Die Psalmen. Fünftes Buch: Psalm 107 - 150
1 Danket Jewe,
denn Er ist gut,
denn
für äonisch (währt) Seine Huld!
2 So sprechen die
Erlösten Jewes,
die
aus der Hand des Bedrängers Erlösten.
3 Und aus den
Erdländern scharte Er sie,
vom
Sonnenaufgang her und vom Westen,
vom
Norden und vom Meer.
…
Dieses Loblied spricht die Erlösten an. Viele
Male erlöste Jewe Israel, zum Beispiel aus der babylonischen Gefangenschaft,
von ganzem Herzen werden sie Jesus aber erst für ihre Erlösung aus der großen
Drangsal unter dem Antichristus danken (Jes. 43:1). Und man wird sie nennen:
»Volk des Heiligen, Erlöste Jewes« (Jes. 62:12).
Der Psalm gliedert sich in vier
Hauptabschnitte (Verse 4 - 9, 10 - 16, 17 - 22 und 23 - 32), die jeweils die
Bedrängnis und ihren Hilfeschrei und sodann die Rettung und den Lobpreis
schildern. Ab Vers 33 werden Wundertaten Jewes aufgezeigt. Vers 32 bildet den
Epilog.
4 Sie gingen irre
in der Wildnis, auf Wegen der Einöde,
eine
Stadt zum Wohnen fanden sie nicht.
5 Hungrige waren
sie, auch Durstige,
ihre
Seele in ihnen wurde schwach.
6 Da schrieen sie
zu Jewe in ihrer Bedrängnis:
aus
ihren Einengungen barg Er sie.
7 Und Er ließ sie
auf den geraden Weg treten,
zu
gehen zu einer Stadt des Wohnens.
8 Sie danken Jewe
für
Seine Huld und Seine Wunder an den Söhnen Adams,
9 denn Er sättigte
die (nach Wasser) umherstreichende Seele,
und
die hungrige Seele füllte Er mit Gutem.
…
In der Wildnis irre zu gehen, nach einem
Sandsturm den Weg nicht zu wissen, war lebensgefährlich, und wenn Brot und
Wasser ausgingen, war man verloren. Da schrieen sie zu Jewe, und das Wort von
Psalm 50:15 wurde wahr – Israel hat dies alles sehr eindrücklich erfahren –:
»Rufe Mich an am Tag der Bedrängnis; Ich befreie dich, und du verherrlichst
Mich.« Mirjam, die Mutter unseres Herrn, bestätigte dies in ihrem Lobpreis mit
den Worten: »Hungernde befriedigt Er mit Gutem« (Luk. 1:53).
10 Die in der
Finsternis wohnen und im Todesschatten,
die
Gebundenen in Demütigung und Eisen,
11 so sie sich denn
erbitterten gegen die Ausgesprochenen (Worte) Els
und
den Rat des Höchsten verschmähten,
12 beugte Er ihr
Herz in Mühsal;
sie
strauchelten, und da war kein Helfer.
13 Da schrieen sie
wehklagend zu Jewe in ihrer Bedrängnis:
aus
ihren Einengungen rettete Er sie.
14 Er brachte sie heraus
aus der Finsternis und dem Todesschatten,
und
Er zerriss ihre sie züchtigenden Bande.
15 Sie danken Jewe
für
Seine Huld und Seine Wunder an den Söhnen Adams,
16 denn Er zerbrach
Türen aus Kupfer,
und
Riegel aus Eisen haute Er ab.
…
Dies ist die Geschichte Israels in kürzester
Form: Sie empören sich gegen Jewe, den Bund und die Tora, die Zielanweisung,
missachtend (zumal Fleisch Gott ja auch gar nicht gehorchen kann; Röm. 8:7); Er
beugt und demütigt sie (Jes. 63:10), bis sie um Hilfe schreien; in Seiner Treue
rettet Er sie, und sie danken Ihm.
Zacharias, der Vater Johannes des Täufers,
sprach prophetisch von der Barmherzigkeit Gottes, »mit der uns der Aufgang aus
der Höhe aufsucht, um denen zu erscheinen, die in Finsternis und Todesschatten
sitzen, und unsere Füße auf den Weg des Friedens zu richten« (Luk. 1:78, 79).
Das Licht, das jenen aufgeht, ist Jesus Christus (Mat. 4:16; Jes. 9:2). Jesus
ist auch das Licht der Nationen (Jes. 49:6).
17 Die Toren,
aufgrund des Wegs ihrer Übertretung
und
aufgrund ihrer Vergehungen (wurden) sie gedemütigt.
18 Ihrer Seele war
alle Speise ein Gräuel,
und
sie gelangten bis zu den Toren des Todes.
19 Da schrieen sie
wehklagend zu Jewe in ihren Bedrängnissen:
aus
ihren Einengungen rettete Er sie.
20 Er entsendet
Sein Wort und heilt sie
und
macht, dass sie ihren Verderbtheiten entkommen.
21 Sie danken Jewe
für
Seine Huld und Seine Wunder an den Söhnen Adams,
22 und sie opfern
Dankopfer
und
erzählen Seine Taten in Jubel.
…
Ein Tor ist, wer die Schöpfung sieht und den
Schöpfer dennoch nicht ehrt (Röm. 1:21). Ein Israelit handelt besonders
töricht, wenn er sich von Jewe abwendet, weil sein Volk doch die Wahrheit des
Wortes Jewes wieder und wieder in Gericht und Gnade erfahren hat.
Allein das Wort, das Jewe spricht, heilt sie.
Das bleibt. Aber auch dieses gilt: Mögen sie Ihn fürchten und Sein Wort
beachten, damit sie geheilt werden. »Er spricht, und es geschieht; Er gebietet,
und es steht da« (Ps. 33:9).
23 Die das Meer in
Schiffen befahren,
die
ihre Auftragsarbeit auf weiten Wassern tun,
24 sie, sie sahen
die Taten Jewes
und
Seine Wunder in den schattigen Tiefen (des Meeres).
25 Und Er sprach
und machte, dass ein Sturmwind erstand,
und
Er erhöhte seine (des Meeres) Wogen.
26 Da wurden sie in
die Himmel hinauf (gehoben),
und
sie fuhren hinab in die Tumulte (des Wellentals),
ihre
Seele zerging in (dieser) bösen (Situation).
27 Sie taumelten
und wankten wie berauscht,
und
alle ihre Weisheit zehrte sich auf.
28 Da schrieen sie
zu Jewe in ihrer Bedrängnis,
und
Er machte, dass sie aus ihren Einengungen herauskamen.
29 Er machte, dass
aus dem Sturm Stille erstand,
und
es hielten still ihre (die sie einengenden) Wogen.
30 Und sie freuten
sich, sodass sie sich abregten,
und
Er leitete sie zur Werft ihres Wohlgefallens.
31 Sie danken Jewe
für
seine Huld und Seine Wunder an den Söhnen Adams.
32 Und sie erhöhen
Ihn in der Zusammenkunft des Volkes,
und
im Wohnsitz der Ältesten loben sie Ihn.
…
Ein ähnliches Erlebnis hatten die Jünger mit
ihrem schlafenden Herrn, als ein großes Beben im See Genezaret geschah und das
Schiff von den Wogen bedeckt wurde. Sie weckten Ihn und flehten um Rettung.
»Dann erhob Er Sich, schalt die Winde und den See, und es trat große Stille
ein« (Mat. 8:26). Ihm gehorchen alle Naturgewalten. Auch damals stand das Meer
still, nachdem die Seeleute den Propheten Jona über Bord geworfen hatten (Jona
1:15).
Vergessen wir nicht: Gott ist der
Allesbewirkende (Eph. 1:11). Er rief den Sturm hervor, damit die Menschen nach
Ihm schreien sollten, und Er stillte den Sturm, damit sie zu ihrer Bestimmung
fänden, nämlich Ihn zu preisen. Übrigens schafft Er auch zusammen mit der
Anfechtung den Ausgang aus ihr (1. Kor. 10:13).
33 Er macht Ströme
zu Wildnis
und
Wasserquellen zu dürstendem Land,
34 fruchtbringendes
Land zur Salzsteppe
aufgrund
der Bosheit der dort Wohnenden.
35 Er macht Wildnis
zu Wasserteichen
und
verdorrtes Land zu Wasserquellen.
36 Und Er gab
Hungrigen dort Wohnsitz,
und
sie bereiteten eine Stadt zum Wohnen,
37 und sie besäten das
Gefild und pflanzten Weinberge
und
gewannen Frucht als Ertrag.
38 Und Er segnete
sie, und sie mehrten sich überaus,
und
ihre Tiere ließ Er nicht wenige sein.
…
Von Jewe, dem Elohim Israels, hängen Wohl und
Wehe ab. Nach den Maßstäben des Gesetzes des Mose gilt Seine Liebe den Ihm
Treuen, denen, die Ihn fürchten.
39 Aber sie wurden
wieder wenige, und sie wurden niedergeworfen,
weil
in Böses und Kummer verhaftet.
40 Auf Edle
schüttet Er Verachtung aus
und
lässt sie irre gehen im unwegsamen Chaos,
41 doch den
Dürftigen bereitet Er eine überragende (Position) aus der Demütigung heraus,
und
Er macht ihre Sippen (so zahlreich) wie das Kleinvieh.
42 Die Geraden
sehen es und freuen sich,
und
alles Arge verschließt schnell seinen Mund.
43 Wer ist weise
und bewahrt dieses?
Und
(nur so) verstehen sie die Hulderweisungen Jewes.
Dass man gesegnet wurde oder nicht, lag nicht
daran, ob jemand edel (im Sinne von bereitwillig) oder bedürftig war. Jewe
schüttete aber sogar auf Edle Verachtung aus, wenn sie sich in Böses
verstrickten. Und der Arme wurde nicht gesegnet, wenn er nicht seine
Bedürftigkeit vor Jewe erkannt und seine Lektion der Demütigung gelernt hatte.
Gott erhöht Niedrige (Luk. 1:52), aber es liegt nicht am Niedrigsein allein.
»Gott wiedersetzt Sich den Stolzen, den Demütigen aber gibt Er Gnade«(Jak. 4:6;
Spr. 3:34). Seine Liebe aber ist es, die all Seinen Hulderweisungen zugrunde
liegt (5. Mose 7:8).
Psalm 108
(Ein) Lied.
(Ein) Psalm von David.
2 Bereitet ist
mein Herz, Elohim,
ich
will Lieder (singen und spielen) und psalmen, ja meine Herrlichkeit!
3 Sei erweckt: die
Laute und die Harfe!
Ich
will erwecken die schwarze Morgenröte.
4 Ich danke Dir
unter den Völkern, Jewe,
ich
psalme Dir unter den Volksstämmen.
5 Denn groß bis über
die Himmel ist Deine Huld
und
bis in die Äther Deine Wahrheit.
6 Sei erhöht über
den Himmeln, Elohim,
und
über all dem Erdland sei Deine Herrlichkeit!
…
Dieses glaubensvolle und siegesgewisse
Loblied ist aus Teilen zweier anderer Psalmen zusammengesetzt. Die Verse zwei
bis sechs lauten den Versen acht bis zwölf des Psalms 57 fast gleich und die
Verse sieben bis vierzehn den Versen sieben bis vierzehn des Psalms 60.
König David nennt Jewe, den Elohim Israels,
seine Herrlichkeit (Vers 2). Dies zeigt, dass sein Herz aufgrund seiner Lebens-
und Glaubenserfahrung bereitet ist, völlig zubereitet ist, um Jewe wahrhaftig
loben zu können. Dem steht gleich, dass Jesus Christus unsere Herrlichkeit ist
(Röm. 8:30; 1. Kor. 2:7; 2. Kor. 3:18; Kol. 1:27).
David ruft die Laute und die Harfe,
Gegenstände, die er gebraucht, und gar das frühe Morgenrot, diese Schöpfung
Gottes, die an sich schon ein Lob Gottes darstellt, auf, in das Loblied
einzustimmen – ihre Töne zu geben beziehungsweise die Menschen ihrem Schöpfer
zuzuwenden.
Zwar hat David schon zu seiner Zeit Jewe
unter den besiegten Nachbarvölkern gedankt und Psalmen gesungen, vollends aber
wird er dies nach der Wiederkunft Jesu Christi zu Israel im Königreich tun
(Vers 4), wie auch Paulus schreibt: »Die Nationen aber werden Gott für Sein
Erbarmen verherrlichen, so wie geschrieben steht: »Deshalb werde ich Dir
huldigen unter den Nationen und Deinem Namen zum Saitenspiel lobsingen« (Röm.
15:9; Ps. 18:50).
David preist die Huld und die Wahrheit Jewes,
die bis in die Himmel und die Äther reichen (Vers 5). Die Äther (wörtlich
Zerriebene) sind die feine Substanz zwischen den Sternen. Die Wahrheit Jewes
ist unwandelbar und mithin ein Ausdruck Seiner Treue.
7 Damit Deine
Befreundeten befreit werden,
rette
uns mit Deiner Rechten und antworte uns!
8 Elohim redete in
Seinem Heiligtum:
Ich
will froh sein,
Ich
will Sichem verteilen,
und
die Tiefebene Sukkot vermesse Ich.
9 Mein ist Gilead
und Mein Manasse,
und
Ephraim ist die starke Schutzwehr Meines Hauptes,
Juda
ist Mein Gesetz(-geberstab).
10 Moab ist Mein
Waschtopf,
auf
Edom werfe ich Meine Sandale,
über
Philistäa jauchze Ich.
…
Jewe Elohim verlieh David den Sieg über die
Aramäer, Edomiter, Moabiter, Ammoniter, Philister und Amalekiter (2. Sam. 8; 1.
Chron. 18).
Moab zum Waschtopf zu erklären, ist eine
Erniedrigung, wie auch das Werfen der Sandale auf Edom Verachtung ausdrückt.
Einem Sklaven wirft man die Sandalen hin; den Sklavenstand werden sie
einnehmen.
Sichem im Losteil Ephraims aber, die
Tiefebene Sukkot im Losteil Gads östlich des Jordans, Gilead auf der Ostseite
des Jordans und Manasse – Elohim verteilt und vermisst diese Gebiete Seinem
Volk zu äonischem Besitz.
Der Stamm Ephraim war stark und eine
Schutzwehr für das ganze Volk Israel. Er wird auch im tausendjährigen
Königreich sehr bevölkerungsreich und mächtig sein (Sach. 10:7 - 12).
Vom Stamm Juda heißt es in Jakobs Prophetie
über seine Söhne: »Nicht wird sich das Zepter von Juda abwenden noch der
Gesetzgeberstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis dass Schiloh (der »Erbeuter«,
ein Name für den Messias) kommt, und auf Ihn harren die Völker« (1. Mose
49:10). Der Herrscher, sei es David oder Jesus, wird also stets aus dem Stamm
Juda kommen.
11 Wer bringt mich
in die wie eine Festung bewehrte Stadt?
Wer
leitet mich bis Edom?
12 Hast nicht Du,
Elohim, uns verschmäht?
Und
nicht ziehst Du, Elohim, mit unseren Heeren aus.
13 Gewähre (Du) uns Hilfe aus dem Bedrängenden,
denn
ein Wahn ist die Rettung durch den Menschen.
14 In Elohim
wappnen wir uns,
und
Er, Er zertritt die uns Bedrängenden.
Wohl geschieht Rettung auch durch Menschen,
allerdings nur durch die von Gott gesandten; es bleibt mithin dabei, dass alles
von Gott abhängt, sei es eine Niederlage oder ein Sieg; Er allein ist Helfer
und Retter, Er ist der Allesbewirkende (Eph. 1:11). An Gottes Segen ist alles
gelegen.
Elohim wird nicht nur Israels Bedränger
zertreten, sondern auch unseren Feind: »Der Gott des Friedens aber wird in
Schnelligkeit den Satan unter euren Füßen zertreten. Die Gnade unseres Herrn
Jesus sei mit euch« (Röm. 16:20).
Psalm 109
Dem Chorleiter
Von David. (Ein)
Psalm
1 Elohim meines
Lobpreises, schweige nicht!
2 Denn den Mund
des Frevlers und den Mund des Trugs öffnen sie wider mich,
sie
reden mit mir mit der Zunge der Falschheit.
3 Und mit Worten
des Hasses umkreisen sie mich
und
streiten grundlos gegen mich.
4 Meiner Liebe
(begegnen) sie mit Anklage,
auch
(wenn) ich im Gebet bin.
5 Sie bringen
Böses über mich für Gutes
und
Hass für meine Liebe.
…
David beschreibt die Freveltaten derer, die
sich wider ihn zusammengetan haben.
Die Welt hasst die Gläubigen und besonders
den Herrn Jesus Christus, weil wir einen anderen Geist haben und nicht von der
Welt sind (Joh. 15:18, 19). Selbst dann, wenn wir Gutes tun, hassen sie uns,
weil der Satan in den Söhnen der Widerspenstigkeit wirkt (Eph. 2:2). Auch unser
Herr stellte fest: »Aber dies geschieht, damit das Wort erfüllt werde, das in
ihrem Gesetz geschrieben ist: Sie hassen Mich ohne Grund« (Joh. 15:25; Ps.
35:19; 69:5).
In den folgenden Versen 6 bis 20 spricht
David den Fluch des Gesetzes des Mose, der Tora (der Zielanweisung), über die
Sünder aus.
6 Lass über ihn
(den Sünder) einen Frevler bestimmen,
und
ein Ankläger (hebr.: Satan) erstehe zu seiner Rechten.
7 Wenn er
gerichtet wird, gehe er als Frevler hervor,
und
sein Gebet werde zur Verfehlung.
8 Seine Tage mögen
wenige werden,
seine
(ihm) bestimmten (Aufgaben) übernehme ein anderer.
9 Seine Söhne
mögen Waisen werden
und
seine Frau eine Witwe.
10 Wanken, wanken
(unstet, unstet) mögen seine Söhne (sein)
und
betteln und (Brauchbares) suchen von ihren verwüsteten Stätten aus.
11 Schlingen lege
der Verleiher allem, was ihm eigen ist,
und
mögen Fremde (den Ertrag) seiner Mühe plündern.
12 Niemand werde ihm
zu einem, der Huld erweist,
und
niemand (erweise) seinen Waisen Gnade.
13 Seine Nachkommen
mögen werden, damit sie abgeschnitten (ausgerottet) werden,
und
in der folgenden Generation werde ihr Name ausgewischt.
14 Der Vergehung
seiner Väter werde vor Jewe gedacht,
und
die Verfehlung seiner Mutter werde nicht ausgewischt.
15 Sie mögen Jewe
stets gegenwärtig sein,
und
Er lasse ihr Gedenken vom Erdland abschneiden (vertilgen),
16 weil er nicht
gedachte, Huld zu erweisen,
und
den gedemütigten und bedürftigen Mann und den verzagten Herzens verfolgte,
um
(ihn) zu töten.
17 Und er liebte
den Fluch, und (so) kam er auf ihn,
und
er hatte kein Gefallen an Segnung, und (so) ist sie (nun) fern von ihm.
18 Und er
bekleidete sich mit Fluch wie mit seinem Leibrock,
und
er (der Fluch) kam wie Wasser in seinem Inneren an
und
wie Öl in seinen Gebeinen.
19 Er (der Fluch)
wird ihm wie ein Gewand, mit dem er sich umhüllt,
und
zum Riemen, mit dem er sich stets umschürzte.
20 Dies ist das
Erwirkte (das durch ihr Wirken Erlangte) der mich Anklagenden
vonseiten
Jewes
und
der Böses wider meine Seele Redenden.
…
Der Mörder soll getötet werden (4. Mose
35:30; 5. Mose 17:6) und der Sünder soll entsprechend seiner Sünde bestraft
werden (»Auge um Auge, Zahn um Zahn«; 2. Mose 21:24; 3. Mose 24:20; Mat.
5:38)), so hieß es in der heilsgeschichtlichen Verwaltung (Verfahrensordnung)
des Gesetzes.
Es gab keine Vergebung für Sünden mit »hoher
Hand«, das heißt für absichtliche und wissentliche (4. Mose 15:30), wie auch
Hebräer 10:28 - 31deutlich macht: »Wenn jemand das Gesetz des Mose verwirft,
muss er ohne Mitleid auf zwei oder drei Zeugen hin sterben (5. Mose 17:2 - 6).
Eine wieviel ärgere Ahndung, meint ihr, wird jener verdienen, der den Sohn
Gottes niedertritt und das Blut des Bundes für gemein erachtet, in dem er
geheiligt wurde, und damit am Geist der Gnade frevelt? Denn wir sind mit dem
vertraut, der sagt: Mein ist die Rache! Ich werde vergelten! (5. Mose 32:35),
sagt der Herr, und wieder: Richten wird der Herr Sein Volk! (Ps. 135:14).
Furchtbar ist es, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen!«
Das betraf Israeliten. Es galt aber auch
dies: Jesus sagte: »Ihr habt gehört, dass geboten worden ist: Du sollst deinen
Nächsten lieben und deinen Feind hassen (3. Mose 19:18; Ps. 139:21, 22). Ich
aber sage euch: Liebet eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit
ihr Söhne eures Vaters in den Himmeln werdet« (Mat. 5:43 - 45).
Heute, in der dem Paulus gegebenen
Heilsverwaltung der überströmenden Gnade (Eph. 3:2), gilt unter den Gläubigen:
»Segnet, die euch verfolgen, segnet und verfluchet nicht! … Vergeltet niemandem
Übles mit Üblem! … Wenn deinen Feind hungert, gib ihm den Bissen! Wenn ihn
dürstet, gib ihm zu trinken! … Seid niemandem irgendetwas schuldig, außer
einander zu lieben … Beschimpft man uns, so segnen wir; verfolgt man uns, so
ertragen wir es; lästert man uns, so sprechen wir zu« (Röm. 12:14, 17, 20;
13:8;
1.
Kor. 4:12).
»Seine Tage mögen wenige werden« (Vers 8). So
sagt es auch Salomo: »Wer Jewe fürchtet, fügt (sich) Tage hinzu, aber die Jahre
der Frevler werden kurz« (Spr. 10:27).
»Seine (ihm) bestimmten (Aufgaben) übernehme
ein anderer« (Vers 8). Hierauf nahm Petrus Bezug, als nach dem Selbstmord des
Judas Iskariot ein anderer Apostel an dessen Stelle treten sollte: »Sein
Aufseheramt erhalte ein anderer« (Ap. 1:20).
Niemand soll den Frevlern Gnade oder Huld
erweisen (Vers 12). Es war völlig gerecht, denen nicht zu vergeben, die anderen
nicht vergaben (Mat. 6:12, 15; 18:35). Kein Erbarmen gab es für Unbarmherzige.
Jakobus scheibt: »Das Gericht ist unbarmherzig gegen den, der keine
Barmherzigkeit geübt hat. Barmherzigkeit (aber) rühmt sich gegenüber dem
Gericht« (Jak. 2:13).
Die Sünden der Väter hatten Auswirkungen auf
ihre Nachkommen (Verse 13 + 14); bis auf die dritte und vierte Generation
wurden sie an den Söhnen heimgesucht (2. Mose 20:5).
Die Frevler hatten David zu Unrecht
angeklagt; das gerechte Urteil dafür ist, dass die Strafe, die sie für David
gefordert hatten, an ihnen selbst vollzogen wird (5. Mose 19:16 - 19).
Davids Flüche über die Frevler stimmten
mithin mit dem Gesetz des Mose und dem Willen Gottes für die damalige Zeit
völlig überein.
21 Du aber, Jewe,
mein Herr,
handle
an mir um Deines Namens willen,
denn
gut ist Deine Huld – beschütze mich!
22 Denn gedemütigt
und bedürftig bin ich,
und
mein Herz ist durchbohrt in meinem Inneren.
23 Wie ein
Schatten, wenn er sich ausstreckt, wandle ich,
ich
bin abgeschüttelt wie eine Heuschrecke.
24 Meine Knie
straucheln vom Fasten,
und
mein Fleisch ist abgemagert aus Mangel an Öl.
25 Und ich, ich
wurde ihnen zur Schmach,
sie
sehen mich, (und) sie schütteln ihr Haupt.
…
Nun betet David für sich um Schutz und
Rettung (Verse 21 - 31), und zwar um des Namens des Herrn willen und damit er
Ihm huldige und Sein Lob vermehre. Wohl geht es um David, aber noch mehr darum,
dass der Name Jewes verherrlicht werde, dass Er erkannt werde aufgrund Seiner
gerechten Gerichte wie auch Seines huldvollen Handelns an den Gehorsamen,
sodass auch die Gegner dahin gelangen, Ihn zu preisen.
Auch Jesu schmähten sie, als Er am Pfahl
hing, auch über Ihn schüttelten sie ihre Häupter (Mat. 27:39; Ps. 22:8). Und so
ergeht es allen, die Seinem Wort treu sind, auch uns heute (2. Tim. 3:12).
26 Hilf mir, Jewe,
mein Elohim,
rette
mich gemäß Deiner Huld!
27 Dann erkennen
sie, dass (dies) Deine Hand ist,
dass
Du, Jewe, Du es getan hast.
28 Sie, sie
verfluchen, Du aber, Du segnest.
Sie
standen (gegen mich) auf und wurden beschämt,
aber
Dein Diener freut sich.
29 Die mich
Anklagenden bekleiden sich mit Schande
und
hüllen sich ihre Beschämung wie einen Mantel um.
30 Ich danke Jewe
überaus mit meinem Mund,
und
inmitten vieler lobe ich Ihn,
31 denn Er steht
zur Rechten des Bedürftigen,
um
ihn vor den Richtern seiner Seele zu retten.
Der gläubige Mann David weiß, dass Jewe, der
Elohim Israels, der Verfüger über sein Volk und ihn selbst, zu seiner Rechten
steht und ihn vor denen retten wird, die über ihn richten wollen; somit ist David
in der Lage, Jewe jetzt schon danken und Ihn loben zu können.
Der Gott und Vater unseres Herrn Jesus
Christus ist ganz anders als die Menschen: Er segnet – und damit verliert der
Hass der Feinde sein Gewicht. Sie, sie verfluchen, Er aber, Er segnet, denn Er
ist voll Liebe und herrlicher Gesinnung. Er gab Seinen Sohn für Sünder und
Feinde dahin (Röm. 5:8, 10). An dieser Seiner Liebe werden Ihn alle Menschen
erkennen und Ihm huldigen (Phil. 2:11). Möge unsere Liebe der Seinen gleichen
(Eph. 5:1).
Psalm 110
Von David. (Ein)
Psalm
1 (Ein) Treuewort
Jewes an meinen Herrn:
Setze
Dich zu Meiner Rechten,
bis
Ich Deine Feinde (als) Schemel zu Deinen Füßen setze.
…
Dem König David, der auch ein Prophet war
(Ap. 2:30), wurde es geschenkt, ein ganz besonderes Wort der Wahrheit und Treue
Jewes im Geist zu vernehmen, das Jewe zu dem Herrn Davids sprach. Wer ist der
Herr Davids? Jesus, der Messias, Jesus, der Sohn Jewes, die Ausstrahlung der
Herrlichkeit und die Abprägung des Wesens Jewes (Heb. 1:3)!
Nach Jesu Einritt in Jerusalem beantwortete
Er mancherlei Fragen; auch stellte Er die Pharisäer zur Rede: »Was meint ihr
von Christus? Wessen Sohn ist Er? Sie antworteten Ihm: Davids. Weiter fragte Er
sie: Wie konnte nun David Ihn im Geist seinen Herrn nennen, wenn er sagte: Es
sprach der Herr zu meinem Herrn: Setze Dich zu Meiner Rechten, bis Ich Deine
Feinde unter Deine Füße lege. – Wenn nun David Ihn seinen Herrn nennt, wieso
kann Er dann sein Sohn sein? – Darauf konnte Ihm niemand ein Wort antworten;
auch wagte von jenem Tag an keiner mehr, Ihn noch länger zu fragen« (Mat. 22:41
- 46).
Dem Fleisch nach ist Jesus der Sohn Davids
(Mat. 1:1 - 16; Luk. 3:23 - 38), der gesamten geistlichen Wirklichkeit nach
aber ist Jesus der Herr über alle (Ap.10:36; Eph.1:22), hocherhaben über alle
(Eph.1:21), und somit auch der Herr Davids.
In seiner großen Pfingstrede des Jahres 32 n.
Chr. nahm Petrus auf Psalm 110 Bezug, als er den Juden erklärte, dass nicht
David in die Himmel aufstieg, sondern der, den er seinen Herrn nannte: »Den
nicht David ist in die Himmel hinaufgestiegen, sagte er doch selbst: Es sprach
der Herr zu meinem Herrn: Setze Dich zu Meiner Rechten, bis Ich Deine Feinde
zum Schemel Deiner Füße lege! – Mit Sicherheit erkenne daher das ganze Haus
Israel, dass Gott Ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat,
diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt« (Ap. 2:34 - 36).
Unser Herr Jesus Christus saß nicht nur vor
Seiner Fleischwerdung zur Rechten des Vaters, sondern sitzt auch seit Seiner Himmelfahrt
wieder dort. Zur rechten Hand zu sitzen bedeutet, den Ehrenplatz einzunehmen.
Nachdem Er die Reinigung von den Sünden vollbracht hatte, hat Er Sich zur
Rechten der Majestät in den Höhen niedergesetzt (Heb. 1:3). Er sitzt als
Hohepriester zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln (Heb. 8:1).
Der Fußschemel und die Füße sprechen von der
völligen Unterwerfung der Feinde.
Jesus Christus wird als König herrschen, und
zwar während der beiden kommenden Äonen, bis Gott »alle Seine Feinde unter
Seine Füße legen wird. Der letzte Feind, der abgetan wird, ist der Tod. Denn
alles ordnete Er Ihm unter: unter Seine Füße. Wenn Er dann sagt: Alles hat sich
untergeordnet!, so ist es offenkundig, dass Gott ausgenommen ist, der Ihm das
All unterordnete. Wenn Ihm aber das All untergeordnet ist, dann wird auch der
Sohn Selbst dem untergeordnet sein, der Ihm das All unterordnete, damit Gott
alles in allen sei« (1. Kor.15:25 - 28).
2 Den Stab (das
Zepter) Deiner Stärke wird Jewe aus Zion entsenden;
walte
inmitten Deiner Feinde!
…
Zion ist eine andere Bezeichnung für
Jerusalem, besonders den Berg, auf dem der Tempel steht.
Jesus, der Sohn Gottes, wird herrschen, wie
in Daniel 7:14 geschrieben steht: »Dann wurde Ihm Vollmacht, Würde und ein
Königreich gewährt, und alle Völker, Stämme und Zungen sollen Ihm dienen; Seine
Vollmacht, eine äonische Vollmacht, wird (für die Äonen) nicht vergehen, und
Sein Königreich wird (räumlich) unbegrenzt sein.« Der Vater gibt Ihm alle
Nationen der Erde zum Besitz und Losteil (Ps. 2:8, 9). In Ihm werden die
Überwinder aus der Zeit der großen Drangsal Vollmacht über die Nationen
erhalten und sie mit eiserner Keule hirten (regieren), wie man Töpfergefäße
zertrümmert (Off. 2:26, 27); ebenso werden auch die Hundertvierundvierzigtausend
walten (Off. 12:5).
Inmitten Seiner Feinde wird der Herr Jesus,
der Messias, auch walten, wenn Er das in Harmageddon versammelte Heer des
Antichristus völlig vernichtet (Off. 16:16; 19:11 - 21). Im Anfangszeitraum des
tausendjährigen Königreichs wird Er den Aufstand des Fürsten Gog aus Magog (aus
den Ländern der von jenem abhängigen Völker) niederschlagen (Hes. 38 + 39).
3 Dein Volk ist
willig am Tag Deines Gewappnetseins.
In
der Pracht der Heiligkeit,
aus
dem Mutterschoß der schwarzen Morgenröte,
ist
der Tau Deiner Geburtschaften Dein.
…
Jesu Volk Israel wird willig sein, wenn Er
vollgewappnet mit allem Reichtum, aller Macht und aller Herrlichkeit Sein
Regierungsamt antritt; ausgestattet mit einem neuen Geist (Hes. 11:19; 36:26)
wird Israel den Herrn Jesus von ganzem Herzen lieben und Ihm dienen und
gehorchen.
In der Pracht der Heiligkeit wird Sein Volk
um Ihn her sein. Es ist neugeboren wie aus dem Mutterleib des frühen
Morgenrots, das den Tag gebiert. Diese Wiedergeborenen – sie sind wie der Tau
von großer Menge und belebender Frische – sind Seine Geburtschaften, das heißt
die von Ihm Geborenen in ihren Abteilungen (Stämmen) und in ihrer
Rechtsstellung.
4 Geschworen hat
Jewe, und nicht wird Er umgestimmt:
Du
bist Priester für den Äon aufgrund Meiner Sache (meines Anliegens):
Melchisedek.
…
Jesus ist also nicht nur König, sondern auch
Priester (obwohl Er nicht von Levi und Aaron abstammt)!
Dieses Wort wird im Hebräerbrief ausführlich
erläutert:
»So
verherrlichte Christus Sich nicht Selbst, als Er Hohepriester wurde, sondern
der, der zu Ihm sprach: Mein Sohn bist Du! Heute habe Ich Dich gezeugt (Ps.
2:7)! Wie Er auch an anderer Stelle sagt: Du bist Priester für den Äon (und
zwar des tausendjährigen Königreichs) nach der Ordnung Melchisedeks« (Heb. 5:5,
6; siehe auch 5:10; 6:20).
»Denn dieser Melchisedek, König von Salem,
Priester Gottes, des Höchsten, der Abraham entgegenkam, als er von dem Gefecht
mit den Königen zurückkehrte, und ihn segnete (1. Mose 14:18), dem auch Abraham
von aller Beute den Zehnten zuteilte, dessen Name zuerst mit König der
Gerechtigkeit übersetzt werden kann, darauf aber auch mit König von Salem, was
König des Friedens bedeutet, im Bericht vaterlos, mutterlos, ohne
Geschlechtsregister, der dort weder einen Anfang seiner Tage noch einen
Abschluss seines Lebens hat und daher mit dem Sohn Gottes verglichen wird,
indem Er Priester bis zur Durchführung (Seiner Aufgabe) bleibt« (Heb. 7:1 - 3).
Im letzten Äon, dem der neuen Himmel und der neuen Erde (Off. 21:1), gibt es keinen
Priester mehr (Off. 21:3, 22).
»Wenn es nun eine Vollendung durch das
levitische Priestertum gäbe …, warum wäre es dann noch nötig, dass ein Priester
anderer Art, nämlich gemäß der Ordnung Melchisedeks, auftrete und nicht einer
nach der Ordnung Aarons benannt würde?« (Heb. 7:11). Jesus ist Priester »nach
der Kraft unauflöslichen Lebens« (Heb. 7:16); »Er bleibt für den Äon« (Heb.
7:24); als Priester brachte Er Sich Selbst als Opfer
dar (Heb. 7:27); Er wurde »höher als die Himmel« erhöht (Heb. 7:26).
Aufgrund all des Angeführten ist Jesus der
Mittler eines neuen Bundes Jewes mit Israel (Heb. 8:13; 9:15).
5 Mein Herr ist zu
Deiner Rechten,
Er
zerschmettert Regenten am Tag Seines Zorns.
6 Er waltet
gerecht unter den Nationen,
Er
füllt (sie oder: Täler) mit Leichen.
Er
zerschmettert das Haupt über (das) weite Erdland.
7 Aus dem Bach am
Wege trinkt Er,
darum
erhebt Er (Sein) Haupt hoch.
Es folgen Worte Davids; er spricht vom
Messias, seinem Herrn Jesus, der zur Rechten Jewes ist. Und David weiß: Der Herr
und König Israels wird am Tag Seines Zorns, in der siebenjährigen Endzeit des
gegenwärtigen bösen Äons, gerechtes Gericht an den Nationen üben (Ps. 2:2, 9;
Röm. 2:5; Off. 6:17; 11:18). Er zerschmettert die Regenten dieser Welt
insbesondere in der Tiefebene Josaphat; das ist eine andere Bezeichnung für den
Ort Harmageddon, wo Jesus das Heer des Antichristus vernichten wird (Joel 4:2,
12; Jes. 34:8; 66:16; Jer. 25:31; Off. 16:16; 19:22 - 31).
Jesus wird das Haupt über das weite Erdland,
nämlich den Antichristus, zerschmettern, indem Er ihn in den Feuersee wirft,
der mit Schwefel brennt (Off. 19:20; 20:10).
Der Messias wird Sich aus dem Bach am Weg
laben, was bedeuten mag, dass der Vater Ihn kräftigt, so wie Er Elia versorgte
(1. Kön. 17:4). Jesus Christus wird Sein Haupt hoch erhöhen, die Hochachtung
Seiner Person wird gemehrt werden; schließlich ist Er »hocherhaben über jede
Fürstlichkeit und Obrigkeit, Macht und Herrschaft, auch über jeden Namen, der
nicht allein in diesem Äon, sondern auch in dem zukünftigen genannt wird. Alles
ordnet Er Ihm unter, Ihm zu Füßen; und Ihn gibt Er als Haupt über alles der
Herausgerufenen (Gemeinde), die Sein Körper ist, die Vervollständigung dessen,
der das All in allem vervollständigt« (Eph. 1:21 - 23).
Psalm 111
1 Lobet Je!
Ich
danke Jewe mit meinem ganzen Herzen
im
vertrauten (Kreis) Gerader und (in der Schar der) Zeugen.
2 Groß sind die
Taten Jewes,
erforscht
bezüglich all dessen, was an ihnen wohlgefällt.
3 (Voll) Majestät
und Pracht ist Sein Wirken,
und
Seine Rechtfertigung besteht für (alle Zeiten des) Bezeugens.
…
Die Psalmen 111 und 112 stehen in einem
gewissen Zusammenhang; der eine ist ein Lobpreis Jewes, der andere preist den
Gottesfürchtigen glückselig. Beide Psalmen haben je 22 Zeilen, die als
Akrostichon aufgebaut sind, das heißt die Anfangsbuchstaben der Zeilen folgen
dem hebräischen Alphabet. Die Verse eins bis acht beider Psalmen haben je zwei
Zeilen und die Verse neun und zehn je drei.
Die Überschrift des Psalms 111 lautet: »Lobet
Je!«, den alles Werdenmachenden. Der Psalmist will, dass Jewe, dem, der da sein
wird, der da ist und der da war, Lobpreis, Dank und Huldigung zuteilwerden, und
zwar sowohl im vertraulichen Kreis Aufrichtiger als auch in der öffentlichen
Versammlung der das Wort Jewes Bezeugenden.
Die Taten Jewes sind groß und wunderbar; man
hat sie schon erforscht und weiß mithin, wie wohlgefällig sie sind. Seine Taten
offenbaren Sein Wesen und führen die Menschen zu Ehrfurcht und Anbetung; man
denke an die Rettung Israels aus Ägypten, die Gesetzgebung, den Bundesschluss,
ja Seine Treue zu Israel über die Jahrhunderte.
Die Rechtfertigung des Sünders (Vers 3)
bleibt bestehen, und zwar für alle Zeiten, in denen Jewe und Sein Wirken
bezeugt wird, bis in die zwei zukünftigen Äonen hinein (Jes. 51:6).
4 Seinen Wundern
lässt Er gedenken,
gnädig
und erbarmend ist Jewe.
5 Speise gibt Er
denen, die Ihn fürchten.
Er
gedenkt Seines Bundes für äonisch.
6 Die Kraft Seiner
Taten tat Er Seinem Volk kund,
um
ihnen das Losteil der Nationen zu geben.
7 Die Taten Seiner
Hände sind Wahrheit und Zurechtbringung.
(Verbundenheit
in) Treue (zeigen) all Seine Bestimmungen,
8 (fest) gestützt
für (alle Zeit des) Bezeugens, für die Äonen,
Taten
der Wahrheit und Geradheit.
9 Den Loskauf
entsandte Er Seinem Volk;
Er
gebot Seinen Bund für die Äonen;
heilig
und gefürchtet ist Sein Name.
…
Jewes Bund mit Israel besteht für die Äonen
(Verse 5 + 9). Zwar haben sie Seinen Bund gebrochen, doch Er richtet einen
neuen auf (Jer. 31:31 - 34; Heb. 8:8 - 12). »Denn unbereubar sind die
Gnadengaben und die Berufung Gottes« (Röm. 11:29).
Speise wie auch anderen Segen gab Er denen,
die Ihn fürchten (Vers 5). Die Furcht drückte sich im Bewahren und Tun der
Gebote aus. Mögen alle Heiligen Gottes Worte ernstnehmen, auch wenn wir heute
allein durch Glauben gerechtfertigt und gerettet sind (Röm. 3:28; Eph. 2:8).
Jewe wird Israel das Losteil der Nationen
geben (Vers 6), die Gebiete, die den Nationen jetzt zu eigen sind
beziehungsweise die, die bestimmten Völkern für die Zeit des Königreichs
bereitet sind (Mat. 25:34), und zwar in dem Sinne geben, dass Israel über sie
alle regieren wird (5. Mose 28:1; Dan. 2:44; 7:14; Sach. 14:9; Off. 11:15).
Außerdem wird das wiedergeborene Volk alle Völker zu Jüngern Jesu machen (Mat.
28:19).
Den Loskauf ließ Jewe Sein Volk erfahren
(Vers 9). Er kaufte es aus Ägypten los, Er erlöste es. Das Opfer für den
vollständigen Loskauf ist Jesus, der Sohn des Menschen, der nicht kam, »um
bedient zu werden, sondern um zu dienen und Seine Seele als Lösegeld für viele
zu geben« (Mat. 20:28).
10 Der Anfang der
Weisheit ist, Jewe zu fürchten;
das
ist eine gute Klugheit für alle, die es (das Fürchten) tun.
Was
Ihn lobt, besteht für (alle Zeiten des) Bezeugens.
Der Anfang der Weisheit, grundlegend für ein
geistliches Verständnis, ist die Furcht vor Jewe (Spr. 1:7; 9:10; 14:16).
Leider mangelt es vielen Gläubigen daran, sodass sie gar nicht zur Weisheit
gelangen, keine klare Erkenntnis haben und ihre Heiligung nur schleppend
vorangeht. Das Vollmaß der Weisheit ist Jesus Christus, und dieser als
gekreuzigt (1. Kor. 2:2). Für Gereifte, für solche, die ganz aus der Gnade
leben, ist Jesus Christus, der am Kreuz alles Fleisch, alles menschliche
Mitwirken, abtat, die Weisheit, die Gott bereits vor den Äonen zu unserer Herrlichkeit
vorherbestimmt hatte (1. Kor. 2:6 - 9).
Nicht nur, was Jewe lobt (Vers 10, Zeile 3),
bleibt für die Äonen bestehen, sondern auch das, was den Weisen lobt, ehrt und
auszeichnet.
Mögen wir im Übrigen nicht nur heilig, das
heißt für Gott abgesondert sein, sondern uns auch von der Welt abgesondert
verhalten, was ohne Gottesfurcht nicht möglich ist, wie der Apostel Paulus
schreibt: »Da wir nun diese Verheißungen haben (2. Kor. 6:16 - 18), Geliebte,
wollen wir uns von jeder Besudelung des Fleisches und auch des Geistes reinigen
und unsere Heiligkeit in der Furcht Gottes vollenden« (2. Kor. 7:1).
Psalm 112
(Siehe
die Vorbemerkung zu Psalm 112 im Kommentar zu Psalm 111:1 - 3)
1 Glückselig der
Mann, der Jewe fürchtet,
der
an Seinen Geboten überaus Gefallen hat.
…
Vers eins knüpft an das in Vers zehn des
Psalms 111 betonte Fürchten Jewes an. Zu diesem Thema siehe dort. Psalm 112
preist den Mann glückselig, der Jewe fürchtet und folglich großes Wohlgefallen
an der Tora, der Zielanweisung des Mose, und den darin enthaltenen Geboten hat,
ja sie liebt und, wie Psalm 128:1 sagt, in Jewes Wegen wandelt.
»Glückselig der Mann«, so beginnt auch das
erste Buch der Psalmen, »der nicht im Rat der Frevler wandelt, und nicht auf dem
Weg der Verfehler steht noch in der Sitzung der Spötter sitzt, sondern an der
Zielanweisung Jewes sein Gefallen hat und bei Tag und Nacht über Seine
Zielanweisung nachsinnt.«
Wie die Glückseligkeit nun im Einzelnen
aussieht, wird in den Versen zwei bis neun beschrieben.
2 Mächtig wird
sein Same im Erdland.
Die
Generation der Geraden wird gesegnet.
3 Vermögen und
Reichtum sind in seinem Haus,
und
seine Rechtfertigung besteht für (alle Zeit des) Bezeugens.
4 Den Geraden geht
Licht auf in der Finsternis,
den
Gnädigen und sich Erbarmenden und Gerechten.
5 Gut (ergeht es
einem) Mann, der Gnade erweist und leiht;
er
fördert seine Worte (oder: seine Sachen) durch Rechterweise.
6 Ja, für äonisch
gleitet er nicht.
Für
äonisch wird des Gerechten gedacht.
7 Vor bösem
Gehörten fürchtet er sich nicht,
ist
sein Herz (doch) bereitet, gesichert in Jewe.
8 (Fest) gestützt
ist sein Herz, er fürchtet sich nicht,
bis
er (auf) seine Bedränger (herab-)schaut.
9 Er streut aus,
er gibt den Bedürftigen,
seine
Rechtfertigung besteht für (alle Zeit des) Bezeugens,
sein
Horn wird erhöht in Herrlichkeit.
…
Eine große Nachkommenschaft und viel Segen
auf Erden (Vers 2) ist denen verheißen, die Jewe fürchten (5. Mose 28:4).
Den Aufrichtigen wird das Licht schon in den
finsteren Äonen aufgehen (Vers 4); sie werden also zu vermehrter Erkenntnis
Jewes kommen, der das Licht ist (Jes. 58:10; Mat. 4:16; Joh. 1:9; 2. Kor. 4:6).
Zur Geradheit gehört, Gnade zu erweisen und sich zu erbarmen; nur solche
erlangen das Erbarmen Jewes (Spr. 21:13; Mat. 25:34 - 36; Jak. 2:13).
Für äonisch wird des Gerechten gedacht (Vers
6), besonders Jesu, des Messias, des Gerechten, der Sein Leben für die Erlösung
vieler gab (Mat. 5:7; 20:28).
Kinder Gottes fürchten sich nicht (Vers 7)
und lassen sich von nichts schrecken (1. Pet. 3:6).
Der Apostel Paulus bezieht Vers neun auf Gott
und schreibt: »Mächtig aber ist Gott, jede Gnade in euch überfließen zu lassen,
damit ihr in allem allezeit alle Genüge habt, ja Überfluss habt für jedes gute
Werk, wie geschrieben steht: Er streut aus, Er gibt den Bedürftigen, Seine
Gerechtigkeit bleibt für den Äon« (2. Kor. 9:8, 9). Die Reichen unter uns sind
angewiesen, reich in edlen Werken und freigebig zu sein (1. Tim. 6:18).
Das Horn (Vers 9) des Jewe treuen Mannes, das
heißt seine Kraft und Macht, sein Wohlstand und sein Ansehen, wird erhöht, es
wird vermehrt in Herrlichkeit.
Uns, der Körpergemeinde (Eph. 1:23), heute,
in der dem Paulus gegebenen heilsgeschichtlichen Verwaltung der überströmenden
Gnade (Eph. 3:2), sind Gesundheit, Reichtum und Ansehen nicht verheißen,
sondern uns ist gesagt, uns an der Gnade genügen zu lassen (2. Kor. 12:9). Wir
sind mit jedem geistlichen Segen gesegnet (Eph. 1:3), zum Beispiel der
Freilösung, der Rechtfertigung und der Versöhnung, der Versiegelung, dem
Gnadenstand und dem Sohnesstand; unser Bürgertum ist in den Himmeln, und wir
haben eine herrliche Erwartung. und so gilt: »Haben wir aber genug Nahrung und
Wetterschutz, so sollen uns diese genügen« (1. Tim. 6:8).
10 Der Frevler sieht
es und grämt sich.
Mit
seinen Zähnen knirscht er und zerfließt.
Das
Verlangen der Frevler verliert sich.
Die Ungläubigen werden dahinschwinden; sie
haben keinen Platz im Königreich des Messias (Mat. 3:7, 10). In das Königreich
der Himmel wird nur der eingehen, der »den Willen Meines Vaters in den Himmeln
tut«, sagte unser Herr Jesus (Mat. 7:21).
Psalm 113
Vorbemerkung
zu den Psalmen 113 bis 118: Diese Loblieder sind die sogenannten Hallel-Psalmen
(ein Hallel ist eine Liedersammlung), die bei großen Festen gesungen
wurden, und zwar beim Passahmahl die
Psalmen 113 und 114 am Anfang und die Psalmen 115 bis 118 nach dem Mahl (Mat.
26:30).
1 Lobet je!
Lobet,
(ihr) Diener Jewes,
lobet
den Namen Jewes!
2 Der Name Jewes
sei gesegnet
von
nun an bis zum Äon.
3 Vom Aufgang der
Sonne bis zu ihrem Untergang
sei
gelobt der Name Jewes.
…
Alle sind aufgerufen, Je zu loben und zu
preisen, denn Er ist überaus herrlich in Seiner Liebe und all Seinen Taten von
der Schöpfung an über die Erlösung durch Jesus Christus bis hin zur Vollendung
Seiner Wege in der Aussöhnung des Alls.
Je bedeutet: der da sein wird, der alles
Werdenmachende.
Durch das gemeinsame Lobsingen bauen die
Diener Jewes einander auf und bestärken sich gegenseitig in der Freude.
Für alle Zeiten, bis hinein in den
tausendjährigen Königreichsäon und den letzten Äon sei der Name Jewes gesegnet.
Mit dem Namen ist Er Selbst gemeint. Jewe bedeutet: der alles Werdenmachende,
der da sein wird, der da ist und der da war. Er, der Lebendige, der immer Seiende,
ist nicht nur seiend, sondern Er ist da, ganz nahe bei den Seinen.
Wie kann ein geringer Mensch Jewe segnen
(Vers 2)? Segnen hängt im Hebräischen mit knien zusammen und bedeutet
anerkennen. Im Griechischen heißt segnen »wohl-sagen«, also Gutes sagen.
Nicht nur zu allen Zeiten, sondern auch an
allen Orten, wo die Sonne scheint (Mal. 1:11), sei dem Namen Jewes der
Lobpreis.
4 Hoch über allen
Nationen ist Jewe,
über
den Himmeln ist Seine Herrlichkeit.
5 Wer ist wie
Jewe, unser Elohim,
der
hoch oben thront,
6 der Sich
erniedrigt (herabneigt),
um
zu sehen, (was) in den Himmeln und im Erdland (geschieht)?
…
Hocherhaben ist Jewe, hoch über den Himmeln,
über den Lufthimmeln der Erde und über den Firmamenthimmeln der Sterne
(1.
Mose 1:14 - 17). Er blickt sogar auf die Himmel hernieder. Jesus drang durch
die Himmel (Heb. 4:14) und wurde höher als die Himmel erhöht (Heb. 7:26).
Fürsorglich neigt Jewe Sich herab zu den
Menschensöhnen; es kann aber auch sein, dass Er hinabsteigt, um sie zu richten
(1. Mose 11:7).
»… der Sich erniedrigt« (Vers 6) – dieses
Wort wurde im vollen Sinn erfüllt, als unser Herr Jesus Christus Sich Selbst
entäußerte, die Gestalt eines Menschen annahm und Sich Selbst
erniedrigte und gehorsam wurde bis zum Tode, ja bis zum Kreuzestod (Phil. 2:6 -
8).
7 Der den Armen
aus dem Staub aufstehen lässt,
der
den Bedürftigen aus der Aschengrube hebt,
8 um ihm einen
Wohnsitz bei den Willigen (Edlen) zu geben,
bei
den Willigen (Edlen) seines Volkes.
9 Der der
Unfruchtbaren des Hauses einen Wohnsitz gibt
als
eine freudige Mutter von Söhnen.
Jewe erbarmt Sich der Geringen, Er erhöht sie
und stillt ihr Verlangen. In der Vollendung, nach den Äonen, werden alle in
Christus glückselig sein und Ihn und Seinen Gott und Vater voller Dankbarkeit
loben und preisen!
Hanna, die Mutter Samuels, dankte und
verherrlichte Jewe mit den Worten der Verse sieben und acht, nachdem sie, die
einst Unfruchtbare, ihren Sohn geboren hatte. Wir denken auch an die zunächst
unfruchtbaren Frauen Sara, Rebekka und Rahel.
Psalm 114
1 Als Israel aus
Ägypten herausging,
das
Haus Jakobs aus dem anderssprachigen Volk,
2 da wurde Juda zu
Seinem Heiligen
und
Israel zu Seinem Herrschaftsbereich.
3 Das Meer sah es
und floh,
der
Jordan wandte sich nach hinten,
4 die Berge
tanzten wie Widder,
die
Hügel wie die Jungen des Kleinviehs.
5 Was ist mir dir,
dem Meer, dass du fliehst,
(mit
dir), dem Jordan, dass du dich nach hinten wendest,
6 (mit euch), den
Bergen, dass ihr tanzt wie Widder,
dass
Hügel tanzen wie die Jungen des Kleinviehs?
7 Aufgrund des
Angesichts des Herrn bebe, Erdland,
aufgrund
des Angesichts des Eloahs Jakobs,
8 der den Felsen
in einen Wasserteich verwandelte,
den
Kiesel zur Wasserquelle.
Nach dem Auszug Israels aus Ägypten im Jahr
1460 v. Chr. (2. Mose 12:41) wurde dieses Volk durch den Bundesschluss am Berg
Sinai zu Jewes heiligem, das heißt für Ihn abgesonderten Besitz, dessen Herr Er
war. »Ein heiliges Volk bist du für Jewe, deinen Elohim; dich erwählte Jewe,
dein Elohim, aus all den Völkern, die auf dem Angesicht des Erdbodens sind, Ihm
zum Sondergut-Volk zu werden« (5. Mose 7:6). Schon die folgende Verheißung
sonderte sie ab: »Wenn ihr nun auf Meine Stimme hören, ja hören und Meinen Bund
halten werdet, dann sollt ihr Mir unter allen Völkern zum besonderen (Eigentum)
sein; denn Mein ist die gesamte Erde. Und ihr, ihr sollt für Mich ein
königliches Priestertum (oder: eine regierende Priesterschaft) und eine heilige
Nation werden« (2. Mose 19:5, 6).
Der Psalm erinnert an die Wunder des
Durchzugs durch das Schilfmeer (2. Mose 14:21) und der zurückgehaltenen Wasser
des Jordans beim Eintritt in das verheißene Land (Jos. 3:13).
Dass die Berge und Hügel tanzten, also
bebten, bezieht sich sicherlich nicht nur auf den Berg Sinai, der zitterte (2.
Mose 19:18), sondern auch auf weitere Erdkatastrophen im Zeitraum um die
vierzigjährige Wanderung durch die Wildnis und der Landnahme.
Wie kam es dazu (Verse 5 + 6)? Weil Jewe es
so wollte (Vers 7). Seine Stimme erschütterte damals die Erde (Heb. 12:26).
Jewe ist der Allgewaltige, der den Felsen in
Wasser verwandelte (Vers 8), der dem dürstenden Volk Wasser aus dem Felsen gab
(2.
Mose 17:6; 4. Mose 20:11). Dieses Wasser war Ausdruck der
geistlichen Wirklichkeit, dass Jewe Selbst sie versorgte. So kann der Apostel
Paulus schreiben: »Sie tranken aus dem geistlichen Felsen, der da folgte. Der
Felsen aber war der Christus« (1. Kor. 10:4).
Lobet und preiset Ihn!
Psalm 115
1 Nicht uns, Jewe,
nicht uns,
sondern
Deinem Namen gib Herrlichkeit,
aufgrund
Deiner Huld, aufgrund Deiner Wahrheit!
2 Warum sprechen
die Nationen:
Wo
ist denn ihr Elohim?
3 Unser Elohim ist
in den Himmeln,
alles,
was Ihm gefällt, tut Er.
4 Ihre Gebilde
sind Silber und Gold,
Machwerk
von Menschenhänden.
5 Ein Mund ist
ihnen, aber sie reden nicht,
Augen
sind ihnen, aber sie sehen nicht.
6 Ohren sind
ihnen, aber sie hören nicht,
eine
Nase ist ihnen, aber sie riechen nicht,
7 und ihre Hände
betasten nicht,
und
ihre Füße wandeln nicht,
mit
ihrer Kehle murmeln sie nicht.
8 Wie sie werden
die, die sie gemacht haben,
jeder,
der sich in ihnen sichert.
9 Israel, sichere
dich in Jewe!
Ihre
Hilfe und ihr Beschützer ist Er.
10 Haus Aaron,
sichert euch in Jewe!
Ihre
Hilfe und ihr Beschützer ist Er.
11 Die ihr Jewe
fürchtet, sichert euch in Jewe!
Ihre
Hilfe und ihr Beschützer ist Er.
…
Ja, Ihm, Jewe, Ihm allein sei alle Ehre und
Verherrlichung (vgl. Jes. 48:11; Hes. 36:22). Er ist von großer Huld und voll
Erbarmen. Er ist die Wahrheit, die Treue und Verlässlichkeit in Person. Sein
Name werde geheiligt (Mat. 6:9). Vor Ihm kann sich kein Fleisch rühmen
(1.
Kor. 1:29).
Israel kennt den wahren Elohim, nicht ein
Menschenmachwerk auf der Erde, sondern den Allgewaltigen, den alles
Obwaltenden, in den Himmeln. Alles, was Ihm gefällt, tut Er (Ps. 136:6). Er
bewirkt alles nach dem Ratschluss Seines Willens (Eph. 1:11), alle Gedanken und
Entscheidungen ruft Er hervor. Alles, was Er will, das tut Er. Das gilt
allumfassend, bis ins Kleinste, bis ins Größte. »Wie Wasserbäche, so ist das
Herz eines Königs in der Hand Jewes, auf alles zu, was Ihm gefällt, streckt er
es aus« (Spr. 21:1).
Vers acht macht deutlich, dass diejenigen,
die einen Götzen anbeten, sittlich nicht höher denken und handeln als ihre mit
dem Götzen verbundenen Vorstellungen. Wenn man dem Dunst nachläuft, wird man
umdunstet (2. Kön. 17:15).
12 Jewe gedenkt
unser, Er segnet,
Er
segnet das Haus Israel, Er segnet das Haus Aaron.
13 Er segnet, die
Jewe fürchten,
die
Kleinen samt den Großen.
14 Jewe fügt euch
hinzu (mehrt euch),
euch
und euren Söhnen.
15 Gesegnete Jewes
seid ihr,
der
die Himmel und das Erdland gemacht hat.
16 Die Himmel sind
die Himmel Jewes,
aber
das Erdland gab Er den Söhnen Adams.
17 Nicht die Toten
loben Je
und
nicht all die zur Stille Hinabgefahrenen.
18 Wir aber, wir
segnen Je
von
nun an bis zum Äon.
Lobet
Je!
Das ist die Gewissheit des Glaubens: Jewe
segnet die aus Israel, die Ihn fürchten (Vers 13) und mithin in Seinen Wegen
wandeln. Wir, die Glieder der Gemeinde, die Christi Körper ist (Eph. 1:23),
sind allein durch Glauben und allein in der Gnade von Glaubensanfang an mit
jedem geistlichen Segen inmitten der überhimmlischen Regionen in Christus
gesegnet (Eph. 1:3).
Dem Volk Israel ist eine große Vermehrung
verheißen, den Gläubigen unter ihnen (Vers 14; 1. Mose 12:2; 5. Mose 28:4;
Sach. 10:7 - 10). Und es wird wieder so sein wie nach der großen Pfingstrede
des Petrus: »Der Herr aber fügte … täglich Neue hinzu, die gerettet wurden«
(Ap. 2:47).
Die Toten können Jewe selbstverständlich
nicht loben, weil sie ja tot sind, das heißt nicht existieren. Der Tod ist
Rückkehr, und zwar des Körpers zum Erdreich und des Lebensgeistes zu Gott; dann
ist die Seele, das Bewusstsein, nicht mehr; der Mensch ist nicht mehr
(Ps.
6:6; 39:14; 104:29; 115:17; Pred. 9:5, 6, 10; 12:7) – bis zur Auferweckung.
Lobet Je! Und wie viel Grund haben wir dafür!
»In Liebe hat Er uns für Sich zum Sohnesstand durch Christus Jesus
vorherbestimmt, nach dem Wohlgefallen Seines Willens, zum Lobpreis der
Herrlichkeit Seiner Gnade, die uns in dem Geliebten begnadet« (Eph. 1:5, 6).
Möge der Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade immerdar in unserem Munde sein!
Psalm 116
1 Ich liebe Jewe,
denn Er hört meine Stimme,
meine
Rufe um Gnade (mein Flehen),
2 denn Er reckt
Sein Ohr zu mir,
und
so rufe ich in (all) meinen Tagen.
3 Umstrickungen
des Todes bedrohten mich,
und
Bedrängnisse des Scheols fanden mich,
Druck
und Kummer fand ich.
4 Und so rufe ich
den Namen Jewes an:
Ach,
Jewe, (mach) meine Seele entkommen.
5 Gnädig ist Jewe
und gerecht,
und
unser Elohim (ist ein Sich) Erbarmender.
6 Ein Hüter der
(für Seine Worte) Zugänglichen ist Jewe.
Ich
verarmte, aber Er rettete mich.
…
Das Loblied 116 ist ein ganz persönliches
Gebet des Dankes. In Todesnöten rief der Psalmist Jewe an. Jewe reckte Sein Ohr
zu ihm hin, wandte ihm also Seine ganze Aufmerksamkeit zu. Gebete sind dem
Herrn wohlgefällig. Und Er rettete ihn, denn Er ist voll Erbarmen. Durch das
gesamte Geschehen wurde die Liebe des Beters zu Jewe gemehrt (Vers 1).
Der Verfasser des Psalms war dem Tode und dem
Scheol nahe (Vers 3). Der Scheol, hebr. SchAUL,
punktiert SchöOL, ist, poetisch ausgedrückt, das
Totenreich. Das Wort leitet sich von »fragen, erfragen« ab. Keine Antwort wird
auf die Frage gegeben, wo die Toten seien. Sie sind nicht mehr. Der Scheol ist
ein Begriff für die Nichtexistenz. In den griechischen heiligen Schriften heißt
er Hades, das Unwahrnehmbare. Tote sind nicht wahrnehmbar.
7 Kehre zurück,
meine Seele, zu den Orten deiner Ruhe,
denn
Jewe vergilt dir.
8 Denn Du befreist
meine Seele von (der Gefahr) des Todes,
mein
Auge von den Tränen, meinen Fuß vom Stürzen.
9 Ich werde
wandeln angesichts Jewes
in
den Ländern der Lebenden.
10 Ich glaube,
darum spreche ich.
Ich,
ich war überaus gedemütigt.
11 Ich, ich sprach
in meinem Übereilen:
Jeder
Mensch ist ein Lügner!
12 Was bringe ich
Jewe (als Vergeltung) entgegen?
Alle
Seine (wohltuenden) Vergeltungen sind auf mir.
13 Den Becher der
Rettungen erhebe ich,
und
den Namen Jewes rufe ich (aus).
14 Meine Gelübde
werde ich Jewe erstatten
vor
all Seinem Volk.
…
Wer auf den Wegen Jewes wandelt, findet Ruhe
für seine Seele
(Jer.
6:16). Mit der Seele, seinem Bewusstsein (Vers 7 + 8), bezeichnet der Psalmist
sich selbst.
Seine Zuversicht, angesichts Jewes unter den
Lebenden zu wandeln (Vers 9), erstreckt sich bis in die beiden Königreichsäonen
hinein. Äonisches Leben hat, wer an Jesus als den Sohn Gottes glaubt (Joh.
3:16).
Der Apostel Paulus zitiert aus Vers zehn wie
folgt: «Da wir denselben Geist des Glaubens haben – wie geschrieben ist: Ich
glaube, darum spreche ich auch –, so glauben auch wir, und darum sprechen wir
auch, denn wir wissen, dass Er, der den Herrn Jesus auferweckt hat, auch uns
durch Jesus auferwecken und uns zusammen mit euch darstellen wird« (2. Kor.
4:13, 14). »Aus der Überfülle des Herzens spricht der Mund« (Mat. 12:34).
Mit was sollte der Beter all die Wohltaten
Jewes entgelten (Vers 12)? Mit Tieropfern? Der Prophet Micha antwortet auf
diese Frage: Mit Rechttun, mit huldvoller Liebe und Bescheidenheit (Micha 6: 6
- 8). Und Samuel sprach: »Gehorchen ist besser als Opfer« (1. Sam. 15:22). Und
in dem Psalm hören wir vom Lobpreis und der Verkündigung des Namens Jewes (Vers
13). Auch seine Gelübde will der Verfasser erstatten.
Den Becher der Rettungen (Vers 13) erhebt der
Lobsänger, das heißt, er preist all die Rettungen, die Jewe in sein Leben hat
einfließen lassen, die Jewe ihm voll eingeschenkt hat.
15 Kostbar in den
Augen Jewes
ist
das Zutodekommen Seiner Huldiger.
16 Aber, Jewe, so
ich denn Dein Diener bin,
Dein
Diener, der Sohn Deiner Magd:
Du
öffnetest meine (mich) züchtigenden Bande.
17 Dir opfere ich
ein Opfer des Dankes,
und
Deinen Namen rufe ich (aus).
18 Meine Gelübde
werde ich Jewe erstatten
vor
all Seinem Volk
19 in den Vorhöfen
des Hauses Jewes,
in
deiner Mitte, Jerusalem.
Lobet
Je!
Das Zutodekommen eines Heiligen ist für Jewe
sehr kostbar, es ist der schmerzliche Verlust deines kostbaren Menschen für Ihn
(vgl. Ps. 72:14). Der Tod eines Gläubigen wiegt schwer für Ihn. Mögen wir
getrost sein: Unser Gott und Vater ist der allein Weise, Er setzte den Tag
unseres Todes fest (Hiob 14:5). Er allein weiß, was sein muss und Seinen
Zwecken und Zielen dient.
Auch wir, die Glieder der Leibesgemeinde
Christi (Eph. 1:23), sind ein wertvolles Gut. Wir sind mit einem hohen Preis
erkauft worden, mit dem Blut Jesu Christi (1. Kor. 6:20; 7:23). Möge dieses
Wissen uns dazu anhalten, zum Lobpreis der Herrlichkeit der Gnade Gottes zu
wandeln und hingebungsvoll zu dienen.
Psalm 117
1 Lobet Jewe, alle
Nationen,
rühmt
Ihn, alle Völkerschaften!
2 Denn mächtig ist
Seine Huld über uns,
und
die Wahrheit Jewes ist für äonisch.
Lobet
Je!
Dies ist der kürzeste Psalm, und gleichwohl
ist er von weitreichenden Aussagen.
Der Apostel Paulus sieht Vers eins im
Königreich Israels erfüllt, wenn »die Nationen Gott für Sein Erbarmen
verherrlichen«, so wie geschrieben steht: »Lobet den Herrn, alle Nationen!
Lobpreisen sollen Ihn alle Völker!« (Röm. 15:9, 11). Alle Nationen werden in
Israels Lobpreis einstimmen!
Im Königreich des Messias wird sich die Huld
Jewes mächtig und herrlich an Israel erweisen. Ebenso wird Seine Wahrheit von
allen erkannt werden. Wahrheit ist unwandelbar und daher eng mit Treue
verbunden. Das Wort der Wahrheit ist zugleich das Wort der Treue, weil Gott zu
Seinem Wort steht und es in Treue erfüllt.
Jesus Christus, das Licht, wird über Israel
leuchten, und die Nationen werden zu diesem Licht hin wandeln (Jes. 2:2, 3;
60:1 - 3). »Und die Nationen erkennen, dass Ich es bin, Jewe, der Israel
Heiligende, da Mein Heiligtum in ihrer Mitte ist für äonisch« (Hes. 37:28).
Die Nationen werden Jesus verherrlichen
angesichts des Segens über Israel und für den Anteil daran, der ihnen durch das
priesterliche Mittlervolk zufließt.
Lobet Jesus, der für alle starb, zugunsten
aller, und für alle auferweckt wurde!
Psalm 118
1 Danket Jewe,
denn Er ist gut,
denn
für äonisch (währt) Seine Huld!
2 Spricht doch
Israel:
Denn
für äonisch (währt) Seine Huld!
3 Spricht doch das
Haus Aaron:
Denn
für äonisch (währt) Seine Huld!
4 Sprechen doch
die Jewe Fürchtenden:
Denn
für äonisch (währt) Seine Huld!
5 Aus der
Bedrängnis rief ich zu Jewe,
da
antwortete mir Jewe mit Geweitetem (weitem Raum).
6 Jewe ist für
mich; ich fürchte (mich) nicht.
Was
kann ein Mensch mir tun?
7 Jewe ist für
mich durch meine Helfer,
und
ich, ich sehe (auf) die mich Hassenden (herab).
8 Es ist besser,
sich in Jewe zu bergen,
als
sich in einem Menschen zu sichern.
9 Es ist besser,
sich in Jewe zu bergen,
als
sich in Willigen (Edlen, Führenden) zu sichern.
…
Das ist ein Festzugspsalm mit Wechselgesang.
Dieses Loblied ist der letzte der sogenannten Hallel-Psalmen (113 - 118), die
bei großen Festen gesungen wurden, so auch die Psalmen 113 und 114 zu Anfang
des Passahmahls und die Psalmen 115 bis 118 nach dem Mahl (Mark. 14:26).
Der Apostel Paulus stellt das Wort von Vers
sechs, dass Jewe für uns ist, in den Zusammenhang mit unserem Glaubensgut und
schreibt in Römer 8:30 - 32: »Die Er aber vorherbestimmte (dem Bilde Seines
Sohnes gleichgestaltet zu werden; Vers 29), diese beruft Er auch; und die Er
beruft, diese rechtfertigt Er auch; die Er aber rechtfertigt, diese
verherrlicht Er auch. Was wollen wir nun dazu vorbringen? Wenn Gott für uns
ist, wer kann wider uns sein? Er, der doch Seinen eigenen Sohn nicht verschont,
sondern Ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte Er uns nicht auch mit Ihm
dies alles in Gnaden gewähren?«
Wahrhaftig, Jewe ist gut (Vers 1). Israel hat
Seine Liebe, Sein Erbarmen, Seine Gnade und Seine Treue immer wieder erfahren
und viele gute Gaben empfangen. Und wir sind sogar mit jedem geistlichen Segen,
den es überhaupt gibt, inmitten der Überhimmlischen in Christus Jesus gesegnet
(Eph. 1:3).
10 Alle Nationen
umkreisen mich,
im
Namen Jewes (ist's), dass ich sie abschneiden lasse.
11 Sie umkreisen
mich, ja sie umkreisen mich,
im
Namen Jewes (ist's), dass ich sie abschneiden lasse.
12 Sie umkreisen
mich wie Bienen,
(aber)
sie werden verschwelt wie Feuer die Dornen.
Im
Namen Jewes (ist's), dass ich sie abschneiden lasse.
13 Man stürzte, ja stürzte
mich, damit ich falle,
aber
Jewe hilft mir.
14 Meine Stärke und
mein Psalmlied ist Je,
Er
wurde mir zur Rettung.
…
Vor den Feinden gerettet, preist der Psalmist
seinen Retter Jewe. Jewe ist nicht nur dem Wissen nach sein Elohim, sondern
ganz persönlich seine Stärke, da er von Ihm seine Kraft bezieht, und sein
Loblied, da sein Denken an Jewe ständiges Lob in seinem Herzen hervorruft und
auf seine Lippen bringt. Jewe ist die Quelle seines Frohsinns. Die Worte des
Verses 14 sang auch Mose nach dem Durchzug durch das Schilfmeer und dem
Untergang des ägyptischen Heeres (2. Mose 15:2).
Die Feinde wird der Psalmist ausrotten
lassen. Sie haben kein Lebensrecht im Königreich. Gemäß der Gerechtigkeit unter
dem Gesetz des Mose waren Feinde Jewes zu hassen (Ps. 139:21, 22; Mat. 5:43).
15 Die Stimme des
Jubels und der Rettung
(ertönt)
in den Zelten der Gerechten.
Die
Rechte Jewes macht uns gewappnet (wohlversorgt).
16 Die Rechte Jewes
ist erhöht,
die
Rechte Jewes macht uns gewappnet (wohlversorgt).
17 Ich werde nicht
sterben, sondern leben,
und
ich erzähle die Taten Jes.
18 Je züchtigt, ja
züchtigt mich,
aber
dem Tod übergibt Er mich nicht.
19 Öffnet mir die
Tore der Gerechtigkeit,
ich
komme in ihnen an, (und) ich danke Je.
20 Dies ist das Tor
zu Jewe,
(nur)
Gerechte kommen in ihm an.
21 Ich danke Dir,
denn Du antwortetest mir,
und
Du wurdest meine Rettung.
…
Die Gerechten werden leben, hier noch als
Sterbliche und sodann für äonisch im Königreich, und die herrlichen Taten Jewes
Israel und den Nationen verkündigen.
Die Tore der Gerechtigkeit sind die der
Weihestätte; sie sind gerecht, weil der, der dort wohnt, gerecht ist. Nur
Gerechte gehen durch die Tore in das Heiligtum ein (Ps. 15:2; 24:4). Die
persönliche Gerechtigkeit ist der Zugang zu Jewe, und die gründet sich auf den
Glauben an Jesus, den Sohn Gottes. »Ich bin die Tür«, sagte Jesus, »wenn jemand
durch Mich eingeht, wird er gerettet werden, wird ein- und ausgehen und Weide
finden« (Joh. 10:9). Nur Gerechte werden die Tore des neuen Jerusalem passieren
können, »niemals soll irgendetwas Gemeines in sie hineinkommen, auch keiner,
der Gräuel verübt und zur Lüge hält, sondern nur die, die in der Rolle des
Lebens des Lämmleins geschrieben stehen« (Off. 21:27; 22:14).
22 Der Stein, den
die Bauleute verwarfen,
er
wurde zum Hauptstein der Ecke.
23 Von Jewe wurde
dies,
es,
es ist wunderbar in unseren Augen.
…
Jesus von Nazaret ist der Stein, den die
Bauleute, die aktiven Kräfte Israels, verwarfen. Und Er ist nun der Eckstein,
auf dem das gesamte Gebäude der Vergebung, der Rechtfertigung und der Rettung
ruht.
Viele Male wird in den griechischen heiligen
Schriften auf diese Verse Bezug genommen, zum Beispiel in dem folgenden
Gleichnis.
Ein Mann (steht für Gott) hatte einen
Weinberg (steht für Israel) gepflanzt und ihn an Winzer verpachtet. Jene aber
richteten seine Sklaven, die seinen Anteil an den Früchten abholen sollten,
übel zu. Zuletzt sandte der Herr des Weinbergs seinen Sohn; den töteten sie.
Diese Tat bezeichnete unser Herr Jesus Christus als die Verwerfung des Steins,
also Seiner Selbst. Und die Hohepriester und Pharisäer erkannten, dass Er mit
den Winzern und den Bauleuten von ihnen geredet hatte, nachdem Jesus die
Psalmverse wie folgt zitiert hatte: »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben,
der wurde zum Hauptstein der Ecke. Durch den Herrn ist er (der Stein) das
geworden, und er ist erstaunlich vor unseren Augen« (Mat. 21:33 - 46; Mark.
12:1 - 12; Luk. 20:9 - 19).
In einer Verteidigungsrede vor den Ältesten
Israels sagte der Apostel Petrus: »Dieser (Jesus) ist der Stein, der von euch,
den Bauleuten, verschmäht wird; der ist zum Hauptstein der Ecke geworden! Und
in keinem anderen ist die Rettung, denn es ist auch kein anderer Name unter dem
Himmel, der unter Menschen gegeben worden ist, in welchem wir gerettet werden
müssen« (Ap. 4:11, 12).
Später schrieb Petrus: »Wenn ihr zu dem
lebendigen Stein kommt, von Menschen zwar verworfen, von Gott aber auserwählt
und wertgeachtet, werdet auch ihr als lebendige Steine zu einem geistlichen
Haus, zu einem heiligen Priestertum (2. Mose 19:6) auferbaut, um geistliche
Opfer darzubringen, Gott wohlannehmbar durch Jesus Christus. Deswegen ist in
der Schrift enthalten: Siehe, Ich lege in Zion einen auserwählten und
wertgeachteten Schlussstein der Ecke; und wer an ihn glaubt, wird keinesfalls
zuschanden werden (Jes. 28:16). Euch nun, die ihr glaubt, wird die Ehre zuteil,
den Ungläubigen aber gilt: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der
wurde zum Hauptstein der Ecke und damit ein Stein des Anstoßes und ein Fels des
Strauchelns denen (Jes. 8:14), die sich an dem Wort stoßen, weil sie
widerspenstig sind, wozu sie auch gesetzt wurden«
(1.
Pet. 2:4 - 8).
Die folgenden Verse sprechen von dem sich
nahenden Tag der Rettung und dem Kommen Jesu.
24 Dies ist der
Tag, den Jewe gemacht,
wir
wollen frohlocken und uns freuen in Ihm!
25 Ach, Jewe, rette
doch (heb. EUSchIOE NA, punktiert HOSchIÄH
Na, eingedeutscht Hosianna),
ach,
Jewe, lass doch gelingen!
26 Gesegnet sei,
der da kommt im Namen Jewes.
Wir
segnen euch vom Hause Jewes her.
27 El ist Jewe, und
Er erleuchtet uns.
So
bindet Fest(-opfer) mit Seilen bis zu den Hörnern des
Altars.
28 Mein El bist Du,
und ich danke Dir,
mein
Elohim, ich erhöhe Dich!
29 Danket Jewe,
denn Er ist gut,
denn
für äonisch (währt) Seine Huld.
…
Dies ist der Tag des Kommens Jesu zu Seinem
Volk, dies ist der Tag der Rettung Israels vor allen Feinden, dies ist der Tag
der Aufrichtung des Königreichs des Messias. Und die Juden werden rufen:
»Halleluja! Nun herrscht der Herr, unser Gott, der Allgewaltige! Freuen wir uns
und lasst uns frohlocken und Ihm die Verherrlichung geben; denn die Hochzeit
des Lämmleins ist gekommen, und Seine Braut hat sich bereit gemacht! (Off.
19:6, 7). Und wir, die wir bereits seit sieben Jahren zuvor allezeit mit dem
Herrn zusammen sind
(1.
Thess. 4:17), freuen uns mit ihnen.
Beim Einritt Jesu in Jerusalem am 9. Nisan
des Jahres 32 n. Chr., fünf Tage vor Seiner Kreuzigung, hatten die Volksscharen
die völlig richtige Erkenntnis, als sie riefen: »Hosianna dem Sohn Davids!
Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn! Hosianna inmitten der Höchsten!«
(Mat. 21:9; Mark. 11:9; Luk. 19:38; Joh. 12:13).
Zwei Tage später allerdings musste Jesus Sein
»Wehe!« über die Pharisäer und Schriftgelehrten ausrufen: »Wehe euch! Ihr
Schlangen, ihr Otternbrut!« (Mat. 23:13 - 36). »Euer Haus wird euch öde
gelassen werden; denn Ich sage euch: Von jetzt an, werdet ihr Mich keinesfalls
gewahren, bis ihr dereinst sagt: Gesegnet sei, der da kommt im Namen des
Herrn!« (Mat. 23:38, 39; siehe auch Luk. 13:35).
In den alten Zeiten segnete man die
Festzugsscharen vom Hause Jewes, dem Tempel, her (Vers 26). Mit reichhaltigen
Festopfern huldigten sie ihrem El (dem alles zu eigen ist und zu dem hin alles
ist). El ist Jewe (Vers 27). Jewe ist der, der da sein wird und der da ist und
der da war, der alles Werdenmachende, Gott, der Vater, so wie Er in Jesus
Christus, Seinem Abbild und Seinem Wort, für uns Menschen fassbar ist.
An jenem Tag werden die Juden Jesus segnen
und im tausendjährigen Königreich sodann alle, die zum Hause Jewes kommen (Jes.
2:2, 3).
Auch wir sind Segensträger. Als mit jedem
geistlichen Segen inmitten der Überhimmlischen in Christus Gesegnete (Eph. 1:3)
segnen wir und verfluchen nicht (Röm. 12:14). Auch wenn man uns beschimpft, so
segnen wir (1. Kor. 4:12). Möge unser gesamter Wandel und Dienst ein Segen für
andere sein!
Dieser Psalm ist der längste. Er hat die Form
eines Akrostichons. Er enthält 176 Verse, eingeteilt in 22 Strophen zu je acht
Versen, die jeweils mit demselben Buchstaben in der Reihenfolge des hebräischen
Alphabets beginnen, die acht Verse der ersten Strophe also mit Aleph, die acht
Verse der zweiten Strophe mit Bejt usw.
Das Thema dieses Loblieds ist das Wort Gottes,
der wertvollste Besitz des Psalmisten, seine Lebensgrundlage, die Quelle seiner
Erkenntnis und Kraft. Neben dem Ausdruck »Wort« gebraucht er viele Male
ähnliche Begriffe wie zum Beispiel Weg, Zielanweisung, Zeugnis, Bestimmungen,
Gesetze, Gebote, Rechterweise und Sprechendes.
1 Glückselig sind,
die makellos auf dem Weg (wandeln),
die
in der Zielanweisung Jewes wandeln.
2 Glückselig sind,
die Seine Zeugnisse felsenfest bewahren,
die
Ihm mit ganzem Herzen nachforschen.
3 Arges gar wirken
sie nicht,
in
Seinen Wegen wandeln sie.
4 Du, Du gebotest
Deine Bestimmungen,
sie
sind überaus zu hüten.
5 Dass doch bereitet
werden meine Wege,
um
Dein Gesetz zu hüten.
6 Dann werde ich
nicht beschämt,
wenn
ich auf all Deine Gebote blicke.
7 Ich danke Dir in
der Geradheit des Herzens
beim
Erlernen der Rechterweise Deiner Gerechtigkeit.
8 Deine Gesetze
hüte ich,
Du
wirst mich keinesfalls verlassen.
…
Die gehorsame Beachtung der geliebten
göttlichen Ordnungen ist der Wille und die Freude des Psalmisten. Da er weiß, dass
er darin noch nicht vollendet ist, betet er darum, dass er doch noch alles
erlernen möge, sodass er wahrhaftig makellos wandele.
Auch uns, den Gliedern der Körpergemeinde
Christi (Eph. 1:23), ist das Wort Gottes jeden Willkommens wert
(1. Tim. 4:9). Auch wir strecken uns danach aus, dass zum Beispiel das Folgende
völlige Wirklichkeit bei uns werde: »Habe ein Muster gesunder Worte, die du von
mir gehört hast, im Glauben und in der Liebe, die in Christus Jesus sind. Das
köstliche dir Anvertraute (Evangelium) bewahre durch heiligen Geist, der uns
innewohnt« (2. Tim. 1:13, 14). Mögen wir das dem Apostel Paulus eigens für uns
enthüllte Evangelium (Gal. 1:12; 2:7) sorgfältig bewahren und tun!
9 Worin läutert
ein Jüngling seinen Pfad?
Darin,
dass er sich hütet gemäß Deinem Wort.
10 Mit meinem
ganzen Herzen forsche ich nach Dir,
lass
mich nicht abirren von Deinen Geboten.
11 In meinem Herzen
verwahre ich Dein Sprechendes,
damit
ich nicht Dir gegenüber verfehle.
12 Gesegnet seist
Du, Jewe,
lehre
mich Deine Gesetze.
13 Mit meinen
Lippen erzähle ich
alle
Rechterweise Deines Mundes.
14 An dem Weg
Deiner Zeugnisse habe ich Wonne
wie
über all (Dein) Vermögen.
15 Über Deine
Bestimmungen will ich nachsinnen,
ich
will erblicken Deine Pfade.
16 An Deinen Satzungen
erquicke ich mich,
nicht
vergesse ich Dein Wort.
…
Wie geschieht es, dass ein junger Mann seinen
Lebensweg lauter geht? Indem er sich rein bewahrt gemäß dem Wort Gottes. Das
Wort Jewes nur gibt dem Jüngling Erkenntnis und die rechten Handlungsabsichten
(Spr. 1:4). Was dient den jungen Menschen? Das Wort, wie auch der Apostel
Paulus schreibt: »Alle Schrift ist gottgehaucht und nützlich zur Belehrung, zur
Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in Gerechtigkeit, damit der
Mensch Gottes zubereitet sei, ausgerüstet zu jedem guten Werk« (2. Tim. 3:16,
17).
Das Sprechende (Vers 11) ist das Wort, das zu
uns spricht. Es ist lebendig und spricht ständig zu uns. Jesu Mutter Mirjam
handelte entsprechend Vers elf. Sie bewahrte all die nach wie vor zu ihr
sprechenden Reden Jewes und durchdachte sie in ihrem Herzen (Luk. 2:19, 51).
Im Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld heißt
es: »Das (Saatkorn) auf dem ausgezeichneten Land aber sind die, die das Wort
mit einem edlen und guten Herzen hören, es festhalten und mit Beharrlichkeit
Frucht bringen« (Luk. 8:15). »Wenn jemand Mein Wort bewahrt«, sagte unser Herr
Jesus, »wird er keinesfalls für den Äon den Tod schauen« (Joh. 8:51).
17 Vergelte es
Deinem Diener, so werde ich leben,
und
ich will Dein Wort hüten.
18 Enthülle meine
Augen, und ich will erblicken
die
Wunder aus Deiner Tora (Zielanweisung).
19 Ich bin ein Gast
auf dem Erdland,
verbirg
nicht Deine Gebote vor mir.
20 Verbissen ist
meine Seele in das Verlangen
nach
Deinen Rechterweisen zu aller Zeit.
21 Du schiltst
Vermessene, Verdammte,
die
Abirrenden von Deinen Geboten.
22 Wälze von mir
weg Schmach und Verachtung,
denn
Deine Zeugnisse bewahre ich felsenfest.
23 (Selbst wenn)
auch Fürsten dasitzen und sich gegen mich besprechen,
Dein
Diener sinnt über Deine Gesetze nach.
24 Auch Deine
Zeugnisse sind meine Erquickungen,
die
starken Mannen meines Rates.
…
Jewe möge Seinem Diener reichlich vergelten
(Vers 17), dass jener Sein Wort bewahrt. Dabei bittet der Beter um Enthüllung,
damit er all das Wunderbare aus der Tora erkenne und verstehe. Auch wir bitten
immer wieder um geistliche Weisheit und geistliches Verständnis (Eph. 1:17;
Kol. 1:9).
Nicht der Ratschluss der Gottlosen bringt
Erfolg (Vers 23), sondern die Zeugnisse Jewes sind die einzig richtigen
Ratgeber (Vers 24). Sie verleihen auch die nötige innere Festigkeit und die
Mannhaftigkeit vor dem Feind.
25 Meine Seele
haftet am Staub;
belebe
mich gemäß Deinem Wort.
26 Meine Wege
erzählte ich, und Du antwortetest mir;
lehre
mich Deine Gesetze.
27 Mache, dass ich
den Weg Deiner Bestimmungen verstehe,
und
ich will über (all) Dein Wunderbares nachsinnen.
28 Meine Seele
fließt aus vor Kümmernis;
richte
mich auf gemäß Deinem Wort.
29 Mache, dass der
Weg der Falschheit sich von mir abkehrt,
und
begnade mich mit Deiner Tora (Zielanweisung).
30 Den Weg der
Treue habe ich erwählt,
Deine
Rechterweise sind mir das angemessene Maß.
31 Ich hänge Deinen
Zeugnissen an,
Jewe,
beschäme mich nicht!
32 Auf dem Weg
Deiner Gebote laufe ich,
denn
Du weitest mein Herz.
…
»Meine Seele haftet am Staub« (Vers 25), ja,
an den Erdboden gebunden, ächzen wir in diesem Körper. Nur Gottes Wort richtet
uns auf und lenkt unseren Blick auf unseren Herr Jesus Christus und den Himmel.
»Begnade mich mit Deiner Tora« (Vers 29).
Dies geschieht dem ganzen auserwählten Teil des Volkes, wenn Gott Seine
»Gesetze in ihre Denkart geben und sie in ihre Herzen schreiben« wird (Heb.
8:10), zu Beginn des tausendjährigen Königreichs.
»Du weitest mein Herz« (Vers 32). Ein weites
Herz voller Liebe und Erbarmen bekommt man als Geliebter Jewes (vgl. 2. Kor.
6:11). So bekam auch König Salomo ein breites Herz (1. Kön. 5:9).
33 Weise mir das
Ziel an, Jewe, den Weg Deiner Gesetze,
und
ich will ihn in der Folge davon felsenfest bewahren.
34 Mache, dass ich
verstehe, und ich will Deine Zielanweisung felsenfest bewahren
und
sie hüten mit meinem ganzen Herzen.
35 Lass mich
betreten den Steg Deiner Gebote,
denn
ich habe Gefallen an ihm.
36 Recke mein Herz
zu Deinen Zeugnissen
und
nicht zu eigenen Vorteilen.
37 Mache, dass
meine Augen sich abwenden vom Sehen auf Wahnhaftes,
auf
Deinem Weg belebe mich.
38 Lass Deinem
Diener Dein Sprechendes erstehen,
was
(dazu führt), Dich zu fürchten.
39 Mache, dass
meine Schmach vorübergeht, durch die ich entmutigt bin,
denn
Deine Zurechtbringung ist gut.
40 Siehe, ich
verlange nach Deinen Bestimmungen,
belebe
mich durch Deine Rechtfertigung.
…
Alle Bitten richten sich stets an Jewe. Nur
Er kann sie erfüllen. »So spricht Jewe, dein Erlöser, der heilige Israels: Ich,
Jewe, dein Elohim, bin der dich lehrt, (dir) zum Nutzen, der dich betreten
lässt den Weg, den du gehen sollst« (Jes. 48:17).
41 Deine Huld komme
auf mich, Jewe,
Dein
Retten gemäß Deinem Sprechenden.
42 Und ich antworte
dem mich Schmähenden mit dem Wort,
denn
ich sichere mich in Deinem Wort.
43 Und schirme
nicht ab von meinem Mund gar sehr das Wort der Wahrheit,
denn
auf Deine Rechterweise warte ich.
44 Und ich will
Deine Zielanweisung stets bewahren
für
den Äon und (die weitere Zeit des) Bezeugens.
45 Und ich will
wandeln in der Weite,
denn
Deinen Bestimmungen forsche ich nach.
46 Und ich will
reden von Deinen Zeugnissen vor Regenten,
und
nicht werde ich beschämt.
47 Und ich erquicke
mich an Deinen Geboten,
die
ich liebe.
48 Und ich erhebe
meine Hände zu Deinen Geboten,
die
ich liebe, und will nachsinnen über Deine Gesetze.
…
Auf weitem Raum (Vers 45), nicht eingeengt,
sondern mit großem Freimut wandelt, wer das Wort Jewes und damit den Lauf aller
Dinge und den Sieg Jesu Christi kennt.
Selbst vor Regenten haben die Gläubigen
Israels den Mut, den Herrn zu bezeugen (Vers 46), »denn nicht ihr seid die
Redenden, sondern der Geist eures Vaters ist es, der durch euch spricht« (Mat.
10:19).
Der Lobsänger hat nicht nur Gefallen an den
Geboten und Verlangen danach, sondern er liebt sie (Vers 47), denn sie quillen
aus der Liebe Jewes, sind voll Weisheit und machen ihn glücksselig. Wer nicht
vom Brot allein lebt, sondern von jedem Wort, das durch Gottes Mund ausgeht
(Mat. 4:4), wer wirklich im Wort, dem zu ihm sprechenden, lebt, der liebt es.
49 Gedenke Deines
Wortes an Deinen Diener,
auf
das (auf dessen Erfüllung) Du mich warten (lässt).
50 Dies ist mein
Trost in meiner Demütigung,
dass
Dein Sprechendes (Wort) mich belebt.
51 Vermessene
spotten meiner überaus,
aber
ich strecke mich nicht von Deiner Zielanweisung weg.
52 Ich gedenke
Deiner Rechterweise vom Äon an, Jewe,
und
habe mich (schon) getröstet.
53 Grimm erfasst
mich wegen der Frevler,
die
Deine Tora (Zielanweisung) verlassen.
54 Deine Gesetze
wurden mir zu Psalmliedern
im
Hause meines Verweilens.
55 Ich gedenke in
der Nacht Deines Namens, Jewe,
und
ich will hüten Deine Zielanweisung.
56 Dies wurde mir
(zuteil),
denn
ich bewahre Deine Bestimmungen felsenfest.
…
Trost, Belebung und Freude wurden dem
Psalmisten zuteil, der allezeit des von Jewe zu ihm Gesprochenen – es spricht
ständig zu ihm – gedachte, sodass er zu frohen Psalmliedern fand.
57 Mein (all Dein
Gegebenes) ausgleichendes Teil, Jewe,
so
spreche ich, ist, Deine Worte zu hüten.
58 Ich bestürme
Dein Angesicht mit ganzem Herzen,
sei
mir gnädig gemäß Deinem Sprechenden.
59 Ich überdachte
meine Wege
und
wandte meine Füße zurück zu Deinen Zeugnissen.
60 Ich eile und
zögere nicht,
zu
hüten Deine Gebote.
61 Umstrickungen
der Frevler umgarnen mich,
(aber)
Deine Zielanweisung vergesse ich nicht.
62 Um Mitternacht
stehe ich auf, Dir zu danken
aufgrund
der Rechterweise Deiner Gerechtigkeit.
63 (Ein)
Verbündeter bin ich allen, die Dich fürchten,
und
den Hütern Deiner Bestimmungen.
64 Mit Deiner Huld,
Jewe, ist das Erdland erfüllt;
Deine
Gesetze lehre mich.
…
Die Gabe des Menschen an Jewe schlechthin
(Vers 57) ist, Seinen Worten zu glauben und sie zu tun. »Wer aber Sein Wort
hält, in dem ist die Liebe Gottes wahrhaft vollkommen geworden« (1. Joh. 2:5).
Die eigenen Wege zu überdenken (Vers 59),
legt uns auch Paulus nahe: »Gebt daher Obacht, Brüder, wie ihr genau wandelt,
nicht als Unweise, sondern als Weise« (Eph. 5:15).
Wahre Gemeinschaft können Gläubige nur mit denen
haben, die ebenso wie sie Jewe fürchten (Vers 63).
Mögen auch wir offene Augen dafür haben, dass
das gesamte Erdland mit der Huld Jewes erfüllt ist (Vers 64), mit Seinen
wunderbaren Werken und guten Gaben.
65 Gutes tust Du an
Deinem Diener,
Jewe,
gemäß Deinem Wort.
66 Lehre mich, das
Gute beurteilen (zu können) und Erkenntnis,
denn
ich glaube Deinen Geboten.
67 Ehe ich
gedemütigt wurde, irrte ich,
nun
aber hüte ich Dein Sprechendes.
68 Du bist gut und
tust Gutes;
lehre
mich Deine Gesetze.
69 Vermessene
heften mir Falschheit an;
ich
bewahre Deine Bestimmungen felsenfest mit ganzem Herzen.
70 Ausgelassen wie
Fett ist ihr Herz;
ich
erquicke mich an Deiner Zielanweisung.
71 Es (tut) mir
gut, dass ich gedemütigt bin,
damit
ich Deine Gesetze lerne.
72 Die
Zielanweisung Deines Mundes (tut) mir gut,
mehr
als Tausende von Gold- und Silber(stücken).
…
Gedemütigt zu werden, ist für die Reifung
eines Menschen unabdingbar. Wohl dem, der hinter den ihn Demütigenden den alles
bewirkenden Gott und Vater sieht, der etwas damit bezweckt, dass wir nämlich
von Hochmut und allen daraus entstehenden Irrtümern ablassen und uns dem Wort
der Wahrheit zuwenden. »Wir … wissen, dass Gott denen, die Gott lieben, alles
zum Guten zusammenwirkt, denen, die nach
Seinem Vorsatz berufen sind« (Röm. 8:28).
73 Deine Hände
machten mich und bereiteten mich;
mache,
dass ich verstehe, und ich will Deine Gebote lernen.
74 Die Dich
fürchten, sehen mich und freuen sich,
denn
ich warte auf Dein Wort.
75 Ich erkenne,
Jewe, dass Deine Zurechtbringungen Gerechtigkeit sind
und
Du mich in Treue gedemütigt hast.
76 Es werde (es
erstehe) doch Deine Huld, um mich zu trösten,
gemäß
Deinem zu Deinem Diener Sprechenden.
77 Mögen Deine
Erbarmungen auf mich kommen, und ich werde leben,
denn
Deine Zielanweisung ist meine Erquickung.
78 Die Vermessenen
werden beschämt, denn sie beugten mich in Falschheit;
ich,
ich sinne über Deine Bestimmungen nach.
79 Es kehren um zu
mir, die Dich fürchten
und
Deine Zeugnisse erkennen.
80 Mein Herz werde makellos
in Deinen Gesetzen (aufgrund Deiner Gesetze),
damit
ich nicht beschämt werde.
…
Jewe Elohims Hände erschufen ihn nicht nur
(Vers 73), sondern bildeten auch das Herz des Psalmsängers (Ps. 33:15).
Die Zurechtbringungen Jewes geschehen in
Gerechtigkeit und Treue (Vers 75). »Jede Züchtigung aber scheint uns für die
Gegenwart zwar nicht Freude zu sein, sondern Betrübtheit, hernach aber vergilt
sie denen eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit, die durch sie geübt sind«
(Heb. 12:11).
Der Beter möchte durch die Gesetze Jewes
makellos werden, damit er nicht beschämt werde (Vers 80), und zwar vor den
Menschen, vor allem aber möchte er vor dem Herrn Jesus bei dessen Anwesenheit
nicht zuschanden werden (1. Joh. 2:28).
81 Meine Seele vergeht
nach Deiner Rettung,
ich
warte auf (die Erfüllung) Deines Wortes.
82 Meine Augen
vergehen nach Deinem Sprechenden,
sprechend:
Wann tröstest Du mich?
83 Denn ich werde
wie ein Schlauch im Räucherrauch;
Deine
Gesetze vergesse ich nicht.
84 Wie viele noch
sind der Tage Deines Dieners?
Wann
übst Du Gericht über meine Verfolger?
85 Vermessene
graben mir Gruben,
sie,
die nicht gemäß Deiner Zielanweisung (wandeln).
86 Alle Deine
Gebote sind Treue;
mit
Falschheit verfolgt man mich – hilf mir!
87 Wie wenig, und
sie (hätten mein Leben) nur zum Ende gebracht im Erdland;
ich
aber, ich verlasse Deine Bestimmungen nicht.
88 Belebe mich
gemäß Deiner Huld,
und
ich will hüten das Zeugnis Deines Mundes.
…
Trotz aller Anfeindung hält der Lobsänger am Wort
Jewes fest. Zugleich bittet er aber auch um Rettung und neue Belebung gemäß der
Huld Jewes. Mit Falschheit verfolgt man ihn, und doch: »Glückselig seid ihr,
wenn man euch Meinetwegen schmäht und verfolgt und euch lügnerisch alles Böse
nachsagt« (Mat. 5:11).
89 Für äonisch,
Jewe,
ist
Dein Wort in den Himmeln aufgestellt.
90 Für Generation
und Generation (währt) Deine Treue,
Du
bereitetest das Erdland, und es steht.
91 Auf Deine
Zurechtbringung hin stehen sie (die Himmel und das Erdland) am heutigen Tag,
denn
sie alle sind Deine Diener.
92 Wenn Deine
Zielanweisung nicht meine Erquickung wäre,
dann
(ginge) ich verloren in meiner Demütigung.
93 Für äonisch
vergesse ich Deine Bestimmungen nicht,
denn
in ihnen belebst Du mich.
94 Dein bin ich,
rette mich,
denn
Deinen Bestimmungen forsche ich nach.
95 Die Frevler
harren auf mich, um mich umzubringen;
Deine
Zeugnisse verstehe ich.
96 Ich sehe ein
Enden für alles Vervollständigen;
überaus
weit ist Dein Gebot.
…
Die Bewohner der Himmel und des Erdlands
harren auf ihre Zurechtbringung (Vers 91) durch Christus. Zum Abschluss der
Äonen, bei der Vollendung (1. Kor. 15:24), wird das Vervollständigen zu Ende
geführt sein (Vers 96). In der Vervollständigung der Fristen wird das All in
Christus aufgehauptet werden (Eph. 1:10). Und »die gesamte Vervollständigung
(Gottes) hat ihr Wohlgefallen daran, in Ihm (Christus) zu wohnen und durch Ihn
das All mit Sich auszusöhnen, indem Er durch das Blut Seines Kreuzes Frieden
macht« (Kol. 1:19, 20).
97 Wie liebe ich
Deine Zielanweisung!
Sie
ist mein Nachsinnen den ganzen Tag.
98 Weiser als meine
Feinde macht mich Dein Gebot,
denn
es ist mein für äonisch.
99 Mehr als alle
meine Lehrer erlange ich Klugheit,
denn
Deine Zeugnisse sind mein Nachsinnen.
100 Ich verstehe mehr
als die Ältesten,
denn
ich bewahre Deine Bestimmungen felsenfest.
101 Jedem bösen Pfad
versperre ich meine Füße,
damit
ich Dein Wort hüte.
102 Von Deinen
Zurechtbringungen kehre ich mich nicht ab,
denn
Du, Du weist mir das Ziel an.
103 Wie süß ist Dein
Sprechendes für meinen Gaumen,
mehr
als Honig für meinen Mund.
104 Aufgrund Deiner
Bestimmungen (gewinne) ich Verständnis,
darum
hasse ich jeden Pfad der Falschheit.
…
Gläubige sind weiser als ihre Feinde (Vers
98), insofern böse Menschen sich selbst korrumpieren und folglich kein
Verständnis für das Wort haben (Spr. 28:5).
Gläubige werden auch weiser als ihre Lehrer
(Vers 99). So waren alle Lehrer in der Weihestätte über das Verständnis des
zwölfjährigen Jesus und Seine Antworten außer sich vor Staunen (Luk. 2:47).
105 Dein Wort ist
meines Fußes Leuchte
und
Licht meinem Steg.
106 Ich habe
geschworen und will es bestätigen,
die
Rechterweise Deiner Gerechtigkeit zu hüten.
107 Ich bin überaus
gedemütigt,
Jewe,
belebe mich gemäß Deinem Wort.
108 An den willig
(Ausgesprochenen) meines Mundes
habe
doch Wohlgefallen, Jewe,
und
Deine Rechterweise lehre mich.
109 Meine Seele
liegt stets (zu Dir erhoben) auf meiner Handfläche,
und
Deine Zielanweisung vergesse ich nicht.
110 Frevler stellten
ein Klappnetz gegen mich auf,
aber
ich verging mich nicht, weg von Deinen Bestimmungen.
111 Du (gabst) mir
Deine Zeugnisse als Losteil für äonisch,
denn
sie sind die Wonne meines Herzens.
112 Ich strecke mein
Herz (zu Deinen Zeugnissen) aus,
um
als Folge davon Deine Gesetze für äonisch zu tun.
…
Mögen alle Gläubigen nicht fleischgemäß
wandeln, sondern geistgemäß, Licht für ihren Weg aus dem Wort beziehend (Spr.
6:23; 2. Tim. 3:16; 2. Pet. 1:19). Wer Jesus hat, hat das Licht (Joh. 1:9;
8:12).
Auch
unsere Seele (unser Bewusstsein) sei nicht niedergedrückt im Blick nach unten
auf die Finsternis dieser Welt, sondern sie sei allezeit nach oben gerichtet
(Vers 109), Gott verherrlichend zu Ihm hin erhoben.
Ja, das Wort ist die Wonne unseres Herzens
(Vers 111 + 112); wer darauf ausgerichtet ist, wer im Wort lebt, der wird es
auch tun, und dies in den kommenden Äonen in vollkommener Weise.
113 Doppelherzige
hasse ich,
aber
Deine Zielanweisung liebe ich.
114 Meine Bergung
und mein Beschützer bist Du,
auf
Dein (erlösendes) Wort warte ich.
115 Kehrt euch ab
von mir, ihr Boshaften,
und
ich will die Gebote meines Elohim felsenfest bewahren.
116 Stütze mich
gemäß Deinem Sprechenden, und ich werde leben,
und
beschäme mich nicht, weg von meiner Sicht (Zuversicht).
117 Labe mich, so
werde ich gerettet,
und
ich beachte Deine Gesetze stets.
118 Du (machst zu)
Leichtgewichten alle, die von Deinen Gesetzen abirren,
denn
(in) Falschheit (besteht) ihr Trügen.
119 Du lässt alle
Frevler des Erdlands als Schlacken aufhören,
daher
liebe ich Deine Zeugnisse.
120 Aufgrund Deines
(mich) Ängstigenden erschaudert mein Fleisch,
und
aufgrund Deiner Zurechtbringungen fürchte ich (mich).
…
Die Sicht der Gläubigen, ihre Zuversicht
(Vers 116), ihre Erwartung lässt sie niemals zuschanden werden, denn Gott
erfüllt Seine Verheißungen (Röm. 5:5).
Der Psalmsänger fürchtet sich vor Jewe (Vers
120), insofern zu Recht, als auch unser Herr Jesus Christus sagt: »Fürchtet
euch nicht vor denen, die den Körper töten, danach aber nichts mehr darüber
hinaus zu tun vermögen. Ich werde euch nun anzeigen, wen ihr fürchten sollte:
Fürchtet den, der Vollmacht hat, nach dem Töten auch in die Gehenna zu werfen.
ja, Ich sage euch: Diesen fürchtet!« (Luk. 12:4, 5).
121 Ich übe Recht
und Gerechtigkeit,
nimmer
überlässt Du mich den mich Erpressenden.
122 Bürge Deinem
Diener zum Guten,
nicht
mögen Vermessene mich erpressen.
123 Meine Augen sind
alldahin (geschwunden beim Ausschauen)
nach
Deiner Rettung
und
nach dem Sprechenden Deiner Gerechtigkeit.
124 Tue Deinem
Diener gemäß Deiner Huld,
und
Deine Gesetze lehre mich.
125 Dein Diener bin
ich, lehre mich verstehen,
damit
ich Deine Zeugnisse erkenne.
126 Es ist die Zeit
für Jewe, zu handeln;
sie
(die Vermessenen) zerbröckeln Deine Zielanweisung.
127 Darum liebe ich
Deine Gebote
mehr
als Gold und mehr als Gleißendes.
128 Darum begradige
ich alle Bestimmungen in allem
(wenn
jemand sie verbiegt),
jeden
Pfad der Falschheit hasse ich.
…
Der Psalmist bat um die Huld Jewes (Vers
124). Diese war vom Tun der Gesetze abhängig (Mat. 7:21). Unter den Gesetzen
ist nicht das Gesetz des Mose, die Tora, die Zielanweisung des Mose zu
verstehen; hebr. ChQ, punktiert ChoQ,
leitet sich von »meißeln« ab und stellt damit die unauslöschlich in Fels
gemeißelte Linienführung dar, praktisch alles, was – nicht nur in der Tora – zu
tun geboten ist.
Um geistliches Verständnis beten auch wir
immer wieder (Eph. 1:17; Kol. 1:9).
129 Wunderbar sind
Deine Zeugnisse,
darum
bewahrt sie meine Seele felsenfest.
130 Das Eingehen in
Deine Worte erleuchtet,
gibt
den (Deinen Worten) Zugänglichen Verständnis.
131 Ich reiße meinen
Mund (weit) auf und will schnappen,
denn
nach Deinen Geboten verlangt mich.
132 Wende Dich zu
mir und sei mir gnädig
gemäß
dem Recht für die, die Deinen Namen lieben.
133 Bereite meine
Schritte durch Deine Sprechenden,
und
gib nicht Macht über mich irgendeinem Ichhaften.
134 Kaufe mich los
von Erpressung durch Menschen,
und
ich will Deine Bestimmungen hüten.
135 Dein Angesicht
erleuchte Deinen Diener,
und
lehre mich Deine Gesetze.
136 Wasserbäche
strömen hinab aus meinen Augen,
darüber,
dass man Deine Zielanweisung nicht hütet.
…
Die dem aaronitischen Segen entsprechende
Bitte (4. Mose 6:25), dass Jewe das Angesicht Seines Dieners erleuchten möge
(Vers 135), wurde den Treuen erfüllt, den Tätern der Tora, und uns heute, wenn
wir in das Angesicht Jesu Christi schauen; dann gestaltet Er uns um in Sein
Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit (2. Kor. 3:18) und leuchtet uns der Lichtglanz
der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes auf (2. Kor. 4:6).
Eines Tages, im Königreich Israels, wird man
nicht mehr sagen: »Lehre mich Deine Gesetze« (Vers 135); denn »dann wird
keinesfalls ein jeder seinen Mitbürger und ein jeder seinen Bruder belehren
wollen und sagen: Erkenne den Herrn! Denn alle werden mit Mir vertraut sein,
vom Kleinen bis zum Großen unter ihnen« (Heb. 8:11; Jer. 31:34).
Auch unseren Augen entströmen Wasserbäche
darüber (Vers 136), dass die Menschen Gottes Wort nicht hören wollen und sogar
Gläubige es wenig beachten. Paulus schluchzt über die Gläubigen, die Feinde des
Kreuzes sind, weil sie noch Wert auf ihr Fleisch legen, das aber doch
mitgekreuzigt und schmählich abgetan ist (Phil. 3:18, 19; Röm. 6:6).
137 Gerecht bis Du,
Jewe,
und
gerade sind Deine Zurechtbringungen.
138 Du entsendest
gebietend die Gerechtigkeit Deiner Zeugnisse
und
(Deine) überaus (große) Treue.
139 Mein Eifer
bezähmt mich (erfährt einen Dämpfer),
denn
meine Bedränger haben Deine Worte vergessen.
140 Überaus
durchläutert ist Dein Sprechendes,
und
Dein Diener liebt es.
141 Gering bin ich
und verachtet,
(aber)
Deine Bestimmungen vergesse ich nicht.
142 Deine
Rechtfertigung ist eine Gerechtigkeit für äonisch,
und
Deine Zielanweisung ist Wahrheit.
143 Bedrängendes und
Einengendes fanden mich,
(doch)
Deine Gebote sind meine Erquickungen.
144 Gerechtigkeit
sind Deine Zeugnisse für äonisch;
mache,
dass ich sie verstehe, und ich werde leben.
…
Mögen auch wir die lebendigen Worte unseres
Herrn Jesus Christus, besonders die, die Er durch Paulus zu uns spricht, lieben
(Vers 140) und darin leben.
Der Psalmsänger möchte die Zeugnisse Jewes
verstehen, damit er lebe (Vers 144). Die Worte Jesu Christi sind Geist und sind
Leben (Joh. 6:63), und wer danach handelt, wird für die Äonen leben.
145 Ich rufe von
ganzem Herzen: Antworte mir, Jewe!
Ich
will Deine Gesetze felsenfest bewahren.
146 Ich rufe Dich
an, rette mich,
und
ich will Deine Zeugnisse hüten.
147 Ich komme der
Morgendämmerung zuvor und will um Rettung rufen,
ich
warte auf Deine Worte.
148 Meine Augen
kommen den Nachtwachen zuvor,
um
über Deine Sprechenden nachzusinnen.
149 Höre meine
Stimme gemäß Deiner Huld,
Jewe,
gemäß Deiner Zurechtbringung belebe mich.
150 Einen Anschlag
planende Verfolger nahen,
von
Deiner Zielanweisung sind sie fern.
151 Nahe bist Du,
Jewe,
und
all Deine Gebote sind Wahrheit.
152 Längst habe ich
aus Deinen Zeugnissen erkannt,
dass
Du sie für äonisch gründetest.
…
Auch unser Herr Jesus betete einst früh am
Morgen, als es noch Nacht war (Mark. 1:35), und ein andermal die ganze Nacht
hindurch (Luk. 6:12). Und auch Ihm nahte sich eine einen Anschlag planende
Schar, geführt von dem Verräter Judas Iskariot (Mat. 26: 46, 47). Aber in allem
ist und bleibt es so: »Der Herr ist nahe« (Phil. 4:5), auch Seinem Volk Israel
(Vers 151; 5. Mose 4:7).
Für die Äonen sind die Zeugnisse Jewes
gemacht (Vers 152; Pred. 3:14). »Entsprechend dem Vorsatz der Äonen, den Er in
Christus Jesus, unserem Herrn, gefasst hat« (Eph. 3:11), führt Er alles durch.
Übrigens: Die Zeugnisse Jewes umfassen Sein
Wort, all Sein Handeln und Seine Werke. Seine Zeugnisse zeugen Erkenntnisse und
werden Israel (gewissermaßen) wiederzeugen (1. Pet. 1:3), in dem Sinne, wie
Paulus die Korinther und Philemon durch das Evangelium gezeugt hat (1. Kor.
4:15; Philem. 10).
153 Siehe meine
Demütigung und befreie mich,
denn
Deine Zielanweisung vergesse ich nicht.
154 Streite meinen
Wortstreit und erlöse mich,
belebe
mich, (indem Du mich) zu Deinem Sprechenden hin (neigst).
155 Rettung ist fern
von den Frevlern,
denn
Deinen Gesetzen forschen sie nicht nach.
156 Deiner
Erbarmungen sind viele, Jewe,
gemäß
Deinen Zurechtbringungen belebe mich.
157 Viele sind der
mich Verfolgenden und mich Bedrängenden,
aber
ich strecke mich nicht von Deinen Zeugnissen weg.
158 Ich sah
Verräter, und ich ekelte mich,
weil
sie Dein Sprechendes nicht hüteten.
159 Siehe, dass ich
Deine Bestimmungen liebe,
Jewe,
gemäß Deiner Huld belebe mich.
160 Das Haupt Deines
Wortes ist Wahrheit,
und
für äonisch ist alle Zurechtbringung deiner Gerechtigkeit.
…
Gottes Gerichte sind gerecht und bringen
zurecht (Vers 156). Die Züchtigungen Gottes dienen den Gläubigen zum Besten
(Röm. 5:3 - 5; Heb. 12:11; Jak. 5:11).
Verfolgungen (Vers 157) sind den Gläubigen
bis heute nicht fremd: »Aber auch alle, die fromm leben wollen in Christus
Jesus, werden verfolgt werden« (2. Tim. 3:12), sodass auch wir bitten, »dass
wir vor ungehörigen und bösen Menschen geborgen werden« (2. Thess. 3:2).
»Das Haupt Deines Wortes ist Wahrheit« (Vers
160), das alles Bestimmende und Kennzeichnende des Wortes ist Wahrheit. Unser
Herr Jesus Christus bat im Hinblick auf Seine Jünger: »Heilige sie in der
Wahrheit. Dein Wort ist Wahrheit« (Joh. 17:17), ja Er Selbst ist die Wahrheit
(Joh. 14:6), Er ist durch und durch wahr.
Während der Äonen geschieht alle
Zurechtbringung in Gerechtigkeit (Vers 160). Nach den Äonen, »bei der
Vollendung« (1. Kor. 15:24), werden alle zurechtgebracht sein. Die Sünde wird
zum abschließenden Zeitraum der Äonen keinen Platz mehr haben (Heb. 9:26).
161 Fürsten
verfolgen mich ohne Grund,
doch
vor Deinen Worten fürchtet sich mein Herz.
162 Ich bin voll
Wonne über Dein Sprechendes
wie
einer, der große Beute findet.
163 Falschheit hasse
ich und betrachte sie als Gräuel;
Deine
Tora (Zielanweisung) liebe ich.
164 Siebenmal am Tag
lobe ich Dich
aufgrund
der Zurechtbringungen Deiner Gerechtigkeit.
165 Viel Frieden
haben die, die Deine Zielanweisung lieben,
für
sie gibt es kein Straucheln.
166 Sicht
(Zuversicht) habe ich auf Deine Rettung, Jewe,
und
Deine Gebote tue ich.
167 Meine Seele
hütet Deine Zeugnisse,
und
ich liebe sie überaus.
168 Ich hüte Deine
Bestimmungen und Deine Zeugnisse,
denn
all meine Wege sind Dir gegenwärtig.
…
Auch unser Herr Jesus wurde grundlos gehasst
(Vers 161), anders gesagt: Diese prophetischen Worte erfüllten sich an Ihm.
Ja, eine Wonne (Vers 162; vgl. Jer. 15:16)
sind uns die von überströmender Gnade geprägten Worte Christi, die durch den
Apostel Paulus zu uns sprechen.
Die Gottes Wort lieben, straucheln nicht
(Vers 165), sie halten sich an das Wort und sündigen folglich nicht.
Alle unsere Wege sind Gott gegenwärtig (Vers
168). »Es gibt keine Schöpfung, die vor Seinen Augen nicht offenbar ist. Alles
aber ist nackt und entblößt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft geben
müssen« (Heb. 4:13).
169 Mein Jubel naht
Deinem Angesicht, Jewe,
gemäß
Deinem Wort lehre mich verstehen.
170 Mein Rufen um
Gnade kommt vor Dein Angesicht;
gemäß
Deinem Sprechenden beschütze mich.
171 Meine Lippen
sprudeln Lob,
denn
Du lehrst mich Deine Gesetze.
172 Meine Zunge
antwortet Dein Sprechendes (mit Deinem Sprechenden),
denn
all Deine Gebote sind Gerechtigkeit.
173 Deine Hand sei
(bereit), mir zu helfen,
denn
Deine Bestimmungen erwählte ich.
174 Mich verlangt nach
Deiner Rettung, Jewe,
denn
Deine Zielanweisung ist meine Erquickung.
175 Meine Seele lebt
und lobt dich,
und
Deine Zurechtbringungen helfen mir.
176 Ich habe mich
vergangen wie ein verlorenes Lamm;
suche
Deinen Diener (auf), denn Deine Gebote vergesse ich nicht.
»Lehre mich verstehen« (Vers 169). Dieser
Bitte entsprechend empfiehlt der Apostel Jakobus: »Wenn aber jemandem von euch
Weisheit fehlt, so erbitte er sie von Gott, der allen großmütig gibt und keine
Vorwürfe macht, und es wird ihm gegeben werden« (Jak. 1:5). Mögen auch wir
nicht nachlassen, immer wieder um geistliche Weisheit und geistliches
Verständnis zu beten (Eph. 1:17; Kol. 1:9).
Wenn wir beten und antworten (Vers 172),
sollten wir dem, der zu uns spricht, durchaus mit Seinen eigenen, siebenfach
geläuterten Worten, Worten voll Geist und Leben, Worten der Wahrheit,
antworten, mit gottgehauchten biblischen Begriffen, wie der Apostel Paulus
anmahnt: »Habe ein Muster gesunder Worte, die du von mir gehört hast« (2. Tim.
1:13).
Nur wer sich an Gottes Wort hält, dessen
Seele wird leben (Vers 175), derzeit in getroster und freudiger Erwartung und
sodann in den beiden kommenden Äonen.
Was der Psalmsänger von sich sagt, dass er
sich nämlich vergangen habe wie ein verlorenes
Lamm (Vers 176), schließt ganz Israel ein, zumal unser Herr Jesus sagte:
»Geht … zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel« (Mat. 10:6) und alle
irregingen (Jes. 53:6). Doch der Apostel Petrus darf den Gläubigen seines
Volkes sagen: »Denn Verirrte wart ihr, wie Schafe, nun aber habt ihr euch zu
dem Hirten und Aufseher eurer Seelen umgewandt« (1. Pet. 2:25). Denn ebenso wie
der Mann, der hundert Schafe hat und eins von ihnen verliert, die
neunundneunzig in der Wildnis zurücklässt und das verlorene sucht, so sucht
Jewe auch die Seinen auf.
Zum Schluss: Nicht nur siebenmal am Tag (Vers
164) mögen wir den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus verherrlichen,
sondern unser ganzer Wandel und Dienst sei aufgrund der uns gewährten
überströmenden Gnade ein einziger Dank und eine einzige Anbetung – zum Lobpreis
seiner Herrlichkeit!
Vorbemerkung zu den Psalmen 120 bis 134:
Diese
15 Psalmen tragen alle die Überschrift »(Ein) Lied der Hinaufsteigenden«, womit
die zu den Festen nach Jerusalem hinaufsteigenden Anbeter gemeint sind (vgl.
Ps. 122:1, 4).
Psalm 120
(Ein) Lied der
Hinaufsteigenden
1 Zu Jewe rufe ich
in meiner Bedrängnis,
und
Er hat mir (schon) geantwortet.
2 Jewe, beschütze
meine Seele vor den Lippen der Falschheit,
vor
der Zunge des Trugs.
3 Was gibt Er
(Jewe) dir, und was fügt Er dir hinzu,
(du)
Zunge des Trugs?
4 Gewetzte Pfeile
eines Mächtigen
samt
Glutkohlen der Ginster!
5 Wehe mir, dass
ich in Mesech verweile,
dass
ich wohne bei den Zelten Kedars.
6 Viel (zu lange)
ist's ihr, meiner Seele,
dass
sie bei denen wohnte, die den Frieden hassen.
7 Ich bin (voll)
Frieden,
so
denn ich aber rede, sind sie für Streit.
Der Psalmsänger sehnt sich nach Jerusalem. Er
verweilte lange im Ausland, einige Zeit in Mesech, einem Gebiet südöstlich des
Schwarzen Meeres (1. Mose 10:2; 1. Chron. 1:5), einige Zeit in Kedar im Norden
Arabiens (1. Mose 25:13; 1. Chron. 1:29).
Psalm 121
(Ein) Lied für
Hinaufsteigende
1 Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.
Woher
wird meine Hilfe kommen?
2 Meine Hilfe
kommt von Jewe,
der
die Himmel und das Erdland gemacht hat.
3 Nicht gebe Er
deinen Fuß zum Gleiten,
nicht
schlummere dein Hüter.
4 Siehe, nicht
schlummert und nicht schläft Er,
der
Hüter Israels.
5 Jewe ist dein
Hüter,
Jewe
ist dein Schutz über deiner rechten Hand.
6 Am Tag wird dich
die Sonne nicht schlagen
noch
der Mond in der Nacht.
7 Jewe hütet dein
Herausgehen und dein Hineinkommen
von
nun an bis zum Äon.
Von keinem der Berge kommt Hilfe für Israel. Bergung
und Schutz, Hilfe und Rettung kommen allein von Jewe, dem Elohim Israels. »Er Selbst hat versichert: Keinesfalls würde Ich dich
preisgeben noch je dich verlassen (1. Mose 28:15; 5. Mose 31:6). Daher sind wir
ermutigt zu sagen: Der Herr ist mein Helfer, und ich werde mich nicht fürchten,
was mir ein Mensch auch antun wird (Ps. 118:6)« (Heb. 13:5). »Fürchte dich
nicht, Ich, Ich helfe dir« (Jes. 41:13).
Die Sonne wird den nach Jerusalem
Hinaufsteigenden und das zukünftige Israel nicht schlagen (Jes. 49:10; Off.
7:16). »Gesegnet bist du bei deinem Hineinkommen, und gesegnet bist du bei
deinem Hinausgehen« (5. Mose 28:6). Das war den Frommen Israels aufgrund der
unter ihnen wirkenden Kräfte des Königreichs verheißen und wird dem
wiedergeborenen Volk in den kommenden Äonen vollends erfüllt werden.
Psalm 122
(Ein) Lied der
Hinaufsteigenden. Von David.
1 Ich freute mich
inmitten derer, die zu mir sprachen:
Zum
Hause Jewes gehen wir!
2 (Dann) standen
unsere Füße
in
Deine Toren, Jerusalem.
3 Jerusalem, (du,)
gebaut als Stadt,
die
in sich zusammenverbunden (fest gefügt, kompakt) ist,
4 wohin die Stämme
hinaufsteigen, die Stämme Jes,
ein
Zeugnis für Israel, um den Namen Jewes zu bekennen.
5 Denn dort stehen
Throne zur Zurechtbringung,
Throne
des Hauses David.
6 Erfragt
(bittend) Frieden für Jerusalem;
die
dich lieben, werden unbekümmert sein.
7 Friede sei in
deiner Umwappnung (deinen Bollwerken),
Unbekümmertsein
in deinen Hochburgen.
8 Um meiner Brüder
und meiner Gefährten willen
will
ich rufen: Friede sei mit dir!
9 Um des Hauses
Jewes, unseres Elohim, willen
will
ich Gutes für dich suchen.
Jerusalem, die Sehnsucht aller Juden, die
Wohnstätte Jewes, die heilige Stadt! Dreimal im Jahr hatten alle erwachsenen
Männer vor dem Angesicht Jewes, des Herrn, in Jerusalem zu erscheinen (2. Mose
23:17), zum Fest der ungesäuerten Brote, zum Fest der Erstlingsfrüchte
(Pfingsten) und zum Laubhüttenfest.
Wann wird Frieden in Jerusalem einkehren? Wir
schreiben das Jahr 2013 n. Chr. Frieden wird erst mit der Wiederkunft Jesu, des
Messias, einkehren. Er wird den Frieden wie einen Strom zu Jerusalem hin
ausstrecken (Jes. 9:6; 54:10, 13; 60:17; 66:12; Hes. 34:25). Bis dahin werden
sich alle Nationen, die diese Taumelschale und diesen Stein hochstemmen willen,
wund reißen, und alle Nationen werden sich gegen diese Stadt versammeln (Sach.
12:2, 3; Mich. 4:11; Off. 16:16).
Psalm 123
(Ein) Leid der
Hinaufsteigenden
1 Zu Dir hebe ich
meine Augen auf,
der
in den Himmeln (Seinen) Sitz hat.
2 Siehe, wie die Augen
der Diener zur Hand ihres Herrn hin,
wie
die Augen der Magd zur Hand ihrer Herrin hin,
so
(blicken) unsere Augen zu Jewe, unserem Elohim,
bis
Er uns gnädig ist.
3 Sei uns gnädig,
Jewe, sei uns gnädig,
denn
reichlich sind wir mit Verachtung gesättigt.
4 Reichlich ist
sie, unsere Seele, gesättigt
mit
dem Hohnlachen der Sorglosen,
mit
der Verachtung der Stolzen.
Hohn und Spott, Verfolgung und Tod erfahren
die Israeliten (Ps. 44:23). Ihr einziger Helfer ist Jewe, allmächtig und in den
Himmeln thronend; zu Ihm blicken sie auf, von Ihm erbitten sie die Rettung vor
ihren Feinden (Luk. 1:74). Jene damals baten angesichts des Tempels darum,
begnadet zu werden; in der Endzeit werden sie den Namen Jesu anrufen (Röm.
10:9; Jes. 28:16; Joel 3:5).
Gläubige leben in der Erwartung des Messias,
und, da die Erwartung nicht zuschanden werden lässt, in Zuversicht. Ihre
Erwartung, in Jesus begnadet zu werden, gründet sich auf die Auferstehung Jesu
aus den Toten, wie Petrus den Gläubigen schrieb: »Gesegnet sei der Gott und
Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns wiedergezeugt hat nach Seiner
großen Barmherzigkeit zu einer lebendigen Erwartung durch die Auferstehung Jesu
Christi aus den Toten« (1. Pet. 1:3). Da Er lebt, werden auch sie leben.
»Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen
Heiligen! Amen!"« (Off. 22:21).
Psalm 124
(Ein) Lied der
Hinaufsteigenden. Von David.
1 Wenn nicht Jewe
für uns gewesen wäre
–
so spreche doch Israel –,
2 wenn nicht Jewe
für uns gewesen wäre,
als
Menschen wider uns aufstanden,
3 dann hätten sie
uns lebendig verschlungen
im
Entbrennen ihres Zorns gegen uns,
4 dann hätten die
Wasser uns überspült,
ein
wirbelnder Bach wäre über unsere Seele hinübergegangen,
5 dann wäre er
über unsere Seele hinübergegangen,
ja
die überwallenden Wasser.
6 Gesegnet sei
Jewe,
der
uns nicht als ein Fressen für ihre Zähne dahingab.
7 Unsere Seele
entkam wie ein Vogel aus dem Klappnetz der Fallensteller.
Das
Klappnetz ist durchbrochen, und wir, wir entkamen.
8 Unsere Hilfe
(steht) im Namen Jewes,
der
die Himmel und das Erdland gemacht hat.
Jewe ist für Israel. Die Gründe dafür liegen
allein bei Ihm Selbst: Er hat dieses Volk auserwählt, Er ist voller Erbarmen,
Er rettet sie um Seines Namens willen (das bedeutet, dass man Ihn erkenne). Und
auch dies weiß David: Die Hilfe – wo und wie und wann sie geschehe – ist einzig
Jewes Entscheidung.
Wir heute sagen: »Wenn Gott für uns ist, wer
kann wider uns sein? Er, der doch Seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern
Ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte Er uns nicht auch mit Ihm dies
alles in Gnaden gewähren?« (Röm. 8:31, 32).
Eine Bezugnahme des Psalms auf eine bestimmte
historische Situation ist nicht erkennbar; er gilt ganz allgemein für Israel,
besonders aber in der Endzeit: Wenn Jesus nicht für Israel wäre, würde Er sie
nicht durch die sieben Jahre der Zornesgerichte Gottes und die große Drangsal
hindurchbringen. Wenn Jesus dann aber wiedergekommen ist und Sein Königreich
aufgerichtet hat, dann werden sie dieses Loblied von ganzem Herzen singen:
»Wenn Jewe nicht für uns gewesen wäre …«
Psalm 125
(Ein) Lied der
Hinaufsteigenden
1 Die sich in Jewe
sichern, sind wie der Berg Zion,
der
nicht gleitet, der für äonisch seinen Sitz hat.
2 Jerusalem –
Berge umgeben sie ringsum;
so
ist Jewe rings um Sein Volk von nun an bis zum Äon.
3 Denn nicht ruht
der (Macht ausübende) Stecken (Zepter)
des
Frevlers auf dem Losteil der Gerechten,
damit
die Gerechten nicht im Argen (Arges beabsichtigend) ihre Hand ausstrecken.
4 Tue Gutes, Jewe,
den Guten
und
den in ihren Herzen Geraden.
5 Aber die sich
nach gewundenen (Wegen) Reckenden –
Jewe
lässt sie gehen samt denen, die Ichhaftes wirken.
Friede
sei auf Israel!
Der Lobsänger hat das völlige Vertrauen – unerschütterlich
wie der Berg Zion –, dass er in Jewe geborgen ist. Ebenso wie Jerusalem von
Bergen umgeben ist, so umhegt Jewe Sein
Volk bis hinein in den Äon des Königreichs.
Die Frevler erkennen den Weg des Friedens
nicht (Jes. 59:8). Sie (ob Einzelne oder eine Besatzungsmacht) herrschten mit
Gewalt, aber nicht für Dauer (Vers 3). Denn sonst könnte ihr übles Beispiel
sogar die Gläubigen verführen, Arges mit Argem zu vergelten. Möge dies nicht
geschehen (Röm. 12:17, 21)!
Friede sei auf Israel – dem Israel der
Auswahl.
Dies ist auch der Herzenswunsch des Paulus,
der in Galater 6:16 schreibt: »Und alle, die nach dieser Richtschnur die
Grundregeln befolgen wollen, auf sie komme Friede und Erbarmen, auch auf das
Israel Gottes!«
Friede für Israel – das ist auch unser Gebet.
Mit dem zweiten Kommen jesu zu Seinem, Volk wird dieses Gebet erhört.
Psalm 126
(Ein) Lied der
Hinaufsteigenden
1 Wenn Jewe die
Gefangenen Zions zurückkehren lässt, werden wir wie Träumende.
2 Dann wird unser Mund
mit Heiterkeit erfüllt
und
unsere Zunge mit Jubel.
Dann
sprechen sie in den Nationen:
Jewe
hat Großes getan mit diesem (Volk).
3 Jewe tat Großes
im Tun mit uns,
wir
wurden Erfreute.
4 Lass
zurückkehren, Jewe, unsere Gefangenen
wie
die Ufer im Negev (die Wellen zurückwerfen).
5 Die mit Tränen
säen,
werden
mit Jubel ernten.
6 (Hinaus)
wandelnd geht und weint, der den Samenbeutel trägt,
(heim)
kommend kommt in Jubel, der seine Ährenbündel trägt.
Wann auch immer eine Gefangenschaft Israels,
eine Verschleppung oder Fremdherrschaft beendet wurde, war die Freude groß.
Israel wird diesen Psalm erst nach der dreieinhalbjährigen großen Drangsal,
also der zweiten Hälfte des letzen Jahrsiebeners (Mat. 24:21; Dan. 9:24, 27),
wieder singen. Die Freude des neuen Äons wird auf ihrem Haupt sein (Jes.
35:10). Und die Nationen erkennen, dass Elohim mit Israel ist (Sach. 8:23).
Jesus verhieß: »Glückselig, die ihr nun
jammert; denn ihr werdet lachen« (Luk. 6:21).
»Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten«
– ein herrlicher Zuspruch für alle Gläubigen aller Zeiten! Auch unser Herr
Jesus Christus ging diesen Weg: durch Leiden zur Freude. Und was uns angeht:
»Das augenblickliche Leichte unserer Drangsal bewirkt für uns eine alles
überragende und zum Überragenden führende äonische Gewichtigkeit der
Herrlichkeit« (2. Kor. 4:17).
Psalm 127
(Ein) Lied der
Hinaufsteigenden. Von Salomo.
1 Wenn Jewe nicht
das Haus erbaut,
so
mühen sich seine Erbauer an ihm wahnhafterweise.
Wenn
Jewe nicht die Stadt hütet,
so
wacht der Wächter wahnhafterweise.
2 Wahnhaft ist es
für euch (Ungläubige), früh aufzustehen,
mit
dem (ausruhenden) Hinsetzen zu verziehen,
das
in Betrübnissen (in Mühsal) (erworbene) Brot zu essen,
(denn)
so (ist's): Er (Jewe) gibt's Seinem Freund (im) Schlaf (oder: Er gibt Seinem
Freund Veränderung (das erforderliche Neue).
3 Siehe, Söhne
sind ein Losteil Jewes,
ein
Lohn ist die Frucht des Bauches.
4 Wie Pfeile in
der Hand eines Mächtigen,
so
sind die Söhne der Jugendzeiten.
5 Glückselig der
Mächtige, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt hat!
Sie
werden nicht beschämt, wenn sie im Tor mit den Feinden reden.
Wenn Jewe das Haus nicht erbaut (dabei darf
auch an das Haus Jewes, den Tempel, gedacht werden), die Stadt nicht bewacht
und den Broterwerb nicht wohlwollend begleitet, etwa der Saat keinen Regen
gibt, so ist alles menschliche Bemühen vergeblich. Es ist ein Wahn zu meinen,
ohne Gott etwas Bleibendes oder Sicheres zu erreichen.
Dieser Psalm führt uns die Ohnmacht des
Menschen und die Allmacht Gottes vor Augen. Folglich sagen die Verständigen:
»So der Herr will und wir leben, werden wir dies oder jenes tun« (Jak. 4:15).
An Gottes Segen ist alles gelegen!
Dies gilt auch in Bezug auf Nachkommen.
Israel sind ohnehin viele Kinder verheißen (1. Mose 12:2). Sie sind ein
Geschenk Gottes und waren in Israel ein Lohn für die, die Jewe fürchteten.
Viele Söhne stärkten die Verhandlungsposition im Tor, wo Rechtsangelegenheiten
verhandelt, entschieden und beurkundet wurden.
Psalm 128
(Ein) Lied der
Hinaufsteigenden
1 Glückselig ist
jeder, der Jewe fürchtet,
der
in Seinen Wegen wandelt.
2 (Den Ertrag) der
Mühe deiner Hände, wenn du ihn isst –
glückselig
bist du und gut ist's dir.
3 Deine Frau ist
wie ein fruchtbarer Rebstock im Innern deines Hauses,
deine
Söhne sind wie Setzlinge des Ölbaums rings um deinen Tisch.
4 Siehe! Denn so
wird der Mächtige gesegnet,
der
Jewe fürchtet.
5 Jewe segnet dich
von Zion aus,
damit
du das Gute (Wohlergehen) Jerusalem sehest alle Tage deines Lebens
6 und sehest die
Söhne deiner Söhne.
Friede
sei auf Israel!
Jewe wohnt auf Zion, dem Berg, auf dem der
Tempel steht, und segnet von dort aus diejenigen, die Ihn fürchten, Ihm also
gehorchen, in Seinen Wegen wandeln und Seine Gebote tun. Anders gesagt: »Suchet
nun zuerst das Königreich und seine Gerechtigkeit, und man wird euch dies alles
hinzufügen« (Mat. 6:33).
Der Segen für Israel ist auf die Erde bezogen
und umfasst das politische Wohlergehen Jerusalems wie auch das familiäre des
Gläubigen.
Auch wir erfahren hier auf Erden unseres
Gottes und Vaters Fürsorge und Treue (Gal. 6:16; Phil. 4:9), doch unsere
Segnungen sind auf den Himmel bezogen, zum Beispiel die Rechtfertigung, die
Versöhnung, die Versiegelung (Eph. 1:13), der unaufhebbare Gnadenstand (Röm.
8:30; Eph. 2:8), das äonische Leben inmitten der Überhimmlischen (Eph. 1:3;
2:6).
Wohl sind die in Vers drei als Setzlinge des
Ölbaums bezeichneten Söhne die eines Jewe treuen Mannes, dennoch möchte ich
anklingen lassen, dass die Auswahl aus den Söhnen Israels einst den Ölbaum,
nämlich das auf der ganzen Erde Licht und Geist gebende Israel darstellen wird
(Röm. 11:24).
Psalm 129
(Ein) Lied der
Hinaufsteigenden
1 Viele Male
bedrängen sie mich von meinen Jugendzeiten an
–
so spreche doch Israel –,
2 viele Male
bedrängen sie mich von meinen Jugendzeiten an,
aber
auch so ist's: Sie überwinden mich nicht.
3 Auf meinem
gebeugten Rücken pflügen Pflügende (Frevler),
sie
ziehen lange Pflugbahnen.
4 Jewe ist
gerecht,
Er
kappt das Tau der Frevler.
5 Beschämt und
rückwärts weggewendet
werden
alle Zion Hassenden,
6 sie werden wie
das Gras auf den Dächern,
das,
vorzeitig gesprosst, austrocknet,
7 womit der
Erntende seine Hand nicht füllt
noch
der Garben Bindende seinen Schoßbeutel
8 und die
Vorübergehenden nicht sagen:
Die
Segnung Jewes ist euch! –
Wir
(aber) segnen euch im Namen Jewes.
Die nach Jerusalem zu den Festen
Hinaufsteigenden segnen einander im Namen Jewes, denn Er ist gerecht, da Er die
Frevler straft und die Gutes Tuenden segnet und mithin bewirkt, dass die Treuen
von den Frevlern nicht überwunden werden.
Das gilt nicht nur auf persönlicher Ebene,
sondern auch auf nationaler. Dieser Psalm spricht von der Nation Israel. Seit
ihrer Jugendzeit im Sklavenhaus Ägypten (2. Mose 1:11 - 14) wird sie bedrängt,
und doch: Israel ist nicht umgekommen.
Und im Königreich wird es so sein, wie Vers
acht prophetisch sagt: Israel wird die Nationen, die einst allesamt ihre Feinde
waren, im Namen Jesu segnen und zu Jüngern Jesu machen (Mat. 28:19). Dann
werden sie die, von denen sie verfolgt und gehasst worden waren, nicht
verfluchen, wie in den Versen fünf und sechs zum Ausdruck gebracht, sondern
gemäß Matthäus 5:44 für sie beten.
Psalm 130
(Ein) Lied der
Hinaufsteigenden
1 Aus den Tiefen
rufe ich Dich (an), Jewe.
2 Mein Herr, höre
auf meine Stimme!
(Mögen)
Deine Ohren aufmerksam werden
auf
die Stimme meines Rufes um Gnade.
3 Wenn Du
Vergehungen hütest (aufbewahrst), Je,
mein
Herr – wer (wird da) bestehen?
4 Denn bei Dir ist
die Verzeihung,
damit
Du gefürchtet wirst.
5 Ich harre auf
Jewe, es harrt meine Seele,
und
auf Sein Wort warte ich.
6 Meine Seele ist
auf meinen Herrn (ausgerichtet),
mehr
als die Wächter auf den Morgen,
7 Warte, Israel,
auf Jewe,
denn
bei Jewe ist die Huld
und
bei Ihm (ist) die Menge des Loskaufs.
8 Und Er, Er kauft
Israel los
aus
all seinen Vergehungen.
Dieses Loblied ist von der Erwartung geprägt,
von der Erwartung des Empfangs des zusprechenden Wortes und der Erfüllung der
Verheißungsworte (Vers 5), von der Erwartung des Kommens Jewes (Vers 7) und des
Loskaufs aus allen Vergehungen (Vers 8). Dies ist gewiss; Er wird Israel
erlösen (Jes. 44:22). Jesus wird wiederkommen, so wie Er einst gekommen war, um
Seine Seele als Lösegeld für viele zu geben (Mat. 20:28). »Er wird Sein Volk
von ihren Sünden retten« (Mat. 1:21). »Glückselig der Mensch, dem Jewe
Vergehung nicht anrechnet« (Ps. 32:2; Röm. 4:8).
Psalm 131
(Ein) Lied der
Hinaufsteigenden. Von David.
1 Jewe, mein Herz
war nicht hochmütig
und
meine Augen überhoben sich nicht,
und
nicht wandelte ich in großen
und
in mir zu wunderbaren (Dingen).
2 Ob ich nicht
meine Seele zur Ausgeglichenheit (brachte) und sie stillte?
Wie
ein Entwöhntes bei seiner Mutter,
wie
ein Entwöhntes (liegt) mir meine Seele (an).
3 Warte, Israel,
auf Jewe
von
nun an bis zum Äon.
Allen Hochmut hatte David abgelegt, seine
Seele war zur Ruhe gekommen, indem er auf Jewe blickte und auf Ihn und Sein
Eingreifen harrte. Mithin darf er ganz Israel zurufen: Harre auf Jewe. Wenn der
Äon des tausendjährigen Königreichs anbricht, dann wird die Erwartung Israels
in Jesus, dem Messias, erfüllt sein.
Psalm 132
(Ein) Lied der
Hinaufsteigenden
1 Gedenke, Jewe,
all der Demütigungen Davids,
2 der Jewe schwor,
der
dem Recken Jakobs gelobte:
3 (Wehe), wenn ich
in das Zelt meines Hauses komme,
wenn
ich auf das Bett meiner Liegestätten steige,
4 wenn ich meinen
Augen Schlaf gebe,
meinen
Wimpern Schlummer,
5 bis ich einen
Ort für Jewe finde,
Wohnungen
für den Recken Jakobs.
…
Dieses Loblied ist von der Bitte getragen,
dass Jewe Seiner Verheißungen an David gedenken möge.
Als König David Ruhe von seinen Feinden
hatte, trat ihm vor Augen, dass er ein Haus aus Zedern habe, die Lade Jewes
aber unter Zeltteppichen stehe. Da sagte ihm der Prophet Nathan, dass er tun
solle, was er vorhabe (2. Sam. 7:2, 3). David wollte einen Ort für den Tempel
finden.
Der Recke Jakobs, der Kampfesmächtige, ist
Jewe.
6 Siehe, wir
hörten von ihr (der Lade des Zeugnisses) in Ephrata,
wir
fanden sie in den Gefilden Jaars.
7 Wir wollen zu
Seinen Wohnungen kommen,
uns
(huldigend) zum Schemel Seiner Füße niederwerfen.
8 Erhebe Dich,
Jewe, zu Deiner Wohnstatt hin,
Du
und die Lade Deiner Stärke!
9 Deine Priester
bekleiden sich mit Gerechtigkeit,
und
Deine Huldiger jubeln.
Die nach Jerusalem Hinaufziehenden erinnern
sich daran, dass die Bundeslade zwanzig Jahre lang in Ephrata (das ist ein
anderer Name für Bethlehem) stand, in den Gefilden Jaars; damit ist
wahrscheinlich Kirjath-Jearim (im Gebiet von Ephrata im Losteil Judas) gemeint
(1.
Sam. 7:2; 1. Chron. 13:6). Und nun zogen sie zur Wohnung Jewes im Tempel hin,
Seinem irdischen Thron, um anzubeten. Jewe möge Sich erheben und sie segnen (2.
Chron. 6:41).
David hatte die Lade nach Jerusalem gebracht
(2. Sam. 6).
10 Um Deines
Dieners David willen
weise
das Angesicht Deines Gesalbten (Königs) nicht ab.
11 Jewe hat dem
David geschworen,
Wahrheit
(ist's), nicht kehrt Er Sich von ihr ab:
Von
der Frucht deines Leibes setze Ich dir (Einen) auf den Thron!
12 Wenn deine Söhne
Meinen Bund und meine Zeugnisse hüten,
das,
was Ich sie lehre,
so
werden auch noch ihre Söhne bis in die (weitere Zeit des) Bezeugens dir auf dem
Thron sitzen.
13 Denn Jewe
erwählte Zion,
verlangte
sie zum Wohnsitz für Sich:
14 Dies ist Meine
Ruhestatt bis zur (weiteren Zeit des) Bezeugens,
hier
wohne Ich, denn Ich verlangte sie.
15 Ich segne, ja
segne ihre Zehrung,
ihre
Bedürftigen sättige Ich mit Brot,
16 und ihre
Priester bekleide Ich mit Errettung,
und
ihre Huldiger jubeln, ja jubeln.
17 Dort werde Ich
dem David ein Horn sprossen lassen;
Ich
werde Meinem Gesalbten (König) eine Leuchte zuordnen.
18 Deine Feinde
bekleide Ich mit Beschämung,
auf
Ihm aber erblüht Sein Weihereif.
Als David beabsichtigte, Jewe ein Haus zu
bauen, verhieß Jewe ihm, doch ihm ein Haus zu bauen und seinen Thron bis hinein
in den letzten Äon zu bereiten (2. Sam. 7:11 - 16).
Das Horn ist ein Symbol für Kraft und Macht;
Jesus, der König Israels, wird sie ausüben (Vers 17). Zacharias, der Vater
Johannes des Täufers, wusste, dass nun ein Horn der Rettung im Hause Davids
aufgerichtet werden wird (Luk. 1:69). Von Jesus, dem Licht (Joh. 1:9), wird die
Erleuchtung (Vers 17) in die Welt hinausgehen.
Die an David ergangene Verheißung, dass seine
Söhne und Sohnessöhne für die Äonen auf dem Thron Israels sitzen werden (2.
Sam. 7:12; 23:5; Jer. 33:17; Ps. 89:5; Ap. 2:30), erfüllte sich zunächst in
Salomo und dessen Nachkommen, ist aber ausgesetzt für die Fristen der Nationen
(Luk. 21:24) (von der Wegführung nach Babel an bis zur Wiederkunft Jesu, des
Messias) und wird im vollen Sinne erst dann erfüllt, wenn Jesus Christus Sein
Königreich aufrichtet (Jer. 33:15).
Psalm 133
(Ein) Lied der
Hinaufsteigenden. Von David.
1 Siehe, wie gut
und Beistand gebend (oder: lieblich) ist es,
dass Brüder auch in Eintracht zusammen
wohnen.
2 (Es ist) wie das
gute Öl auf dem Haupt,
das in den Bart hinabfließt, den Bart
Aarons,
das hinabfließt auf die Gebirge Zions,
denn dort gebot Jewe die Segnung,
Leben bis zum (letzten) Äon.
So wie Öl den Hohepriester Aaron weihte, so heiligt
Eintracht das Volk wie auch jede Familie. Einigkeit ist erfrischend wie der Tau
des Hermon. Ohne ein neues Herz aber und einen neuen Geist (Hes. 11:19; 36:26)
gibt es keine Gemeinschaft unter Brüdern und den Stämmen und auch kein
äonisches Leben. So werden auch Juda und Ephraim wieder Gemeinschaft haben
(Jer. 31:31; Heb. 8:8), wie sie zur Zeit des Königs Hiskia beim Passahfest im
Jahr 726 v. Chr. zusammengekommen waren (2. Chron. 30).
Unser Herr Jesus Christus betete darum, dass
Seine Jünger alle eins seien; dies ist der Fall, weil sie im Vater und dem Sohn
sind (Joh. 17:21).
Psalm 134
(Ein) Lied der
Hinaufsteigenden
1 Siehe! Segnet
Jewe, all (ihr) Diener Jewes,
die
da stehen im Haus Jewes in den Nächten!
2 Erhebt eure
Hände im Heiligtum,
und
segnet Jewe!
3 Jewe segnet dich
aus Zion,
der
Schöpfer der Himmel und des Erdlands.
Die Hinaufsteigenden haben ihr Ziel erreicht,
den Tempel Jewes auf dem Berg Zion.
Jewe, den Elohim Israels, zu loben, zu
preisen und zu verherrlichen, ist ihr Anliegen, wie es auch zum Dienst der
Priester und Leviten gehört, ihre Hände zu erheben, also zu beten, und dies
auch nachts (1. Chron. 9:33).
Das hebräische Wort für segnen, BRK,
punktiert BeRaKh, drückt das Knien vor dem Höheren
und dessen Anerkennung aus. Mit dem griechischen Wort für segnen, eulogeõ
(wohl-sagen), will man die Herrlichkeit des Angesprochenen mehren.
Wer Jewe segnet (Verse 1 + 2), wird selber
gesegnet (Vers 3).
Vielleicht ahnten die Israeliten bei den
Worten »der Schöp0fer der Himmel und des Erdlands«, dass der Segen Jewes über
Israel hinaus gehen dürfte, wie wir heute vollends wissen. Er ist der Retter
aller Menschen und der Aussöhner aller Geschöpfe des Alls (Röm. 5:18, 19; 1.
Kor. 15:20 - 28; Kol. 1:20).
Und so sprechen wir: »Gesegnet sei der Gott
und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns mit jedem geistlichen Segen
inmitten der Überhimmlischen in Christus segnet« (Eph. 1:3). Amen.
Psalm 135
1 Lobet Je! Lobet
den Namen Jewes,
lobet,
(ihr) Diener Jewes,
2 die ihr im Hause
Jewes steht,
in
den Vorhöfen des Hauses unseres Elohim.
3 Lobet Je, denn
Jewe ist gut,
psalmt
Senem Namen, denn (Er) steht (uns) bei (oder: ist freundlich).
4 Denn den Jakob
erwählte Sich Je,
Israel
zu Seinem Sondergut.
5 Denn ich, ich
erkenne, dass Jewe groß ist,
ja
unser Herr mehr als alle (anderen) Elohim (Verfüger).
…
Israel hat ganz besonders allen Grund, Jewe
zu loben, weil Er Sich dieses Volk zu Seinem besonderen Eigentum erwählt hat.
Sie sollen für Ihn ein königliches Priestertum (eine regierende Priesterschaft)
und eine heilige Nation werden (2. Mose 19:5, 6; 5. Mose 7:6).
Jewe ist der, der da sein wird, der da ist
und der da war, der alles Werdenmachende, Gott, der Vater, der für uns Menschen
in Christus Jesus, Seinem Wort und Abbild, in Erscheinung tritt. Der Name »Je«
(die erste Silbe von Jewe) betont die Zukunft des alles Werdenmachenden: Er
wird da sein, insbesondere indem Jesus wiederkommt.
Jewe ist größer als alle anderen Elohim. Der
Elohim Israels (der alles Verfügende, alle Sich Unterordnende, alles
Garantierende) ist der Elohim der Elohim und der Herr der Herren (5. Mose
10:17; 1.Tim. 6:15).
6 Alles, was Jewe
gefällt, tut Er
in
den Himmeln und auf dem Erdland,
in
den Meeren und allen tumultenden (Wassern).
7 Der den Nebel
aufsteigen lässt vom (weiten) Ende des Lands,
der
Blitze zum Regen (hinzu) macht,
der
den Wind aus seinen Schatzkammern herauszugehen veranlasst,
8 der die
Erstlinge Ägyptens schlug,
vom
Menschen bis zum Getier.
9 Er entsandte
Zeichen und Überführungen (überzeugende Beweise) in deine Mitte, Ägypten,
gegen
den Pharao und gegen all seine Diener.
10 Er, der viele
Nationen schlug
und
überaus starke Regenten umbrachte:
11 den Sihon, den
Regenten des Amoriters,
und
Og, den Regenten von Basan, und alle Regenten Kanaans.
12 Und Er gab ihr
Land als Losteil,
als
Losteil Israel, Seinem Volk.
…
Der Gott und Vater unseres Herrn Jesus
Christus ist allmächtig, allgewaltig; Er bewirkt alles nach dem Ratschluss
Seines Willens (Eph. 1:11; Jes. 46:10). Er spricht, und es geschieht; Er
gebietet, und es steht da (Ps. 33:9).
Seine Taten in Ägypten, darunter die zehn
Plagen, sind in 2. Mose 7 bis 12 nachzulesen. Der Durchzug durch das Schilfmeer
ist in Kapitel 14 aufgezeichnet. Die Ägypter wurden von der Wahrheit Jewes
überführt; sie hatten Jewe erkannt. Mit den Siegen Israels über Sihon und Og
nahmen die Israeliten erste Teile des ihnen von Jewe zugelosten Landes östlich
des Jordans in Besitz (4. Mose 21).
13 Jewe, Dein Name
ist für äonisch,
Jewe,
das Deiner Gedenken ist für Generation und Generation.
14 Denn Jewe waltet
gerecht über Sein Volk,
und
über Seine Diener ist Er umgestimmt.
15 Die Gebilde der
Nationen sind Silber und Gold,
gemacht
von Menschenhänden.
16 Ein Mund ist ihnen,
aber sie reden nicht,
Augen
sind ihnen, aber sie sehen nicht,
17 Ohren sind
ihnen, aber sie hören nicht,
(und)
gar (dies): Es ist kein Geist in ihrem Mund.
18 Wie sie sind, so
werden die, die sie machten,
jeder,
der sich in ihnen sichert.
…
Während aller Äonen wird der Name Jewes
gepriesen, und Seiner gedenken auch die fernsten Generationen auf der neuen
Erde (Off. 21:1).
Jewe wird umgestimmt sein, Er wird nicht mehr
zornig sein über Sein Volk, sondern Sich dessen erbarmt haben.
Götzendiener werden so wie ihre Götzen (Ps.
115:8), das heißt so wie die Eigenschaften, die man jenen zuschreibt, und
können sich sittlich nicht darüber erheben.
19 Haus Israel,
segnet Jewe!
Haus
Aaron, segnet Jewe!
20 Haus des
Leviten, segnet Jewe!
Die
Jewe fürchten, segnet Jewe!
21 Gesegnet sei
Jewe von Zion aus,
Er,
der in Jerusalem wohnt.
Lobet
Je!
Der Berg Zion in Jerusalem wird das Zentrum
allen Segnens, allen Anerkennens und aller Verherrlichung Jewes auf der Erde
sein. Wir, die Körpergemeinde (Eph. 1:23), werden Ihn inmitten der
überhimmlischen Regionen und Geschöpfe segnen (Eph. 1:3; 2:6).
»Dem König aber der Äonen, dem
unvergänglichen, unsichtbaren, alleinigen, weisen Gott sei Ehre und
Verherrlichung für die Äonen der Äonen! Amen!« (1. Tim. 1:17).
Psalm 136
1 Danket Jewe,
denn Er ist gut,
denn
für äonisch ist Seine Huld.
2 Danket dem
Elohim der Elohim,
denn
für äonisch ist Seine Huld.
3 Danket dem Herrn
der Herren,
denn
für äonisch ist Seine Huld.
4 Dem, der große
Wunder wirkt, Ihm allein,
denn
für äonisch ist Seine Huld.
5 Der die Himmel
mit Verständnis gemacht hat,
denn
für äonisch ist Seine Huld.
6 Dem, der das
Erdland über den Wassern gestampft (ausgebreitet) hat,
denn
für äonisch ist Seine Huld.
7 Dem, der die
großen Lichter machte,
denn
für äonisch ist Seine Huld:
8 die Sonne, zu
herrschen am Tag,
denn
für äonisch ist Seine Huld;
9 den Mond und die
Sterne, zu herrschen in der Nacht,
denn
für äonisch ist Seine Huld.
…
Der Lobpreis sei dem Schöpfer, dem Elohim der
Elohim, dem Verfüger über alle anderen Verfüger, der alles überaus vollkommen
und wunderbar erschaffen hat (1. Mose 1), und Seinem Sohn Jesus Christus, dem
König der Könige und Herr der Herren (1. Tim. 6:15), dem Er alles übertragen
hat.
In den beiden kommenden Äonen wird Er Seine
Huld Seinem auserwählten Volk Israel in überströmender Weise gewähren.
10 Dem, der Ägypten
schlug in seinen Erstgeborenen,
denn
für äonisch ist Seine Huld.
11 Und Er bewirkte,
dass Israel aus ihrer Mitte herausging,
denn
für äonisch ist Seine Huld;
12 infolge einer
mächtigen Hand und eines ausgestreckten Arms,
denn
für äonisch ist Seine Huld.
13 Dem, der das
Schilfmeer abtrennte, sodass abgetrennte (Teile wurden),
denn
für äonisch ist Seine Huld.
14 Und Er machte, dass
Israel in seiner Mitte hinüberging,
denn
für äonisch ist Seine Huld.
15 Und Er
schüttelte den Pharao und seine Wappnung (Streitmacht) im Schilfmeer ab,
denn
für äonisch ist Seine Huld.
…
Viele Wunder tat Jewe Elohim in Ägypten und
am Schilfmeer
(2.
Mose 7 - 14). Die Rettung Israels lag nicht an ihnen, sondern an dem Sich
erbarmenden Gott (Röm. 9:16), an Seiner Huld.
Und zu Pharao sagt die Schrift: »Ebendeshalb
habe Ich dich erweckt, damit Ich an dir Meine Kraft zur Schau stelle und damit
Mein Name auf der gesamten Erde kund gemacht werde« (Röm. 9:17; 2. Mose 9:16).
16 Der Sein Volk in
der Wildnis gehen ließ,
denn
für äonisch ist Seine Huld,
17 Der große
Regenten schlug,
denn
für äonisch ist Seine Huld.
18 Und Er brachte
adelige Regenten um,
denn
für äonisch ist Seine Huld;
19 Sihon, den
Regenten des Amoriters;
denn
für äonisch ist Seine Huld;
20 und Og, den
Regenten von Basan,
denn
für äonisch ist Seine Huld.
21 Und Er gab ihr
Land als Losteil,
denn
für äonisch ist Seine Huld,
22 als Losteil
Israel, Seinem Diener,
denn
für äonisch ist Seine Huld.
…
Israel soll des Weges durch die Wildnis
gedenken – wie es mit diesen Versen gerade wieder geschieht –, den Jewe sie
vierzig Jahre gehen ließ, um sie zu demütigen und zu erproben (5. Mose 8:2).
Von den Siegen über Sihon und Og, deren Gebiete Israel zum Losteil wurden (4.
Mose 21), war auch in Psalm 135:10 - 12 gesungen worden.
23 Der unser
gedachte in unserer Niedrigkeit,
denn
für äonisch ist Seine Huld.
24 Und Er riss uns
weg von uns Bedrängenden,
denn
für äonisch ist Seine Huld.
25 Der allem
Fleisch Brot gibt,
denn
für äonisch ist Seine Huld.
26 Danket dem El
der Himmel,
denn
für äonisch ist Seine Huld.
Wie in Nehemia 9:27 bezeugt, gab Jewe sie in
die Hände ihrer Bedränger, und als sie zu Ihm schrien, erbarmte Er Sich und
rettete sie aus deren Gewalt. In den beiden kommenden Äonen des Königreichs
Israels wird Seine Huld nie mehr von Israel weichen.
El ist ein Titel des Einen, dem alles zu
eigen ist, zu dem hin alles ist und der Sich alle unterordnet.
Der Lobpreis und der Dank sei Ihm! Und dies
auch und besonders von uns, denen Er zusammen mit Seinem Sohn Jesus Christus
aber auch alles in Gnaden gewährt hat (Röm. 8:32). Er hat uns mit jedem
geistlichen Segen inmitten der Überhimmlischen gesegnet (Eph. 1:3). »Aus Ihm
und durch Ihn und zu Ihm hin ist das All! Ihm sei die Verherrlichung für die
Äonen! Amen!« (Röm. 11:36).
Psalm 137
1 An den Strömen
Babels, dort saßen wir,
auch
weinten wir in unserem Gedenken an Zion.
2 An die Weidenbäume
in ihrer Mitte
hängten
wir unsere Harfen,
3 denn dort
erbaten unsere Fänger Liedworte von uns
und
unsere (uns zum) Heulen Bringenden die Freude:
Singt
und spielt uns im Lied(-gut) Zions!
4 (Aber ach,) wie
könnten wir das Lied Jewes singen und spielen
auf
dem Erdboden der Fremde?
…
Diese wenigen Worte genügen, und die
jammervolle Situation steht uns eindrücklich vor Augen.
Zur allgemeinen Not der Verschleppten und
Versklavten und dem Schmerz der Trennung von der Heimat kommt das Dilemma hinzu,
Lieder der Freude singen zu sollen, obwohl ihnen zum Heulen zumute ist. Die
(wenn auch vergangene) Herrlichkeit Zions vor den sie verhöhnenden Feinden zu
besingen, ist ihnen unmöglich.
Die Ströme Babels sind der Euphrat und die
Kanäle in der Stadt und dem Umland. Man mag aber auch an alle Flüsse im engeren
Herrschaftsgebiet Babels denken.
Übrigens befinden auch wir, die Glieder der
Körpergemeinde (Eph. 1:23), uns auf fremdem Boden, denn nicht die Erde ist
unsere Heimat, sondern unser Bürgertum ist in den Himmeln (Eph. 2:6; Phil.
3:20; 2. Tim. 4:18).
5 Wenn ich dich
vergesse, Jerusalem,
so
werde meine Rechte (Hand) vergessen!
6 Meine Zunge
hafte an meinem Gaumen,
wenn
ich nicht deiner gedenke,
wenn
ich nicht Jerusalem (im Gedenken) hinaufsteigen lasse
auf
das Haupt meiner Freude zu.
…
Ein Israelit, der Jerusalem vergisst und
damit Zion, den Tempel und Jewe, den Elohim Israels, verdient nicht zu leben.
Das »Haupt der Freude« ist die höchste Freude. Ein gläubiger Israelit kennt
nichts Herrlicheres als Jerusalem, den Wohnsitz Jewes auf der Erde.
Heute, in der dem Paulus gegebenen
heilsgeschichtlichen Verwaltung (Eph. 3:2), gibt es keine heiligen Orte; unser
Körper ist der Tempel des heiligen Geistes (1. Kor.
3:16; 6:18).
7 Gedenke, Jewe, den
Söhnen Edoms den Tag Jerusalems,
die
sprachen: Entblößt, entblößt sie bis auf ihren Grund.
8 Tochter Babel,
du Dahingeraffte,
glückselig,
der dir dein Vergelten,
mit
dem du uns vergolten hast, erstattet (heimzahlt).
9 Glückselig, der
deine Kinder ergreift
und
am Steilfelsen zerschmettert.
Heute, in der Verwaltung der überströmenden
Gnade (Eph. 3:2) und der Versöhnung Gottes mit der Welt (2. Kor. 5:19), beten
wir ganz anders.
Aber damals, in der Verwaltung des Gesetzes,
war es nur gerecht, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Es galt: »Auge um Auge,
Zahn um Zahn« (2. Mose 21:24; 3. Mose 24:20). Böse Taten fielen auf den Kopf
des Täters zurück (Rich. 9:57; 1. Sam. 25:39; 1. Kön. 2:32, 44; Hes. 9:10; Joel
4:4). Jewe handelt an den Nationen, so wie sie an Israel gehandelt haben
(Obadja 15; Mat.25:31 - 46).
Einst freuten sich die Edomiter, die
Nachkommen Esaus, über die Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar und fielen
plündernd über Juda her. Ihre Strafe ist berechtigt (Obadja 8 - 14; Hes.
25:12).
Man beachte, dass der Psalmist sich nicht
selbst rächt, sondern Jewe darum bittet, wie auch der Apostel Paulus schreibt:
»Die mit allen Menschen Frieden halten, rächen sich selbst nicht, Geliebte;
sondern gebt dem Zorn (Gottes) Raum, denn es steht geschrieben: Mein ist die
Rache, Ich werde vergelten (5. Mose 32:35), so spricht der Herr« (Röm.12:18,
19).
In der siebenjährigen Endzeit, in der Zeit
der Zornesgerichte Gottes, wird Er die gerechte Vergeltung über die Ungläubigen
bringen
(2.
Thess. 1:6 - 9; Off. 18:4 - 6).
Psalm 138
Von David
1 Ich danke Dir
mit meinem ganzem Herzen,
in
Gegenwart der Elohim psalme ich Dir.
2 Ich werfe mich
(huldigend) zum Tempel Deiner Heiligkeit hin nieder,
und
ich bekenne Deinen Namen aufgrund Deiner Huld
und
aufgrund Deiner Wahrheit,
denn
Du ließest Dein Sprechendes (Wort) an Größe zunehmen
auf
all Deinen Namen zu (zur Ehre Deines herrlichen Namens).
3 An dem Tag, da
ich rief, da antwortetest Du mir.
So
hast Du mich kühn gemacht, in meiner Seele ist Stärke.
…
Mit den Elohim, das heißt den Unterordnern,
den Verfügern über andere, meint David im Zusammenhang der Verse eins und zwei
bestimmt nicht Götzen, vermutlich auch nicht Geister (Ps. 8:6; Heb. 2:7),
sondern führende Männer, die um ihn sind.
Jedem Gläubigen wird das zu ihm sprechende
Wort immer größer (Vers 2), immer bedeutender, immer lebendiger. Ein erhörtes
Gebet (Vers 3) macht froh und stärkt innerlich, es macht uns auch so kühn,
weitere Aufgaben im Werk des Herrn aufzugreifen.
4 Dir, Jewe,
danken alle Regenten des Erdlands,
so
sie denn die Gesprochenen (Worte) Deines Mundes gehört haben,
5 und sie singen
und spielen Lieder in den Wegen Jewes
(des
Inhalts), dass die Herrlichkeit Jewes groß ist.
6 Denn hoch ist
Jewe und sieht (doch) auf den Niedrigen,
und
den Hochmütigen erkennt Er von Ferne.
…
Einst pries Nebukadnezar, der König von
Babel, Jewe; er berichtet: »Als mein Verstand zu mir zurückkehrte, da segnete
ich den Höchsten, den Lebendigen für den Äon und pries und ehrte ich, da Seine
Gewalt eine äonische Gewalt ist und Sein Königreich von Generation zu
Generation währt. Alle, die auf Erden weilen, sind wie nichts zu rechnen.
Seinem Willen gemäß verfährt Er mit der Heerschar der Himmel und mit denen, die
auf Erden weilen. Tatsächlich kann niemand Seiner Hand wehren und zu Ihm sagen:
Was tust Du?« (Dan. 4:31, 32).
Im Königreich Israels sodann werden alle
Nationen Gott verherrlichen und den Herrn Jesus Christus lobpreisen (Röm. 15:9
- 12; Jes. 11:10; Ps. 117:1).
Auf die Niedrigen sieht Jewe (Vers 6), »das
Törichte der Welt erwählte Gott, damit Er die Weisen zuschanden mache«, das
Schwache, Niedriggeborene und das von der Welt »Verschmähte erwählte Gott, ja
das, was bei ihr nichts gilt, um das abzutun, was bei ihr etwas gilt, damit
sich überhaupt kein Fleisch vor den Augen Gottes rühmen könne« (1. Kor. 1:27 -
29).
7 Wenn ich
inmitten der Bedrängnis gehe, belebst Du mich.
Wider
den Zorn meiner Feinde entsendest Du Deine Hand,
und
Deine Rechte rettet mich.
8 Jewe, (Du führst
es zum) Abschluss mir zugunsten.
Jewe,
Deine Huld ist für äonisch;
lass
die Gemachten Deiner Hände nicht erschlaffen.
Mit den »Gemachten (oder: Taten) Deiner
Hände« sind wohl nicht Jewes Werke im Allgemeinen gemeint, sondern die Menschen
(Hiob 10:8; 14:15), konkret: David selbst. Die in Jewe laufen und ermatten
nicht (Jes. 40:31).
Jewe vollführt alles zugunsten der Heiligen
Seines Volkes Israel. Denen, die Gott lieben, wird Er alles zum Guten
zusammenwirken – denen, die nach Seinem Vorsatz berufen sind (Röm. 8:28). Ja,
Er wird zum Abschluss der Äonen, bei der Vollendung (1. Kor. 15:24), mit der
Rettung aller Menschen (1. Tim. 4:10) und der Aussöhnung aller Geschöpfe des
Alls (Kol. 1:20) alles in Herrlichkeit in Christus vollenden.
Psalm 139
Dem Chorleiter.
Von David. (Ein) Psalm.
1 Jewe, Du hast
mich erforscht und erkannt.
2 Du kennst mein
Sitzen und mein Aufstehen,
Du
verstehst meine Absicht von fernher.
3 Meine Pfade und
meinen Lebensbereich durchworfelst Du,
und
all meine Wege pflegst Du.
4 Denn ein zu
erfüllendes (noch auszusprechendes) (Wort) ist noch nicht auf meiner Zunge,
ja,
Jewe, Du erkanntest es schon ganz.
5 Von hinten und
von vorne hast Du mich umschlossen
und
mich auf Deine Handfläche gesetzt.
6 Zu wunderbar ist
diese Erkenntnis für mich,
überragend
ist's, ich vermag sie nicht (zu erfassen).
…
Der allgewaltige, allwissende,
allgegenwärtige, alles bewirkende Gott!
Jewe erforscht die Herzen (Röm. 8:27), Er
prüft die Nieren (Jer. 17:10). Er erkennt und weiß alles (Ps. 44:22; Hiob 31:4;
Heb. 4:13), ja bildet allen das Herz (Ps. 33:15). Der Gläubige darf sich in Ihm
völlig geborgen wissen.
Was heißt »durchworfeln« (Vers 3)? Jewe
durchbläst unsere Pfade und alle Bereiche unseres Lebens, bestimmte Teile
entfernend und andere Teile neu geordnet zurücklassend.
»O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der
Erkenntnis Gottes!« (Röm. 11:33).
7 Wohin sollte ich
gehen, weg von Deinem Geist,
und
wohin sollte ich entweichen, weg von Deinem Angesicht?
8 Wenn ich die
Himmel erklimme, so bist Du dort,
und
sollte ich mich im Scheol betten, so bist Du da.
9 Sollte ich die
Flügel der schwarzen Morgenröte heben,
sollte
ich im hintersten (Teil) des Meeres wohnen,
10 auch dort würde
mich Deine (linke) Hand leiten
und
Deine rechte mich erfassen.
11 Und würde ich
sprechen: Die Finsternis jedoch schnappe mich weg,
und
Nacht sei das Licht um mich her,
12 auch die
Finsternis verfinstert nicht von Dir weg,
und
die Nacht leuchtet wie der Tag;
demgemäß
ist Finsternis wie Licht (vor Deinen Augen).
…
Gott ist nicht nur überall, zumal Er Geist ist
(Joh. 4:24), sondern Er ist auch ganz nahe bei den Seinen (Phil. 4:5), ja bei
allen Menschen, »denn in Ihm leben wir und bewegen wir uns und sind wir« (Ap.
17:18). Dies vermittelt uns eine große Geborgenheit.
Selbst der Scheol, das Unwahrnehmbare, besonders
das Totenreich, ist Jewe gegenwärtig (Spr. 15:11), auch dorthin dringt die
Stimme Jesu, die augenblicklich die Toten ins Leben zurückruft (Luk. 8:54; Joh.
11:43). Der Prophet Jona bezeichnet den Bauch des Fisches, in dem er sich
befand, als er dem Angesicht Jewes entfliehen wollte, als den Scheol (Jona 1:3;
2:3; Amos 9:2).
13 Denn Du, Du
erwarbst meine Nieren,
Du
überhüttetest (umgabst) mich im Bauch meiner Mutter.
14 Ich danke Dir
für (Deine) Gefürchteten (furchteinflößenden) (Taten)
(und
dass) ich außerordentlich (behandelt) bin;
wunderbar
sind Deine Taten,
und
meine Seele erkennt es sehr wohl.
15 Nicht verhohlen
war mein Gebein vor Dir,
als
ich in der Verbergung gemacht wurde,
ich
(mit) Buntem (bunter Herrlichkeit ausgestattet) wurde
(gleichsam)
in den unteren (Bereichen) des Erdlands.
16 Deine Augen
sahen mein Zusammengerolltes (meinen Embryo),
und
sie alle waren auf Deine Rolle (der gezählten Buchstaben) geschrieben,
die
Tage, sie wurden geformt, als noch nicht einer von ihnen war.
17 Wie kostbar sind
Deine Gedanken für mich; El,
wie
mächtig ihre Summe:
18 Wollte ich sie
zählen – sie sind zahlreicher als der Sand.
Ich
erwache, und noch bin ich bei Dir.
…
Was sollen wir angesichts dieser Herrlichkeit
Jewes vorbringen? Der Lobpreis und die Verherrlichung sei Ihm, dem El, das
heißt dem, dem alles zu eigen und zu dem hin alles ist und der Sich alle
unterordnet (1. Kor. 15:28)! Überwältigend ist Seine Erhabenheit und zugleich
Seine Fürsorge für die Menschen.
So wie die Himmel höher sind als das Land, so
sind auch Seine Wege höher als die der Menschen und Seine Gedanken höher als
unsere (Jes. 55:9). Da Er alles bewirkt nach dem Ratschluss Seines Willens
(Eph. 1:11), kann Er von Anfang her das Spätere kundtun und von der Vorzeit
her, was noch nicht getan (Jes. 46:10).
19 Wenn Du (doch)
den Frevler töten (würdest), Eloah!
Und
(ihr) Männer der Blutschulden, kehret euch ab von mir!
20 Sie, die Dich,
zu (bösem) Plan sprechend,
zum
Wahnhaften erheben, (als) Deine Gegner.
21 Ist's nicht
(so), Deine Hasser, Jewe, hasse ich,
und
vor den gegen Dich Aufständischen ekelt es mich.
22 Mit
vollständigem Hass hasse ich sie,
zu
Feinden wurden sie mir.
23 Erforsche mich,
El, und erkenne mein Herz,
prüfe
mich und erkenne meine brennenden Gedanken.
24 Und sieh
(darauf), ob ein Weg des (Dich) Betrübens in mir ist,
und
leite mich auf dem äonischen Weg.
Eloah (Singular von Elohim) ist Jesus, der
Messias. Nach der gegenwärtigen Gnadenzeit, in der Zeit der Zornesgerichte
Gottes, wird Er die Frevler töten (Off. 19:11 - 21; 2. Thess. 1:8).
Diejenigen, die Jewe hassen, hassen auch die
Gläubigen (Joh. 7:18 - 25). Feinde Gottes sind auch Feinde der Heiligen. Feinde
waren zu hassen (3. Mose 19:18; Mat. 5:43). Wir heute hassen die Sünde, lieben
aber den Sünder. Wir erfreuen uns der Versöhnung Gottes mit allen Menschen (2.
Kor. 5:19) und der Erwartung ihrer aller Rettung
(1.
Tim. 4:10).
Was das Töten der Frevler anbelangt, siehe
die ausführliche Erläuterung zu Psalm 137:7 - 9.
Den König David ekelte vor den gegen Jewe
Eingestellten, wie es auch für Lot eine Qual für seine gerechte Seele war, das
unsittliche Treiben seiner Mitmenschen ansehen zu müssen (2. Pet. 2:8).
Die Bitte Davids, von El erforscht zu werden,
schließt die Bereitschaft ein, sich korrigieren zu lassen. Der Apostel Paulus
stellt fest: »Der mich aber erforscht, ist der Herr« (1. Kor. 4:4). Der Herr
weiß, was im Menschen ist (Joh. 2:25).
Das Loblied 139 schließt mit der Bitte, dass
El den David durch Seinen Geist auf dem rechten Weg leite, dem Weg, der zum
äonischen Leben führt. Mögen alle Gläubigen Israels dem treuen Gott ihre Seelen
im Gutestun anbefehlen (1. Pet. 4:19), da sie ihren Glauben durch edle Werke
bestätigen müssen (Mat. 7:21; Jak. 2:24; 2. Pet. 1:10), um in den kommenden
Äonen zu leben.
Psalm 140
Dem Chorleiter
(Ein) Psalm
Davids
2 Befreie mich,
Jewe, von bösen Menschen,
vor
dem Mann der Gewalttat bewahrst Du mich wie ein Felsen,
3 die da Böses im
Herzen ersinnen,
jeden
Tag Streit suchen,
4 sie wetzen ihre
Zunge wie eine Schlange,
Hitze
(Fieber) erregendes (Gift) der Natter ist unter ihren Lippen.
Zwischenspiel
5 Behüte mich,
Jewe, vor den Händen des Frevlers,
vor
dem Mann der Gewalttat bewahrst Du mich wie ein Felsen,
sie,
sie planen, meine Schritte umzustürzen.
6 Hochstelzende
haben mir ein Klappnetz vergraben und Stricke,
sie
breiteten ein Netz aus an der Seite des Weges,
Schlingen
legten sie mir.
Zwischenspiel
7 Ich spreche zu
Jewe: Mein El bist Du!
(neige
Dein) Ohr, Jewe, zur Stimme meiner Rufe um Gnade.
8 Jewe, mein Herr,
Stärke meiner Rettung,
Du
überhüttest mein Haupt (bist die Schutzhütte meines Hauptes) am Tag der Rüstung
(der Bewaffnung).
9 Gewähre nicht,
Jewe, was der Frevler beabsichtigt,
lass
sein Planen nicht gelingen,
sie
erhöhen sich sonst.
Zwischenspiel
…
Jewe, der da sein wird, der da ist und der da
war, ist der El Davids; dem El ist alles zu eigen, zu Ihm hin ist alles, alles
dient Ihm, alles geschieht nach Seinem Willen. So ist David völlig geborgen.
Vers vier finden wir in dem Zitat des
Apostels Paulus wieder: »Natterngift ist unter ihren Lippen, deren Mund voller
Verwünschungen und Bitterkeit ist« (Röm. 3:13). Jakobus schreibt vom
todbringenden Gift der Zunge (Jak. 3:8).
Da dies bis heute der Fall ist, bitten auch
wir unseren Gott und Vater darum, dass Er uns vor ungehörigen und bösen
Menschen bergen möge (2. Thess. 3:2).
10 Das Haupt derer
rings um mich her –
mit
dem (üblen) Mühen ihrer Lippen bedecke sie (die Häupter) (ihr übles Mühen falle
auf sie selbst zurück).
11 Glutkohlen mögen
auf sie fallen,
Er
(Jewe) lässt sie in das Feuer fallen,
in
Wasserlöcher (oder: Bitterkeiten), sodass sie nicht mehr erstehen.
12 Ein Mann mit
(böser) Zunge
wird
nimmer Bestand haben im Erdland,
ein
Mann der Gewalttat –
das
Böse jage ihn von Sturz zu Sturz.
13 Ich weiß (oder:
Du erkennst), dass Jewe dem Gedemütigten Gerechtigkeit bringt,
die
Rechtssache der Bedürftigen führt.
14 Nur Gerechte
bekennen sich zu Deinem Namen,
(nur)
Gerade wohnen bei Deinem Angesicht.
Böse werden im Königreich auf der Erde nicht
leben (Vers 12); ihnen gebührt kein äonisches Leben. »Glückselig sind die
Sanftmütigen, denn ihnen soll das Land zugelost werden« (Mat. 5:5).
Die Gerechten und Aufrichtigen aber (Vers 14)
werden in Jerusalem wohnen, in nächster Nähe des Angesichts Jesu, des Messias.
Psalm 141
(Ein) Psalm
Davids
1 Jewe, ich rufe
Dich an, eile zu mir!
(Neige
Dein) Ohr zu meiner Stimme in meinem Rufen zu Dir!
2 Bereitet werde mein
Gebet als (wohlriechendes) Räucherwerk vor Deinem Angesicht,
das
Erheben meiner Hände als das Abendgeschenk (als die Abendnahegabe).
…
Dies ist ein Abendgebet Davids. Es entspricht
der Ordnung im Tempel, wo morgens und abends wohlriechendes Räucherwerk auf dem
Rauchaltar im Heiligen dargebracht wurde (2. Mose 29:39;
30:7,
8). Das Räucherwerk symbolisiert die Gebete der Heiligen (Off. 5:8; 8:3).
Damals betete man, indem man die Hände erhob (1. Tim. 2:8).
3 Jewe, setze
meinem Mund eine Hut,
umgib
bewahrend den Türspalt meiner Lippen.
4 Neige mein Herz
nicht zur bösen Sache,
um
Übles zu tun in frevelhaften Taten
mit
Männern, die Ichhaftes wirken,
und
dass ich von ihren Bissen mitesse.
5 Prügelt mich der
Gerechte, so ist's eine Huld,
und
erweist er mir Recht, so ist's Öl für mein Haupt;
mein
Haupt wehre es nicht ab.
So
denn dies noch ist: Mein Gebet ist gegen ihre Bosheiten.
6 Wenn ihre (der
Frevler) Richter (zum Hinabstürzen) an den Seiten des Steilfelsens freigegeben
sind,
dann
hören sie meine Worte
(und
erkennen), dass sie (mein) Beistand sind.
…
David will keine Gemeinschaft mit Frevlern,
denn schon »üble Gespräche verderben gütige Charaktere« (1. Kor. 15:33).
Züchtigungen durch Gerechte sind ein Segen
(Vers 5). Weise Menschen nehmen Zurechtweisungen an. Züchtigungen Gottes dienen
dazu, dass man an Seiner Heiligkeit Anteil bekommt und selber gerecht wird
(Heb. 12:10, 11). »Denn wen der Herr liebt, den
züchtigt Er und geißelt jeden Sohn, den Er als den Seinen annimmt« (Heb. 12:6).
Züchtigende Zurechtbringungen sind ein Weg zum Leben (Spr. 6:23). »Wer
Züchtigungen liebt, der liebt Erkenntnis, wer aber den Rechterweis (oder: die
Zurechtweisung) hasst, ist dumm« (Spr. 12:1; 19:25).
7 Wie (Opfer
eines) Zerschlitzers und Spalters
im Land, so sind unsere Gebeine zum Mund des Scheols hin ausgestreut.
8 Doch zu Dir,
Jewe, mein Herr, sind meine Augen gerichtet,
in
Dir berge ich mich. Entblöße meine Seele nicht!
9 Behüte mich vor
den Händen des Klappnetzes
–
Schlingen haben sie mir gelegt –
und
vor den Schlingen derer, die Ichhaftes wirken.
10 Frevler fallen
in seine (des Ichhaften) Garne.
Ich
bin mit Dir (Jewe) vereint, bis ich hinübergehe.
Scheol, abzuleiten von SchAL,
fragen, erfragen, ist die Antwort auf die Frage, wo die Toten sind. Sie sind im
Scheol, frei wiedergegeben: im Totenreich.
Unsere Gebeine rücken dem Mund des Scheols
immer näher, zumal alle, die fromm leben wollen in Christus, verfolgt werden
(2. Tim. 3:12; Heb. 11:37). Doch sie sind mit Jewe vereint, der sie behütet und
birgt, bis der von Ihm festgesetzte Tag des Todes eintritt (Hiob 14:5).
Psalm 142
Zum Klugwerden.
Von David, als
er in der Höhle war.
(Ein) Gebet.
2 Meine Stimme ist
zu Jewe gerichtet, ich wehschreie,
meine
Stimme ist zu Jewe gerichtet, ich flehe um Gnade.
3 Ich gieße mein
Ansinnen vor Seinem Angesicht aus,
meine
Bedrängnis tue ich vor Seinem Angesicht kund.
4 Wenn mein Geist
auf mir schwach wird,
so
kennst Du, ja Du (dennoch) meinen Weg.
Auf
dem Pfad, auf diesem, den ich wandle,
haben
sie mir ein Klappnetz vergraben.
5 Blicke zur
Rechten und sieh,
da
ist keiner, der mich (meine Not) erkennt.
Eine
Zuflucht ist mir entschwunden,
keiner
forscht nach, sich meiner Seele zuwendend.
6 Ich wehschreie
zu Dir, Jewe,
ich
spreche: Du bist meine Bergung,
mein
Teil im Land der Lebenden.
7 Merke auf mein
Flehen, denn ich verarmte überaus!
Beschütze
mich vor meinen Verfolgern, denn sie sind stärker als ich.
8 Bringe meine
Seele aus dem Verschluss (dem Kerker) hinaus,
damit
ich Deinen Namen (huldigend) bekenne;
(zu)
mir (gewandt) werden Gerechte (mich) umringen,
denn
Du vergiltst mir (wohltuend).
Auf der Flucht vor König Saul war David nach
seinem Aufenthalt in Gat bei dem Philisterfürsten Akisch in die Höhle Adullam
gelangt (1. Sam. 22:1; das ist nicht das Ereignis von 1. Sam. 24:4). In großer
Gefahr erbat er, was er später in diesem Psalm niederschrieb.
Der erschöpfte (Vers 4) David bittet Jewe,
ihn anzublicken, als würde Er zu seiner rechten Hand stehen, weil keiner sonst
sich mehr für ihn interessiert (Vers 5).
Wenn Jewe seine Seele aus – bildlich
gesprochen – dem Kerker, was vielleicht die Höhle meint, auf jeden Fall aber
aus der Einengung hinausbringt, dann werde er den Namen Jewes huldigend
bekennen, und alle Gerechten Israels werden zu ihm kommen und ihn sich
mitfreuend umringen.
Ja, »wenn Gott für uns ist, wer kann wider
uns sein?« (Röm. 8:31; siehe auch Röm. 8:35 - 39).
Psalm 143
(Ein) Psalm von
David
1 Jewe, höre mein
Gebet,
(neige
Dein) Ohr meinen Rufen um Gnade zu!
In
Deiner Treue antworte mir, in Deiner Rechtfertigung.
2 Und nicht komme
Dein Diener (an den Ort und in die Zeit) des Gerichts,
denn
vor Deinem Angesicht ist kein Lebender gerechtfertigt.
3 Denn der Feind
verfolgt meine Seele,
zermalmt
meinen belebten (Leib) zur Erde hin,
macht,
dass ich sitze in umfinsterten (Orten) wie die Toten des Äons.
4 Und mein Geist
auf mir wurde schwach,
in
meinem Inneren entsetzt sich mein Herz.
5 (Doch) ich
gedenke der Tage der Vorzeit,
ich
sinne über all Dein Wirken nach,
über
das Tun Deiner Hände denke ich nach.
6 Ich breite meine
Hände aus zu Dir,
(ich
strecke) meine Seele wie ermattetes Land aus zu Dir.
Zwischenspiel
…
David fleht um die Gnade der Rettung vor dem
Feind und darum, dass Jewe ihm rechtfertigend begegne (Vers 1), weil es keinen Gerechten
gibt (Pred. 7:20; Röm. 3:10), auch keinen aus Werken Gerechtfertigten (Röm.
3:20). Man kann nur durch den Glauben (Glaubensgehorsam) Jesu Christi
gerechtfertigt, das heißt für gerecht erklärt werden (Gal. 2:16).
David vergleicht die ihn von der Welt
scheidende Finsternis, in die sein Feind ihn hineintrieb (Vers 3), mit den
Toten seines Äons, die nicht mehr sind; so verlassen und dem Tode nahe fühlt er
sich. (Zur Frage des Todeszustands siehe »Zwischen Tod und Auferstehung« auf
www.biblischelehre.de.)
König David gedenkt der Tage der Vorzeit
(Vers 5). Auch wir sollten über all die vielen Werke Gottes von der Schöpfung
an und über die unter Israel geschehenen Wunder nachdenken; das wird uns zum
Zuspruch und zur Festigung dienen und uns kraftvolle Zuversicht vermitteln.
Auch Mose ermahnte: »Gedenke der Tage des Äons, verstehet die Jahre von
Generation um Generation« (5. Mose 32:7). David »berechnete« sogar »die Tage
der Vorzeit, die Jahre der Äonen« (Ps. 77:6). Ein guter chronologischer
Überblick über die Jahre der Heilsgeschichte dürfte uns von großem Nutzen sein.
7 Antworte mir
schnell, Jewe,
mein
Geist ist völlig erschöpft.
Verbirg
Dein Angesicht nicht vor mir,
sonst
werde ich den zur Zisterne Hinabgestürzten vergleichbar.
8 Lass mich
(jeden) Morgen Deine Huld hören,
denn
in Dir sichere ich mich;
lass
mich den Weg gehen, diesen, den ich gehen soll,
denn
zu Dir erhebe ich meine Seele.
9 Beschütze mich
vor meinen Feinden, Jewe,
zu
Dir habe ich (sie, oder: mich) bedeckt (vielleicht im Sinne von: Ich habe sie
Dir überstellt, oder: Ich verberge mich vor ihnen zu Dir hin).
10 Lehre mich, dass
Dir Wohlgefällige zu tun,
denn
Du bist mein Elohim.
Dein
Geist ist gut,
Du
leitest mich im Erdland der Geradheit (Aufrichtigkeit).
11 Um Deines Namens
willen, Jewe, belebst Du mich,
in
Deiner Rechtfertigung lässt Du meine Seele aus der Bedrängnis hinausgehen.
12 Und in Deiner
Huld bezähmst Du meine Feinde
und
lässt alle Bedränger meiner Seele verloren gehen (umkommen),
denn
ich bin Dein Diener.
David ist ein Diener Jewes. Um recht dienen
zu können, bittet er, ihn den Weg, den er gehen soll, erkennen zu lassen und
ihn zu belehren, was Jewe wohlgefällig ist. Dies sind wahrhaft edle Bitten, die
jedem Gläubigen wohl anstehen. So beten wir zum Beispiel immer wieder um
geistliche Weisheit, geistliche Enthüllung und geistliches Verständnis (Eph.
1:17; Kol. 1:9).
Der Weg des Gläubigen ist nicht nur ein
Beachten des Wortes und der Gebote in rechter Erkenntnis Jewes, sondern immer
auch ein Weg der Erniedrigung, wie auch unser Herr Jesus Christus diesen Weg
bis zum Tode am Kreuz ging (Phil. 2:8). Jewe hatte auch Sein Volk in der
Wildnis gedemütigt, damit Er ihm in späteren Jahren wohltue
(5.
Mose 8:16).
Der Geist Elohims wird David leiten (Vers 10;
Joh. 14:26). »Alle, die vom Geist Gottes geführt werden, diese sind Söhne
Gottes« (Röm. 8:14).
Psalm 144
Von David
1 Gesegnet sei
Jewe, mein Fels,
der
meinen Händen den Angriff lehrt,
meinen
Fingern die Schlacht.
2 Meine Huld und
meine Jagdburg,
meine
(alles) überragende (Festung) bist Du mir
und
der mich entrinnen lässt,
mein
Rundumschutz und der, in dem ich mich berge,
(Du,)
der mein Volk überwältigt (niederzwingt) unter mich.
…
Gegenüber dem Feind ist Jewe der Fels, die
alles überragende, uneinnehmbare Festung und der schützende Schild, in welchem
David sich birgt. Jewe ist es auch, der das Volk dem König David unterordnet,
ja sogar Völker, an die er das Wort richten wird
(Ps.
18:48).
3 Jewe, was ist
der Mensch, dass Du ihn erkannt hast,
der
Sohn des Mannes, dass Du ihn in (Deine) Rechnung (einbezogen) hast?
4 Der Mensch, dem
Dunst gleicht er,
seine
Tage sind wie ein vorübergehender Schatten.
5 Jewe, dehne
Deine Himmel aus, sodass Du herabsteigst,
berühre
die Berge, sodass sie rauchen.
6 Blitze Blitze, sodass Du sie zerstreust,
entsende
Deine Pfeile, sodass sie sich tummeln.
7 Entsende Deine
Hand von der Höhe her,
sperre
mir auf und beschütze mich vor den vielen Wassern,
vor
der Hand der Söhne des Auslands,
8 deren Mund
Wahnhaftes redet
und
deren Rechte eine Rechte der Falschheit ist.
…
Mit der rechten Hand schwört man. Die Rechte
der Ausländer schwört lügnerisch (Vers 8).
Die Frage: »Was ist der Mensch, dass Du ihn
erkannt hast?, und dass Jewe ihn sogar mit ihm rechnet, ihn also in Seinen
Heilsvorsatz einbezieht, wird auch in Hiob 7:17 gestellt und in Hebräer 2:6
nach Psalm 8:5 zitiert: »Was ist ein Mensch, dass Du seiner gedenkst, oder ein
Menschensohn, dass Du auf ihn siehst?«
Aber Jewe gedenkt des Menschen, der so
vergänglich wie Dunst ist, denn Er stieg vom Himmel herab. Er, Jesus, »der
Herabgestiegene, ist derselbe, der auch aufgestiegen ist, hoch über alle
Himmel, um das All zu vervollständigen« (Eph. 4:10) und den Menschen
unvergängliches Leben zu geben.
9 Elohim, ein
neues Leid will ich Dir singen und spielen,
auf
der Laute mit zehn Saiten will ich Dir psalmen,
10 (Dir,) der den
Regenten Rettung gibt,
der
Seinem Diener David (erlösend) aufsperrt,
weg
von dem bösen Schwert.
11 Sperre mir
(erlösend) auf und beschütze mich
vor
der Hand der Söhne des Auslands,
deren
Mund Wahnhaftes redet
und
deren Rechte eine Rechte der Falschheit ist,
12 damit unsere
Söhne wie Pflanzen seien,
großgeworden
in ihren Jugendzeiten,
unsere
Töchter wie Frontsteine,
in
der Bauart des Tempels gemeißelt;
13 (damit) unsere
Kornspeicher gefüllt seien,
sodass
wir allerlei Art um Art (von Korn) erlangen;
(damit)
sich unser Kleinvieh vertausendfache
und
in unseren Gassen viel werde
14 und unsere
Rinder (kräftig seien), um Lasten zu tragen,
(und)
keine Bresche und kein Ausbrechendes
und
kein Gekreisch auf unseren Plätzen sei.
15 Glückselig das
Volk, dem solches zuteilwird,
glückselig
das Volk, dessen Elohim Jewe ist!
Unsere, der Gemeinde, die Christi Körper ist
(Leibesgemeinde; Eph. 1:23), Segnungen sind rein geistlicher und
überhimmlischer Art. Wir sind und werden mit jedem geistlichen Segen inmitten
der Überhimmlischen in Christus gesegnet (Eph. 1:3). Israel dagegen wird im
Königreich auf der Erde aus gesunden und kräftigen Menschen bestehen, reiche
Ernten und große Viehherden haben und in Luxus und Wonne leben. Denn Israels
Elohim ist Jewe, dem der Lobgesang gebührt und das neue Lied des
wiedergeborenen Volkes.
Psalm 145
(Ein) Lobpreis.
Von David.
1 Ich erhöhe Dich,
mein Elohim, den Regenten,
und
ich will segnen Deinen Namen für den Äon und die (weitere Zeit) des Bezeugens.
2 An jedem Tag
segne ich Dich,
und
ich will loben Deinen Namen für den Äon und die (weitere Zeit) des Bezeugens.
3 Groß ist Jewe
und überaus gelobt,
und
über Seine Größe gibt es kein Erforschen.
4 Generation um
Generation rühmt Deine Taten,
und
über Deine Macht berichten sie.
5 Über die Pracht
der Herrlichkeit Deiner Majestät
und
die Worte Deiner Wunder will ich nachsinnen.
6 Und von der
Stärke Deiner gefürchteten (Taten) sprechen sie,
und
Deine großen (Taten) will ich erzählen.
7 Das Gedenken an
das Viele Deines Guten sprudeln sie (aus ihrem Mund),
und
Deine Rechtfertigung bejubeln sie.
…
Lobpreis und Verherrlichung spricht David aus.
Er weiß, dass viele Generationen, ja tausend (2. Mose 34:7), Jewe für alle
Zeiten loben werden, in denen Er bezeugt wird. Nicht nur der Einzelne tut die
großen und erstaunlichen Taten Jewes kund, sondern auch die Gesamtheit der
wiedergeborenen Nation.
Die Größe Jewes hat keiner erforschst (Vers
3). Doch inzwischen hat Gott uns alles enthüllt, und zwar durch Seinen Geist;
der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes (1. Kor. 2:10).
8 Gnädig und
(Sich) erbarmend ist Jewe,
langsam
zum Zorn und groß an Huld.
9 Gut ist Jewe zu
allen,
und
Seine Erbarmungen (erstrecken sich) über alle Seine Werke.
10 Dir, Jewe,
danken alle Deine Taten,
und
Deine Huldiger segnen Dich.
11 Von der
Herrlichkeit Deiner Regentschaft sprechen sie,
und
von Deiner Macht reden sie,
12 um den Söhnen
des Menschen Seine Macht erkennen zu lassen
und
die Herrlichkeit der Pracht Seiner Regentschaft.
13 Deine
Regentschaft ist eine Regentschaft in allen Äonen,
und
Deine Herrschaft (währt) für Generation um Generation.
[Getreu
ist Jewe in all Seinen Worten
und
huldvoll in all Seinen Taten.]
14 Jewe stützt alle
Fallenden
und
richtet alle Gebeugten auf.
15 Die Augen aller
blicken zu Dir,
und
Du gibst ihnen ihre Speise zu ihrer Zeit,
16 öffnest Deine
Hand
und
sättigst alles Lebende mit Wohlgefallen.
…
Mit den Worten des Verses acht
hatte Jewe Sich dem Mose auf dem Berg Sinai
vorgestellt (2. Mose 34:6).
Gut ist Jewe zu allen (Vers 9), Er lässt
Seine Sonne über Bösen und Guten aufgehen und es auf Gerechte und Ungerechte
regnen (Mat. 5:45). Er »schließt alle zusammen in Widerspenstigkeit ein, damit
Er Sich aller erbarme« (Röm. 11:32).
Jesu Königsherrschaft währt für alle
kommenden Äonen (Vers 13); nach deren Abschluss, bei der »Vollendung«, wird
alle Herrschaft aufgehoben (1. Kor. 156:24).
Der in eckige Klammern gesetzte Vers 13 b
findet sich nur in der Septuaginta, dürfte aber zum Text gehören, weil Psalm
145 ein alphabetischer ist und das N (hebr. NUN) sonst fehlen würde.
Mit Jesu Wiederkunft und dem Beginn Seines Königreichs
werden alle Gebeugten aufgerichtet (Vers 14).
Auch die Augen der Tiere sind auf Jewe
gerichtet, wie zum Beispiel der Vögel, die weder säen noch ernten, aber dennoch
von unserem himmlischen Vater ernährt werden (Mat. 6:26).
17 Gerecht ist Jewe
in all seinen Wegen
und
huldvoll in all Seinen Taten.
18 Nahe ist Jewe
allen, die Ihn anrufen,
allen,
die Ihn in Wahrheit anrufen.
19 Wohl tut Er
denen, die Ihn fürchten,
und
ihren Ruf um Rettung hört Er und rettet sie.
20 Jewe hütet alle,
die Ihn lieben,
aber
all die Frevler vertilgt Er.
21 Was Jewe lobt, redet mein Mund,
und
alles Fleisch segnet Seinen heiligen Namen
für
den Äon und die (weitere Zeit) des Bezeugens.
Im Geist, das heißt vom Geist Gottes geleitet
und der Gesinnung des Geistes Gottes gemäß, und in der Wahrheit, das heißt
wahrhaftig, ungeheuchelt und ernsthaft, ist unser himmlischer Vater anzurufen
(Joh. 4:24).
Er hört das Flehen derer, die Ihn fürchten
und lieben, Ihm mithin gehorchen. Gottesfurcht ist nach dem Evangelium der
Beschneidung (Gal. 2:7) Bedingung für die Rettung zum äonischen Leben. Wir, die
Leibesgemeinde (Eph. 1:23), sind allein in der Gnade Gerettete, doch zum Guten
wirkt Er nur denen alles zusammen, die Ihn lieben (Röm. 8:28).
Gerecht ist Jewe. Seine Gerechtigkeit wird
durch die Ungerechtigkeit der Menschen noch hervorgehoben (Röm. 3:56).
Inzwischen ist die Gerechtigkeit Gottes völlig offenbart, und zwar durch den
Glauben Jesu Christi, durch Seinen Glaubensgehorsam (Röm. 3:22); sie besteht
darin, dass Er, der alle ohne ihr Zutun als Sünder einsetzte, alle wiederum
ohne ihr Zutun als Gerechte einsetzt (Röm. 5:18, 19). So wird alles Fleisch
(Vers 21) – da ist keiner ausgenommen, denn Gott ist der Retter aller Menschen
(1. Tim. 4:10) – den heiligen Namen Jesu loben und preisen.
»Dem König aber der Äonen, dem
unvergänglichen, unsichtbaren, alleinigen, weisen Gott sei Ehre und
Verherrlichung für die Äonen der Äonen! Amen!« (1. Tim. 1:17).
Psalm 146
1 Lobet Je!
Lobe,
meine Seele, Jewe!
2 Ich will Jewe
loben mein Leben lang,
ich
will psalmen meinem Elohim, solange ich noch bin.
3 Sichert euch
nicht in (noch so) willigen (Menschen),
im
Sohn Adams, der nicht retten kann.
4 Geht sein Geist
(aus seinem Körper) heraus,
so
kehrt er (der Mensch) zurück zu seinem Erdboden,
an
jenem Tag verlieren sich seine Vorhaben.
…
Fünf herrliche Loblieder, von denen jedes mit
»Lobet Je« beginnt, schließen das fünfte Buch der Psalmen ab. Es ist geradezu
unser Lebenszweck, Gott zu preisen, wie zum Beispiel auch aus Epheser 1:5, 6
hervorgeht: »In Liebe hat Er uns für Sich zum Sohnesstand durch Christus Jesus
vorherbestimmt, nach dem Wohlgefallen Seines Willens, zum Lobpreis der
Herrlichkeit Seiner Gnade, die uns in dem Geliebten begnadet.«
Sicherheit gibt es nur in Jewe, dem alles
Bewirkenden. Menschen, und seien sie noch so bereitwillig und stark oder
einflussreich, können nichts garantieren, zumal sie sehr schnell sterben
können. Der Tod ist die Umkehrung des Schöpfungsprozesses, der in 1. Mose 2:7
beschrieben ist: »Dann formte Jewe Elohim den Menschen aus Erdreich vom Boden
und hauchte Lebensodem in seine Nase; und der Mensch wurde eine lebende Seele.«
Zieht Gott Seinen Lebensgeist zurück, so kehrt der Körper wieder zum Erdreich
zurück (Ps. 104:29; Pred. 12:7; Hiob 34:15), und die Seele, das Bewusstsein,
ist nicht mehr (Ps. 6:6; 115:17; Pred. 9:5, 6, 10; Jes. 38:18; 63:16); der
Mensch existiert nicht mehr (Ps. 39:14; 1. Kor. 15:18) – bis zur Auferweckung.
5 Glückselig,
dessen Hilfe der El Jakobs ist,
dessen
Sicht auf Jewe, seinen Elohim, ist,
6 der die Himmel
und das Erdland gemacht hat
(und)
das Meer und alles, was in ihnen ist,
der
Hüter der Wahrheit für äonisch.
7 Er übt Gericht
für die Erpressten,
Er
gibt Brot den Hungrigen,
Jewe,
Er (befreit) die Gebundenen von den Fesseln.
8 Jewe tut den
Blinden (die Augen) auf,
Jewe
richtet die Gebeugten auf,
Jewe
liebt die Gerechten.
9 Jewe hütet die
Fremdlinge,
gibt
der Waise und der Witwe (neuen) Mut,
aber
den Weg der Frevler krümmt Er.
10 Jewe wird für
äonisch regieren,
dein
Elohim, Zion, für Generation und Generation.
Lobet
Je!
Wer den Gott Israels, den alles Bewirkenden,
zum Verfüger hat, ist glückselig. Der Allmächtige sprach, und es geschah, Er
gebot, und es stand da (Ps. 33:9). Und alle Seine Werke sind überaus wunderbar!
Wer die Schöpfung sieht, muss den Schöpfer anbeten!
Jewe hütet die Wahrheit (Vers 6), weil Er der
El der Wahrheit ist (Ps. 31:6), wie auch Jesus die Wahrheit selbst ist (Joh. 14:6).
Sein wahres Wort wird nicht untergehen.
Jewe, der voller Erbarmen ist, nimmt Sich
besonders der Schwachen an, der Witwen und Waisen sowie auch der Fremdlinge
(Vers 9), die auf die Freundlichkeit ihres Gastlandes angewiesen sind (5. Mose
10:18).
Zion, ein anderer Begriff für Jerusalem, wird
die Hauptstadt der Welt sein; Jesus Christus wird in den beiden kommenden Äonen
als der König der Könige und der Herr der Herren regieren (Vers 10;
1.
Tim. 6:15).
Psalm 147
1 Lobet Je!
Denn
es ist gut, unserem Elohim zu psalmen,
denn
Er steht uns bei;
(diese
Tatsache) verlangt (folgerichtig) Lobpreis.
2 Jewe baut
Jerusalem auf,
die
Versprengten Israels bringt Er zuhauf (zurück).
3 Er heilt die
zerbrochenen Herzens,
Er
verbindet (die Wunden) ihrer Trübsale.
4 Der die Zahl der
Sterne zuteilt (bestimmt),
ihnen
allen ruft Er (gibt Er) Namen.
5 Groß ist unser
Herr und von großer Kraft,
Sein
Verständnis ist nicht zu zählen (ist nicht begrenzt).
6 Jewe ist's, der
die Demütigen ermutigt,
(aber)
den Frevler bis zur Erde erniedrigt.
…
Vermutlich wurde dieses Loblied zur
Einweihung der Mauern Jerusalems (Vers 2) zur Zeit Nehemias im Jahr 445 v. Chr.
gedichtet (Neh. 12:27). Die Leviten und das Volk reinigten sich, und eine neue
Geisteshaltung zog ein, wie sie in diesem Psalm ihren Ausdruck fand.
Und wieder wird es geschehen: Jewe wird
Israel aus der Zerstreuung sammeln und in das verheißene Land zurückführen (5.
Mose 30:4; Hes. 36:24; 37:21). Dann werden die zerbrochenen Herzen der Juden
geheilt (Vers 3; Jes. 61:1). Der ihnen die Schmerzen zufügte, heilt sie auch
(Hiob 5:18). Jewe tötet, und Er macht lebendig (5. Mose 32:39).
Vers vier lenkt unseren Blick auf das
unermessliche All. Jewes Hände streckten die Himmel aus (Jes. 45:12; 48:13).
Wer von uns Menschen kennt die Zahl der Sterne, geschweige denn ihre Namen?
Anbetung sei dem herrlichen Schöpfer!
Das Verständnis Jewes ist überragend (Vers
5). »O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes. Wie
unausforschlich sind Seine Urteile und wie unausspürbar Seine Wege. Denn wer
hat den Sinn des Herrn erkannt, oder wer wurde Sein Ratgeber? Wer hat Ihm etwas
zuerst gegeben, damit es ihm vergolten werden wird? Denn aus Ihm und durch Ihn
und zu Ihm hin ist das All! Ihm sei die Verherrlichung für die Äonen! Amen!«
(Röm. 11:33 - 36).
Jewe hilft den Demütigen auf (Vers 6).
»Gesegnet sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater des
Mitleids und Gott allen Zuspruch, der uns in all unserer Drangsal zuspricht«
(2. Kor. 1:3).
7 Antwortet Jewe in
Dank,
psalmet
unserem Elohim mit der Harfe,
8 der die Himmel
mit Wolkendickicht bedeckt,
der
dem Erdland Regen bereitet,
der
Gras auf den Bergen sprossen lässt,
9 der dem Getier
sein Brot gibt,
den
Jungen der Raben, wonach sie rufen.
10 Er hat kein Gefallen
an der Macht des Rosses
noch
hat Er Wohlgefallen an den (kräftigen) Schenkeln des Mannes.
11 Jewe hat
Wohlgefallen an denen, die Ihn fürchten, die Seine Huld erwarten.
…
Dem Schöpfer und Erhalter sei der Lobpreis
und die Verherrlichung, nicht den prächtigen Rossen und dem stattlichen Mann.
Jewe fürchten (Vers 11) heißt Ihn ernst
nehmen, Ihm gehorchen, einen Ihn verherrlichenden Lebenswandel führen. Die
Furcht vor Jewe ist der Weisheit Anfang (Ps. 111:10; Spr. 1:7; 9:10). Der
Apostel Petrus sagte im Haus des Kornelius: »In Wahrheit erfasse ich es nun,
dass Gott nicht die Person ansieht, sondern dass Ihm in jeder Nation der
annehmbar ist, der Ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt« (Ap. 10:34, 35).
12 Rühme,
Jerusalem, Jewe,
lobe
Deinen Elohim, Zion!
13 Denn Er gibt den
Riegeln deiner Tore Halt,
Er
segnet deine Söhne in deiner Mitte.
14 Der deiner
Grenze Frieden gibt,
mit
dem Fett des Weizens sättigt Er dich.
15 Der Sein
Sprechendes (Wort) zum Erdland entsendet,
bis
Sein Wort schnell läuft.
16 Der Schnee gibt
wie Wolle,
Raureif
streut Er wie Asche aus;
17 der Eis wie
Bissen herabwirft –
wer
besteht angesichts seiner Kälte?
18 Er sendet Sein
Wort
und
macht, dass sie (Schnee und Eis) sich auflösen,
Sein
Geist kehrt (sie) um, (da) triefen die Wasser.
19 Der dem Jakob
Sein Wort verkündigte,
Seine
Gesetze und Seine Rechtsetzungen dem (Volk) Israel.
20 Nicht tat Er so
irgendeiner (anderen) Nation,
und
die Rechtsetzungen – keinesfalls erkennen sie sie.
Lobet
Je!
Im Königreich der Himmel (Mat. 5:3, 10, 19, 20),
das heißt in welchem himmlische Verhältnisse herrschen, wird Israel auf der
Erde in Sicherheit und Frieden, in Wohlstand und Segen leben. Dann wird Jesu
Wort mit Schnelligkeit (Vers 15) zu den Nationen laufen und sie zu Seinen
Jüngern machen (Mat. 28:19). Übrigens bat auch Paulus um Fürbitte, dass durch
ihn, Silvanus und Timotheus das Wort des Herrn renne und verherrlicht werde (2.
Thess. 3:1).
Ja, an keiner anderen Nation hat Jewe so
wunderbar gehandelt wie an Israel. Den Israeliten gehören "der Sohnesstand
und die Herrlichkeit, die Bündnisse und die Gesetzgebung, der Gottesdienst und
die Verheißungen, denen die Väter angehören und aus denen Christus dem Fleische
nach stammt, der über allen ist, Gott, gesegnet für die Äonen! Amen!« (Röm.
9:4, 5). Mose sagte: »Denn ein heiliges Volk bist Du Jewe, deinem Elohim; dich
erwählte Jewe, dein Elohim, Ihm zum Volk des Sonderguts (des besonderen
Eigentums) zu werden aus allen Völkern, die auf dem Angesicht des Erdbodens
sind« (5. Mose 7:6; 2. Mose 19:5; 1. Chron. 17:21).
Möge Israel darum den Herrn rühmen und sich
im Herrn rühmen, ebenso wie wir es bereits tun (1. Kor. 1:31; Jer. 9:23).
Psalm 148
1 Lobet Je!
Lobet
Jewe von den Himmeln her,
lobet
Ihn in den Höhen.
2 Lobet Ihn, all
Seine Beauftragten (Boten, Engel),
lobet
Ihn, all Sein Heer.
3 Lobet Ihn, Sonne
und Mond,
lobet
Ihm, alle Sterne des Lichts.
4 Lobet Ihn, (ihr)
Himmel der Himmel,
und
die Wasser, die oberhalb der Himmel sind.
5 Sie loben den
Namen Jewes;
denn
Er, Er gebot, und sie wurden erschaffen.
6 Und Er macht,
dass sie bestehen für die (weitere Zeit) des Bezeugens, für äonisch.
Er
gab (Sein) Gesetz, und nicht wird Er es übergehen.
…
Die gesamte belebte und unbelebte Schöpfung der
Himmel und der Erde, also des Alls, sollen Jewe preisen. Sogar die unbelebten
Dinge stellen schon an sich einen Lobpreis ihres Schöpfers dar, weil auch sie
allesamt wunderbar sind.
»Die Himmel« (Plural) heißt es im Hebräischen
stets.
Über
dem Lufthimmel gibt es weitere Himmel, dazu auch unsichtbare. Unser Herr Jesus
Christus drang durch die Himmel (Heb. 4:14). Er wurde höher als die Himmel
erhöht (Heb. 7:26). Wir, die Körpergemeinde, verbringen die beiden zukünftigen
Äonen inmitten der überhimmlischen Regionen und Geschöpfe (Eph. 2:6; Phil.
3:20; 2. Thess. 4:18). Im Griechischen bezeichnet »Himmel« alles, was man
sieht, wenn man hinaufblickt.
Mit den Wassern über den Himmeln (Vers 34)
dürften die Wasserstoffwolken des Universums gemeint sein.
Beim Gesetz (Vers 6) ist an jene Seine
Gesetze zu denken, die den Lauf der Sonne, des Mondes und der Sterne bestimmen
(Jer. 31:35, 36; 33:25).
7 Lobet Jewe vom
Erdland her,
(ihr)
Ungeheuer und alle tumultenden (Wasser),
8 Feuer und Hagel,
Schnee und Rauch,
Sturmwind,
der Sein Wort vollzieht,
9 die Berge und
alle Hügel,
Fruchtbäume
und alle Zedern,
10 das Wildgetier
und alle Haustiere,
Kriecher
und geflügelte Vögel,
11 (ihr) Regenten
des Erdlands und alle Volksstämme,
(ihr)
Fürsten und alle Richter des Erdlands,
12 (ihr) Erwählten
(Jungmannen) und auch Jungfrauen,
(ihr)
Alten samt den Jünglingen.
13 Sie (alle) loben
den Namen Jewes,
denn
überragend ist Sein Name, er allein,
Seine
Majestät ist über dem Erdland und den Himmeln.
14 Und Er erhöhte
Seinem Volk das Horn.
Zum
Lobpreis (dient dies) all seinen Huldigern,
den
Söhnen Israels, dem Volk, das Ihm nahe ist.
Lobet
Je!
Jewe vollzieht Sein Wort; dabei steht Ihm
alles zu Gebote, auch der Sturmwind (Vers 8). Sein Wort ist lebendig; was Er
spricht, das geschieht (Ps. 33.)).
Schon in der Vergangenheit hatte Jewe das
Horn, das heißt die Machtfülle, Seines Volkes zeitweilig erhöht (Vers 14). Das
Horn der Rettung Israels wird im Hause Davids, und zwar durch Jesus Christus,
aufgerichtet (Luk. 1:68 - 70). In den beiden kommenden Äonen wird Vers 14
vollends erfüllt werden: Israel wird die oberste Nation über alle Nationen der
Erde sein, es wird politisch und priesterlich über alle regieren, es wird das
Haupt sein und nicht der Schwanz, es wird nur aufwärts und niemals abwärts
steigen (2. Mose 19:6; 5. Mose 28:1 ,9, 13). Im letzten Äon werden die Nationen
durch das Licht des neuen Jerusalem wandeln und die Könige der Erde ihre
Herrlichkeit in diese Stadt hineinbringen (Off. 21:24).
Das Volk Israel war Jewe immer nahe, auch
wenn Er es in die Verbannung schicken und demütigen musste; es lag Ihm immer am
Herzen und wird in der Zukunft Seinen besonderen Segen empfangen. »Wenn aber
schon ihre Kränkung der Welt Reichtum ist und ihr Niedergang der Reichtum der
Nationen, wieviel mehr wird es ihre Vervollständigung werden! … Denn wenn ihre
jetzige Verwerfung der Welt Versöhnung ist, was wird ihre Wiederannahme sein,
wenn nicht Leben aus den Toten?« (Röm. 11:12, 15).
Mit diesem Psalm wird Jewe der Lobpreis aus
den Himmeln und von der Erde her dargebracht, wie denn auch der Apostel
Johannes berichtet: »Und jedes Geschöpf, das im Himmel, auf der Erde, unten,
unter der Erde und auf dem Meer ist, und alle, die darin leben, hörte ich auch
sagen: Dem auf dem Thron Sitzenden, dem Lämmlein, sei die Segnung, Ehre,
Verherrlichung und Gewalt für die Äonen der Äonen!« (Off. 5:13) – für die
beiden abschließenden Äonen in der Reihe der Äonen.
Psalm 149
1 Lobet Je!
Singet
und spielet Jewe ein neues Lied,
Ihn
Lobendes in der Versammlung der Huldiger.
2 Israel freut
sich in seinem Macher,
und
die Söhne Zions frohlocken in ihrem König.
3 Sie loben Seinen
Namen im Wirbeltanz,
mit
Tamburin und Harfe psalmen sie Ihm.
4 Denn
Wohlgefallen hat Jewe an Seinem Volk,
Er
schmückt Demütige in der Rettung.
5 Froh werden die
Huldiger in Herrlichkeit,
sie
jubeln auf ihren Liegen.
…
Überströmender Lobpreis sei Jewe, dem Macher
Israels. Elohim ist nicht nur ihr Schöpfer, sondern auch der, der sie durch Sein
Wort und Seinen Geist zu dem gemacht hat, was sie sind, nämlich das
wiedergeborene, heilige und für die Äonen lebendig gemachte Volk. Mit der
Wiederkunft Jesu Christi ist den Demütigen – das ganze Volk wird nur aus
Demütigen bestehen – die Rettung zuteilgeworden (vgl. Mat. 5:5).
6 Erhöhungen Els
sind in ihrer Kehle,
und
ein zweischneidiges Schwert ist in ihrer Hand,
7 um Rache zu üben
an den Nationen,
Rechterweisungen
an den Volksstämmen,
8 zu binden ihre
Regenten mit Handschellen
und
ihre Angesehenen mit Fesseln aus Eisen
9 (und) die
aufgeschriebenen Zurechtbringungen an ihnen zu tätigen.
Dies
ist die Pracht aller Seiner Huldiger.
Lobet
Je!
Lobet Je, ihr Geretteten!
Einst, als Jewe das Gericht über das ägyptische
Heer vollzogen hatte, nahm die Prophetin Mirjam, die Schwester Aarons, das
Tamburin in ihre Hand, und alle Frauen zogen mit ihren Tamburinen und in
wirbelnden Tänzen ihr nach. Und Mirjam antwortete den Männern im Wechselgesang
(2. Mose 15:1 - 19): Singet und spielet dem Jewe, denn Er ist erhaben, hoch
erhaben: Das Ross und seinen Reiter hat Er in das Meer geworfen (2. Mose 15:20,
21).
Und immer, wenn Israel Jewe gehorchte, gab Er
ihnen den Sieg über ihre Feinde und ließ Er sie in manchen Fällen auch Rache
nehmen.
In der Zukunft werden sie wieder Rache üben,
und zwar im Namen Jewes gerechterweise an den Nationen, von denen sie verfolgt
worden waren.
Aufgeschrieben (Vers 9) ist, dass der Herr
Jesus Christus gerechtes Gericht übt und Seine Feinde tötet (Off. 19:11 - 21).
Aufgeschrieben ist: »Gemäß deiner Härte und
deinem unumsinnenden Herzen speicherst du dir selbst Zorn auf für den Tag des
Zorns und der Enthüllung des gerechten Gerichts Gottes, der jedem seinen Werken
gemäß vergelten wird« (Röm. 2:5, 6).
Der Tag der Rache kommt (Jes. 13:6 - 16;
34:2; 59:17). Jesus, der König Israels, wird einen Tag der Rache ausrufen (Jes.
61:2; 63:3). »Da schare Ich all die Nationen und bringe sie hinab zur Tiefebene
Joschaphat, und Ich gehe dort mit ihnen ins Gericht wegen Meines Volkes und
Meines Losteils Israel, das sie unter die Nationen ausstreuten; und Mein Land
verteilten sie« (Joel 4:2).
Aufgeschrieben ist: »Das Blut Seiner Diener
rächt Er« (5. Mose 32:43).
Dies wird geschehen, wenn Jesus, ihr Herr und
König, wieder zu ihnen gekommen ist und Sein Wohlgefallen an dem durch den
Geist erneuerten Volk hat (Vers 4). Dann erhöhen sie El mit ihrer Kehle (Vers
6), ja, auf ihren Liegen jubeln sie (Vers 5), weil sie sich ohne Furcht
niederlegen können. Dann, wenn Jesus sie »Mein Volk« heißt und die
Nichtgeliebte »Geliebte« nennt (Röm. 9:25), werden sie Rache an den Nationen
nehmen zur Wiederherstellung der Gerechtigkeit und um die Nationen
zurechtzubringen. Israel wird als regierende Priesterschaft (2. Mose 19:6; 1.
Pet. 2:9) über alle Nationen herrschen, über manche (in Vollzug der äonischen
Strafe; Mat. 25:46) »mit eiserner Keule, wie man Töpfergefäße zertrümmert«
(Off. 2:27), und sie alle zu Jüngern Jesu machen (Mat. 28:19).
Und sie werden Jesus, den Sohn Gottes, ihren
Messias und König, lieben und loben und verherrlichen!
Psalm 150
1 Lobet Je!
Lobet
El in Seinem Heiligtum.
Lobet
Ihn im Firmament Seiner Stärke.
2 Lobet Ihn in
Seiner Macht (Seinen machtvollen Taten),
lobet
Ihn in der Fülle Seiner Größe (Seiner Herrlichkeit).
3 Lobet Ihn im
Blasen des Schophars,
lobet
Ihn mit Laute und Harfe.
4 Lobet Ihn mit
Tamburin und Wirbeltanz,
lobet
Ihn mit Taktgebenden und Schalmei (Hirtenpfeife).
5 Lobet Ihn mit
der Zimbel des zu hörenden Klangs,
lobet
Ihn mit der Zimbel des Jauchzens.
6 All der Hauch
(alles, was Odem hat) lobe Je.
Lobet
Je!
Das Heiligtum (wörtlich: das Heilige) ist der
Tempel in Jerusalem, in welchem Jewe wohnt (2. Mose 25:8; 1. Kön. 6:13). Wir dürfen
aber auch an Seinen Thron in den Himmeln denken.
Vor Ihm werden sich alle Knie beugen, der
Überhimmlischen, Irdischen und Unterirdischen, und jede Zunge wird huldigen:
Herr ist Jesus Christus!, zur Verherrlichung Gottes, des Vaters (Jes. 45:23; Phil.
2:10, 11). Sogar alles, was nur einen Ton von sich geben kann, wird Ihn schon
im Königreich Israels preisen, Ihn, den großen und herrlichen Gott und Vater,
der Liebe ist, die ihr Messias ausstrahlt.
Haben auch wir ständig ein »Lobpreis, Dank
und Verherrlichung sei Dir!« auf den Lippen?
»Und jedes Geschöpf, das in den Himmeln, auf
der Erde, unten, unter der Erde und auf dem Meer ist, und alle, die darin
leben, hörte ich auch sagen: Dem auf dem Throne Sitzenden, dem Lämmlein, sei
die Segnung, Ehre, Verherrlichung und Gewalt für die Äonen der Äonen! Und die
vier Tiere sagten: Amen! Dann fielen die Ältesten nieder und beteten an« (Off.
5:13, 14).
Nach den Äonen, bei der Vollendung (1. Kor.
15:24), wird das gesamte All voller Freude und Jubel sein. Alle werden den Gott
und Vater unseres Herrn Jesus Christus verherrlichen, wenn Er das ausgesöhnte
All Seinem Sohn zu Füßen legt und Gott alles in allen sein wird (1. Kor.
15:28).
»Ihm, dem allein weisen Gott sei durch
Christus Jesus Verherrlichung für die Äonen der Äonen! Amen!« (Röm. 16:27).
Dieter
Landersheim
Höhenstraße
11
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Schwalbach a. Ts.
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