Der Aufruf zur Umkehr und die erste Vision (Sacharja 1)
Die zweite, dritte und vierte Vision (Sacharja 2+3)
Die fünfte, sechste und siebente Vision (Sacharja 4+5)
Die achte Vision und die Krönung Jeschuas (Sacharja 6)
Die vier Worte Jewes zur Fastenfrage (Sacharja 7+8)
Frohlocke, Tochter Zion! (Sacharja
9)
Die Hirten und der Hirte (Sacharja
10+11)
Die Freilösung Israels (Sacharja
12+13)
Die
neue Stadt Jerusalem (Sacharja 14)
Das Buch
Sacharja
Der Aufruf zur
Umkehr und die erste Vision
(Sacharja 1)
Martin Luther bezeichnete das Buch
Sacharja als die »Quintessenz«
der Propheten, mithin als das Buch, das wichtige Aussagen der Propheten zum
Höhepunkt führt. Die Prophetie des Sacharja ist in ausgesprochener
Weise auf die Endzeit des gegenwärtigen bösen Äons (Gal.1:4) und
das Kommen des Messias ausgerichtet.
Sacharja war im Jahre 536 v. Chr. als
junger Mann zusammen mit seinem Großvater Iddo, einem Leviten und
Priester, unter Serubabel, dem Statthalter von Juda, und Jeschua, dem
Hohenpriester (Hag.1:1), aus der babylonischen Gefangenschaft nach Jerusalem
zurückgekehrt (Neh.12:1,4)
Er war Levit und in der Nachfolge seines
Großvaters in den Tagen des Hohenpriesters Jojakim, des Sohnes Jeschuas,
Priester (Neh.12:12,16).
Sacharja schreibt sich auf
hebräisch: Zkrie, punktiert SöKhaRJaH. Sein Name bedeutet: »Jewe gedenkt«,
und zwar durch die Botschaft des Propheten der trostlosen Lage des Volkes.
Im Jahre 535 v. Chr. wurde der
Grundstein für den zweiten Tempel gelegt (Esra 3:8-11). Der Bau musste
eingestellt werden (Esra 4). Im zweiten Regierungsjahr des persischen
Königs Darius I, des Großen, dem Jahre 520, sandte Gott den
Propheten Haggai, der die Juden ermutigte, weiterzubauen (Esra 5:1,2; Hag.1:1).
So legten sie im Jahre 519 mit Erlaubnis des Darius (Esra 6) zum zweiten Mal
den Grundstein für den Tempel (Hag.2:18). Noch im Jahre 521 v. Chr. war
Sacharja von Jewe, dem Elohim Israels, zum Propheten berufen worden.
Das Buch gliedert sich wie folgt:
Kapitel
1-6 Die
acht Visionen (Nachtgesichte)
Kapitel
7+8 Die vier
Botschaften Jewes
Kapitel
9-14 Die
Prophezeiungen über den Tag des Herrn und den Messias
und König
Die Berufung
Sacharjas
Wir lesen Vers 1:
»Im achten Monat, im zweiten Jahr des Darius,
geschah das Wort Jewes dem Sacharja, dem Sohn Berechjas, des Sohnes Iddos, und
sprach: ...«
Der Perserkönig Darius regierte von
522 bis 486 v. Chr. Die beim Propheten Sacharja angegebenen Jahre sind
Etanim-Jahre, das heißt das Jahr beginnt nicht mit dem Monat Nisan
(März/April), sondern ein halbes Jahr später
mit dem Monat Etanim (September/Oktober). Der achte Monat war der Monat Bul
(oder: Marcheschwan). Die Ordnungszahl der Monate bleibt denen des Nisan-Jahres
gleich.
Jewe sprach im Jahre 521 v.Chr. zu
Sacharja. Das Wort geschah oder »wurde« ihm. Er ist nicht die Quelle der
Weissagungen, sondern der, der das Wort ist und Fleisch wurde, Jesus
(Joh.1:1,14).
Sacharja datierte nach der Regierungszeit
eines Heiden. Dies braucht uns nicht zu wundern für die Zeit, in der
Israel ohne König ist (Hos.3:4,5). Sacharja lebte in den Fristen der
Nationen, die mit dem König Nebukadnezar begannen (Dan.2). Von ihrem Ende
sprach unser Herr Jesus Christus in Lukas 21:24: »Jerusalem wird von den
Nationen getreten werden, bis die Fristen der Nationen erfüllt
sind«.
Mahnung zur Umkehr
Das Wort sprach:
»Jewe war überaus ergrimmt
über eure Väter. Du aber sollst zu ihnen sagen: So spricht Jewe der
Heerscharen: Kehrt um zu Mir - Treuewort Jewes -, und Ich werde zu euch
umkehren, spricht Jewe der Heerscharen!« (Verse 2+3).
Es galt, sich zu beugen und den Zorn
Gottes über die Väter anzuerkennen. Die Sünden der Väter
hatten zur Zerstörung Jerusalems und zur babylonischen Gefangenschaft
geführt, und die Sünden der jetzigen Generation verzögern den
Bau des Tempels. Wohl gelten die Verheißungen der Propheten dem Volk
Israel, der einzelne Jude aber muss umkehren, um Anteil daran zu haben. Daher:
Kehrt um zu Jewe, und Er wird zu Israel umkehren! Dem entspricht, was Jakobus
schreibt: »Naht euch zu Gott, und Er wird Sich euch nahen!«
(Jak.4:8).
»Werdet nicht wie eure Väter,
denen die früheren Propheten zuriefen, sprechend: So spricht Jewe der
Heerscharen: Kehrt doch um von euren bösen Wegen und euren bösen
Handlungen! Aber sie hörten nicht und merkten nicht auf zu Mir hin -
Treuewort Jewes -« (Vers 4).
Mögen die nun von Sacharja
Ermahnten keinesfalls wie ihre Väter werden! Viele Male hatte Jewe durch
die Propheten zu den Vätern gesprochen; aber sie hatten nicht gehört,
sodass der Fluch des Bundes über sie kam (5.Mose 28:15-68; 30:15-20;
Jser.11:8).
Gottes Wort war wirksam
»Eure Väter, wo sind sie? Und
die Propheten, leben sie für äonisch? Jedoch Meine Worte und Meine
Gesetze, die Ich Meinen Dienern, den Propheten, gebot - haben sie eure
Väter etwa nicht erreicht? Und sie kehrten um und sprachen: Wie Jewe der
Heerscharen geplant hatte, uns zu tun nach unseren Wegen und unseren
Handlungen, so tat Er uns« (Verse 5+6).
Wenn die Propheten auch starben, so
erreichte das Wort Jewes dennoch sein Ziel. Es war wirksam und tat, wozu Er es
gesandt hatte (Jes.55:11).
Gott hatte getan, was Er angesagt hatte,
dass nämlich Jerusalem zerstört und die Väter in die
Gefangenschaft nach Babylon geführt werden würden. Und viele der
Väter waren sich ihrer Schuld bewusst geworden und waren umgekehrt
(Klgl.2:17; 3:42; Dan.9:11-14).
Diesen Aufruf zur Umkehr auch der nach
Jerusalem Zurückgekehrten stellte Sacharja seinen Nachtgesichten voran;
denn nur wer umkehrt, wird den Segen aus diesen Visionen und den weiteren
Prophezeiungen empfangen.
Die
acht Nachtgesichte
»Am 24. Tag des elften Monats - das ist der
Monat Schebat -, im zweiten Jahr des Darius, geschah das Wort Jewes dem Propheten
Sacharja, dem Sohn Berechjas, des Sohnes Iddos, und sprach: ...« (Vers
7).
Der Monat Schebat währt vom Neumond
des Februar bis zum Neumond des März. Es war im Jahr 520 v. Chr.
Alle acht Visionen, die nun folgen, wurden
dem Propheten offensichtlich unmittelbar nacheinander in ein und derselben
Nacht zuteil (Vers 8). Noch ist es ja Nacht über Israel; umso heller darf
das prophetische Wort leuchten. Wie Petrus schreibt: »Umso stetiger
halten wir uns an das prophetische Wort, und ihr tut trefflich, darauf Acht zu
geben in euren Herzen wie auf eine Leuchte, die an einem trüben Ort
scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht« (2.Pet.1:19).
Die erste Vision: Die Reiter
im Myrtengrund
Sacharja berichtet:
»Ich sah des Nachts, und siehe:
Ein Mann, reitend auf einem roten Pferd! Und er hielt zwischen den Myrten, die
im Talgrund waren, und hinter ihm waren rote, hellgrüne und weiße
Pferde« (Vers 8).
Der Mann war gemäß Vers 11
ein Engel, ein Bote Gottes, ein Beauftragter Jewes. Auf den Pferden hinter ihm
saßen ebenfalls Engel, wie aus den folgenden Versen hervorgeht. Sacharja
sah ein Heer, einen Teil der Heerscharen Jewes, der in dieser ersten Vision
nicht von ungefähr zweimal »Jewe der Heerscharen« genannt wird.
Pferde stehen prinzipiell für den
Tag der Schlacht bereit (Spr.21:31). Jewe ist mithin willens, für Israel
zu kämpfen. Die roten Pferde dürften für Krieg stehen (Off.6:4),
die hellgrünen für den Tod (Off.6:8) und die weißen für
den Sieg (Off.6:2).
Die Myrten sind Sträucher mit
wohlriechenden, immergrünen Blättern. Israel wird also nicht
vergehen, sondern zu einem Wohlgeruch für Gott werden.
Das Heer stand im Talgrund, einem
Schattenbereich nach der Grundbedeutung des hebräischen Wortes (nicht auf
einem Macht und Herrlichkeit symbolisieren Berg); Jewe Selbst war somit bei dem
im Schatten sitzenden Volk Israel (Jes.9:1; Mat.4:16).
»Und ich sprach: Was bedeuten
diese, mein Herr? Und der Engel, der mit mir redete, sprach zu mir: Ich, ich
zeige dir, was diese bedeuten. Und der Mann, der zwischen den Myrten stand,
antwortete und sprach: Das sind diese, die Jewe entsandte, auf der Erde
umherzuziehen« (Verse 9+10).
Auf die Frage Sacharjas hin beschrieb
der führende die anderen Engel als von Jewe zur Erkundung der Erde
ausgesandte.
Der Bericht der Engel
»Und sie antworteten dem Engel
Jewes, dem zwischen den Myrten stehenden, und sprachen: Wir zogen auf der Erde
umher, und siehe, die ganze Erde sitzt da und hat Muße« (Vers 11).
Das Heer, das auf der Erde patrouilliert
hatte, erstattete Bericht: Die ganze Erde sitzt herum und verhält sich
untätig, und zwar im Hinblick auf Israel. Die Völker kümmern
sich nicht um Israel, sie tun nichts für die daniederliegenden Städte
Judas.
Bis wann noch?
»Und der Engel Jewes antwortete
und sprach: Jewe der Heerscharen, bis wann noch erbarmst Du, ja Du, dich nicht
Jerusalems und der Städte Judas, denen Du dies für siebzig Jahre
gedroht hast?« (Vers 12).
Dies war die bohrende Frage in den
Herzen aller zurückgekehrten Juden: Bis wann noch bleiben die
Trümmerstätten? Wie lange noch dauert es bis zum Wiederaufbau
Jerusalems und besonders des Tempels?
Zu dieser Frage hatte der Prophet
Jeremia gesagt: »Und
dieses ganze Land wird zur verwüsteten Stätte, ja zur Öde, und
diese Nationen werden dem König Babels siebzig Jahre lang dienen«
(Jer.25:11). Dieses Wort Jeremias gab dem Propheten Daniel im Jahre 538/537 v.
Chr. Klarheit; er berichtet: »Im Jahre eins des Darius, des Sohnes des
Ahasveros, aus dem Samen der Meder, der über das Königreich der
Chaldäer regierte - im Jahr eins seiner Regierung ging mir, Daniel, aus
den Schriftrollen das Verständnis über die Anzahl der Jahre auf, die
sich nach dem an den Propheten Jeremia ergangenen Wort Jewes über
Jerusalems Verwüstung erfüllen sollten, nämlich siebzig
Jahre« (Dan.9:1,2).
Man unterscheide tunlichst zwischen den
siebzig Jahren von der ersten Wegführung des Volkes im Jahr 606 v. Chr.
bis zur ersten Rückführung im Jahr 536 und den siebzig Jahren von der
Zerstörung Jerusalems und dritten Wegführung des Volkes im Jahr 587
v. Chr. bis zum Wiederaufbau des Tempels im Jahr 516. Die letzteren siebzig
Jahre waren im Jahr 520, als Sacharja diese Vision empfing, noch nicht ganz um.
Der
Zuspruch Jewes
Jewe hörte auf die Fürbitte des Engels.
»Und Jewe antwortete dem Engel, der mit mir
redete, gute Worte, Worte des Trostes. Und der mit mir redende Engel sprach zu
mir: Rufe und sprich: So spricht Jewe der Heerscharen: Ich eifere für
Jerusalem und Zion mit großem Eifer. Und mit großem Grimm ergrimme
Ich über die sorglosen Nationen, der Ich, ja Ich, nur ein wenig ergrimmt
war; sie aber halfen zum Bösen. Daher, so spricht Jewe: Ich kehre um zu
Jerusalem in Erbarmen; Mein Haus wird in ihr erbaut - Treuewort Jewes der
Heerscharten - und die Messschnur wird über Jerusalem ausgestreckt
werden« (Verse 13-16).
Jewe, der Elohim Israels, tröstete
Sein Volk mit guten, Zuversicht gebenden Worten. Wie Er einst durch Jesaia
sprach: »Tröstet,
tröstet Mein Volk! - spricht euer Elohim. Sprich zum Herzen Jerusalems und
ruft ihr zu, dass ihre Frondienstzeit erfüllt und sie wohlangenommen ist
trotz ihrer Sünde, denn sie nahm Doppeltes aus der Hand Jewes infolge all
ihrer Sünden« (Jes.40:1,2).
Ja, jetzt eifert Jewe für Jerusalem
und Zion - nicht mehr im Zorn, sondern zum Guten - und setzt Sich ganz für
sie ein.
Gemessen an den Gewalttätigkeiten
der Nationen war Jewe über Israel nur ein wenig ergrimmt. Die Nationen
aber, die Gott als Zuchtrute für Israel gebrauchte, hatten eifernd zum
Bösen geholfen, im Übermaß, wie es von Babel geschrieben steht:
»Ergrimmt war
Ich über Mein Volk; Ich entheiligte Mein Losteil und
gab es in deine Hand [in Babels Hand]. Du erzeigtest ihnen aber kein Mitleid;
selbst dem Alten machtest du dein Joch überaus schwer« (Jes.47:6).
Und jetzt sind die Nationen sorglos,
selbstsicher, unbekümmert über das Unheil Israels, wie wiederum von
Babel geschrieben ist: »Und du sprachst: Für äonisch werde ich
Herrin sein. Nicht nahmst du dir dies zu Herzen, nicht gedachtest du deiner
späteren Tage« (Jes.47:7).
Nun aber wird Jewe die Schuld der Nationen an ihnen mit großem
Grimm heimsuchen.
Und es wird in allernächster Zeit
geschehen: Jewe wird Sich mit großem Erbarmen zu Jerusalem umwenden, Sein
Haus, der Tempel, wird erbaut und die Messschnur zum Wiederaufbau Jerusalems
ausgespannt werden.
Dies bezeugt auch der Prophet Jeremia: »So spricht Jewe:
Siehe, Ich will die Gefangenschaft der Zelte Jakobs wenden und Mich seiner
Wohnungen erbarmen. Und die Stadt wird wieder auf ihrem Abhang gebaut«
(Jer.30:18; siehe auch 31:38-40).
Am 24. Tag des elften Monats Schebat
(Jan./Feb.) im Jahr 520 v. Chr. durfte Sacharja die Worte über den Bau des
Tempels vernehmen. Und am 24. Tag des neunten Monats Kislew (Nov./Dez.) im Jahr
519 wurde der Tempel gegründet (Hagg.2:18). Am dritten Tag des Monats Adar
(Feb./März)
im Jahr 516 war er dann fertiggestellt (Esra 6:15). Welch eine Freude! Der
Lobpreis sei Jewe, dem Elohim Israels!
Ein
weiterer Zuspruch
Sacharja erfuhr einen weiteren Zuspruch:
»Rufe nochmals aus und sprich: So
spricht Jewe der Heerscharen: Nochmals werden Meine Städte weit
ausgebreitet durch Gutes, und nochmals tröstet Jewe Zion, und nochmals
erwählt Er in Jerusalem« (Vers 17).
Mehrung und Ausbreitung ist Israel verheißen.
Andere Propheten hatten es bereits angesagt, zum Beispiel mit den
Worten:»Ich mehre sie« (Jer.30:19). »Und Jerusalem wird Mir
zum Namen der Wonne, zum Lobpreis und zur Zierde vor allen Nationen, die all
das Gute hören, das Ich ihnen tue« (Jer.33:9). »Juble, du
Unfruchtbare, die nicht geboren hat, brich aus in Jubel und jauchze, die du
nicht Wehen littest. Denn zahlreicher sind die Söhne der Vereinsamten als
die Söhne der, die ihren Eigner hat, spricht Jewe. Mache weit den Raum deines
Zeltes, und die Zeltbahnen deiner Wohnungen spanne aus! Halte nur nicht
zurück, verlängere deine Seile und festige deine Pflöcke. Denn
zur Rechten und zur Linken wirst du dich ausbreiten, und dein Same wird
Nationen einnehmen und verödete Städte besiedeln« (Jes.54:1-3).
Dies wurde dem Sacharja nun
bestätigt, und er ermutigte mit dem ihm Gewährten sein Volk. Die
eigentliche Erfüllung der Prophetie wird allerdings erst im
Königreich Israels geschehen, aber kleine Anfänge durfte das Volk in
den nächsten Jahrhunderten schon erleben, bis es dann mit der
Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. in alle Welt zerstreut wurde.
Der Trost Jewes ist Zion nicht nur
verheißen (Jes.51:3), sondern Sacharja darf den Menschen jetzt schon mit
den ihm geoffenbarten Worten Zuversicht geben.
Zion (hebr. Ziun, punktiert ZiJON)
bedeutet »Verdorrte« und war der Name der Jebusiterstadt auf dem
Südosthügel Jerusalems, die auch Davidsstadt genannt wurde. Der Name
wurde dann auf den Tempelbezirk ausgedehnt und später auf ganz Jerusalem.
Abschließend heißt es in
unserem Vers 17: »... und nochmals erwählt Er in Jerusalem.«
Dies bedeutet nicht, dass Jewe in Jerusalem Seine Tätigkeit des
Erwählens ausübe, sondern dass Er Menschen, die in Jerusalem sind,
auserwählt, die Gläubigen und Treuen nämlich. Auch Jesaia 14:1
sagt dies: »Jewe hat Mitleid mit Jakob und erwählt sich nochmals die
in Israel [im Sinne von: die aus Israel].« In Psalm 132:13 steht zu
lesen: »Jewe erwählte in Zion und verlangte sie zum Wohnsitz
für Sich.« Schließlich wird das auserwählte Volk nur aus
im Einzelnen auserwählten Menschen bestehen. Die Untreuen, Ungerechten und
Heuchler werden draußen sein (Mat.5:20; 7:13,14; Joh.5:29; 15:6).
Jewe
Schon allein der Name Jewe, der im Buch
Sacharja viele Male gebraucht wird, spricht dem Volk Israel zu, denn er besagt,
dass Gott bei ihnen ist.
Jewe (hebr. Ieue; dies sind die
Buchstaben Jod, He, Waw und He; nach dem Punktationssystem: JHWH) bedeutet (und
zwar Jod, He): Ich werde sein, da sein, bei dir; (und zwar Waw): So wie Ich
immer bin, bei dir bin; (und zwar He): Und wie Ich war, da war, bei dir.
So wie Jewe dem Mose antwortete, als er
die Söhne Israels aus Ägypten herausführen sollte: »Weil
Ich da sein werde, bei dir [oder mit dir]« (2.Mose 3:12).
Jewe ist Gott, der Vater, der da Geist
ist (Joh.4:24), so wie Er in Christus Jesus, Seinem Abbild (Kol.1:15) und
Seinem Wort (Joh.1;1,14), wahrnehmbar ist und wie Er in der Ausstrahlung Seiner
Herrlichkeit (Heb.1:3), eben in Christus, für die Menschen erfassbar ist.
Christus hatte vor Seiner Fleischwerdung die Herrlichkeit Gottes (Joh.17:5);
somit konnte niemand Jewe sehen und am Leben bleiben (2.Mose 33:20). Wen sahen
die Altvordern damals? Entweder erfuhren sie einen überwältigenden
Eindruck von der Gegenwart Jewes aufgrund eines Licht- und Herrlichkeitsscheins
oder sie sahen einen Boten, einen Engel, einen Beauftragten (hebr. Mlakh,
punktiert MaLAKh) Jewes. Der Bote aber sprach die Worte Jewes, nicht seine
eigenen, sodass geschrieben werden konnte: Jewe sprach.
El
El (hebr. Al, punktiert EL) ist der Titel Gottes, des Vaters, und
bedeutet der Hin-zu, der alles zu Sich hin Führende, der Unterordner, der
alle Sich Unterordnende (1.Kor.15:28), der alles Verfügende.
Eloah
Eloah (Singular) (hebr. Alue, punktiert ÄLOaH) ist der Titel des
Christus, des auf El hinweisenden Sohnes.
Elohim
Elohim (Plural von Eloah) (hebr. Alueim, punktiert ÄLoHIM) ist der
Titel des Christus in der Einheit mit dem Vater. Elohim ist Gott in Christus
(vgl. 2.Kor.5:19), El in Elohim. Elohim ist aber auch der Titel aller, in denen
El durch Seinen Geist ist und die zu El hin wirken. Mit El und Elohim werden
allerdings auch falsche Götter bezeichnet.
Die zweite,
dritte und vierte Vision
(Sacharja 2+3)
Die zweite
Vision
Dem Propheten Sacharja geschah eine zweite
Vision. Er teilte sie mit:
»Und ich erhob meine Augen und
sah, und siehe: vier Hörner« (Vers 1).
Die vier
Hörner
Hörner stehen in der Bibel
symbolisch für Kraft und Regierungsgewalt, für Macht und Herrschaft.
Die Zahl vier weist auf die vier Himmelsrichtungen hin und bedeutet mithin
»weltweit, erdumfassend.«
Es wird hier kaum darum gehen, vier
gegen Israel gerichtete Nationen konkret zu benennen; die gesamte Welt
nämlich ist feindlich gegen Israel eingestellt, weil dieses Volk selbst in
seiner Untreue noch an Gott erinnert und darum dem Gott dieses Äons, dem
Satan (2.Kor.4:4), ein Dorn im Auge ist.
»Und ich sprach zu dem Engel, der
mit mir redete: Was sind diese? - Und er sprach zu mir: Diese sind die
Hörner, die Juda, Israel und Jerusalem worfelten« (Vers 2).
Die Nationen, repräsentiert
insbesondere durch Assur und Babel, hatten Israel geworfelt, wie man Getreide
nach dem Dreschen worfelt, und zerstreut.
Die vier
Schmiede
»Und Jewe zeigte mir vier
Schmiede. Und ich sprach: Um was zu tun, kommen diese? - Und Er sprach: Diese
sind die Hörner, die Juda derart worfelten, dass niemand mehr sein Haupt
erhob. Und diese Schmiede kamen, um sie in Schrecken zu versetzen und um die
Hörner der Nationen wegzuschleudern, die ein Horn gegen das Land Juda
erhoben, um es zu worfeln« (Verse 3+4).
Statt »Schmied« könnte
man wörtlich »Walker« übersetzen, da ein Handwerker
bezeichnet wird, der ein Material walkt, also schlägt, knetet oder biegt;
dies aber tut vorwiegend ein Schmied.
Diese zweite Vision entfaltet die
Bekundung der ersten Vision, dass Jewe über die Nationen überaus
ergrimmt ist (Sach.1:15), insofern als nun geweissagt wird, dass die Nationen
zunichte gemacht werden. Dem gedemütigten, geschundenen, armseligen Volk
Israel wird demzufolge verheißen, dass es die Weltherrschaft einnehmen
wird. Voraussetzung dafür ist, dass die Nationen - durch welche
Mächte und Ereignisse auch
immer - wie von Schmieden zerhämmert werden.
Die dritte
Vision
Eine dritte Vision wurde Sacharja
zuteil:
»Und ich erhob meine Augen und
sah, und siehe: ein Mann, und in seiner Hand eine Messschnur« (Vers 5).
Eine Messschnur gehört zu den
unverzichtbaren Gerätschaften beim Bau. Kein Bauen ohne ständiges
Vermessen.
»Und ich sprach: Wohin gehst du?
Und er sprach zu mir: Jerusalem zu messen, zu sehen, was ihre Breite und was
ihre Länge ist« (Vers 6).
Welch ein Evangelium! Jerusalem wird
aufgebaut! Manche Häuser waren zwar schon wieder errichtet, aber die
Stadtmauer lag noch in Trümmern. Die Größe Jerusalems bemisst
sich nach ihren Mauern.
Jetzt aber vernahm Sacharja etwas
Unerwartetes:
»Und siehe, als der Engel, der mit
mir redete, herausging, ging ein anderer Engel heraus, um ihm zu begegnen. Und
er sprach zu ihm: Lauf, rufe zu diesem Jüngling da und sprich: Im offenen
Gelände wird Jerusalem sein wegen der vielen Menschen und Tiere in ihrer
Mitte« (Verse 7+8).
Der Engel verbot dem Jüngling mit
der Messschnur, die alten Grenzen Jerusalems auszumessen! Warum? Weil die neuen
weit darüber hinaus gehen werden.
Diese dritte Vision bekräftigt
mithin die erste, wonach die Städte Israels weithin ausgebreitet werden
(Sach.1:17). Jerusalem wird nicht mehr in den alten, engen Grenzen bestehen.
Jewe wird ihre Einwohner vermehren (Hes.36:10), und die Stadt wird ohne Mauern
sein (Hes.38:11), was bedeutet, dass sie nicht mehr von Mauern geschützt
wird, sondern von Jewe! Damit wurde dem Sacharja ein Blick in das messianische
Königreich Israels gewährt und ihm und seinen Mitmenschen Zuversicht
und neuer Mut gegeben.
»Und Ich, Ich werde ihr -
Treuewort Jewes - ringsherum eine Mauer aus Feuer sein, und Ich werde in ihrer
Mitte zu ihrer Herrlichkeit sein« (Vers 9).
Die Herrlichkeit Jewes wird in den
Tempel zurückkehren (Hes.43:2-5). Jewe Selbst, dessen Name kurz gefasst
»Ich bin bei euch« bedeutet, wird in Jerusalem wohnen. Wunderbar
wird es im tausendjährigen Königreich sein! Dann wird bei Tag eine
Wolke und des Nachts ein loderndes Feuer und darüber die Herrlichkeit
Jewes das Schutzdach über Zion sein (Jes.4:5).
»Rufe laut und juble, du
Bewohnerin Zions, denn groß in deiner Mitte ist der Heilige
Israels« (Jes.12:6). Der heilige Israels ist Jesus, der Christus.
»Und der Name der Stadt ist
von dem Tage an: »Jewe ist dort!« (Hes.48:35).
Aufruf zur
Rückkehr
Die folgenden Verse 10 bis 17 vereinen
eine Aufforderung und Heilsverheißungen.
»O, o! Flieht aus dem Land des
Nordens - Treuewort Jewes -, denn wie die vier Winde der Himmel breitete Ich
euch aus - Treuewort Jewes -.
O! Entkomme, Zion, die du bei der
Tochter Babels wohnst!« (Verse 10+11).
Dies ist ein Aufruf an die nicht nach
Juda zurückgekehrten, noch im Norden, also in Assur, und in Babel
wohnengebliebenen Israeliten. Die in Babel werden sogar mit dem kostbaren Namen
»Zion« angesprochen. Es ist somit eine liebevolle Werbung. Zumal
Gefahr droht.
Viele Male lesen wir bei den Propheten,
dass Israel aus Babel herausgehen soll, weil das Gericht Gottes über diese
Stadt kommen wird (Jes.48:20; Jer.50:8; 51:6). Und überhaupt: Was haben
Heilige mit Babel zu tun, was übersetzt Vermengung, Verwirrung, Zersetzung
heißt und ein Inbegriff des Bösen ist (Off.14:8; 17+18)? Daraus
folgt, was in 2.Kor.6:17 gemäß Jes.52:11 geschrieben steht:
»Darum kommt aus ihrer Mitte heraus und sondert euch ab, sagt der Herr.
Rührt nichts Unreines an.«
Gericht
über die Ausbeuter
In den folgenden Versen 12 und 13 ist
der in der ersten grammatischen Person Sprechende der zu Sacharja redende
Engel.
»Denn so spricht Jewe der Heerscharen:
Nach dem Entschwinden der Herrlichkeit entsandte Er mich zu den Nationen, die
euch ausbeuteten - denn wer euch antastet, tastet Seinen Augapfel an -. Denn
siehe, ich bin der meine Hand über sie Schwingende, sodass sie den ihnen
Dienenden zur Beute werden. So werdet ihr erkennen, dass Jewe der Heerscharen
mich entsandte« (Verse 12+13).
Wegen der abscheulichen Sünden des
Volkes Israel hatte die Herrlichkeit Jewes im Jahr 592 v. Chr. den Tempel
verlassen (Hes.9:3; 10:4,18; 11:23). Hernach hatte Jewe einen Engel zu den
Israel knechtenden Nationen gesandt. Wer aber Israel versklavt und ausbeutet,
tastet den Augapfel Jewes an. Berühre ja niemand den Augapfel Jewes, den
Er eifrig behütet, wie 5.Mose 32:10 sagt!
Die über die Ausbeuter geschwungene
Hand des Engels stellt eine Drohung dar, und zwar des Inhalts, dass jene
Nationen zur Beute Israels werden. In der Folge davon wird Israel erkennen,
dass Jewe der Heerscharen den Engel entsandt und dies alles bewirkt hat.
»Tastet Meine Gesalbten nicht an!«,
warnte Jewe in Psalm 105:15. Wer dies dennoch tut, über den kommen die
durch die Engel ausgeführten Gerichte Jewes (Off.8+9+16). »Alle, die
dich fressen, werden gefressen ... und alle deine Plünderer gebe Ich der
Plünderung preis«, sagt Jewe durch Jeremia in Kapitel 30:16.
»Juble,
Tochter Zion!«
Der Bote Jewes spricht weiter:
»Juble und freue dich, Tochter
Zion, denn siehe, Ich bin der Kommende, und Ich werde in deiner Mitte wohnen -
Treuewort
Jewes
-« (Vers 14).
Diese Verheißung des kommenden und
in ihrer Mitte wohnenden (Zeph.3:15) Messias und Königs kann bei der
Tochter Zion, allen Einwohnern Zions, nur Jubel und Freude und Lobpreis
auslösen! »Jewe ist der König« (Ps.93:1). Jewe, so wie Er
Sich durch Jesus, das Abbild des unsichtbaren Gottes (Kol.1:15) und die
Ausstrahlung Seiner Herrlichkeit (Heb.1:3), darstellt, ist ihr König. Der
König wird ihr Elohim sein (Jes.52:7).
Jauchze, Israel! Jesus kommt mit Macht
und großer Herrlichkeit und tritt Seine Herrschaft an (Mat.24:30;
Off.11:15; 20:6)!
Viele Nationen
werden Jewe zum Volk
»Und an jenem Tag werden viele
Nationen Jewe verpflichtet, und sie werden Mir zum Volk. Und ich wohne in
deiner Mitte, und du wirst erkennen, dass Jewe der Heerscharen mich zu dir
entsandte« (Vers 15).
Die Völker werden nach Jerusalem
strömen und das Angesicht Jesu suchen (Sach.8:18-23; 14:16; Jes.2:2,3).
»Und es werden ... sich umwenden zu Jewe alle Enden der Erde und anbeten
vor Deinem Angesicht alle Familien der Nationen. Denn Jewes ist das Königreich,
und Herrscher ist Er unter den Nationen« (Ps.22:28,29).
Und das wiedergezeugte und gläubige
Israel wird alle Nationen zu Jüngern Jesu machen (Mat.28:19).
Jewes Losteil
»Und Jewe wird belost mit Juda als
Seinem Lohn auf dem Land des Heiligen, und Er erwählt nochmals in
Jerusalem« (Vers 16).
Zum Ausgleich für Sein Leiden und
dafür, dass Er Seine Seele in den Tod dahingegeben hatte (Jes.53:12),
bekommt der Herr Jesus Christus das Land Juda zugeteilt. Und Er wird Sich die
Seinen aus Jerusalem erwählen (vgl. Sach.1:17). Zwar gehört Ihm die
ganze Erde und ist Er darüber hinaus der Losteilinhaber des gesamten Alls
(Heb.1:2), das Land Juda aber ist der Ihm besonders zugeloste Teil der Erde
(5.Mose32:9; Ps.33:12), Sein Schatz im Acker (Mat.13:44).
Israel wird Sein Sondergut unter allen
Völkern sein, Sein besonderes Eigentum (2.Mosee 19:5; Ps.135:4), und
Jerusalem die Hauptstadt der Erde (Jes.2:1-3).
Nebenbei bemerkt: Juda heißt
»Dankendes«. Und: Von der Formulierung »auf dem Land des
Heiligen« kommt der Begriff »Das Heilige Land«. Auf
hebräisch heißt es: »... auf der Adme (punktiert: ADaMaH, das
ist die gerötete Erdkrume) des Heiligen.« Die Erdkrume des Heiligen,
und zwar Jesu, ist Juda. Weil es Seine Erdkrume ist, ist es das Heilige Land.
Still sei alles
Fleisch!
Der Schriftabschnitt der Verse 10 bis 17
schließt mit der Ermahnung zum völligen Vertrauen auf Gott allein.
»Pst, alles Fleisch, aufgrund des
Angesichts Jewes, denn Er ist erweckt in Seiner heiligen Wohnstätte«
(Vers 17).
Eine erklärende Erweiterung dieser
Worte könnte lauten: Pst, alles Fleisch, aufgrund des Angesichts Jewes,
das euch in all den Verheißungen aufleuchtete; denn Er ist erweckt in
Seiner heiligen Wohnstätte und bereit zu kommen.
Die Haltung, die die Gläubigen nun
vor Jewes Angesicht einnehmen sollen, ist die des Stilleseins und Ausharrens,
ein Leben in der Erwartung der Herrlichkeit. Die Ehrfurcht vor Ihm lässt
uns in anbetender Beugung des Herzens erwartungsvoll schweigen. Jewe - Er tut
Seine Werke. Nichts vermögen wir.
Die Lautmalerei »Pst!«
findet sich im selben Sinn unter anderem auch in Habakuk 2:20 und Zephania 1:7.
Psalm 37:7 sagt: »Sei still zu Jewe hin und erwarte Ihn.« Und
2.Mose 14:14 lautet: »Jewe wird für euch streiten, ihr aber, ihr sollt
schweigen.«
Der Hohepriester
Jeschua
Wir betrachten Kapitel drei, das die
vierte Vision wiedergibt.
»Und er zeigte mir Jeschua, den
Hohenpriester, stehend vor dem Engel Jewes, und den Satan zu seiner Rechten
stehend, um ihn anzuklagen« (Sach.3:1).
Der Hohepriester Jeschua war im Jahr 536
v. Chr. zusammen mit Serubabel, dem Statthalter Judas, aus der babylonischen
Gefangenschaft nach Jerusalem zurückgekehrt (Hag.1:1; Esra 2:2; 5:2;
Neh.12:1).
Satan heißt übersetzt:
Ankläger. Der Verkläger stand in Israel stets auf der rechten Seite
des Beklagten (Ps.109:6).
Der Satan klagt den Hohenpriester vor
einem Engel Jewes und damit vor Jewe Selbst an, und zwar nicht nur wegen dessen
persönlichen Sünden, sondern auch, weil er von Amts wegen der
Repräsentant des ganzen, in Verfehlungen wandelnden Israel ist. Der Satan
hat zwar Recht, hat aber keine Ahnung von der Gerechtigkeit Gottes, die sich in
der Auserwählungsgnade ausdrückt und schließlich - aber das
übersteigt das Blickfeld dieses Schriftabschnitts - in der alle rettenden
Gnade gipfelt (1.Tim.4:10; Tit.2:11).
Jewe schilt den
Satan
»Und Jewe sprach zum Satan: Jewe
wird dich schelten, Satan, ja, Jewe wird dich schelten, Er, der in Jerusalem
erwählt. Ist dieser nicht ein vor dem Feuer geborgenes Holzscheit [oder:
behüteter Schürstock]?« (Vers 2).
Die Anklage trifft den Satan. Jewe
schilt ihn. Schelten ist ein das Tun verurteilendes Zurechtweisen. Jewe hat den
Hohenpriester Jeschua erwählt, und damit ist er vor dem vernichtenden
Feuer geborgen. Ja, »wer wird die Auserwählten Gottes bezichtigen?
Etwa Gott, der Rechtfertiger? Wer wollte sie verurteilen? Etwa Christus Jesus,
der gestorben, ja vielmehr auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist, der Sich
auch für uns verwendet?« (Röm.8:33,34).
Reine Kleidung
für Jeschua
»Und Jeschua war mit sehr
schmutzigen Gewändern bekleidet und stand vor dem Engel. Und dieser
antwortete und sprach zu den vor ihm Stehenden: Nehmt ihm die sehr schmutzigen
Gewänder weg! Und zu ihm sprach er: Siehe, ich habe dir deine Sünde
weggenommen, und ich bekleide dich mit Prachtgewändern. Und ich sprach:
Man setze einen reinen Kopfbund auf sein Haupt! Und sie setzten den reinen
Kopfbund auf sein Haupt und bekleideten ihn mit Gewändern. Und der Engel
Jewes stand dabei« (Verse 3-5).
Die unreine Kleidung des Hohenpriesters
weist zugleich auf den gesamten Unrat der Sünde der priesterlichen Nation
hin. Jewe aber tilgt alle Vergehungen um Seinetwillen (Jes.43:25).
Die Worte: »Man setze einen reinen
Kopfbund auf sein Haupt!« - sollten sie vom Propheten Sacharja selbst stammen
- zeigen, dass er an der Vision im Innersten beteiligt war und bemerkt hatte,
dass bisher nur von den Gewändern die Rede war. Auch dieses geschah. Der
reine Kopfbund ist das Siegel der Reinheit und priesterlichen Herrlichkeit.
Der Hohepriester war nun wieder rein,
sodass er seine Aufgaben wieder wahrnehmen konnte. Dies durfte ein Anklang
dafür sein, dass ganz Israel dereinst als priesterliche Nation zum Segen
für alle Nationen wirken wird. Nichts hatte Jeschua selbst zu seiner
Wiederherstellung beigetragen noch beitragen können. Es war das Erbarmen
Jewes allein. »Dieses Volk bilde Ich für Mich«, sagt Jewe
(Jes.43:21).
Die
Amtseinsetzung Jeschuas
»Und der Engel Jewes bezeugte dem Jeschua
und sprach: Wenn du auf Meinen Wegen gehst und wenn du Meine Anordnungen
hütest, dann wirst du Mein Haus gerecht verwalten, und du, du wirst auch
Meine Vorhöfe hüten, und Ich werde dir Zutritt geben zwischen diesen
hier Stehenden« (Verse 6+7).
Mit diesen Worten wurde der Hohepriester
wieder in sein Amt eingesetzt.
Dass der Engel dem Jeschua bezeugte,
schließt ein, dass er als Zeuge gegen Jeschua auftreten wird, falls jener
nicht auf den Wegen Jewes gehen sollte.
Die hier Stehenden sind wohl die bereits
in Vers vier erwähnten Engel, die Jeschua die neuen Gewänder
anlegten. Zwischen diesen hier stehenden Engeln wird Jeschua Zutritt zu Jewe
haben und ins Allerheiligste des Tempels eintreten, so wie unser Herr Jesus
Christus es beschrieben hat: »Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Von
jetzt an werdet ihr den Himmel offen sehen und die Boten Gottes über dem
Sohn des Menschen hinaufsteigen und herabsteigen« (Joh.1:51). Die Engel
umgeben mithin Jeschua gewissermaßen.
Der Diener und
Spross
»Höre doch, Jeschua, du, der
Hohepriester, du und deine Beigesellten, die angesichts deiner sitzen - denn
Mannen überzeugender Vollmacht sind sie -, denn siehe, Ich bringe Meinen
Diener, den Spross, hervor« (Vers 8).
Die dem Hohenpriester Beigesellten sind
die übrigen Priester.
Alle Verheißungen und aller Segen
gründen sich auf Jesus Christus, den gehorsamen und leidenden Diener
Gottes (oder: Gottesknecht). Dieser Diener ist ein Spross, ein Nachkomme
Davids, ja der Spross Davids.
Der Diener Gottes war den Juden vom
Propheten Jesaia her ein Begriff. Jesaia sprach:
»Ja, Mein Diener! Ich halte Ihn
aufrecht. Mein Auserwählter, an dem Meine Seele Wohlgefallen hat! Ich gebe
Meinen Geist auf Ihn, Recht für die Nationen bringt Er hervor«
(Jes.42:1).
»Siehe! Mein Diener wird klug
handeln. Er wird erhöht und erhoben und wird überaus hehr. So wie
sich viele über Dich entsetzten - so entstellt war Sein Aussehen, mehr als
das irgendeines anderen Mannes, und entstellt war Seine Gestalt, mehr als die
der Söhne Adams« (Jes.52:13,14).
»Rechtfertigen wird Mein gerechter
Diener die Vielen, und ihre Vergehungen bürdet Er Sich auf. Deshalb werde
Ich Ihm die Vielen zuteilen ... dafür, dass Er Seine Seele in den Tod
dahingab und unter die Übertreter gerechnet wurde. Er aber trug das
Verfehlen der Vielen und trat für die Übertreter ein (Jes.53:11,12).
Auch der Begriff »Spross«
war den Juden geläufig. Der kommende Messias, Erlöser und König
ist der heilbringende Spross, den Jewe dem Volk Israel aus dem Hause Davids
erwecken wird.
Der Prophet Jeremia schreibt von Ihm:
»Siehe! Tage kommen - Treuewort
Jewes -, da lasse Ich dem David einen gerechten Spross entstehen. Er wird als
König regieren, klug handeln und Gerechtigkeit und Rechtfertigung im Land
schaffen. In Seinen Tagen wird Juda gerettet, und Israel wird in Sicherheit
wohnen. Und dies ist Sein Name, mit welchem jeder Ihn anruft: Jewe, unsere
Gerechtigkeit!« (Jer.23:5,6; siehe auch 33:15).
Sehr bekannt sind diese Worte Jesaias:
»Und ein Reis geht hervor aus dem
Stumpf Isais, und ein Schössling aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen.
Auf Ihm ruht der Geist Jewes, der Geist der Weisheit und des Verstehens, der
Geist des Rates und der Macht, der Geist der Erkenntnis und der Furcht
Jewes« (Jes.11:1,2).
»Und Er [der Diener Jewes] schoss
auf vor Ihm wie ein junger Trieb und wie eine Wurzel aus verdorrter Erde. Er
hatte keine ansehnliche Gestalt, dass wir Ihn hätten ansehen wollen, und
kein Aussehen, sodass wir Ihn begehrt hätten« (Jes.53:2; siehe auch
4:2).
Der Stein
Jewe sprach weiter zu Jeschua:
»Denn siehe: Der Stein, den Ich
angesichts Jeschuas gegeben habe! Auf dem einen
Stein sind sieben Augen. Siehe, Ich graviere seine Gravur ein - Treuewort
Jewes der Heerscharen -, und Ich werde die Vergehung dieses Landes entfernen an
einem Tag« (Vers 9).
Ein anderes Symbol für den Messias
ist der Stein. Jesus sagte gegenüber den Ihm feindlichen Juden von Sich:
»Habt ihr noch nie in den Schriften gelesen: Der Stein, den die Bauleute
verworfen haben, der wurde zum Hauptstein der Ecke. Durch den Herrn ist er das
geworden, und er ist erstaunlich in unseren Augen« (Mat.21:42; vgl.
Ps.118:22).
Petrus beschreibt den Stein umfassend:
»Wenn ihr zu dem lebendigen Sterin kommt, von Menschen zwar verworfen,
von Gott aber auserwählt und wertgeachtet, werdet auch ihr als lebendige
Steine zu einem geistlichen Haus, zu einem heiligen Priestertum auferbaut, um
geistliche Opfer darzubringen, Gott wohlannehmbar durch Jesus Christus.
Deswegen ist in der Schrift enthalten: Siehe, Ich lege in Zion einen
auserwählten und wertgeachteten Schlussstein der Ecke, und wer an ihn
glaubt, wird keinesfalls zuschanden werden« (1.Pet.2:4-6; vgl.
Jes.28:16).
Dieser Stein, Jesus Christus, der
Hauptstein, ist die Grundlage der Rettung und des heiligen Priestertums ganz
Israels.
Der Stein hat sieben Augen. Die Zahl
sieben steht für Geist und Vollendung. Zur Vollendung gehört auch die
Tilgung der Sünden. Von den Augen lesen wir in Sacharja 4:10, dass die Augen
Jewes die ganze Erde durchstreifen; in Offenbarung 5:6 finden wir die
Erläuterung: »... welche die sieben Geister [Engel] Gottes sind, die
Beauftragten für die ganze Erde« und in 2.Chronik 16:9 den Zusatz:
»... um denen beizustehen, deren Herz vollkommen auf Ihn [Jewe]
ausgerichtet ist.«
Jesus Christus ist also der alles
Durchforschende. Folglich sind Seine Urteile wohlbegründet.
Die Gravur, die der Vater Ihm
eingraviert, sind gewiss Seine Wundmale, in die der ungläubige Jünger
Thomas seine Hand hätte legen können (Joh.20:27).
An einem
Tag wird dieser Stein die Vergehungen des ganzen Landes entfernen, dann,
wenn das Lamm, das der Welt Sünde trägt (Joh.1:29), wieder zu Israel
kommt und es erlöst, ihnen ein neues Herz und einen neuen Geist gebend (Jer.31:33;
Hes.36:25-27; Heb.10:16,17). »Wer hat etwas wie dies je gehört? Wer
hat etwas wie dies je gesehen? Leidet ein Land Wehen nur einen Tag? Wird eine Nation mit einem
Mal geboren? Denn sobald sie Wehen litt, gebar Zion auch ihre
Söhne«, weissagte Jesaia (66:8). An einem Tag wird Israel wiedergeboren!
Sie werden
einander einladen
Die Vision schließt mit den
Worten:
»An jenem Tag - Treuewort Jewes
der Heerscharen - wird jeder seinem Beigesellten einladend rufen, ja ihn unter
den Weinstock und den Feigenbaum rufen« (Vers 10).
Der Weinstock stellt das Volk Israel dar
(Ps.80:9-16), das voller Freude ist (Ps.104:15) und Frucht bringt (Sach.8:12).
Im Wesentlichen aber ist Jesus Christus Selbst der Weinstock (Joh.15:1-8).
Der Feigenbaum ist ein Symbol für
Frieden und Sicherheit (1.Kön.5:5; Micha 4:4), seine Frucht für
Gerechtigkeit, Fruchtbarkeit, Güte, Süße (Richt.90:11;
Jer.24:1-10, Hos.9:10).
Wer vermag den Frieden und die Freude zu
beschreiben, die im Königreich Israels herrschen werden! Paradies wird man
es nennen (Luk.23:43; Off.2:7). Ein jeder wird unter seinem Weinstock und
seinem Feigenbaum sitzen und Jewe lobpreisen!
Lobpreis, Dank und Verherrlichung sei
heute schon dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Seinem Volk
eine solche Herrlichkeit geben wird!
Die fünfte,
sechste und siebente Vision
(Sacharja 4+5)
Mit der vierten Vision war dem Propheten
Sacharja die hohe Berufung Israels gezeigt worden, dass das Volk nämlich
ein heiliges Priestertum sein soll. Jetzt, mit der fünften Vision, wird
gesagt, dass es zu diesem Zweck mit heiligem Geist ausgerüstet werden
wird.
»Und der Engel, der mit mir
redete, kam wieder und weckte mich wie einen Mann, der aus seinem Schlaf
geweckt wird« (Vers 1).
Sacharja wird von dem bisher Geschauten
so überwältigt gewesen sein, dass er wie betäubt war (vgl.
Dan.8:18). Außerdem hatte der Engel sich entfernt, sodass der Prophet
seinen Gedanken nachhängen konnte und erst bei der Rückkehr des
Engels und einem Weckruf wieder hellwach wurde.
Die nun folgende fünfte Vision in
der Reihe der acht Nachtgesichte hat zentrale Bedeutung.
Ein Leuchter und
zwei Ölbäume
»Und er sprach zu mir: Was siehst
du? Und ich sprach: Ich sehe, und siehe ein Leuchter! Alles von ihm ist aus
Gold, und seine Ölschale ist auf seinem Haupt, und seine sieben Leuchten
sind auf ihm. Sieben, ja sieben Gießröhren führen zu den
Leuchten hin, die auf seinem Haupt sind. Und zwei Ölbäume stehen auf
ihn ausgerichtet, einer zur Rechten der Ölschale und einer auf seine Linke
zu« (Verse 2+3).
Der Leuchter erinnert uns an den
siebenarmigen Leuchter im Zelt der Begegnung und im Tempel, sieht aber insofern
anders aus, als oben darauf eine Ölschale mit Gießröhren zu den
sieben Leuchten hin ist. Im Tempel mussten die Priester immer wieder Öl
nachfüllen, hier fließt es den Leuchten ständig von oben zu,
und zwar - wie uns Vers 12 noch zeigen wird - von den beiden Ölbäumen
kommend.
Der goldene Leuchter ist ein Symbol
für das geistgewirkte Licht des prophetischen Wortes (2.Pet.1:29), das
Öl für den heiligen Geist. Das Gold spricht von der
Souveränität und Heiligkeit Gottes und die Zahl sieben von Geist und
von Vollendung. Der Leuchter des Tempels stand übrigens im Heiligen, in
das nur die Priester Zutritt hatten. Israel sah also das Licht, zu welchem es
selbst werden sollte (Jes.60:1). Die Heiden im Vorhof der Nationen konnten den
Leuchter nicht sehen, zumal Israel noch nicht das Licht für die Nationen
geworden war (Jes.49:6; 60:3; Ap.13:47).
Ein Ölbaum ist ein Symbol für das
Volk Israel (Jer.11:16; Hos.14:7; Röm.11:17) wie auch für den
glücklichen Gläubigen, der von sich sagen konnte: »Ich bin wie
ein üppiger Olivenbaum im Hause Elohims« (Ps.52:10).
Dies alles war dem Propheten Sacharja im
Allgemeinen bekannt.
Frage und
Gegenfrage
»Und ich antwortete und sprach zu
dem Engel, der mit mir redete: Was sind diese, mein Herr? Und der Engel, der
mit mir redete, antwortete und sprach zu mir: Erkennst du nicht, was diese
sind? Und ich sprach: Nein, mein Herr« (Verse 4+5).
Mit seiner Gegenfrage unterstrich der
Engel die Wichtigkeit dieser Vision.
»...
sondern durch Meinen Geist!«
»Da antwortete er und sprach zu
mir: Dies ist das Wort Jewes an Serubabel, das da spricht: Nicht durch Wappnung
und nicht durch Kraft geschieht es, sondern durch Meinen Geist, spricht Jewe
der Heerscharen« (Vers 6).
Serubabel, der Statthalter von Juda,
bedurfte eines besonderen Wortes Jewes, denn ihm war der Bau des Tempels auf's
Herz gelegt. Im Jahr 535 v. Chr. hatte er den Grund für den zweiten Tempel
gelegt. Der Bau war auf Antrag der Samariter von dem persischen König
Ahasveros (Artahsasta; Kambyses II; 529-522 v. Chr.) im Jahr 529 verboten
worden (Esra 4:1-24).
Inzwischen war das Jahr 520 gekommen,
als Sacharja diese Vision empfing. Wie sollte der Bau des Tempels wieder
möglich werden? Das war die brennende Frage.
Nicht durch die Ausrüstung mit
Waffen, nicht durch Heeresmacht und nicht durch die Kraft von Menschen wird es
geschehen, sondern durch Jewes Geist. Das Öl des Leuchters steht für
den Geist Jewes, durch den der Tempel gebaut und vollendet werden wird.
Die Welt handelt durch Heeresmacht und
die Kraft der Menschen, und die Gläubigen sind oft versucht, sich mit ihr
zu verbünden; sie sollten aber wissen, dass ihr Gott und Vater allein es
ist, der alles bewirkt, und zwar durch Seinen Geist.
Dies wusste auch David angesichts des
Philisters Goliath, nämlich dass Jewe nicht durch Schwert und Speer
rettet, sondern gemäß dem, was in Seinem Namen zu geschehen hat
(1.Sam.17:45,47; vgl. Hos.1:7). Jewes Geist lenkt übrigens auch die Tiere
und schart sie zusammen (Jes.34:16).
Der Berg wird
zur Ebene
Dann sprach der Engel das Hindernis
für den Weiterbau am Tempel an:
»Wer bist du, großer Berg?
Werde angesichts Serubabels zur Ebene! Und er (Serubabel) wird den Hauptstein
herausbringen unter brausenden Zurufen: Gnade, Gnade ihm!« (Vers 7).
Ein Berg ist ein Symbol für eine
gewaltige Macht, insbesondere Regierungsmacht. Der große Problemberg war
die persische Regierung, die den Bau des Tempels untersagt hatte.
Dieser Berg wird angesichts Serubabels
zur Ebene werden. Und da geschah es, dass die zweite Grundlegung des zweiten
Tempels im Jahr 519 v. Chr. mit Erlaubnis des persischen Königs Darius
(Darius I, der Große; 521-486 v. Chr.) erfolgen und der Tempel im Jahr
516 fertiggestellt werden konnte (Hag.2:18; Esra 4:24; 6:1-15). Denn alle
Hindernisse fallen flach, wenn unser Gott und Vater es will und die Zeit
gekommen ist.
Wenn Serubabel den Schlussstein
einsetzen wird - wie der Engel sagte -, werden alle ihm jubelnd »Gnade,
Gnade!« mit lautem Hall zurufen.
Aus diesem Geschehen darf Israel
für alle Zeiten lernen, was unser Herr Jesus Christus sagte: »Wenn
ihr Glauben wie ein Senfkorn habt, werdet ihr diesem Berg gebieten: Geh von
hier dorthin weiter! - und er wird weitergehen, und nichts wird euch
unmöglich sein« (Mat.17:20).
Serubabel wird
vollenden
»Und das Wort Jewes geschah zu mir
und sprach: Die Hände Serubabels gründeten dieses Haus, und seine
Hände werden es vollenden. Und du (Sacharja) wirst erkennen, dass Jewe der
Heerscharen mich (den Engel) zu euch entsandte« (Verse 8+9).
Zwar hat Serubabel den Grundstein des
Tempels gelegt (Esra 3:8-11; 535 v. Chr.) und wird er den Bau vollenden,
gleichwohl ist es im Grunde das Werk des Geistes Jewes, ohne den nichts
geschehen kann. Schließlich ist Gott der Allesbewirkende (Eph.1:11).
Somit wird nicht nur Sacharja an der Fertigstellung des Tempels erkennen, dass
der Engel von Jewe entsandt war, sondern ganz Israel.
Niemand verachte
die kleinen Dinge
Der Engel sprach weiter:
»Wer denn missachtete den Tag der
kleinen [Dinge]? - Und es freuen sich diese sieben und sehen den zinnernen
Stein in der Hand Serubabels; die Augen Jewes sind es, die die ganze Erde
durchstreifen« (Vers 10).
Möge niemand die kleinen
Anfänge, die Gott macht, missachten! So klein der Tempel Serubabels
gewesen sein mag, er weist auf den großen Tempel hin, den Herrn Jesus
Christus, der vom Tempel Seines Körpers sprach (Joh.2:21). Dem ist gleich,
dass die gläubigen Juden als lebendige Steine zu einem geistlichen Haus,
zu einem heiligen Priestertum aufgebaut werden - in Christus (1.Pet.2:5). Und
zum Abschluss der Äonen, bei der Vollendung, wird es so sein, dass alle in
Christus zu einer heiligen Wohnstätte Gottes im Geist aufgebaut sein
werden (Eph.2:21,22).
Wenn die sieben Augen Jewes, die die
gesamte Erde durchstreifen und alles beobachten, den zinnernen Stein - den
Hauptstein ziert eine mit Zinn ausgegossene Inschrift - in der Hand Serubabels
sehen, werden sie sich ganz besonders freuen. Und Gott freut Sich mit Seinem
Volk, das jubeln wird: »Jewe hat Großes an uns getan!«
(Ps.126:3).
Die zwei
Ölbäume
Dann richtete sich der Blick Sacharjas
auf die zwei Ölbäume, von denen aus die Ölschale auf dem Haupt
des Leuchters gefüllt wurde.
»Und ich antwortete ein zweites
Mal und sprach zu ihm: Was sind die beiden ährengleichen Ausläufe der
Ölbäume, die auf jeder Seite der zwei goldenen Röhren sind, ja
der Röhren, die das goldene Öl von sich entleeren?
Und er sprach zu mir: Erkennst du nicht,
was diese sind? Und ich sprach: Nein, mein Herr.
Und er sprach: Diese sind die zwei
Söhne des Öls, die vor dem Herrn der ganzen Erde stehen« (Verse
12-14).
Der Ölbaum ist die Quelle, die nur
der Messias sein kann. Die ährengleichen Ausläufe sind die Söhne
des Öls, die Mittler des Öls, des Geistes Gottes. Gleichwohl
bezeichnet der Engel die beiden Söhne des Öls, also zwei Menschen,
von deren Körpern heiliger Geist fließt (Joh.7:38), zugleich auch -
auf die erste Frage Sacharjas antwortend - als Ölbäume, weil sie den
Messias repräsentieren.
Der Messias vereinigt die Ämter des
Königs und des Hohenpriesters in sich. In dieser Vision findet man diese
beiden Ämter aufgeteilt zwischen den damaligen Trägern des
göttlichen Heilsratschlusses, nämlich dem Statthalter Serubabel und
dem Hohenpriester Jeschua, von dem in der vorangehenden Vision die Rede war
(Sach.3). In Haggai 2:4 werden beide gemeinsam genannt. Diese beiden standen
damals als Ölbäume, als Geist Spendende, vor dem Herrn der ganzen
Erde, Ihm huldigend und als Seine Zeugen.
Im Grunde ist jeder Gläubige wie
ein Ölbaum (Off.11:4), und eines Tages wird ganz Israel der das Licht des
Evangeliums auf der Erde verbreitende Ölbaum sein (Röm.11:16-27), der
Jesus als den Christus bezeugt.
Die sechste
Vision
Es folgt die sechste Vision.
»Und wiederum erhob ich meine
Augen und sah, und siehe: eine flatternde Schriftrolle! Und er sprach zu mir:
Was siehst du? Und ich sprach: Ich sehe eine flatternde Schriftrolle; ihre
Länge beträgt zwanzig Ellen und ihre Breite zehn Ellen« (Verse
1+2).
Eine riesige, aufgerollte und gewiss auf
beiden Seiten beschriebene Schriftrolle von rund zehn Metern Länge und
fünf Metern Breite schwebte und flatterte dort - wie man sich denken darf
- über Jerusalem. Die Größe der Rolle stimmt wohl absichtlich
mit den Maßen der Vorhalle vor dem Heiligen des salomonischen Tempels
überein (1.Kön.6:3), was auf die Heiligkeit Gottes und den heiligen
Ernst Seines Gerichts hinweist.
Der Fluch
»Und er sprach zu mir: Dies ist
der beeidete Fluch, der herausgeht über das Angesicht der ganzen Erde;
denn jeder, der stiehlt, ist fern davon - dem Fluch entsprechend -, entschuldet
zu sein, und jeder, der falsch schwört, ist fern davon - dem Fluch entsprechend
-, entschuldet zu sein. Und Ich lasse ihn (den Fluch) herausgehen - Treuewort
Jewes der Heerscharen -, sodass er in das Haus des Diebes und das Haus des in
Meinem Namen falsch Schwörenden kommt; und er nächtigt mitten in
seinem Haus und vernichtet es samt seinen Balken und samt seinen Steinen«
(Verse 3+4).
Der beeidete, also besonders bezeugte
Fluch kommt über alle, die in Israel und insbesondere im zukünftigen
Königreich leben wollen, aber Unrecht tun. Sie werden aus ihrem Volk
ausgerottet, und all ihr Hab und Gut wird zerstört werden (Jes.24:6). Die
genannten Sünden des Stehlens und falsch Schwörens sind einerseits
nur Beispiele, andererseits aber genau die Sünden, die gerade jetzt im
daniederliegenden Jerusalem überwiegend auftreten, da alle Güter
knapp sind, was zum Stehlen verleitet - das Recht des Nächsten verachtend
-, und weil die alten Grundstücksgrenzen oder Besitzverhältnisse
nicht mehr klar auszumachen sind, was zum falschen Schwur verleitet - den Namen
Gottes missachtend. Das Gesetz des Mose aber sagt, dass der Name des Frevlers
ausgelöscht wird (5.Mose 29:11-20).
Die siebente
Vision
Ein Siebentes durfte der Prophet
Sacharja schauen.
»Und der Engel, der mit mir
redete, ging heraus und sprach zu mir: Erhebe doch deine Augen und sehe: Was
ist dies, das da herausgeht? Und ich sprach: Was ist es? Und er sprach: Dies
ist das Epha, das herausgeht. Und er sprach: Dies ist ihr Auge auf der ganzen
Erde« (Verse 5+6).
Der Engel ging heraus, vielleicht aus
dem Tempel oder dessen Vorhalle, und wies Sacharja auf ein Epha hin, das
herausging, wohl aus Jerusalem.
Ein Epha ist ein Trockenhohlmaß,
dessen Fassungsvermögen heute nicht mehr bestimmt werden kann; es schwankt
zwischen 22 und 45 Litern. Das hier geschaute Maß aber wird
größer gewesen sein, da - wie der folgende Vers zeigt - eine Frau
darin sitzen konnte. Das Epha konnte die Gestalt eines Korbes haben, wird hier
aber die eines Fasses oder einer Tonne gehabt haben.
Große Schwierigkeiten macht die
Aussage: »Dies ist ihr Auge auf der ganzen Erde.« Darunter kann man
das Auge der Ephas verstehen, das Aussehen oder das Zentrum der Ephas. Das Auge
steht aber auch für den Geist (Off.5:6), und zwar hier der Händler,
die ihre Waren häufig in Ephas darboten und ihre betrügerischen
Geschäfte damit betrieben. Das hebräische Wort für Auge, Oin,
punktiert AJiN, bedeutet auch Gequell, weil das Auge vieles hervorbringt, seien
es Tränen oder Blicke, und könnte an dieser Stelle auf das aus dem
Epha Hervorquellende hinweisen. - Die Septuaginta und die syrische
Übersetzung schreiben für Auge: Ungerechtigkeit, Sünde.
Eine Frau im
Epha
»Und siehe! Ein ovaler Bleideckel
hob sich, und dies war es: Eine Frau saß mitten im Epha. Und er sprach:
Dies ist der Frevel. Und er warf sie in die Mitte des Ephas zurück und
warf den Stein aus Blei auf die Öffnung« (Verse 7+8).
Für »ovaler Bleideckel«
wäre wörtlich zu schreiben: ein Oval Blei oder: ein Barren Blei. Ein
Barren war eine Gewichtseinheit von vermutlich 36 kg. Blei ist ein zwar
schweres, aber minderwertiges Metall.
Der Begriff »Frau«
lässt sofort an Israel denken, das in der Bibel bildlich als Braut, Frau,
Witwe und Hure bezeichnet wird. Diese Frau ist die Frevlerin; sie handelt
bewusst boshaft, schändlich, unsittlich und lästerlich und
verführt und umgarnt andere.
Zwei Weiber
»Und ich erhob meine Augen und
sah, und siehe! Da kamen zwei Weiber hervor, und Wind war unter ihren
Flügeln, und sie hatten Flügel wie die Flügel des Storches, und
sie erhoben das Epha zwischen die Erde und die Himmel« (Vers 9).
Die zwei Weiber sind nicht näher
beschrieben, ihre Storchenflügel zeigen aber, dass sie unreine Geister
darstellen, weil der Storch als unreines Tier galt (5.Mose 14:18).
Im Lande Schinar
»Und ich sprach zu dem Engel, der
mit mir redete: Wohin bringen diese das Epha? Und er sprach zu mir: Dies
geschieht, um ihm (dem Epha) ein Haus zu bauen im Land Schinar; und wenn es
(das Haus) errichtet ist, wird es (das Epha) dort an seinem Errichtungsort
belassen« ((Verse 10+11).
Das frevlerische Israel wird im Land
Schinar, das ist Babel, niedergesetzt, dort seinen festen Wohnsitz haben und
nicht mehr zurückkehren. Die Gottlosigkeit und Überhebung des
Menschen hatte in jener Stadt mit dem Turmbau ihren Anfang genommen (1.Mose
10:10; 11:2-4), dort soll der Frevel auch seinen Höhepunkt erreichen,
bevor er vernichtet wird (Off.14:8; 18:2).
Mithin finden wir das abtrünnige
Israel in der Hure Babylon wieder, »mit der die Könige der Erde
gehurt haben, und von dem Wein ihrer Hurerei wurden die auf der Erde Wohnenden
berauscht. ... Die Frau war mit Purpur und Scharlach (den Farben des
königlichen und priesterlichen Volkes) umhüllt und vergoldet mit Gold
und mit kostbaren Steinen und Perlen geschmückt; in ihre Hand hielt sie
einen goldenen Becher, bis zum Rand voll mit den Gräueln und unreinen
Dingen ihrer Hurerei und der der Erde. Auf ihrer Stirn war ein Name
geschrieben: »Geheimnis - Babylon die Große - die Mutter der Huren
und der Gräuel der Erde.«
Und ich gewahrte die Frau, berauscht vom Blut der Heiligen und vom Blut
der Zeugen Jesu. ... Die Frau ... ist die große Stadt, die die
Königsherrschaft über die Könige der Erde hat« (Off.17:2,
4-6, 18).
Die achte Vision
und die Krönung Jeschuas
(Sacharja 6)
Der Prophet Sacharja berichtet über
das ihm zuteil gewordene achte und letzte Nachtgesicht.
»Und ich erhob wiederum meine
Augen und sah, und siehe! Vier Wagen, die zwischen den zwei Bergen hervorkamen;
und die Berge waren Berge aus Kupfer« (Vers 1).
Ein Berg ist ein Symbol für Herrschaft,
insbesondere Regierungsmacht. Die zwei Berge sind mit dem bestimmten Artikel
versehen, sodass man an bestimmte Berge, vermutlich den Berg Zion und den Berg
Morija, den Tempelberg, als Berge der politischen und geistlichen Herrschaft
denken darf. Sie sind mit Kupfer überzogen, ebenso wie der Altar und die
Geräte des Altars (2.Mose 27:2,3). Die vier Wagen - es sind Streitwagen -
kommen also von Gott. Die Zahl vier lässt sich auf die vier
Himmelsrichtungen, mithin die gesamte Erde, deuten und steht auch für
einen Durchgang, die Durchführung einer Sache bis zum Ziel.
Die achte Vision hat eine enge Beziehung
zur ersten, wo es hieß, dass die ganze Erde dasitzt und Muße hat
und sich mithin nicht um Israel kümmert, Jewe der Heerscharen aber mit
großem Eifer für Jerusalem und Zion eifert (Sach.1:11,14). In der
achten Vision nun sehen wir, dass der Geist Gottes, nachdem er Israel wieder
zum Leuchten gebracht hat (Sach.4), in Ausführung seines Eifers die ganze
Welt erobert und damit zum Ziel und zur Ruhe kommt.
Die vier Rosse
»Am ersten Wagen waren rote Rosse
und am zweiten Wagen schwarzrote Rosse und am dritten Wagen weiße Rosse
und am vierten Wagen scheckige, starke Rosse« (Verse 2+3).
Stark waren die Rosse sicher allesamt.
Die roten Streitrosse dürften für den Krieg stehen (Off.6:4), die
schwarzroten (einfach gesagt: die schwarzen) für Hungersnöte
(Off.6:5), die weißen für den Sieg (Off.6:2) und die scheckigen,
falls sie dem fahlen Pferd von Offenbarung 6:8 entsprechen, für den Tod.
Es geht also das Gericht Gottes
über die Erde, bevor unser Herr Jesus Christus die Weltherrschaft antritt.
Die schwarzroten Rosse könnten auch auf das frühe Morgenrot, die
»Schwarzröte« (1.Mose 19:15), hinweisen, den Tagesanbruch. Die
Farbe der weißen Rosse steht in anderen Zusammenhängen für
Reinheit und Gerechtigkeit, die ja dann im Königreich Israels herrschen
werden.
»Und ich antwortete und sprach zu
dem Engel, der mit mir redete: Was sind diese, mein Herr? Und der Engel
antwortete und sprach zu mir: Diese sind die vier Geistwinde der Himmel, die
herauskommen, nachdem sie vor dem Herrn der ganzen Erde standen.
Der Wagen, woran die schwarzroten Rosse
sind - sie ziehen hinaus in das Land des Nordens, und die weißen ziehen
hinaus, hinter ihnen her; und die scheckigen ziehen hinaus in das südliche
Land. Und die starken zogen hinaus. Und sie trachteten danach, auf der Erde zu
gehen, ja zu wandeln. Und er sprach: Geht und wandelt auf der Erde! Und sie
wandelten auf der Erde« (Verse 4-7).
Die Farben der Rosse lassen sich den in
den Versen zwei und drei genannten nicht völlig zuordnen, und von den
Himmelsrichtungen werden nur zwei erwähnt - vielleicht weil man von Israel
aus praktisch nur nach Norden und Süden zieht und die Feinde
naturgemäß nur aus diesen Richtungen kamen (im Westen ist das Meer
und im Osten die Wüste). Wenn uns somit auch manches unklar bleibt,
verstehen wir dennoch die Gesamtaussage, dass nämlich die vier Geistwinde
Gottes unter dem Bild der vier Kampfwagen alle zusammen die gesamte Erde
durchziehen. Der Geist Jewes der Heerscharen wirkt überall. »Wie der
Wirbelwind sind Seine Streitwagen, Seinen Zorn wirken zu lassen in Gluthitze
und Sein Schelten in loderndem Feuer«, sagt Jesaia (66:15).
Die Streitwagen hatten vor ihrer
Aussendung vor dem Herrn der ganzen Erde Aufstellung genommen (Vers 5), sich
Ihm also bereitgestellt und gingen sodann als Seine Beauftragen hinaus.
Der Geistwind Jewes, das heißt
Sein Geist, repräsentiert von den Winden, bringt in diesem Fall Gericht,
wie auch anderswo bezeugt (Jes.59:19; Jer.49:3; 51:1). Gottes Gerichte sind
gerecht und stellen die Gerechtigkeit auf der Erde her.
Der Geist Jewes
wird im Land des Nordens ruhen
Mit dem letzten Vers dieser Vision
erfahren wir von dem Schrei des Engels, der mit dem Propheten Sacharja sprach.
»Und er rief mich wehschreiend
herbei und redete zu mir und sprach: Sehe, die ins Land des Nordens
hinausgehen, sie lassen Meinen Geist ruhen im Land des Nordens« (Vers 8).
Der Engel stieß einen Wehschrei
aus, da die nach Norden ziehenden Streitwagen dort das Gericht Gottes
vollziehen und gewiss auch die anderen auf der übrigen Erde.
Wenn Gott aber Seinen Zorn und Sein
gerechtes Gericht (Röm.1:18; 2:5) ausgeübt hat, besonders über die
Frau im Epha (Sach.5:5-11), die Hure Babylon (Off.17+18), also das
ungläubige und frevlerische Israel, dann kommt Sein Geist in seinem Eifer,
Gerechtigkeit auf Erden herbeizuführen, zur Ruhe, und Frieden wird unter
der Regierung Jesu Christi auf der Erde herrschen.
Was ist das Land des Nordens? Dies sind
im Grunde alle Länder nördlich von Israel (Jes.43:6; Jer.1:14,15;
6:11; 25:9), insbesondere Assur und Babylon, Letzteres insofern als dessen
Heere auch von Norden her in Israel einfielen. Des Weiteren kamen auch die
Skythen, die in der Steppe Südrusslands und am Kaukasus lebten, von
Norden.
Damit enden die acht Gesichte Sacharjas,
die er in einer Nacht sah, und zwar
am 24. Tag des Monats Schebat (Jan./Feb.) im Jahr 520 v. Chr. (Sach.1:7).
Die symbolische
Krönung Jeschuas
Die Verse 9 bis 15 des sechsten Kapitels
bilden den Schlussakt im Anschluss an die Visionen. Der Prophet Sacharja wird
beauftragt, den Hohenpriester Jeschua zu krönen. Jeschua symbolisiert
dabei den »Spross«, den Messias, der den zukünftigen Tempel
erbauen und als König und Priester regieren wird.
Sacharja berichtet:
»Und das Wort Jewes geschah zu mir
und sprach: Nimm Gaben von den Weggeführten, von Cheldai und von Tobija
und von Jedaja! Und du, ja du gehst an jenem Tag und gehst in das Haus Josias,
des Sohnes Zephanjas; sie sind es, die aus Babel kamen. Und du nimmst Silber
und Gold und machst eine Krone und setzt sie auf das Haupt Jeschuas, des Sohnes
Jozadaks, des Hohenpriesters« (Verse 9-11).
Über Cheldai, Tobija, Jedaja und
Josias ist uns nichts Weiteres bekannt. Die drei Erstgenannten waren aus Babel
gekommen, entweder um in Jerusalem zu bleiben oder um als eine Abordnung derer
in Babel Gaben zu überbringen. Sie hielten sich im Hause Josias auf. -
Cheldai wird in Vers 14 Chelem genannt und Josias Chen.
Von allen Vieren soll Sacharja sich Gold
und Silber geben lassen und eine Krone anfertigen. »Krone« steht im
Hebräischen im Plural, sodass wir uns darunter eine aus mehreren Reifen
bestehende Prachtkrone vorzustellen haben. Sacharja soll sie auf das Haupt des
Hohenpriesters Jeschua setzen. Von jenem haben wir bereits in Kapitel drei
gehört, dass ihm die verschmutzte Kleidung abgenommen und reine Kleidung
angelegt wurde, er also Vergebung empfing und damit sein und seines Volkes
Hohepriestertum bestätigt wurde.
Der Spross
»Und du sprichst zu ihm: So
spricht Jewe der Heerscharen: Siehe! Ein Mann, »Spross« ist Sein
Name, und an Seiner Stätte wird Er sprossen und den Tempel Jewes
bauen« (Vers 12).
Schon in Kapitel 3:8 war von dem Spross
die Rede. Dieser ist Jesus Christus, der Spross Davids und Diener Jewes. Den
Juden war der Begriff »Spross« als eine prophetische Bezeichnung
für den Messias bereits von den Propheten Jesaja und Jeremia her
geläufig;: »Siehe! Tage kommen - Treuewort Jewes -, da lasse Ich dem
David einen gerechten Spross erstehen« (Jer.23:5). »Und ein Reis
geht hervor aus dem Stumpf Isais, und ein Schössling aus seinen Wurzeln
wird Frucht tragen« (Jes.11:1). »Und Er (der Diener Jewes) schoss
auf vor Ihm wie ein junger Trieb und wie eine Wurzel aus verdorrter Erde«
(Jes.53:2).
Die Krönung Jeschuas war eine
Weissagung auf den Messias, welcher der König und der Hohepriester Israels
ist, mithin beide Ämter in Seiner Person vereinigt, wie bereits von
Melchisedek, dem König von Salem und dem Priester Gottes, dargestellt
(1.Mose 14:18; Ps.110:4; Heb.7). Jesus Christus ist Priester für den
Äon nach der Ordnung Melchisedeks (Heb.7:21).
Der Spross Davids wird groß werden
und den Tempel, das Haus Gottes, bauen. Wohl baute Serubabel gerade den Tempel
(Sach.4:9), Jesus Christus aber ist es, der den Tempel des tausendjährigen
Königreichs Israels erbaut, ja, der der wahre Tempel in Seiner Person ist
(Joh.2:18-21).
Durch den Propheten Nathan hatte Jewe zu
David gesprochen: »Ich werde deinen Samen, der aus deinem Leib
hervorgeht, erstehen lassen und sein Königtum bereiten. Er, er wird Meinem
Namen ein Haus bauen, und Ich werde den Thron seines Königtums bereiten
für den Äon. Ich, Ich werde ihm Vater sein, und er, er wird Mein Sohn
sein« (2.Sam.7:12-14). Und die gläubigen Juden werden als lebendige
Steine in dieses geistliche Haus eingefügt und zu einem heiligen
Priestertum auferbaut, um geistliche Opfer darzubringen, Gott wohlannehmbar
durch Jesus Christus (1.Pet.2:5). Und schließlich, zum Abschluss der
Äonen, werden alle zu einem heiligen Tempel im Herrn heranwachsen und zu
einer Wohnstätte Gottes im Geist auferbaut werden (Eph.2:21,22).
Als König
und Priester auf dem Thron
Jewe sprach weiter vom Spross:
»Und Er, Er baut den Tempel Jewes,
und Er wird Majestät ausstrahlen und auf Seinem Thron sitzen und
herrschen. Und Er wird Priester auf Seinem Thron sein. Und der Ratschluss des
Friedens wird zwischen ihnen beiden sein« (Vers 13).
Der Spross sitzt nicht nur als
König auf Seinem Thron, sondern auch als Priester. Und zwischen den beiden
Ämtern, dem Königtum und dem Priestertum, werden ein einheitlicher
Ratschluss und folglich Frieden herrschen.
Unter Ihm, dem Messias Jesus, wird dann
das ganze Volk Israel eine »regierende Priesterschaft« sein und
sein »königliches Priestertum« ausüben (1.Pet.2:9;
Jes.61:6).
Von der Majestät Jesu darf uns
Psalm 21:4-6 einen Eindruck vermitteln, wenn auch ursprünglich auf David
bezogen: »Du setzt eine gleißende Krone auf sein Haupt. Leben erbat
er von dir, und Du gabst es ihm; dazu Länge der Tage für den Äon
und weiterhin. Groß ist seine Herrlichkeit durch Deine Rettung;
Majestät und Ehre enthältst Du ihm nicht vor.« In Daniel
7:13,14 ist zu lesen: »Während ich noch die Nachtgesichte gewahrte,
siehe, da kam mit den Wolken der Himmel einer wie eines Sterblichen Sohn; Er
kam zu dem Verfüger über Tage und wurde nahe zu Ihm gebracht. Dann
wurde Ihm Vollmacht, Würde und ein Königreich gewährt, und alle
Völker, Stämme und Zungen sollen Ihm dienen; Seine Vollmacht, eine
äonische Vollmacht, wird nicht vergehen, und Sein Königreich wird
unbegrenzt sein.«
Jesu Hohepriesterschaft bestätigt
auch Hebräer 5:5: »So verherrlichte Christus Sich nicht Selbst, als
Er Hoherpriester wurde, sondern der, der zu Ihm sprach: Mein Sohn bist Du!
Heute habe Ich Dich gezeugt« (vgl. Ps.2:7).
Und unser Herr Jesus Christus sagte:
»Wenn aber der Sohn des Menschen in Seiner Herrlichkeit kommt und alle heiligen
Boten mit Ihm, dann wird Er auf dem Thron Seiner Herrlichkeit sitzen«
(Mat.25:31; vgl. Sach.14:5).
Die Kronen
Es folgt Vers 14:
»Und die Kronen: Eine wird dem
Chelem (dem Cheldai von Vers 10), eine dem Tobija, eine dem Jedaja und eine dem
Chen (dem Josias von Vers 10), dem Sohn Zephanjas, zum Gedächtnis im
Tempel Jewes
sein.«
Es ist zwar nur eine Krone, aber eine
mehrteilige, die man im Tempel niedersetzen wird zum Gedenken an die Gabe jener
Männer zur Anfertigung der Krone. Josias, der Sohn Zephanjas, wird jetzt
Chen genannt, was »Gnade« bedeutet, sicherlich weil er so
gnadenreich gehandelt hatte.
Ihre Gabe ist zugleich ein prophetisches
Zeichen dafür, dass einst viele aus der Ferne kommen werden, Opfer zum Bau
des äonischen Tempels bringen und am Bau mitarbeiten werden.
Dies geht aus Vers 15 hervor.
Aus der Ferne
»Und Ferne werden kommen und am
Tempel Jewes bauen. Und ihr werdet erkennen, dass Jewe der Heerscharen mich zu
euch entsandte. Und dies alles wird geschehen, wenn ihr auf die Stimme Jewes,
eures Elohim, hört, um zu hören« (Vers 15).
Ja, möge Israel wirklich
hinhören, um zu hören und zu gehorchen!
Jesaia verhieß Israel: »Dann
bauen des Ausländers Söhne deine Mauern, und ihre Könige
bedienen dich« (Jes.60:10). »Dann stehen Fremde da und hirten euer
Kleinvieh, und des Ausländers Söhne sind eure Ackerer und eure
Winzer« (Jes.61:5).
Und dann wird Israel erkennen, dass das
Wort des Engels, der mit Sacharja redete, von Jewe war und Wirklichkeit
geworden ist.
Die vier Worte Jewes
zur Fastenfrage
(Sacharja 7+8)
Die Juden hatten in der babylonischen
Gefangenschaft zwei zusätzliche Fastentage gehalten, die nicht im Gesetz
des Mose verordnet waren, wie das Fasten am Versühnungstag, dem Tag der
Beschirmungen (3.Mose 16:29; 23:27), am zehnten Tag des siebenten Monats,
sondern die sich selbst auferlegt hatten, und zwar am zehnten Tag des
fünften Monats, was an die Niederbrennung des Tempels und der Stadt durch
Nebukadnezar im Jahr 587 v. Chr. (Jer.52:12,13), und im siebenten Monat, was an
die Ermordung des Statthalters Gedalja im Jahr 587 v. Chr. erinnern sollte
(2.Kön.25:25; Jer.41:1,2).
Da
die Zeiten sich nun geändert und gebessert hatten, stellte sich den Juden
jetzt die Frage, ob sie diese Fastentage weiterhin halten sollten.
Die Fastenfrage
»Und es geschah im vierten Jahr
des Königs Darius. Da geschah das Wort Jewes zu Sacharja am vierten Tag
des neunten Monats, des Monats Kislew, als die von Bethel Sarezer und
Regem-Melek und seine Mannen entsandten, um das Angesicht Jewes flehend zu
bestürmen, und um zu den Priestern zu sprechen, die dem Hause Jewes der
Heerscharen zugeteilt waren, und um zu den Propheten zu sprechen: Soll ich im
fünften Monat weinen und mich fastend enthalten, so wie ich es wieviele
Jahre getan habe?« (Verse 1-3).
Die Männer von Bethel kamen im
Monat Kislew (das ist im November/Dezember) des Jahres 518 v. Chr. zu Sacharja.
Darius I, der Große, regierte (521-486 v. Chr.). Bethel liegt etwa 18 km
nördlich von Jerusalem. Man baute gerade eifrig und glaubensfreudig am
Tempel, der dann im Jahr 516 fertig wurde. Sollte man jetzt noch wegen der
Zerstörung des alten Tempels fasten, zumal Jewe dies gar nicht angeordnet
hatte?
Die erste
Antwort Jewes
Die erste Antwort Jewes umfasst die
Verse 4 bis 7, die zweite die Verse 8 bis 14, die dritte Kapitel 8, Verse 1 bis
17, und die vierte die Verse 18 bis 23.
Jewes erste Antwort hat die Form einer
Gegenfrage: »Und das Wort Jewes der Heerscharen geschah zu mir und
sprach: Sprich zu all dem Volk des Landes und zu den Priestern: Wenn ihr im
fünften und siebenten Monat gefastet und geklagt und dies siebzig Jahre
getan habt - habt ihr etwa Mir, ja Mir gefastet? Und wenn ihr esst und wenn ihr
trinkt, seid nicht ihr die Essenden und die Trinkenden? Sind nicht dies die
Worte, die Jewe durch die früheren Propheten ausgerufen hatte, in der
Zeit, als Jerusalem noch bewohnt und ruhig war und auch ihre Städte rings
um sie her, und als der Süden und die Niederung noch bewohnt waren?«
(Verse 4-7).
Mit dem Süden ist der Negev (das
heißt: das Wölbland) und mit der Niederung der Küstenstreifen
gemeint.
Wir entnehmen aus der Antwort, dass
nicht nur die Festsetzung der Fastentage vom Menschen war, sondern auch ihre
Ausübung, da sie nicht Jewe, sondern sich selbst fasteten. Ebenso wie sie
sich selbst aßen und tranken statt zur Ehre Gottes, fasteten sie auch nur
für sich selbst. Ihr Fasten diente ihrer eigenen Genugtuung aufgrund ihrer
Pflichterfüllung. Manche mögen sogar gemeint haben, nach der formal
korrekten Durchführung Ansprüche gegen Gott zu haben. Dagegen
hätten sie eine andere Herzenshaltung haben und wirklich trauern und
umsinnen sollen.
Die früheren Propheten hatten es
ihnen schon deutlich gesagt: »Siehe, am Tag eures Fastens tut ihr euch
gütlich. Siehe, ihr fastet, um zu hadern und zu streiten«
(Jes.58:3,4). »Eure Opfer sind Mir nicht angenehm« (Jer.6:20).
Opfer mit unreinem Herzen sind Jewe ein Gräuel (Jes.1:10-20; Joel 2:12;
Amos 5:21-23).
Leider gibt es auch heute Gläubige,
die sich zwar ihrer Rettung erfreuen, sonst aber nicht so sehr auf das Wort
Gottes achten, von der Gnade nicht völlig erfüllt sind und mithin im
Grunde nur an sich selbst denken und vielleicht sogar eine bestimmte Sünde
hegen, auch wenn Gott sie ausdrücklich als Sünde bezeichnet.
Die zweite
Antwort Jewes
»Und das Wort Jewes geschah zu
Sacharja und sprach: So spricht Jewe der Heerscharen: Fällt
Rechtssprüche der Wahrheit, und erweist Huld und Erbarmen ein jeder seinem
Bruder. Und erpresst nicht die Witwe und die Waise, den Fremden und den
Elenden, und ersinnt nicht Böses in eurem Herzen ein jeder gegen seinen
Bruder« (Verse 8-10).
Dies wären Gott wohlgefällige
Werke gewesen. Hätten sie diese getan, wäre ihr Fasten Jewe angenehm
gewesen. Der Prophet Amos hatte sie bereits um 780 v. Chr. dahingehend ermahnt:
»Suchet das Gute und nicht das Böse. Hasset das Böse und liebt
das Gute, und urteilt gerecht« (Amos 5:14,15). Und Sacharja hatte diese
Ermahnung jetzt wieder genau so präzisiert wie einst auch Jesaia
(Jes.1:17).
Die Israeliten
hatten aber nicht gehorcht
Wie aber hatten die Israeliten sich
verhalten? Hatten sie gehört und gehorcht?
»Aber sie weigerten sich,
umzukehren, boten widerspenstig ihre Flanke und machten ihre Ohren
schwerhörig, fern vom Hören. Und ihr Herz umgaben sie mit abwehrenden
Dornen, fern davon, die Zielgebung und die Worte zu hören, die Jewe der
Heerscharen durch Seinen Geist entsandt hatte, und zwar durch die früheren
Propheten. Und so erwuchs großer Grimm vonseiten Jewes der
Heerscharen« (Verse 11+12).
Die Zielgebung des Mose und die
Prophetenworte haben denselben Rang. Die Zielgebung (hebr. Ture, punktiert
TORaH) richtet auf ein Ziel aus. Eine Zielverfehlung ist eine Sünde. Der
Begriff »Gesetz« dagegen heißt auf hebräisch Chq,
punktiert ChoQ.
Solange Gott redet, übt Er
große Geduld. Wenn Israel aber nicht hört, muss es durch Gerichte
lernen, dass man auf Gottes Worte achten muss. Unser Herr Jesus Christus
offenbarte: »Wer aus Gott ist, der hört die Worte Gottes. Ihr hört
deshalb nicht, weil ihr nicht aus Gott seid« (Joh.8:47).
Schließlich ist die Gesinnung des Fleisches Feindschaft gegen Gott; sie
kann sich dem Gesetz Gottes nicht unterordnen (Röm.8:7).
Die Folgen der
Widerspenstigkeit
Von den Folgen der Widerspenstigkeit der
Israeliten hören wir in den Versen 13 und 14:
»Und es geschah: So wie Er gerufen
und sie nicht gehört hatten, ebenso werden sie rufen, und Ich werde sie
nicht hören, spricht Jewe der Heerscharen. Und Ich verwehte sie hinweg
über alle Nationen, die sie nicht näher kannten. Und das Land wurde
hinter ihnen verödet - niemand zieht hinüber und niemand kehrt
zurück -, und sie machten das Land, das begehrenswerte, zur
Ödnis.«
Sie hatten das Land des Begehrens
zur Öde gemacht - ihre Schuld
war ursächlich dafür.
Die aus der babylonischen Gefangenschaft
Heimgekehrten hatten aus all den Ereignissen gelernt. Sie hatten sich gebeugt
und insbesondere vom Götzendienst völlig abgewandt. Leider schlich sich
bei denen, die es wirklich ernst meinten, im Laufe der Jahre eine sehr subtile,
das heißt fein strukturierte und daher schwer zu durchschauende
Sünde ein, die Werkgerechtigkeit nämlich. Ihr Verhältnis zu Gott
gründete sich mehr auf die selbst erworbene Gerechtigkeit als auf den
Glauben.
Die dritte
Antwort Jewes
Mit der dritten Antwort auf die Frage
nach dem Fasten - sie umfasst die Verse 1 bis 17 des Kapitels acht -
verheißt Jewe Israel das Heil.
»Und es geschah das Wort Jewes der
Heerscharen und sprach: So spricht Jewe der Heerscharen: Ich eifere für
Zion in großem Eifer, und in hitzigem Zorn eifere Ich für sie.
So spricht Jewe: Ich kehre zurück
zu Zion, und Ich wohne inmitten Jerusalems. Und Jerusalem wird »Stadt der
Wahrheit« genannt werden und der Berg Jewes der Heerscharen »Berg
des Heiligen« (Kap.8, Verse 1-3).
Das Herz Jewes ist Zion mit
glühendem Eifer zugewandt; Er wird alles für sie tun. Die Feinde der
Stadt wird Er umbringen und ihr alle Verheißungen erfüllen.
Ursprünglich wurde nur der Südosthügel Jerusalems, die
Davidsstadt, Zion genannt, dann auch der Tempelbezirk und schließlich
ganz Jerusalem. Der Herr Jesus Christus wird Sich Zions annehmen, für sie
kämpfen und im Tempel in ihrer Mitte wohnen.
Gefastet wird dann nicht mehr, denn wenn
der Bräutigam da ist, braucht man nicht mehr demütig um Rettung zu
ersuchen.
Zion wird der heilige Berg sein
(Ps.2:6). In Psalm 48:2,3 ist zu lesen: »Groß ist Jewe und
überaus zu loben in der Stadt unseres Elohim. Sein heiliger Berg ist
schön geschwungen und der ganzen Erde Wonne. Der Berg Zion an den
Flanken des Nordens ist die Burg
des großen Königs.«
Zion ist zugleich der Berg des Heiligen
(Joel 4:17). In Jesaia 12:6 heißt es, dass der Heilige Israels im Innern
Zions groß sein wird. Jesus, der Messias, ist der Heilige Israels
(Jes.1:4; 47:4; 60:14).
Dann wird die ganze Menschheit Weisungen
von Zion erbitten, wie der Prophet Jesaia ankündigte: »Und es
geschieht in der Späte der Tage, da wird der Berg des Hauses Jewes
bereitet sein über den Gipfeln der Berge und höher als die Hügel
sein. Und zu ihm werden alle Nationen strömen, und viele Völker
werden dorthin gehen und sprechen: Kommt und lasst uns hinaufziehen zum Berg
Jewes, zum Haus des Elohims Jakobs! Er gibt uns das Ziel an durch Seine Wege,
und wir wollen in Seinen Pfaden wandeln, denn von Zion geht die Zielgebung aus
und das Wort Jewes von Jerusalem« (Jes.2:2,3).
Der Name der Stadt wird dann
»Stadt der Wahrheit« sein, auch »Stadt der
Gerechtigkeit« (Jes.1:26) und »Jewe kam dorthin« (Hes.48:35).
Auch nennt man sie: »Stadt Jewes, Zion des Heiligen Israels«
(Jes.60:14).
Wunderbar ist
es!
Wir hören weiter:
»So spricht Jewe der Heerscharen:
Noch sitzen alte Männer und alte Frauen auf den Plätzen Jerusalems,
und jeder hat seinen Stab in seiner Hand aufgrund der Menge seiner Tage. Die
Plätze der Stadt werden aber voll werden von Jungen und Mädchen, die
sich auf den Plätzen erheitern.
So spricht Jewe der Heerscharen: So es
denn wunderbar ist in den Augen des Überrests dieses Volkes, so ist es
auch in Meinen Augen wunderbar - Treuewort Jewes -« (Verse 4-6).
Ja, bei Gott ist nichts unmöglich
(Mat.19:26; Luk.1:37; 1.Mose 18:14; Jer.32:17,27). Dann wird Israel sein wie
Träumende, voller Frohsinn und Jubel (Ps.126:1,2).
Kindersegen - dies war ein leuchtender
Zuspruch für den in Dürftigkeit lebenden Überrest. »Siehe,
Söhne sind ein Losteil von Jewe; die Frucht des Leibes ist ein Lohn«
(Ps.127:3). »Deine Frau wird wie ein fruchtbarer Weinstock sein im Innern
deines Hauses, deine Söhne wie verpflanzte Olivenschösslinge rings um
deinen Tisch« (Ps.128:3).
Es wird sogar so sein: »Nicht
länger wird es dort ein Kindlein geben, das nur wenige Tage alt wird, noch
einen Greis, der seine Tage nicht erfüllt« (Jes.65:20).
Jewe, der Retter
»So spricht Jewe der Heerscharen:
Siehe! Ich bin der Retter Meines Volkes; Ich rette sie aus dem Land des
Sonnenaufgangs und aus dem Land des Sonnenuntergangs. Und Ich bringe sie
herbei, und sie wohnen inmitten Jerusalems; und sie werden Mir zum Volk, und
Ich, Ich werde ihnen zum Elohim in Wahrheit und Rechtfertigung« (Verse
7+8).
Endlich wird Israel Jewe zum Volk, Ihm
zur Ehre, Ihm wahrhaftig dienend, Ihn verherrlichend. Das Ziel ist erreicht!
Und Er wird ihnen den Lichtglanz der Erkenntnis umfassender Wahrheit und ihrer
Rechtfertigung in des Messias Blut leuchten lassen. Jewe wird zu dem
»Nicht-Mein-Volk« sprechen: »Mein Volk bist du! Und es, es
spricht: Mein Elohim!« (Hos.2:25).
Eure Hände
mögen gefestigt sein!
»So spricht Jewe der Heerscharen:
Eure Hände mögen gefestigt sein, die ihr in diesen Tagen diese Worte
aus dem Mund der Propheten hört, die an dem Tag wirkten, als das Haus
Jewes der Heerscharen gegründet wurde, der Tempel - damit er erbaut werde.
Denn vor jenen Tagen wurde den Menschen kein Lohn, und kein Lohn wurde dem
Vieh. Und kein Friede wurde dem Hinausgehenden und Hineinkommenden aufgrund des
Bedrängers, und Ich reizte jeden Menschen gegen seinen Gefährten
auf« (Verse 9+10).
Jetzt aber lohnt es sich wieder, die
Hände zu festigen und tatkräftig zu regen, damit der Tempel fertig
wird! Die allgemeine Unsicherheit im Lande und die Bedrängnis durch die
äußeren Feinde, die sich gegen den Bau des Tempels gewandt hatten
(Esra 4), und die daher rührende Gereiztheit der Menschen sind vorbei.
Die bei der Grundlegung des Tempels im
Jahr 519 v. Chr. und auch jetzt noch im Jahr 518 wirkenden Propheten sind
Haggai und Sacharja.
Israel wird zum
Segen werden
»Nun aber - Ich will dem
Überrest dieses Volkes nicht wie in den früheren Tagen sein -
Treuewort Jewes -, sondern den Frieden Samen tragen lassen. Der Weinstock wird
seine Frucht geben und das Erdreich seinen Ertrag, und die Himmel geben ihren
Tau. All dieses lose Ich dem Überrest dieses Volkes zu. Und es wird
geschehen: So wie ihr ein Fluch unter den Nationen geworden seid, ihr, Haus
Juda und Haus Israel, ebenso rette Ich euch, und ihr werdet eine Segnung sein.
Fürchtet euch nicht! Eure Hände mögen gefestigt sein!«
(Verse 11-13).
Noch ist Israel ein Fluch unter den
Nationen (Jer.24:9; 26:6; 44:8), zumal auch unser Herr Jesus Christus den
unfruchtbaren Feigenbaum Israel verflucht hat (Mat.21:19) und dieser mithin
nicht zum Segen gereichen kann. Noch ist Israel verworfen (Röm.11:15). Es
wird aber zur Segnung für alle Nationen werden, wie bereits dem Abraham
verheißen: »Du sollst ein Segen sein. ...In dir sollen alle
Familien des Erdbodens gesegnet werden« (1.Mose 12:2,3). »Alle
Nationen der Erde werden sich in deinem Samen segnen insofern weil du auf Meine
Stimme gehört hast« (1.Mose 22:18). Dieser Same, dieser Nachkomme,
ist Jesus (Gal.3:16). Das wiedergeborene Volk Gottes wird alle Nationen zu
Jüngern Jesu machen (Mat.28:19).
Die Verheißung aus dem Mund des
Propheten Sacharja wird den Juden - auch wenn sie in die ferne Zukunft wies -
neue Tatkraft geben für den Weiterbau des Tempels.
Jewe wird
Jerusalem wohltun
Wir kommen zum letzten Teil der dritten
Antwort Jewes auf die Frage nach dem Fasten:
»Denn so spricht Jewe der
Heerscharen: So wie Ich plante, euch Böses zu tun, indem eure Väter
Mich ergrimmten, spricht Jewe der Heerscharen, und Ich Mich nicht umstimmen
ließ, ebenso plane Ich wiederum in diesen Tagen, Jerusalem und dem Haus
Juda wohlzutun. Fürchtet euch nicht!
Dies sind die Dinge, die ihr tun sollt:
Redet Wahrheit, ein jeder mit seinem Gefährten, richtet in Wahrheit und
einer zum Frieden führenden Rechtsetzung in euren Toren. Und ersinnt nicht
Böses in eurem Herzen ein jeder gegen seinen Gefährten, und falschen
Schwur liebt nicht; denn all dieses ist es, was Ich hasse - Treuewort Jewes
-« (Verse 14-17).
Ein in der Sünde verharrender Jude
kann keine Gemeinschaft mit Gott haben. Der am Sinai geschlossene Bund Jewes
mit Israel fordert edles Verhalten. Ohne Umsinnung und edle Werke gibt es
keinen Segen für Israel. Wie sind wir dagegen doch in überströmender
Gnade gesegnet, dass wir allein durch Glauben gerechtfertigt (für gerecht
erklärt) und gerettet sind und bleiben!
Jewe wird Israel wohltun und ihm
Schalom, das heißt Frieden und Wohlstand, im tausendjährigen
Königreich auf der Erde verschaffen. Wir dagegen, die Glieder der
herausgerufenen Gemeinde, die Christi Körper ist (Eph.1:22,23), und die
wir in der dem Paulus gegebenen heilsgeschichtlichen Verwaltung der Gnade leben
(Eph.3:2), sind mit jedem geistlichen und überhimmlischen Segen gesegnet
(Eph.1:3). Israel erhält irdischen Segen, und wir werden inmitten der
überhimmlischen Geschöpfe niedergesetzt (Eph.2:6,7; 2.Tim.4:18).
Die vierte
Antwort Jewes
Mit einer vierten Antwort noch wird die
Frage der Leute von Bethel nach dem Fasten beschieden. Kurz gefasst lautet sie:
Israel wird gar nicht mehr fasten, sondern sich nur noch freuen, mit den Worten
des Hebräerbriefs gesagt: Israel wird in das Feiern eingehen (Heb.4:9,10).
Sacharja berichtet:
»Und das Wort Jewes der
Heerscharen geschah zu mir und sprach: So spricht Jewe der Heerscharen: Das
Fasten des vierten, das Fasten des fünften, das Fasten des siebenten und
das Fasten des zehnten Monats wird dem Haus Juda zur Wonne und zur Freude und
zu guten, festgelegten Festzeiten werden; und ihr liebt die Wahrheit und den
Frieden« (Verse 18+19).
Im vierten Monat fastete man, weil am
neunten Tag dieses Monats Tammuz des Jahres 587 v. Chr. Jerusalem von
Nebukadnezar erobert wurde (Jer.39:2; 52:6).
Im fünften Monat fastete man, weil
am zehnten Tag dieses Monats Abh des Jahres 587 die Babylonier Jerusalem samt
dem Tempel in Flammen aufgehen ließen (Jer.52:12,13).
Im siebenten Monat hatte man gefastet,
weil in diesem Monat Etanim (auch Tischri genannt) desselben Jahres der
jüdische Statthalter Gedalja erschlagen wurde (2.Kön.25:25;
Jer.41:1,2).
Und im zehnten Monat hatte man gefastet,
weil am zehnten Tag dieses Monats
Tebeth des Jahres 589 v. Chr. die Belagerung Jerusalems begonnen hatte
(2.Kön.25:1).
Im Königreich des Messias Jesus aber
wird Israel voller Wonne und Freude jubeln, die Wahrheit und den Frieden lieben
und keinen Anlass mehr zum Fasten haben. Auch Jesaia prophezeit dies:
»Die Losgekauften Jewes kehren wieder und kommen gen Zion mit Jubel, und
äonische Freude ist auf ihrem Haupt, Wonne und Freude holen sie ein, und
Kummer und Seufzen fliehen« (Jes.35:10; 51:11). In Psalm 126:2 steht
geschrieben: »Dann wird unser Mund mit Frohsinn erfüllt und unsere
Zunge mit Jubel. Dann sprechen sie unter den Nationen: Jewe hat Großes
getan in Seinem Wirken mit diesem Volk.«
Die Völker
kommen zu Jewe
»So spricht Jewe der Heerscharen:
Außerdem werden Völker und Einwohner vieler Städte kommen, und
die Einwohner der einen Stadt gehen zu der anderen und sprechen: Wir wollen
wandeln und hingehen, das Angesicht Jewes flehend zu bestürmen und Jewe
der Heerscharen zu suchen - auch ich noch, ja ich, will gehen -. Und viele
Völker und überaus starke Nationen werden kommen, um Jewe der
Heerscharen in Jerusalem zu suchen und das Angesicht Jewes flehend zu
bestürmen« (Verse 20-22).
Eine Stadt sagt es zur anderen und ein
Mensch zum anderen: Wir wollen hingehen und Jewe anbeten. Und überall wird
man Rufe hören: »Auch ich noch, ja ich, will gehen!« Ganze
Nationen werden kommen, repräsentiert durch ihre Abordnungen, aber auch
mit vielen Menschen im Gefolge. Die Gerichte und die Wiederkunft Jesu Christi
zu Israel sowie die Herrlichkeit Gottes in Jerusalem haben sie überzeugt
und zur Umsinnung geführt.
Dann wird sich Psalm 22:28 erfüllt
haben: »Es werden daran (an Jesu Tod als Sühnopfer) denken und sich
umwenden zu Jewe alle Enden der Erde und anbeten vor Deinem Angesicht alle
Familien der Nationen. Denn Jewes ist das Königreich, und Herrscher ist Er
unter den Nationen.« Jesaia sagt: »Alle Nationen werden kommen, um
Meine Herrlichkeit zu sehen« (Jes.66:18). Und beim Propheten Micha steht
geschrieben: »Und viele Nationen werden hingehen und sprechen: Gehet, und
wir wollen hinaufsteigen zum Berg Jewes und zum Haus des Elohims Jakobs! Und Er
gibt uns das Ziel an durch Seine Wege, und wir wollen auf Seinen Pfaden gehen,
denn von Zion geht die Zielgebung aus und das Wort Jewes von Jerusalem«
(Micha 4:2; vgl. Jes.2:2-4).
»Wir
wollen mit euch gehen!«
»So spricht Jewe der Heerscharen:
In jenen Tagen, da halten zehn Männer aus allen Zungen der Nationen den
Gewandzipfel eines jüdischen Mannes fest, ja halten ihn fest, und
sprechen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir hörten, dass Elohim mit euch
ist« (Vers 23).
Dies wird dann die einzig richtige
Lebensweise sein, nämlich mit Israel zu gehen, sich von diesem Volk
politisch und priesterlich leiten zu lassen. Wie schon die Moabiterin Ruth zu
ihrer Schwiegermutter Naomi sagte: »Wohin du gehst, gehe ich, und wo du
nächtigst, nächtige ich. Denn dein Volk ist mein Volk, und dein
Elohim ist mein Elohim« (Ruth 1:16).
Viele werden erkennen, dass der Gott
Israels der wahre Gott und Jesus der Messias und sein Sohn ist. Das Heil kommt
wahrhaftig von den Juden (Joh.4:22)! Jesus Christus ist die Sühne für
die Sünden Israels, nicht allein aber für ihre, sondern auch die der
der ganzen Welt (1.Joh.2:2).
(Sacharja 9)
Nach dem Bericht über seine
Nachtgesichte (Kap.1-6) und dem über das Fasten (Kap.7+8) kommt der
Prophet Sacharja nun in den Kapiteln 9 bis 14 zu den Prophezeiungen über
den Tag des Herrn und den Messias.
Das Kapitel 9 hat in seinen Versen 1 bis
8 das Gericht an den Feinden Israels zum Inhalt, in den Versen 9 bis 17 den
kommenden König und Seine Herrschaft.
Das Gericht an
den Feinden Israels
Dies sprach Sacharja:
»Die Last des Wortes Jewes im Land
Chadrak - und Damaskus ist seine (des Wortes) Ruhestatt -, denn das Auge Jewes
ist auf die Menschen gerichtet und auf alle Stämme Israels. Außerdem
grenzt auch noch Hamat daran (an Chadrak) an und Tyrus und Sidon, und es
(Chadrak) ist überaus weise« (Verse 1+2).
Das Land Chadrak war ein Gebiet zwischen
Damaskus und Hamat in Syrien. Tyrus und Sidon waren phönizische
Städte am Mittelmeer.
Jewes Augen achten auf das Tun der
Menschen, die Er durch Seine gerechten Gerichte zurechtbringen wird.
Die Last, die jene Städte und
Gebiete zu tragen haben, ist das Gericht Gottes, das über sie kommt, weil
sie Israel befehdet hatten. Ihre Weisheit (Hes.28:3-5) und ihre Schätze
werden ihnen nichts nützen. Mit dem Gericht über Damaskus (Jer.49:27;
Amos 1:5) wird Gottes Wort dort seine Ruhestatt finden, also zum Ziel kommen.
Das Gericht über Damaskus, Hamat, Tyrus und Sidon wird auch von anderen
Propheten angesprochen (Jer.49:23; Jes.23:1,4; Amos 1:9).
Alexander der Große eroberte diese
Städte und Landschaften im Jahre 33 v. Chr. Zur Inselstadt Tyrus hatte er
einen Damm erbaut. Das prophetische Wort Sacharjas geht aber weit darüber
hinaus in die Zukunft.
Tyrus
»Tyrus baute sich eine Festung und
türmte Silber auf wie Staub und Goldmünzen wie Straßenschlamm.
Doch siehe! Mein Herr enteignet sie und schlägt ihr gewappnetes Heer im
Meer, und sie wird vom Feuer gefressen« (Verse 3+4).
Tyrus war überaus reich
(Hes.27:33). Kein Wunder, dass der Fürst von Tyrus sich überhob
(Hes.28:1-19). Die Stadt ging im Feuer unter (Amos 1:10).
Wider die
Philister
Dann erging das Wort wider die
Philister:
»Askalon sieht es und
fürchtet sich, auch Gaza sieht es und zittert überaus, ebenso Ekron,
weil ihre Aussichten zuschanden wurden. Und der Regent verschwindet aus Gaza,
und Askalon wird nicht mehr bewohnt. Ein Mischling wird in Asdod wohnen, und
Ich schneide den Hochmut der Philister ab. Auch nehme Ich seine blutigen
Fleischstücke aus seinem Mund und seine abscheulichen Speisen zwischen
seinen Zähnen weg, und er, ja auch er, wird für unseren Elohim
bleiben und wie ein Tausendschaftsführer in Juda werden und Ekron, wie es
sich mit den Jebusitern begeben hatte« (Verse 5-7).
Alle genannten Städte liegen an der
südlichen Westküste Israels. Nach der Eroberung von Tyrus durch
Alexander den Großen war auch die Stunde für diese Städte
gekommen. Ein fassbares Volk der Philister gab es von da an nicht mehr.
In Asdod wird ein Mischling bleiben,
womit vermutlich keine Einzelperson, sondern ein Mischvolk gemeint ist, das
sich Israel im tausendjährigen Königreich anschließen und keine
nach dem Gesetz des Mose unreinen oder Götzen geweihten Speisen mehr essen
wird. Auch Philister aus Ekron werden Israel eingegliedert werden, ebenso wie
einst die Jebusiter, ein kanaanitisches Volk, das Jerusalem bewohnte und von
David und Salomo nach der Eroberung Jerusalems zu Fronarbeitern gemacht worden
war (2.Sam.5:6; 1.Kön.9:20,21) und in Israel aufging.
Schutz für
das Haus Israel
Jewe sprach weiter:
»Und Ich lagere Mich als Wache vor
Meinem Haus zum Schutz vor den Hinziehenden und den Herziehenden, sodass
niemand mehr, insbesondere kein zwingherrischer Treiber mehr, über sie
hinschreitet, ja über sie. Fürwahr, nun sah Ich Mein Haus mit Meinen
Augen« (Vers 8).
Alexander verschonte Jerusalem damals
und versklavte die Juden nicht, sondern gewährte ihnen sogar
Vergünstigungen. Die geschichtlichen Ereignisse sind ein
Anschauungsunterricht für das zukünftige Geschehen. »Das, was
einst wurde, ist das, was wieder werden wird« (Pred.1:9). In vollkommener
Weise wird Jewe Sein Haus erst im zukünftigen Königreich mit Seinen
Augen schützend und segnend umgeben. So sagte es auch der Prophet Joel:
»Ihr werdet erkennen, dass Ich es bin, Jewe, euer Elohim, der auf Zion
wohnt, Meinem heiligen Berg. Und Jerusalem wird heilig sein, und Fremde werden
es nicht mehr durchziehen« (Joel 4:17).
Ein schönes Wort über die
fürsorglichen Augen Jewes sagte einst, im Jahr 891 v. Chr., der Seher
Hanani zum König Asa von Juda: »Jewes Augen durchstreifen die
gesamte Erde, um denen treu beizustehen, deren Herz ungeteilt (wörtl.:
vollkommen) auf Ihn gerichtet ist« (2.Chron.16:9). Wahrhaftig, Gott ist
getreu!
»Frohlocke
überaus, Tochter Zion!«
Es folgt der die Zukunft näher
beschreibende Abschnitt der Verse 9 bis 17 über den kommenden König
und Seine Herrschaft.
»Frohlocke überaus, Tochter
Zion, jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe! Dein König kommt zu dir, ein
Gerechter und ein Geretteter ist Er, demütig und auf einem Esel reitend,
und zwar auf einem Fohlen, dem Jungen der Eselinnen« (Vers 9).
Und so geschah es dann im Jahr 32 n.
Chr., dass unser Herr Jesus zwei Seiner Jünger ausschickte und sagte:
»Ihr werdet eine Eselin angebunden finden und ein Füllen bei ihr.
Bindet sie los und führt sie zu Mir! ... Da gingen die Jünger hin und
taten, wie Jesus es ihnen angeordnet hatte; sie führten die Eselin und das
Füllen herbei, legten ihre Kleider auf sie, und Er setzte Sich darauf. Die
sehr zahlreiche Volksmenge breitete sodann ihre Kleider auf den Weg, andere
aber hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg. Die
Scharen, die Ihm vorausgingen und folgten, riefen laut: Hosianna dem Sohn
Davids! Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna inmitten der
Höchsten!« (Mat.21:2+6-9).
»Hosianna« heißt zwar
»Rette uns doch«, war aber zu einem Jubelruf der Rettungsgewissheit
geworden.
Viele Male wird Israel aufgefordert,
sich zu freuen, wobei wir heute über das erste Kommen Jesu und Seine
Verwerfung durch Sein Volk hinausblicken auf Sein zweites Kommen. In Sacharja
2:14 hatten wir bereits gelesen: »Juble und freue dich, Tochter Zion,
denn siehe, Ich bin der Kommende, und Ich werde in deiner Mitte wohnen -
Treuewort Jewes -«. Beim Propheten Zephanja steht geschrieben:
»Juble, Tochter Zion, jauchze, Israel! Freue dich und sei froh in deinem
ganzen Herzen, Tochter Jerusalem« (Zeph.3:14). Und Jesaia sagt:
»Brecht in Jubel aus, jubelt vereint, ihr verwüsteten Stätten
Jerusalems. Denn Jewe tröstete Sein Volk, Er erlöste Jerusalem«
(Jes.52:9).
Der Gekommene und Wiederkommende ist der
Gerechte. Er liebt Gerechtigkeit, und das Zepter Seines Königsreichs ist
ein Zepter der Geradheit (Ps.45:7,8). Er wird in Gerechtigkeit richten
(Jes.11:4).
Er
ist ein Geretteter, und zwar in dem Sinne, dass Er der Empfänger der
Rettung ist. Sein Vater hat es Ihm gegeben, der Träger des Heils zu sein
(vgl. Jes.53:10-12).
Demütig ist Er. Ja, Jesus ist
sanftmütig und von Herzen demütig (Mat.11:29). Mögen wir von Ihm
lernen!
Auf einem Esel ritt Er in Jerusalem ein,
nicht auf einem Ross, einem zum Kampf geeigneten Tier, sondern friedfertig.
Des Königs
Herrschaft
»Und Ich entferne von Ephraim die
Streitwagen und von Jerusalem die Reiterei, und entfernt wird der Kriegsbogen.
Und Er verkündet den Nationen Frieden, und Seine Herrschaft reicht vom
Meer bis zum Meer und vom Strom Euphrat bis an die Enden der Erde« (Vers
10).
Kein Kriegsgerät wird es in Israel
mehr geben, und zwar in seiner Gesamtheit als Zwölf-Stämme-Volk, wie
mit dem Begriff »Ephraim« gesagt, womit die 722 v. Chr. von Assur
verschleppten zehn Nordstämme gemeint sind. Unter der weltweiten
Herrschaft Jesu, des Messias und Königs Israels, wird Frieden unter den
Nationen herrschen. »Nicht wird Nation gegen Nation das Schwert erheben,
und nicht werden sie die Kriegsführung erlernen« (Micha 4:3;
vgl.Jes.2:4). Das Reich Jesu Christi wird ein Friedensreich sein (Ps.72:7,8;
Jes.9:6).
Befreiung
für Israel
Jewe sprach weiter:
»Auch du - um des Blutes deines
Bundes willen befreie Ich deine Gebundenen aus der Zisterne, in der kein Wasser
ist. Kehrt um zu der Festung, ihr Gebundenen voll Erwartung. Auch der heutige
Tag vermeldet: Doppeltes erstatte Ich dir« (Verse 11+12).
Dieses Wort richtet sich an die Israeliten,
die sich noch in Babylon aufhalten. Auch sie sollen gerettet werden. Im vollen
Sinne geschieht die Befreiung erst beim Kommen des Messias.
Das Blut, das aufgrund des
Gesetzesbundes Jewes mit Israel (2.Mose 24:8) zur Sühnung und Beschirmung
der Sünden vergossen wird, erlöst die Gefangenen Israels.
»Beinahe alles wird nach dem Gesetz durch Blut gereinigt, und ohne
Blutvergießen erfolgt keine Vergebung. ... Doch unmöglich nimmt das
Blut der Stiere und Böcke Sünden hinweg« (Heb.9:22; 10:4).
Jesus war es, der durch Sein eigenes Blut in die heiligen Stätten einging
und die äonische Erlösung brachte (Heb.9:12). Und dies wird dann der
neue Bund mit Israel sein, wenn Jewe ihre Sünden wegnimmt (Jer.31:33,34;
Röm.11:27). Das Blut Jesu ist das Blut des neuen Bundes, des für
viele zur Erlassung der Sünden vergossen wurde (Mat.26:28).
Möge Israel umkehren von
wasserlosen Zisternen, jeder Art von Gottesferne, und sich der Festung
zuwenden, Jesus, dem Messias. »Kehrt um!« - das heißt auch,
wie Petrus sagte: »Sinnet um und wendet euch um, damit eure Sünden
ausgelöscht werden, sodass Fristen der Erfrischung vom Angesicht des Herrn
kommen mögen und Er den euch zum Christus vorbestimmten Jesus sende. Ihn
jedoch muss der Himmel aufnehmen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung alles
dessen, was Gott durch den Mund Seiner heiligen Propheten vom Äon an
gesprochen hat« (Ap.3:19-21.
Für all das Leid und die Drangsal,
die Israel erlitt, wird Jesus ihnen ein Doppeltes an Gutem erstatten. Jesaia
sagt: »Anstatt eurer Schmach wird euch Doppeltes zuteil, und anstatt der
Schande jubeln sie in ihrem Ausgleichsteil. Sie sollen in ihrem Land Zweifaches
besitzen, und für den Äon währende Freude kommt auf sie«
(Jes.61:7). In Psalm 126:5 steht geschrieben: »Die mit Tränen
säen, werden mit Jubel ernten.«
Auf wen setzen die Gebundenen ihre
Erwartung? Psalm 71:5 gibt die Antwort: »Du bist meine Erwartung, mein
Herr Jewe, meine Zuversicht von meiner Jugend an.«
Dieses Wort wird auch den von
Ptolemäus I 312 v. Chr. nach Ägypten deportierten Juden zum Zuspruch
gewesen sein, die erst unter Ptolemäus II (285-246 v. Chr.)
zurückkehren durften.
Jewe kämpft
für Zion
Die folgenden Verse bezeugen, dass Jewe
für Sein Volk und mittels Seines Volkes kämpfen wird.
»Ja, Ich spannte Mir Juda als Bogen,
füllte ihn mit Ephraim als Pfeilen, und Ich erwecke deine Söhne,
Zion, gegen deine Söhne, Jawan; und Ich mache dich wie das Schwert eines
Helden« (Vers 13).
Jawan war ein Sohn Japhets (1.Mose
10:2). Mit Jawan wird Griechenland bezeichnet (Dan.8:21; 10:20; 11:2). Zu den
Söhnen Jawans zählen Tharsis (Spanien) und Kittim (Zypern) (1.Mose
10:4).
Jewe wird Juda und Ephraim, mithin Sein
Zwölf-Stämme-Volk, für Seinen Kampf gegen Griechenland
einsetzen, das hier vielleicht für die ganze westliche Welt steht, und
Zion zu einem heldenhaften, mächtigen Schwert machen.
Der Sieg der Makkabäer über
Antiochus IV Epiphanes im Jahr 165 v. Chr. mag - wenn überhaupt - eine
ganz schwache Andeutung des noch zukünftigen Sieges sein, wenn Jewe am Tag
des Herrn das Gericht an den Nationen im Tal Josaphat vollzieht (Joel 4).
Der Kampf
Mit den Versen 14 und 15 erfahren wir
Einzelheiten des Kampfes:
»Und Jewe wird über ihnen
gesehen, und wie der Blitz geht Sein Pfeil heraus; und Jewe, mein Herr,
stößt in den Schophar und fährt einher in Stürmen des
Südwinds. Jewe der Heerscharen beschirmt sie, und ihre Schleudersteine
fressen und werfen zu Boden, und sie trinken, lärmen wie von Wein und
werden voll davon wie das Wasserbecken, wie die Ecken des Altars« (Verse
14+15).
Im Tag des Herrn wird Jewe über
Israel erscheinen. Er ist ihnen Schirm und Schild, wie König David es
bereits wusste: »El - makellos ist Sein Weg, die Rede Jewes ist
durchläutert. Ein Schild ist Er allen, die Zuflucht nehmen in Ihm; denn
wer ist Eloah außer Jewe, und wer ein Fels außer unserem Elohim? El
gürtet mich mit Macht. ... Er wird meine Hände lehren zu kriegen und
den Bogen aus Kupfer in meine Arme legen. Du gibst mir den Schild Deiner
Rettung« (Ps.18:31-36).
Jewe wird, in den Schophar, das Widderhorn,
stoßend, das Signal zum Angriff geben. Es ist die Zeit Seines Zornes und
gerechten Gerichts. In Seiner gewaltigen Stärke besiegt Er die
gottfeindliche Welt. Wie ein Sturm bricht Er über sie herein.
»Wanken und beben wird die Erde, und die Fundamente der Berge werden
erschüttert; wanken werden sie, denn El ist über sie entbrannt. Rauch
steigt aus Seiner Nase auf, und Feuer frisst aus Seinem Mund. ... Senden wird
Er Seine Pfeile und sie zerstreuen und die Blitze mehren und sie verwirren ...
durch das Wehen des Windes Deines Zorns« (Ps.18:8,9,15,16).
Die Feinde werden erkennen, dass Jewe
für Israel streitet, wie es einst die Ägypter bei der Verfolgung des
unter Mose ausgezogenen Volkes in der Mitte des Schilfmeers erkannten, als Jewe
die Räder ihrer Streitwagen hemmte (2.Mose 14:21-27).
Jewe stritt auch für Israel, als Er
große Steine vom Himmel herabwarf und die Sonne und der Mond im Kampf um
die Stadt Gibeon etwa um 1418 v. Chr. im Tal Ajalon still standen, bis Israel
an seinen Feinden Rache genommen hatte (Jos.10:11-14).
Auch in der Zukunft wieder wird Israel
in höchster Begeisterung - vergleichsweise lärmend wie von Wein - den
Sieg Gottes über die Gegner genießen. Der wiederkommende König
der Könige und Herr der Herren, Jesus, vernichtet alle widergöttlichen
Heere (Off.19:11-21).
Die Rettung
»Und Jewe, ihr Elohim, rettet sie
an jenem Tag, wie Kleinvieh rettet Er Sein Volk, denn geweihte Edelsteine sind
sie, Mahnzeichen auf Seiner Erde« (Vers 16).
Da dürfen wir mit unserem Herrn
Jesus Christus zu dem zukünftig gläubigen Israel sagen:
»Fürchte dich nicht, du kleines Herdlein, da es eurem Vater
wohlerscheint, euch das Königreich zu geben« (Luk.12:32). Und
»sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit Ihm die tausend
Jahre als Könige herrschen« (Off.20:6).
Das Zwölf-Stämme-Volk wird wie
die zwölf Edelsteine im Ephod, dem Brustschild des Hohenpriesters, sein
(2.Mose 28:9,10) - zur Verherrlichung Gottes! Sollte man übersetzen:
»Steine des Weihereifs sind sie«, des Diadems, so sind sie die
edlen Steine im Diadem Jesu Christi (Off.19:12).
Und ein Mahnzeichen werden sie sein, zum
Gedenken daran, dass sich niemand mehr gegen Gott und Sein Volk erheben
möge.
Die
Schönheit Israels
Der letzte Vers des Kapitels neun preist
die zukünftige Schönheit Israels:
»Denn was ist sein Gutes und was
seine Schönheit? Getreide lässt auserwählte, kräftige
Jünglinge und Traubensaft Jungfrauen aufwachsen und gedeihen« (Vers
17).
Israel wird ein gutes und schönes
Land sein, sehr fruchtbar (Hes.36:29), das seine Einwohner bestens ernährt
und prächtig heranwachsen lässt. Es wird keinen Mangel mehr geben und
keinen schwächlichen Menschen.
Vom König Jesus Selbst sagt Psalm
45:3: »Du bist der Schönste unter den Menschensöhnen, Gnade ist
auf Deine Lippen ausgegossen, darum hat Elohim Dich gesegnet für den
Äon«. In Psalm 50:2 steht geschrieben: »Aus Zion, der
Vollendung der Schönheit, erstrahlt Elohim.«
David pries all das viele Gute, das Jewe
für die aufgespart hat, die Ihn fürchten (Ps.31:20). Das Land wird
den Frühregen und den Spätregen bekommen und überfließen
von Getreide, Traubensaft und Öl (5.Mose 11:14; 33:28; Joel 2:19,24). Und
wie wir schon bei Sacharja lasen: »Die Plätze der Stadt werden voll
von Jungen und Mädchen, die sich auf den Plätzen erheitern«
(Sach.8:5).
Vergessen wir bei alledem nicht, dass
der Herrlichkeit das Leiden Jesu Christi vorangeht, wie denn der Apostel Petrus
schrieb: »Nach dieser Rettung haben schon die Propheten ernstlich gesucht
und geforscht, die von der euch erwiesenen Gnade prophetisch geredet haben,
indem sie forschten, was für eine oder welche Frist es sei, die der Geist
Christi in ihnen offenkundig machte, wenn er vorher bezeugte die für
Christus bestimmten Leiden und Seine Verherrlichung danach« (1.Pet.1:9).
(Sacharja 10+11)
In Kapitel zehn wird die Sammlung
Israels verheißen, in Kapitel elf das allerdings vorliegende Hindernis
dargestellt, nämlich die Ablehnung des wahren Hirten.
Infolge von Lug
und Trug
Der Prophet Sacharja sprach:
»Erbittet Regen von Jewe zur Zeit
des Spätregens! Jewe ist es, der die Wetterwolken macht; und den
Platzregen gibt Er ihnen, damit jedermann Kraut auf dem Felde habe. Denn die
Hausgötzen redeten Trügerisches, und die Wahrsager schauten
Lügen und erzählten Träume, ja Wahnhaftes; mit Dunst
trösteten sie. Darum mussten sie fortziehen wie Kleinvieh, und sie wurden
gedemütigt, weil kein Hirte da war« (Verse 1+2).
Wahrlich, darum mussten die Israeliten
in die Gefangenschaft ziehen, weil sie auf Lug und Trug achteten, auf falsche
Hirten hörten und mithin praktisch keinen richtigen Hirten hatten. Sie
hatten versäumt, sich an Jewe zu wenden, den Geber aller Gaben, der alle
Gewalt im Himmel und auf der Erde hat.
Leider achten auch heute noch
Gläubige auf Wahnhaftes, auf Dunst, statt dem Wort der Wahrheit zu
glauben. Sie lassen sich durch die hohle Weisheit der Menschen von Christus
wegführen (Kol.2:8).
Wider die Hirten
Jewe spricht:
»Wider die Hirten ist Mein Zorn
entbrannt, und die Leitböcke suche Ich strafend auf. Denn Jewe der
Heerscharen sucht Seine Herde fürsorglich auf, das Haus Juda, und macht
sie wie das Prachtross im Kampf« (Vers 3).
Jewe ist zornig über die
irreführenden Hirten, und auch die nichtsnutzigen Leitböcke, die
anderen Führungspersonen, wird Er strafend heimsuchen. Wehe den Leitern,
die das Kleinvieh Seiner Weide verlorengeben und zerstreuen (Jer.23:1)! Wehe
den Hirten, die sich selber weiden (Hes.34:2)! Und unser Herr Jesus Christus
sagte: »Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler! ...
Wehe euch, ihr blinden Leiter!« (Mat.23:13,16). Der Herde aber, die auf
Ihn hört, nimmt Jewe Sich an und macht sie kraftvoll für Seinen
Siegeszug zum Segen für die ganze Erde. Jesu Schafe hören Seine
Stimme. Er ist der edle Hirte und kennt die Seinen, und die Seinen kennen Ihn
(Joh.10:1-16).
Aus Juda kommt
der Eckstein
»Aus ihm (dem Haus Juda) ist der
Eckstein, aus ihm der Pflock, aus ihm der Kriegsbogen, aus ihm werden alle
Anführer vereint hervorgehen« (Vers 4).
»Die Rettung kommt von den
Juden« (Joh.4:22). Aus dem Haus Juda kommt der Eckstein. »Siehe,
Ich lege in Zion einen auserwählten und wertgeachteten Schlussstein der
Ecke; und wer an ihn glaubt, wird keinesfalls zuschanden werden« (1.Pet.2:6;
Jes.28:16). Er ist uns bekannt: Jesus ist's. »Der Stein, den die Bauleute
verworfen haben, der wurde zum Hauptstein der Ecke« (Mat.21:42;
Ps.118:22). Der Apostel Petrus bezeugte den Juden: »Dieser Jesus ist der
Stein, der von euch, den Bauleuten, verschmäht wird: der ist zum
Hauptstein der Ecke geworden!« (Ap.4:11).
Aus dem Haus Juda kommt der Pflock.
Dieses Wort erinnert uns daran, dass das Bußgebet Esras in der Weise
erhört wurde, dass dem Volk ein Pflock gegeben wurde am heiligen Ort, um
ihre Augen zu erleuchten (Esra 9:8). Jesus aus dem Stamm Juda ist der Pflock.
Auch Eliakim, der Sohn Hilkias, wird Pflock genannt, der zu einem Thron wird
und an dem die ganze Herrlichkeit des Hauses des Vaters hängt, der aber
auch abgehauen wird (Jes.22:23-25), was ein prophetischer Hinweis auf Jesus
ist.
Aus Juda insbesondere kommen die
Kriegsbogen und alle Anführer Israels, wie denn der verscheidende Jakob
über Juda sagte, dass dessen Hand auf dem Nacken seiner Feinde sein soll,
dessen Brüder sich vor ihm neigen und das Zepter sich nicht von Juda
entfernen soll (1.Mose 49:8-12).
Israel wird
mächtig werden
»Und sie werden wie Helden, die im
Kampf den Feind im Straßenschlamm zertreten. Und sie kämpfen
siegreich, denn Jewe ist mit ihnen, und die gegnerischen Reiter auf den Rossen
werden zuschanden. Und Ich mache das Haus Juda mächtig und rette das Haus
Joseph, und Ich lasse sie wieder im Land wohnen, denn Ich erbarmte Mich ihrer,
und sie werden sein, als hätte Ich sie nie verstoßen, denn Ich bin
Jewe, ihr Elohim, und Ich antworte ihnen, sie erhörend. Und wie ein Held
werden die von Ephraim, und ihr Herz freut sich wie von Wein; ihre Söhne
sehen es und freuen sich, ihr Herz frohlockt in Jewe« (Verse 5-7).
Dies ist eine anschauliche Beschreibung
der zukünftigen Macht und Freude ganz Israels, zumal die zehn
Nordstämme unter den Begriffen »Ephraim« und »Haus
Josephs« ausdrücklich einbezogen sind. Aus dem verworfenen Volk wird
das Volk Gottes (Hos.2:25). Im Grunde ist die Rettung Israels allein schon
durch die Worte »Ich bin Jewe - das heißt der allezeit bei euch
Seiende -, ihr Elohim - das heißt der zu Gott hin Unterordnende«
garantiert. Von Freuden gesättigt werden sie vor dem Angesicht Jewes
wohnen (Ps.16:11), äonische Freude wird auf ihrem Haupt sein (Jes.35:10).
Israel wird
gesammelt werden
»Ich will ihnen pfeifen und sie
sammeln, denn Ich kaufte sie los; und sie werden sich mehren, wie sie sich
einst mehrten. Und Ich säe sie unter die Völker, und in der Ferne
gedenken sie Meiner; so bleiben sie leben samt ihren Söhnen und kehren
zurück. Ich bringe sie zurück aus dem Land Ägypten und sammle
sie aus Assur, und zum Land Gilead und zum Libanon bringe Ich sie, und es wird
nicht genug Raum für sie gefunden« (Verse 8-10).
Israel wird gesammelt werden. Die
Rechtsgrundlage dafür ist, dass Gott sie von ihrem eitlen Verhalten nach
väterlicher Überlieferung mit dem kostbaren Blut Jesu Christi als
eines makellosen und fleckenlosen Lammes losgekauft hat (1.Pet.1:18,19).
Die Fläche des herkömmlichen
Landes Israel allein wird nicht ausreichen, wird aber sogleich erweitert werden
(Jes.54:2,3); Israel wird sich ausbreiten bis zum Bach Ägyptens und bis
zum Euphrat (5.Mose 11:24). - Gilead ist das Ostjordanland.
»Und es (das Volk) wird durch das
drängende Meer hindurchziehen und die Meereswogen schlagen, alle Tiefen
des Flusses vertrocknen; der Hochmut Assurs wird herabgebracht und das Zepter
Ägyptens abgetan. Und Ich mache sie (die Juden) mächtig in Jewe, und
in Seinem Namen werden sie wandeln - Treuewort Jewes -« (Verse 11+12).
So wie Mose einst die Meereswogen
»schlug« (2.Mose 14:16,21), Israel das Schilfmeer durchzog (2.Mose
14:22) und der Jordan vor Josua trocken fiel (Jos.3:13), ebenso werden die
Juden aus den Nationen - für die das Meer ein Symbol ist - herausziehen; und
dabei werden ähnliche Wunder geschehen, etwa dass der Nil zu sieben
Flussläufen zerschlagen wird und man in Sandalen durch das seichte Wasser
gehen kann (Jes.11:15; 43:2; 44:27).
Das herrlichste Wunder aber ist, dass
Israel nicht mehr im eigenen Namen, sondern im Namen Jewes wandeln wird und -
nachdem sie ihre Ohnmacht erfahren hatten -, gekräftigt in Jesus, ihrem
Messias, Seinen Willen tun und Seine Satzungen nie mehr übertreten werden
(Hes.36:27; 37:24; 43:7).
Ankündigung
des Gerichts über die hochmütigen Hirten Israels
Mit den ersten drei Versen des Kapitels
elf wird das Gericht über die hochmütigen Hirten Israels
angekündigt, und zwar unter Anführung von Dingen, auf die man stolz
ist, wie die Zedern des Libanons und die Terebinthen Basans.
»Öffne, Libanon, deine
Türen, sodass Feuer deine Zedern fresse! Heule, Wacholder, weil die Zeder
fiel, heule, weil die Adeligen dahingerafft sind! Heulet, Jungterebinten
Basans, weil der unzugängliche Wald dahingesunken ist! Man hört die
Stimme des Heulens der Hirten, weil ihr adeliger Pelz dahingerafft ist. Man
hört die Stimme des Gebrülls der Junglöwen, weil die Pracht des
Jordandickichts verschwunden ist« (Sach.11:1-3).
Diese drei Verse klingen wie ein
einziger Stoß in eine Gerichtsposaune. Alle Einzelheiten geben Anlass zum
Jammern und Wehklagen, und zwar den Hirten, den Leitern Israels, deren
Herrlichkeit dahingerafft wird! Die Stunde ihres Gerichts steht bevor. Es gibt
keinen Schutz mehr für sie, weder unter den erhabenen Zedern des Libanons
noch im Dickicht des Jordans, noch im Wald Basans, der Landschaft östlich
des Jordans und nördlich von Gilead.
»Wehe euch, Schriftgelehrte und
Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt das Königreich der
Himmel vor den Menschen. Denn ihr geht nicht hinein, noch lasst ihr
hineingehen, die hineingehen wollen« (Mat.23:13).
Der Prophet
Sacharja als der wahre Hirte
In den folgenden Versen 4 bis 14 stellt
der Prophet Sacharja den wahren Hirten Israels dar, nämlich Jesus
Christus, und in den Versen 15 bis 17 den falschen, nämlich den Menschen
der Gesetzlosigkeit, den Antichristus.
Die Beauftragung
Sacharjas
Wir lesen Vers 4: »So spricht
Jewe, mein Elohim: Hirte die Schlachtschafe!«
Damit wurde der Prophet von Jewe zum
Hirten des Volkes berufen, was ein prophetischer Hinweis auf die Sendung Jesu
Christi ist, des großen Hirten der Schafe (Heb.13:20), des edlen Hirten,
der Seine Seele für die Schafe hingibt (Joh.10:11).
Üble Hirten
Jewe, der Elohim Sacharjas, sprach:
»Hirte die Schlachtschafe, deren
Käufer sie umbringen und nicht
schuldig zu werden meinen. Und die sie Verkaufenden sprechen: Gesegnet
sei Jewe, da ich reich geworden bin! Und keiner ihrer Hirten verschont sie. -
So werde auch Ich die Bewohner des Landes nicht noch weiterhin verschonen -
Treuewort Jewes -. Und siehe! Ich bin der, der den Menschen, jedermann, in die
Hand seines Gefährten geraten lässt und in die Hand seines Regenten;
und sie zerschlagen das Land, und Ich werde nicht vor ihrer Hand beschirmen«
(Verse 4 b-6).
Sie verkaufen einander und bringen sich
gegenseitig um, besonders die Großen die Kleinen. Welch eine Heuchelei
ist es, dabei zu sagen: »Gesegnet sei Jewe, da ich reich geworden
bin!«, sind sie doch durch brutale Rücksichtslosigkeit reich geworden.
Das war übrigens noch zu Jesu Zeiten so: »Als Er (Jesus) die Scharen
gewahrte, jammerten sie Ihn, denn sie waren geschunden und umhergestoßen
wie Schafe, die keinen Hirten haben« (Mat.9:36).
Indem Gott nun an den Juden genauso
handelt wie sie an ihren Volksgenossen, wird ihnen die Schändlichkeit
ihres Tuns bewusst werden. Dann werden sie das Leid nachfühlen
können.
Dass ein Mensch in die Hände eines
anderen Menschen gerät, dies ist von Jewe, von dem, der alles nach dem
Ratschluss Seines Willens bewirkt (Eph.1:11), auch die Willensbildung des
Menschen, und alles hervorruft. Da Gott die Menschen mittels des Satans
gegeneinander aufbringt, zerschlagen und verwüsten sie die Erde, statt sie
zu bedienen und zu bewahren, wie Jewe Elohims Auftrag an Adam lautete (1.Mose
2:15).
Die zwei
Stöcke
Sacharja berichtet:
»Und ich hirtete die
Schlachtschafe, ja die elendesten der Schafe, und nahm mir zwei Stöcke:
den einen nannte ich »Huld«, und den anderen nannte ich
»Verbindung«; und ich hirtete die Schafe« (Vers 7).
Sacharja trat seinen Dienst an. Die
Stöcke gehören zur Ausrüstung eines Hirten. Der Begriff
»Huld« drückt die Beziehung Gottes zu Seinem Volk aus (Vers
10), der Begriff »Verbindung« die zwischen den Teilen des Volkes
(V. 14).
Die drei Hirten
»Und ich tat die drei Hirten in einem Monat ab; und meine Seele wurde
ungeduldig über sie, und auch ihre Seele wurde meiner
überdrüssig« (Vers 8).
Die drei Hirten waren damals drei uns
nicht bekannte Personen, prophetisch gesehen sind sie Führer des Volkes,
etwa böse Regenten, üble Priester und falsche Propheten.
Statt »abtun« kann man auch
»verhehlen« (also verbergen), »wegschaffen« oder
»beiseitesetzen« schreiben.
So wie die drei Hirten Sacharjas
überdrüssig wurden, so wollten auch die Führer Israels Jesus
nicht als Hirten anerkennen und hassten Ihn.
Was andererseits Jesu Ungeduld
anbelangt, mag sie in Seinen mitleidsvollen Worten anklingen: »Jerusalem,
Jerusalem, das die Propheten tötet und die steinigt, die zu ihm geschickt
werden! Wie oft wollte Ich deine Kinder versammeln, in derselben Weise wie eine
Henne ihre Küken unter den Flügeln versammelt; doch ihr habt nicht
gewollt« (Mat.23:37).
Das sich daran anschließende Wort
Jesu: »Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen werden«
(Mat.23:38) bestätigt, was Sacharja im folgenden Vers neun sagte.
Das Sterbende
mag sterben
»Und ich sprach zu den Schafen:
Ich hirte euch nicht mehr; das Sterbende mag sterben, und das sich Verbergende
mag sich verbergen, und die Verbliebenen mögen einer des anderen Fleisch
fressen« (Vers 9).
Jewe gibt Israel also dahin. Er
lässt sie fahren (5.Mose 31:17; Jer.23:33). Und dass die Juden einander
fraßen, geschah bei der Belagerung Jerusalems im Jahr 70 n. Chr.
tatsächlich (vgl. Jer.19:9).
Auch der Herr Jesus kündigte dies
an, dass nämlich der in Purpur und Batist gekleidete reiche Mann, Israel,
in den Flammen des Judenhasses in der Zerstreuung unter den Nationen Qualen
leiden und um eine Fingerspitze Wasser flehen werde. Jesus lässt jedoch
den armen Lazarus, die geschundenen Gläubigen, nicht ohne Trost, da sie in
Abrahams Schoß geborgen, mithin die dem Abraham gegebenen
Verheißungen erlangen würden (Luk.16:19-31).
Die Rettung wird Israel erst beim
zweiten Kommen Jesu zuteil werden.
Sacharja
zerbricht den Stock »Huld«
»Und ich nahm meinen Stock
»Huld« und zerbrach ihn, um meinen Bund aufzulösen, den ich
mit allen Leuten (oder: Völkern) geschlossen hatte. Und er wurde an jenem
Tag aufgelöst. So erkannten die Schafhändler (oder: die elenden
Schafe), die auf mich achteten, dass es das Wort Jewes war« (Verse
10+11).
Jewe löste den mit Israel am Berg
Sinai unter Mose geschlossenen Bund auf (Jer.31:32). Die Schafhändler, die
Sacharja scharf beobachteten, merkten, dass das Zerbrechen des Stockes das Wort
Jewes war, was bei ihnen allerdings nicht zur Umsinnung führte, ebenso wie
die Hohenpriester und Pharisäer merkten, dass Jesus von Gott gesandt war,
was sie aber nicht zugeben wollten (Mat.27:18,39-44; Joh.11:47).
Dreißig
Schekel Silber
»Und ich sprach zu ihnen (den Schafhändlern):
Wenn es gut ist in euren Augen, so gewährt mir meinen Lohn, und wenn
nicht, so lasst es bleiben. Und sie wogen meinen Lohn dar: dreißig
Schekel Silber« (Vers 12).
»Dann ging einer der Zwölf
namens Judas Iskariot zu den Hohenpriestern und fragte: Was wollt ihr mir
geben, wenn ich Ihn (Jesus) an euch verraten werde? - Die aber wogen ihm
dreißig Silberstücke dar« (Mat.26:14,15).
Ein Schekel Silber wog vermutlich etwa
12 g. Dreißig Schekel Silber waren die Schadenersatzsumme für einen
von einem stößigen Rind getöteten Sklaven (2.Mose 21:32). Das
mag ein angemessener Gegenwert für einen Sklaven gewesen sein - für
den guten Hirten beziehungsweise den Messias aber den Preis eines Sklaven zu
zahlen, war eine Beleidigung, schlimmer als eine Verweigerung des Lohnes.
»Wirf es
dem Einschmelzer hin!«
»Und Jewe sprach zu mir: Wirf es
dem Einschmelzer hin, die Pracht der Kostbarkeit, deren Ich von ihnen wert
geachtet bin! - Und ich nahm die dreißig Schekel Silber und warf sie in
das Haus Jewes dem Einschmelzer hin« (Vers 13).
Wohl gehörte das Silber in das Haus
Jewes, musste aber, da es schändliches Geld war, durch Feuer in eine
andere Form umgeschmolzen werden.
Wie es damals in prophetischer Weise geschehen
war, so geschah es dann im Jahre 32 n. Chr. wieder (Pred.1:9): Judas Iskariot
schleuderte die Silberstücke in den Tempel (Mat.27:5). Nachdem die
Hohenpriester »eine Beratung abgehalten hatten, kauften sie dafür
das Feld des Töpfers als Begräbnisplatz für Fremde. Jenes Feld
heißt darum bis auf den heutigen Tag »Feld des Blutes«.
Damals erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia angesagt war: Sie
nahmen die dreißig Silberstücke - den Preis des so Bewerteten, den
man seitens der Söhne Israels so bewertet hatte, und gaben sie für
das Feld des Töpfers, so wie der Herr es mir angeordnet hatte
erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia angesagt war: Sie nahmen
die dreißig Silberstücke - den Preis des so Bewerteten, den man
seitens der Söhne Israels so bewertet hatte, und gaben sie für das
Feld des Töpfers, so wie der Herr es mir angeordnet hatte«
(Mat.27:7-10).
Sacharja
zerbricht den Stock »Verbindung«
»Und ich zerbrach meinen zweiten
Stock, den »Verbindung« genannten, um die Bruderschaft zwischen
Juda und Israel aufzulösen« (Vers 14).
Die Verhöhnung des guten Hirten
durch die Zahlung eines entehrenden Lohnes und damit die Verwerfung Jewes
Selbst verdient keine andere Antwort, als den Hirtenstock
»Verbindung« zu zerbrechen und Juda und die Nordstämme somit
auch nach Jesu Kommen weiterhin der Entzweiung dahingegeben bleiben zu lassen.
Zwietracht wird im Volk herrschen, wie denn einst Manasse den Ephraim
fraß und Ephraim den Manasse und beide zusammen Juda aufzehrten
(Jes.9:20). Frieden unter den Menschen ist eben nicht möglich ohne Frieden
mit Gott.
Eines Tages aber werden die
Gläubigen in Israel und die im Ausland Jesu Stimme hören und eine Herde unter einem Hirten werden (Joh.10:16). Jesus sollte ja für die
Nation sterben, »doch nicht allein für die Nation, sondern auch
damit Er die Kinder Gottes, die zerstreut waren, zu einem Ganzen
zusammenführe« (Joh.11:52).
Der falsche
Hirte
Dann erging ein weiteres Wort Jewes an
den Propheten Sacharja, dass er nämlich nun den falschen Christus darstellen
solle, den Menschen der
Gesetzlosigkeit, den Antichristus.
»Und Jewe sprach zu mir: Nimm dir nochmals
das Gerät eines Hirten, und zwar eines törichten. Denn siehe, Ich
lasse einen Hirten im Land erstehen, der die verkommenden Tiere nicht aufsucht,
das Junge nicht sucht und das Zerbrochene nicht heilt, der das Stehende nicht
versorgt, aber das Fleisch des Gemästeten isst und sogar ihre Klauen
abreißt. Wehe dem Hirten, dem abgöttischen, der die Schafe
verlässt! Das Schwert komme über seinen Arm und sein rechtes Auge;
sein Arm verdorre, ja verdorre, und sein rechtes Auge werde trüb, ja
trüb« (Verse 15-17).
Wer Jesus, den edlen Hirten, der Seine
Seele für Seine Schafe hingibt (Joh.10:11), ablehnt, verfällt dem
bösen Hirten, dem Antichristus. Wie der Herr sagte: »Ich bin im
Namen Meines Vaters gekommen, doch ihr nehmt Mich nicht auf. Wenn ein anderer
in seinem eigenen Namen kommt, werdet ihr denselben aufnehmen«
(Joh.5:43). Gott in Seiner Souveränität macht ihn erstehen; es muss also
so geschehen (Röm.8:26).
Der Arm, das heißt die
Stärke, des Menschen der Gesetzlosigkeit (2.Thess.2:3) und sein rechtes
Auge, das heißt seine Schläue, können ihn schlussendlich aber
nicht retten. Denn »der Herr Jesus wird ihn mit dem Geist Seines Mundes
und durch das Erscheinen Seiner Anwesenheit abtun, ihn, dessen Anwesenheit
gemäß der Wirksamkeit Satans ist, mit aller Kraft, Zeichen und
Wundern der Lüge und durch jede Verführung der Ungerechtigkeit unter
denen, die untergehen, darum, weil sie die Liebe der Wahrheit nicht angenommen
haben, um gerettet zu werden. Deshalb wird Gott ihnen eine Wirksamkeit des
Irrtums senden, damit sie der Lüge glauben, auf dass alle gerichtet
werden, die der Wahrheit nicht glauben, sondern an der Ungerechtigkeit ihre
Lust haben« (2.Thess.2:8-12).
(Sacharja 12+13)
Jewe,
der Elohim Israels, sprach weiter zu dem Propheten Sacharja, und zwar im
Hinblick auf den letzten Jahrsiebener des gegenwärtigen bösen
Äons (Gal.1:4), die Zeit, von der unser Herr Jesus Christus sagte:
»Wenn dies aber zu geschehen beginnt, dann richtet euch empor und erhebt
eure Häupter, weil eure Freilösung naht« (Luk.21:28). (Eine
Freilösung ist eine völlige Erlösung.)
Jerusalem, der
Stemmstein
»Die Last des Wortes Jewes
über Israel. Dies ist ein Treuewort Jewes, des die Himmel Ausspannenden,
die Erde Gründenden und den Geist des Menschen in seinem Inneren
Bildenden. Siehe, Ich bin der Jerusalem zu einer Taumelschale für alle
Völker ringsumher Setzende, und auch auf Juda trifft dies zu bei der
Belagerung Jerusalems. Und es wird geschehen an jenem Tag, da setze Ich
Jerusalem als Stemmstein für alle Völker; alle ihn sich Aufladenden
werden sich wundritzen, ja wundritzen. Und alle Nationen der Erde werden sich
wider sie (Jerusalem und Juda) versammeln« (Verse 1-3).
Die von Jewe angekündigte Last wird
Israel zu tragen haben, bis der Messias wiederkommt und das Königreich
aufrichtet. Es ist zugleich ein Verheißungswort, dass Er so gewiss
erfüllen wird, wie Er die Himmel ausgestreckt und die Erde gegründet hat
und den von Ihm stammenden Geist eines jeden Menschen formt. »Er bildet
ihnen allesamt das Herz« (Ps.33:15).
Die die Herrlichkeit Gottes betonende
Einleitung erheischt höchste Aufmerksamkeit für die folgenden, in den
Kapiteln zwölf bis vierzehn verzeichneten Worte Jewes.
Jerusalem wird zum Taumelbecher und zum
Stemmstein für alle Nationen werden. Dies bahnte sich schon im 20.
Jahrhundert an. Schließlich dreht sich die Weltgeschichte um Jerusalem.
Wie Berauschte werden sie ihrem Hass gegen die Juden und Gott Ausdruck
verleihen, wie im Wahn. Wie ein Mann, der nicht stark genug ist, um einen
Stemmstein emporzuheben, werden sie versuchen, sich Jerusalems zu entledigen,
und trotz ihrer wundgerissenen Hände werden sie weitermachen, wie in einem
Bann.
Alle Nationen der Erde werden sich gegen
Jerusalem und Juda versammeln, ohne allerdings die Absicht und den Ratschluss
Jewes zu verstehen, wie der Prophet Micha sagt, dass Er sie nämlich
zusammengeschart hat wie Garben zur Tenne, damit sie gedroschen würden
(Micha 4:12).
Die Rettung
Judas
»An jenem Tag - Treuewort Jewes -
schlage Ich alle Rosse mit Koller und ihre Reiter mit Wahnsinn; über dem
Haus Juda halte Ich Meine Augen offen, aber alle Rosse der Völker schlage
Ich mit Blindheit« (Vers 4).
Dies wird an jenem Tag geschehen, am
Ende des letzten Jahrsiebeners, wenn Jewe alle Nationen der Erde an dem Ort,
der hebräisch »Harmageddon« heißt, zur großen
Schlacht versammelt (Off.16:14,16; 19:11-21).
Von diesem Tag war auch in Kapitel
9:14-17 die Rede. Dieser Tag wird auch im Buch der Enthüllung Jesu Christi
(Offenbarung), Kapitel 19:11-21, beschrieben; dort wird nur Christus als der
Kämpfende gesehen, hier, in dem Schriftabschnitt Sacharja 12:4-9, wird
auch das Mitkämpfen Judas erwähnt.
Und allen Vögeln wird geboten, sich
zum großen Mahl Gottes zu versammeln und das Fleisch der Pferde und
derer, die darauf sitzen, zu fressen (Off.19:17,18).
Die
Übermacht Judas
»Und die
Tausendschaftsanführer Judas sprechen in ihrem Herzen: Eine Stärkung
sind mir die Einwohner von Jerusalem in Jewe der Heerscharen, ihrem Elohim. An
jenem Tage mache Ich die Tausendschaftsanführer Judas wie ein Feuerbecken
inmitten von Bäumen und wie eine Feuerfackel inmitten von Garben; und sie
fressen zur Rechten und zur Linken alle Völker ringsumher. Und die
Einwohner Jerusalems werden weiterhin in ihren Stätten in Jerusalem
bleiben« (Verse 5+6).
Die Festigkeit der Einwohner Jerusalems
wird Juda zum Zuspruch gereichen. Sollte Zwietracht zwischen Jerusalem und Juda
geherrscht haben (Sach.12:2; 14:4), so wird es Juda eine Stärkung sein,
dass Jerusalem dennoch zu ihm steht.
Aus himmlischer Sicht und mit den Worten
des Buches der Enthüllung gesagt, werden dem streitenden Herrn Jesus
Christus die Heere im Himmel auf weißen Pferden folgen. »Aus Seinem
Mund geht eine scharfe Klinge hervor, damit Er mit ihr auf die Nationen
einschlage. Er tritt die Weinkelter des grimmigen Zorns Gottes, des
Allgewaltigen.« Und alle außer dem wilden Tier und dem falschen
Propheten werden durch die Klinge des Mundes Jesu getötet
(Off.19:14,15,21).
Der
Schwächste wird wie David sein
»Und Jewe rettet zu Anfang die
Zelte Judas, damit der Ruhm des Hauses David und der Ruhm der Einwohner
Jerusalems gegenüber Juda nicht zu groß werde. An jenem Tag wird
Jewe die Einwohner Jerusalems schützen. Und es wird geschehen: Der
Strauchelnde unter ihnen wird an jenem Tag wie David sein und das Haus David
wie Elohim, wie der Engel Jewes vor ihrem Angesicht. Und es geschieht an jenem
Tag, da suche Ich alle Nationen zu vertilgen, die gegen Jerusalem zogen«
(Verse 7-9).
Juda wird zuerst gerettet, und dann
selbstverständlich auch Jerusalem. Der Schwächste unter ihnen wird
ein mächtiger Krieger sein wie David und das Haus David, die
königliche Familie, wie Jewe, der Elohim und gewaltige Streiter Israels.
Die Reihenfolge der Rettung wird zur Einheit und Gleichgesinnung der ganzen
Nation beitragen.
Die
Ausgießung des Geistes der Gnade
»Und Ich gieße auf das Haus
David und die Einwohner Jerusalems den Geist der Gnade und des Gnadeerflehens
aus; und sie werden auf Mich blicken, auf den, den sie durchstochen haben. Und
sie werden wegen Ihm wehklagen wie bei einer Wehklage wegen des einzigen
Sohnes, und sie werden bitterlich weinen, wie man wegen des Erstgeborenen
bitterlich weint.
An jenem Tag wird die Wehklage in
Jerusalem groß sein wie die Wehklage von Hadad-Rimon in der Ebene
Megiddo. Und das ganze Land wird wehklagen, Sippe um Sippe für sich, die
Sippe des Hauses David für sich und ihre Frauen für sich, die Sippe
des Hauses Nathan für sich und ihre Frauen für sich, die Sippe des
Hauses Levi für sich und ihre Frauen für sich, die Sippe des Schimi
für sich und ihre Frauen für sich, ebenso wie all die übrigen
Sippen, Sippe um Sippe für sich und ihre Frauen für sich«
(Verse 10-14).
Zugleich mit dem Sieg über die
äußeren Feinde bewirkt Gott nun auch den Sieg in den Herzen der
Juden, indem Er Seinen Geist auf sie gibt. Jetzt erkennt Israel, dass Jesus der
Messias ist, und zwar aufgrund der Ausgießung Seines Geistes, die
mehrfach verheißen ist (Jes.44:3; Joel 3:1,2) und von der der Prophet
Hesekiel wie folgt spricht: »(Wort Jewes:) Und Ich gebe ihnen ein einiges
Herz, und Ich gebe einen neuen Geist in euer Inneres, Ich nehme das steinerne
Herz aus ihrem Fleisch weg und gebe ihnen ein fleischernes Herz, damit sie in
Meinen Satzungen wandeln und Meine Rechtssetzungen bewahren und sie befolgen.
Und sie werden Mir zum Volk, und Ich, Ich werde ihnen zum Elohim«
(Hes.11:19,20; 36:26; 39:29).
Der Geist Jewes, der heilige Geist, ist
ein Geist der Gnade und des Gnadeerflehens, mithin der Geist der Erkenntnis,
dass sie nur in der Gnade gerettet wurden und dass Jewe ihnen Gnade für
ihre größte Sünde gewähren möge, dass sie
nämlich den Messias umgebracht hatten. Der Geist Gottes befähigt sie
zum Gebet und Flehen, verbunden mit einer herzenstiefen Wehklage, die ihre
Umsinnung ausdrückt. Sie sind erschüttert über ihre Sünde,
den einen, den Einzigen, den Sohn Gottes, getötet zu haben.
»Und sie werden auf Mich blicken,
auf den, den sie durchbohrt haben«, sagt Jewe durch Sacharja (Vers
10). Ihnen wird klar vor Augen
stehen, dass sie Jesu Hände und Füße durchgraben hatten
(Ps.22:17), und sie werden sich an den Propheten Jesaia erinnern, der gesagt
hatte: »Doch Er (der Gottesknecht Jesus) wurde durchbohrt um unserer
Übertretungen willen und zerschlagen um unserer Vergehungen willen«
(Jes.53:5). Und sie werden glauben, was Matthäus und Johannes schrieben:
»Ein anderer Krieger nahm eine Lanzenspitze und durchbohrte Seine Seite;
da kamen Wasser und Blut heraus« (Mat.27:49); »Einer der Krieger
jedoch durchbohrte Seine Seite mit einer Lanzenspitze, und sogleich kamen Blut
und Wasser heraus. Dies hat einer bezeugt, der es gesehen hat; sein Zeugnis ist
wahrhaft, und jener weiß, dass er die Wahrheit sagt, damit auch ihr es
glaubt. Denn dies ist geschehen, damit die Schrift erfüllt werde: Kein
Knochen soll an Ihm zerbrochen werden (2.Mose 12:46; 4.Mose 9:12). Und wieder
eine andere Schriftstelle sagt (Sach.12:10): Sie werden auf Ihn sehen, den sie
durchstochen haben« (Joh.19:34-37).
Und es wird geschehen, was unser Herr
Jesus Christus ankündigte: »Sogleich nach der Drangsal jener Tage
wird die Sonne sich verfinstern, und der Mond wird seinen Schein nicht geben;
die Sterne werden vom Himmel fallen und die Mächte der Himmel
erschüttert werden. Dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am
Himmel erscheinen, und dann werden alle Stämme des Landes wehklagen und
den Sohn des Menschen auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer
Herrlichkeit kommen sehen. Alsdann wird Er Seine Boten mit lautem Posaunenton
aussenden, und sie werden Seine Auserwählten von den vier Winden her
versammeln, vom äußersten Ende der Himmel an bis wieder zu ihrem
äußersten Ende« (Mat.24:29-31).
Der Apostel Johannes bestätigt:
»Siehe, Er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird Ihn sehen, auch die
Ihn durchstochen haben, und wehklagen werden um Ihn alle Stämme des
Landes. Ja, Amen!« (Off.1:7).
Wie konnten sie Jewe durchbohren, da sie
dies doch an Jesus taten? Weil Gott in Christus war (2.Kor.5:19); weil der
Vater mit Seinem Sohn litt.
Jewe ist Gott, der Vater, der
unsichtbare Geist (Joh.4:24), so wie Er durch Jesus, Sein Abbild, Sein Wort,
Seinen Sohn, für uns Menschen fassbar ist. »Wer Mich gesehen hat,
der hat den Vater gesehen«, erklärte der Herr dem Philippus
(Joh.14:9).
Alle Sippen des Landes werden wehklagen.
Ihre Wehklage ist der von Hadad-Rimon vergleichbar. Die Kanaaniter wehklagten
jährlich über den Tod ihres Vegetationsgottes Hadad-Rimon. So lautete
auch der Name eines Ortes in der Ebene Megiddo. Aller Wahrscheinlichkeit nach
wird Israels Wehklage ihr Vorbild in der über den Tod Josias, des
Königs von Juda (640-609 v. Chr.), nach der Schlacht gegen Pharao Necho
bei Megiddo im Jahr 609 v. Chr. haben (2.Chr.35:22-25).
Die Sippen der Häuser David,
Nathan, Levi und Schimi stehen gewiss beispielhaft für alle. Bei Nathan
kann man an einen Sohn Davids (2.Sam.5:14), aber auch an den Propheten dieses
Namens denken (2.Sam.7:2), bei Schimi an einen Sohn Levis (4.Mose 3:18).
Die Quelle des
Heils
»An jenem Tag wird sich dem Hause
David und den Einwohnern Jerusalems
eine Quelle auftun in Bezug auf Sünde und Unreinheit« (Sach.13:1).
Zur Reinigung und Vermeidung von
Sünde und Unreinheit wird eine offene Quelle reinen Wassers vorhanden
sein. Das Wasser der Rettung, das Wasser des Lebens steht ihnen bereit.
»He, all ihr Durstigen! Kommt her
zum Wasser. ... Kommt zu Mir!«, spricht Jewe (Jes.55:1,3). »Ich
werde reines Wasser auf euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von all euren
Unreinheiten und all euren Götzen reinige Ich euch«, spricht Jewe
(Hes.36:25). »Ihr werdet Wasser schöpfen mit Wonne aus den Quellen
des Heils« (Jes.12:3).
Der Herr Jesus Christus ist die Quelle
des Heils und des Lebens. Er sagte: »Wenn jemand dürstet, komme er
zu Mir und trinke! Wer an Mich glaubt, wie die Schrift sagt, aus dessen Leib
werden Ströme lebendigen Wassers fließen« (Joh.7:37,38).
»Wer an Mich glaubt, wird nie mehr dürsten« (Joh.6:35).
»Wer von dem Wasser trinkt, das Ich geben werde, den wird für den
Äon keinesfalls dürsten; sondern das Wasser, das Ich ihm geben werde,
wird in ihm eine Wasserquelle werden, die in das äonische Leben
sprudelt« (Joh.4:14).
Die Reinigung
des Landes von Götzen und falschen Propheten
»Und es wird an jenem Tag -
Treuewort Jewes der Heerscharen -, da merze Ich die Namen der Götzen aus
dem Lande aus, dass ihrer nicht mehr gedacht werde; auch die (falschen)
Propheten und den Geist der Unreinheit werde Ich aus dem Land
wegschaffen« (Vers 2).
Jewe, der Elohim Israels, teilt Seine
Ehre und Herrlichkeit mit keinem anderen (Jes.42:8). Das Land wird voll der
Herrlichkeit Jewes werden (4.Mose 14:21). Nichts anderes hat mehr Platz. Und
nicht nur die Sünde wird beseitigt, sondern ihr Urgrund, der Geist der
Unreinheit, der sie verursacht hatte. Dies entspricht der Tatsache, dass der
Satan im Abgrund gebunden ist (Off.20:3).
Die Tötung der falschen Propheten,
die nach 5.Mose 13:6-11 jedem geboten ist, wird demgemäß jeder
vollziehen, sogar die nächsten Angehörigen, wie der folgende Vers
zeigt.
»Und es wird geschehen: Wenn ein
Mann weiterhin prophezeit, so werden sein Vater und seine Mutter, seine eigenen
Eltern, zu ihm sagen: Du sollst nicht leben, denn du redest Lüge im Namen
Jewes! Und sein Vater und seine Mutter, seine eigenen Eltern, durchbohren ihn,
wenn er prophezeit« (Vers 3).
So ernst werden alle Heiligen die
Sünde nehmen und sie ausrotten. Falsche Propheten könnten Teile des
Volkes irreführen.
»Und es geschieht an jenem Tag, da
werden die Propheten sich schämen, jedermann über sein Gesicht bei
seinem Prophezeien, und sie bekleiden sich nicht mit einem härenen
Prophetenmantel, und zwar um ihre Prophetenschaft zu leugnen. Und jeder von
ihnen spricht: Ich bin kein Prophet, sondern ein Mann, der das Erdreich bedient,
denn ein Mensch hat mich gekauft von meiner Jugend an. Und spricht einer zu
ihm: Woher stammen diese Schlagwunden zwischen deinen Händen?, so
antwortet er: Sie entstanden, als ich im Hause meiner Liebhaber geschlagen
wurde« (Verse 4-6).
Die beschämten falschen Propheten
versuchen durch ihre Kleidung und mit ihren Worten, ihr bisheriges Wirken zu
verbergen. Und die Narben zwischen ihren Händen, das heißt auf ihrer
Brust, die sie sich bei dämonischen, götzendienerischen Ritualen zugefügt
hatten und mit denen man sie überführen könnte, begründen
sie mit einer Schlägerei zwischen guten Freunden.
»Schlage
den Hirten!«
Der folgende Vers sieben beschreibt den
Weg Gottes mit Christus ebenso wie Seinen Heilsweg mit dem Volk Israel in
größter Prägnanz.
»Schwert, sei erweckt gegen Meinen
Hirten und gegen den Bevollmächtigten, der Mein vertrauter Gefährte
ist - Treuewort Jewes der Heerscharen -. Schlage den Hirten, sodass die Schafe
sich zerstreuen. Aber Ich werde Meine Hand den Geringen wieder zuwenden«
(Vers 7).
Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist der
von Gott eingesetzte edle Hirte Israels (Joh.10:11) und Sein
Bevollmächtigter und zur Rettung Israels Befähigter, der Messias, der
im Namen des Vaters kam (Joh.5:43), sowie Sein Vertrauter, sind der Vater und
der Sohn doch eins (Joh.10:30) und enthüllt Gott Ihm doch alles, was Er
sagen soll (Joh.8:26; 12:49; 15:15).
Gott, der Vater, erweckte das Schwert
gegen Seinen Sohn, und so wurde Er durchbohrt und zerschlagen um Israels Übertretungen
willen (Jes.53:5). Nach den zweiundsechzig Siebenern wurde der Messias
abgeschnitten, es gab keinen Rechtsspruch für Ihn (Dan.9:26). Petrus
erklärte: »Gott aber hat so erfüllt, was Er durch den Mund
aller Propheten vorher verkündigt hatte: nämlich dass Sein Christus
leiden werde« (Ap.3:18).
Unser Herr Jesus bezog das Wort des
Propheten Sacharja ausdrücklich auf Sich, als Er zu Seinen Jüngern
sagte: »Ihr alle werdet in dieser Nacht an Mir Anstoß nehmen; denn
es steht geschrieben: Ich werde den Hirten erschlagen, und die Schafe der Herde
werden sich zerstreuen« (Mat.26:31; Mark.14:27).
Ist der Hirte aber erschlagen, dann ist
die Herde führerlos und zerstreut sich. Auf diese Weise wurde Israel in
die Erniedrigung geführt. Dem gedemütigten, geringen Volk aber wird
Gott Sich wieder zuwenden und das Königreich geben. Diese wiedergeborene
Nation wird die Früchte des Königreichs erbringen (Mat.21:41,43). Ja,
das Schwache der Welt, das Niedriggeborene und das von ihr Verschmähte erwählt
Gott (1.Kor.1:27,28).
Dies ist der Weg Gottes mit Seinem Sohn:
»Er erniedrigte Sich Selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja bis zum
Kreuzestod. Darum hat Gott Ihn auch überaus hoch erhöht und Ihn mit
dem Namen begnadet, der über jedem Namen ist« (Phil.2:8,9).
Israel im
Schmelzofen
»Und es wird im ganzen Land
geschehen - Treuewort Jewes -: Zwei Teile von ihm werden abgeschnitten, sie
hauchen aus, und nur der dritte Teil von ihm wird übrig gelassen. Und Ich
bringe den drittenTeil ins Feuer, und Ich läutere sie, wie man Silber
ausschmilzt, und Ich prüfe sie, wie man das Gold prüft. Und es, es
wird Meinen Namen anrufen, und Ich, Ich werde ihm antworten. Ich spreche: Mein
Volk ist es!, und es, es wird sprechen: Jewe ist mein Elohim!« (Verse
8+9).
In der Zeit der großen Drangsal
werden zwei Drittel der Juden umkommen. Die große Drangsal beginnt in der
Mitte des letzten Jahrsiebeners, des Tages des Zorns und gerechten Gerichts
Gottes (Röm.2:5), der Frist der Rache Jewes (Jer.51:6), des Tages des Entbrennens
Seines Zorns (Jes.13:13). Unser Herr Jesus Christus bezeichnete den Beginn der
Drangsal genau: »Wenn ihr nun den vom Propheten Daniel angesagten
Gräuel der Verödung in der heiligen Stätte stehen seht -
möge der Leser es begreifen! -, dann sollen die in Judäa in die Berge
fliehen! Wer auf dem Flachdach ist, steige nicht erst hinab, um etwas aus
seinem Haus mitzunehmen; und wer auf dem Feld ist, kehre nicht zurück, um
noch sein Obergewand aufzunehmen. Wehe aber den Schwangeren und den Stillenden
in jenen Tagen! Betet jedoch, dass eure Flucht nicht im Winter noch am Sabbat
geschehe! Denn dann wird eine derartig große Drangsal sein, wie sie seit
Anfang der Welt bis nun noch nicht gewesen ist, noch je sein wird«
(Mat.24:15-21).
Vom Gräuel der Verödung lesen
wir bei Daniel: » Dann wird er (der falsche Christus) Herr eines Bundes
mit den Vielen sein für einen Siebener; zur Hälfte des Siebeners wird
er das Opfer und das Nahungsgeschenk aufhören lassen; auf einem
Flügel des Heiligtums werden Gräuel der Verödung aufgestellt sein.
... Armeen von ihm werden dastehen und das Heiligtum, die Hochburg, entweihen,
das beständige Ritual abschaffen und den Gräuel der Verödung
aufstellen« (Dan.9:27; 11:31). Der Mensch der Gesetzlosigkeit wird sich
in den Tempel setzen (2.Thess.2:4) und die Anbetung seines Standbildes fordern
- welch ein Gräuel (Off.13:15)!
Viele Juden werden bewahrt werden, wie
die 144.000 Juden auf dem Berg Zion (Off.14:1) und die in die Wildnis
Judäa geflohenen (Off.12:6,14). Viele an Jesus Gläubige kommen auch
um (Off.14:13), alle aber, die für das Königreich Israels bestimmt
sind, werden geläutert werden.
Die Läuterung der Heiligen wird von
den Propheten viele Male erwähnt (Jes.1:25; 48:10; Hes.22:17-22). Daniel
vermerkt: »Einige der Einsichtigen werden (durch Schwert und Lohe, durch
Gefangenschaft und Plünderung für Tage ) straucheln; dadurch werden sie geläutert,
gereinigt und weiß gemacht werden bis zur Zeit des Endes; denn es ist
noch weiter bis zur bestimmten Zeit« (Dan.11:33+35). Der Apostel Petrus
schreibt davon, dass die Gläubigen durch mancherlei Proben betrübt
werden, »damit die Prüfung eures Glaubens (der wertvoller als Gold
ist, das doch umkommt, aber durch Feuer geprüft wird) zum Lobpreis, zur
Verherrlichung und Ehre bei der Enthüllung Jesu Christi erfunden
werde« (1.Pet.1:6,7).
Bei der Enthüllung Jesu, bei der
Wiederkunft Jesu zu Israel wird Sein Volk ein geläutertes und heiliges
sein. Er wird sagen: Mein Volk ist es! Und von ganzem Herzen werden sie
ausrufen: Jewe ist mein Elohim! Dies prophezeit auch Hosea: »Mein Volk
bist du1 Und es, es spricht: Mein Elohim!« (Hos.2:25). Paulus griff das
auf: »Wie Er (Gott) auch in Hosea sagt: Was nicht Mein Volk war, werde
Ich »Mein Volk« heißen, und die Nichtgeliebte werde Ich »Geliebte«
nennen« (Röm.9:25). (Siehe auch Jer.32:38; Hes.36:28; 37:27.)
Damit tritt der neue Bund in Kraft, den
Jesus durch Sein Blut gestiftet hat; den alten Bund hatten sie gebrochen
(Jer.31:31-33).
Wir schließen die Betrachtung
dieses Kapitels mit den Worten des Apostels Petrus: »Ihr aber seid ein
auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige
Nation, ein Volk, Ihm zur Aneignung, damit ihr die Tugenden dessen
verkündigt, der euch aus der Finsternis zu Seinem erstaunlichen Licht
berufen hat, die ihr einst ein Nicht-Volk wart, aber nun Gottes Volk seid, die
einst kein Erbarmen erlangt hatten, nun aber Erbarmen erlangen«
(1.Pet.2:9,10).
(Sacharja 14)
Der Prophet Sacharja verkündigte:
»Siehe,
ein Tag kommt für Jewe, da verteilt man deine Beute in deiner Mitte. Und
Ich versammle alle Nationen nach Jerusalem zum Streit, und die Stadt wird
erobert, die Häuser werden geplündert und die Frauen geschändet.
Und die Hälfte der Stadt wird in die Verschleppung hinausziehen, aber der
Rest des Volkes wird nicht aus der Stadt getilgt werden« (Verse 1+2).
Dieses Ereignis findet in der Mitte des
letzten Jahrsiebeners (Dan.9:24) statt, und zwar im Zusammenhang mit der vom
Propheten Daniel wie folgt angesagten Entweihung des Tempels: »Er (der
falsche Messias) wird Herr eines Bundes mit den Vielen sein für einen
Jahrsiebener; zur Hälfte des Siebeners wird er das Opfer und das
Nahungsgeschenk aufhören lassen, und auf einem Flügel des Heiligtums
werden Gräuel der
Verödung aufgestellt sein. ... Armeen von ihm werden dastehen und
das Heiligtum, die Hochburg, entweihen, das beständige Ritual abschaffen
und den Gräuel der Verödung aufstellen. ... Die Einsichtigen des
Volkes werden viele verstehen lehren; aber sie werden durch Schwert und Lohe,
durch Gefangenschaft und Plünderung für Tage straucheln«
(Dan.9:27; 11:31,33).
Man beachte, dass Gott dies so will und
herbeiführt, sagte Sacharja doch: »Ein Tag kommt für Jewe
(oder: dem Jewe).« Alles dient Ihm und Seinen Zielen in der Zeit des
Zorns über Sein Volk und die ganze Erde. Die Gläubigen und Treuen
Seines Volkes sind entweder versiegelt und auf dem Berg Zion unantastbar
für den Antichristus (Off.7:2-8; 14:1-5) oder werden in der Wildnis Juda
bewahrt (Mat.24:16; Off.12:6,14).
Im Buch der Enthüllung Jesu Christi
lesen wir, dass die Nationen die heilige Stadt zweiundvierzig Monate lang
treten werden (Off.11:2). Unser Herr Jesus Christus weist die gläubigen
Juden an: »Wenn ihr Jerusalem von Heerlagern umzingelt seht, dann
erkennt, dass sich seine Verödung genaht hat. Dann sollen die in
Judäa in die Berge fliehen, die mitten in der Stadt sollen aus ihr
weichen, und die auf dem Land sollen nicht in sie hineingehen, denn dies sind
Tage der Rache, damit alles, was geschrieben ist, erfüllt werde. Wehe aber
den Schwangeren und Stillenden in jenen Tagen! Denn im Land wird große
Not sein und Zorn über diesem Volk. Sie werden durch des Schwertes
Schneide fallen und unter alle Nationen gefangen weggeführt werden. Und
Jerusalem wird von den Nationen getreten werden, bis die Fristen der Nationen
erfüllt sind« (Luk.21:20-24).
Jesu
Füße stehen auf dem Ölberg
Wenn aber die Zeit gekommen ist, wird
Folgendes geschehen:
»Und
Jewe wird ausziehen und gegen jene Nationen streiten wie schon immer am Tag Seines
Streitens, am Tag des Angriffs. Und Seine Füße stehen an jenem Tag
auf dem Ölberg, der Jerusalem gegenüber im Osten liegt; und der
Ölberg wird in seiner Ost-West-Mittellinie gespalten, eine überaus
große Schlucht wird es; und die Hälfte des Berges weicht nach Norden
und seine andere Hälfte nach Süden. Und ihr werdet in die Schlucht
Meiner Berge fliehen, und die Schlucht der Berge wird bis Azal reichen; und ihr
werdet fliehen so wie ihr von dem Erdbeben weg geflohen seid in den Tagen Usias,
des Königs von Juda« (Verse 3-5 a).
Am Ende des gegenwärtigen
bösen Äons (Gal.1:4), beim Abschluss des letzten Jahrsiebeners, wird
der Herr Jesus Christus vom Himmel her, das feindliche in Harmageddon
zusammengetroffene Heer der Nationen vernichtend (Off.16:16; 19:11-21), wieder
zu Seinem Volk Israel kommen, und zwar in Macht und Herrlichkeit und als ihr
Retter und Erlöser, und das tausendjährige Königreich Israels
aufrichten.
Jesus wird Sich aufmachen und
kämpfen, wie schon immer, wenn es galt, für Israel einzutreten, wie
es in 2.Chronik 20:15 geschrieben steht: »Der Kampf ist nicht eure,
sondern Elohims Sache.« Die Gegner werden durch die Klinge getötet,
die aus Jesu Mund hervorgeht (Off.19:15,21). »Er spricht, und es
geschieht« (Ps.33:9).
Jesu
Füße werden auf dem Ölberg stehen, an dem Ort, wo Er gen Himmel
auffuhr (Ap.1:9-12). Die Gläubigen aus Jerusalem werden zwischen den
beiden Hälften des Ölbergs geborgen werden. Die Gläubigen aus
Juda sind bereits zuvor gerettet worden (Sach.12:7). Übrigens wird
Jerusalem, die große Stadt (Off.11:8), in drei Teile gespalten
(Off.16:19).
Das von Sacharja angesprochene Erdbeben
wird auch vom Propheten Amos erwähnt (Amos 1:1); es geschah etwa um 775 v.
Chr. zur Zeit des Königs Usia, der auch den Namen Asarja trug und etwa von
801 bis 749 v. Chr. regierte (2.Chron.26:1). Der Ort Azal, zu Deutsch: Er tut
beiseite, ist unbekannt.
Der Tag Jewes
»Und es kommt Jewe, mein Elohim;
ja alle Heiligen kommen mit Dir. Und es wird an jenem Tag geschehen, dass weder
Licht noch Sterne sein werden - sie verblassen (wörtl.: gerinnen). Und es
wird ein einziger Tag sein; er, er wird als dem Jewe zu eigen erkannt; weder
Tag noch Nacht ist‘s. Und zur Zeit des Abends, da wird Licht«
(Verse 5 b-7).
»Es kommt Jewe, mein
Elohim«, bezeugt Sacharja in einem persönlichen Bekenntnis; es kommt
Jesus, mein Herr und Verfüger, der die Gestalt Jewes hat und die
Ausstrahlung Seiner Herrlichkeit und das Gepräge Seines Wesens ist
(Heb.1:3). Ja, Jesus kommt wieder in Wolken mit großer Macht und
Herrlichkeit, und alle werden Ihn sehen (Mark.13:26).
Dann wandte Sacharja sich dem Herrn zu
und sprach Ihn an: »Ja alle Heiligen kommen mit Dir.« Diese
Heiligen sind die himmlischen Fürstlichkeiten, Obrigkeiten und Boten
(Engel), wie die Heilige Schrift mehrfach bezeugt (5.Mose 33:2; Ps.89:8;
Mat.25:31; Jud.14).
Zu den Heiligen, die mit Jesus kommen,
gehören sicherlich auch die Hundertvierundvierzigtausend, die schon auf
dem Berg Zion und angesichts des Thrones im Himmel mit Jesus zusammen waren
(Off.14:1-5), sowie die zwei Zeugen, die in den Himmel hinaufstiegen
(Off.11:12). Die entschlafenen Gläubigen aus Israel sind nicht dabei, weil
sie erst - ebenso wie der Prophet Daniel - am Ende der 1335 Tage, gerechnet von
der Mitte des letzten Jahrsiebeners an, auferweckt werden (Dan.12:12,13), also
75 Tage nach Jesu Wiederkunft.
Was uns, die Gemeinde, die Christi
Körper ist, betrifft, war sie zu Sacharjas Zeiten ein absolutes Geheimnis,
das erst dem Apostel Paulus enthüllt wurde (Eph.1:22,23; 3:9, Kol.1:26).
Von uns lesen wir in Kolosser 3:4: »Wenn aber Christus, unser Leben,
geoffenbart wird, dann werdet auch ihr zusammen mit Ihm in Herrlichkeit
geoffenbart werden.«
Dass die Gestirne verblassen, sagte
unser Herr ebenfalls: »Sogleich nach der Drangsal jener Tage wird die
Sonne sich verfinstern, und der Mond wird seinen Schein nicht geben; die Sterne
werden vom Himmel fallen und die Mächte der Himmel erschüttert
werden« (Mat.24:29). So steht es auch in Jesaia 13:10 geschrieben. Es ist
ein Tag der Finsternis (Joel 2:2; Amos 5:18), »Sonne und Mond werden
verdüstert, und die Sterne mindern ihren Glanz« (Joel 2:10; 4:15).
Eine grauenvolle Düsternis wird die Menschheit niederdrücken, bis es
mit dem Kommen Jesu Licht wird.
Jener Tag wird von allen Menschen als
ein ganz und gar besonderer erkannt werden, nämlich als der Tag Jewes -
und schließlich, gegen Abend, wenn es eigentlich dunkel werden sollte, es
aber Licht wird, als der Tag des Kommens Jesu. Es wird Licht, und das
Königreich Israels bricht an. Die Lichtfülle begleitet die
Herrlichkeit des Königreichs und des beginnenden neuen Äons. An jenem
Tag oder in seiner nächsten Nähe wird das Licht des Mondes wie das
der Sonne werden, und die Sonne wird siebenmal heller scheinen als
gewöhnlich (Jes.30:26).
Lebendige Wasser
Die folgenden Verse acht bis elf
beschreiben den Segen während des Tages des Herrn, der nicht nur die
sieben Jahre des Zorns, sondern auch das tausendjährige Königreich
umfasst.
Sacharja prophezeite:
»Und es wird an jenem Tag, da
fließen lebendige Wasser aus Jerusalem, die eine Hälfte zum
östlichen Meer und die andere Hälfte zum westlichen Meer; im Sommer
und im Winter geschieht es. Und Jewe wird König sein über die ganze
Erde; an jenem Tag wird Jewe der Einzige sein und Sein Name der einzige«
(Verse 8+9).
Die lebendigen oder fließenden
Wasser kommen aus dem Heiligtum, sie sind voller Fische, die Bäume an
ihren Ufern geben Monat für Monat ihre Frucht, und die Blätter der
Bäume dienen zur Heilung (Hes.47:1-12; Joel 4:18), ebenso wie dann auch
auf der neuen Erde (Off.22:1,2). Die Wasser fließen in das östliche
(wörtlich vordere) Meer, das derzeit noch »Totes Meer« genannt
wird, und in das westliche (wörtl. hintere) Meer, das Mittelmeer. Eine
überaus üppige Fruchtbarkeit des Landes ist damit verbunden (Jes.27:6;
35:1,2,7; Amos 9:13).
All dieser irdische Segen hat seine
geistliche Quelle in Jesus; Er ist der, von dem alles Leben ausgeht. Wer Jesus
hat, hat das äonische Leben (1.Joh.5:11,12). Die Erfrischungen für
die Erde sind Ausdruck des geistlichen Heils in Christus.
Jesus wird der Regent der Erde sein.
»König ist Elohim über die ganze Erde. ... König ist
Elohim über die Nationen« (Ps.47:8,9). Beim Posaunen des siebenten
Boten werden laute Stimmen im Himmel sagen: »Die Königsherrschaft
über die Welt ist unserem Herrn und Seinem Christus zuteil geworden, und
Er wird als König für die Äonen der Äonen herrschen!
Amen!« (Off.11:15). Ja, Jesus Christus ist der Herr der Herren und der
König der Könige (1.Tim.6:15; Off.19:16).
Er wird der Eine und Einzige sein.
»Höre, Israel, Jewe, unser Elohim, Jewe ist einzig« (5.Mose
6:4). »Ich bin Jewe, und da ist sonst keiner! Außer Mir ist kein
Elohim« (Jes.45:5; vgl.Jes.42:8; 44:6). Es wird keine anderen
Götter, das heißt Götzen, mehr geben. Heute gibt es viele
große Namen von falschen Heilsbringern, dann aber wird es keinen anderen
Namen des Heils geben als allein den Namen »Jesus« (Ap.4:12), der
übrigens bedeutet: Jewe, der Retter.
Jerusalem wird
hoch ragen
»Er wird das ganze Land verwandeln,
sodass es wie die von Geba bis Rimon im Süden Jerusalems reichende
Steppenniederung wird. Jerusalem aber wird hoch ragen und an seiner Stätte
bleiben vom Benjamintor bis zur Stelle des ersten Tores, bis zum Eckentor, und
vom Turm Chananel bis zu den Kelterkufen des Königs. Und man wohnt in ihr.
Und irgendeinen Bann wird es nicht mehr geben. Und Jerusalem wohnt in
Sicherheit« (Verse 10+11).
Das ganze Land, ja die gesamte
Erdoberfläche wird verwandelt werden und eine andere Gestalt bekommen.
Außer dem Berg Zion wird es keine Berge mehr geben (Off.6:14; 16:20). Das
ganze Land, das zur Zeit noch zum Teil Wildnis ist, bergig und steinig, wird zu
einer fruchtbaren Ebene werden wie die Niederung, die sich von Geba, einem
bergigen Gebiet 10 km nördlich von Jerusalem, bis Rimon, etwa 50 km
südwestlich der Stadt gelegen, erstreckt. Der Berg des Hauses Jewes aber
wird fest gegründet sein als Haupt der Berge und die Hügel
überragen (Jes.2:2; Micha 4:1). Alle Nationen werden zum Berg Jewes
hinaufsteigen, um Weisungen zu empfangen (Jes.2:3).
Sacharja beschreibt Jerusalem mit den
Begriffen seiner Zeit, mit dem Benjamin- (oder Ephraim-)tor im Norden, dem
Eckentor an der Nordwestecke, dem ersten Tor (wohl dem alten Tor) an der
Nordostecke, dem Turm Chananel an der Nordostseite und der Kelter des
Königs im Süden.
Keinen Bann wird es in Jerusalem mehr
geben. Endlich wird sie die Heilige Stadt im vollen Sinn des Wortes sein.
Niemand mehr wird einen Bannfluch aussprechen, dass sie etwa Feinden
preisgegeben werde; kein Unrecht wird mehr geschehen. Von Gewalttat,
Verwüstung und Zerbruch wird man nichts mehr hören (Jes.60:18).
Israel wird sorglos und sicher und in
Frieden und Wohlstand leben (5.Mose 33:28; Jes.32:18; 33:20; Jer.23:6;
Hes.34:25).
Einzelheiten zur
Schlacht von Harmageddon
Die folgenden Verse 12 bis 15 zeigen
Einzelheiten der Schlacht von Harmageddon auf, die am Ende der
siebenjährigen Zorneszeit stattfindet, im Buch der Enthüllung Jesu
Christi 19:11-21 beschrieben ist und zu der Sacharja bereits in Kapitel 12:3-9
einiges gesagt hat.
»Und dies wird der Zusammenbruch
sein, mit dem Jewe all die Völker zerschmettern wird, deren Heere wider
Jerusalem zusammengeschart wurden: Eines jeden Fleisch vermodert, während
er noch auf seinen Füßen steht, und seine Augen vermodern in ihren
Höhlen, und seine Zunge vermodert in seinem Mund.
Und es geschieht an jenem Tag, da wird
eine große Verwirrung von Jewe unter ihnen entstehen, sodass jeder die
Hand seines Gefährten ergreift und seine Hand wider die Hand seines
Gefährten erhebt.
Und auch Juda wird gegen (oder: in)
Jerusalem kämpfen. Und die Ausrüstung aller Nationen ringsumher wird
eingesammelt werden, Gold und Silber und Gewänder in sehr großer
Menge.
Und ebenso kommt der Zusammenbruch auf
das Ross, den Maulesel, das Kamel, den Esel und all die Tiere, die sich in
jenen Heerlagern finden; ihnen geschieht entsprechend diesem
Zusammenbruch« (Verse 12-15).
Der Apostel Johannes berichtet dazu:
»Dann gewahrte ich einen anderen Boten in der Sonne stehen, der rief mit
mächtiger Stimme allen Vögel laut zu, die im Mittelhimmel fliegen:
Herzu! Versammelt euch zum großen Mahl Gottes, um das Fleisch der
Könige zu essen und das Fleisch der Obersten, das Fleisch der Starken, das
Fleisch der Pferde und derer, die darauf sitzen, das Fleisch aller, der Freien
wie auch der Sklaven und der Kleinen wie der Großen«
(Off.19:17,18).
Verwundert sind wir über Vers 14,
wo es heißt, dass auch Juda gegen Jerusalem streiten wird. Dies kann nur
für eine kurze, anfängliche Frist zutreffen. Jerusalem wird wohl auch
für Juda zur Taumelschale geworden sein (Sach.12:2). Da mögen
Rivalitäten und Unverständnis eine Rolle spielen. Auf einmal aber
werden die Tausendschaftsanführer Judas in ihren Herzen sprechen: »Eine
Stärkung sind mir die Einwohner von Jerusalem in Jewe der
Heerscharen« (Sach.12:7), sodass sie sich anders besinnen. Und dann
rettet Jewe sogar zuerst die Zelte Judas, »damit der Ruhm des Hauses
David und der Ruhm der Einwohner Jerusalems gegenüber Juda nicht zu groß
werde« (Sach.12:7).
Die Nationen
werden in Jerusalem anbeten
Mit den letzten Versen im Buch des
Propheten Sacharja werfen wir einen Blick in das tausendjährige
Königreich Israels und die neue Stadt Jerusalem.
»Und es wird geschehen: Alle
Übriggelassenen aus all den Nationen, die wider Jerusalem gezogen waren,
steigen - sooft Jahr in Jahr übergeht - hinauf, um sich huldigend vor dem
König Jewe der Heerscharen niederzuwerfen und das Laubhüttenfest zu
feiern« (Vers 16).
So sagen es auch die Propheten Micha und
Jesaia voraus: »Und viele Nationen werden dorthin wandeln und sprechen:
Kommt, wir wollen hinaufsteigen zum Berg Jewes und zum Haus des Elohims Jakobs!
Er wird uns unterweisen durch Seine Wege, und wir wollen auf Seinen Pfaden
gehen, denn von Zion geht die Zielgebung aus und das Wort Jewes von
Jerusalem« (Micha 4:1; Jes.2:3).
Am 15. Tag des 7. Monats (nach der
Nisan-Nisan-Zählung des Jahres; nach der Etanim-Etanim-Zählung im
ersten Monat) feiert Israel das Laubhüttenfest zum Dank für die
Einbringung der Ernte als ein Fest der Freude und der Rettung Israels (2.Mose
23:16; 3.Mose 23:33; 5.Mose 16:13).
In diese Freude stimmen wir ein mit den
Worten: »Seid fröhlich, ihr Nationen, mit Seinem Volk!«
(Röm.15:10 nach 5.Mose 32:43).
Die Abordnungen der Nationen werden
Jesus, den König der Herrlichkeit (Ps.24:8), anbeten, wie auch Psalm 86:9
sagt: »Alle Nationen, die Du gemacht hast, werden kommen und sich
niederwerfen vor Deinem Angesicht, Jewe!«
Übrigens werden die Nationen nicht
nur zum Laubhüttenfest kommen, sondern auch zu jedem Monatsbeginn und
jedem Sabbat, um vor dem Herrn Jesus, dem Messias, anzubeten (Jes.66:23).
Kein Regen
für Widerspenstige
»Und es wird geschehen: Wenn eine
der Sippen der Erde nicht nach Jerusalem, hinaufsteigt, um sich huldigend vor Jewe
der Heerscharen niederzuwerfen, dann wird kein Regen über sie kommen. Und
wenn die Sippe Ägypten nicht hinaufsteigt und nicht kommt, dann regnet es
auch nicht über ihr. Dies wird das Unheil sein, mit dem Jewe die Nationen
plagen wird, die nicht hinaufziehen, um das Laubhüttenfest zu feiern. Dies
wird die Folge der Verfehlung Ägyptens und der Verfehlung all der Nationen
sein, die nicht hinaufsteigen, um das Laubhüttenfest zu feiern«
(Verse 17-19).
Im Königreich des Messias
gehört es sich, dem Ehre zu geben, dem Ehre gebührt (Röm.13:7).
Die Überwinder aus Israel werden die Strafen oder besser: die Zuchtmittel
verhängen, wie der Herr Jesus sagt: »Wer überwindet und Meine
Werke bis zur Vollendung bewahrt, dem werde Ich Vollmacht über die
Nationen geben, und er soll sie mit eiserner Keule hirten, wie man die
Töpfergefäße zertrümmert« (Off.2:26,27).
»Heilig
dem Jewe!«
»An jenem Tag wird auf den
Schellen der Rosse stehen: »Heilig dem Jewe!« Und dies wird sein:
Die einfachen Kochtöpfe im Haus Jewes werden sein wie die Opferschalen
angesichts des Altars. Und jeder Kochtopf in Jerusalem und Juda wird dem Jewe
der Heerscharen heilig sein; und all die Opfernden kommen und nehmen von ihnen
und kochen darin. Und keinesfalls wird es an jenem Tag noch einen Krämer im
Hause Jewes der Heerscharen geben« (Verse 20+21).
»Heilig dem Jewe!« - dies
stand einst nur auf dem goldenen Stirnblatt des Hohenpriesters (2.Mose 28:36).
Dann aber wird das ganze Land heilig sein. Etwas Profanes wird es nicht mehr
geben, weil alles dem Herrn dient.
Krämer wird es nicht mehr geben.
Unser Herr Jesus Christus hatte dies schon angezeigt, als Er alle aus der
Weihestätte hinaustrieb, die dort verkauften und kauften, und die Tische
der Makler und die Stühle der Taubenverkäufer umstieß und sagte:
»Es steht geschrieben: Mein Haus wird ein Haus des Gebets heißen!
Ihr aber macht es zu einer Höhle für Wegelagerer«
(Mat.21:12,13).
»Heilig dem Jewe!« - Das
Ziel Jesu mit Seinem Volk ist erreicht! Lobpreis und Verherrlichung sei Gott,
dem Vater, im Namen Seines Sohnes Jesus Christus! Amen!
Dieter
Landersheim
Höhenstraße
11
654824
Schwalbach a. Ts.
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