antwortete ihm.

40 Und er sprach zu ganz Israel: Ihr, ihr sollt zur einen Seite sein, und ich und mein Sohn Jonatan, wir sollen zur anderen Seite sein. Und das Kriegsvolk sprach zu Saul: Das in deinen Augen Gute tue.

41 Und Saul sprach zu Jewe, dem Elohim Israels: Gewähre ein makelloses (eindeutiges) (Los)! Und (durch das Los) wurden Jonatan und Saul verfangen, das Kriegsvolk aber ging (frei) aus.

42 Und Saul sprach: Lasst (das Los) fallen zwischen mir und meinem Sohn Jonatan! Da wurde Jonatan (durch das Los) verfangen.

43 Und Saul sprach zu Jonatan: Berichte mir, was tatest du? Und Jonatan berichtete ihm und sprach: Ich schmeckte, ja schmeckte ein wenig Honig vom Ende des Stabes, der in meiner Hand war. Da! Ich, ja ich, muss sterben.

44 Und Saul sprach: So tue Elohim, und so fahre Er fort, denn du stirbst, ja stirbst, Jonatan!

45 Aber das Kriegsvolk sprach zu Saul: Soll Jonatan sterben, der diese große Rettung in Israel tätigte? Weitab sei's  bei Jewe, dem Lebenden! (Wehe), wenn eines von dem Haar seines Hauptes zur Erde fällt, denn mit Elohim tat er es an diesem Tag! So kaufte das Kriegsvolk Jonatan los, sodass er nicht sterben musste.

46 Und Saul stieg hinauf, weg vom Rücken der Philister, und die Philister wandelten zu ihrem Ort.

...

 Sauls unbedachte Anordnung, die Krieger schwören zu lassen, nichts zu essen, minderte den Schlag gegen die Philister (Vers 30) und brachte seinen Sohn, der nichts von dieser Anordnung wusste und sie sodann zu Recht als Zerrüttung (Vers 29) kritisierte, an den Rand des Todes.

 Außerdem führte der Hunger dazu, dass sich die Krieger auf das Vieh stürzten (Vers 32) und das Fleisch aßen, ohne das Blut völlig auslaufen zu lassen, was gegen die Tora (Zielanweisung) des Mose war (3. Mose 17:10; 5. Mose 12:16, 23). Deshalb ließ Saul sofort einen Altar bauen (Vers 33), um die Beschirmung dieser Sünde zu erwirken.

 Auf Sauls Frage an Jewe, ob er die Philister verfolgen solle (Vers 37), bekam er keine Antwort, wohl deshalb, weil jemand das Fasten gebrochen hatte. Das Los offenbarte, dass Jonatan es gewesen war, der nach Sauls Willen dafür sterben sollte. Die Krieger überstimmten ihren König jedoch und korrigierten seine unsinnige Entscheidung. Sauls Schwachheit war offensichtlich geworden.

Sauls Kriege und seine Familie

47 Und Saul nahm die Regierung über Israel ein, und er stritt ringsum gegen all seine Feinde: gegen Moab und gegen die Söhne Amons und gegen Edom und gegen die Könige Zobas (Aramäer) und gegen die Philister, und überall, wohin er sich auch wandte, strafte er sie ab.

48 Und er rüstete das Heer auf und schlug Amalek, und er barg Israel aus der Hand seines wühlend Ausraubenden.

49 Und die Söhne Sauls waren: Jonatan und Jischwi und Malki-Schua. Und der Name seiner zwei Töchter: Der Name der Erstgeborenen war Merab und der Name der Kleinen war Michal.

50 Und der Name der Frau Sauls war Achinoam, Tochter des Achimaaz; und der Name des Fürsten seines Heeres war Abhiner (Abner), der Sohn Ners, des Onkels Sauls.

51 Und Kisch, der Vater Sauls, und Ner, der Vater Abners, waren Söhne Abhiels.

52 Und der Streit gegen die Philister hielt alle Tage Sauls mächtig an; und sah Saul irgendeinen mächtigen (starken) Mann oder irgendeinen wehrfähigen Sohn, so sammelte er ihn zu sich.

...

 In der Liste all der Feinde Sauls werden die Amalekiter, die Israel Ausraubenden, im Hinblick auf ihre in Kapitel 15 berichtete Vernichtung besonders erwähnt (Verse 47 + 48).

Sauls Verwerfung und Davids Aufstieg (1. Samuel 15 - 17)

Sauls Sieg über Amalek und sein Ungehorsam

1 Und Samuel sprach zu Saul: Jewe entsandte mich (einst), dich zum König über Sein Volk, über Israel, zu salben. Und nun, höre auf die Stimme der Worte Jewes!

2 So spricht Jewe der Heere: Ich setzte Mir vor (Ich gedachte dessen), was Amalek Israel angetan, was es ihm in den Weg gelegt hat bei seinem Heraufsteigen aus Ägypten.

3 Nun geh, und du schlägst Amalek, und ihr verbannt alles, was ihm gehört, und nicht verschonst du seiner. Und du tötest alles, vom Mann bis zur Frau, vom Kind bis zum Säugling, vom Stier bis zum Lamm, vom Kamel bis zum Esel.

4 Und Saul rief das Volk auf und musterte sie in Thelaim: 200.000 des Fußvolks und 10.000 Mann (aus) Juda.

5 Und Saul kam bis zur Stadt Amaleks (Auaris), und er legte eine Lauer (einen Hinterhalt) im Bachtal (Wadi El-Arisch).

6 Und Saul ließ zu dem Keniter sprechen: Geht, kehrt euch ab, steigt herab aus der Mitte des Amalekiters weg, dass ich dich nicht mit ihm hinwegsammle (vernichte), so doch du, ja du, Huld tatest an allen Söhnen Israels bei ihrem Heraufsteigen aus Ägypten. Da kehrte sich der Keniter ab aus Amaleks Mitte weg.

7 Und Saul schlug Amalek von Chahvilah (bis dorthin, wo) du gen Schur kommst, das gegenüber dem Angesicht Ägyptens ist.

8 Und er ergriff Agag, den König Amaleks, lebend, aber all das Volk verbannte er durch den Mund des Schwertes.

9 Und Saul und das Kriegsvolk verschonten Agag und das Beste des Kleinviehs und des Rindviehs und der Zweitgeborenen und des Jungtiers und all das Gute, und nicht wollten sie sie verbannen; aber alle Arbeitstiere, die unbeachtet waren und alterten, jene verbannten sie.

...

 Ein bedeutendes Ereignis stand bevor. Samuel ermahnte Saul, auf Jewe zu hören, Ihm zu gehorchen (Vers 1), und überbrachte ihm den Auftrag Jewes, die Amalekiter zu vernichten (Vers 3).

 Diese waren Nachkommen Esaus (1. Mose 36:12). Amalek ist mit Volkslecker zu übersetzen. Er war der das Blut des Volkes Israel Leckende, als er das ermattete und ermüdete Volk unbedroht und ungereizt, mithin ohne Grund angriff (2. Mose 17:8 - 16; 5. Mose 25:17 - 19). So bestand Feindschaft zwischen Amalek und Israel von Generation zu Generation. Im Grunde waren die Amalekiter Feinde Jewes, denn sie fürchteten Ihn nicht.

 Es war im Jahr 1038 v. Chr., dass Saul gegen Amalek auszog und vor der Stadt Amaleks, Auaris, Stellung bezog. Nach Manetho, einem ägyptischen Priester, befanden sich 240.000 Mann in der gewaltigen Festung Auaris zum Schutze der Ostgrenze Ägyptens. Auaris war die wichtigste Stadt der Amalekiter; sie lag am Wadi El-Arisch (Vers 5).

 Zum Kriegsvolk Amaleks gehörten auch Keniter. Sie waren Nachkommen des Schwiegervaters des Mose (2. Mose 3:1), der Israel Gutes getan hatte (2. Mose 18:9; Ri. 1:16). An ihnen sollte sich das in 1. Mose 12:3 an Abraham gerichtete Wort Jewes erfüllen: »Ich will segnen dich Segnende«, ebenso wie das folgende an den Amalekitern: »... und den dich Verfluchenden verdamme Ich

 Nach dem Exodus Israels, als sich die Amalekiter in unmittelbarer Nähe Ägyptens befanden (2. Mose 17:8; 4. Mose 13:29), kam es in Ägypten zur Anarchie und zur Herrschaft eines fremden Volkes, das in der ägyptischen Literatur Amu genannt wird. Bileam bezeichnete Amalek als die erste (höchste) der Nationen; das war damals Ägypten (4. Mose 24:20). Die Amalekiter waren das Volk, das weltgeschichtlich als Hyksos bezeichnet wird.

 König Saul eroberte Auaris (Vers 7), was das Ende der Hyksosherrschaft über Ägypten bedeutete. Die weltliche Geschichtsschreibung hält Ahmose I (Amosis) für den Eroberer und stützt sich dabei auf die Ahmose-Inschrift »Man nahm Auaris ein«. Wäre Ahmose es wirklich gewesen, stünde nicht das ursprüngliche »man« im Text. Saul hatte sehr wahrscheinlich Ahmose Gelegenheit gegeben, sich am Kampf um Auaris und damit am Sturz der Fremdherrschaft zu beteiligen.

 Zum zweiten Mal hatte Israel Ägypten die Rettung gebracht, seinerzeit durch Joseph, jetzt durch Saul.

 Sauls größter Sieg schloss mit seinem größten Versagen ab: statt alles zu vernichten, verschonte er das gute Vieh und gar den amalekitischen König Agag, geschichtlich Assis und Apophis genannt (Vers 9).

Sauls endgültige Verwerfung

10 Und das Wort Jewes erging an Samuel, sprechend:

11 Ich bin umgestimmt, dass Ich Saul zum König gemacht habe, zum Regieren (gebracht habe), denn er wandte sich von Mir ab, und Meine Worte machte er nicht erstehen (verwirklichte er nicht). Da entbrannte Samuel, und er wehschrie zu Jewe all die Nacht.

12 Und Samuel stand früh auf, Saul am Morgen zu begegnen. Und dem Samuel wurde berichtet, sprechend: Saul kam zur (Stadt) Karmel (im Losteil Judas), und da! Er stellte sich (ein Denkmal seines) Oberhandhabens auf und drehte sich um und ging hinüber und stieg hinab nach Gilgal.

13 Und Samuel kam zu Saul, und Saul sprach zu ihm: Gesegnet bist du dem Jewe; ich machte das Wort Jewes erstehen.

14 Da Sprach Samuel: Und was sind das für Laute dieses Kleinviehs in meinen Ohren und Laute des Rindviehs, die ich höre?

15 Und Saul sprach: Von dem Amalekiter brachten sie sie, da doch das Kriegsvolk das Beste des Kleinviehs und des Rindviehs verschonte, um Jewe, deinem Elohim, zu opfern; aber das Übrige verbannten wir.

16 Und Samuel sprach zu Saul: Lass los (hör auf), und ich will dir berichten, was Jewe die Nacht zu mir geredet hat. Und er sprach zu ihm: Rede.

17 Da sprach Samuel: (Ist's) nicht? Obschon du klein warst in deinen Augen, wurdest du Haupt der Stämme Israels, und Jewe salbte dich zum König über Israel.

18 Und Jewe entsandte dich auf den Weg und sprach: Geh, und du verbannst die Verfehler, den Amalek und du streitest gegen ihn, bis sie, ja sie, alldahin sind.

19 Und warum hörtest du nicht auf die Stimme Jewes und fuhrst auf die Beute los und tatest das in den Augen Jewes Böse?

20 Und Saul sprach zu Samuel: Der ich doch auf die Stimme Jewes hörte und den Weg ging, zu welchem Jewe mich entsandt hatte  ja ich brachte Agag, den König Amaleks, mit, und Amalek verbannte ich.

21 Aber das Kriegsvolk nahm von der Beute Kleinvieh und Rindvieh als Anbeginnsgabe des in den Bann Bringenden, um es zu opfern Jewe, deinem Elohim, in Gilgal.

22 Und Samuel sprach: Hat Jewe Gefallen an Hinaufzuweihenden und Opfern gleichwie am Hören auf die Stimme Jewes? Da! Hören ist gut, besser als Opfer, aufzumerken ist besser als Fett der Widder.

23 Denn Erbitterung (gegen Jewe) ist die Sünde der Verfehlung der Wahrheit, und Durchsetzung (des eigenen Willens) ist Ichhaftes und Götzenkult. Weil du das Wort Jewes verwarfst, so verwarf Er dich, weg davon, König zu sein.

24 Und Saul sprach zu Samuel: Ich verfehlte, denn ich überging (den Befehl des) Mundes Jewes und deine Worte, denn ich fürchtete das Volk und hörte auf ihre Stimme.

25 Und nun, trage doch meine Verfehlung, und kehre mit mir um, sodass ich mich Jewe (huldigend) hinwerfe.

26 Aber Samuel sprach zu Saul: Nicht kehre ich mit dir um, denn du verwarfst das Wort Jewes, und Jewe verwarf dich, weg davon, als König über Israel (befunden zu) werden.

27 Und Samuel drehte sich um zu gehen, er aber hielt den Zipfel seines Mantels, und er wurde zerlappt.

28 Da sprach Samuel zu ihm: Jewe zerlappte die Regierung Israels am heutigen Tag von dir weg, und Er gab sie deinem  Genossen, dem, der besser ist als du.

29 Und auch noch die Dauer Israels fälscht er nicht, und nicht wird er umgestimmt, denn nicht ein Mensch ist Er, dass Er umgestimmt werden könnte.

30 Da sprach er: Ich verfehlte; (dennoch:) nun verherrliche (ehre) mich doch in Gegenwart der Ältesten meines Volks und in Gegenwart Israels und kehre mit mir um, sodass ich mich Jewe, deinem Elohim, (huldigend) hinwerfe.

31 Und Samuel kehrte um hinter Saul (Saul nach), und Saul warf sich Jewe (huldigend) hin.

...

 Wegen seines voreiligen Opfers vor dem Kampf gegen die Philister sollte Saul keinen Nachkommen auf dem Thron haben (1. Sam. 13:8 - 14), jetzt aber wurde er selbst, und zwar endgültig, verworfen, denn er hatte Jewe in eklatanter Weise nicht gehorcht und Ihn somit verworfen. Wenn er auch noch weitere Jahre regieren durfte, so doch nur als Abgeschriebener. Samuel war zutiefst erschüttern (Vers 11).

 Saul hatte die Treuebeziehung zu Jewe verloren, zum einen, weil er nicht alles Amalekitische vernichtete, und zum andern, weil er seinen Sieg nicht allein Jewe zuschrieb, sondern auch sich selbst, indem er ein Denkmal zu seiner eigenen Ehre aufstellte (Vers 12).

 Auf Samuels Vorhaltungen antwortete Saul mit fadenscheinigen Ausreden, indem er die Verschonung des Viehs auf das Kriegsvolk schob und behauptete, dass es zum Opfern gedacht gewesen sei (Vers 15).

 Nach den ersten strengen Worten Samuels war dem Saul immerhin klar, dass das zu verbannende, aber dennoch bewahrte Vieh Israel nun in den Bann brachte (Vers 21; das »Bannende« ist das in den Bann Bringende). Wie konnte man nur auf den Gedanken kommen, Jewe gerade das zu opfern, was Er vernichtet haben wollte?

 Samuel durfte sodann ein elementares, allezeit zu beachtendes Wort aussprechen (Vers 22), das in der Heiligen Schrift wiederholt aufgegriffen wird, zum Beispiel in Hosea 6:6: »Denn Huld gefällt Mir und nicht Opfer, Erkenntnis Elohims mehr als Hinaufzuweihende«, und in Sprüche 21:3: »Rechtfertigung und Rechterweise ist das von Jewe Erwählte, mehr als Opfer«, wie denn auch der in Markus 12:33 erwähnte Schriftgelehrte wusste: »... und Ihn zu lieben mit deinem ganzen Herzen, mit dem ganzen Verstand, mit ganzer Seele und aus ganzem Vermögen sowie den Nächsten zu lieben wie dich selbst, das ist weit mehr als alle Ganzbrandopfer und Schlachtopfer.«

 Saul bekannte alsdann zwar seine Sünde (Vers 24), Samuel aber hatte seine Zweifel, sodass er Saul nicht zur Anbetung Jewes hin begleiten wollte (Verse 25 + 26). Saul aber hielt Samuel am Mantel fest, wobei dieser zerriss, was ein Zeichen dafür war, dass Saul nur noch eine zu Ende gehende Regierung führte (Verse 28 + 28).

 In der Sache der Verwerfung Sauls würde Jewe Sich nicht umstimmen lassen (Vers 29). Dies steht auch generell fest, wie 4. Mose 23:19 sagt: »Nicht ist El ein Mann, ja einer, der lügt, noch ein Sohn Adams, ja einer, der sich umstimmt. (Ist's, dass) Er, ja Er, sprach und es nicht tut, und dass Er redet und es nicht erstehen macht (s. a. Ps. 89:35).

 Zur Aufrechterhaltung des Staatsgefüges in seiner restlichen Regierungszeit benötige Saul weiterhin die Unterstützung der Ältesten und des Volks (Vers 30), was auch dem Samuel bewusst war, sodass er ihm die Ehre erwies und auf dem Weg zur Anbetung Jewes folgte (Vers 31).

Samuel vollzieht den Bann an Agag

32 Und Samuel sprach: Bringt mir Agag herzu, den König Amaleks!

Und Agag ging lustig zu ihm. Und Agag sprach: Nun aber kehrte sich das Bittere des Todes (von mir) ab.

33 Und Samuel sprach: So wie dein Schwert die Frauen der Kinder beraubte, ebenso wird deine Mutter als eine aus den Frauen der Kinder beraubt. Und Samuel zerhieb Agag angesichts Jewes in Gilgal.

...

 Worin Saul ungehorsam war, nämlich Agag, den Volkslecker und Ausbund des Bösen, zu töten (Vers 3), dies vollstreckte nun Samuel, der Richter, Priester und Prophet, gemäß dem heilsgeschichtlichen Vorsatz Jewes.

Samuel meidet Saul von nun an

34 Und Samuel ging gen die (Stadt) Rama, Saul aber stieg hinauf zu seinem Haus (gen die Stadt) Gibea Sauls.

35 Und Samuel fuhr nicht fort, Saul zu sehen, bis zum Tag seines Todes, denn Samuel trauerte über Saul, da Jewe umgestimmt war, darin, dass Er Saul zum König über Israel gemacht hatte.

...

 Noch war Saul der Gesalbte Jewes, doch die Abwendung Samuels von Saul lässt uns erkennen, dass auch Jewe nunmehr distanziert mit ihm verfahren wird.

 

Kapitel 16

Davids Salbung zum König

1 Und Jewe sprach (um 1038 v. Chr.) zu Samuel: Bis wann noch trauerst du wegen des Sauls, so doch Ich, ja Ich ihn verworfen habe, weg vom Regieren über Israel.

2 Da sprach Samuel; Wie kann ich hingehen, so doch Saul es hören und mich umbringen wird? Und Jewe sprach: Ein weibliches Kalb des Rindviehs nimmst du in deine Hand, und du sprichst: Um Jewe zu opfern, kam ich.

3 Und du rufst (lädst) Isai zum Opfer, und Ich, Ich werde dich erkennen lassen, was du tun sollst, und du salbst Mir den, von dem ich zu dir sprechen werde.

4 Und Samuel tat, was Jewe geredet hatte, und kam nach Bethlehem. Und die Ältesten der Stadt zitterten, ihm zu begegnen, und jeder sprach: Ist dein Kommen Friede?

5 Und er sprach: Friede ist; Jewe zu opfern, kam ich. Heiligt euch, und ihr kommt mit mir zum Opfer. Und er heiligte Isai und seine Söhne und rief sie zum Opfer.

6 Und es geschah, als sie kamen, da sah er Eliab und sprach: Ja doch, Jewe gegenwärtig ist Sein Gesalbter!

7 Aber Jewe sprach zu Samuel: Blicke nicht auf sein Aussehen und auf die Höhe seines Wuchses, denn Ich verwarf ihn, denn nicht, was der Mensch sieht, (ist's), denn der Mensch sieht, was zu Augen ist, Jewe aber sieht ins Herz.

8 Da rief Isai den Abinadab und ließ ihn angesichts Samuels vorübergehen, und er sprach: Auch diesen erwähle Jewe nicht.

9 Und Isai ließ Schama vorübergehen, aber er sprach: Auch diesen erwählte Jewe nicht.

10 So ließ Isai seine sieben Söhne angesichts Samuels vorübergehen, aber Samuel sprach zu Isai: Keinen von diesen erwählte Jewe.

11 Und Samuel sprach zu Isai: Ist (die Zahl) der Jünglinge voll zu Ende? Und er sprach: Noch blieb der Kleine, und da! Er ist Hirte beim Kleinvieh. Da sprach Samuel zu Isai: Sende hin und hole ihn, denn nicht drehen wir uns weg, bis er hierher gekommen ist.

12 Da sandte er hin und ließ ihn kommen. Und jener war rötlich, hatte schöne Augen und war von gutem Aussehen. Und Jewe sprach: Steh auf, salbe ihn, denn dieser ist es!

13 Da nahm Samuel das Ölhorn und salbte ihn inmitten seiner Brüder. Und der Geist Jewe kam auf David von jenem Tag an und aufwärts (weiterhin). Und Samuel stand auf und ging gen die (Stadt) Rama.

...

 Isai vom Stamm Juda war ein Sohn Obeds, des Sohnes des Boas und der Rut, die der auf den Messias zulaufenden Verheißungslinie angehören (Mat. 1: 1:2- 16; Rut 4:11, 12).

 Samuel zögerte zunächst, zu Saul zu gehen, weil er mit Sauls Misstrauen und Rachsucht rechnen musste (Vers 2). Deshalb sollte er nur vom Opfer sprechen (Verse 2, 3 + 5), denn diese Huldigung Jewes war die Hauptsache, in deren Rahmen ein gesegneter neuer König gesalbt werden konnte.

 Als dem Saul der erste der Söhne Isais vorgestellt wurde, ließ sogar der erfahrene und bewähre Prophet sich von seinem hohen Wuchs täuschen (Vers 6). Dies musste aber so sein, damit wir lernen, wie kurzsichtig der Mensch ist, und dass Jewe allein ins Herz sehen kann (Vers 7). Der Herr ist der Herzenskenner (Ap. 1:24). Schließlich hat Er alle Herzen gebildet (Ps. 33:15). Gott hatte den Kleinsten erwählt, David war sein Name. Denn Jewe Pläne sind nicht unsere, und unsere Wege sind nicht Seine, denn ebenso wie die Himmel höher sind als die Erde, sind es auch Seine Wege und Pläne (Jes. 55:8, 9). Der Name David, hebräisch DWD, punktiert DaWiD, bedeutet: Freund.

 Unverzichtbar für den Dienst Davids war, dass der Geist Gottes auf ihn kam und beständig auf ihm blieb (Vers 13), der heilige Geist, die Kraft des Höchsten (Luk. 1:55), der Geist der Kraft und der Liebe und der gesunden Vernunft (2. Tim. 1:7).

David kommt zu Saul

14 Und der Geist Jewes kehrte sich von Saul ab, und ein böser Geist vonseiten Jewes (von Jewe gesandt) erschreckte ihn.

15 Da sprachen die Diener Sauls zu ihm: Da, sieh doch! Ein böser Geist Elohims erschreckt dich.

16 Es spreche doch unser Herr  deine Diener sind dir angesichts , dass man einen Mann suche, der mit der Harfe saitenzuspielen weiß; und es wird: Wenn der böse Geist Elohims auf dir ist, saitenspielt jener Mann mit seiner Hand, und gut wird dir's werden.

17 Und Saul sprach zu seinen Dienern: Erseht mir doch einen Mann, der es wohlmacht saitenzuspielen, und bringt ihn zu mir.

18 Und einer der Jünglinge antwortete und sprach: Da! Ich sah einen Sohn Isais, des Bethlehemiters, der saitenzuspielen weiß, und er ist ein Mächtiger des Heeres und ein Kriegsmann und ein Verständiger des Wortes (wortgewandt) und ein Mann, ein ansehnlicher, und Jewe ist mit ihm.

19 Da entsandte Saul Beauftragte zu Isai und (ließ) sprechen: Entsende mir deinen Sohn David, der beim Kleinvieh ist.

20 Und Isai nahm einen Esel mit Brot und einem Schlauch Wein und ein Ziegenböckchen, und er entsandte es in der Hand seines Sohnes David zu Saul.

21 Und David kam zu Saul und stand ihm angesichts, und Saul liebte ihn überaus; und er wurde sein Waffenträger.

22 Und Saul entsandte zu Isai, sprechend: David möge doch mir angesichts stehen, denn er fand Gnade in meinen Augen.

23 Und es geschah: Wenn der Geist Elohims über Saul kam, nahm David die Harfe und saitenspielte mit seiner Hand: und erleichterten Geistes wurde Saul und gut wurde es ihm, und der böse Geist kehrte sich von ihm ab.

...

 Auf schlichte Weise führte Jewe den David in das königliche Haus ein. Sauls Waffenträger wurde er erst später (Vers 21).

 Mit der Abwendung von Jewe hatte Saul Raum für einen bösen Geist gegeben. Jewe, der Allmächtige, sandte einen solchen auf Saul aus. Jewe ist der Herr über alle Geister überhaupt, alle stehen Ihm zu Gebote (Hi. 1:12; 2:6; 1. Kön. 22:19 - 23). Jesus Christus ist das Haupt jeder Fürstlichkeit und Obrigkeit (Kol. 2:10).

 

Kapitel 17

Goliats Auftreten

1 Und die Philister versammelten ihre Heerlager zum Streit; und sie wurden (um 1036 v. Chr.) bei Socho versammelt, die Juda zugehört, und lagerten zwischen Socho und Aseka gebiets des Efes Damim.

2 Und Saul und die Mannschaft Israels versammelten sich und lagerten in der Tiefebene Haelah, und sie ordneten sich zum Streit, den Philistern zu begegnen.

3 Und die Philister standen diesseits des Berges, und die von Israel standen diesseits des Berges, und die Schlucht war zwischen ihnen.

4 Und der Mann des Sohnpaares (der Zwillinge) ging aus dem Heerlager der Philister heraus. Goliat (»Verschlepper«) war sein Name, aus Gat (eine der fünf Fürstenstädte der Philister); seine Wuchshöhe war sechs Ellen und eine Spanne.

5 Und ein Helm aus Kupfer war auf seinem Haupt, und mit einem Schuppenharnisch war er bekleidet, und das Gewicht des Harnischs war 5.000 Schekel (1 Schekel = 12 g).

6 Und eine Schutzstirn (Beinschiene) aus Kupfer war an seinen Beinen und ein Wurfspieß aus Kupfer zwischen seinen Schulterflanken.

7 Und der Schaft seines Speeres war wie das Rundholz der Weber, und die flammenartig (geformte Spitze) seines Speeres war aus 600 Schekel Eisen. Und der den Langschild Tragende wandelte ihm angesichts.

8 Und er nahm Stand und rief der Schlachtordnung Israels zu und sprach zu ihnen: Warum (wozu) geht ihr heraus, den Streit zuzuordnen (zu führen)? Bin ich nicht der Philister, und ihr seid Diener Sauls. Leset euch einen Mann aus, und er steige zu mir herab!

9 Wenn er gegen mich streiten kann und mich erschlägt, so werden wir euch zu Dienern; wenn aber ich, ja ich, ihn überwinde und ihn erschlage, so werdet ihr uns zu Dienern, und ihr dient uns.

10 Und der Philister sprach: Ich, ich schmähe die Schlachtordnung Israels an diesem Tag; gebt mir einen Mann, und wir wollen zusammengeführt streiten.

11 Und Saul und ganz Israel hörten diese Worte des Philisters, und sie waren bestürzt und fürchteten (sich) überaus.

...

 Wer hatte angesichts des furchterregenden Goliats den Glauben, dass Jewe für Israel ist (Ps. 56:10; 118:6)? »Wenn Gott für uns ist, wer kann wider uns sein (Röm. 8:31).

 Setzt man die Elle mit 44 cm und die Spanne mit 22 cm an, so war Goliat 2,88 m groß.

 Der favorisierte einen Zweikampf von Vorkämpfern, die die Schlacht für beide Heere verbindlich entscheiden sollten.

Isai sendet David ins Heerlager

12 Da war aber David, Sohn eines Mannes, dieses Ephratiters aus Bethlehem Juda, und dessen Name war Isai, und er hatte acht Söhne. Und der Mann war in den Tagen Sauls zu alt, um unter die Mannen  kommen.

13 Aber die drei großen Söhne Isais gingen, und sie wandelten hinter Saul her zum Streit, und die Namen seiner drei Söhne, die in den Streit wandelten: Eliab, der Erstling, und sein Zweitgeborener: Abinadab, und der Dritte: Schama.

14 David aber, er war der Kleinste (Jüngste), und die drei großen waren hinter Saul hergewandelt.

15 Und David wandelte und kehrte zurück, weg von Saul, das Kleinvieh seines Vaters in Bethlehem zu hirten.

16 Und der Philister nahte heran in der Frühe und am Abend, und er stellte sich vierzig Tage lang auf.

17 Und Isai sprach zu seinem Sohn David: Nimm doch für deine Brüder ein Epha (vmtl. ca. 22 l) dieses Röstkorns und diese zehn Brote, und laufe zum Heerlager zu deinen Brüdern.

18 Und diese zehn Käsescheiben der Milch bringst du dem Fürsten der Tausendschaft, und du suchst deine Brüder auf bezüglich des Friedens (ihr Wohlergehen ermittelnd), und ihr Verbürgendes (ein Pfand, vmtl. für den Heeressold) nimmst du mit.

19 Und Saul und sie und die ganze Mannschaft Israels waren in der Tiefebene Haelah als mit den Philistern Streitende.

20 Und David stand früh am Morgen auf und gab das Kleinvieh in die Hand eines Hüters ab, und er erhob (lud auf) und ging, so wie Isai ihm geboten hatte. Und er folgte der Wagenspur. Und das Heer, in Schlachtordnung hinausgehend, erhob Kampfgeschrei.

21 Und Israel und die Philister ordneten sich zum Streit, Schlachtordnung zur Begegnung mit Schlachtordnung.

22 Und David überließ das Gepäck der Hand des Hüters des Gepäcks und lief zur Schlachtordnung. Und er kam an und fragte seine Brüder bezüglich des Friedens.

23 Und er redete mit ihnen, und da! Der Mann der Zwillinge stieg hinauf  Goliat war sein Name, der Philister aus Gat, aus der gegnerischen (Schlachtordnung) der Philister  und redete gemäß diesen Worten (Verse 8 - 10); und David hörte es.

24 Aber die ganze Mannschaft Israels, als sie den Mann sahen, flohen sie von seinem Angesicht weg und fürchteten (sich) überaus.

25 Und die Mannschaft Israels sprach: Habt ihr diesen hochwüchsigen Mann gesehen? Denn Israel zu schmähen steigt er hinauf. Und es wird: Der Mann, der ihn erschlägt, diesen wird der König mit großem Reichtum bereichern und ihm seine Tochter geben und das Haus seines Vaters abgabenfrei machen in Israel.

26 Da sprach David zu den bei ihm stehenden Mannen, sprechend: Was wird dem Mann getan, der den Philister, diesen da, erschlägt und die Schmach von Israel wegnimmt? Wer ist denn dieser unbeschnittene Philister, dass er die Schlachtordnung des lebenden Elohims schmäht?

27 Und das Kriegsvolk sprach zu ihm gemäß diesem Wort (Vers 25), sprechend: So wird dem Mann getan, der ihn erschlägt.

28 Und sein Bruder Eliab, der große (älteste) hörte seine Worte an die Mannen; und der Zorn Eliabs entbrannte gegen David, und er sprach: Warum dies, dass du herabgestiegen bist? Und in wessen (Hand) ließest du das wenige Kleinvieh übergehen, die, ja die in der Wildnis sind. Ich, ich erkenne deine Vermessenheit und die Bosheit deines Herzens, denn um den Streit anzusehen, stiegst du herab.

29 Und David sprach: Was tat ich denn nun? War's nicht nur jenes Wort?

30 Und er drehte sich neben ihm um dem anderen zu und sprach gemäß diesem Wort, und das Kriegsvolk wiederholte ihm das Wort gemäß dem ersten Wort.

...

 Es war Ausdruck des Glaubens Davids, dass er die Schmähung Israels und Elohims nicht hinnehmen wollte (Vers 26).

...

 Eliab wurde von Eifersucht und Zorn gepackt, als er von Davids Absicht hörte (Vers 28), wollte doch sein kleiner Bruder etwas wagen, was er nicht gewagt hatte; so ließ er sich zu sehr törichten Worten hinreißen (Spr. 14:29).

David meldete sich zum Kampf

31 Und die Worte, die David geredet hatte, wurden gehört, und man berichtete sie angesichts Sauls, und er nahm ihn zu sich.

32 Und David sprach zu Saul: Nicht sinke das Herz eines Menschen aufgrund von ihm; dein Diener wird gehen und mit diesem Philister streiten.

33 Da sprach Saul zu David: Nicht kannst du zu diesem Philister gehen, um mit ihm zu streiten, denn ein Jüngling bist du, und er ist ein Kriegsmann von seinen Jugendzeiten an.

34 Da sprach David zu Saul: Hirte wurde dein Diener seinem Vater beim Kleinvieh; und kam der Löwe oder der Bär und trug ein Lamm von der Herde weg,

35 so ging ich hinaus ihm nach und schlug ihn und barg es, weg von seinem Maul; und stand er wider mich auf, so hielt ich seinen Bart und schlug ihn und tötete ihn.

36 Auch noch den Löwen, auch noch den Bären schlug dein Diener, und dieser unbeschnittene Philister wird wie einer von ihnen werden, denn er schmäht die Schlachtordnung des lebenden Elohims.

37 Und David sprach: Jewe, der mich barg vor der Hand des Löwen und vor der Hand des Bären, Er, Er wird mich auch bergen vor der Hand dieses Philisters. Da sprach Saul zu David: Geh, und Jewe sei mit dir.

38 Und Saul bekleidete David mit seinen Leibröcken (Waffenröcken) und gab einen Helm aus Kupfer auf sein Haupt und bekleidete ihn mit dem Harnisch.

39 Und David gürtete sich (Sauls) Schwert um seine Leibröcke und beabsichtige zu gehen, denn er hatte es nicht erprobt. Da sprach David zu Saul: Nicht kann ich in dieser gehen, denn ich habe es nicht erprobt. Und David nahm sie von sich weg.

40 Und er nahm seinen Stock in seine Hand und erwählte sich fünf geglättete Steine aus dem Bachtal und legte sie in das Gefäß der Hirten, das ihm zu eigen war, und in seine Tasche; und seine Schleuder war in seiner Hand, und er kam zu dem Philister heran.

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 Es war sachgerecht, den Jüngling zu warnen und ihm die Rüstung anzulegen, dann aber ließ Saul sich von der Glaubenszuversicht Davids umstimmen und sprach mit den Worten: »Jewe sei mit dir» (Vers 37) das Entscheidende, auch Kampfentscheidende, aus.

Davids Sieg über Goliat

41 Und der Philister ging und nahte sich dem David mehr und mehr, und der Mann, der den Langschild trug, war ihm angesichts.

42 Und der Philister blickte auf und sah David, und er verachtete ihn, denn dieser war ein Jüngling und ein rötlicher mit schönem Aussehen.

43 Und der Philister sprach zu David: Bin ich ein Hund, dass du mit Stöcken zu mir kommst? Und der Philister verfluchte David bei seinem Elohim.

44 Und der Philister sprach zu David: Geh herzu zu mir, und ich will dein Fleisch dem Flatternden der Himmel geben und dem Getier des Gefilds.

45 Und David sprach zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert und mit Spieß und mit Wurfspieß, ich aber komme zu dir im Namen Jewes der Heere, des Elohims der Schlachtordnung Israels, den du geschmäht hast.

46 An diesem Tag wird dich Jewe in meiner Hand verschließen, und ich erschlage dich und nehme dein Haupt von dir weg und gebe das Aas des Heerlagers der Philister an diesem Tag dem Flatternden der Himmel und dem Wildgetier der Erde, und alle der Erde werden erkennen, dass dem Israel ein Elohim ist.

47 Und die ganze Versammlung wird erkennen, dass Jewe nicht mit Schwert und mit Speer rettet, denn Jewes ist der Streit, und Er gibt euch in unsere Hand.

48 Da geschah es, dass der Philister sich aufmachte und ging und sich nahte, David zu begegnen. Da war David schnell und lief gen die Schlachtordnung, um dem Philister zu begegnen.

49 Und David entsandte seine Hand in das Gefäß und nahm von dort einen Stein und schleuderte und schlug (damit) den Philister an seine Stirn, und der Stein versank in seiner Stirn; und er fiel zum Erdboden hin auf sein Angesicht.

50 So hatte David die Oberhand mit der Schleuder und mit dem Stein, mehr als der Philister, und er schlug den Philister und tötete ihn; aber es war kein Schwert in der Hand Davids.

51 Und David lief und stand auf den Philister zu und nahm dessen Schwert und zog es aus seiner Klingenscheide und tötete ihn und schnitt mit ihm sein Haupt ab. Und als die Philister sahen, dass ihr Mächtiger gestorben war, da flohen sie.

52 Und die Mannen Israels und Judas machten sich auf und erhoben Kampfgeschrei und verfolgten die Philister bis dorthin, wo du gen die Schlucht kommst, und bis zu den Toren Ekrons; und die Durchbohrten der Philister fielen auf dem Weg gen Schaarajim und bis Gat und bis Ekron.

53 Und die Söhne Israels kehrten vom Hetzen hinter den Philistern her zurück, und sie zerwühlten ihre Heerlager.

54 Und David nahm das Haupt des Philisters und brachte es nach Jerusalem, und seine Geräte legte er in seinem Zelt ab.

...

 Was zählt? Schwert und Speer oder der Einsatz Jewes der Heere? David kam im Namen des wahren und lebendigen Elohims (Vers 45). Mögen wir uns prüfen, ob denn wir in allem im Namen, im Auftrag unseres Herrn Jesus Christus auftreten und sprechen, Seinem Willen gemäß.

 Dann sprach David das herrliche prophetische Wort, dass alle der Erde erkennen werden, dass dem Israel ein Elohim ist (Vers 46). Bis heute hören Menschen von David und Goliat und kommen zu dieser Erkenntnis. Das Wirken dessen, der für Israel kämpfte (Vers 47; Ps. 44:7, 8; 46:12), ist unverkennbar.

 Als die Philister sahen, dass ihr bester Mann tot war, flohen sie. Hebräer 11:32 - 35 nimmt darauf Bezug: »... David ... der Fremden Lager in die Flucht jagten ...«. Den Kopf Goliats brachte David nach Jerusalem; die Jebusiterfestung war damals zwar nicht in der Hand Israels, aber Teile der Stadt.

Saul erkundigt sich nach David

55 Als aber Saul David sah, (wie er) hinausging, dem Philister zu begegnen, sprach er zu Abner, dem Fürsten des Heeres: Wessen Sohn ist der Jüngling da, Abner? Und Abner sprach: Beim Leben deiner Seele, o König, wenn ich's nur wüsste!

56 Und der König sprach: Erfrage du, wessen Sohn der Unbekannte da ist.

57 Und als David vom Schlag gegen den Philister zurückkehrte, da nahm ihn Abner und brachte ihn angesichts Sauls, und das Haupt des Philisters war in seiner Hand.

58 Und Saul sprach zu ihm: Wessen Sohn bist du, Jüngling? Und David sprach: Der Sohn deines Dieners Isai, des Bethlehemiters.

...

 Den David kannte Saul; er hätte sich eigentlich auch an den Namen seines Vaters erinnern müssen (1. Sam. 16:14 - 23). Da er aber versprochen hatte, das Vaterhaus des Helden von Abgaben zu befreien und sogar seine Tochter in jene Familie zu geben (Vers 25), musste er ganz genau wissen oder benötigte er die Bestätigung, wessen Sohn David war.

 Vielleicht fragte Saul auch deshalb, weil ein Besserer sein Königtum übernehmen sollte (1. Sam. 15:28) und der junge Mann denn ja tapferer als er selbst war. Tief im Herzen bewegte ihn die Frage, an welches Vaterhaus die Regierung übergeben würde.

 

David unter dem Hass Sauls (1. Samuel 18 - 22)

Kapitel 18

Davids Freundschaft mit Jonatan

1 Und es geschah: Als er vervollständigt hatte, zu Saul zu reden, da wurde die Seele Jonatans mit der Seele Davids verknüpft, und Jonatan liebte ihn wie seine (eigene) Seele.

2 Und Saul nahm ihn an jenem Tag zu sich, und er gab ihm nicht die Erlaubnis, ins Haus seines Vaters zurückzukehren.

3 Und Jonatan und David schnitten einen Bund; (Jonatan tat's) in seiner Liebe zu ihm, die wie die zu seiner (eigenen) Seele war.

4 Und Jonatan zog sich den Mantel aus, der auf ihm war, und gab ihn dem David, und dazu seine Leibröcke und alles bis hin zu seinem Schwert und bis hin zu seinem Bogen und bis hin zu seinem (breiten, verschnürbaren) Gürtel.

...

 Die Liebe ist das Band der Vollkommenheit  (Kol. 3:14). Eine herzliche brüderliche Freundschaft war entstanden (1. Pet. 1:22).

 Bisher durfte Jonatan annehmen, der Nachfolger seines Vaters auf dem Thron zu werden, jetzt aber hatte er erkannt, dass David der nächste König sein wird. In selbstloser Liebe übergab er ihm Attribute seines Ranges.

Sauls Hass entsteht

5 Und David ging hinaus; überall, wohin ihn Saul entsandte, erwies er sich als klug. Und Saul setzte ihn über die Kriegsmannen, und er (gefiel) wohl in den Augen all des Volks und auch noch in den Augen der Diener Sauls.

6 Und es geschah bei ihrem Kommen, als David vom Schlag gegen den Philister zurückkehrte, da gingen die Frauen aus allen Städten Israels heraus, zu singen und zu spielen und in den wirbelnden (Reigentänzen) dem König Saul zu begegnen mit Tamburinen, mit Freude und mit Triangeln.

7 Und die sich erheiternden Frauen antworteten und sprachen: Saul schlug gegen Tausende, aber David gegen Zehntausende.

8 Und Saul entbrannte überaus, und in seinen Augen war dieses Wort übel, und er sprach: Sie gaben dem David Zehntausende, mir aber gaben sie die Tausende, und dann wird ihm noch die Königsherrschaft zuteil.

9 Und Saul beäugte David von jenem Tag an und weiterhin (scheel).

10 Und es geschah am nächsten Tag, da kam ein böser Geist Elohims auf Saul, und er prophezeite inmitten des Hauses; David aber saitenspielte mit seiner Hand wie Tag um Tag, und der Speer war in der Hand Sauls.

11 Da schmiss Saul den Speer und sprach zu sich: Ich schlage gegen David und (ihn durchdringend) gegen die Wand; aber David drehte sich von seinem Angesicht weg - zweimal.

12 Und Saul fürchtete sich aufgrund des Angesichts Davids, denn Jewe war mit ihm, aber von Saul hatte Er Sich abgekehrt.

13 Und Saul machte ihn von sich abkehren und setzte ihn zum Fürsten einer Tausendschaft; und er ging hinaus und kam herein angesichts des Volks.

14 Und David wurde ein Kluger auf all seinem Weg, und Jewe war mit ihm.

15 Und als Saul sah, dass er ein überaus zur Klugheit Gelangender war, da verschlupfte er sich aufgrund seines Angesichts (mied er ihn, schlüpfte er weg).

16 Aber all Israel und Juda liebten David, denn er ging hinaus und kam herein ihnen angesichts.

...

 Der Neid, ein fressendes Übel. Aber vergessen wir Gläubige nicht: Wir alle waren neidisch (Röm. 1:29; Gal. 5:21; Tit. 3:3), und noch heute kann uns das Fleisch anfechten. Und es erwies sich bei Saul: Wer seinen Bruder hasst, ist ein Menschentöter (1. Joh. 3:15).

 Unter dem Einfluss des bösen Geistes (vgl. 1. Kor. 12:2) war Sauls Prophezeiung (Vers 10) eine falsche. Es gibt viele falsche Propheten (Mat. 7:15; 2. Pet. 2:1; 1. Joh. 4:1).

 Es hat den Anschein, dass David zur Schmälerung seines Ansehens nun nicht mehr über das ganze Heer (Vers 5), sondern nur noch über eine Tausendschaft gesetzt war (Vers 13).

David und die Töchter Sauls

17 Und Saul sprach zu David: Da! Meine Tochter Merab, die größte (älteste), sie werde ich dir zur Frau geben; jedoch werde mir zum gewappneten Sohn und streite die Streite Jewes! Saul aber sprach zu sich: Nicht sei meine Hand gegen ihn, aber die Hand der Philister sei gegen ihn.

18 Und David sprach zu Saul: Wer bin ich und was ist mein Leben? Was ist die Sippe meines Vaters in Israel, dass ich des Königs Schwiegersohn werde?

19 Aber es geschah: In der Zeit, da Merab, die Tochter Sauls, dem David zu geben war, da wurde sie, ja sie, dem Adriel, dem Mecholatiter, zur Frau gegeben.

20 Und Sauls Tochter Michal liebte David; und man berichtete es dem Saul, und die Sache war in seinen Augen gerade.

21 Und Saul sprach (zu sich): Ich will sie ihm geben, und sie wird ihm zur Schlinge werden. Und Saul sprach zu David: Ein zweites Mal verschwägerst du dich mit mir am heutigen Tag.

22 Und Saul gebot seinen Dienern: Redet heimlich zu David, sprechend: Da! Der König hat Gefallen an dir, und all seine Diener lieben dich; und nun, verschwägere dich mit dem König.

23 Und die Diener Sauls redeten diese Worte vor den Ohren Davids. Und David sprach: Ist's in euren Augen leicht, sich mit dem König zu verschwägern, so ich doch ein rechtloser (armer) und entehrter (gering geschätzter) Mann bin?

24 Und die Diener Sauls berichteten's ihm, sprechend: gemäß diesen Worten redete David.

25 Da sprach Saul: So sprecht ihr zu David: An einem Brautpreis hat der König kein Gefallen, sondern an 100 Vorhäuten der Philister, um an den Feinden des Königs gerächt zu werden. Saul aber rechnete damit, dass David durch die Hand der Philister fällt.

26 Und seine Diener berichteten dem David diese Worte; und die Sache war in den Augen Davids gerade, (ja die), sich mit dem König zu verschwägern. Aber die Tage waren noch nicht erfüllt.

27 Da stand David auf und ging, er und seine Mannen, und erschlug unter den Philistern 200 Mann. Und David brachte ihre Vorhäute, und man gab sie vollzählig dem König, um sich mit dem König zu verschwägern. Da gab ihm Saul seine Tochter Michal zur Frau.

28 Und als Saul sah und erkannte, dass Jewe mit David war, und Michal, die Tochter Sauls, ihn liebte,

29 da kam bei Saul hinzu, sich noch mehr aufgrund des Angesichts Davids zu fürchten; und Saul wurde Davids Feind all die Tage.

30 Und die Fürsten der Philister gingen (zum Streit) hinaus; aber es geschah: Sooft sie hinausgingen, war David klug, mehr als alle Diener Sauls. Und sein Name wurde überaus kostbar.

...

 Saul war ein gemeiner Ränkeschmied. David sollte, um Merab zur Frau zu bekommen, gegen die Philister ziehen, wobei er mit hoher Wahrscheinlichkeit fallen würde (Vers 17). Und dann wurde er auch noch betrogen: Merab wurde einem anderen gegeben (Vers 19).

 Nun war da noch die Tochter Michal. Da David arm war und den Brautpreis nicht aufbringen konnte, sollte er 100 Philister erschlagen (Vers 25). Er erschlug sogar 200. Das war niederschmetternd für Saul. Es wurde ihm vollends klar, dass Jewe mit David war, gar seine Tochter ihn liebte; so bekam er noch mehr Furcht vor ihm und verfestige sich seine Feindschaft (Vers 29). Davids Ansehen aber wuchs (Vers 30).

 

Kapitel 19

Jonatan tritt für David ein

1 Und Saul redete zu seinem Sohn Jonatan und zu all seinen Dienern, David zu töten. Jonatan aber, der Sohn Sauls, hatte überaus Gefallen an David.

2 Und Jonatan beichtete dem David, sprechend: Mein Vater Saul sucht dich zu töten; und nun, hüte dich doch am Morgen, und du bleibst in der Verbergung und versteckst dich.

3 Ich aber, ich gehe hinaus und stehe zur Seite meines Vaters im Gefild, wo du bist, und ich, ich rede über dich zu meinem Vater; und ich sehe (erfahre), was ist, und berichte dir.

4 Und Jonatan redete Gutes über David zu seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Nicht möge der König gegen seinen Diener, gegen David, verfehlen, denn nicht verfehlte er gegen dich. Und so denn ist's: Seine Taten sind dir überaus gut.

5 Und er legte doch seine Seele in seine Hand (riskierte seine Seele) und erschlug den Philister, und Jewe bewirkte eine große Rettung für Israel; du sahst es und freutest dich. Und warum willst du gegen schuldloses Blut verfehlen, David unbegründet zu töten?

6 Und Saul hörte auf die Stimme Jonatans. Und Saul schwor: Bei Jewe, dem Lebenden: (Wehe), wenn er getötet wird!

7 Da rief Jonatan dem David; und Jonatan berichtete ihm all diese Worte. Und Jonatan brachte David zu Saul, und er wurde ihm angesichts (befunden) wie gestern und ehegestern.

...

 Unsere Hochachtung für Jonatan steigt. Und nun freuen wir uns über Sauls Sinnesänderung - ob sie wohl nachhaltig sein wird?

Weitere Mordversuche Sauls

8 Und der Streit währte fort. Und David ging hinaus und stritt gegen die Philister und schlug sie mit einem großen Schlag; und sie flohen, weg von seinem Angesicht.

9 Und ein böser Geist Jewes kam über Saul; und er saß in seinem Haus, und sein Speer war in seiner Hand, David aber saitenspielte mit der Hand.

10 Und Saul suchte, mit dem Speer gegen David und, (ihn durchdringend), gegen die Wand zu schlagen; jener aber entkam, vom Angesicht Sauls hinweg, und der Speer schlug gegen die Wand. Und David floh und entkam in jener Nacht.

11 Da entsandte Saul Beauftragte zum Haus Davids, ihn zu hüten (überwachen) und ihn am Morgen zu töten. Aber Michal, seine Frau, berichtete es dem David, sprechend: Wenn du nicht diese Nacht deine Seele entkommen machst, wirst du morgen ein Getöteter sein.

12 Und Michal ließ David durch die Luke hinabsteigen, und er ging und entwich und entkam.

13 Und Michal nahm den Heilgötzen (Hausgötzen) und legte ihn in das Bett, und ein Geflecht von Ziegenhaaren legte sie an die Stelle der Haare und bedeckte alles mit einem Gewand.

14 Und Saul entsandte Beauftragte, um David mitzunehmen; und sie sprach: Er ist krank.

15 Da entsandte Saul die Beauftragten (nochmals), David zu sehen, sprechend: Bringe ihn im Bett zu mir herauf, dass ich ihn töte!

16 Und die Beauftragten kamen, und da! Der Heilgötze war in das Bett (gelegt) und ein Geflecht von Ziegenhaaren war an der Stelle der Haare.

17 Da sprach Saul zu Michal: Warum hast du mich so betrogen und meinen Feind entsandt, sodass er entkam? Und Michal sprach zu Saul: Er, er sprach zu mir: Entsende mich! Warum sollte ich dich töten müssen?

...

 Ohne den Schutz Jewes war Saul für böse Geister zugänglich. Ihr Oberhaupt, der Satan, ist ein Menschentöter von Anfang an (Joh. 8:44). Doch David entkam, zunächst am Abend und dann am Morgen durch die Treue und Hilfe seiner Frau.

 Leider müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass man in Israel Götzenfiguren zu Hause hatte, neben dem Glauben an Jewe und gegen das Gesetz des Mose (2. Mose 20:4).

David bei Samuel

18 David aber entwich und entkam und kam zu Samuel zur (Stadt) Rama und berichtete ihm alles, was ihm Saul getan. Und er ging, er und Samuel, und sie hielten sich in Newajot auf.

19 Und dem Saul wurde berichtet, sprechend: Da! David ist in Newajot im Gebiet der (Stadt) Rama.

20 Da entsandte Saul Beauftragte, David mitzunehmen; und sie sahen die Gruppe der Propheten, die prophezeiten, und Samuel stand als Aufgestellter (als Autorität) ihnen gegenüber. Da kam der Geist Elohims über die Beauftragten Sauls, und sie, auch noch sie, prophezeiten.

21 Und man berichtete es dem Saul, und er entsandte andere Beauftragte, und sie, auch noch sie, prophezeiten. Und Saul fuhr fort und entsandte dritte Beauftragte; und sie, auch noch sie, prophezeiten.

22 Da ging er, auch noch er, gen die (Stadt) Rama und kam bis zu der großen Zisterne, die in Sechu ist, und fragte und sprach: Wo sind hier Samuel und David? Und einer sprach: Da! In Newajot im Gebiet der (Stadt) Rama.

23 Und er ging dorthin gen Newajot im Gebiet der Rama. Und auch noch auf ihn, ja ihn, kam der Geist Elohims; und er ging zu wandeln und prophezeite, bis er in Newajot im Gebiet der Rama ankam.

24 Und er, auch noch er, zog seine Gewänder aus, und er, auch noch er, prophezeite angesichts Samuels und fiel nieder (und lag als) Nackter jenen ganzen Tag und die ganze Nacht. Darum spricht man: Ist auch noch Saul unter den Propheten?

...

 Der Geist Elohims hatte die Beauftragten wie dann auch den Saul so sehr in der Gewalt, dass sie ihr Vorhaben nicht ausführen konnten.

 

Kapitel 20

Jonatans Bund mit dem Hause David

1 Und David entwich aus Newajot im Gebiet der (Stadt) Rama. Und er kam und sprach angesichts Jonatans: Was tat ich? Was ist meine Vergehung, und was ist meine Verfehlung angesichts deines Vaters, dass er meine Seele sucht?

2 Und er sprach zu ihm: Weitab sei's, nicht stirbst du! Da! Nicht tut mein Vater eine große Sache oder eine kleine Sache, so er sie nicht meinem Ohr enthüllt, und weshalb sollte mein Vater diese Sache vor mir verbergen? Nicht ist dies so!

3 Aber David schwor noch und sprach: Dein Vater erkennt, ja erkennt, dass ich Gnade fand in deinen Augen, und spricht zu sich: Dies (darf) Jonatan nicht erkennen, dass er nicht betrübt werde. Und unwidersprochen ist's: Bei Jewe, dem Lebenden, und dem Leben deiner Seele, dass es wie ein Losschreiten zwischen mir und dem Tod ist!

4 Da sprach Jonatan zu David: Was spricht deine Seele, und ich will es dir tun!

5 Und David sprach zu Jonatan: Da! Morgen ist Neumondfeier (das Fest des Monatsbeginns); und ich, ich sollte mit dem König sitzen, ja sitzen, um zu essen. Aber du entsendest mich jetzt, und ich verberge mich im Gefild bis zum dritten Abend.

6 Wenn nun dein Vater mich vermisst, ja vermisst, so sprichst du: Sich's zu erfragen erfragte sich's David von mir, gen seine Stadt Bethlehem zu laufen, denn dort (findet) das Opfer der Tage (des jährlichen Festes) (statt) für die ganze Sippe.

7 Wenn er so spricht: Es ist gut!, (dann ist) Friede deinem Diener; wenn er, ja er, aber entbrennt, ja entbrennt, so erkenne, dass das Böse bei ihm vervollständigt (auf das Vollmaß gekommen; ausgemacht) ist.

8 Und du tust Huld an deinem Diener, denn in einem Bund Jewes ließest du deinen Diener mit dir kommen. Wenn aber Vergehung in mir ist, so töte du mich; warum auch dies, dass du mich bis zu deinem Vater bringen willst?

9 Und Jonatan sprach: Weitab sei's dir! Denn (wehe), wenn ich erkenne, ja erkenne, dass bei meinem Vater das Böse vervollständigt ist, dass es über dich komme, und ich es dir nicht berichte!

10 Und David sprach zu Jonatan: Wer wird mir berichten oder das sagen, was dir dein Vater Hartes antwortet?

11 Und Jonatan sprach zu David: Geh, und wir gehen hinaus auf das Gefild. Und sie, sie beide, gingen hinaus auf das Gefild.

12 Und Jonatan sprach zu David: Jewe ist der Elohim Israels! So denn ich meines Vaters (Gedanken) ausforsche morgen um diese Zeit oder am dritten Tag, und da! Gut ist's für David!, und ich dann nicht zu dir entsende und es deinem Ohr enthülle,

13 so tue Jewe dem Jonatan (etwas an), und so fahre Er fort! So denn meinem Vater das über dich (beschlossene) Böse angenehm ist, so enthülle ich es deinem Ohr, und ich entsende dich, und du wandelst weg dem Frieden zu. Und Jewe sei mir dir, so wie Er mit meinem Vater war.

14 Und nicht nur, wenn ich noch lebe, und nicht nur an mir, wirst du die Huld Jewes tun, sodass ich nicht sterbe,

15 auch wirst du nicht abschneiden deine Huld von meinem Haus bis zum Äon (des tausendjährigen Königreichs), und auch nicht, wenn Jewe die Feinde Davids abschneidet, einen jeden, weg vom Angesicht des Erdbodens.

16 Da schnitt Jonatan (einen Bund) mit dem Hause Davids: So wird es Jewe von der Hand der Feinde Davids ersuchen!

17 Und Jonatan fuhr fort, David schwören zu lassen infolge seiner (Jonatans) Liebe zu ihm, denn mit der Liebe seiner Seele liebte er ihn.

...

 Welch eine herzliche Bruderschaft! Ein wahrer Bruder zeigt sich in der Bedrängnis. Jonatans Liebe und Treue zu David erinnert uns an das Wort Jesu: »Größere Liebe kann niemand haben als die, dass jemand seine Seele für seine Freunde hingibt« (Joh. 15:13).

 Als Mitglied des königlichen Hofs konnte David nicht ohne Weiteres zur Festzeit vom Tisch fernbleiben (Vers 5). Jonatan erlaubte es ihm (Vers 6).

 In der Erkenntnis, dass David der nächste König Israels sein wird, erbat Jonatan Davids Huld für sich und seine Nachkommen (Verse 14 + 15), was durch einen Bund und den Schwur Davids besiegelt wurde (Verse 16 + 17).

Das verabredete Zeichen

18 Und Jonatan sprach zu ihm: Morgen ist Neumondfeier (das Fest des Monatsbeginns), und du wirst vermisst werden, denn man wird (dich) auf deinem Sitzplatz suchen.

19 Aber du wartest drei Tage und steigst überaus (rasch) herab und kommst zu dem Ort, wo du dich (damals) verborgen hattest am Tag des (damals) Geschehenen; und setze dich neben den Stein Haesel.

20 Ich aber, ich ziele die drei Pfeile zur Seite hin, sie mir zu einem Zielobjekt zu entsenden.

21 Und da! Ich werde den Jüngling (Knappen) entsenden: »Geh, finde die Pfeile Wenn ich zu dem Jüngling spreche, ja spreche: »Da! Die Pfeile sind diesseits von dir, nimm ihn, so komm, denn Friede ist dir und keine Sache wider dich  (gewiss), bei Jewe, dem Lebenden!

22 Wenn ich aber so zu den Unbekannten spreche: »Da! Die Pfeile sind weiter weg von dir«, so geh, denn dann entsendet dich Jewe.

23 Das Wort aber, das wir geredet haben, ich und du, da! Jewe ist zwischen mir und dir bis zum Äon.

...

Dieses Zeichen dürfte keinen Verdacht erwecken.

Sauls Mordabsicht wird offenkundig

24 Und David verbarg sich im Gefild. Und es war Neumondfeier, und der König setzte sich zum Brot (zum Mahl), um zu essen.

25 Und der König saß auf seinem Sitz wie von Mal zu Mal, auf dem Sitz an der Wand. Und (da) Jonatan aufstand, saß (nur noch) Abner an der Seite Sauls, und David wurde auf seinem Platz vermisst.

26 Aber Saul redete (diesbezüglich) an jenem Tag nicht etwas, denn er sprach zu sich: Ein Begegnis hatte er, er ist (davon) ausgenommen, rein zu sein, denn er ist nicht rein.

27 Und es geschah am nächsten Tag, dem zweiten Tag des Monats, da wurde David (nochmals) auf seinem Platz vermisst: Da sprach Saul zu seinem Sohn Jonatan: Weshalb kam der Sohn Isais weder gestern noch am heutigen Tag zu dem Brot, um zu essen?

28 Und Jonatan antwortete Saul: Sich's zu erfragen erfragte sich's David von mir, bis Bethlehem (zu gehen),

29 und sprach: Entsende mich doch, denn ein Opferfest der Sippe ist uns in der Stadt, und mein Bruder, er, ja er, hat mir dies entboten; und nun, wenn ich Gnade fand in deinen Augen, will ich doch entkommen (loskommen), sodass ich meine Brüder sehe! Darum kam er nicht zum Tisch des Königs.

30 Da entbrannte der Zorn Sauls gegen Jonatan, und er sprach zu ihm: Sohn der empörerischen Verkrümmten (verkommenen Frau), erkenne ich etwa nicht, dass du den Sohn Isais erwählt hast? Zu deiner Beschämung (ist's) und zur Beschämung der Blöße deiner Mutter,

31 denn all die Tage, die der Sohn Isais auf dem Erdboden lebt, wirst du nicht zubereitet, du und deine Königsherrschaft. Und nun entsende und bring ihn zu mir, denn ein Sohn des Todes ist er!

32 Und Jonatan antwortete seinem Vater Saul und sprach zu ihm: Warum soll er getötet werden? Was tat er?

33 Da schmiss Saul den Speer auf ihn zu, um ihn zu erschlagen; und Jonatan erkannte, dass es gänzlicher (Entschluss) vonseiten seines Vaters war, David zu töten.

34 Und Jonatan stand zornentbrannt vom Tisch auf, und nicht aß er Brot am zweiten Tag des Monats, denn er war bezüglich Davids betrübt, dieweil sein Vater ihn (David) beschändet hatte.

...

 Am ersten Tag sprach Saul das Fehlen Davids nicht an, weil er kultisch unrein sein konnte (3. Mose 5:2; 15:16; 4. Mose 5.2; 5. Mose 23:11). Am zweiten Tag sodann wurde Sauls Mordabsicht in dramatischen Szenen offenkundig.

Davids Abschied und Flucht

35 Und es geschah am Morgen, da ging Jonatan zur bezeugten Zeit hinaus auf das Gefild zu David, und ein kleiner Jüngling war mit ihm.

36 Und er sprach zu seinem Jüngling: Lauf, finde doch die Pfeile, denen ich das Ziel gebe! Der Jüngling lief, er aber, er zielte mit dem Pfeil so, dass er über ihn hinüberging.

37 Und der Jüngling kam bis zu dem Ort des Pfeils, den Jonatan zielwärts (geschossen) hatte, und Jonatan rief hinter dem Jüngling her und sprach: Ist nicht der Pfeil weiter weg von dir?

38 Und Jonatan rief hinter dem Jüngling her: Schnell, eile, bleib nicht stehen! Und der Jüngling Jonatans las den Pfeil auf und kam zu seinem Herrn.

39 Und nicht erkannte der Jüngling etwas, jedoch Jonatan und David erkannten die Sache.

40 Und Jonatan gab seine Geräte seinem Jüngling und spach zu ihm: geh, bringe sie in die Stadt.

41 Der Jüngling kam (dorthin). Und David stand auf, von der Südseite weg, und fiel nieder, mit seiner Nase zur Erde, und warf sich dreimal hin. Und sie küssten sich, jeder seinen Genossen, und weinten, jeder mit seinem Genossen, bis David übermäßig weinte.

42 Und Jonatan sprach zu David: Geh, dem Frieden zu; (es bleibt), was wir geschworen haben, wir, ja wir beide, im Namen Jewes, sprechend: Jewe sei zwischen mir und dir und zwischen meinem Samen und deinem Samen bis zum Äon.

...

 Zu dem Schmerz der Trennung der beiden Freunde kam die Ahnung hinzu, dass sie beide schweren inneren und äußeren Konflikten und Leiden entgegengingen.

 

Kapitel 21

Achimelechs Hilfe für David

1 Und (David) stand auf und ging, Jonatan aber kam zu der Stadt.

2 Und David kam gen Nob (Stadt im Losteil Benjamin) zu Achimelech, dem Priester; und Achimelech zitterte, David zu begegnen, und sprach zu ihm: Weshalb bist du, ja du, allein und niemand ist bei dir?

3 Und David sprach zu Achimelech, dem Priester: Der König gebot mir eine Sache und sprach zu mir: Niemand erkenne etwas von der Sache, wegen der ich dich entsende und die ich dir gebot: und die Jünglinge habe ich eingewiesen, zu einem außergewöhnlichen, unbezeichneten Ort (zu gehen).

4 Und nun, was ist unter deiner Hand? Gib fünf Brote in meine Hand, oder was sonst noch gefunden wird.

5 Und der Priester antwortete David und sprach: Unter meiner Hand ist kein unheiliges Brot, sondern nur heiliges Brot ist da; ob sich jedoch die Jünglinge gehütet haben, weg von der Frau?

6 Und David antwortete dem Priester und sprach zu ihm: Ja, denn die Frau war ferngehalten von uns wie gestern und ehegestern bei meinem Hinausgehen, und die Leiber der Jünglinge wurden heilig, und es war doch ein unheiliger (gewöhnlicher) Weg; und gar denn am heutigen Tag ist der Leib heilig.

7 Da gab ihm der Priester heiliges Brot, denn dort war kein (anderes) Brot, sondern nur das Brot des Angesichts (die Schaubrote), das vom Angesicht Jewes weggenommene, um Brot der Wärme (frisch gebackenes) am Tag des Wegnehmens hinzulegen.

8 Aber dort war an jenem Tag ein Mann von den Dienern Sauls, ein sich vom Angesicht Jewes fernhaltender, die dem Saul zugehörten.

9 Und David sprach zu Achimelech: Und ist hier kein Speer unter deiner Hand oder ein Schwert, denn auch noch mein Schwert und auch noch meine Geräte nahm ich nicht in meine Hand, denn die Sache des Königs war eine pfeilschnelle.

10 Und er Priester sprach: Das Schwert Goliats, des Philisters, den du in der Tiefebene Haela erschlagen hast, da! Es ist verborgen in einem Tuch hinter dem Ephod. Wenn du es dir nehmen willst, nimm es, denn kein anderes außer ihm ist an diesem (Ort). Und David sprach: Keines ist wie dies; gib es mir.

...

 In der Eile war David unvorbereitet, ohne Proviant und Waffen, geflohen. Von der Priesterschaft in Nob durfte er Hilfe erwarten. Achimelech, der Hohepriester, war ein Nachkomme Elis.

 Davids Lüge gegenüber Achimelech zeigt, unter welchem Druck er stand. Sie wird zwar kritisiert, die Auswirkungen der erschlichenen Hilfe aber waren schrecklich (1. Sam. 22:6 - 19)

 Die Übergabe der alten Schaubrote (3. Mose 24:9) an David diente unserem Herrn Jesus Christus als Argument gegenüber den Pharisäern, die Ihn beschuldigten, dass Seine Jünger am Sabbat Ähren abrupften (Mat. 12:1 - 4). Ebenso wie der Sabbat für den Menschen da ist und nicht umgekehrt, so erkannte auch Achimelech, dass Überleben und Leben heiliger ist als Brot.

 Die Frage Achimelechs, ob David sich von der Frau enthalten habe, war darin begründet, dass rituelle Reinheit zur Heiligung vor wichtigen Anlässen gehörte (2. Mose 19:15).

Davids Flucht nach Gat

11 Und David stand auf und entwich an jenem Tag, weg vom Angesicht Sauls, und er kam zu Achisch, dem König von Gat (eine der fünf Fürstenstädte der Philister).

12 Und die Diener Achischs sprachen zu ihm: Ist dies nicht David, der König des Landes? Ist's nicht: Dem, ja diesem antworteten sie in wirbelnden Tänzen, sprechend: Saul schlug gegen Tausende, aber David gegen Zehntausende?

13 Und David nahm sich diese Worte zu Herzen, und er fürchtete sich überaus vor dem Angesicht Achischs, des Königs Gats.

14 Und er stellte sich als irrsinnig dar vor ihren Augen und raste unter ihrer Hand und kritzelte Zeichen auf die Türen des Tores und ließ seinen Geifer hinabrinnen in seinen Bart.

15 Da sprach Achisch zu seinen Dienern: Da! Ihr seht den sich als wahnsinnig gebärdenden Mann, warum bringt ihr ihn zu mir?

16 Ermangele ich (etwa) der Wahnsinnigen, dass ihr diesen gebracht habt, sich mir gegenüber als wahnsinnig zu gebärden? Soll dieser in mein Haus kommen?

...

 Ausgerechnet in die Stadt, in der Goliat gewohnt hatte (1. Sam. 17:4), war David geflohen. Wie konnte er nur ein solches Risiko eingehen? Das Schwert Goliats wird er wohl vorher versteckt haben. Seine Rettung war, sich zu einem Irrsinnigen zu verstellen.

 

Kapitel 22

Davids Flucht zur Höhle Adulam und nach Juda

1 Und David ging von dort weg und entkam zur Höhle Adulam (im Losteil Juda); und seine Brüder hörten's und all das Haus seines Vaters, und sie stiegen hinab zu ihm dorthin.

2 Und zu ihm scharten sich alljeder Mann, der in Bedrängnis war, und alljeder Mann, dem ein ihm Leihender (nachstellte), und alljeder Mann bitterer Seele; und er wurde über ihnen zum Fürsten, und mit ihm waren etwa 400 Mann.

3 Und David ging von dort nach Mizpe Moab (Ort in Moab) und sprach zum König Moabs: Lass doch meinen Vater und meine Mutter (zu uns) herausgehen, um bei euch zu sein, bis ich erkenne, was Elohim mir tun wird.

4 Und er leitete sie zum Angesicht des Königs Moabs, und sie blieben bei ihm alle Tage, die David in der Jagdburg war.

5 Und Gad, der Prophet (Prophet zur Zeit Davids), sprach zu David: Bleibe nicht in der Jagdburg! Geh, und du kommst für dich in das Land Juda. Und David ging und kam zum Wald Cheret (in Juda).

...

 Nicht nur David, sondern auch andere, »deren die Welt nicht würdig war«, mussten in Wildnissen und Höhlen umherirren (Heb. 11:38). Viele andere Bedrängte schlossen sich ihm an. Aus dem armseligen Haufen machte er eine brauchbare Truppe. Aber auch die Verwandten Davids wussten sich von Saul verfolgt und kamen ebenfalls zu ihm.

 Beim König von Moab wartete David, der nicht wusste, wie es weitergehen sollte, auf eine Weisung Elohims, die er dann durch den Propheten Gad erhielt. Dies zeigt, dass Jewe mi ihm war.

Sauls Rache an Achimelech und dessen Angehörigen

6 Und als Saul hörte, dass David und die Mannen, die bei ihm waren, erkannt  (entdeckt) worden waren  und Saul saß gerade in Gibea unter der Tamariske auf der Anhöhe, und sein Speer war in seiner Hand, und all seine Diener standen ihm gegenüber ,

7 da sprach Saul zu seinen Dienern, die ihm gegenüber standen: Höret doch, ihr Söhne des Benjamin! Wird auch noch der Sohn Isais euch allen Gefilde und Weinberge geben, er euch alle als Fürsten der Tausendschaften und Fürsten der Hundertschaften einsetzen?

8 Denn (verschwörerisch) verknüpftet ihr euch alle wider mich, und keiner enthüllte es meinem Ohr, dass mein Sohn mit dem Sohn Isais (einen Bund) geschnitten hat; und keiner von euch kränkt sich wegen mir und enthüllt es meinem Ohr, dass mein Sohn meinen Diener (David) als Auflauernden wider mich erstehen ließ, wie man an diesem Tag (sieht).

9 Da antwortete Doeg, der Edomiter  und er stand gegenüber den Dienern Sauls , und sprach: Ich sah den Sohn Isais gen Nob kommen zu Achimelech, dem Sohn Achitubs,

10 und dieser befragte Jewe für ihn und gab ihm Zehrung, und das Schwert Goliats, des Philisters, gab er ihm.

11 Da entsandte der König, Achimelech zu rufen, den Sohn Achitubs, den Priester, und sein ganzes Vaterhaus, die Priester, die in Nob waren; und sie, sie alle kamen zum König.

12 Und Saul sprach: Höre doch, Sohn Achitubs! Und er sprach: Da bin ich, mein Herr.

13 Und Saul sprach zu ihm: Warum verknüpftet ihr euch (verschwörerisch) wider mich, du und der Sohn Isais, indem du ihm Brot und Schwert gabst und Elohim für ihn befragtest, sodass er als mir Auflauernder erstand, wie man an diesem Tag (sieht).

14 Und Achimelech antwortete dem König und sprach: Und wer inmitten all deiner Diener (ist ein dir in) Treue so Verbundener wie David und ein Schwiegersohn des Königs und wendet sich zu deiner Leibwache und ist ein Verherrlichter in deinem Hause?

15 (Ist's, dass) ich am heutigen Tag begann, Elohim für ihn zu befragen? Weitab sei's mir! Nicht lege der König seinem Diener, ja all dem Haus meines Vaters (solch eine) Sache (zur Last), denn nicht erkannte dein Diener in all diesem eine Sache, eine kleine oder große.

16 Aber der König sprach: Du stirbst, ja stirbst, Achimelech, du und all das Haus deines Vaters!

17 Und der König sprach zu den Läufern, die ihm gegenüber standen: Kreist sie ein und tötet die Priester Jewes, denn auch noch ihre Hand ist mit David, denn sie erkannten, dass er ein Entweichender war, und enthüllten es nicht meinem Ohr. Aber nicht willigten die Diener des Königs ein, ihre Hand gegen die Priester Jewes zu entsenden.

18 Da sprach der König zu Dojeg (Doeg): Kreise du sie ein und (gehe) gegen die Priester (vor)! Und Dojeg (Doeg), der Edomiter, drehte sich um, und er, er (ging) gegen die Priester vor und tötete an jenem Tag fünfundachtzig Mann, die das leinene Ephod trugen.

19 Und Nob, die Stadt der Priester, schlug er mit dem Mund des Schwertes, vom Mann bis zur Frau, vom Kind bis zum Säugling, und Stier und Esel und Lamm (schlug er) mit dem Mund des Schwertes.

...

 »Ein fauchender Löwe und ein umherstreichender Bär, so ist ein frevlerischer Herrscher über ein armes Volk« (Spr. 28:15).

 Die Bösartigkeit Sauls war kaum zu überbieten. Seine Diener, sie sind aus dem Stamm Benjamin, versuchte er mit der Bemerkung für sich zu gewinnen, dass David aus dem Stamm Juda sie nur benachteiligen würde (Vers 7). Dann beschuldigte er seine Leute der Verschwörung gegen ihn (Vers 8). Des Weiteren erkannte er nicht, dass David ein Verfolgter war, sondern meinte in seinem Wahn, dass er ihm auflauere. Dem Hohepriester Achimelech glaubte er nicht; er sah sich nur noch von Feinden umringt (Vers 16).

 Seine eigenen Diener gehorchten seinem Befehl, die Priester zu töten, nicht (Vers 17); sie fürchteten Jewe mehr als den König. Damit entsprachen sie den Worten des Petrus: »Man muss sich Gott eher fügen als den Menschen« (Ap. 5:29). Nur der Edomiter Doeg war bereit, die grausame Tat vorzunehmen. Und dann löschte er auch noch die Priesterstadt Nob aus (Verse 18 + 19).

 Wie lange noch, bis Saul von Jewe gerichtet wird?

Abjatar entkommt und findet zu David

20 Und es entkam ein Sohn des Achimelech, des Sohnes Achitubs, und sein Name war Abjatar; und er entwich hinter David her.

21 Und Abjatar berichtete dem David, dass Saul die Priester umbrachte.

22 Da sprach David zu Abjatar: Ich erkannte es an jenem Tag, denn dort war Dojeg (Doeg), der Edomiter, dass er dem Saul berichten, ja berichten wird; ich, ja ich wandte mich (dadurch) gegen jede Seele des Hauses deines Vaters.

23 Bleibe bei mir, fürchte (dich) nicht, denn wer meine Seele sucht, sucht auch deine Seele, denn Obhut hast du bei mir.

...

 David hatte keine Schuld am Tod der Priester und der Einwohner Nobs, war aber auf dramatische Weise in die Sache verwickelt, was ihm sehr leid getan haben musste (Vers 22). Die tragischen Ereignisse schweißten David und Abjatar zusammen (Vers 23). Abjatar trug das Ephod; somit konnte David Jewe immer wieder befragen. Abjatar tat später zusammen mit Zadok Dienst am Heiligtum in Jerusalem (2. Sam. 15:24).

Davids Großmut gegenüber Saul (1. Samuel 23 - 26)

 

Kapitel 23

David rettet die Einwohner Keilas

1 Und man berichtete dem David, sprechend: Da! Die Philister streiten gegen Keila, und sie wühlen (raubend) die Tennen aus.

2 Da befragte David Jewe, sprechend: Soll ich gehen und gegen diese Philister schlagen? Und Jewe sprach zu David: Gehe, und du schlägst gegen die Philister und rettest Keila.

3 Da sprachen die Mannen Davids zu ihm: Da! Wir haben schon hier in Juda Furcht, und gar noch, so denn wir gen Keila gehen, zu den Schlachtordnungen der Philister!

4 Und David fuhr fort und befragte Jewe nochmals, und Jewe antwortete ihm und sprach: Stehe auf, steige hinab gen Keila, denn ich gebe die Philister in deine Hand.

5 Und David und seine Mannen gingen gen Keila, und er stritt gegen die Philister und führte ihre Viehherden weg und schlug einen großen Schlag gegen sie; und so rettete David die Einwohner Keilas.

6 Und es war geschehen: Als Abjatar, der Sohn Achimelechs, zu David gen Keila entwich, kam auch ein Ephod hinab in seine Hand.

7 Und dem Saul wurde berichtet, dass David nach Keila gekommen war. Da sprach Saul: Elohim weiß ihn nun in meiner Hand, denn er schloss sich ein, indem er in eine Stadt mit Doppeltür und Riegel kam.

8 Und Saul machte all das Kriegsvolk hörig zum Streit, hinabzusteigen gen Keila, um David und seine Mannen zu umdrängen (zu belagern).

9 Und als David erkannte, dass Saul das Böse wider ihn schmiedete, da sprach er zu Abjatar, dem Priester: Bringe das Ephod herzu.

10 Und David sprach: Jewe, Elohim Israels! Dein Diener hörte, ja hörte, dass Saul gen Keila zu kommen sucht, um die Stadt meinetwegen zu verderben.

11 Lassen mich die Eigner Keilas in seine Hand verschließen (einschließen, ausliefern)? Wird Saul herabsteigen, so wie dein Diener hörte? Jewe, Elohim Israels, berichte doch deinem Diener! Und Jewe sprach: Er wird herabsteigen.

12 Und David sprach: Lassen die Eigner Keilas mich und meine Mannen in die Hand Sauls verschließen? Und Jewe sprach: Sie werden euch verschließen lassen.

13 Und David und seine Mannen standen auf, etwa 600 Mann, und gingen aus Keila hinaus und wandelten, wo sie eben wandeln konnten. Dem Saul aber wurde berichtet, dass David aus Keila entkommen ist; da ließ er davon ab hinauszugehen.

...

Die Stadt Keila lag im Losteil Judas.

 Abjatar, jetzt der Hohepriester (Vers 6), trug das Ephod, den Oberkörperumbund aus Leinen mit dem Brustschild, welches die zwei Edelsteingruppen Urim und Tumim (»Erlichtungen« und »Vollendungen«) enthielt, die bei einer Befragung Jewes vermutlich aufleuchteten (2. Mose 28:5 - 30; 3. Mose 8:8; 5. Mose 33:8). Auf diese Weise führte Jewe den David in diesem Fall. Und David dürfte alsdann etwa folgende Worte ausgesprochen haben: »Ich danke Dir, denn Du antwortetest mir, und Du wurdest mir zur Rettung« (Ps. 118:21).

 Und Sauls Absicht? Die Berechnungen des Menschen sind nur Dunst (Ps. 94:11)!

 Die Menschen in Keila waren dem David für die Rettung aus der Hand der Philister dankbar, hätten ihn aber dennoch an Saul ausgeliefert, weil sie Angst hatten, zumal Saul gerade die Stadt Nob ausgelöscht hatte. Als David aber abzog  seine Mannschaft war inzwischen von 400 (22:2) auf 600 Mann gewachsen , dürften sie ihm doppelt dankbar gewesen sein.

Davids letzte Begegnung mit Jonatan

14 Und David befand sich in der Wildnis in den Jagdhöhen und blieb im Bergigen in der Wildnis Siph (vmtl. bei Hebron); und Saul suchte ihn all die Tage, aber Elohim gab ihn nicht in seine Hand.

15 Und David sah, dass Saul herausgegangen war, seine Seele zu suchen; und David war in der Wildnis Siph in der Schweige (am Ort des Schweigens).

16 Und Jonathan, der Sohn Sauls, stand auf und ging zu David in die Schweige, und er kräftigte seine Hand in Elohim.

17 Und er sprach zu ihm: Fürchte (dich) nicht, denn nicht wird die Hand meines Vaters Saul dich finden. Und du, ja du, wirst über Israel regieren, und ich, ich werde dir zum Zweiten werden, und auch noch mein Vater Saul erkennt es also (weiß darum).

18 Und sie, sie beide schnitten einen Bund angesichts Jewes. Und David hielt sich in der Schweige auf, und Jonatan wandelte zu seinem Haus.

...

 Jonatan liebte David wahrhaftig; als ein Bruder für die Zeit der Bedrängnis war er geboren worden (Spr. 17:17). In Anerkenntnis des Willens Jewes, dass David, bereits gesalbt (16:13), König werden wird, war dies auch Jonatans Wille, sich demütig als Zweiten sehend.

In der Wildnis Maon

19 Und die Siphiter stiegen hinauf zu Saul gen Gibea, sprechend: Verbirgt sich David nicht bei uns in den Jagdhöhen in der Schweige auf dem Hügel Chachila, der zur Rechten (also südlich) der Einöde (liegt)?

20 Und nun, allem Vorhaben deiner Seele nach, du, der König, steige hinab, ja steige hinab, und uns ist's (unsere Sache ist's), ihn in die Hand des Königs verschließen zu lassen.

21 Und Saul sprach: Gesegnete Jewes seid ihr, dass ihr mich (vor dem Übel) verschontet (dass ihr Erbarmen mit mir hattet).

22 Geht doch, bereitet's noch weiterhin vor und erkennt (erkundet) und seht seinen Ort, wo sein Fuß ist, wer ihn dort sah, denn man sprach zu mir: Listen ersinnt, ja Listen ersinnt er.

23 Und seht und erkennt all die Verstecke, wo er sich versteckt, und ihr kehrt rechtzeitig zu mir zurück, und ich werde mit euch wandeln, und es wird geschehen: Wenn er im Land ist, so werde ich ihn erspüren inmitten aller Tausendschaften Judas.

24 Und sie standen auf und gingen gen Siph angesichts Sauls; David aber und seine Mannen waren in der Wildnis Maon (im Losteil Judas), in der Steppe, zur Rechten der Einöde.

25 Und Saul und seine Mannen gingen, ihn zu suchen; und man berichtete es dem David, und er stieg den Steilfelsen hinab und hielt sich in der Wildnis Maon auf. Und Saul hörte es und verfolgte David, hinter ihm her in der Wildnis Maon.

26 Und Saul ging diesseits der Seite des Berges und David und seine Mannen jenseits der Seite des Berges. Und es geschah: David beeilte sich sehr, vom Angesicht Sauls wegzugehen, doch Saul und seine Mannen umringten David und seine Mannen, sie zu ergreifen.

27 Da kam ein Beauftragter zu Saul, sprechend: Sei schnell und gehe, denn die Philister zogen wider das Land aus.

28 Da kehrte Saul um vom Verfolgen hinter David her und ging, den Philistern zu begegnen. Darum rief (nannte) man jenen Ort Sela Hamachlegot (»Steilfels der Verteilungen«).

...

 Die Siphiter versprachen sich vom Verrat Davids an Saul Vorteile, obwohl sie wissen mussten, dass er ihn zu Unrecht verfolgte.

 Plötzlich hatte das Heer Sauls die Mannschaft Davids umringt  da trat die Rettung in letzter Sekunde ein: Jewe hatte die Philister wider Israel in Bewegung gesetzt, denen Saul unbedingt und sofort entgegentreten musste. Elohim hatte wundersam eingegriffen.

 

Kapitel 24

Davids Großmut gegenüber Saul

1 Und David stieg hinauf von dort weg und hielt sich in den Jagdhöhen von Ejn Gedi (am Salzmeer) auf.

2 Und es geschah: Als Saul von hinter den Philistern her zurückgekehrt war, da berichtete man ihm, sprechend: Da! David ist in der Wildnis Ejn Gedis.

3 Und Saul nahm 3.000 Mann der Erwählten (heerestauglichen jungen Männer) aus ganz Israel und ging, David und seine Mannen auf der Vorderseite der Felsen der Gämsen zu suchen.

4 Und er kam zu den Pferchen des Kleinviehs an dem Weg, und dort war eine Höhle, und Saul kam hinein, seine Füße zu bedecken (seine Kleidung zur Verrichtung der Notdurft herabzulassen). David aber und seine Mannen saßen in den Hüftseiten der Höhle.

5 Und die Mannen Davids sprachen zu ihm: Da! Dies ist der Tag, von dem Jewe zu dir gesprochen hat: Da! Ich gebe deinen Feind in deine Hand, und du tust ihm so, wie es in deinen Augen gut ist. Und David stand auf und schnitt einen Zipfel des Mantels, der Saul (gehörte), in Heimlichkeit ab.

6 Und es geschah danach also, da schlug ihm, dem David, das Herz, weil er den Zipfel des Mantels, der dem Saul (zu eigen war), abgeschnitten hatte.

7 Und er sprach zu seinen Mannen. Weitab sei's mir von Jewe her! (Wehe), wenn ich diese Sache meinem Herrn, dem Gesalbten Jewes, antue, meine Hand gegen ihn zu entsenden (auszustrecken), denn der Gesalbte Jewes ist er.

8 Und David wies seine Mannen mit Worten scharf zurecht, und nicht gab er ihnen (die Erlaubnis), zu Saul hin aufzustehen. Und Saul stand auf, (ging) aus der Höhle und ging des Wegs.

...

 Die Männer Davids sahen die ungeschützte Position Sauls als die ideale Gelegenheit an, ihn zu töten. Doch darin, dass Jewe dies dem David erlaubt habe, irrten sie sehr (Vers 5). Für David war Saul nach wie vor der König und der Gesalbte Jewes, mithin unantastbar. Ein Handeln gegen die Obrigkeit wäre gegen den, der sie eingesetzt hat.

 David war in höchster Gefahr, denn wenn Saul nicht mehr aus der Höhle herausgekommen wäre, hätte sein Heer ihn darin gesucht. Davids um Hilfe schreiendes Gebet ist in Psalm 142 aufgezeichnet.

 Da schnitt David einen Zipfel des königlichen Mantels ab. Er tat Saul nichts an, wie das Gesetz des Mose es gebot, nämlich seinen Nächsten zu lieben (3. Mose 19:18). Unser Herr Jesus sagt: »Liebet eure Feinde, und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters in den Himmeln werdet« (Mat. 5:44). In Psalm 57:1 steht das Handeln Davids mit dem Wort Michtam (»Makellosigkeit«) in Verbindung.

 Doch dann  mit dem Zipfel in der Hand  schlug dem David das Gewissen (das Gewissen ist das Wissen um gut und böse), denn ein Mantel war Ausdruck der Stellung des Trägers. Eine Beschädigung wurde als Eingriffe in die Würde der Person verstanden.

Saul wird überführt

9 Und David stand auf danach also und ging aus der Höhle heraus und rief hinter Saul her, sprechend: Mein Herr, du König! Da blickte Saul hinter sich, und David verneigte sich, die Nase zur Erde hin, und warf sich hin.

10 Und David sprach zu Saul: Warum hörst du auf Worte von Menschen, sprechend: Da! David sucht dein Böses.

11 Da! An diesem Tag sahen deine Augen, dass dich Jewe am heutigen Tag in der Höhle in meine Hand gegeben hatte; und jeder sprach, dich umzubringen, aber meine Hand verschonte dich, und ich sprach: Nicht entsende ich meine Hand gegen meinen Herrn, denn der Gesalbte Jewes ist er.

12 Und, mein Vater, siehe, sieh auch nicht den Zipfel deines Mantels in meiner Hand, und darin, dass ich den Zipfel deines Mantels abgeschnitten und dich nicht umgebracht habe, erkenne und sieh, dass kein Böses in meiner Hand und keine Übertretung ist und ich nicht dir gegenüber verfehlte; du aber bejagst meine Seele, um sie zu nehmen.

13 Jewe richte zwischen mir und dir, und Jewe möge mich an dir rächen, aber meine Hand wird nicht gegen dich (ausgestreckt) werden.

14 So wie das Gleichnis des Vorzeitigen (Alten) spricht: Von Frevlern geht Frevel heraus! Aber meine Hand wird nicht gegen dich (ausgestreckt) werden.

15 Hinter wem ging der König Israels heraus? Wen verfolgst du, hinter wem her? Hinter einem toten Hund, hinter einem einzelnen Floh!

16 So werde Jewe zum Rechtswalter, und Er richte zwischen mir und dir, und Er sehe und streite meinen Streitfall und richte mich, weg von deiner Hand.

17 Und es geschah: Als David vervollständigt hatte, diese Worte zu Saul hin zu reden, da sprach Saul: Ist dies deine Stimme (Darlegung), mein Sohn David? Und Saul erhob seine Stimme und weinte.

18 Und er sprach zu David: Du bist gerechter als ich, denn du, du vergaltst mir mit dem Guten, und ich, ich vergalt dir mit dem Bösen.

19 Und du, du berichtetest am heutigen Tag, was du mir Gutes getan hast, dass (nämlich) Jewe mich in deine Hand verschloss (einschloss) und du mich nicht umgebracht hast.

20 Und so denn jemand seinen Feind findet, entsendet er ihn dann auf einem guten Weg? So erstatte Jewe dir Gutes für das, was du mir an diesem Tag getan hast.

21 Da! Nun aber erkenne ich, dass du regieren, ja regieren wirst und in deiner Hand das Königtum Israels bestätigt wird.

22 Und nun, schwöre mir bei Jewe: (Wehe), wenn du meinen Samen nach mir abschneidest, und (wehe), wenn du meinen Namen vertilgst, weg vom Hause meines Vaters!

23 Und David schwor dem Saul. Und Saul ging zu seinem Haus, David aber und seine Mannen stiegen zur Jagdburg hinauf.

...

 Das war eine bewegende Szene! Die lautere Gesinnung Davids leuchtete dem Saul zum Lobpreis Jewes ins Herz.

 David hatte sich nicht an Saul gerächt, denn er wusste: »Mein ist die Rache! Ich werde vergelten (5. Mose 32:35; Röm. 12:19; Heb. 10:30).

 Und das Wunderbare geschah: Saul anerkannte die Gerechtigkeit Davids und sah ein, dass er der König Israels werden wird.

 Ob Sauls Sinneswandel von Dauer sein wird?

 

Kapitel 25

Samuels Tod, Nabals Torheit

1 Und Samuel starb (1027 v. Chr.). Und all Israel scharte sich zusammen, und sie klagten um ihn und begruben ihn in seinem Haus (Besitztum) in Rama. Aber David stand auf und stieg hinab zur Wildnis Paran (zwischen Midian und Ägypten).

2 Und ein Mann war in Maon (im Losteil Judas), und sein (von ihm aufgebautes) Anwesen war in Karmel (Stadt im Losteil Judas); und der Mann war überaus groß, und er hatte Kleinvieh, 3.000 (Stück), und 1.000 Ziegen. Und er schor gerade sein Kleinvieh in Karmel.

3 Und der Name des Mannes war Nabal und der Name seiner Frau Abigajil. Und die Frau war von guter Klugheit und von schöner Gestalt, aber der Mann war hart und böse in seinen Handlungen, und er war ein Kelibo (vmtl. aus dem Gebiet Kaleb bei Hebron Stammender).

4 Und David hörte in der Wildnis, dass Nabal sein Kleinvieh schor.

5 Da entsandte David zehn Jünglinge (Knappen), und David sprach zu den Jünglingen: Steigt hinauf gen Karmel, und ihr kommt zu Nabal, und ihr fragt ihn in meinem Namen bezüglich des Friedens (Wohlergehens).

6 Und ihr sprecht so: Zum Leben (hin sei's)! Und du: Friede (sei dir)! Und dein Haus: Friede (sei ihm)! und alles, was dir (zu eigen) ist: Friede sei ihm!

7 Und nun hörte ich, dass du Scherende hast. Nun, die Hirten, die dir (zu eigen) sind, sie waren bei uns gewesen, wir haben sie nicht beschändet, und nicht wurde etwas ihnen Zugehöriges vermisst alle Tage, die sie in Karmel waren.

8 Frage deine Jünglinge, und sie werden es dir berichten, und mögen die Jünglinge Gnade finden in deinen Augen, denn auf einen guten Tag (Feiertag) zu kamen wir. Gib doch, was deine Hand findet, deinen Dienern und deinem Sohn, dem David.

9 Und die Jünglinge Davids kamen und redeten zu Nabal gemäß all diesen Worten im Namen Davids, und dann ruhten (warteten) sie.

10 Da antwortete Nabal den Dienern Davids und sprach: Wer ist David und wer ist der Sohn Isais? Heutzutage sind der Diener viele, die ausbreschen, ein jeder vom Angesicht seines Herrn weg,

11 und ich sollte mein Brot und mein Wasser nehmen und mein Geschlachtetes, das ich meinen Scherern geschlachtet habe, und sollte es den Mannen geben, von denen ich nicht weiß, woher sie sind?

12 Und die Jünglinge Davids wandten sich um, ihrem Weg zu, und kehrten zurück und kamen und berichten ihm gemäß all diesem Worten.

...

 Die Hirten Nabals waren bei David gewesen und gut behandelt worden (Verse 15 + 16), als er mit seinen Mannen in der Höhle Adulam war (22:1, 2). Eine Dankesgabe Nabals wäre sehr angebracht gewesen.

Abigajil bewahrt David vor Blutschuld

13 Da sprach David zu seinen Mannen: Gürte ein jeder sein Schwert um! Und sie gürteten sich ein jeder sein Schwert um, und auch noch David gürtete sich sein Schwert um. Und sie stiegen hinauf hinter David her, etwa 400 Mann, und 200 blieben bei den Geräten (beim Gepäck).

14 Und der Abigajil, der Frau Nabals, berichtete ein Jüngling, einer von den Jünglingen, sprechend: Da! David entsandte Beauftragte aus der Wildnis, unseren Herrn zu segnen, aber er fuhr gegen sie los.

15 Und die Mannen waren überaus gut zu uns, und nicht wurden wir zuschanden, und nicht vermissten wir etwas alle Tage, die wir mit ihnen zusammen wandelten, als wir im Gefild waren.

16 Eine Mauer waren sie für uns, auch noch nachts, auch noch tags, alle Tage, die wir als Hirten des Kleinviehs bei ihnen waren.

17 Und nun erkenne und sehe, was du tun kannst, denn vervollständigt (völlig zubereitet/vorbereitet) ist das Böse, das auf unseren Herrn zukommt und auf all sein Haus, und er ist ein Sohn der Niedertracht, ohne dass man zu ihm reden kann.

18 Da war Abigajil schnell und nahm 200 Brote und zwei Schläuche Wein und fünf Zurechtgemachte vom Kleinvieh und fünf Sea (Trockenhohlmaß, ca. 7,3 l) Röstkorn und 100 Schrumpffrüchte und 200 Gedörrte, und sie legte es auf die Esel.

19 Und sie sprach zu ihren Jünglingen: Geht mir angesichts hinüber, da! Ich komme hinter euch her. Aber ihrem Mann Nabal berichtete sie's nicht.

20 Und es geschah: Als sie auf dem Esel ritt und in der Verbergung des Berges herabstieg, und da! David und seine Mannen stiegen herab, ihr zu begegnen, und sie traf auf sie.

21 David aber hatte gesprochen: Es war falsch, dass ich alles hütete, was diesem in der Wildnis (zu eigen war), sodass auch nicht etwas vermisst wurde von allem, was ihm (zu eigen ist); doch er brachte mir Böses zurück anstatt des Guten.

22 So tue Elohim den Feinden Davids, und so fahre Er fort: (Wehe), wenn ich von allem, was ihm (zu eigen ) ist, bis zum Morgen (einen) verbleiben lasse, der gegen die Wand uriniert!

23 Und Abigajil sah David, und sie war schnell und stieg vom Esel herab und fiel dem Zorn (oder: den Nasenlöchern) Davids (entgegen) auf ihr Angesicht und warf sich zum Boden hin.

24 Und sie fiel auf seine Füße zu und sprach: Mir, ja mir, mein Herr, ist die Vergehung und möge doch deine Dienerin vor deinen Ohren reden dürfen, und höre doch die Worte deiner Dienerin.

25 Nicht richte doch mein Herr sein Herz gegen diesen Mann der Niedertracht, ja gegen Nabal, denn ebenso wie sein Name ist er: Nabal (»Verruchter«) ist sein Name, und Verruchtheit ist bei ihm. Ich aber, deine Dienerin, nicht sah ich die Jünglinge meines Herrn, die du entsandt hattest.

26 Und nun, mein Herr: Bei Jewe, dem Lebenden, und dem Leben deiner Seele: Jewe ist, der dich gehindert hat, in Blutschulden zu geraten und dir Rettung durch deine Hand (zu verschaffen). Und nun, mögen deine Feinde wie Nabal werden und die, die Böses wider meinen Herrn suchen!

27 Und nun, diese Segnungsgabe, die deine Magd meinem Herrn gebracht hat, sie werde den Jünglingen gegeben, denen, die in den Fußspuren meines Herrn wandeln.

28 Trage (vergib) doch bezüglich der Übertretung deiner Dienerin, denn Jewe wird meinem Herrn ein in Treue verbundenes Haus machen, ja machen, denn die Kämpfe Jewes kämpft mein Herr, und Böses wird nicht in dir gefunden von deinen Tagen an.

29 Und ist doch nur ein Mensch erstanden, dich zu verfolgen und deine Seele zu suchen, so wird die Seele meines Herrn umschlossen sein in der Umschließung des Lebens  bei Jewe, deinem Elohim! , aber die Seele deiner Feinde, Er schleudert sie weg inmitten der Schleuderschale.

30 Und es wird geschehen: So denn Jewe meinem Herrn gemäß all dem Guten tun wird, das Er über dich geredet hat, und Er dich als Herzog über Israel entbietet,

31 so wird dir dies nicht zum Anlass des Torkelns und meinem Herrn zum Straucheln des Herzens, dass mein Herr Blut unbegründet ausgeschüttet und mein Herr sich (selbst) gerettet hat. Und tut Jewe meinem Herrn wohl, so gedenkst du deiner Dienerin.

32 Und David sprach zu Abigajil: Gesegnet sei Jewe, der Elohim Israels, der dich an diesem Tag entsandt hat, mir zu begegnen,

33 und gesegnet sei dein Urteilsvermögen (Vernunft und Empfinden), und gesegnet bist du, dass du es mir an diesem Tag versperrt hast, in Blutsschulden zu geraten und mir mit meiner Hand Rettung zu verschaffen.

34 Und unwidersprochen ist's: Bei Jewe, dem Lebenden, dem Elohim Israels, der mir vorenthalten hat, dir Böses zu tun  denn wenn du nicht schnell gekommen wärst, mir zu begegnen, so wäre es so: Ob dem Nabal bis zum Licht des Morgens (einer) übrig gelassen worden wäre, der gegen die Wand uriniert?

35 Und David nahm aus ihrer Hand, was sie ihm gebracht hatte; zu ihr aber sprach er: Steige hinauf dem Frieden zu zu deinem Haus. Siehe, ich hörte auf deine Stimme und erhob dein Angesicht.

...

 David wäre schuldig geworden, wenn er sich für die persönliche Beleidigung durch Nabal gerächt hätte. Durch Abigajils Eingreifen aber geschah, was in Römer 12:18, 19 geschrieben steht: »Die mit allen Menschen Frieden halten, rächen sich selbst nicht, Geliebte, sondern gebt dem Zorn (Gottes) Raum; denn es steht geschrieben: Mein ist die Rache, Ich werde vergelten (5. Mose 32:35), so spricht der Herr Rache an Feinden Jewes und Israels dem Willen Jewes gemäß zu üben, war keine Sünde.

Nabals Tod; David nimmt Abigajil zur Frau

36 Und Abigajil kam zu Nabal, und da! Ihm war in seinem Haus ein Trinkmahl (bereitet) wie das Trinkmahl des Königs, und das Herz Nabals war dabei guter (Dinge), und er war bis zum Übermaß berauscht; und nicht berichtete sie ihm die Sache, weder Kleines noch Großes, bis zum Licht des Morgens.

37 Und es geschah am Morgen, als der Wein aus Nabal herausgegangen war, da berichtete ihm seine Frau diese Sache, und sein Herz erstarb in seinem Innern, und er, er wurde zu Stein.

38 Und es geschah nach etwa zehn der Tage, da zerwuchtete Jewe Nabal, sodass er starb.

39 Und als David hörte, dass Nabal gestorben war, da sprach er: Gesegnet sei Jewe, der den Rechtsstreit meiner Schmach, ja den durch die Hand Nabals, gestritten und seinen Diener vom Bösen zurückgehalten hat; aber das Böse Nabals ließ Jewe gegen sein Haupt zurückkehren. Und David entsandte und ließ vor Abigajil reden, um sie sich zur Frau zu nehmen.

40 Und die Diener Davids kamen zu Abigajil gen (die Stadt) Karmel und redeten zu ihr, sprechend: David entsandte uns zu dir, um dich sich zur Frau zu nehmen.

41 Und sie stand auf und warf sich hin, die Nase zum Boden hin, und sprach: Da! Deine Dienerin ist hier als Magd, die Füße der Diener meines Herrn zu baden.

42 Und Abigajil war schnell und stand auf und ritt auf dem Esel, und ihre fünf Maiden wandelten in ihrer Fußspur; und sie ging hinter den Beauftragten Davids her und wurde ihm zur Frau (1026 v. Chr.).

43 Und David hatte auch Achinoam aus Jisreal (Stadt in Juda) genommen, und sie, auch noch sie beide, wurden ihm zu Frauen.

44 Saul aber hatte seine Tochter Michal, die Frau Davids, dem Palti, dem Sohn Lajischs, gegeben, der aus Galim war.

...

So fand diese Begebenheit einen glücklichen Ausgang.

 

Kapitel 26

Davids erneuter Großmut gegenüber Saul

1 Und die Siphiter (aus der Stadt Siph in Juda) kamen zu Saul gen (die Stadt) Gibea, sprechend: Verbirgt sich David nicht beim Hügel Chachila gegenüber dem Angesicht der Einöde?

2 Da stand Saul auf und stieg hinab zur Wildnis Siph und 3.000  Mann mit ihm, Erwählte (heerestaugliche Jungmannen) Israels, um David in der Wildnis Siph zu suchen.

3 Und Saul lagerte (um 1025 v. Chr.) beim Hügel Chachila, der gegenüber dem Angesicht der Einöde an dem Weg ist, David aber weilte in der Wildnis. Und als er sah, dass Saul hinter ihm her in die Wildnis gekommen war,

4 da entsandte David Spione und erkannte, dass Saul rechtzeitig gekommen war.

5 Und David stand auf und kam zu dem Ort, wo Saul lagerte; und David sah den Ort, wo Saul sich hingelegt hatte, und Abner, der Sohn Ners, der Fürst seines Heeres. Und Saul lag in dem Lagerring, und das Kriegsvolk, sie lagerten rings um ihn her.

6 Und David  antwortete und sprach zu Achimelech, dem Hetiter, und

zu Abischaj, dem Sohn der Zeruja, dem Bruder Joabs, sprechend: Wer steigt mit mir hinab zu Saul in das Heerlager? Und Abischaj sprach: Ich, ich steige mit dir hinab.

7 Und David und Abischaj kamen des Nachts zu dem Kriegsvolk, und da! Saul lag schlafend in dem Lagerring, und sein Speer steckte zu seinen Haupthaaren in der Erde, und Abner und das Kriegsvolk lagen rings um ihn her.

8 Und Abischaj sprach zu David: Elohim schloss am heutigen Tag deinen Feind in deine Hand ein. Und nun, ich will ihn doch mit dem Speer schlagen, ja einmal zur Erde hin (zustoßend), und nicht wiederhole ich's ihm.

9 Doch David sprach zu Abischaj: Verderbe ihn nicht, denn wer ist's, der seine Hand gegen den Gesalbten Jewes ausstreckte und entschuldet wurde?

10 Und David sprach: Bei Jewe, dem Lebenden! Sondern Jewe zerwuchte ihn, oder sein Tag kommt und er stirbt, oder er steigt in den Streit hinab und wird hinweggesammelt (weggerafft).

11 Weitab sei's mir von Jewe her, meine Hand gegen den Gesalbten Jewes auszustrecken. Und nun, nimm doch den Speer, der zu seinen Haupthaaren ist, und den Deckelkrug der Wasser, und wir wollen für uns (allein) davongehen.

12 Und David nahm den Speer und den Deckelkrug der Wasser zu den Haupthaaren Sauls weg; und sie gingen für sich (allein) (davon). Und keiner sah es und keiner erkannte es und keiner erwachte, denn sie alle schliefen, denn eine Betäubung von Jewe war auf sie gefallen.

...

 Als die Siphiter kamen und die Versuchung damit an Saul herantrat, ließ er sich sofort wieder gegen David verleiten.

 Der Heerführer Abner war ein Sohn Ners, des Onkels Sauls (14:50). Zeruja, die Mutter Abischajs, war die Schwester Davids.

 Und erneut verherrlichte David Jewe, indem er dem Gesalbten Jewes und mithin der Obrigkeit und damit auch Jewe mit Ehrfurcht begegnete.

 Dass Jewe eine Betäubung auf das gesamte Heer Sauls fallen ließ, entsprach den Kräften des zukünftigen Äons, denen des zukünftigen Königeichs Israels (Heb. 6:5).

David beschämt Abner und Saul

13 Und David ging zu dem jenseitigen (Ort) hinüber und stellte sich fernab auf das Haupt des Berges; viel Platz war zwischen ihnen.

14 Und David rief dem Kriegsvolk und Abner, dem Sohn Ners, zu, sprechend: Antwortest du nicht, Abner? Und Abner antwortete und sprach: Wer bist du, dass du zum König hin rufst?

15 Und David sprach zu Abner: Bist du nicht ein Mann? Und wer ist wie du in Israel? Und warum hütest du nicht deinen Herrn, den König? Denn es kam einer von dem Kriegsvolk, deinen Herrn, den König, zu verderben.

16 Nicht gut ist diese Sache, die du getan hast  bei Jewe, dem Lebenden!, denn Söhne des Todes seid ihr, dass ihr euren Herrn, den Gesalbten Jewes, nicht hütetet. Und nun, sehe! Wo ist der Speer des Königs und der Deckelkrug der Wasser, die zu seinen Haupthaaren waren?

17 Und Saul erkannte die Stimme Davids und sprach: Ist dies deine Stimme, mein Sohn David? Und David sprach: Meine Stimme ist's, mein Herr, du, mein König.

18 Und er sprach: Warum dies, dass mein Herr seinen Diener verfolgt, hinter (ihm her)? Denn was habe ich getan, und was ist Böses in meiner Hand?

19 Und nun, möge doch mein Herr, der König, die Worte seines Dieners hören: Wenn Jewe dich gegen mich verleitete, so (lasse man) Ihn (den Wohlgeruch der) Huldigungsgabe riechen, und wenn es Menschensöhne waren, so seien sie Verdammte angesichts Jewes, denn sie vertrieben mich am heutigen Tag, ohne mich Zuwachs sein (Gemeinschaft haben) zu lassen im  Losteil Jewes, sprechend: Geh, diene anderen Elohim.

20 Und nun, nicht möge mein Blut zur Erde hin fallen, weg von der Gegenwart des Angesichts Jewes, denn der König Israels ging heraus, einen Floh zu suchen, so wie man das Rebhuhn in den Bergen verfolgt.

21 Und Saul sprach: Ich verfehlte; kehre um, mein Sohn David, denn nicht werde ich dir noch weiterhin Böses tun dafür, dass meine Seele in deinen Augen an diesem Tag kostbar war. Da! Ich handelte unsinnig und irrte ab, ja überaus, in Menge.

22 Und David antwortete und sprach: Da! Hier ist der Speer des Königs; so gehe einer von den Jünglingen herüber und nehme ihn.

23 Und Jewe vergilt jedem Mann seine Rechtfertigung (Rechtschaffenheit) und seine Treue, da Jewe dich am heutigen Tag in meine Hand gegeben hatte, aber ich willigte nicht ein, meine Hand gegen den Gesalbten Jewes auszustrecken.

24 Und da! So wie deine Seele an diesem Tag in meinen Augen groß war, also werde meine Seele in den Augen Jewes groß, und Er berge mich, weg von aller Bedrängnis.

25 Und Saul sprach zu David: Gesegnet bist du, mein Sohn David. Mehr noch: Tun, ja tun wirst du. Und mehr noch: Können, ja können wirst du. Und David ging seines Wegs, Saul aber kehrte zurück zu seinem Ort.

...

 Die Worte Sauls, dass er verfehlte und David zu ihm zurückkehren möge, waren in diesem Moment der Überführung sicherlich ehrlich gemeint (V. 21). David konnte sich aber nicht darauf verlassen, denn Saul war wankelmütig und unberechenbar, sodass man ihm nicht vertrauen konnte. So kam David nicht zu Saul, sondern forderte einen Knappen Sauls an, dass dieser die Beweisstücke abhole (Vers 22).

 Nach alledem erkannte Saul umso mehr, dass Jewe mit David war und dass David derjenige sein wird, der tut und vollbringt und der kann und alle seine Aufgaben zu bewältigen vermag (Vers 25).

 

David in Ziklag (1. Samuel 27 - 31)

Kapitel 27

David bei den Philistern

1 Und David sprach zu seinem Herzen: Nun werde ich eines Tages durch die Hand Sauls hinweggesammelt werden. Kein Gutes (nichts Besseres) gibt es für mich, (als nur), dass ich entkomme, ja entkomme zum Land der Philister, und dann wird Saul von mir ablassen, mich noch (weiterhin) zu suchen innerhalb aller Grenzen Israels, und so entkomme ich aus seiner Hand.

2 Und David stand auf (1026 v. Chr.) und ging hinüber, er und 600 Mann, die bei ihm waren, zu Achisch, dem Sohn Maochs, dem König Gats.

3 Und David blieb bei Achisch in Gat, er und seine Mannen, jedermann und sein Haus, David und seine beiden Frauen, Achinoam, die Jisreelitin, und Abigail, die Frau Nabals, die Karmelitin.

4 Und dem Saul wurde berichtet, dass David nach Gat entwichen war, und so fuhr er nicht noch (weiterhin) fort, ihn zu suchen.

5 Und David sprach zu Achisch: Wenn ich doch Gnade fand in deinen Augen, so gebe man mir einen Ort in einer der Städte des Gefilds, sodass ich dort wohne. Warum sollte dein Diener mit dir in der Stadt der Königsherrschaft wohnen?

6 Und Achisch gab ihm an jenem Tag Ziklag; daher wurde Ziklag den Königen Judas (zu eigen) bis zu diesem Tag.

7 Und die Zahl der Tage, an denen David im Gefild der Philister wohnte, war: die Tage (eines Jahres) und vier Monate.

8 Und David und seine Mannen stiegen hinauf und zogen aus gegen den Geschuriter und den Girsita und den Amalekiter, denn diese bewohnten das Land vom Äon an, wo du gen Schur kommst bis zum Land Ägypten.

9 Und David schlug das Land, und weder Mann noch Frau ließ er am Leben, und er nahm Kleinvieh und Rindvieh und Esel und Kamele und Gewänder und kehrte zurück und kam zu Achisch.

10 Und Achisch sprach: Nicht sei's, dass ihr am heutigen Tag auszogt. Und David sprach: Wider den Süden Judas und wider den Süden des Jerachmeeliters (vom Stamm Juda) und zum Süden des Keniters (von den Midianitern).

11 Und weder Mann noch Frau ließ David am Leben, sie gen Gat zu bringen, sprechend: Dass sie nicht über uns berichten, sprechend: »So hat David getan Und so  war seine Rechtsetzung (Richtschnur) all die Tage, die er im Gefild der Philister wohnte.

12 Und Achisch vertraute dem David, sprechend: Stinken machte er sich, ja stinken machte er sich bei seinem Volk, in Israel, und er wird mir äonisch zum Diener werden.

...

 Vor mehreren Jahren war David schon einmal bei Achisch gewesen und hatte sich aus Furcht vor ihm als wahnsinnig gebärdet (21:11 - 16). Jetzt aber, da die Feindschaft zwischen Saul und David allseits bekannt war, wurde er freundlich aufgenommen, weil er den Philistern im Falle einer Auseinandersetzung mit Israel von Nutzen sein konnte.

 Ziklag lag auf halber Strecke zwischen Gaza und Beerscheba im Losteil Simeons, war aber von den Philistern annektiert worden.

 David gewann an Ansehen und Vertrauen, weil er Beute von Raubzügen, die er angeblich gegen Israel unternahm, herbeibrachte. Keinen Zeugen seiner Überfälle ließ David am Leben. War dies zu rechtfertigen? In Bezug auf Amalek sehr wohl, denn sie waren ausgesprochene Feinde Israels und Jewes (15:2, 3; 5. Mose 25:19); über die Geschuriter und Girsiter wissen wir nichts Näheres (Vers 8).

 Achisch meinte, dass David sich bei seinem Volk unmöglich gemacht habe (Vers 12), und er einen treuen, israelfeindlichen Vasallen habe. David befand sich also in einer heiklen Lage. Wann würde es zum Konflikt kommen?

 

Kapitel 28

Achisch erfragt Davids Streithilfe

1 Und es geschah in jenen Tagen, da scharten die Philister ihre Lager zu einem Heer zusammen, gegen Israel zu streiten. Und Achisch sprach zu David: Erkenne, ja erkenne, dass du mit mir im Heerlager herausgehen musst, du und deine Mannen.

2 Und David sprach zu Achisch: Daher (wohlan), du, du erkennst, was dein Diener tun wird. Und Achisch sprach zu David: Daher (somit), ich lege dich als Hüter meines Hauptes fest all die Tage.

...

 Nun wurde es ernst und sehr gefährlich für David. Schließlich genoss er größtes Vertrauen bei Achisch, der ihn zu seiner Leibwache bestellte.

Saul bei einem Medium

3 Samuel aber war gestorben, und ganz Israel hatte um ihn geklagt, und sie hatten ihn in Rama begraben, ja in seiner Stadt. Saul aber hatte die Medien (spiritistische Mittler) und die Handokkultisten (Handlinienleser, Wahrsager) aus dem Lad entfernt.

4 Und die Philister scharten sich zusammen, und sie kamen und lagerten in Schunem. Und Saul scharte all Israel zusammen, und sie lagerten in Gilboa.

5 Und Saul sah das Heerlager der Philister, und er fürchtete (sich), und sein Herz zitterte überaus.

6 Und Saul befragte Jewe, aber Jewe antwortete ihm nicht, weder mit Träumen noch mittels der Urim, noch mittels der Propheten.

7 Da sprach Saul zu seinen Dienern: Sucht mir eine Frau, eine Eignerin eines Mediumgeistes, und ich will zu ihr gehen und will durch sie nachforschen. Und seine Diener sprachen zu ihm: Da! In Ejn Dor ist eine Frau, eine Eignerin eines Mediumgeistes.

8 Und Saul machte sich unkenntlich und bekleidete sich mit anderen Gewändern und ging, er und zwei Mannen mit ihm. Und sie kamen des Nachts zu der Frau, und er sprach: Wahrsage mir doch mittels des Mediumgeistes, und lass mir den heraufsteigen, von dem ich zu dir sprechen werde.

9 Und die Frau sprach zu ihm: Da! Du, du weißt, was Saul getan hat, dass er die Medien und die Handokkultistenschaft vom Land abgeschnitten hat, und warum legst du eine Schlinge gegen meine Seele, mich zu töten?

10 Und Saul schwor ihr bei Jewe, sprechend: Bei Jewe, dem Lebenden! (Wehe), wenn dir Vergehung begegnet in dieser Sache!

11 Und die Frau sprach: Wen soll ich dir heraufsteigen lassen? Und er sprach: Lass mir Samuel heraufsteigen.

12 Und die Frau sah Samuel, und sie wehschrie mit lauter Stimme. Und die Frau sprach zu Saul, sprechend: Warum hast du mich betrogen? Du bist ja Saul!

13 Und der König sprach zu ihr: Fürchte (dich) nicht! Was sahst du denn? Und die Frau sprach zu Saul: Einen Elohim sah ich aus der Erde heraufsteigen.

14 Und er sprach zu ihr: Was ist sein Aussehen? Und sie sprach: Ein alter Mann steigt herauf, und er hat sich mit einem Mantel umhüllet. Da erkannte Saul, dass jener Samuel war, und er verneigte sich, die Nase zur Erde hin, und warf sich hin.

...

 Mit der Ausrottung der Spiritisten hatte Saul zwar Jewe wohlgefällig gehandelt (2. Mose 22:17; 3. Mose 19:31; 20:6; 5. Mose 18:9 - 14), in einer verzweifelten Lage aber nahm er dennoch eine Totenbeschwörerin in Anspruch.

 Angesichts des übermächtigen Heeres der Philister suchte Saul ein Wort Jewes zu bekommen, der ihm aber nicht antwortete, denn Er hatte ihn schon vor 13 Jahren verworfen (15:26). Saul in seiner großen Furcht wollte aber eine zukunftsweisende Antwort erhalten, und zwar um jeden Preis. So begab er sich in die Hände der Finsternis und erkundigte sich nach einer Herrin eines Mediumgeistes. Gott hatte ihn in seinen unbewährten Denksinn dahingegeben zu tun, was sich nicht gebührt (Röm. 1:28).

 Die Frau in Ejn Dor wusste um ihr widergöttliches Tun, das in einem zur Heiligkeit bestimmten Volk nicht geduldet werden darf, doch Saul versprach ihr Straffreiheit (Vers 10).

 Und dann: Ein Elohim stieg herauf, eine Gottheit, ein Geist. Dieser Geist imitierte Samuel. Die Täuschung war perfekt. Es war nicht Samuels Geist, denn dieser war bei seinem Tode zu Elohim zurückgekehrt (Pred. 12:7).

 Zwar kann auch der Satan Tote auferwecken (Off. 13:3, 14), aber doch nicht Heilige, die »des Herrn sind« (Röm. 14:8). Samuel hätte von Jewe auferweckt werden müssen, was aber gar nicht in Betracht kam, weil Jewe dem Saul ganz und gar nicht antworten wollte, weder durch Träume noch mittels der Urim, noch durch Propheten (Vers 6), noch durch Samuel.

 So rief der Satan einen Geist hervor. »Und dies ist nichts Erstaunliches, denn Satan selbst verstellt sich zu einem Boten des Lichts« (2. Kor. 11:14). In 1. Chronik 10,13 ist vermerkt, dass Saul nicht nur wegen seiner Übertretung (15:26) starb, sondern auch, weil er mittels eines Mediums nachgeforscht hatte.

Die Worte des Lügengeistes

15 Und Samuel sprach zu Saul: Warum machtest du mich beben, mich heraufsteigen zu lassen? Und Saul sprach: Bedrängnis ist mir überaus, und die Philister streiten gegen mich, und Elohim kehrte Sich von mir  ab, und nicht antwortet Er mir noch, weder durch die Hand der Propheten noch mit Träumen; und so rief ich zu dir, mich erkennen zu lassen, was ich tun soll.

16 Und Samuel sprach: Und warum fragst du mich, da Jewe Sich von dir abkehrte und dein Gegner wurde?

17 Und Jewe tat dem David, so wie Er durch meine Hand geredet hatte, und Jewe zerlappte die Königsherrschaft weg von deiner Hand, und gab sie deinem Genossen, dem David.

18 Weil du nicht auf die Stimme Jewes gehört hast und das Entbrennen Seines Zorns gegen Amalek nicht getätigt hast, darum tat dir Jewe diese Sache an diesem Tag.

19 Und Jewe wird auch noch Israel in die Hand der Philister geben, und morgen wirst du und deine Söhne bei mir sein; auch noch das Heerlager Israels wird Jewe in die Hand der Philister geben.

20 Da war Saul schnell und fiel in voller Länge zur Erde hin, und er fürchtete (sich) überaus aufgrund der Worte Samuels, auch war keine Kraft mehr in ihm, denn nicht hatte er all den Tag und all die Nacht Brot gegessen.

21 Und die Frau kam zu Saul und sah, dass er überaus rastlos (aufgedreht) war. Und sie sprach zu ihm: Da! Deine Magd hörte auf deine Stimme, und ich legte meine Seele in meine Hand (riskierte meine Seele), und ich hörte deine Worte, die du zu mir geredet hast.

22 Und nun, höre doch, auch noch du, auf die Stimme deiner Magd, und ich will dir angesichts einen Bissen Brot legen, und iss, sodass Kraft in dir werde, wenn du auf dem Weg gehst.

23 Aber er weigerte sich und sprach: Ich esse nicht! Da drangen seine Diener in ihn und auch noch die Frau, und er hörte auf ihre Stimme, und er stand von der Erde auf und setzte sich auf die Liege.

24 Und die Frau hatte ein Mastkalb im Haus, und sie war schnell und opferte (schlachtete) es, und sie nahm Mehl und knetete und buk es zu Ungesäuerten.

25 Und sie brachte diese angesichts Sauls und angesichts seiner Diener herzu, und sie aßen. Und sie standen auf und gingen in jener Nacht.

...

 »Und Samuel sprach«; darunter verstehen wir: der den Samuel personalisierende Geist sprach. Und dieser Lügengeist sprach die Wahrheit. Ebenso wie der alles obwaltende Gott einen Lügengeist beauftragte, den König Achab von Israel (890/89 - 869/68 v. Chr.) zu betören (2. Chron. 18:19 - 22), und die Schlange einst im Garten Eden zum Teil die Wahrheit sagte, dass Adam und Eva nämlich Gutes und Böses erkennen werden (1. Mose 3:5), so geschah es auch in Ejn Dor. Und noch in der heutigen Zeit werden Geister zitiert, die einen Verstorbenen perfekt nachahmen.

 Mit diesem Kontakt mit der Finsternis war das Ende Sauls besiegelt.

 

Kapitel 29

Das Misstrauen der Philister gegenüber David

1 Und die Philister scharten all ihre Heerlager gen Aphek zusammen, Israel aber lagerte in Ajin, das in (der Tiefebene) Jesreel ist.

2 Und die Führer (der zentralen Städte) der Philister gingen vorüber zu Hundertschaften und zu Tausendschaften, und David und seine Mannen gingen mit Achisch zuhinterst vorüber.

3 Da sprachen die Fürsten der Philister: Was sollen diese Hebräer? Und Achisch sprach zu den Fürsten der Philister: Ist dies nicht David, der Diener Sauls, des Königs Israels, der mit mir zusammen war? Tage sind dies oder Jahre sind dies nun schon, und nicht fand ich etwas gegen ihn vom Tag seines Abfallens (von Israel) an bis zu diesem Tag.

4 Aber die Fürsten der Philister waren über ihn ergrimmt, und die Fürsten der Philister sprachen zu ihm: Lass den Mann zurückkehren, ja zurückkehren zu seinem Ort, wohin du ihn bestimmtest (Ziklag), sodass er nicht mit uns hinabsteigt in den Streit und uns nicht zum Satan (Widerwirker) wird im Streit. Denn mit was könnte er seinem Herrn diesmal wohlgefallen? Ist's mit den Häuptern jener Mannen?

5 Ist dies nicht der David, dem sie in Wirbeltänzen antworteten, sprechend: Saul schlug gegen Tausende, aber David gegen Zehntausende.

6 Und Achisch rief dem David und sprach zu ihm: Bei Jewe, dem Lebenden! Ja denn, gerade (aufrichtig) bist du, und gut ist in meinen Augen dein Herausgehen und dein Hereinkommen samt mir im Heerlager, denn nicht fand ich Böses an dir vom Tag deines Kommens zu mir an bis zu diesem Tag, aber in den Augen der Führer bist du nicht gut.

7 Und nun, kehre um und geh in Frieden, sodass du nicht Böses in den Augen der Führer der Philister tust.

8 Und David sprach zu Achisch: Was tat ich denn, und was fandest du an deinem Diener von dem Tag an, da ich dir angesichts war, bis zu diesem Tag, dass ich nicht kommen und streiten soll gegen die Feinde meines Herrn, des Königs?

9 Und Achisch antwortete und sprach zu David: Ich erkenne, dass du gut bis in meinen Augen wie ein Beauftragten Elohims; jedoch sprachen die Fürsten der Philister: Nicht steigt er mit uns in den Streit hinauf.

10 Und nun, steh früh auf am Morgen und die Diener deines Herrn, die mit dir gekommen sind; und ihr steht früh auf am Morgen, und wenn es euch licht wird, so geht.

11 Und David stand früh auf, er und seine Mannen, im Morgen zu gehen, zurückzukehre zum Land der Philister; die Philister aber stiegen hinauf gen Jesreel.

...

 Die Vertrauensseligkeit Achischs hatte David in eine gefährliche zwiespältige Lage gebracht. Doch aufgrund der Forderung der anderen Fürsten der Philister musste er nach Ziklag zurückkehren. Dem David wird ein Stein vom Herzen gefallen sein. Diese glückliche Wendung war von Jewe, denn »der Herr weiß die Frommen aus der Anfechtung zu bergen« (2. Pet. 2:9). Jewe hütet die Wege der Frommen (Ps. 91:11; 121:7, 8; 139:3).

 

Kapitel 30

Ziklag verbrannt

1 Und es geschah: Als David und seine Mannen nach Ziklag kamen am dritten Tag, da waren die des Amalekiters ausgezogen gen den Negev (Süden)  und gen Ziklag und hatten Ziklag geschlagen und im Feuer verbrannt.

2 Und sie hatten die Frauen, die in ihr (der Stadt) waren, gefangen genommen, alles, vom Kleinen bis zum Großen  doch hatten sie niemand getötet , und sie hatten sie weggeführt und waren ihres Wegs gegangen.

3 Und David und seine Mannen kamen zu der Stadt, und da! Sie war im Feuer verbrannt; und ihre Frauen und ihre Söhne und ihre Töchter waren gefangen.

4 Da erhoben David und das Volk, das mit ihm war, ihre Stimme und weinten, bis keine Kraft zum Weinen mehr in ihnen war.

5 Und auch die zwei Frauen Davids waren gefangen: Achinoam, die Jisreelitin, und Abigajil, die Frau Nabals, des Karmeliters.

6 Und es bedrängte David überaus, denn das Kriegsvolk sprach, ihn zu steinigen, denn bitter war die Seele all des Volks, ein jeder aufgrund seiner Söhne und aufgrund seiner Töchter. Aber David hielt sich (fest) in Jewe, seinem Elohim.

...

 Das war ein Schlag! Das Gute aber war, dass David nicht im Heer der Philister war, sondern nun in Ziklag eintraf. Er festigte sich in Jewe, dem Elohim Israels. Von Ihm erhielt er neue Kraft. Später dichtete er: »In Elohim sichere ich mich, nicht fürchte ich mich; was kann ein Mensch mir tun (Ps. 56:12).

Die Verfolgung der Amalekiter

7 Und David sprach zu Abjatar, dem Priester, dem Sohn Achimelechs: Bringe mir doch das Ephod herzu! Und Abjatar brachte das Ephod zu David herzu.

8 Und David befragte Jewe, sprechend: Soll ich diesen Stoßtrupp verfolgen, hinter ihm her? Werde ich ihn einholen? Und Er sprach zu ihm: Verfolge, denn du holst, ja holst ihn ein, und bergen, ja bergen wirst du.

9 Und David ging, er und 600 Mann, die bei ihm waren, und sie kamen bis zum Bach Besor (Wadi Ghazzeh, südlich von Ziklag); und die Zurückbleibenden blieben dort.

10 Und David verfolgte (sie), er und 400 Mann; und die 200 Mann blieben dort, die, die zu schlapp waren, über den Bach Besor zu gehen.

11 Und sie fanden einen Mann, einen Ägypter, im Gefild und nahmen ihn mit zu David und gaben ihm Brot, und er aß, und sie tränkten ihn mit Wasser.

12 Und sie gaben ihm Scheiben von Gedörrtem und zwei Schrumpffrüchte, und er aß. Und sein Geist kehrte zu ihm zurück, denn nicht hatte er Brot gegessen und Wasser getrunken drei Tage und drei Nächte.

13 Und David sprach zu ihm: Zu wem gehörst du und woher bis du? Und er sprach: Ein Jüngling, ein Ägypter, bin ich, Diener eines Mannes, eines Amalekiters; und mein Herr ließ mich zurück, denn ich erkrankte, am heutigen Tag sind's drei Tage.

14 Wir, wir zogen aus in den Südbereich des Keretiters und wider das, was Juda (zu eigen ist), und wider das Südland Kalebs, und Ziklag verbrannten wir im Feuer.

15 Und David sprach zu ihm: Bringst du mich hinab zu diesem Stoßtrupp? Und er sprach: Schwöre mir bei Elohim: (Wehe), wenn du mich tötest und wenn du mich in die Hand meines Herrn einschließen lässt! (Schwörst du), so bringe ich dich hinab zu diesem Stoßtrupp.

16 Und er brachte ihn hinab, und da! Von der Heeresordnung Gelöste waren auf dem Angesicht all des Landes, Essende und Trinkende und Feste Feiernde aufgrund all der großen Beute, die sie aus dem Land der Philister und aus dem Land Juda genommen hatten.

...

 Es ist verständlich, dass ein großer Teil des Heeres Davids nach dem anstrengenden Marsch von über 100 km von Aphek über Ziklag bis zum Bach Besor sehr erschöpft war. Wohl hätte Jewe den Geschwächten neue Kraft geben können (Jes. 40:30, 31), Er hatte aber etwas anderes vor, dass nämlich David ein neues Gesetz für Israel festlegen sollte (30:21 - 25).

 Der ägyptische Knappe war nicht zufällig erkrankt und zurückgelassen worden. Der allmächtige Gott wirkt durch Großes und durch Kleines, in diesem Falle zum Besten Davids. Er bewirkt überhaupt alles.

David schlägt die Amalekiter

17 Und David schlug sie von der (Zeit der Morgen-)Dämmerung an bis zum Abend des nächsten (Tags), und niemand von ihnen entkam als nur 400 der Jungmannschaft, die auf Kamelen reitend flohen.

18 Und David barg alles, was die des Amalek genommen hatten, auch seine zwei Frauen barg David.

19 Und nichts fehlte ihnen, vom Kleinsten bis zum Größten und bis zu den Söhnen und den Töchtern und von der Beute, bis zu allem, was sie für sich genommen hatten; das alles brachte David zurück.

20 Und David nahm all das Kleinvieh und das Rindvieh; sie führten's

angesichts des (anderen) Viehs her und sprachen: Dies ist die Beute Davids.

...

 Dies geschah im Jahr 1025 v. Chr. »Und nichts fehlte ihnen«: Jewe sei Lobpreis und Dank dafür!

Die großmütige Verteilung der Beute

21 Und David kam zu den 200 Mannen, die zu schlapp geworden waren, hinter David herzugehen, und die man im Bachtal Besor zurückgelassen hatte. Und sie gingen heraus, David zu begegnen und dem Kriegsvolk zu begegnen, das mit ihm war. Und David kam zu dem Kriegsvolk herzu und fragte sie bezüglich des Friedens (Wohlergehen).

22 Da antwortete jeder böse und niederträchtige Mann von den Mannen, die mit David gewandelt waren, und sie sprachen: Weil sie nicht mit uns gewandelt sind, geben wir ihnen nicht von der Beute, die wir bargen, sondern jeder Mann nehme seine Frau und seine Söhne, und sie mögen sie wegführen und gehen.

23 Aber David sprach: Nicht sollt ihr also tun, meine Brüder, mit dem, was Jewe uns gegeben hat, und Er hütete uns und gab den Stoßtrupp, den, der wider uns gekommen war, in unsere Hand.

24 Und wer wird in dieser Sache auf euch hören, denn wie das Ausgleichsteil (Ausgeglichenheit bewirkender Anteil) des in den Streit Hinabsteigenden, so ist auch das Ausgleichsteil des bei den Geräten (Gepäck) Bleibenden: vereint verteilen sie alles.

25 Und so wurde es von jenem Tag an und weiterhin, und er legte es fest als Gesetz und als Richtschnur für Israel bis zu diesem Tag.

26 Und David kam nach Ziklag und sandte von der Beute den Vorrangigen Judas, seinen Genossen, sprechend: Da! Eine Segnungsgabe für euch von der Beute der Feinde Jewes:

27 denen in Bejt-El und denen in Ramot-Negeb und denen in Jatir

28 und denen in Aroer und denen in Siphmot und denen in Eschtemoa

29 und denen in Rachal und denen in den Städten des Jerachmeeliters und denen in den Städten des Keniters

30 und denen in Chorma und denen in Bor-Aschan und denen in Atach

31 und denen in Hebron, und für all die Orte, wohin David gewandelt war, er und seine Mannen.

...

 Ja, »Gerechtigkeit erhöht eine Nation (Spr. 14:34). Und Davids Großzügigkeit gegenüber all den Orten, die ihm auf der Flucht Gastfreundschaft erwiesen hatten, dürfte ihm Dankbarkeit und Sympathie eingebracht haben.

 

Kapitel 31

Sieg der Philister und Sauls Tod

1 Und die Philister stritten (1025 v. Chr.) gegen Israel, und die Mannen Israels flohen, weg vom Angesicht der Philister, und Durchbohrte fielen im Bergland von Gilboa.

2 Und die Philister hingen Saul und seinen Söhnen (verfolgend) an, und die Philister erschlugen Jonatan und Abinadab und Malki-Schua.

3 Und der Streit wurde schwer um Saul her, und die Zielenden, die Mannen mit dem Bogen, fanden ihn, und er wirbelte überaus (bebte in Angst, oder: war überaus durchschmerzt, weil verwundet) aufgrund der Zielenden.

4 Und Saul sprach zu seinem Waffenträger: Ziehe dein Schwert und durchsteche mich mit ihm, dass nicht diese Unbeschnittenen kommen und mich durchstechen und mir alles (Kleidung und Würde) nehmen! Aber der Waffenträger willigte nicht ein, denn er fürchtete (sich) überaus. Da nahm Saul das Schwert und fiel darauf zu.

5 Und als sein Waffenträger sah, dass Saul gestorben war, da fiel er, auch noch er, auf sein Schwert zu und starb mit ihm.

6 So starben Saul und seine drei Söhne und sein Waffenträger, auch noch all seine Mannen, an jenem Tag zusammen.

7 Und als die Mannen Israels, die jenseits der Tiefebene und die jenseits des Jordans, sahen, dass die Mannen Israels geflohen und dass Saul und seine Söhne gestorben waren, da verließen sie die Städte und flohen. Und die Philister kamen und wohnten darin.

...

 Die Schlacht fand im Bergland Gilboa südöstlich der Ebene Jesreel statt.

 Ein Selbstmord beendete den Niedergang des verworfenen (15:23) und in den Okkultismus eingetauchten (28:3 - 25) Königs. Doch urteilen wir nicht leichtfertig. Saul wollte nicht von den Philistern geschändet und gefoltert werden, und für seinen Waffenträger war es in seiner Verbundenheit mit dem König eine Ehrensache. Andere Selbstmorde in der Bibel hingen ebenfalls mit einer außergewöhnlichen Lage zusammen (Abimelech, Ri. 9:54; Simson, Ri. 16:30; Ahitofel, 2. Sam. 17:23; Simri, 1. Kön. 16:18).

 Nach dem Tod Sauls und dreier seiner Söhne verblieb nur noch ein Sohn: Ischboschet (2. Sam. 2:8; 1. Chron. 8:33).

Das Geschehen an den Leichnamen

8 Und es geschah am nächsten Tag, da kamen die Philister, um die Durchbohrten auszuziehen. Und sie fanden Saul und seine drei Söhne als Gefallene im Bergigen des Gilboa.

9 Und sie schnitten sein Haupt ab und zogen ihm seine Rüstung aus und entsandten (Beauftragte) im Land der Philister ringsum, um es im Haus ihrer Gebilde (Götzen) und dem Volk zu künden.

10 Und sie legten seine Rüstung in das Haus der Aschtarot (Astarte), und seinen Leib hefteten sie an die Mauer Bejt Schans.

11 Und die Einwohner von Jabesch Gilead hörten über ihn, was die Philister dem Saul getan hatten.

12 Da standen alle des Heeres auf, und sie gingen die ganze Nacht und nahmen den Leib Sauls und die Leiber seiner Söhne von der Mauer Bejt Schans; und sie kamen nach Jabesch und verbrannten sie dort.

13 Und sie nahmen ihre Gebeine und begruben sie unter der Tamariske in Jabesch; und sie fasteten sieben Tage.

...

 Alsbald nach seinem Amtsantritt (1065 v. Chr.), wohl im Jahr 1064 v. Chr., hatte Saul die Stadt Jabesch vor den Amonitern gerettet (11:1 - 11). Aus Dankbarkeit nun nahmen sie sich in ehrenhafter Weise seines Leichnams an.

 Bejt Schan lag im Jordantal 24 km südlich des Sees Genezaret.

 Mit dem Tod des ersten Königs Israels im Jahr 1025 v. Chr. ging eine Epoche zu Ende.