Die Psalmen. Zweites Buch:
Die zweite Schriftrolle der Loblieder
entspricht mit der Thematik »Israel als Nation« gewissermaßen dem 2. Buch Mose.
Beide Bücher beginnen übrigens mit einer Schilderung der Bedrängnis (vgl.
2.Mose 1:8 mit Ps. 42:4) und schließen mit einem Blick auf die Herrlichkeit
Jewes (vgl. 2.Mose 40:34,35 mit Ps.72:18,19).
Psalm 42 - 44
Psalm 42
Dem Chorleiter
Zum Klugwerden
Von den Söhnen
Korahs
2 Wie ein Hirsch
lechzt nach Wasserläufen,
also
lechzt meine Seele nach Dir, Elohim!
3 Meine Seele
dürstet nach Elohim,
nach
dem lebendigen El;
wann
komme ich und erscheine ich dem Angesicht Elohims?
4 Meine Tränen
wurden mir zum Brot tags und nachts,
da
man zu mir spricht: Wo ist dein Elohim?
5 An dieses will
ich gedenken
und
will meine Seele auf mir ausschütten:
dass
ich unter einem Baldachin hinüberging,
mit
ihnen wallte bis zum Hause Elohims
mit
der Stimme des Jubels und des Dankes (in) einer feiernden Menge.
6 Was bist du
niedergebeugt, meine Seele,
und
brodelst auf mir?
Warte
auf Elohim,
denn
dann werde ich Ihm danken
(für
die) Rettungen Seines Angesichts.
…
Da die beiden Hälften des 42. Psalms (Verse 6
und 12) und der 43. Psalm (Vers 5) mit nahezu gleichem Wortlaut enden, darf
vermutet werden, dass beide Psalmen ursprünglich eine Einheit waren.
Von den Söhnen Korahs, den Hütern der
Schwelle des Zeltes des Zeugnisses (1.Chron.9:19), stammt dieses Loblied. Ihr
Vorvater Korah hatte gegen Mose und Aaron gehadert und somit gegen Jewe und war
deshalb samt seiner Rotte von der Erde verschlungen worden (4.Mose 26:9-11).
Seine Nachkommen waren anderer Gesinnung.
Wie ein Hirsch lechzt nach frischem Wasser –
dies ist auch unser Durst: Wann werden wir verwandelt (Röm.8:29; 1.Kor.15:51)
und entrückt und erscheinen wir vor dem Angesicht Jesu, unseres Herrn und
Hauptes? Von wann an werden wir allezeit mit Ihm zusammen sein (1.Thess.4:17)?
Wann ist dieser böse Äon zu Ende, in welchem man zu uns spricht: Wo ist denn
eurer Gott?
Jesus war bereits einmal Seinem Volk Israel
erschienen, und sie sahen Sein Angesicht, verwarfen Ihn aber (Jes.52:14;
53:2,3). Wenn Er zum zweiten Mal kommt, »wird jedes Auge Ihn sehen, auch die
Ihn durchstochen haben, und wehklagen werden um Ihn alle Stämme des Landes«
(Off.1:7). Dann werden sie aus Jesus, der Quelle lebendigen Wassers, trinken
(Jer.2:13; Joh.4:10-14).
Noch schlafen die Gläubigen Israels, wie zum
Beispiel David und Daniel. Sie alle werden am Ende der 1335 Tage nach der Mitte
des letzten Jahrsiebeners auferweckt (Dan.12:12,13), also 75 Tage nach der
Wiederkunft des Messias und der Aufrichtung Seines Königreichs. Dann werden sie
Jesus sehen (1.Joh.3:2).
Der Psalmist verstand unter seinem Erscheinen
vor dem Angesicht Elohims vordergründig, dass es ihm wieder geschenkt werde,
wie früher unter Jubelgesang zum Tempel und damit vor das Angesicht Jewes zu
ziehen (2.Mose 23:17). Seine Seele, sie ist das Bewusstsein, schüttete er auf
sich aus, was besagen mag, dass die Erinnerung daran seine Gedanken
überströmte.
»Was bist du niedergebeugt, meine Seele« –
vielzählig sind die Bedrückungen; »… und brodelst auf mir« – seine Seele ist
aufgewühlt und wirkt auf ihn wie eine tumultende Menge. »Warte auf Elohim« –
das ist die Lösung und Erlösung; zu Seiner Zeit wird Er eine umfassende Rettung
von Seinem Angesicht entsenden. Und dann wird der Psalmist Ihm danken; und
insofern er dies weiß und ausdrückt, dankt er Ihm heute schon.
7 Mein Elohim,
meine Seele ist niedergebeugt auf mir,
darum
gedenke ich Deiner
vom
Land des Jordan und der Hermon(-gipfel) (und) vom Berg Mizar her.
8 Tumultende Flut
ruft tumultender Flut zu beim Tosen Deiner Wasserfälle;
alle
Deine Brecher und Deine Wogen gehen über mich, ja über mich hinweg.
9 Am Tag entbietet
Jewe Seine Huld,
und
in der Nacht ist Sein Lied bei mir,
ein
Gebet zum El meines Lebens.
10 Ich will
sprechen zu El, meinem Steilfelsen:
Warum
hast Du mich vergessen,
warum
gehe ich verdüstert einher infolge der Bedrückung des Feindes?
11 Im gegen meine
Gebeine (gerichteten) Morden schmähen mich meine Bedränger,
indem
sie den ganzen Tag zu mir sprechen: Wo ist dein Elohim?
12 Was bist du
niedergebeugt, meine Seele,
und
was brodelst du auf mir?
Warte
auf Elohim,
denn
dann werde ich Ihm danken,
(Ihm,
der die ) Rettung meines Angesichts und mein Elohim (ist).
Die Not ist groß. Die Sorgen gehen wie
Flutwellen über den Psalmisten hin. In aller Bedrängnis aber gedenkt er Jewe,
seines Elohim, also seines Verfügers.
Vielleicht war die Flucht des Königs David
vor seinem aufständischen Sohn Absalom in das Gebiet des Hermon
(2.Sam.17:24)
der Anlass für dieses Loblied. Hermon und vermutlich auch Mizar sind Berggipfel
des Antilibanon. Die Donner ihrer Wasserfälle waren dem Psalmisten wie eine
Tongebung für die Wucht seines Geschicks auf seiner Seele.
Und dennoch: Der Glaube wird sich der Huld
Jewes immer wieder gewiss und singt Ihm tags und nachts Loblieder. Da Jewe
alles bewirkt (Eph.1:11), muss alles ein gutes Ende nehmen.
Uns ruft der Apostel Paulus für solche
Situationen zu: »Der Herr ist nahe! Sorgt euch um nichts, sondern lasst in
allem eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott bekannt werden.
Dann wird der Friede Gottes, der allem Denksinn überlegen ist, eure Herzen und
eure Gedanken wie in einer Feste in Christus Jesus bewahren« (Phil.4:5-7.
Psalm 43
1 Erweise mir
Recht, Elohim,
und
führe meinen Rechtsstreit mit (der) Nation, die nicht huldigt!
Von
dem Mann des Trugs und des Argen lass mich entrinnen,
2 denn Du bist der
Elohim meiner starken Schutzwehr.
Warum
hast Du mich ausgeschlossen,
warum
wandle ich verdüstert einher infolge der Bedrückung des Feindes?
3 Sende Dein Licht
und Deine Wahrheit,
sie,
sie leiten mich,
sie
bringen mich zum Berg Deines Heiligtums und zu Deinen Wohnungen.
4 Und ich will
kommen zum Altar Elohims,
zum
El der Freude meines Frohlockens,
und
ich werde Dir danken mit der Harfe,
Elohim,
mein Elohim!
5 Was bist du
niedergebeugt, meine Seele,
und
was brodelst du auf mir?
Warte
auf Elohim,
denn
dann werde ich Ihm danken,
(Ihm,
der die) Rettung meines Angesichts und mein Elohim (ist).
Die Welt liegt im Bösen; das ist der Satan
(1.Joh.5:19). Die Weltbeherrscher sind die geistlichen Mächte der Finsternis
und der Bosheit (Eph.6:12). Unter ihrer Leitung verbreiten die Menschen den
Irrtum planmäßig (Eph.4:14).
Da gibt es für die Gläubigen nur eines,
nämlich Gott zu bitten, dass Er ihre Menschenrechte schütze und sie vor bösen
Menschen bewahre (2.Thess.3:2). In der Finsternis dieser Welt gibt es nur das
eine Licht: die Bibel, das Wort der Wahrheit, ja Jesus Christus Selbst (Joh.1:14).
Jesus ist das wahrhaftige Licht, das jeden Menschen erleuchtet (Joh.1:9; 8:12).
Das Licht des Wortes Gottes leitete die
Gläubigen Israels zum Berg des Heiligtums und zu den Wohnungen Elohims. Die
Wohnungen schließen auch die Zimmer der im Tempel diensthabenden Leviten ein,
wovon auch unser Herr sprach »In dem Haus Meines Vaters sind viele
Bleibestätten; wenn aber nicht, hätte Ich's euch gesagt, da Ich gehe, euch eine
Stätte zu bereiten« (Joh.14:2).
Aufgrund des im Zelt des Zeugnisses
vergossenen Blutes der Opfertiere wird Gott der Seele des Psalmisten wieder
zusprechen und ihn mit Wonne und Frohlocken erfüllen. Der Tag ist nicht mehr
fern, da das wiedergezeugte Israel aufgrund des vergossenen Blutes Jesu Christi
ungetrübte Gemeinschaft mit Ihm haben wird. Noch aber haben sie auf die zweite
Ankunft Jesu, ihres Messias, zu warten. Und dann werden sie vor Freude und Dank
überfließen!
Psalm 44
Dem Chorleiter
Von den Söhnen
Korahs
Zum Klugwerden
2 Elohim, mit
unseren Ohren hörten wir,
unsere
Väter erzählten uns
von
den Werken, die Du wirktest in ihren Tagen,
in
den Tagen der Vorzeit.
3 Du, ja Deine
Hand, Du entrechtetest Nationen,
sie
(die Väter) aber pflanztest Du ein,
Du
zerschmettertest Volksstämme,
sie
(die Väter) aber sandtest Du hin.
4 Denn nicht mit
ihrem Schwert nahmen sie das Land rechtmäßig ein,
und
nicht ihr Arm rettete sie,
sondern
Deine Rechte und Dein Arm und das Licht Deines Angesichts;
denn
Du hattest Wohlgefallen an ihnen.
…
Mit diesem Loblied erinnert sich das Volk
Israel zunächst an die großen Taten Jewes, ihres Elohim, in früheren Zeiten und
fragt sich dann allerdings, warum ihre gegenwärtigen Erfahrungen nicht mit
denen ihrer Väter übereinstimmen.
Mit großer Macht und Herrlichkeit und unter
Zeichen und Wundern hatte Jewe sie aus Ägypten herausgeführt (5.Mose 4:32-39),
damit sie erkennen sollten, dass Jewe der Elohim ist und sonst keiner.
Er hat sie in das Land Kanaan gebracht. Jewe
stritt für sie (2.Mose 15:3-6; Jos.10:14), sodass Josua Kanaan erobern konnte
(Jos.10+11). Dabei ließ Jewe zum Beispiel große Steine auf die Amoriter
niedergehen und die Sonne und den Mond in der Tiefebene Ajalon stillstehen
(Jos.10:11-13).
Aufgrund Seiner Liebe zu ihren Vätern hatte
Jewe all dieses getan (5.Mose 7:8,19).
5 Du Selbst bist
mein Regent, Elohim!
Gebiete
die Rettungen für Jakob!
6 (Gesichert) in
Dir rammen wir die uns Bedrängenden,
in
Deinem Namen zertreten wir die gegen uns Aufständischen.
7 Denn nicht in
meinem Bogen sichere ich mich,
und
mein Schwert rettet mich nicht,
8 denn Du rettest
uns vor denen, die uns bedrängen,
und
die uns hassen, beschämst Du.
9 In Elohim
lobjauchzen wir den ganzen Tag,
und
Deinen Namen bekennen wir huldigend für äonisch.
Zwischenspiel
…
Noch ist Israel arg bedrängt. Vielfältiger Rettungen,
umfassender Heilstaten bis hin zu neuen Herzen bedarf Jakob. Der Name ihres
Stammvaters ist ein Synonym für das Volk.
In allem aber wissen sie, wer über sie
bestimmt. Es ist Jewe, ihr Elohim, der alles bewirkt. So loben sie Ihn den
ganzen Tag und leben in der unerschütterlichen Erwartung, dass sie Ihn in den
kommenden Äonen anbetend loben und preisen und Ihm jauchzend danken und
huldigen werden.
10 (Doch) sogar uns
hast du ausgeschlossen und zuschanden gebracht
und
ziehst nicht mit unseren Heeren aus.
11 Du wirkst, dass
wir nach hinten umkehren vor dem Bedränger,
und
die uns hassen, plünderten für sich aus.
12 Du gibst uns
dahin wie das Kleinvieh zur Speise
und
worfelst uns unter die Nationen.
13 Du verkaufst
Dein Volk gegen Nicht-Vermögen (das meint: um nichts)
und
mehrst (Deinen Gewinn) nicht durch ihren Kaufpreis.
14 Du setzt uns
unseren Nachbarn als Schmach,
zum
Hohnlachen und zum Spott für unseren Umkreis.
15 Du setzt uns zum
Sprichwort unter den Nationen,
zum
Kopfschütteln unter den Volksstämmen.
16 Den ganzen Tag
ist mir meine Schande gegenwärtig,
und
mein Angesicht ist mit Beschämung bedeckt
17 aufgrund der
Stimme des Schmähers und Schimpfers,
aufgrund
des Angesichts des Feindes und des sich Rächenden.
…
Wie kommt es, dass Elohim Sein Volk so sehr
demütigt? Weil Er sie durch die Erfahrung ihres erniedrigenden Versagens
zubereiten will, auf Ihn zu bauen und Ihn in Seiner Herrlichkeit zu erkennen.
Dies wird gerade auch dadurch geschehen, dass ihre Ungerechtigkeit Gottes
Gerechtigkeit hervorhebt (Röm.3:5) und dass durch ihr Lügen die Wahrheit Gottes
überfließt zu Seiner Verherrlichung (Röm.3:7). Eines Tages werden sie Ihn
erkennen – im Angesicht Jesu, des Messias – und erfüllt sein von Seinem
Erbarmen und Seiner Gnade. Gott erkennen ist Leben!
Noch aber sind sie unter die Nationen
zerstreut, wie Mose prophezeite (5.Mose 4:27), und noch sind sie ein Gespött
und wird der Name Gottes wegen ihnen unter den Nationen gelästert (Hes.36:20;
Röm.2:24).
Die Auserwählten und Gläubigen aber unter dem
Volk waren Jewe, ihrem Elohim, treu geblieben, wie sie in den Versen 18 bis 22
bezeugen. Und sie sind es auch, die wissen, dass alles um Gottes willen
geschieht (Vers 23).
18 All dies kam auf
uns,
aber
wir haben Dich nicht vergessen
und
nicht fälschend an Deinem Bund (gehandelt).
19 Unser Herz
wandte sich nicht nach hinten weg,
aber
Du bogest unsere Schritte von Deinem Pfad ab.
20 Denn Du hast uns
zermalmt an der Stätte der Schakale
und
uns mit Todesschatten bedeckt.
21 Wenn wir den
Namen unseres Elohim vergessen hätten
und
unsere Handflächen zu einem fremden El ausgebreitet,
22 würde Elohim
dies nicht erforschen?
Denn
Er kennt das Verheimlichte des Herzens.
23 Denn um
Deinetwillen werden wir den ganzen Tag umgebracht,
wie
zu schlachtendes Kleinvieh werden wir gerechnet.
…
Die Treuen mussten den Weg des gesamten
Volkes mitgehen, das wegen seines Ungehorsams Übles erlitt. Selbst wenn die
Söhne Korahs in diesen Versen nur von sich selbst sprechen sollten, dass ihr
Herz sich nicht von Jewe abgewandt habe, so sprechen sie dennoch für den
gesamten gläubigen Teil des Volkes.
Jewe kennt die Seinen (2.Tim.2:19), ihr
aufrichtiges Herz ist Ihm bekannt, und das Verborgene im Menschen ist Ihm
offenbar (Röm.2:16; Heb.4:13), hat Er aller Herzen doch Selbst geformt
(Ps.33:15). »Ob sich ein Mann im Verborgenen verbirgt und Ich, Ich ihn nicht
sehe?; Treuewort Jewes! Bin nicht Ich es, der die Himmel und das Erdland
erfüllt?; Treuewort Jewes!« (Jer.23:24).
Der Apostel Paulus zitiert nach Vers 23 wie
folgt: »Deinetwegen werden wir den ganzen Tag zu Tode gebracht, wie zu den
Schlachtschafen werden wir gerechnet« (Röm.8:36). Die entscheidende Erkenntnis
ist, dass alles, was geschieht, um Gottes willen geschieht. Wörtlich heißt es:
»Denn auf Dir« im Sinne von: »Aufgrund des Ratschlusses von Dir« oder: »Denn um
Dich werden wir den ganzen Tag umgebracht«, was man auf gut Deutsch mit
»Deinetwegen« oder »um Deinetwillen« wiedergibt.
Nach dem Willen und um des Willens Gottes und
mithin zu Seiner Verherrlichung geschieht alles. Wer dies glaubt und weiß, hat
Frieden über den Wegen Gottes mit den Menschen. Schließt Er doch »alle in die
Widerspenstigkeit ein, damit Er Sich aller erbarme« (Röm.11:32) und sie Ihn in
Seiner Liebe auf diese Weise völlig kennen lernen.
Wann wird dies ein? Wie lange noch? Möge es
bald geschehen! – Dies ersehnen die Gläubigen, und dementsprechend schließt
dieses Loblied mit solchen Gedanken.
24 Erhebe Dich,
warum schläfst Du, mein Herr?
Erwache,
schließe uns nicht auf Dauer aus!
25 Warum verbirgst
Du Dein Angesicht,
vergisst
unsere Demütigung und unsere Unterdrückung?
26 Denn zum Staub
hinabgebeugt ist unsere Seele,
unser
Bauch hängt zur Erde hinab.
27 Stehe auf, uns
zur Hilfe,
und
kaufe uns los um Deiner Huld willen.
»Kaufe uns los!« Der Loskauf ist die
Rechtsgrundlage für die Freiheit von aller Not. Nur der Sohn Gottes, Jesus,
kann sie befreien. Wie denn Petrus schreibt: »Ihr wurdet nicht mit
Vergänglichem, Silber oder Gold, von eurem eitlen Verhalten nach väterlicher
Überlieferung losgekauft, sondern mit dem kostbaren Blut Christi als eines
makellosen und fleckenlosen Lammes, vorhererkannt zwar vor dem Niederwurf der
Welt, geoffenbart aber in den letzten der Zeiten um euretwillen«
(1.Pet.1:18,19).
Psalm 45
Dem Chorleiter:
Auf (die Weise) »Lilien«
Von den Söhnen
Korahs
Zum Klugwerden
Ein Lied der
(liebenden) Freundinnen
2 Glühwarm ist
mein Herz des guten Wortes.
Ich
spreche: Meine Werke (das meint: diese Verse) sind für den König,
meine
Zunge ist die Schreibfeder eines flinken Erzählers.
…
Dieser »Königspsalm« ist ein glühendes
Loblied auf den König Israels, Jesus, den Sohn Gottes und Messias, zu Seiner
Hochzeitsfeier. Seine Braut ist das auserwählte, wiedergezeugte und gläubige,
heilige und reine Israel (Off.19:7; 21:2,9; 22:17). Der Lobpreisung des
königlichen Bräutigams (Verse 3-10) folgt die der Braut (Verse 11-17). Der
Schlussvers (Vers 18) gilt wieder dem König.
3 Schöner bist du
als die Söhne Adams,
Gnade
ist auf Deine Lippen gegossen;
darum
segnete Dich Elohim für äonisch.
4 Gürte Dein
Schwert um die Hüfte, (Du) Mächtiger,
Deine
Majestät und Deine Pracht,
5 und Deine Pracht
habe Geldingen! –
Reite
dahin auf der Sache der Wahrheit
und
der Demut der Gerechtigkeit,
und
Deine Rechte weise Dir das (von anderen) gefürchtete Ziel an!
6 Deine Pfeile
sind geschärft,
Völker
werden unter Dir fallen,
die
am Herzen der Feinde des Königs sind.
…
Vers drei lässt die innige Zuneigung des
Psalmisten zu seinem König erkennen. Aus der Überfülle seines Herzens spricht
sein Mund Huldigungen aus (Mat.12:34).
Jesus ist der schönste unter den
Menschenkindern, zum einen, weil Er keine Vergänglichkeit kennt, vor allem
aber, weil Er voll Liebe ist (Joh.15:10,13; Eph.3:19) und voll Gnade und
Wahrheit (Joh.12:14). Herzliches Erbarmen und anmutige Gnade strömen aus Seinem
Mund. Er hat »Worte der Gnade« (Luk.4:22) und »Worte äonischen Lebens«
(Joh.6:68). Darum segnet Elohim Ihn für äonisch; Er gibt Ihm die
Regierungsgewalt über alle Welt für die Äonen der Äonen (1.Pet.5:11;
Off.11:15).
Und so wie die Gerichtsdiener den
Hohepriestern einst antworteten: »Noch nie hat ein Mensch so gesprochen«
(Joh.7:46), werden alsbald alle angesichts des wiedergekommenen Messias sagen.
Die Sänger dieses Loblieds sind wie
diejenigen, von denen Paulus schreibt: »Wie lieblich sind die Füße derer, die
ein Evangelium des Guten verkündigen!« (Röm.10:15). Und so drückt Jesaia es
aus: »Wie ersehnt man auf den Bergen (das Kommen) der Füße des Verkünders, der
vom Frieden hören lässt, ja des Verkünders des Guten, der von der Rettung hören
lässt, der zu Zion spricht: Dein Elohim regiert!« (Jes.52:7).
Den Feinden gegenüber aber erweist Sich
Jesus, der König Israels, als Kriegsheld, mächtig im Streit. Er wird das
gewaltige Heer des wilden Tieres, des Antichristus, bei Harmageddon besiegen
(Off.16:16: 19:11-21).
7 Dein Thron, o
Elohim,
besteht
für den Äon und die (weitere Zeit) des Bezeugens;
ein
Zepter der Geradheit ist das Zepter Deiner Regentschaft.
8 Du liebst
Gerechtigkeit und hasst das Freveln,
darum
salbte Dich, Elohim, Dein Elohim
mit
dem Öl der Wonne mehr als Deine Gefährten.
9 (Den Duft der)
Myrrhe und Aloen, (ja der) Kassien (haben) all Deine Gewänder;
aus
Palästen von Elfenbein
erfreuen
Dich Musizierende.
10 Töchter der
Könige sind inmitten Deiner Kostbarkeiten;
aufgestellt
ist die Gemahlin zu Deiner Rechten,
(gekleidet)
in Gold aus Ophir.
…
Die prophetischen Worte der Verse sieben und
acht sind nach Hebräer 1:8,9 Worte Gottes, gesprochen »zu dem Sohn: Dein Thron,
o Gott, besteht für den Äon des Äons, und das Zepter der Geradheit ist das
Zepter Deiner Königsherrschaft. Du liebst Gerechtigkeit und hasst
Ungerechtigkeit. Deshalb salbt dich, o Gott, Dein Gott mit Öl der Wonne weit
über Deine Mitteilhaber.«
Jesus wird als Gott bezeichnet, zumal dies
ein Titel ist, den alle, die über andere verfügen, tragen können, und weil Er
Gott gleicht und in göttlicher Vollmacht auftritt.
Sein Thron besteht für den Äon des Äons, das
heißt bis hinein in den letzten und krönenden Äon aller Äonen, bis in die
herrlichste Zeit der herrlichsten Zeit. Jesus Christus herrscht im
tausendjährigen Königreich und in dem darauf folgenden im letzten Äon, der
weiteren Zeit des Bezeugens Gottes auf der neuen Erde (Off.21:1). Seine
Regentschaft endet mit dem Abschluss der Äonen bei der Vollendung
(1.Kor.15:24).
Er regiert in Gerechtigkeit (Jes.11:4). Auch
zu diesem Zweck salbte Gott Ihn mit Öl der Wonne; Er befähigte Ihn mithin für all
Seine Aufgaben durch den glückselig machenden Geist, den Er ohne Maß besitzt
(Joh.3:34). Denken wir nicht nur an die Nationen auf der Erde, die von Jesus
durch Israel für Ihn gewonnen werden (Mat.28:19; Off.21:24), sondern auch
daran, dass Er »das All in allem vervollständigt«, und dies nicht ohne uns,
Seine Körpergemeinde, die wir Seine »Vervollständigung« sind (Eph.1:23).
König Salomo entfaltete eine überwältigende
Pracht und Herrlichkeit. Jesus aber ist mehr als Salomo (Mat.12:42). An Seinem
Hochzeitstag, wenn Er und Israel eins im Geist sind, werden Seine Gewänder von
Myrrhe, Aloe und Kassia, wohlriechenden Balsamen und Parfümen, duften. Myrrhe
hat einen bitteren Geschmack, aber ein
volles, angenehmes Aroma. Sie schattet das bittere Leiden des Messias ab. So
bitter das Opfer Jesu auch war, so wohlriechend war dessen Duft für Gott
(Eph.5:2).
Elfenbeinpaläste waren in Israel nicht
unbekannt (1.Kön.10:22; 22:39). Der Palast des Königs Israels, Jesus Christus,
wird wieder mit Elfenbein getäfelt und mit Kunstwerken aus Elfenbein geschmückt
sein.
Töchter von Königen und weiteren
Würdenträgern dokumentieren den hohen Rang des Hofstaats.
Nur die Gemahlin ist mit dem Bräutigam, dem
König der Könige und Herr der Herren (Off.19:16), zu vergleichen. Israel, die
Braut des Messias, ist in gleißendes Gold gekleidet, in die Herrlichkeit Gottes
und in den Lichtglanz Seiner Erkenntnis.
Die Lage der Landschaft Ophir, dem berühmten
Fundort des Goldes (1.Kön.9:28; 10:11; 22:49), ist heute unbekannt; man
vermutet sie an der Ostküste Afrikas, im Süden der arabischen Halbinsel und gar
an der indischen Küste.
Es folgt das Wort an die Gemahlin:
11 Höre, Tochter,
und sieh her, und recke dein Ohr:
Vergiss
dein Volk und deines Vaters Haus!
12 Und es begehrt
der König deine Schönheit,
denn
Er ist dein Herr;
so
wirf dich (huldigend) Ihm hin!
13 Und die Tochter
Tyrus (naht) mit einer Gabe,
ja,
Dein Angesicht besänftigten (mit Gaben) die Reichen des Volkes.
14 Ganz herrlich
ist die Tochter des Königs inwendig,
aus
golddurchwirkten Stoffen ist ihre Kleidung,
15 in Buntgewirktem
wird sie zum König geholt.
Jungfrauen,
ihre Gefährtinnen, (die) hinter ihr (hergehen), werden zu Dir gebracht,
16 sie werden
geholt mit Freuden und Frohlocken,
sie
kommen in den Palast des Königs.
17 An deiner Väter
statt werden deine Söhne sein,
du
setzt sie zu Fürsten im ganzen Erdland ein.
…
»Vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.«
Wenn eine Frau heiratet, gehört sie nicht mehr ihrem Volk und ihrer Familie an,
sondern ihrem Mann. Wenn ein Mensch dem Herrn Jesus Christus zu eigen wird, ist
alles andere vergessen. Das Vergessen verstehe ich in dem Sinn, dass alles
andere in den Hintergrund tritt.
Der Apostel Paulus erachtete seine Abstammung
aus Israels Geschlecht sogar für Abraum (Phil.3:5-9). Dies trifft für die
Gläubigen in Christus Jesus in der gegenwärtigen heilsgeschichtlichen
Verwaltung/Verfahrensordnung Gottes zu (Eph.3:2), für die Gemeinde, die Christi
Körper ist (Eph.1:23), die aus Juden und Nichtjuden besteht, keinesfalls aber
für die zukünftig wiedergezeugte, auserwählte und heilige Nation Israel, das
Dienstorgan Jesu auf der Erde. Ein Israelit, der die Zugehörigkeit zu seinem
Volk nicht zu würdigen wüsste und die daraus folgende Aufgabe, zum Segen für
die Nationen zu sein und sie zu Jüngern Jesu zu machen (Mat.28:19), ist
undenkbar. Mithin bedeutet das Vergessen eine Einstufung auf einen
untergeordneten Rang. »Wer Vater und Mutter lieber hat als Mich, ist Meiner
nicht wert«, sagt Jesus (Mat.10:37). Der erste Rang gebührt dem Sohn Gottes,
Jesus Christus, dem ohnehin alle Ehre gebührt. Im Übrigen wäre das Volk Israel
nichts, wenn Er es nicht auserwählt hätte.
»Ganz herrlich ist die Tochter – gemeint ist
die Braut – des Königs inwendig.« Man mag statt »inwendig« »drinnen« schreiben
und darunter »im Palast« verstehen, wesentlich aber ist, dass sie innerlich, im
Herzen, ganz herrlich ist, gerecht, heilig, rein und auch bevollmächtigt, weil
Christus durch Seinen Geist in ihr ist. Israel bekommt ja ein neues Herz und
einen neuen Geist in sein Inneres, sodass es alle Gebote befolgen wird
(Hes.11:19,20; 36:27).
Jesus, der König, ist der Eheherr des
erlösten und verherrlichten Israel. Am Hochzeitstag wird Jesus zu Seiner Braut
sagen: »Ich gelobe dich Mir an für äonisch … in Gerechtigkeit und Rechterweisung,
in Huld und Erbarmungen. Und Ich gelobe dich Mir an in Treue, und du erkennst
Jewe« (Hos.2:21,22). Und die Braut wird ausrufen: »Mein Mann!« (Hos.2:18). Und
der Bräutigam wird voller Wonne über sie sein (Jes.62:5). Alle Regenten der
Nationen sehen ihre Herrlichkeit. Sie wird eine prachtvolle Krone in der Hand
Jewes sein und ein königliches Diadem in der Hand ihres Elohim (Jes.62:2,3).
Die Gäste, andere Nationen, darunter Tyrus,
werden kostbare Geschenke darbringen.
Der Ehe werden viele Kinder entsprossen;
Israel wird sie als Fürsten und Regenten auf der ganzen Erde einsetzen und die
Völker gewinnen, Jesus anzuschauen und anzubeten (Jes.2:2,3).
»Jungfrauen, ihre Gefährtinnen, (die) hinter
ihr (hergehen), werden zu Dir gebracht, sie werden geholt mit Freuden und
Frohlocken, sie kommen in den Palast des Königs.« Wer sind die Brautjungfrauen?
Sie sind die Nationen, die im tausendjährigen Königreich Israels besonders
gesegnet werden.
Von ihnen steht geschrieben: »Glückselig sind
die zum Hochzeitsmahl des Lämmleins Geladenen!« (Off.19:9). Die Brautjungfern
sind die Nationen, die mit Schafen verglichen und zu des Königs Rechten
gestellt werden, weil sie den geringsten Brüdern Jesu, den Juden, besonders in
der Drangsalszeit unter dem Antichristus etwas zu essen und zu trinken gaben
(Mat.25:31-46). »Dann wird der König denen zu Seiner Rechten sagen: Kommt
herzu, ihr Gesegneten Meines Vaters! Nehmt das Losteil des Königreichs ein, das
euch vom Niederwurf der Welt an bereitet ist« (Mat.25:34). Die Jungfrauen sind
die fünf klugen, die Öl in ihren Lampen hatten (Mat.25:1-13). » Während sie
(die fünf törichten Jungfrauen) hingingen, um Öl zu kaufen, kam der Bräutigam;
und die bereit waren, gingen mit ihm zur Hochzeitsfeier hinein, und die Tür
wurde verschlossen« (Mat.25:10).
Dies alles hat nichts mit uns zu tun, die wir
in der dem Paulus gegebenen heilsgeschichtlichen Verwaltung/Verfahrensordnung
Gottes leben (Eph.3:2). Wir sind nicht die Braut, sondern der Körper Christi
(Eph.1:23). Wir sind gesegnet, während Israel verworfen ist (Räöm.11:145). Die
Hochzeitsfeier findet erst bei der Wiederkunft Jesu zu Israel statt, wenn wir
schon seit mindestens sieben Jahren verwandelt (1.Kor.15:51) und entrückt und
mit unserem Herrn zusammen sind (1.Thess.4:15-17).
Psalm 45 schließt mit einer Verherrlichung
Jesu, des Königs Israels.
18 Ich will Deines
Namens gedenken lassen
in
jeder Generation, ja (jeder) Generation;
darum
werden Dir die Völker danken
für
den Äon und (die weitere Zeit des) Bezeugens.
Während des gesegneten kommenden Äons und in
dem darauf folgenden, letzten Äon, in welchem Gott bezeugt wird, ja für alle
Generationen auf der Erde wird Israel die Völker von ganzem Herzen anleiten,
Jesu, des Sohnes Gottes, zu gedenken, Ihm zu danken und Ihn huldigend
anzubeten. Er ist der »König der Könige« (Off.19:16). Nach der Finsternis der
vergangenen Äonen und des gegenwärtigen bösen Äons (Gal.1:4) wird Jesu
Herrlichkeit besonders hell erstrahlen zur Glückseligkeit für jeden, der Ihn schaut.
Psalm 46
Dem Chorleiter
Von den Söhnen
Korahs
Auf (die Weise)
»Verheimlichte« (vermutlich »Im Bass-Stimmsatz«)
(Ein) Lied
2 Elohim ist
unsere Bergung und Stärke
und
überaus als Hilfe in Drangsalen befunden.
3 Darum werden wir
uns nicht fürchten,
(auch)
wenn das Erdland (durch Kontinentalverschiebung) ausgetauscht wird
und
die Berge im Herzen der Meere gleiten,
4 wenn Seine
(Elohims) Wasser tumulten und schäumen
und
die Berge beben infolge Seiner Erhabenheit.
…
Zwischenspiel
Es sei erlaubt anzumerken, dass dieses
Loblied Martin Luther zu dem Lied »Ein' feste Burg ist unser Gott« anregte.
Im Hinblick auf die siebenjährige Endzeit,
die Zeit der Zornesgerichte Gottes, wenn der Himmel wie eine Buchrolle, die
sich zusammenrollt, entweicht und alle Berge und Inseln von ihrem Platz
fortbewegt werden (Off.6:14), sagt Jesus: »Und Jerusalem wird von den Nationen
getreten werden, bis die Fristen der Nationen erfüllt sind. Dann werden Zeichen
an Sonne, Mond und den Gestirnen sein, und auf der Erde wird Beklemmung der
Nationen vor Ratlosigkeit beim Brausen des Meeres und bei der Erschütterung
sein, wobei die Menschen in Furcht und Vorahnung vor dem erstarren, was über
die Wohnerde kommt; denn die Mächte der Himmel werden erschüttert werden«
(Luk.21:24-26).
Israel aber braucht sich nicht zu fürchten,
»denn die Berge werden weichen und die Hügel gleiten, aber Meine Huld weicht
nicht von dir, und der Bund Meines Friedens gleitet nicht, spricht Jewe, dein
Erbarmer« (Jes.54:10).
5 (Da ist ein)
Strom, seine Kanäle erfreuen die Stadt Elohims,
die
heilige der Wohnungen des Höchsten.
6 Elohim ist in
ihrem Innern, nimmer gleitet sie,
Elohim
hilft ihr bei Anbruch des Morgens.
7 Nationen
tumulten, Regententümer gleiten;
Er
erhebt Seine Stimme, da zergeht das Erdland.
8 Jewe der Heere
ist mit uns,
(ein
alles) Überragendes ist uns der Elohim Jakobs.
…
Zwischenspiel
Bei dem an Größe und Macht alles Überragendem
darf man auch an eine uneinnehmbare Burg denken. Eine feste Burg für Israel ist
der Elohim Jakobs.
Wenn die Nacht zu Ende ist, die bösen Äonen
um sind und der Morgen der neuen Zeit angebrochen ist, dann wird Jesus Christus
in der heiligen Stadt Jerusalem wohnen. Und dann erfüllt sich diese Verheißung:
»Juble, Tochter Zion, jauchze Israel! Freue dich und sei froh von ganzem
Herzen, Tochter Jerusalem! … Jewe, dein Elohim, ist in deinem Innern; Er rettet
als der Mächtige« (Zeph.3:14,17).
Ein Strom des Lebens wird folglich (da Jesus
das Leben ist) von der Stadt ausgehen, und zwar im tausendjährigen Königreich,
wie in Hesekiel 47:1-12 zu lesen, und auf der neuen Erde, wie Johannes es
schaut: »Dann zeigte er mir einen Strom des Wassers des Lebens, glänzend wie
Kristall, der aus dem Thron Gottes und des Lämmleins hervorging. Inmitten ihres
Platzes und diesseits und jenseits des Stromes war Holz des Lebens, das
zwölferlei Früchte trägt; in jedem Monat gibt es seine Frucht her. Die Blätter
des Holzes dienen zur Genesung der Nationen. Dann wird es keinerlei Verdammung
mehr geben, sondern der Thron Gottes und des Lämmleins wird in ihr sein«
(Off.22:1-3).
9 Geht hin, schaut
das Gewirkte Jewes,
der
Verödungen auf das Erdland legte,
10 der Kriege
beendet bis ans Ende des Erdlands,
den
Bogen zerbricht und den Speer entspitzt
und
Wagen im Feuer verbrennt.
11 Lasset ab (von
dem Euren) und erkennt, dass Ich Elohim bin,
Ich
werde erhöht werden unter den Nationen,
Ich
werde erhöht werden auf dem Erdland!
12 Jewe der Heere
ist mit uns,
(ein
alles) Überragendes ist uns der Elohim Jakobs!
Nachspiel
In den Jahren der Zorneshitze Jewes
(Jes.13:13) wird alles Land zur Öde werden (Jes.6:11; 13:9; 17:9; Joel 2:3).
Mit Seinem zweiten Kommen zu Israel bringt Er dann Seinem Volk wie auch den
Nationen den ersehnten Frieden (Jes.9:6; 54:10; 60:17; 66:12; Luk.2:14). Die Nationen
werden ihre Waffen vernichten (Jes.2:4; Hos.2:20; Mich.4:3). Und alle Welt wird
Jesus, den Elohim Israels, hoch erhöhen und loben und preisen (Ps.67:4; 117:1;
Off.5:13).
Psalm 47
Dem Chorleiter
Von den Söhnen
Korahs
(Ein) Psalm
2 All ihr Völker,
klatscht (vor Freude) in die Hände,
jauchzt
Elohim zu mit Jubelschall!
3 Denn Jewe, der
Höchste, ist gefürchtet,
der
große König über das ganze Erdland.
4 Er wird (an)
Völker unter uns Worte richten
und
(an) Volksstämme unter unseren Füßen.
5 Er erwählt uns unser
Losteil,
die
Erhabenheit Jakobs, den Er liebt.
…
Zwischenspiel
Nach Jesu Wiederkunft und der Aufrichtung
Seines Königreichs (Sach.14:9) werden alle Völker dem Sohn Gottes jubelnd
zujauchzen und Ihm Ehrfurcht, Furcht und Gehorsam entgegenbringen.
Israel
wird die ihm verheißene segensreiche Herrschaft über die Nationen ausüben
(5.Mose 28:1,13; Sach.8:13; Off.11:15). Und der Herr Jesus Christus wird zu den
Völkern sprechen und sie durch Sein Volk unterweisen. Die Delegationen aller
Nationen werden zum Berg des Hauses Jewes strömen und sprechen: Der Elohim
Jakobs unterweist uns in Seinen Wegen, und wir wollen in Seinen Pfaden gehen,
denn von Zion geht die Zielanweisung aus und das Wort Jewes von Jerusalem
(Jes.2:2,3). Er wird die Nationen auch richten (Mat.25:31-46).
Das Losteil Israels ist das ihm verheißene
Land vom Strom Ägyptens bis zum Euphrat (1.Mose 15:18; 5.Mose 11:24); im
weiteren Sinn die ganze Erde (in Unterscheidung, dass unser Losteil der Himmel
ist; Eph.2:6; Phil.3:20; 2.Tim.4:18). Das Losteil Israels wird in Vers fünf als
die Erhabenheit Jakobs bezeichnet, worauf Israel in Demut stolz sein darf und
wodurch es über die anderen Nationen emporgehoben und ihnen gegenüber
ausgezeichnet wurde (Hes.20:6).
6 Elohim stieg
hinauf mit Jauchzen,
Jewe
unter dem Schall des Schophars.
7 Psalmet dem
Elohim, psalmet,
psalmet
unserem König, psalmet!
8 Denn der König
des gesamten Erdlands ist Elohim,
psalmet
Unterweisendes.
9 Elohim regiert
über die Nationen,
Elohim
sitzt auf dem Thron Seines Heiligtums.
10 Die Willigen der
Völker wurden versammelt
(und)
das Volk des Elohims Abrahams.
Denn
dem Elohim sind die Mächtigen des Erdlands,
überaus
erhoben ist Er!
Wunderbar wird es sein, wenn der Messias und
Allherrscher Jesus auf den Ölberg herabsteigt (Sach.14:4; Ap.1:11), dann das
Kidrontal durchquert und nach Jerusalem hinaufsteigt, um die Stadt unter dem
Schall des Schophars, des nur zu besonderen Anlässen geblasenen Widderhorns,
durch das Osttor zu betreten (Hes.46:1,2) und Seinen Thron einzunehmen (Matr.16:27;
Heb.1:8; Off.3:21). Sicherlich findet die eigentliche Inthronisierungsfeier
erst nach der 75 Tage später geschehenden Auferstehung der entschlafenen
gläubigen Israeliten statt (1335 Tage nach der Mitte des letzten Jahrsiebeners;
Dan.12:12,13), also nicht ohne sie. Alle werden Ihm Psalmen singen und spielen.
Ja, Ihm gebührt alle Herrlichkeit!
In Vers zehn steht von dem Volk des Elohims
Abrahams geschrieben. In Jesus Christus erfüllt sich das Wort: »In dir
(Abraham) sollen alle Nationen gesegnet werden« (Gal.3:8; 1.Mose 12:3; 18:18).
Der Segen Abrahams wird in Jesus Christus unter die Nationen gebracht
(Gal.3:14). Auf diese Weise wird Abraham, wie Paulus sich in Römer 4:13
ausdrückt, der Losteilinhaber der ganzen Welt werden.
Psalm 48
(Ein) Lied
(Ein) Psalm von
den Söhnen Korahs
2 Groß ist Jewe
und überaus gepriesen
in
der Stadt unseres Elohim, dem Berg Seines Heiligtums.
3 Ein Schöner, ein
(mit Segen) Besprengter, eine Wonne des ganzen Erdlands
ist
der Berg Zion an den Flanken des Nordens,
die
Burgstadt des großen Königs.
4 Elohim wurde in
ihren (Zions) Hochburgen als der (alle an Macht) Überragende erkannt.
5 Denn siehe! Die
Regenten wurden herbeizitiert,
sie
zogen zusammen hin;
6 sie, sie sahen,
und sie staunten,
sie
wurden bestürzt, wurden übereilt,
7 Zittern erfasste
sie dort,
eine
Wehe wie die einer Gebärenden.
8 Durch den
Ostwind zerbrichst Du die Tarsisschiffe.
9 Wie wir es
hörten, so sahen wir es
in
der Stadt Jewes der Heere,
in
der Stadt unseres Elohim.
Elohim
wird sie fest gründen für den Äon.
…
Zwischenspiel
»Für den Äon«, und zwar den tausendjährigen,
wird Jerusalem, die Hauptstadt der Erde, fest gegründet sein. Auf der neuen
Erde sodann wird ein anderes, das neue Jerusalem, sein (Off.21:1,2).
Nicht im Norden liegt der höchste (Jes.40:4;
Luk.3:5) und ehrenvollste Berg der Erde, wie Mythen meinen, sondern Zion ist
es, das, nach Osten blickend, den Norden nur an einer seiner Flanken hat,
wörtlich: »an den Hüftseiten«.
Zion – ursprünglich wurde die Jebusiterstadt
und nach der Eroberung durch David die Davidsstadt auf dem Südosthügel
Jerusalems so genannt. Dann wurde der Begriff auf den Tempelbezirk ausgedehnt.
Unter Zion, obwohl nur ein Teil von Jerusalem und eigentlich ein Berg, darf man
in weiterem Sinne aber auch ganz Jerusalem verstehen.
In der Zukunft wird Zion der überaus hohe und
heilige Berg sein, auf dem sich der Tempel und Jerusalem befinden (Hes.40:2).
Die Ausmaße sind gewaltig:
Der
Tempel:
Länge: 500 Ruten (oder: Rohrmaße) =
1.540 m (Hes.42:16)
Breite: ebenso (1 Rute = 3,08 m)
Der
Bezirk der Priester:
Länge: 25.000 Ruten = 77 km
(Hes.45:1,3,4)
Der
Bezirk der Leviten:
ebenso (Hes.45:5)
Die
heilige Stadt Jerusalem:
Länge: 25.000 Ruten = 77 km (Hes.345:7)
Breite: 5.000 Ruten = 15,4 km
Der
gesamte heilige Bezirk (Hes.45:1) misst 25.000 x 25.000 Ruten = 77 x 77 km =
5.929 Quadratkilometer.
Dieses heilige Gebiet Zion samt »des großen
Königs Stadt« (Mat.5:35) ist an Macht und Herrlichkeit alles überragend und
unüberwindbar, nicht aus sich heraus, sondern weil der Überragende, der Herr
Jesus Christus, dort wohnt.
Zion ist, wenn es auf Jewe vertraut,
uneinnehmbar. Dies erfuhren und werden alle jene Regenten wieder erfahren, von
denen in den Versen fünf bis acht die Rede ist, die Jerusalem erobern wollen,
dann aber von Zittern und Bestürzung befallen werden, wenn sie die Macht Jewes
begreifen und sehen, dass ihre Schiffe
zerbrechen und ihr Heer vernichtet wird. So erging es Sanherib, dem
Regenten von Assur, im Jahr 709 v. Chr. auf den Glauben und das Gebet Hiskias,
des Königs von Juda (728-699 v. Chr.), hin (2.Kön.19:35; Jes.37:33-37;
2.Chron.32:8,20-22).
Und so wird es auch dem Regenten Gog vom Land
Magog in den ersten Jahrzehnten (Hes.38:8) des tausendjährigen Königreichs
ergehen (Hes.38:21,22), den Jewe Selbst herbeizitieren wird (Hes.38:4,16),
damit die Völker Seine überragende Kraft und Herrlichkeit nachdrücklich
erkennen (Hes.38:23).
Und so ergeht es auch dem Heer des Satans am
Ende der tausend Jahre (Off.20:7-9).
10 Wir (tun) Deiner
Huld gleich, Elohim,
im
Innern Deines Tempels.
11 Wie Dein Name,
Elohim,
so
(reicht) Dein Lob bis zu den Enden des Erdlands;
mit
Gerechtigkeit ist Deine Rechte erfüllt.
12 Es freut sich
der Berg Zion,
es
frohlocken die Töchter Judas
um
Deiner Rechterweisungen willen.
13 Umkreist Zion
und seid rund um ihn,
zählt
seine Türme.
14 Setzt euer Herz
auf seine Umwappnung,
durchstreift
seine Hochburgen,
damit
ihr der späteren Generation erzählt,
15 dass dieser Elohim
unser Elohim ist
für
den Äon und (die weitere Zeit) des Bezeugens.
Er
führt uns über das Sterben hinaus.
Allezeit wird das wiedergezeugte Israel
seinen Elohim Jesus preisen und sich ebenso huldreich wie ihr Herr verhalten. Auch
werden sie immerdar über Zion frohlocken.
Der letzte Satz dieses Psalms: »Er führt uns
über das Sterben hinaus« oder: »… auf das Sterben zu« oder: »… bis zum Sterben«
wäre, wenn auf die Zukunft bezogen, unverständlich. Die Psalmsänger damals aber
konnten damit ihre Erwartung, dass sie nach ihrem Tod und ihrer Auferweckung
für die Äonen leben werden, sehr wohl ausdrücken. Sie wussten: »Jewe ist's, der
da tötet und (wieder) lebendig macht, der in den Scheol hinabbringt und
(wieder) heraufbringt« (1.Sam.2:6). Und ist nicht das Wissen, all die Jahre bis
zum Sterben von Elohim geführt zu werden, schon ein großer Zuspruch?
Psalm 49
Dem Chorleiter
Von den Söhnen
Korahs
(Ein) Psalm
2 Höret dies, all
ihr Völker,
nehmt
zu Ohren, alle Bewohner des (irdischen) Gewühls,
3 Söhne Adams wie
auch Söhne des Mannes allesamt,
der
Reiche und der Bedürftige!
4 Mein Mund redet
Weisheitsvolles
und
(aus) dem Verständnis meines Herzens Gemurmeltes (Durchdachtes).
5 Ich recke mein
Ohr zu Aussprüchen,
ich
löse mein Rätsel auf der Harfe.
6 Warum sollte ich
mich fürchten in den Tagen des Bösen,
da
die Vergehung meiner Fersen(-treter) mich umkreist,
7 jener, die sich
in ihrer (reichen und mächtigen) Wappnung sichern
und
mit ihrem vielen Reichtum prahlen?
8 Einen Bruder
kann man nicht durch Loskauf loskaufen,
noch
kann er dem Elohim seine Beschirmung (das Lösegeld für die Beschirmung seiner
Person) geben
9 – denn (zu)
kostbar ist das Loskaufen ihrer Seele,
so
(muss) er davon ablassen für äonisch –,
10 dass er
weiterhin lebe
und
nicht das Verderben (das Grab) sehe.
11 Denn er sieht
Weise sterben;
der
Narr und der Dumme gehen zusammen verloren
und
lassen ihre Wappnung (ihr Vermögen) anderen zurück.
12 Ihr Inneres
(wähnte), dass ihre Häuser für äonisch seien,
ihre
Wohnungen für Generation und Generation;
sie
gaben ihrem Erdboden (ihren Ländereien) ihre Namen.
13 Aber ein Mensch,
der nimmer in Würde nächtigt (verbleibt; die Nacht überlebt),
ist
mit den Tieren vergleichbar, die stille gemacht (getötet) wurden.
14 Dieser Weg ist
ihre Narrheit,
und
(auch) die nach ihnen haben Gefallen an dem, was ihr Mund redete.
…
Zwischenspiel
Mögen auch wir unsere Ohren zu den
Aussprüchen Gottes hinrecken!
Es ist nur allzu bekannt, dass Mensch und
Tier gleicherweise sterben (Pred.3:19,20). Und dennoch ist der Aufruf nötig,
sich nicht wie ein Narr zu benehmen und sich auf seinen Reichtum zu verlassen,
der zudem noch in Versuchungen führt und zum Sündigen veranlasst, sondern auf
den lebendigen Gott zu bauen.
Die Wappnung mit Reichtum und Beziehungen ist
angesichts der Verfehlungen, die der Beschirmung bedürfen, und angesichts des
Todes, aus dem man herausgelöst werden muss, pure Narrheit. Kein Mensch kann
sich in diesen Punkten selbst oder einem Bruder helfen.
Es gibt nur eine Rettung: Jesus Christus!
»Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt auf Sich nimmt!« (Joh.1:29). Er
spricht: »Jeder, der Sünde tut, ist ein Sklave der Sünde. … Wenn euch der Sohn
davon frei macht, werdet ihr wirklich frei sein« (Joh.8:34-36). Er kam, »um
Seine Seele als Lösegeld für viele zu geben« (Mat.20:28). Da der Herr Jesus,
der Messias, die Sünden weggetragen, »an das Holz hinaufgetragen« (1.Pet.2:24)
hat, hat auch der Tod keine Rechtsgrundlage mehr und kann Gott Gnade erweisen,
jedem zu seiner Zeit (Tit.2:11), und alle lebendig machen (1.Kor.15:22).
In der Zeit vor Jesu erstem Kommen zu Israel
erfuhr der Israelit, der irrtümlich gesündigt hatte, Vergebung der Schuld,
Beschirmung vor dem Zorn Gottes, wenn er eine Ziege oder ein Schäflein als Verfehlungs(-gabe)/Sünd(-opfer)
darbrachte, »und der Priester verschirmte über ihm, und ihm wird verziehen«
(3.Mose 4:31; siehe auch 27-35). Doch nur das Blut Jesu, des Sohnes Gottes,
bewirkt den vollkommenen Loskauf aus der Schuld und dem Tod (Heb.9:13,14), »denn
unmöglich nimmt das Blut der Stiere und Böcke Sünden hinweg« (Heb.10:4).
15 Wie Kleinvieh
sind sie zum Scheol gesetzt,
der
Tod hirtet sie,
und
Gerade (Aufrichtige) werden am Morgen über sie walten,
und
ihr Körper ist zum Zerfall im Scheol gesetzt,
(weg)
von seiner Wohnstätte.
16 Aber Elohim wird
meine Seele loskaufen
aus
der Hand des Scheols,
denn
Er nimmt mich (in Seine Hand).
…
Zwischenspiel
Scheol, hebr. SchAUL, punktiert SchöOL, leitet
sich von »fragen, erfragen« ab und meint die Frage nach dem Verbleib der Toten.
Es wird keine Antwort gegeben, sie existieren nicht (Ps.6:6; 39:14;
Pred.9:5,6,10); sie sind, abstrakt ausgedrückt, im Totenreich. Das griechische
Wort Hades bedeutet Ungewahrbarer, Unwahrnehmbarer; die Toten sind nicht
wahrnehmbar. – Bis zum Morgen, dem Auferstehungsmorgen. Dann werden die
Aufrichtigen über die Nichtauserwählten walten, und zwar im Gericht
(Off.20:12). Beim Propheten Daniel ist zu lesen: »Viele von denen, die im
Erdboden schlafen, werden erwachen, die diese zu äonischem Leben, jene zur
Schmach, zu äonischem Abscheu« (Dan.12:2).
17 Fürchte dich
nicht,
wenn
ein Mann reich wird,
wenn
sich die Herrlichkeit seines Hauses mehrt,
18 denn das alles
nimmt er nicht mit, wenn er stirbt,
nicht
steigt seine Herrlichkeit hinab, ihm nach.
19 (Selbst) wenn er
seine Seele in der Zeit seines Lebens gesegnet (gepriesen) hat:
»Ja,
man bestätigt dir, dass du dir wohltust«,
20 so kommt sie
doch bis zur Generation seiner Väter,
die
bis auf Dauer das Licht nicht sehen.
21 Ein Mensch, der
in seiner Würde ist
und
dennoch nicht verständig,
ist
mit den Tieren vergleichbar,
die
stille gemacht (getötet) wurden.
Lassen wir uns keinesfalls davon
beeindrucken, wenn ein Mensch reich wird. Er wird für die Äonen nicht sein,
während wir Gläubigen leben.
Mögen die Menschen verständig werden. »Nichts
haben wir in die Welt hineingebracht; daher ist es offenkundig, dass wir auch
nichts hinausbringen können« (1.Tim.6:7).
In einem Gleichnis sagte ein reicher Mann zu seiner Seele: »Seele, du
hast für viele Jahre zahlreiche Güter daliegen, ruhe dich aus, iss, trink und
sei fröhlich!« Gott aber sagte zu ihm: »Du Unbesonnener, in dieser Nacht wird
man deine Seele von dir fordern; und was du dir bereitet hast, wem wird es
zufallen?« So geht es jedem, der für sich selbst Schätze aufspeichert und nicht
für Gott reich ist (Luk.12:19-21). – Sei reich für Gott!
Psalm 50
(Ein) Psalm
Von Asaph
1 El, Elohim, Jewe
–
Er
redete und rief das Erdland
vom
Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang.
2 Von Zion, des in
Schönheit vervollständigten, erstrahlt Elohim.
3 Unser Elohim
kommt, und Er wird nicht schweigen,
vor
Seinem Angesicht her wird Feuer fressen,
und
ringsum Ihn her ist Schaudern überaus.
4 Er ruft zu den
Himmeln von oben und zum Erdland,
um
Seinem Volk Recht zu verschaffen.
5 Versammelt Mir
Meine Huldiger,
die
Meinen Bund schneidenden (schließenden), um die Opfer zu (bringen).
6 Und die Himmel
tun Seine Gerechtigkeit kund,
denn
Elohim, Er ist Richter.
…
Zwischenspiel
Asaph, ein Levit, der Sohn Berechjas, des
Sohnes Schimas, war Musiker und Sänger zur Zeit Davids (1.Chron.6:24,28;
15:19).
El, Elohim, Jewe. –
El, hebräisch AL, punktiert EL, ist ein
Titel, der den Einen bezeichnet, zu dem hin alles ist, dem alles zu eigen ist,
der Sich alle unterordnet. El ist Gott, der Vater.
Der Titel Elohim, hebr. ALEIM, punktiert
ÄLoHIM, bedeutet: der alles Garantierende, der alles Verfügende, der alle dem
El Unterordnende. Elohim ist Jesus Christus, der Sohn Gottes. Durch Seinen
Geist ist El in Elohim (2.Kor.5:19).
Der Name Jewe, hebr. IEUE, unpunktiert, lässt
sich wiedergeben mit: wird-sein-seiend-war, und mit: der alles Werdenmachende.
Jewe ist Gott, der Vater, der da Geist ist (Joh.4:24), so wie Er in Christus,
Seinem Abbild und Seinem Wort, wahrnehmbar ist und wie Er in der Ausstrahlung
Seiner Herrlichkeit (Heb.1:3), eben in Christus, für die Menschen erfassbar
ist. Jesus trägt die erste Silbe von Jewe, Je-, in Seinem Namen Jehoschua,
welcher bedeutet: Jewe ist der Retter, oder: Er wird Retter sein, oder: der die
Rettung Werdenmachende.
Die einleitende Nennung des Höchsten und
Allgewaltigen in dreifacher und mithin nachdrücklicher Weise bereitet auf die
inhaltliche Aussage vor, dass die Himmel und die Erde, das heißt ihre Bewohner,
in Furcht und Huldigung vor Ihm niederfallen werden.
Dieser Psalm handelt von Ereignissen beim
Kommen Jesu am Ende der Zornesgerichte Gottes. Wer vermag vor Ihm zu bestehen?
Von Seinem Gerichtsthron gehen Feuerflammen aus (Dan.7:9,10). »Unser Gott ist
ein verzehrendes Feuer« (Heb.12:29). Zu bestehen vermag nur, wer gerecht ist,
wer also durch den Glauben an Jesu Christi vergossenes Blut gerechtfertigt
wurde. Nur solche Israeliten werden für die Äonen leben und in der strahlenden
Herrlichkeit Zions wohnen. »Erhebe dich, sei erleuchtet (Zion), denn dein Licht
kam, und die Herrlichkeit Jewes geht über dir auf« (Jes.60:1). Jesus, der
Messias, ist das Licht Zions.
Schon an den Ordnungen der Himmel hätten die
Menschen Gottes Gerechtigkeit erahnen können. Nun dienen die Himmel und die
Erde, die alles Geschehen mit ansahen, Elohim, dem Richter, als Zeugen.
Wie kann Elohim von oben zu den Himmeln
rufen? Weil es auch das Überhimmlische (oder: das Aufhimmlische, ta epourania)
gibt, das über den Lufthimmeln, wo wir gesegnet und niedergesetzt sind
(Eph.1:3; 2:6), und weil Jesus »durch die Himmel gedrungen ist« (Heb.4:14) und
über den Himmeln »in einem unzugänglichen Licht wohnt« (1.Tim.6:16).
7 Höre, mein Volk,
und Ich will reden, Israel,
und
Ich will gegen dich bezeugen:
(Der)
Elohim, dein Elohim, bin Ich.
8 Nicht aufgrund
deiner Opfer verschaffe ich dir Recht
–
deine Hinaufweihegabe sind Mir stets gegenwärtig –.
9 Nicht nehme Ich
aus deinem Haus einen Jungstier,
aus
deinen Pferchen Leitböcke,
10 denn Mein ist
alles Leben des Waldes,
die
Tiere in tausend Gebirgen.
11 Ich kenne jeden
Flügler der Berge,
und
der Säuger des Feldes ist vor Mir.
12 Wenn Ich hungern
würde,
spräche
Ich (davon) nicht zu dir,
denn
Mein ist das Wohnland und seine Fülle.
13 Esse Ich (etwa)
Fleisch der Recken (Großtiere),
und
trinke Ich Blut der Leitböcke?
14 Opfere Elohim
Dank,
und
erstatte dem Höchsten deine Gelübde!
15 Und rufe mich an
am Tag der Bedrängnis!
Ich
befreie dich, und du verherrlichst Mich!
…
»Höre, mein Volk!« Zur Zeit Davids mag Israel
gehört haben, später aber wurde es durch Jesaia verstockt (Jes.6:9.10). Unser
Herr Jesus Christus sagte mehrmals: »Wer Ohren hat zu hören, der höre« (z. B.
Mat.11:15; Off.2:7). Doch nur die Auserwählten hörten: »Wer aus Gott ist, der
hört die Worte Gottes. Ihr hört deshalb nicht, weil ihr nicht aus Gott seid«
(Joh.8:47).
»Dein Elohim bin Ich.« Achte Ihn daher in
rechter Weise! Wenn du Opfergaben und Darnahungsgaben darbringst, die in der
Zielanweisung des Mose angeordnet sind (z. B. 3.Mose 4:27-35; 6:2; 7:11), dann
unter Beteiligung deines Herzens. Leider steht geschrieben: »Dieses Volk ehrt
Mich mit den Lippen, ihr Herz aber ist weit von Mir entfernt, in eitler Weise
verehren sie Mich und lehren die Vorschriften der Menschen als Lehre«
(Mat.15:8,9; Jes.29:13).
Außerdem meinten die Israeliten, dass Gott
ihrer Gaben bedürfe (überdeutlich ausgedrückt: als ob Er tatsächlich Fleisch
esse) und Er ihnen mithin Dank schuldig sei. Nein, die Menschen bedürfen der
Sündopfer, damit ihre Sünden verschirmt werden, und der Darbringungsgaben, um
ihre Huldigung auszudrücken. »Ohne Blutvergießen erfolgt keine Vergebung«
(Heb.9:22; 3.Mose 17:11).
Der rechte Gottesdienst besteht darin, Dank
zu opfern, bei der Darbringung der Gaben von Herzen zu danken, des weiteren
darin, Jewe die Gelübde zu erfüllen und sich in der Not nicht an Götzen,
sondern an Ihn zu wenden. All diesen Gläubigen und Treuen, die Ihn anrufen,
hilft Er aus den Bedrängnissen, sodass sie Ihn aus tiefstem Herzen und mehr und
mehr preisen. »Durch Ihn (Jesus) nun sollten wir Gott allezeit Lobopfer
darbringen, das heißt: die Frucht der Lippen, die Seinen Namen bekennen«
(Heb.13:15).
16 Aber zu dem
Frevler spricht Elohim:
Was
ist dir, dass du von Meinen Gesetzen erzählst
und
Meinen Bund in deinem Mund trägst?
17 Du, du hasstest
Zurechtweisung
und
warfst Meine Worte hinter dich.
18 Wenn du einen
Dieb sahst,
hattest
du Wohlgefallen an ihm,
und
mit Ehebrechern war dein Teil.
19 Deinen Mund entsendest
du in Bösem,
und
deine Zunge ist mit Trug verkuppelt.
20 (Wo) du wohnst,
gegen
deinen Bruder redest du,
gegen
den Sohn deiner Mutter richtest du Verunglimpfung.
21 Dieses tust du,
und Ich schweige.
Du
meinst, dass Ich sei wie du.
Ich
werde dich züchtigen
und
will's vor deine Augen bringen.
22 Versteht doch
dieses, die ihr Eloah vergesst,
dass
Ich euch (in Stücke) zerreiße,
und
keiner (ist da, der euch) schützt.
23 Wer dank opfert,
verherrlicht Mich
und
ebnet den Weg (dafür),
dass
Ich ihn die Errettung Elohims sehen lasse.
Der Apostel Paulus greift die hier
angesprochene Heuchelei der Frevler mit den Worten auf: »Der du nun den anderen
belehrst, dich selbst aber belehrst du nicht! Der du heroldest, nicht zu
stehlen, du selbst aber stiehlst! Der du sagst, nicht die Ehe zu brechen, du
aber brichst die Ehe! Du, dem Götzen ein Gräuel sind, du beraubst Weihestätten!
Der du dich im Gesetz rühmst, durch Übertretung des Gesetzes verunehrst du
Gott! Denn der Name Gottes wird um euretwillen unter den Nationen gelästert, so
wie geschrieben steht (Hes.36:20)« (Röm.2:21-24).
Die Heuchler mögen Eloahs Schweigen als
Gleichgültigkeit oder gar Zustimmung deuten, aber nicht mehr lange, denn Er
wird sie entlarven und ihnen deutlich vor Augen führen, wie sehr Er Gericht an
ihnen übt und sie züchtigt.
Den Titel Eloah (hebräisch ALUE, punktiert
ÄLOaH, die Einzahl von Elohim) trägt der Eine, der alles garantiert, alles
verfügt und dem alle untergeordnet werden (1.Kor.15:27), Jesus Christus, der
wiederum alle Seinem El zuführt, »damit Gott alles in allen sei« (1.Kor.15:28).
Eloah, der gerechte Richter, wird nur die für
Sein Königreich retten, die Ihm Dank opfern und Ihn verherrlichen, die Ihn und
Seinen Vater »im Geist und in der Wahrheit anbeten« (Joh.4:24).
Psalm 51
Dem Chorleiter
(Ein) Psalm
Davids,
2 als Nathan, der
Prophet, zu ihm kam,
nachdem
er zu Batseba eingegangen war:
3 Sei mir gnädig,
Elohim, gemäß Deiner Huld,
gemäß
Deiner vielen Erbarmungen wische meine Übertretungen weg.
4 Wasche mich
völlig von meiner Vergebung,
und
von meiner Verfehlung reinige mich,
5 denn meine
Übertretungen – ich, ich erkenne sie,
und
meine Verfehlung ist mir stets gegenwärtig.
6 Gegen Dich, gegen
Dich allein verfehlte ich,
und
das in Deinen Augen Böse tat ich
(im
Sinne von: bekenne ich),
damit
Du gerechtfertigt wirst in Deinen (Urteils-)Worten
(und)
Du geläutert bist (im Sinne von: alle Dich als lauter erkennen) in Deinem
Richten.
…
In 2.Samuel 11:1-12:14 wird berichtet, dass
König David eines Abends vom Dach seines Hauses aus die badende Ehefrau seines
Kriegers Uria, des Hethiters, sah, sie zu sich holen ließ und bei ihr lag. Ihr
Name war Batseba; sie war überaus guten Aussehens. Sie wurde schwanger. Um
seine Schuld zu vertuschen, bestellte David Uria zu sich, offiziell, um den
Stand der Belagerung der ammonitischen Stadt Rabba zu erfahren, eigentlich
aber, damit Uria dann bei seiner Frau nächtige. Dies tat Uria aber nicht.
Daraufhin gab David Befehl, ihn so an die Front zu stellen und sich hinter ihm
zurückzuziehen, dass er fallen müsse. So geschah es. König David war somit des
Ehebruchs und des Mordes schuldig. Ehebrecher und Mörder waren nach der Weisung
des Mose zu töten (3.Moe 20:10; 4.Mose 35:31).
Nach einiger Zeit sandte Jewe den Propheten
Nathan zu David, der ihn der beiden Verbrechen überführte. »Da sprach David zu
Nathan: Ich verfehlte gegen Jewe. Und Nathan sprach zu David: So ließ auch Jewe
deine Verfehlung hinweggehen, nicht stirbst du deshalb« (2.Sam.12:13). Denn
»nicht gemäß unserer Verfehlungen tut Er uns, und nicht gemäß unserer
Vergehungen vergibt Er uns« (Ps.103:10). »Wenn wir unsere Sünden bekennen« (wie
David es tat), »so ist Er treu und gerecht, dass Er uns unsere Sünden erlässt
und uns von jeder Ungerechtigkeit reinigt« (1.Joh.1:9).
So ist es gemäß dem Evangelium der
Beschneidung (Gal.2:7). Wir dagegen, die Glieder der Körpergemeinde
(Eph.1:22,23), sind allein durch Glauben in Christi Blut (Röm.3:28; 5:9)
gerechtfertigt und damit von Glaubensanfang an gerecht vor Gottes Angesicht.
Psalm 51 ist das ergreifende Gebet Davids,
der aufgrund der auf ihm lastenden Schuld völlig zerbrochen und zermalmt ist,
der zudem über die ihm innewohnende Verworfenheit aufs Tiefste erschüttert ist
und nun flehentlich um Tilgung der Schuld und Reinigung des Herzens betet.
Dabei wendet er sich an den, gegen den er gesündigt hat, denn alle Sünden, und
seien es die geringsten, schmerzen Gott, weil sie mit Seiner Gerechtigkeit und
Heiligkeit nicht vereinbar sind. Und nur Jewe, der Elohim Israels, ist es auch,
der Sich über ihn erbarmen kann. Er liefert sich völlig Elohims Urteilsspruch
aus, wie auch immer er ausfalle, wissend, dass nur dessen Gnade seine Rettung
ist.
Gott ist Liebe; daher erbarmt Er Sich; und in
Erweisung Seines Erbarmens gewährt Er Gnade. Für David besteht die Gnade darin,
dass Jewe seine Sünden wegwische (wie man Geschriebenes wegwischt), dass Er ihn
wasche (wie man Kleider wäscht) und Er ihn reinige (wie man die Weihestätte nur
als Gereinigter betritt).
David wandte sich an den, der da sagt: »Ich,
Ich Selbst bin es, der deine Übertretungen auswischt um Meinetwillen, und
deiner Verfehlungen gedenke Ich nicht mehr« (Jes.43:25).
Dass David gegen Jewe gesündigt hatte, geht
auch aus dem Gerichtswort Nathans an David hervor: »Und nun: Nicht wird sich
das Schwert abkehren von deinem Haus bis zum Äon (bis zum tausendjährigen
Königreichsäon) infolge dessen, dass du Mich verachtetest« (2.Sam.12:10). Auch
der in einem Gleichnis dargestellte verlorene Sohn hatte dies erkannt, da er
nämlich zu sich sagte: »Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und
zu ihm sagen: Vater, ich habe gegen den Himmel und vor deinen Augen gesündigt«
(Luk.15:18).
Wir wissen, dass dem David vergeben wurde und
sind mit ihm glückselig darüber, ebenso wie Paulus, der da schreibt: »Gleichwie
auch David von der Glückseligkeit des Menschen sagt, dem Gott Gerechtigkeit
ohne Werke anrechnet: Glückselig, denen die Gesetzlosigkeiten erlassen und
denen die Sünden zugedeckt wurden! Glückselig der Mann, dem der Herr
keinesfalls Sünde anrechnet!« (Röm.4:6-8).
An die zweite Hälfte des sechsten Verses: »…
damit Du gerechtfertigt wirst in Deinen (Urteils-)Worten (und) Du geläutert
bist (alle Dich als lauter erkennen) in Deinem Richten« erinnert der Apostel
Paulus wie folgt: »Gott erweise Sich als wahrhaftig, jeder Mensch aber als
Lügner, gleichwie geschrieben steht: Damit Du in Deinen Worten gerechtfertigt
werdest und siegen wirst, wenn man mit Dir rechtet« (Röm.3:4). Das heißt, wie
auch immer Jewe urteilen sollte, strafend oder Gnade erweisend, und wer auch
immer etwas dagegen sagen sollte, alle werden Ihn als den vollkommenen und
gerechten Richter erkennen, ja mehr noch als den, der Seine Geschöpfe durch
Sein Erbarmen und Seine Gnade zurechtbringt und zu Seiner Erkenntnis führt.
7 Ja, in Vergehung
wurde ich hervorgewirbelt (geboren),
und
im Verfehlen empfing mich meine Mutter.
8 Siehe, Wahrheit
gefällt dir in den Fasern (unseres Herzens),
und
im Verschlossensein (anderem gegenüber) lässt Du mich Weisheit erkennen.
9 Entsündige mich
mit Ysop, und ich werde rein,
wasche
mich, und ich werde weißer als Schnee.
10 Du lässt mich
hören Wonne und Freude,
und
frohlocken werden meine Gebeine, die Du zermalmtest.
11 Verbirg Dein
Angesicht vor meinen Verfehlungen,
und
wische weg all meine Vergehungen.
…
Weder die Zeugung und die Empfängnis noch das
Gebären sind Verfehlungen – im Gegenteil, Gott will, dass wir uns vermehren
(1.Mose 1:28) –; was David hier meint, ist, dass das vom Fleisch Gezeugte
Fleisch ist (nur das vom Geist Gezeugte ist Geist; Joh.3:6) und alles im
Bereich der Sünde geschieht, weil im Fleisch, in unserem sterbenden Körper, die
Sünde wohnt, anders gesagt: weil die Gesetzmäßigkeit der Sünde in unseren
Gliedern herrscht (Röm.7:7-25). »Durch den einen Menschend drang die Sünde in
die Welt ein und durch die Sünde der Tod, und so drang der Tod zu allen
Menschen durch, worauf alle sündigten« (Röm.5:12). David dürfte gewusst haben,
dass die Menschen durch den Ungehorsam Adams von Geburt an als Sünder
eingesetzt sind (Röm.5:19) und folglich immer wieder sündigen.
Nur eine Reinigung bis in die innersten
Fasern seines Herzens konnte die Erlösung bringen. Dabei dachte David an das
Blut als das Mittel dazu, denn er erwähnte den Ysop, eine Heil- und
Gewürzpflanze, mit deren Büschel man Blut der Opfertiere versprengte oder
verstrich (2.Mose 12:22; 3.Mose 16:14-19; Heb.9:21). »Beinahe alles wird nach
dem Gesetz durch Blut gereinigt; ohne Blutvergießen erfolgt keine Vergebung«
(Heb.9:22). Wie in Hebräer 9:11-26 ausgeführt, bringt nur das Blut Jesu Christi
die Erlösung. Und wenn Er Seinem Volk ein neues Herz und einen neuen Geist
gibt, werden sie niemals mehr sündigen (Hes.11:19,20; 36:27; 43:7).
12 Erschaffe mir
ein reines Herz, Elohim,
und
einen befestigten Geist erneuere in meinem Innern.
13 Verwirf mich
nicht von Deinem Angesicht,
und
nimm Deinen heiligen Geist nicht von mir.
14 Bringe mir die
Wonne Deiner Errettung zurück,
und
stütze mich mit einem willigen Geist.
15 Lehren will ich
die Übertreter Deine Wege,
sodass
die Verfehler zu Dir zurückkehren.
…
Ein neues Herz und einen neuen Geist – wie
vom Propheten Hesekiel verheißen und gerade zuvor erwähnt – sind ein
Schöpfungsakt Jewes. kein Mensch kann es selbst tun.
Und dann fleht David darum, dass er nicht
verworfen und ihm der Geist Jewes nicht weggenommen werde. – Diese Bitte können
wir nicht äußern, weil Gott uns Gläubige in Christus Jesus nach dem dem Apostel
Paulus enthüllten Evangelium (Gal.1:12; 2:7) niemals verwerfen, sondern in der
Gnade stehend erhalten wird, heißt es doch in Römer 8:1, dass uns nichts zur
Verurteilung ist, und in Römer 8:30: »Die Er aber vorherbestimmte, diese beruft
Er auch; und die Er beruft, diese rechtfertigt Er auch; die Er aber
rechtfertigt, diese verherrlicht Er auch.« Auch nimmt Gott Seinen Geist niemals
von uns, weil Er uns in überströmender Gnade damit versiegelt hat, sodass wir
unsere Rettung nicht verlieren können (2.Kor.1:22; Eph.1:13).
Sollte Elohim dem Flehen Davids entsprechen
und ihn nicht verwerfen, würde ihm diese Rettung zu unermesslicher Freude und
Wonne gereichen. Gestützt mit einem willigen Geist und damit auferbaut, stets
den Willen Gottes zu tun, will er als zuvor selbst Erneuerter nun andere Übertreter
auf den rechten Weg zurückbringen.
16 Beschütze mich
vor (zukünftigen) Blutschulden, Elohim,
(Du)
Elohim meiner Rettung!
Jubelnd
wird meine Zunge Deine Rechtfertigung (ausrufen)!
17 Mein Herr, meine
Lippen öffnest Du,
sodass
mein Mund kundtut, was Dich lobt.
18 Denn nicht
gefällt Dir ein (Schlacht-)Opfer, das ich gebe,
nicht
hast Du Wohlgefallen an einer Hinauf-(weihegabe).
19 Die Opfer
Elohims sind ein zerbrochener Geist;
ein
zerbrochenes und zermalmtes Herz wirst Du, Elohim, nicht verachten.
…
Mit einem neuen und für Jewe bereitstehenden
Geist wird David vor zukünftigen Blutschulden geborgen sein. Da fließt das Herz
vor Freude über in Jubel und Lobpreis!
Das Entscheidende für das Wohlgefallen
Elohims an David und für dessen Rettung sind nicht die Schlachtopfer, die nach
der Zielanweisung des Mose für Ehebruch und Mord ohnehin nicht vorgesehen
waren, da die Todesstrafe zu vollziehen war, sondern sein Herz. Das Einzige,
was David darbringen konnte, war sein Herz voller Reue und Demut in Erkenntnis
seiner Schuld und Todeswürdigkeit. Ein solches Opfer verachtet Elohim
keinesfalls. Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden (Mat.23:12). Nur
wer los von sich selbst ist, dem wird Jewe alles werden.
Als unser Herr Jesus Christus in die Welt
kam, brachte Er ebenfalls zum Ausdruck, dass Gott an Ganzbrandopfern und
solchen für Sünde kein Wohlgefallen habe, Er treffe ein, »um (wie David dies
auch anstrebte) Deinen Willen, Gott, zu tun« (Heb.10:6,7).
Durch den Propheten Jesaia bekräftigt Jewe
Vers 19 unseres Psalms: »Auf den will ich blicken, der gedemütigten und
angeschlagenen Geistes ist und der da erzittert vor Meinem Wort« (Jes.66:2).
»So spricht der Hohe und Erhabene, der da wohnt bis (in die weitere Zeit) des
Bezeugens – und heilig ist Sein Name –: In der Höhe und im Heiligtum wohne Ich
und bei dem zermalmten und erniedrigten Geistes, um den Geist der Erniedrigten
zu beleben und zu beleben das Herz der Zermalmten« (Jes.57:15).
20 Tue in Deinem
Wohlwollen Zion wohl;
Du
erbaust die Mauern Jerusalems.
21 Dann werden Dir
die gerechten Opfer gefallen,
Hinauf-(weihegaben)
und Ganz-(brandopfer);
dann
wird man Jungstiere auf Deinem Altar hinauf-(weihen).
Davids Ehebruch und Mord hatten die Mauern
Jerusalems untergraben, anders gesagt: den moralischen Halt des Volkes. Jewe
aber wird Sein Volk von neuem zeugen und innerlich und äußerlich auferbauen und
festigen. Und dann – mit einem neuen Herzen und einem neuen Geist – werden ihre
Opfer dem wiedergekommenen Messias, Jesus, dem Herrn, wohlgefallen.
Psalm 52
Dem Chorleiter
Zum Klugwerden
Von David,
2 als Doeg, der
Edomiter, kam und Saul berichtete und zu ihm sprach:
David
kam in das Haus Ahimelechs.
3 Was prahlst du
in Bösem, (du) Mächtiger?
Die
Huld Els währt den ganzen Tag!
4 Suchthaftes
ersinnt deine Zunge,
die
wie eine geschliffene Klinge ist, (du) Täter des Trugs.
5 Du liebst Böses
mehr als Gutes,
Falschheit
mehr als das Reden in Gerechtigkeit.
Zwischenspiel
6 Du liebst alle
Worte, die verschlingen,
die
Zunge (die Sprache) des Trugs.
7 So wird auch El
dich abbrechen auf Dauer,
dich
herausscharren und dich jäten aus dem Zelt
und
dich aus dem Erdland der Lebenden entwurzeln.
…
Zwischenspiel
Doeg war zugegen, als David auf der Flucht
vor König Saul in das Haus des Priesters Ahimelech in Nob, einer Stadt im
Losteil Benjamins, kam und jener Jewe für David befragte, ihm Wegzehrung gab
und das Schwert des Philisters Goliat überreichte. Der Edomiter verriet dies an
Saul und tötete dann auch auf Befehl Sauls die Priester und darüber hinaus die
Einwohner Nobs (1.Sam.21:8; 22:9-19).
David schildert den niederträchtigen
Gewaltmenschen Doeg in aller Deutlichkeit. Die Huld Gottes, die jenen als unter
den Israeliten Lebenden gewissermaßen umgab, interessierte ihn nicht.
8 Die Gerechten
werden (Doegs Tod) sehen und sich fürchten
und
sich über ihn erheitern (und sprechen):
9 Siehe, der
Mächtige machte Elohim nicht zu seiner starken Schutzwehr,
sondern
sicherte sich in der Größe seines Reichtums
und
erstarkte in seinem Suchthaften.
10 Ich aber bin wie
ein üppiger Ölbaum im Hause Elohims,
ich
sichere mich in der Huld Elohims für den Äon und die (weitere Zeit) des
Bezeugens.
11 Ich danke Dir
für äonisch, dass Du es getan hast,
und
ich erharre (alles von) Deinem Namen,
denn
gut ist er vor Deinen Huldigern.
Nur wer sich an den Namen hält, den einzigen,
der unter dem Himmel gegeben ist, worin man gerettet wird (Ap.4:12), Jesus,
wird wie ein üppiger Ölbaum das Licht des Wortes Gottes und Geist verströmen
zum Segen für alle in dem kommenden Äon des tausendjährigen Königreichs und für
die weitere Zeit, in der Jesus bezeugt wird.
David wird für die Äonen dem Herrn danken,
»dass Du es getan hast« oder: »denn Du hast es getan.« Er wusste um das
Allesbewirken Gottes (Eph.1:11) und dass Er den Bösen erschuf (Jes.45:7), ja
alle als Sünder einsetzte (Röm.5:19) und alle in die Widerspenstigkeit
einschloss (Röm.11:32), damit Seine Liebe zu den Menschen umso deutlicher
erkennbar werde und einst die Herzen aller erfülle.
Psalm 53
Dem Chorleiter
Über das
Alldahinsein
Zum Klugwerden.
Von David
2 Der Verruchte
spricht in seinem Herzen:
Es
gibt keinen Elohim!
Sie
brachten Verderben und taten gräuliches Arges,
keiner
tut das Gute.
3 Elohim spähte
von den Himmeln auf die Söhne Adams,
um
zu sehen, ob ein Klugwerdender da ist,
(einer),
der nach Elohim forscht.
4 Sie alle wandten
sich weg, allesamt sind sie unbrauchbar,
keiner
tut das Gute, auch nicht einer.
5 Haben die, die
Ichhaftes wirken, es nicht erkannt,
die
Mein Volk fressen als äßen sie Brot?
Elohim
rufen sie nicht an.
6 Dort ängstigten,
ja ängstigten sie (die Einwohner Jerusalems) sich,
aber
es wurde nichts Ängstigendes,
denn
Elohim zerstreute die Gebeine der dich (Jerusalem) Belagernden,
du
(Jerusalem) beschämtest sie (die Belagerer),
denn
Elohim verwarf sie.
7 Wer wird Israel
von Zion aus die Rettungen geben?
Wenn
Elohim die Gefangenen Seines Volkes zurückkehren lässt,
wird
Jakob frohlocken (und) Israel sich freuen.
Psalm 53 gleicht bis auf Vers sechs dem Psalm
14 weitgehend; er kann als eine Version von Psalm 14 angesehen werden.
Meine Ausführungen zu Psalm 14 seien hier
wiederholt:
Wo gibt es noch Kluge im Lande? Kluge sind
solche, die nach Elohim forschen. Jewe lugt nach ihnen (Jer.16:17; Ps.11:4;
33:13; 102:20; Spr.15:3; 2.Chron.16:9). »Die Augen Jewes durchstreifen das
gesamte Erdland« (Sach.4:10). Es sei auch auf Offenbarung 5:6 hingewiesen, wo
es heißt: »Es (das Lämmlein) hat sieben Augen, welche die sieben Geister Gottes
sind, die Beauftragten für die gesamte Erde.«
Die Aussagen der Verse eins bis drei über die
Sünder greift der Apostel Paulus in Römer 3:10-12 auf. Zwischen den Versen vier
und fünf fügt die Septuaginta ein: »Wie eine geöffnete Gruft ist ihre Kehle,
mit ihren Zungen betrügen sie; Natterngift ist unter ihren Lippen, deren Mund
voller Verwünschungen und Bitterkeit ist. Flink sind ihre Füße, Blut zu
vergießen. Trümmer und Elend sind auf ihren Wegen, und den Weg des Friedens
kennen sie nicht. Keine Furcht Gottes ist vor ihren Augen« (vgl. Röm.3:13-18).
Jewe wird die Rettung für Israel aus Zion
bringen (Jes.59:20). Er wird die Gefangenschaft Seines Volkes unter der Sünde
wie auch unter den Nationen beenden (Jes.35:10; Ps.85:2; 126:1). Jesus sagt:
»Wenn ihr in Meinem Wort bleibt, seid ihr wahrhaftig Meine Jünger. Ihr werdet
die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. … Jeder, der
Sünde tut, ist ein Sklave der Sünde. … Folglich, wenn euch der Sohn davon frei
macht, werdet ihr wirklich frei sein« (Joh.8:31-36). Und Paulus schreibt:
»Israel wird als Gesamtheit gerettet werden, so wie geschrieben steht:
Eintreffen wird der Bergende aus Zion; abwenden wird Er die Unfrömmigkeit von
Jakob. Und dies ist Mein Bund mit ihnen, wenn Ich ihre Sünden wegnehme«
(Röm.11:26,27).
Sehnlich verlangte es den König David nach
der Aufrichtung des Königreichs Israel unter dem Messias. Er wird es erleben
und frohlocken, und der Lobpreis Jesu wird immerdar in seinem Munde sein.
Zu dem völlig anders formulierten Vers sechs
von Psalm 53 sei gesagt, dass das dort Geschilderte später unter dem König
Hiskia von Juda bei der Belagerung Jerusalems durch das Heer Assurs im Jahr 707
v. Chr. geschah (2.Kön.19:35; Jes.37:36). Und dann, wenn Gog aus dem Land Magog
mit seinem Heer in den Anfangsjahren des Königreichs gegen Israel zieht (Hes.38)
und wenn am Ende der tausend Jahre Jerusalem wieder umzingelt wird (Off.20:9),
werden die Juden sich noch nicht einmal ängstigen, zumal nur Frevler sich
ängstigen und fliehen, obwohl niemand sie verfolgt, nicht aber die Gerechten
und Heiligen (Spr.28:1; 3.Mose 26:17,36).
Psalm 54
Dem Chorleiter:
Mit Saitenspielen
Zum Klugwerden.
Von David,
2 als die Siphiter
kamen und zu Saul sprachen:
Verbirgt
sich nicht David bei uns?
3 Elohim, in
Deinem Namen rette mich,
und
in Deiner Macht verschaffst Du mir Recht.
4 Elohim, höre
mein Gebet,
neige
(Dein) Ohr zu den Gesprochenen (Worten) meines Mundes.
5 Denn Fremde
standen gegen mich auf,
und
(aufgrund ihrer Gewalttätigkeit andere) Verscheuchende suchen nach meiner
Seele;
sie
haben Elohim nicht vor ihren Augen.
Zwischenspiel
6 Siehe, Elohim
ist mein Helfer,
mein
Herr ist mit denen, die meine Seele stützen.
7 Zurückkehren
wird das Böse gegen meine Geharnischten (Feinde);
beschäme
sie in Deiner Wahrheit!
8 In Willigkeit
will ich Dir opfern;
ich
bekenne Deinen Namen, Jewe,
denn
er ist gut.
9 Denn
weg(-führend) von aller Bedrängnis beschützte Er mich,
und
meine Feinde sah mein (triumphierendes) Auge.
Auf der Flucht vor König Saul hatten sich
David und seine Mannen in der Wildnis Siph südlich von Hebron im Losteil Juda
verborgen. Die Siphiter verrieten dies dem Saul, der sich daraufhin mit seinen
Kriegern auf die Suche nach David machte. Doch David, der Elohim als seinen
Helfer pries, durfte eine wunderbare Errettung erfahren, dass nämlich Saul die
Verfolgung abbrechen musste, weil die Philister in Israel eingefallen waren
(1.Sam.23:14-28). Ja, »für Jewe gibt es kein Hindernis, um zu retten infolge
von vielem oder infolge von wenigem« (1.Sam.14:6).
David nannte seine Verräter wie auch seine
Verfolger »Fremde«, obwohl sie vom selben Volk waren, aber sie hatten eine
andere Geisteshaltung, sie blickten nicht auf Jewe. David dagegen hielt sich an
Ihn, den Elohim Israels.
Als David seine Feinde erfolglos umkehren
sah, pries er Jewe und gelobte, Ihm zu opfern. Zu dem Lobopfer seines Mundes
kam auch das Dankopfer gemäß 3.Mose 7:11-17; siehe auch 3.Mose 3.
Psalm 55
Dem Chorleiter: Mit
Saitenspielen
Zum Klugwerden. Von David
2 (Nimm zu) Ohren, Elohim, mein
Gebet,
und verberge
Dich nicht vor meinem Rufen um Gnade!
3 Merke auf mich und antworte
mir!
In
meinem Sinnen schweife ich (hin und her),
und ich
rufe laut
4 aufgrund der Stimme des
Feindes,
angesichts
der Bedrückung des Frevlers,
denn sie
lassen Ichhaftes über mich gleiten,
und im
Zorn grollen sie mir.
5 Mein Herz wirbelt in meinem
Innern,
und das
Grauen(-erregende) des Todes überfiel mich.
6 Furcht und Zittern ist auf
mich gekommen,
und
Scheu hat mich bedeckt.
7 Und ich sprach: Wer gibt mir
eine Schwinge, wie die der Taube?
Entfliegen
würde ich und (ruhig) wohnen.
8 Siehe, dann würde ich in die
Ferne (fliehen) wie ein Verstoßener
(und) in
der Wildnis nächtigen.
…
Zwischenspiel
Ein Mensch unter Druck. Verleumdungen und
Drohungen brauten sich über David zusammen, sodass schlimme Befürchtungen über
ihn kamen und sein Herz und sein Sinnen durchzuckten. Am liebsten würde er
davonfliegen wie eine Taube. Aber in diesem allen weiß sich David vor dem
Angesicht Elohims. Er ruft Ihn an, Ihn, den Lebendigen, den Einzigen, der
wirklich helfen kann.
Doch der Töpfer formt das Gefäß unter Druck.
Als der Apostel Paulus am Leben verzweifelte, als er über seine Kraft beschwert
war, geschah dies, damit er nicht auf sich selbst vertrauen sollte, sondern auf
Gott, der sogar die Toten auferweckt (2.Kor.1:8-10).
9 Ich will zum Ort meines
Entrinnens eilen,
weg vom
sausenden Wind, weg vom Stürmen.
10 Verschlinge (sie), mein Herr,
schneide ihre Zunge ab,
denn ich
sah Gewalttat und Hader in der Stadt.
11 Tags und nachts umkreisen sie
sie auf ihren Mauern,
und
Ichhaftes und Mühsal sind in ihrem (der Stadt) Innern.
12 Suchthaftes ist in ihrem
Innern,
und
Bedrückung und Trug weichen nicht von ihrem (Markt-)Platz.
13 Doch nicht ein Feind schmäht mich,
sodass ich es ertragen würde,
nicht
einer, der mich hasst, tut sich groß gegen mich,
sodass
ich mich vor ihm verbergen würde,
14 sondern du bist es, ein Mann,
meinem Range gleich,
mein
Altvertrauter und mein Engvertrauter,
15 die wir einander Geheimnisse
mitteilten,
in das
Haus Elohims gingen im (Fest-)Gedränge.
16 Verödung (kommt) über sie,
lebendig
stürzen sie hinab zum Scheol;
Böses
ist, wo sie auch verweilen, in ihrem Innern.
17 Ich, ich rufe zu Elohim,
und Jewe
rettet mich.
18 Abends, morgens und mittags
will ich nachsinnen und tosen,
und Er
hört meine Stimme.
19 Er kaufte meine Seele im
Frieden los vom Angriff gegen mich,
denn zu
vielen waren sie wider mich.
20 a El hört und antwortet ihnen
(sie demütigend),
Er, der
da (Seinen) Sitz hat seit der Vorzeit.
…
Zwischenspiel
Es war für David besonders schmerzlich, dass
ihm ein ehemaliger Freund und Vertrauter zum Feind geworden war und ihm nach
dem Leben trachtete. Dieser Verrat zog die ganze Stadt mit hinein in Ichsucht
und Betrug. Bedrückung und Angst gingen auf ihren Plätzen um.
Doch El, der seit der Vorzeit über den
Menschen thront, wird sie alle dem gerechten Gericht zuführen.
David durfte unter dem Gesetz des Mose um die
Vernichtung seiner Feinde, die zugleich auch Feinde Jewes waren, beten. Wir
dagegen beten im Geist der Versöhnung für sie. Mit unserer bevorstehenden
Verwandlung und Entrückung ist die Gnadenzeit allerdings abgeschlossen, und der
Tag des Zorns Gottes und der Enthüllung Seines Gerichts beginnt (Röm.2:5).
20 b Für sie (die Gegner Davids)
(gibt es) keine Wechselfälle (des Ergehens),
und
Elohim fürchten sie nicht.
21 Er (der ehemalige Vertraute)
streckt seine Hand aus gegen die mit ihm zufrieden (Gewesenen),
er
entweiht seinen (Freundes-)Bund.
22 Die milchsüßen (Worte) seines
Mundes sind glatt,
doch
sein Herz sinnt auf Angriff;
weicher
als Öl sind seine Worte,
doch
sind sie eindringende (Schwerter).
23 Wirf auf Jewe, was Er dir
gewährt hat,
und Er,
Er wird dich versorgen.
Nicht
gibt Er, dass der Gerechte für äonisch gleite.
24 Und Du, Elohim, wirst sie
hinabstürzen in den Brunnen des Verderbens;
die
Mannen der Blutschulden und des Trugs werden es nicht auf die Hälfte ihrer Tage
(bringen).
Ich
aber, ich sichere mich in Dir.
Die Lösung in allen Situationen ist, alles,
was Jewe den Gläubigen gewährte, auf Ihn zu werfen, das heißt, Ihm Gutes
dankend zu überstellen, und Übles – schließlich gewährt Er auch in Gnaden das
Leiden für Christus (Phil.1:29) – Ihm anzuvertrauen. »Eure gesamte Sorge werft
auf Ihn, weil Er Sich um euch kümmert« (1.Pet.5:7). »Er Selbst hat versichert:
Keinesfalls würde Ich dich preisgeben und noch je dich verlassen (1.Mose 28:15;
5.Mose 31:6)« (Heb.13:5). Und der Apostel Paulus bezeugt: »Bei meiner ersten
Verteidigung stand mir niemand zur Seite, sondern es verließen mich alle. Es
werde ihnen nicht angerechnet! Der Herr aber stand mir bei und kräftigte mich,
damit durch mich die Heroldsbotschaft völlig ausgerichtet werde und alle
Nationen sie hören; so wurde ich aus dem Rachen des Löwen geborgen«
(2.Tim.4:16,17).
Psalm 56
Dem Chorleiter:
Auf (die Weise): Die
verstummte Taube in der Ferne
Von David
Makellosigkeit
Als ihn die Philister in Gat
ergriffen
2 Sei mir gnädig, Elohim,
denn der
starke Mann schnappt nach mir,
den
ganzen Tag unterdrückt mich der Brot(-herr).
3 Mir im Harnisch
(gegenüberstehende Krieger) schnappen (nach mir),
wie denn
viele Brot(-herren) mich von oben herab (behandeln).
4 Am Tag, da ich mich fürchte,
sichere
ich, ja ich, mich in Dir.
5 In Elohim lobe ich Sein Wort,
in Elohim
sichere ich mich,
ich
fürchte mich nicht – was kann Fleisch mir antun?
…
Auf der Flucht vor König Saul kam David auch
zu dem Regenten Achisch in Gat, einer der fünf Fürstenstädte der Philister. Als
die Krieger Achischs David erkannten, verdüsterte sich das Angesicht Achischs,
sodass David sich überaus fürchten musste. Da verstellte er sich zu einem
Wahnsinnigen, und der Fürst schickte ihn fort (1.Sam.21:11-16). Achisch war der
starke Mann, der nach David schnappen wollte, weil jener mehr Philister
erschlagen hatte als Saul. Jetzt zehrte David vom Brot der Philister, die
verächtlich und feindselig auf ihn herabschauten.
David wusste, dass nur Elohim ihn aus der
Gefahr bergen konnte. Als Glaubender vertraute er Ihm ohnehin und so auch jetzt
auf das Allesbewirken Elohims, der ihm die Idee eingab, sich zu einem tobenden
Irren zu verstellen. Nun fürchtete David sich nicht mehr – »was kann Fleisch
mir antun?« Ja, »wenn Gott für uns ist, wer kann wider uns sein?« (Röm.8:31).
6 Den ganzen Tag schmähen sie
meine Worte,
all ihr
Ersinnen zum Böses(-tun) ist gegen mich (gerichtet).
7 Sie gieren (nach mir), sie
verwahren, sie, sie hüten meine Fersen,
so wie
sie auch meine Seele (zu ergreifen) erharren.
8 Auf (ihr) Ichhaftes (hin lass
mich) ihnen entrinnen.
Stürze
im Zorn Völker hinab, Elohim!
9 (Alle Schritte) meines
Auswanderns hast Du, Du gezählt.
Fasse
meine Tränen in Deinen Schlauch!
Sind sie
nicht in Deiner (Schriftrolle der) gezählten (Wörter)?
…
David weiß, dass Elohim nicht nur alles
bewirkt, alles hervorruft, sondern auch alles zählt, registriert und im Wert
erfasst, so auch die Schritte Davids auf der Flucht.
Auch alle seine Tränen sind bei Gott wie in
einem Schlauch (einem aus einer ganzen Tierhaut gefertigten Behältnis für
Wasser und Wein) aufbewahrt, keine Träne vergisst Er. Tränen zeugen von Leiden.
Da der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus der Vater des Mitleids ist,
leidet Er mit David mit, und da Er auch der Gott allen Zuspruchs ist, darf dies
dem David zum Zuspruch gereichen (2.Kor.1:3).
»Sind sie (etwa) nicht in Deiner
(Schriftrolle der) gezählten (Wörter)?«, wörtlich: »… in Deinem Gezählten?«
Dieser Ausdruck kommt daher, dass beim Abschreiben der hebräischen heiligen
Schriften die Wörter des Originals und der Abschrift zur Kontrolle gezählt
wurden; man müsste also statt »(Schrift-)Rolle« »(Rolle der) Zählung«
schreiben.
In Psalm 139:16 steht geschrieben: »Deine
Augen sahen meinen Embryo, und auf Deine (Rolle der) Zählung waren sie alle
geschrieben, (meine Tage); (die) Tage wurden gebildet, als (noch) nicht einer
von ihnen (war).«
Von den Tränen Davids steht deshalb im
prophetischen Wort geschrieben, weil sie in den Tränen Jesu Christi zur vollen
Erfüllung kommen sollten, »der in den Tagen Seines Fleisches sowohl Flehen wie
auch inständige Bittrufe mit starkem Geschrei und Tränen dem darbrachte, der
Ihn aus dem Tode retten konnte« (Heb.5:7).
Nichts geht vergessen. So werden auch vor dem
großen, weißen Thron Rollen der Zählung aufgetan, und die Toten werden nach dem
gerichtet, was in den Rollen geschrieben steht, nach ihren Werken (Off.20:12).
10 Dann kehren meine Feinde nach
hinten um
an dem
Tag, da ich Dich anrufe.
Dies
habe ich erkannt, dass Elohim für mich ist.
11 In Elohim lobe ich das Wort,
in Jewe
lobe ich das Wort.
12 In Elohim sichere ich mich,
ich fürchte mich nicht;
was kann
ein Mensch mir antun?
13 Auf mir, Elohim, (liegt,) was
ich Dir gelobte,
ich
erstatte Dir Danksagungen.
14 Denn Du beschützt meine Seele
vor dem Tode,
(auch) –
etwa nicht? – meine Füße vor dem Stürzen,
damit
ich vor dem Angesicht Elohims wandle im Licht der Lebenden.
Dass die Feinde umkehren, wenn man Jewe
anruft, durfte auch König Josaphat von Juda (887-863/62 v. Chr.) im Kampf gegen
Aram in Ramot-Gilead im Jahr 869/68 v. Chr. erfahren, als die aramäischen
Streitwagen ihn einkreisten und er schrie und Jewe ihm half, indem die Aramäer
von ihm abließen (1.Kön.22:32; 2.Chron.18:31).
Wie glückselig darf sich doch ein Mensch
schätzen, wenn er erkennen durfte, dass Gott für ihn ist. Jesus Christus verwendet
Sich für uns beim Vater (Röm.8:34). Jeder Gläubige wird das Wort, das ihm dies
offenbarte, loben und preisen; seine Lippen werden Dank- und Lobopfer
darbringen (Heb.13:15).
David sicherte sich in Jewe und fürchtete
sich daher nicht vor den Menschen. Und wir sichern uns ebenfalls in Gott und
Seinem Ausspruch, dass Er denen, die Ihn lieben, alles zum Guten zusammenwirkt
– denen, die nach Seinem Vorsatz berufen sind (Röm.8:28). Und auch in diesem
Wort: »Was wird uns von der Liebe Gottes scheiden, die in Christus Jesus ist?
Drangsal oder Druck und Verfolgung, Hunger oder Blöße, Gefahr oder Schwert? So
wie geschrieben steht: Deinetwegen werden wir den ganzen Tag zu Tode gebracht,
wie zu den Schlachtschafen werden wir gerechnet. Jedoch in all diesem sind wir
überlegene Sieger durch den, der uns « (Röm.8:35-37).
Und so wandeln David wie auch wir vor dem
Angesicht Elohims im Licht der Lebenden. Unter dem »Licht der Lebenden« ist das
Sonnenlicht zu verstehen, das die Lebenden, die im Zusammenhang von Vers 14 vor
dem Tode und dem Stürzen Geretteten, genießen und das David im tausendjährigen
Königreich sehen wird. Im letzten Äon sodann, auf der neuen Erde, ist Jesus die
Sonne Davids; die Stadt Jerusalem bedarf der Sonne nicht, weil das Lämmlein
ihre Leuchte ist (Off.21:23). Jesus ist ohnehin »das wahrhafte Licht, das, in
die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet« (Joh.1:9). Mögen wir im Lichte
Seines Wortes wandeln!
Psalm 57
Dem Chorleiter: (auf die
Weise:) Mache nicht verderben
Von David
Makellosigkeit
Bei seinem Entweichen vom
Angesicht Sauls in der Höhle
2 Sei mir gnädig, Elohim,
sei mir
gnädig,
denn in
Dir birgt sich meine Seele,
und im
Schatten Deiner Flügel berge ich mich,
bis die
Sucht (das suchthafte Bemühen Sauls) vorübergegangen ist.
3 Ich rufe zu
Elohim, dem Höchsten,
zu
El, der mir (alles) zum Abschluss (führt).
4 Er sendet von
den Himmeln her und rettet mich,
(wenn
auch der nach) mir Schnappende (mich) geschmäht hat.
Zwischenspiel
Elohim
sendet Seine Huld und Seine Wahrheit.
5 Meine Seele ist
inmitten von Altlöwen,
ich
liege inmitten flammender Söhne Adams,
ihre
Zähne sind Speer und Pfeile,
und
ihre Zunge ist ein scharfes Schwert.
6 Sei erhöht über
die Himmel, Elohim,
über
dem ganzen Erdland sei Deine Herrlichkeit!
7 Ein Netz bereiteten
sie meinen Füßen,
gebeugt
war meine Seele.
Sie
gruben mir angesichts eine Grube,
sie
(jedoch) fielen (hinein) und waren mitten darin.
Zwischenspiel
Auf der Suche nach David auf den Jagdhöhen
von En-Gedi, einer Stadt im Losteil Judas am Toten Meer, begab sich König Saul
allein in eine Höhle, um seine Notdurft zu verrichten (1.Sam.24:4). David und
seine Mannen, die sich in der Höhle befanden, hatten Gelegenheit, den nichts
ahnenden Saul zu töten. David aber schnitt ihm nur einen Zipfel seines Mantels
ab, den er alsdann draußen vor der Höhle dem Saul zeigte. Wahrhaftig, ein
makelloses Verhalten Davids (vgl. »Makellosigkeit« in Vers 1), der sich nicht
hinreißen ließ, sich an dem Gesalbten Jewes zu vergreifen (1.Sam.24:11).
In diesem Loblied bittet David um Bergung und
preist zugleich den Höchsten im Glauben, dass Er ihn retten und seine Situation
zu einem guten Abschluss führen wird. David nutzt den Lobpreis Elohims für
dessen Wirken in seinem persönlichen Fall dazu, Himmel und Erde aufzurufen, Elohim
zu erhöhen und Seine Herrlichkeit zu preisen, da er den Einzelfall als Ausdruck
Seines allumfassenden herrlichen Wirkens erkennt.
8 Bereitet ist
mein Herz, Elohim,
bereitet
ist mein Herz,
ich
will Lieder (singen und spielen) und psalmen.
9 Sei erweckst,
meine Herrlichkeit!
Sei
erweckt, Laute und Harfe!
Ich
will die schwarze Morgenröte erwecken.
10 Ich danke Dir
unter den Völkern, mein Herr,
ich
psalme Dir unter den Volksstämmen.
11 Denn groß bis zu
den Himmeln ist Deine Huld
und
bis in die Äther Deine Wahrheit.
12 Sei erhöht über
die Himmel, Elohim,
über
dem ganzen Erdland sei Deine Herrlichkeit!
David hat ein wohl zubereitetes, reifes, fest
gegründetes Herz, sodass er alle mitreißen kann, die Laute und die Harfe, ja
sogar die früheste Morgenröte, und sie alle in den Chor des Lobpreises Elohims
einstimmen.
Vers zehn erinnert uns an das Zitat des
Apostels Paulus aus Psalm 18:50 in Römer 15:9: »Die Nationen werden Gott für
Sein Erbarmen verherrlichen, so wie geschrieben steht: Deshalb werde dich Dir
huldigen unter den Nationen und Deinem Namen zum Saitenspiel lobsingen.« Im
Königreich werden David und das wiedergezeugte Israel inmitten der Völker und
zusammen mit ihnen den Herrn Jesus preisen. Davids Gebet in aller Frühe wird dazu
beitragen, dass sein Herz für den öffentlichen Auftritt unter den Nationen
zubereitet ist. Alle werden den Messias hoch erheben; Sein Ruhm reicht bis in
die Himmel und die Äther. Die Äther gehören zum Bereich der Himmel und sind die
Substanz zwischen den Sternen.
Psalm 58
Dem Chorleiter:
(Auf die Weise) Mache nicht verderben
Von David
Makellosigkeit
2 Ist es gewiss,
dass ihr das Verstummte (das wahrhaft Richtende, das aber verschwiegen wird)
der Gerechtigkeit redet,
dass
ihr die Söhne Adams in Geradlinigkeit richtet?
3 Sogar im Herzen
wirkt ihr Arges,
im
Lande wägt ihr die Gewalttat eurer Hände ab.
4 Entfremdet sind
die Frevler vom Mutterschoß an,
vom
Mutterleib an vergehen sich die Lügenredner.
5 Hitzendes
(fiebererzeugendes Gift) ist in ihnen gleich dem Hitzenden der Schlange,
sie
sind wie ein tauber Pätän (giftige Schlangenart, vielleicht ein Python), der
sein Ohr verstopft,
6 der nicht auf
die Stimme der (ihm) Zuflüsternden hört,
eines
(mit) einem der Zaubereien Kundigen Verbündeten.
7 Elohim, zerstöre
ihre Zähne in ihrem Mund,
(sodass)
die Gebisse der Junglöwen abgebrochen sind, Jewe.
8 Sie verfließen
wie Wasser, die sich verlaufen.
Er
spannt seinen Pfeil ein, doch sie werden abgeschnitten.
9 Wie eine
Schnecke als dahinschmelzend wandelt,
wie
die Fehlgeburt einer Frau schauen sie nimmer die Sonne.
10 Noch ehe eure
(Herd-)Töpfe den Buchsdorn spüren,
ob
als lebend (als grün), ob als brennend;
Er
(Elohim) wird ihn (den Frevler) hinwegschaudern.
11 Der Gerechte
freut sich, denn er schaut die Rache (Elohims),
seine
Füße badet er im Blut des Frevlers.
12 Und der Mensch
spricht (bekennend):
Ja,
Frucht wird dem Gerechten,
ja,
es ist ein Elohim über den Richtern im Erdland.
Alle, die gerechtes Handeln für sich in
Anspruch nehmen, besonders Regierende, Richter und Verwalter – sie sind nicht
gerecht. Dieser Psalm enthüllt ihr Herz in drastischen Worten. Paulus schreibt:
»Gemäß deiner Härte und deinem unumsinnenden Herzen speicherst du dir selbst
Zorn auf für den Tag des Zorns und der Enthüllung des gerechten Gerichts
Gottes, der jedem seinen Werken gemäß vergelten wird« (Röm.2:5,6). Und dies
alles wird offenbar werden, wenn die Nichtauserwählten und mithin Ungläubigen
vor dem großen, weißen Thron nach ihren Werken verurteilt werden (Off.20:12).
»Furchtbar ist es, in die Hände des
lebendigen Gottes zu fallen« (Heb.10:31). »Mein ist die Rache, Ich werde
vergelten« (Röm.12:19; 5.Mose 32:35).
Mit vielen äußerst prägnanten Bildern
schildert David das Umkommen der Ungerechten. Sie werden in den kommenden Äonen
nicht leben, sondern erst nach deren Abschluss, »bei der Vollendung«
(1.Kor.15:24), unvergängliches Leben erhalten (1.Kor.15:20-28; Kol.1:20;
1.Tim.4:10). Die Gerechten aber werden die Frucht ihrer Makellosigkeit (vgl.
Vers 1), das äonische Leben, sehen, wenn Jesus, der Messias, wiederkommt. Und
dann werden alle Menschen erkennen und bekennen: »Ja, Frucht wird dem
Gerechten, ja, es ist ein Elohim über den Richtern im Erdland« (Vers 12).
Und wenn während der Zornesgerichte Gottes
die Treuen aus Israel in der Wildnis Juda bewahrt werden (Off.12:6,14), das
Blut der Frevler dagegen bis an die Gebisse der Pferde reicht (Off.14:20), dann
werden die Gerechten das Lied des Mose und des Lämmleins singen: »Groß und
erstaunlich sind Deine Werke, Herr, Gott, Allgewaltiger, gerecht und wahrhaft
sind Deine Wege, Du König der Äonen! Wer sollte Dich nicht fürchten, o Herr,
und nicht verherrlichen Deinen Namen? Denn Du allein bist huldreich. Alle
Nationen werden eintreffen und vor Deinen Augen anbeten, da Deine gerechten Wege
offenbart wurden« (Off.15:3,4).
Psalm 59
Dem Chorleiter:
(Auf die Weise:) Mache nicht verderben
Von David
Makellosigkeit
Als Saul
hinsandte und sie das Haus bewachten, um ihn zu töten.
2 Beschütze mich
vor meinen Feinden, mein Elohim!
Gegenüber
den (wider) mich Aufständischen machst Du mich überragend (mithin mächtiger und
uneinnehmbar).
3 Beschütze mich
vor denen, die Ichhaftes wirken,
und
rette mich vor den Mannen der Blut(-schulden).
4 Denn siehe, sie
lauern meiner Seele auf,
Starke
gieren wider mich;
(aber)
nicht (wegen) meiner Übertretung und nicht (wegen) meiner Verfehlung, Jewe.
5 Ohne eine
Vergehung von mir rennen sie an und sind (sie gegen mich) bereit.
Sei
erweckt, mir zu begegnen, und siehe (auf mich)!
6 Und Du, Jewe, Elohim
der Heere, Elohim Israels,
erwache,
heimzusuchen all die Nationen!
Sei
nicht gnädig all den aus ichhaften (Motiven handelnden) Verrätern.
…
Nachdem Saul versucht hatte, David mit einem
Speerwurf zu töten und jener in die Nacht entflohen war, entsandte er
Beauftragte, das Haus Davids zu bewachen und ihn am Morgen zu töten. Dies
gelang nicht, weil Davids Frau Michal, eine Tochter Sauls, ihm zur Flucht durch
eine Luke verhalf (1.Sam.19:11).
David weiß, dass er makellos ist und Jewe ihm
nicht etwa deshalb auflauern lässt, weil er irgendeine Sünde begangen hätte.
David fleht Jewe dringlich an, einzuschreiten
und ihn aus der Gefahr zu retten; dabei spricht er Jewe als Elohim der Heere
an, dem also überragende Streitkräfte zur Verfügung stehen, und als den Elohim
Israels, der Seine Bundestreue nun auch an David erzeigen möge, und als den,
der auch die Nationen heimsuchen wird, somit ein umfassendes Richteramt hat,
aufgrund dessen Er ihm nun Recht verschaffen möge. »Sollte der Richter des
gesamten Erdlands nicht Recht üben?« (1.Mose 18:25).
Die Nöte und Leiden Davids müssen sein,
anders gesagt: Gott erprobt den Glauben, damit er fest werde und die bestandene
Prüfung zur Verherrlichung Jesu Christi beitrage (1.Pet.1:6,7).
7 Am Abend kehren
sie zurück,
machen
Tumult wie ein Hund und umkreisen die Stadt.
8 Siehe, sie
geifern mit ihrem Mund,
Schwerter
sind ihre Lippen (Worte), denn (sie meinen): Wer hört's?
9 Du aber, Jewe,
Du erheiterst Dich über sie,
Du
hohnlachst allen Nationen.
10 Seine Stärke
ist's – Deiner Behütung will ich mich (unterstellen) –,
denn
Elohim ist meine uneinnehmbare (Burg).
11 Elohim geht mir
mit Seiner Huld voran,
Elohim
lässt mich die im Harnisch (gegen) mich (Auftretenden) sehen.
12 Bringe sie
(zunächst) nicht um,
damit
mein Volk es nicht vergesse,
sondern
mache sie wanken aufgrund Deiner Wappnung
und
stürze sie (dann) hinab, mein Rundumbeschützer, mein Herr.
13 (Pure)
Verfehlung ihres Mundes ist das Wort ihrer Lippen,
und
so werden sie sich in ihrem Hochmut verfangen
und
in dem, was sie aufgrund des Eidfluchs und der Verleugnung erzählen.
14 Bringe (es) in
hitzigem (Zorn) zum Abschluss,
bringe
(es) zum Abschluss, sodass sie nicht mehr sind.
Dann
werden sie (gemeint sind: alle) erkennen,
dass
Elohim der Herrscher in Jakob ist
bis
an die Ränder des Erdlands.
…
Zwischenspiel
Es geht David keineswegs um persönliche
Rache, sondern darum, dass das Volk die Lektion lernt, dass nämlich Sünde die
gerechte Strafe nach sich zieht, und es die Gerechtigkeit Jewes kennen lernt.
Darum auch sollen seine Feinde nicht rasch vernichtet werden, damit die Sache
nicht so schnell in Vergessenheit gerate.
Dieses Loblied ist von der Verherrlichung
Jewes durchzogen. Den Erwähnungen der üblen Eigenschaften seiner Gegner setzt
David seinen Glauben an die Huld und Stärke Elohims lobpreisend entgegen.
15 Und am Abend
kehren sie zurück,
machen
Tumult wie ein Hund und umkreisen die Stadt.
16 Sie, sie wanken
umher nach Fraß;
wenn
sie nicht satt werden, dann nächtigen sie.
17 Ich aber, ich
singe und spiele von Deiner Stärke,
und
ich bejuble am Morgen Deine Huld;
denn
Du wurdest mir zur uneinnehmbaren (Burg)
und
zur Zuflucht am Tag der Bedrängnis.
18 Meine Stärke,
Dir will ich psalmen,
denn
Elohim ist meine uneinnehmbare (Burg),
der
Elohim meiner Huld.
David findet seine Zuflucht in der Stärke und
der Huld Elohims und jubelt darüber. Der Apostel Paulus drückt dies in Bezug
auf uns wie folgt aus: »Der Gott der Zuversicht aber erfülle euch mit aller
Freude und allem Frieden im Glauben, damit ihr überfließt in der Zuversicht, in
der Kraft heiligen Geistes« (Röm.15:13).
Eines Tages wird ganz Israel sprechen:
»Siehe, El ist meine Rettung, ich sichere mich (in Ihm) und ängstige mich
nicht, denn meine Stärke und mein Psalmlied ist Je, (ist) Jewe« (Jes.12:2). Je,
dem Wird-sein, dem alles Werdenmachenden, Jewe, der da war und der da ist und
der da kommt, Ihm gebührt der Lobpreis und die Verherrlichung, Ihm, der allein
weiß, was sein muss und alles zur herrlichen Vollendung führt.
Psalm 60
Dem Chorleiter:
(Auf die Weise:) Über die Lilie
(Ein) Zeugnis.
Makellosigkeit
Von David zur
Belehrung
2 Als er mit Aram
Naharajin (den Syrern des Zweistromlands) und Aram Zoba (den Syrern von Zoba)
stritt und Joab zurückkehrte und Edom in der Salzschlucht schlug, 12.000 Mann.
3 Elohim, Du hast
uns verschmäht,
Du
schlugst eine Bresche in uns, Du zürntest,
(doch)
Du wirst uns wiederherstellen.
4 Du
erschüttertest das Erdland, hast es zerberstet,
heile
seine Brüche, denn es gleitet.
5 Du ließest Dein
Volk Hartes sehen,
Du
tränktest uns mit Wein des Taumelns.
6 (Aber) Du gabst
denen, die Dich fürchten, ein Mahnzeichen,
zu
dem sie sich hinflüchten aufgrund des Angesichts der Trefflichkeit.
…
Zwischenspiel
Während David nahe am Euphrat gegen die
Aramäer kämpfte, nutzten die Edomiter die Gelegenheit und zogen von Süden
heran. Sie schlugen eine Bresche in die Truppen Israels im Süden und
verwüsteten Teile des Landes; (entweder:) vergleichbar einem Erdbeben (oder:)
ebenso wie das Erdbeben, das wohl zur selben Zeit stattfand.
David fasste sich alsbald wieder, nachdem ihm
dies gemeldet worden war, weil er seine Erwartung und Zuversicht auf Jewe
Elohim, den einzigen Retter, setzte. Der war sein Mahnzeichen (Feldzeichen,
Panier, Banner). Im Blick auf dieses von Elohim gegebene Zeichen erlangte
Israel den Sieg an allen Fronten (vgl. 4.Mose 21:8).
Der schwierige Ausdruck in Vers sechs: »…
aufgrund des Angesichts der Trefflichkeit (oder: Wahrhaftigkeit)« ist im Sinne
von »… aufgrund der höheren Gerechtigkeit« zu verstehen.
Von den Siegen Davids über die Aramäer und
der Unterwerfung der Edomiter (Nachkommen Esaus) berichten 2.Samuuel 8:3-13 und
1.Chronik 18:3-13. Joab war der Heerführer Davids. Die Salzschlucht lag südlich
des Salzmeers, das heute Totes Meer genannt wird.
Psalm 60 spricht von der Zeit, als der Sieg
noch nicht errungen war. Dies zeigen auch die folgenden Verse.
7 Damit Deine
Befreundeten befreit werden,
rette
uns mit Deiner Rechten und antworte uns!
8 Elohim redete in
Seinem Heiligtum:
Ich
will froh sein,
Ich
will Sichem verteilen,
und
die Tiefebene Sukkot vermesse Ich.
9 Mein ist Gilead
und Mein Manasse,
und
Ephraim ist die starke Schutzwehr Meines Hauptes,
Juda
ist Mein Gesetz(-geberstab).
10 Moab ist Mein
Waschtopf,
auf
Edom werfe Ich Meine Sandale;
Philistäa
jauchze über Mich!
11 Wer bringt mich
in die (wie mit Felsen) umwehrte Stadt?
Wer
leitet mich bis Edom?
12 Hast nicht Du,
Elohim, uns verschmäht?
Und
nicht ziehst Du, Elohim, mit unseren Heeren aus.
13 Gewähre (Du) uns
Hilfe aus dem Bedrängenden,
denn
ein Wahn ist die Rettung durch den Menschen.
14 In Elohim
wappnen wir uns,
und
Er, Er zertritt die uns Bedrängenden.
Wohl geschieht Rettung auch durch Menschen,
allerdings nur durch die von Gott gesandten; es bleibt mithin dabei, dass alles
von Gott abhängt, sei es eine Neiderlage oder der Sieg; Er allein ist der
Helfer und Retter, Er ist der Allesbewirkende (Eph.1:11). An Gottes Segen ist
alles gelegen.
Jewe Elohim verlieh David den Sieg über die
Aramäer, Edomiter, Moabiter, Ammoniter, Philister und Amalekiter (2.Sam.8;
1.Chron.18).
Moab zum Waschtopf zu erklären, ist eine
Erniedrigung, wie auch das Werfen der Sandale auf Edom Verachtung ausdrückt.
Einem Sklaven wirft man die Sandalen hin; den Sklavenstand werden sie
einnehmen.
Sichem im Losteil Ephraims aber, die
Tiefebene Sukkot im Losteil Gads östlich des Jordans, Gilead auf der Ostseite
des Jordans und Manasse – Elohim verteilt und vermisst diese Gebiete Seinem
Volk zu äonischem Besitz.
Der Stamm Ephraim war stark und eine
Schutzwehr für das ganze Volk Israel. Er wird auch im tausendjährigen
Königreich sehr bevölkerungsreich und mächtig sein (Sach.10:7-12).
Vom Stamm Juda heißt es in Jakobs Prophetie
über seine Söhne:
»Nicht wird sich das Zepter von Juda abwenden
noch
der Gesetzgeberstab zwischen seinen Füßen hinweg,
bis
dass Schiloh (der »Erbeuter«, ein Name für den Messias) kommt,
und
auf Ihn harren die Völker« (1.Mose 49:10).
Der Herrscher, sei es David oder Jesus, wird
also stets aus dem Stamm Juda kommen.
Elohim wird nicht nur Israels Bedränger
zertreten, sondern auch unseren Feind: »Der Gott des Friedens aber wird in
Schnelligkeit den Satan unter euren Füßen zertreten. Die Gnade unseres Herrn
Jesus sei mit euch« (Röm.16:20).
Psalm 61
Dem Chorleiter:
Auf Saitenspiel
Von David
2 Höre, Elohim,
meinen Jubel!
Merke
auf mein Gebet!
3 Vom Ende des
Erdlands rufe ich zu Dir,
wenn
mein Herz verschmachtet;
auf
einen Felsen, der mir zu hoch ist, leitest Du mich.
4 Denn Du wirst
mir zur Bergung, zum starken Turm,
weg
vom Angesichts des Feindes.
5 Ich will für die
Äonen in Deinem Zelt verweilen,
ich
berge mich in der Verbergung Deiner Flügel.
Zwischenspiel
6 Denn Du, Elohim,
hörst auf meine Gelübde,
Du
gibst denen, die Deinen Namen fürchten, den rechtmäßigen Besitz.
7 Tage wirst Du
den Tagen des Königs hinzufügen,
seine
Jahre (hinzufügen) wie Generation auf Generation.
8 Er wird für
äonisch angesichts Elohims wohnen.
Huld
und Wahrheit teile ihm zu,
sie
werden ihn wie Felsen (schützend) umgeben.
9 Also will ich Deinem
Namen psalmen für die (Zeit des) Bezeugens,
um
meine Gelübde zu erstatten Tag für Tag.
Allen, die den Namen Jewes, des Elohims
Israels, fürchten, wird Bergung und Rettung vor den Feinden zuteilwerden. Sie
werden jubeln, wenn Er sie zu einem starken Turm leitet und auf einem hohen
Felsen in Sicherheit bringt, der zu hoch ist, als dass sie ihn selber erklimmen
könnten. Im Grunde ist Jewe Selbst der Felsen (vgl. 1.Kor.10:4).
Ganz besonders werden sie jubeln, wenn sie
für die beiden kommenden Äonen ihren rechtmäßigen Besitz empfangen, das
verheißene Land Israel, und allezeit im Zelt Elohims verweilen, im Heiligtum zu
Jerusalem.
Dann wird David, der königleiche Repräsentant
Jesu, des Messias, all die Jahre über leben und seine Gelübde erstatten, indem
er Jesu Namen lobpreisend bezeugt. David wird in Huld regieren, mithin in
Frieden, Erbarmen und Gnade, sowie in Wahrheit, mithin in Gerechtigkeit.
Und wir, die Glieder der Gemeinde, die
Christi Körper ist (Eph.1:22,23), werden in den zukünftigen Äonen hoch oben und
unerreichbar für jegliche Gegner sein, denn wir werden inmitten der
Überhimmlischen niedergesetzt werden (Eph.2:6) und zuvor schon nach unserer Entrückung (1.Thess.4:17)
bereits in der siebenjährigen Zorneszeit Entspannung haben (2.Thess.1:7).
Psalm 62
Dem Chorleiter:
Nach Jödutun
(Ein) Psalm
Davids
Jödutun (auch: Jöditun) war ein Levit und
Musikmeister zur Zeit Davids (1.Chron.16:41; 25:1-3). Der Name bedeutet:
Bedanker im Sinne von Lobsinger (siehe auch zu Psalm 39:1).
2 Nur auf Elohim
(gerichtet) ist meine Seele still,
von
Ihm (kommt) meine Rettung.
3 Nur Er ist mein
Fels und meine Rettung, meine Überragende (uneinnehmbare Burg),
nicht
gleite ich den Vielen zu.
4 Wie lange noch
(bringt) ihn Chaos über einen Mann
–
ihr, ihr alle mordet –,
dass
er wie eine geneigte Wand werde, wie eine umzustoßende Mauer?
5 Doch sie
beraten, ihn von seiner Höhe zu stoßen,
sie
haben Wohlgefallen an der Lüge.
Sie
segnen, (ein jeder) mit seinem Mund,
doch
mit ihrem Innern verfluchen sie.
Zwischenspiel
6 Nur auf Elohim
(gerichtet) sei still, meine Seele,
denn
von Ihm (kommt), was ich erharre.
7 Nur Er ist mein
Fels und meine Rettung, meine Überragende (uneinnehmbare Burg),
ich
gleite nicht.
8 Auf Elohim
(ruht) meine Rettung und meine Herrlichkeit.
Der
Fels meiner Stärke, meine Bergung (liegt) in Elohim.
9 Sichert euch in
Ihm zu jeder Zeit, (mein) Volk!
Schüttet
Ihm angesichts euer Herz aus!
Elohim
ist die Bergung für uns!
…
Zwischenspiel
Nur im Vertrauen auf Elohim wird ein
aufgewühltes Herz still. Angst und Furcht waren an David herangetreten, doch er
setzte seine Erwartung auf Elohim, sodass Ruhe und Frieden in sein Herz
einzogen. Wer sein Herz vor Elohim ausschüttet, hat das einzig Richtige getan,
nämlich sich an den Einzigen zu wenden, der Sich erbarmt und hilft und birgt.
So wie es einst auch Hanna, die bislang kinderlos gebliebene Frau Elkanas, tat,
woraufhin Jewe ihrer gedachte und sie schwanger wurde (1.Sam.1:15).
Frieden über den Wegen Gottes mit uns haben
wir Gläubigen, weil wir wissen, dass Er Liebe ist (1.Joh.4:8), dass Er der
allein Weise ist (Röm.16:27) und der Allgewaltige, der alles nach dem
Ratschluss Seines Willens bewirkt (Eph.1:11). So sind wir ruhig, freudevoll und
zuversichtlich geborgen in dem weisen Liebesratschluss des Gottes und Vaters
unseres Herrn Jesus Christus.
10 Nur Dunst sind
die Söhne Adams,
Lüge
die Söhne des Mannes,
in
Waagschalen steigen sie (als zu leicht) hinauf,
weil
sie allesamt Dunst sind.
11 Sichert euch
nicht durch Erpressungsgut,
und
werdet nicht durch Raubgut umdunstet (umnebelt),
und
wenn euer Vermögen zunimmt, setzt euer Herz nicht darauf.
12 Eines redete
Elohim,
zweimal
hörte ich dies:
dass
Stärke dem Elohim zu (eigen ist).
13 Und Dein, mein
Herr, ist die Huld,
denn
Du, Du erstattest dem Mann gemäß seinem Tun.
Was verflüchtigt sich leichter und schneller
als Dunst? Nicht nur König Belsazar (542/41-539 v. Chr.), der Enkel
Nebukadnezars, wurde, als er gezählt und gewogen wurde, als zu leicht befunden (Dan.5:25-28).
Jakobus schreibt: »Sie wissen nicht über den morgigen Tag Bescheid; denn
welcher Art ist euer Leben? Wie Dampf seid ihr doch, der kurz erscheint und
darauf verschwindet« (Jak.4:14).
Wann wird der Herr Jesus Christus jedem gemäß
seinem Tun erstatten? Wenn Er wieder zu Israel kommt, wie Er sagt: »Der Sohn
des Menschen ist im Begriff, in der Herrlichkeit Seines Vaters mit Seinen Boten
zu kommen, und dann wird Er jedem nach seinem Handeln vergelten« (Mat.16:27;
vgl. Röm.2:6; Off.2:23).
Auch uns Gliedern Seiner Körpergemeinde
(Eph.1:22,23) wird Er nach unseren Werken vergelten. Mögen wir darum auf den
Grund bauen, den Paulus gelegt hat: Jesus Christus, so wie Er in der
gegenwärtigen, dem Paulus gegebenen heilsgeschichtlichen Verwaltung/Verfahrensordnung
(Eph.3:2) zu verkündigen ist (1.Kor.3:10; siehe auch 2.Kor.5:10).
Und was hat Gewicht auf den Waagschalen
Elohims? Er Selbst und Sein Wort sowie unsererseits die Erkenntnis Gottes und
Sein uns stärkender Geist.
Psalm 63
(Ein) Psalm
Davids
in seinem
Ergehen in der Wildnis Juda
2 Elohim, mein El
bist Du,
früh
suche ich Dich,
nach
Dir dürstet meine Seele,
ebenso
wie mein Fleisch nach Dir (schmachtet)
und
ermattet ist im Erdland, ja im verdorrten, ohne Wasser.
3 Also schau ich
Dich im Heiligtum,
um
Deine Stärke und Deine Herrlichkeit zu sehen,
4 denn besser ist
Deine Huld als Leben,
meine
Lippen rühmen Dich.
5 Also segne ich
Dich in meinem Leben,
in
Deinem Namen erhebe ich meine Handflächen.
6 Wie von Fett und
Üppigem wird meine Seele satt,
und
mit Lippen (mit der Sprache) des Jubels lobt (Dich) mein Mund,
7 wenn ich Deiner
gedenke auf meinen Liegestätten,
in
Nachtwachen murmelnd über dich (sinne).
8 Denn Du wurdest
mir zur Hilfe,
und
im Schatten Deiner Flügel juble ich.
9 An Dir hängt
meine Seele,
Deine
Rechte umfängt mich.
…
Bei allem Wohlstand, den wir in unserem Land
genießen – sind wir nicht doch auch in einem verdorrten Land ohne Wasser, wo
nur Gottes Wort unsere Seele zu sättigen vermag?
Davids Worte lassen erkennen, dass er seinen
Verfüger überaus aufrichtig und innig liebt. Elohim ist ihm stets gegenwärtig,
Er ist seine Lebenswirklichkeit. Ebenso ist Christus auch unser Leben, und nur
in Ihm rühmen wir uns. David hängt an Elohim. Ebenso sind auch wir, die wir am
Herrn haften, ein Geist mit Ihm (1.Kor.6:17).
Davids Anbetung sei in freier Umschreibung
wiederholt:
Elohim, Du alles Verfügender und
Garantierender, Du Unterordner zu El hin, Du bist mein El, dem zu eigen und zu
dem hin alles ist! Dich suche ich, wenn ich morgens erwache. Meine ersten und
alle meine Gedanken gelten Dir. Wenn mein Fleisch in der dürren Wildnis nach
Deiner Hilfe schmachtet, wie viel mehr dürstet meine Seele, mein Bewusstsein,
meine Empfindungen, nach Dir. Glaubend schaue ich in das Heiligtum, das Zelt
des Zeugnisses, und habe ich die Bundeslade vor Augen, und so erkenne ich Deine
Stärke und Herrlichkeit. Deine Huld ist herrlicher als das Leben. Der Lobpreis
sei Dir. So ist nun meine Seele satt, und mein Mund geht in Jubel über. Ganz
auf Dich angewiesen bin ich, und Deine rechte Hand umschließt mich in Treue und
trägt mich sicher.
10 Sie aber suchen
meine Seele, um sie zu verheeren,
sie
werden in die unterirdischen (Teile) des Erdlands hineinkommen,
11 man wird ihr
(Blut) durch die Hände des Schwerts ausrinnen lassen,
sie
werden den Füchsen (zum Fraß) zugeteilt werden.
12 Doch der König
freut sich in Elohim,
alle,
die in Ihm schwören, loben (Elohim),
denn
der Mund der Falschheit Redenden wird verschlossen werden.
In Elohim, in Ihn eingebettet, in Ihm
geborgen, freut sich der König. Alles in David erhebt Elohim, mit allen Fasern
seines Herzens lobt er Ihn. Durch Christus sollen auch wir Gott allezeit
Lobopfer darbringen, das heißt: die Frucht der Lippen, die Seinen Namen
bekennen (Heb.13:15). Der Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade, die uns in
dem geliebten Sohn begnadet, sowie der Lobpreis Seiner Herrlichkeit und Seiner
Selbst (Eph.1:6,12) ist geradezu die Bestimmung unseres Lebens.
Psalm 64
Dem Chorleiter
(Ein) Psalm
Davids
2 Höre, Elohim, meine
Stimme in meinem Nachsinnen!
Vor
dem Ängstigenden des Feindes bewahrst Du mein Leben felsenfest.
3 Du verbirgst
mich vor dem geheimen (Vorhaben) der Bösen,
vor
der Zusammenrottung derer, die Ichhaftes wirken,
4 die ihre Zunge
wie ein Schwert gewetzt,
ihre
Pfeile eingespannt haben – ein bitteres Wort –,
5 um im
Verborgenen auf den zu zielen, der vollendet (im Sinne von makellos) ist.
Urplötzlich
zielen sie auf ihn und fürchten nichts.
6 Sie ermutigen
sich in böser Sache,
sie
erzählen, wie man Schlingen vergräbt,
sie
sprechen: Wer sieht sie (die Schlingen) schon?
7 Sie spüren nach
Argheiten (denken sich Argheiten aus)
(und
sprechen): Wir sind vollends (fertig mit der Planung),
der
erspürte (Anschlag) ist wohlerspürt (der ausgedachte (Anschlag) ist wohlausgedacht),
und
das Innere eines jeden und das Herz ist (unergründlich) tief (oder: tief
(verschlossen)).
8 Aber Elohim
zielte mit einem Pfeil auf sie,
urplötzlich
wurden ihnen (Wunden) geschlagen.
9 Sie machten
(diesen und) jenen straucheln,
(nun
aber ist) ihre (eigene) Zunge gegen sie,
es
stoßen (wenden) sich ab alle, die sie sehen.
10 Und (dann)
werden sich alle Menschen fürchten
und
über das Wirken Elohims berichten,
und
durch Sein Tun werden sie klug.
11 Der Gerechte
freut sich in Jewe
und
birgt sich in Ihm,
und
alle geraden Herzens rühmen sich (in Ihm).
Die Verschlagenheit der Feinde Davids ist
grauenerregend. Aber was auch immer diese skrupellosen Menschen ersinnen – Jewe
wird sie dem gerechten Gericht zuführen, sei es ganz plötzlich in den Tagen
Davids und auf jeden Fall vor dem großen, weißen Thron, wo einem jeden gemäß
seinen Werken vergolten wird (Röm.2:6; Off.20:12). »Höckerig ist das Herz, mehr
als alles (andere), und unheilvoll ist es; wer erkennt es? Ich, Jewe, erforsche
das Herz und prüfe die Nieren, um jedem zu geben gemäß seinem Weg, gemäß der
Furcht seiner Handlungen« (Jer.17:9,10).
Das Zornesgericht Jewes über diese Bösen wird
in der Endzeit unseres Äons urplötzlich vollzogen, denn der Tag des Herrn kommt
wie ein Dieb in der Nacht (Mat.24:50; 1.Thess.5:2). Und dann werden die
Menschen die Gerechtigkeit Gottes erkennen und Ihn preisen.
Das flehentliche Gebet Davids um Bewahrung
fand seine Antwort nicht nur im Blick auf die Zukunft, sondern auch bereits in
der Gegenwart, indem sich die Freude im Herzen Davids ausbreitete, die Freude
in Jewe aufgrund des Glaubens.
Psalm 65
Dem Chorleiter
(Ein) Psalm
Davids. (Ein) Lied
2 Für Dich ist
Stillesein (ein) Lobpreis, Elohim in Zion,
und
Dir wird (ein) Gelübde erstattet.
3 Der Du Gebet hörst,
zu
Dir wird alles Fleisch kommen.
4 Worte (des
Bekennens) der Vergehungen nehmen zu bei mir,
unsere
Übertretungen – Du, Du verschirmst sie (schirmst uns ihnen gegenüber ab).
5 Glückselig der,
den Du erwählst und (Dir) nahen lässt, dass er in Deinen Vorhöfen weile.
Wir
wollen uns sättigen am Guten Deines Hauses, an der Heiligkeit Deines Tempels.
…
Das Stillesein vor dem Angesicht Jewes ist
bereits ein Lobpreis für Ihn, das Stillesein im Glauben und im Ausharren, im
Unterordnen unter Seine Wege und in der Erwartung, dass Er zur rechten Zeit
handeln wird.
Für diese Israeliten war es höchste
Glückseligkeit, in der Nähe der Wohnstätte Jewes, ihres Elohims, zu weilen, in
den Vorhöfen des Tempels (oder zuvor des Zeltes des Zeugnisses, das auch »Haus
Jewes« genannt wurde; 2.Sam.2:20). Wenn auch jeder erwachsene Mann dreimal im
Jahr dort zu erscheinen hatte, zum Fest der ungesäuerten Brote, zum Wochenfest
(Pfingstfest) und zum Laubhüttenfest (5.Mose 16:16), so wurden doch nur die
Auserwählten und mithin Gläubigen und Treuen wahrhaft gesättigt und mit Freude
erfüllt, denn Jewe hört nicht auf Sünder, sondern auf die, die Seinen Willen
tun (Ps.66:18; Joh.9:31; 1.Joh.5:14).
Jewe vergibt gern. Wer verschirmt die
Übertretungen aufgrund Seines Sühneopfers? Jesus! Er wurde ein »barmherziger
und treuer Hohepriester vor Gott, um die Sünden des Volkes zu sühnen«
(Heb.2:17). Ja, »wer ist ein El wie Du, der Vergehung trägt und über die
Übertretungen des Überrests Seines Losteils hinweggeht?« (Micha 7:18).
So bringt Jesus den Auserwählten Seines
Volkes diese Glückseligkeit. »Glückselig sind, die nach der Gerechtigkeit
hungern und dürsten, denn sie sollen gesättigt werden. Glückselig sind die sich
Erbarmenden, denn sie sollen Erbarmen erlangen. Glückselig sind die im Herzen
Reinen, denn sie sollen Gott sehen. Glückselig sind die Friedensstifter, denn
sie sollen Söhne Gottes genannt werden. Glückselig sind, die der Gerechtigkeit
wegen verfolgt werden, denn ihrer ist das Königreich der Himmel« (Mat.5:6-10).
Im Königreich Israels wird alles Fleisch,
nicht nur Israels, sondern aller Nationen, zu dem Messias Jesus nach Jerusalem
kommen. »Es wird geschehen: Neumond für Neumond und Sabbat für Sabbat kommt
alles Fleisch, um sich huldigend vor Meinem Angesicht niederzuwerfen« (Jes.66:23).
6 Mit zu
fürchtenden (Taten) antwortest Du uns in Gerechtigkeit,
Elohim
unserer Rettung,
(Du,
der die) Sicherheit aller Enden des Erdlands und des fernen Meeres
(garantiert),
7 (der die) Berge
Gründende in Seiner Kraft,
(der)
mit Macht Gegürtete,
8 (der da)
besänftigt das Gebrause der Meere,
das
Gebrause ihrer Wogen
und
das Getümmel der Volksstämme.
9 Und fürchten
werden sich die Bewohner der Enden (des Erdlands) aufgrund Deiner Zeichen;
die
des Morgens und des Abends herausgehen,
veranlasst
Du zu jubeln.
…
Er, der allmächtige Schöpfer, garantiert auch
das Heil aller. So wie Jesus einst die Winde auf dem See Genezareth schalt und
große Stille eintrat (Mat.8:26), so werden auch die Völker zur Ruhe kommen.
Elohim ist nicht nur der Retter Israels, sondern bringt dann auch Frieden und
Gerechtigkeit für alle Nationen. Die Wirrnisse und das Tosen des Völkermeeres
haben endlich aufgehört.
Die in Vers neun angesprochenen Zeichen
dürften die der Endzeit sein, die unter anderem in Matthäus 24 und dem Buch der
Enthüllung Jesu Christi (Offenbarung) geschildert sind und den Menschen
unvergesslich bleiben, sodass sie sich nun fürchten, oder auch andere, die der
Herr zu Beginn des tausendjährigen Königreichs wirken wird. Alle Menschen
werden dem Messias und Seinem Volk die angemessene Furcht entgegenbringen und
ihrem Retter zujubeln.
10 Du suchtest das
Erdland heim und bewässertest es,
vielfältig
bereichertest Du es.
Der
Kanal Elohims ist mit Wassern gefüllt.
Du
bereitest ihr (der Wasser) Getreide,
ebenso
wie Du denn es (das Erdland) bereitetest.
11 Seine Furchen
durchtränke, (schwemme) herab seine Ackerscholle!
In
Regenschauern lässt du sie (die Schollen) zergehen (aufweichen), sein Gespross
segnest Du.
12 Du kröntest das
Jahr (mit) Deinem Guten, und Deine Geleise triefen von Üppigem.
13 Es triefen die
ersehnten (Fluren) der Wildnis (im Sinne von: wie ersehnt), und mit Frohlocken
umschürzen sich die Hügel.
14 Die Auen
bekleiden sich mit Kleinviehherden, und die Tiefebenen hüllen sich in Korn ein;
sie jauchzen, sogar Lieder (singen und spielen) sie.
Dieses Loblied wird man sicherlich zu den
Festen gesungen und gespielt haben, die mit der Ernte zusammenhingen, zum Fest
der Erstlingsgarbe (3.Mose 23:10), zum Fest der Erstlingsfrüchte (Wochenfest,
Pfingstfest; 3.Mose 23:17) und zum Laubhüttenfest (3.Mose 23:34,39).
Sogar die Bewässerungskanäle erkannten die
Gläubigen als die Elohims; Er förderte ihren Bau, Er füllte sie mit Wasser. An
Seinem Segen war alles gelegen!
Und in der Folge davon jauchzt und singt und
spielt die gesamte Flur; ihre Üppigkeit preist Jewe! »Berge und Hügel brechen
in Jubel aus!« (Jes.55:12; 35:2).
Von unserer Nahrung als Gabe Gottes sprachen
Barnabas und Paulus in Lystra sogar in der Evangeliumsverkündigung, dass Gott
Sich nämlich »nicht unbezeugt gelassen hat, indem Er Gutes wirkte, Regen vom
Himmel und fruchtbringende Fristen gab und unsere Herzen mit Nahrung und
Fröhlichkeit erquickte« (Ap.14:17).
Der Gott und Vater unseres Herrn Jesus
Christus ist der Gott der Fülle, wie denn Paulus schreibt: »Mächtig aber ist
Gott, jede Gnade in euch überfließen zu lassen, damit ihr in allem allezeit
alle Genüge habt, ja Überfluss habt für jedes gute Werk, wie geschrieben steht
(Ps.112:9): Er streut aus, Er gibt den Bedürftigen; Seine Gerechtigkeit bleibt
für den Äon. Der aber dem Säenden Samen darreicht und Brot zur Speise, der wird
auch euch das Saatkorn darbieten, vermehren und die Erträge eurer Gerechtigkeit
wachsen lassen, sodass ihr in allem reich gemacht werdet zu aller Großmut«
(2.Kor.9:8-11).
Auch an geistlichem Segen hat Er nicht
gespart, sind wir doch mit jedem geistlichen Segen, den es überhaupt gibt
(Freilösung, Rechtfertigung, Versöhnung, Versiegelung, Gnadenstand, Sohnesstand
und vieles andere mehr), inmitten der überhimmlischen Regionen und Geschöpfe in
Christus gesegnet (Eph.1:3). Lobpreis, Dank und Verherrlichung sei Ihm, dem
Vater der Herrlichkeit!
Psalm 66
(Ein) Lied.
(Ein) Psalm
1 Jauchzet Elohim,
alle des Erdlands!
2 Psalmet der
Herrlichkeit Seines Namens,
legt
die Herrlichkeit des Ihn Lobenden an!
3 Sprecht zu
Elohim: Wie Furcht (-gebietend) sind Deine Taten!
Ob
der Fülle Deiner Stärke heucheln Dir Deine Feinde.
4 Alle des
Erdlands werden sich Dir huldigend niederwerfen und Dir psalmen;
sie
werden Deinem Namen psalmen.
….
Zwischenspiel
5 Geht herzu und
seht die Werke Elohims, Furcht (-gebietend) ist, was Er (hinsichtlich) der
Söhne Adams veranlasst.
6 Er verwandelte
das Meer zu Trockenem,
durch
den Strom gehen sie zu Fuß hinüber.
Dort
wollen wir uns freuen in Ihm.
7 In Seiner Macht
herrscht Er für äonisch;
Seine
Augen beobachten die Nationen;
die
Widerspenstigen (mögen) sich nicht erhöhen!
…
Zwischenspiel
Wer Elohim preist, handelt in der
Herrlichkeit des Gepriesenen (Vers 2).
Mit diesem Loblied werden alle Menschen auf
dem gesamten Erdland aufgefordert, Elohim zu loben, nicht nur, weil Er beim
Auszug Israels aus Ägypten das Meer zu Trockenem verwandelte (2.Mose 14:22) und
das Volk zu Fuß den Jordan durchzog (Jos.3:17), sondern angesichts aller Seiner
Werke von der Schöpfung an, in der Zeit der Zornesgerichte Gottes und nun bei
der Aufrichtung des messianischen Königreichs.
Nachdem sie unter Josua Kanaan erreicht
hatten, freuten sie sich dort in Jewe (Vers 6). Und nach dem Durchzug durch die
Zeit des Zorns und der dreieinhalbjährigen Drangsal werden sie sich dort, im
verheißenen Land, wieder freuen in Jewe, ihrem Elohim, in Jesus, ihrem Herrn.
Dieser Psalm informiert uns allerdings auch
darüber, dass es im tausendjährigen Königreich Israels Heuchler unter den
Nationen geben wird, Menschen, die sich selbst erhöhen, Widerspenstige, die
hochzukommen und sich zu erheben suchen. Dabei ist auch an die große Erhebung
des Gog aus dem Lande Magog in den Anfangsjahren (Hes.38) und an die am Ende
des Millenniums (Off.20:7-9) zu denken.
8 Segnet unseren
Elohim, (ihr) Völker,
und
lasst die Stimme des Ihn Lobenden hören!
9 Der unsere Seele
unter die Lebenden setzte,
nicht
gibt Er unseren Fuß dem Gleiten (preis).
10 Denn Du prüfst
uns, Elohim,
Du
durchläuterst uns, wie man Silber ausschmilzt.
11 Du bringst uns
zur Jagdburg,
legst
Bedrückung auf unsere Lenden.
12 Du hast einen
starken Mann über unser Haupt dahinfahren lassen,
in
Feuer und Wasser kamen wir (hinein),
Du
aber machtest uns herausgehen zu Überfließendem (Segen).
13 Ich komme zu
Deinem Haus mit Hinaufzuweihenden (Opfern),
ich
erstatte Dir meine Gelübde,
14 die meine Lippen
geöffnet haben
und
die mein Mund in meiner Bedrängnis geredet hat.
15 Hinaufzuweihende
(Opfer) der Fettmarkigen (Tiere) (bringe) ich Dir hinauf dar
samt
dem Rauch der Widder.
Rindvieh
mitsamt Leitböcken bereite ich.
…
Zwischenspiel
Israel wird in der Drangsalszeit durch ärgste
Bedrückung unter dem starken Mann, dem Antichristus, dem Menschen der
Gesetzlosigkeit, geprüft und geläutert werden. Und wenn der Herr Jesus kommt,
hat Er Sein Ziel erreicht, dass Ihm nämlich ein gereinigtes Volk bereitsteht
(Mal.3:1-3). Und dann sind Ihm die Opfergaben angenehm, die sie Ihm darbringen
(Mal.3:4).
Das auserwählte, heilige Volk wird seine
Gelübde erfüllen und darüber hinaus alle Nationen auffordern, in den Lobpreis
Jesu einzustimmen! »Seid fröhlich, ihr Nationen, mit Seinem Volk!« (Röm.15:10;
5.Mose 32:43).
16 Geht herzu,
hört,
und
ich will allen, die Elohim fürchten, erzählen,
was
Er meiner Seele getan hat.
17 Zu Ihm rief ich
mit meinem Mund,
und
Seine Erhöhung war auf meiner Zunge.
18 Wenn ich
Ichhaftes in meinem Herzen gesehen hätte,
hätte
mein Herr mich nicht gehört.
19 Nun aber hörte
Elohim,
Er
merkte auf die Stimme meines Gebets.
20 Gesegnet sei
Elohim, der Sich nicht von meinem Gebet abkehrte
noch
Seine Huld von mir (abzog).
Abschließend bezeugt der Psalmist das
erfahrene Heil und segnet Elohim. Sein Mund geht über, weil sein Herz voll ist
(Mat.12:34).
Besonders wichtig ist ihm, dass Elohim seine
Gebete erhörte. Man beachte, dass er reinen Herzens gebetet hatte. »Wir wissen,
dass Gott nicht auf Sünder hört, sondern wenn jemand ein Gottesverehrer ist und
Seinen Willen tut, den hört Er« (Joh.9:31). So steht es auch in den Sprüchen
15:29 geschrieben: »Jewe ist den Frevlern fern, aber das Gebet der Gerechten
hört Er.« Der Apostel Johannes schreibt: »Geliebte, wenn unser Herz uns nicht
rügt, haben wir Freimut gegenüber Gott, und wenn wir etwas erbitten, so
erhalten wir es von Ihm, weil wir Seine Gebote halten und das vor Seinen Augen
Wohlgefällige tun« (1.Joh.4:21,22; siehe auch Sprüche 28:9; Jes.1:15; 59:2).
In Vers 20 preist der Psalmist die Huld
Elohims. Ja, »barmherzig und gnädig ist Jewe, langsam zum Zorn und reich an
Huld« (Ps.103:8).
»Gesegnet sei Elohim!« (Vers 20). Die
Verherrlichung Gottes ist die Lebenserfüllung der Gläubigen. Wir, die wir nach
dem dem Apostel Paulus enthüllten Evangelium (Gal.1:12; 2:7) in Christus
überaus reich gesegnet sind, haben noch mehr Grund dazu zu handeln, wozu wir
mit Epheser 1:3 aufgefordert sind: »Gesegnet sei der Gott und Vater unseres
Herrn Jesus Christus, der uns mit jedem geistlichen Segen inmitten der
Überhimmlischen in Christus segnet!«
Psalm 67
Dem Chorleiter:
In Saitenspielen
(Ein) Psalm.
(Ein) Lied
2 Elohim begnadet
uns und segnet uns,
Er
lässt Sein Angesicht leuchten samt uns (oder: bei uns),
Zwischenspiel
3 damit man im
Erdland Deinen Weg erkenne,
in
allen Nationen Deine Rettung.
4 Es danken Dir
die Völker, Elohim,
es
danken Dir die Völker, sie alle.
5 Es freuen sich
und jubeln die Volksstämme,
denn
Du richtest (bringst zurecht) die Völker in Geradheit,
und
die Volksstämme im Erdland – Du leitest sie.
Zwischenspiel
6 Es danken Dir die
Völker, Elohim,
es
danken Dir die Völker, sie alle.
7 Das Erdland gibt
seinen Ertrag,
es
segnet uns Elohim, unser Elohim.
8 Es segnet uns
Elohim,
und
es fürchten Ihn alle Ränder des Erdlands.
Wenn der Herr Jesus Christus Seinem Volk
Israel mit Seiner Wiederkunft Gnade gewährt hat, dann wird diese wiedergezeugte
und heilige Nation gesegnet sein und ein Segen für alle anderen Nationen werden
(Sach.8:13).
Jesus wird Sein Angesicht über Israel
leuchten lassen. Dann leuchten auch die Juden. »Erstehe, sei erleuchtet, denn
dein Licht kam, und die Herrlichkeit Jewes ging auf über dir« (Jes.60:1). Jesus
ist »das wahrhafte Licht, das jeden Menschen erleuchtet« (Joh.1:9). Er ist auch
das Licht der Nationen (Jes.49:6).
Gegenwärtig ist es so, dass Gott, der gebot:
Aus der Finsternis leuchte das Licht!, in unseren Herzen den Lichtglanz der
Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi aufleuchten ließ
(2.Kor.4:6). Vom Tag Christi an, wenn wir dem Bilde des Sohnes Gottes
gleichgestaltet und verherrlicht sind (Röm.8:29,30; Phil.3:21), werden wir
Licht in dem Herrn sein, und zwar in umfassender Weise, nicht nur
geistlicherweise wie derzeit (Eph.5:8).
Vers zwei dieses Loblieds könnte sehr gut
eine Antwort des Volkes auf den priesterlichen Segen hin gewesen sein, der da
lautet: »Jewe segnet dich und hütet dich, Jewe lässt Sein Angesicht leuchten zu
dir hin und begnadet dich, Jewe erhebt Sein Angesicht zu dir hin und gibt dir
Frieden« (4.Mose 6:24-26).
Israel wird auch zu dem Zweck begnadet und
gesegnet, damit alle Menschen den Weg Gottes (Vers 3) erkennen, Seinen
Heilsweg, Seine Strenge und Güte (Röm.11:22), ist Israel doch das lehrreiche
Anschauungsobjekt für alle Nationen.
Jesus Christus wird die Völker richten (Vers
5). Richten hat den Sinn und Zweck des Berichtigens und Zurechtbringens. »Er
wird richten zwischen den Nationen und Recht erweisen vielen Völkern«
(Jes.2:4). Jesus sagte: »Wenn aber der Sohn des Menschen in Seiner Herrlichkeit
kommt und alle heiligen Boten mit Ihm, dann wird Er auf dem Thron Seiner
Herrlichkeit sitzen. Alle Nationen werden vor Ihm versammelt werden, und Er
wird sie voneinander sondern, so wie der Hirte die Schafe von den Ziegenböcken
sondert« (Mat.25:31,32; man lese bis Vers 46 weiter).
Und Er wird sie leiten (Vers 5), das heißt
Seine Königsherrschaft über sie ausüben (Off.11:15) und sie regieren.
Und sie werden sprechen: »Er gibt uns das
Ziel an durch Seine Wege, und wir wollen in Seinen Pfaden gehen, denn von Zion
geht die Zielanweisung aus und das Wort Jewes von Jerusalem« (Jes.2:3). Die
Völker werden Ihm danken, sich freuen und Ihm zujubeln, nachdem Israel sie zu
Jüngern Jesu gemacht hat (Mat.28:19).
Und Israel wird gesegnet sein (Vers 8), mehr
als alle anderen Völker (5.Mose 7:14).
Psalm 68
Von David
(Ein) Psalm.
(Ein) Lied
2 Elohim erhebt Sich – es zerstreuen sich Seine
Feinde,
und
Seine Hasser fliehen vor Seinem Angesicht.
3 Wie Rauch
zerstiebt, so zerstiebst Du sie,
wie
Wachs zerrfließt angesichts des Feuers,
so
gehen die Frevler verloren, weg vom Angesicht Elohims.
4 Doch die
Gerechten freuen sich,
entzücken
sich angesichts Elohims
und
sind (voll) Wonne vor Freude.
5 Singt und spielt
Elohim, psalmet Seinem Namen!
Werft
(einen Hochweg) auf für den Daherfahrenden
(im
Wagen oder: Reiter) in den Steppen
–
in Je (besteht) Sein Name –
und
seid froh angesichts Seiner.
6 Ein Vater der
Waisen und ein Rechtswalter der Witwen
ist
Elohim in Seiner heiligen Heimstatt.
7 Elohim gibt den
Einsamen Sitz im Hause,
führt
Gebundene heraus in Wohlgedeihen,
die
Widerspenstigen jedoch bewohnen Glühendes (verdorrtes Land).
…
Dieses Loblied verkündet den weltweiten Sieg
Elohims. Es knüpft an den triumphalen Auszug Israels aus Ägypten an, wie Vers
zwei zeigt, der den Worten des Mose beim Weiterzug der Bundeslade fast gleicht:
»Erhebe Dich, Jewe, sodass Deine Feinde zerstreut werden und Deine Hasser
fliehen vor Deinem Angesicht« (4.Mose 10:35).
Er wird Sich in der Zukunft wieder aufmachen,
wenn die Zeit Seiner Rache gekommen ist; dann zerstieben alle Seine Feinde,
mithin auch die Israels. Den Gläubigen und Treuen wird dann die Rettung und das
äonische Leben zuteil. Er nimmt Sich der Waisen und Witwen, der Einsamen und
Gefangenen an und bringt sie nach Hause, in Sein Heiligtum, zum heiligen Berg
Zion. Die Gerechten werden vor Freude und Wonne überfließen.
Zunächst gilt es, den Dahinfahrenden und
Kommenden willkommen zu heißen (vgl. Mat.21:9), dessen Name, Jesus, in Je
gegründet und überein mit Ihm ist. Der in Vers fünf genannte Name Je ist ein
Teil des Namens Jewe, welcher »wird sein-seiend-war«, auch »Er macht werden«
bedeutet und frei mit »der da kommt und der da ist und der da war«
wiederzugeben ist. Da es nur um Sein Kommen geht und darum, dass Er alles neu
macht (Off.1:8; 21:5), genügt die erste Silbe. Jesus ist es, der da wiederkommt
und alles neu macht. Der Name unseres Herrn Jesus, Jehoschua, ist eine
Zusammenziehung von Jewe und Hosea (Retter) und bedeutet: Jewe ist der Retter.
Johannes der Täufer sagte angesichts des
Kommens Jesu zu ihm am Jordan: »Ich bin die Stimme eines Rufers: In der Wildnis
macht den Weg des Herrn gerade!, so wie es der Prophet Jesaia gesagt hat
(Jes.40:3)« (Joh.1:23). Bei Jesu zweitem Kommen wird sich dieses Wort vollends
erfüllen, wie auch das folgende: »Werft auf, werft den Hochweg auf, räumt die
Steine beiseite. … Sprecht zur Tochter Zion: Siehe, deine Errettung kommt!«
(Jes.62:10,11).
Vers sieben lässt uns ebenfalls an den Auszug
aus Ägypten denken, als Jewe die Gefangenen in die Freiheit und das Wohlergehen
führte, die Widerspenstigen unter ihnen aber um ihres Unglaubens willen in den
Jahren der Wanderung umkamen (4.Mose 14:11,29; Heb.3:16-19).
8 Elohim, als Du
auszogst angesichts Deines Volkes,
als
Du schrittest in der Einöde
–
Zwischenspiel –,
9 da schütterte
das Erdland, auch tropften die Himmel aufgrund des Angesichts Elohims;
dieser
Sinai (schütterte) aufgrund des Angesichts Elohims, des Elohims Israels.
10 Einen
ausgiebigen Platzregen schwingst Du aus, Elohim.
Dein
Losteil, (auch) wenn es erschöpft war, Du, Du hast es wohlbereitet.
11 Deine Lebenden
werden in ihm (dem Losteil) wohnen. Du bereitest in Deiner Gutheit (die Stätte)
für den Gedemütigten, Du, Elohim.
…
Jewe, der Elohim Israels, war in der Wildnis
der Halbinsel Sinai bei Seinem Volk (2.Mose 13:21). Nachdem sie am Berg Sinai
angekommen waren, rauchte der Berg und zitterte er überaus (2.Mose 19:18;
Ps.77:19).
Das Losteil Israels ist der ihm wie durch ein
Los zugefallene Teil des Erdlands.
12 Mein Herr gibt
den Ausspruch (ein),
das
Heer der Verkünderinnen ist groß.
13 Regenten von
Heerscharen müssen fliehen, müssen fliehen,
und
die Anmutige des Hauses verteilt die Beute.
14 Wenn ihr
zwischen den Herdsteinen liegt,
sind
die Flügel der mit Silber überzogenen Taube,
ja
ihre Schwingen, in grünlichem Münzgold.
15 In (der Zeit,
da) der Schaddaj (das heißt: der Allgenugsame) die Regenten in ihm (vermutlich
im Losteil) ausbreitet,
lässt
Du es schneien in Zalmon (einem Berggebiet in Basan).
…
Frauen verkündeten das Wort Gottes, wie zum
Beispiel Mirjam nach dem Durchzug durch das Schilfmeer (2.Mose 15:20) und
Debora nach dem Sieg über den kanaanäischen Heerführer Sisera (Rich.5). »Wie
lieblich sind die Füße derer, die ein Evangelium des Guten verkündigen!«
(Röm.10:15; Jes.52:7). Wiederholt mussten Könige fliehen (z. B. Jos.10:16) und
verteilten Frauen die Beute (z. B. Rich.5:30).
Wenn Israel am Herd zur Ruhe kam (Vers 14),
wie das Land nach dem Sieg Deboras vierzig Jahre lang Ruhe hatte (Rich.5:31),
erfreute es sich der erbeuteten Schätze und Schmuckstücke, wie silberner
Tauben.
Und wenn dann der El Schaddaj, hebr. AL
SchDI, punktiert EL SchaDaJ, die Regenten im Lande ausbreitet (Vers 15), mithin
das gesamte zum Herrschen bestimmte Volk, das königliche (regierende) und
priesterliche Volk (2.Mose 19:6; 1.Pet.2:9), dann wird es sogar in Basan
schneien, was die Fruchtbarkeit des Landes fördert. Schaddaj, der Allgenugsame,
leitet sich von hebr. SchD, punktiert SchaD, der Mutterbrust, ab, an der der
Säugling die volle Genüge hat.
16 Ein Berg der
Elohim ist der Berg Basan,
ein
Berg der hohen Wölbungen ist der Berg Basan.
17 Warum blickt ihr
scheel, ihr hochgewölbten Berge,
auf
den Berg (Zion), den Elohim zu Seinem Wohnsitz begehrt hat?
Jewe
wird (dort) sogar für dauernd wohnen.
18 Die Streitwagen Elohims
sind eine Doppel-Myriade und abermals Tausende;
mein
Herr ist mitten unter ihnen –
(wie)
ein Sinai im Heiligtum.
19 Du steigst
hinauf zur Höhe,
(führst)
die Gefangenschaft gefangen,
nimmst
Gaben inmitten der Menschen (an),
und
sogar Widerspenstige sind (dazu bestimmt), bei Je Elohim zu wohnen.
20 Gesegnet sei
mein Herr!
Tag
für Tag lädt Er (Gutes) auf uns, der El unserer Rettung!
…
Zwischenspiel
Zion
und keinen anderen Berg erwählte Jewe Sich zum Wohnsitz (Ps.132:13).
Die Streitwagen Elohims (Vers 18) entsprechen
in ihrer Macht den gewaltigen Erscheinungen am Berg Sinai. Im Heiligtum auf
Zion ist das Zentrum aller auch am Sinai erwiesenen Macht.
Vers 19 war zunächst wohl so verstanden
worden, dass Elohim mit Seinen Streitwagen (2.Kön.6:17) den Sieg errang, zur
Höhe des Zion hinaufstieg (etwa als die Bundeslade dorthin überführt wurde;
2.Sam.6), besiegte Gefangene mit Sich führte und von den Widerspenstigen Tribut
erhielt.
Es geht aber um mehr. Der Apostel Paulus
zitiert nach Vers 19 in Epheser 4:7-10 wie folgt: »Jedem Einzelnen von uns aber
wurde die Gnadengabe nach dem Maß des Geschenks Christi gegeben. Darum heißt
es: In die Höhe aufgestiegen, hat Er die Gefangenschaft gefangengenommen und
den Menschen Gaben gegeben. Das »Er stieg hinauf« aber, was besagt es anderes,
als dass Er auch zuvor in die Niederungen der Erde hinabgestiegen war? Er, der
Hinabgestiegene, ist derselbe, der auch aufgestiegen ist, hoch über alle
Himmel, um das All zu vervollständigen.«
Paulus schrieb dem Fortgang der Heilsgeschichte
gemäß statt »nimmst Gaben« »hat Er den Menschen Gaben gegeben«, und zwar die
mit Christus verbundenen geistlichen Gaben. Jesus Christus ist der in die Höhe
Aufgestiegene, der auch die Gefangenschaft aufhebt, und zwar die des Todes
sowie die unter dem Gesetz des Mose.
21 El ist für uns,
der El für Hindurchrettungen,
und
Jewes, meines Herrn, sind die Ausgänge des Todes.
22 Das Haupt Seiner
Feinde zersplittert Elohim jedoch,
den
Scheitel der Haare des in seinen Verschuldungen Wandelnden.
23 Mein Herr
sprach: Aus Basan bringe Ich (dich, Israel) zurück,
Ich
bringe zurück aus den Tiefen des Meeres,
24 damit dein Fuß
das Blut zersplittert (aufspritzen lässt)
(und)
die Zunge deiner Hunde Anteil (am Blut) der Feinde hat.
…
Die Ausgänge des Todes unterstehen Jewe. Er
ist es, der da tötet und der da lebendig macht (5.Mose 32:39; Jes.26:19). Jesus
hat die Schlüssel des Todes und des Ungewahrbaren (des Totenreichs) (Off.1:18).
Er hebt den Tod auf und bringt dafür Leben und Unvergänglichkeit ans Licht
(2.Tim.1:10).
Gottes
Gerichte sind gerecht. Wer Blut vergießt, dessen Blut soll ebenfalls vergossen
werden (1.Mose 9:6; 2.Mose 21:12).
25 Sie sahen Deine
Wandelgänge, Elohim,
die
Wandelgänge meines El, meines Königs im Heiligtum.
26 Voran die
Singenden und Spielenden, danach die Saitenspieler
inmitten
der tamburinschlagenden Jungfrauen.
27 Segnet Elohim,
meinen Herrn, in den Versammlungen,
ihr
aus der Quelle Israels!
28 Dort sind die
Fürsten Judas in ihrer Steinigungsvollmacht,
(dort)
die Fürsten Sebulons, die Fürsten Naphtalis;
29 dein Elohim hat
(diese) deine Stärke entboten;
mache
stark, Elohim, diese, die Du für uns gewirkt hast!
30 Aufgrund Deines
Tempels (hoch) über Jerusalem
bringen
Regenten Dir Vergütung.
31 Schelte das
Wildgetier (das Krokodil Ägypten) im Schilfrohr,
die
Schar der Recken (der Großmächte) inmitten der Völkerkälber,
die
sich unterwerfen für Ansehnliches aus Silber.
Er
zerstreut Völker, denen Angriffe gefallen (die angreifen wollen).
32 Es treffen ein
Bronzegeschmückte (Machthaber) aus Ägypten,
Kusch
(Äthiopien) streckt (eilig) seine Hände zu Elohim aus.
33 a Regententümer
des Erdlands,
singt
und spielt Elohim!
…
Bei den Versammlungen in der Weihestätte
ertönen die Loblieder in Gesang und mit Saitenspielen. Ganz Israel segnet Jewe,
der es auch war, der dem Volk Stärke verliehen hat, sodass auch andere Völker
in Jerusalem anbeten und Gaben überbringen (Jes.2:2,3; 19:21).
33 b Psalmet meinem
Herrn
–
Zwischenspiel –,
34 dem Daherfahrenden
(im Wagen oder: Reiter) in den Himmeln der Himmel der Vorzeit.
Ja,
Er lässt Seine Stimme hören, eine starke Stimme.
35 Gebt (anerkennt
die) Stärke dem Elohim!
Auf
Israel (liegt) Sein Stolz,
und
Seine Stärke ist in den Äthern.
36 Gefürchtet bist
Du, Elohim, von Deinen heiligen Stätten her.
Der
El Israels, Er gibt dem Volk Stärke, ja übermäßige Stärke.
Gesegnet
sei Elohim!
Jewe fährt seit der Vorzeit, seit der
Erschaffung der Äonen (Heb.1:2) und damit der Zeit überhaupt, in den Himmeln
der Himmel daher, in den höchsten Himmeln und darüber. Denken wir hierbei
daran, dass Jesus Christus durch die Himmel drang (Heb.4:14) und Sich
gegenwärtig hoch über allen Himmeln befindet (Eph.4:10). Dort, inmitten der
überhimmlischen Regionen und Geschöpfe, sind wir gesegnet (Eph.1:3) und werden
wir niedergesetzt werden (Eph.2:6).
Jewes
Stärke umfasst auch die Äther. Äther ist die Substanz zwischen den Sternen.
Seine Stärke erstreckt sich selbstverständlich auch über die gesamte Erde. Sein
Volk Israel hat besonderen Anteil daran (5.Mose 33:26).
Gesegnet
sei Er!
Psalm 69
Dem Chorleiter:
(Auf die Weise:) Über die Lilien
Von David
2 Rette mich,
Elohim,
denn
Wasser sind bis an (meine) Seele gekommen!
3 Ich versinke im
Morast der Tiefe,
und
da ist kein (fester) Stand;
ich
komme in die Tiefen der Wasser,
und
die Brecher überspülen mich.
4 Ich bin müde von
meinem Rufen,
entzündet
ist meine Kehle,
alldahin
sind meine Augen,
wartend
auf meinen Elohim.
5 Zahlreicher als
die Haare meines Hauptes
sind
die, die mich grundlos hassen,
überaus
stark sind die, die mich bezähmen wollen,
meine
Feinde (voller) Falschheit.
Was
ich nicht geraubt habe, soll ich ihnen zurückgeben.
…
König David ist in höchste Not gekommen.
Seine Feinde hassen ihn unbegründet. Auch unser Herr Jesus wurde grundlos
gehasst (Joh.15:18,25), ebenso geschieht es allen Heiligen. David ruft bis zur
Ermüdung um Rettung und wartet auf das Eingreifen Elohims.
6 Elohim, Du, Du
kennst meine Torheit,
und
meine Verschuldungen sind Dir nicht verhohlen.
7 Die Dein
Harrenden mögen nicht beschämt werden infolge von mir,
nicht
mögen zuschanden werden infolge von mir die Dich Suchenden, Elohim Israels!
8 Denn um
Deinetwillen trage ich Schmach,
bedeckt
Schande mein Angesicht.
9 Fremd wurde ich
für meine Brüder
und
(wie ein) Ausländer für die Söhne meiner Mutter.
10 Denn der Eifer
um Dein Haus hat mich gefressen,
und
die Schmähungen der Dich Schmähenden sind auf mich gefallen.
11 Und weinte ich
im Fasten meiner Seele,
da
wurde es mir zu Beschmähungen,
12 und nahm ich ein
Sackgewand mir zur Kleidung,
da
wurde ich ihnen zum Sprichwort.
…
Was David in Vers sieben ausdrückt, ist uns
Heiligen allen ein wichtiges Anliegen, dass nämlich niemand durch uns ins
Straucheln gerate.
Des weiteren ist es wichtig zu wissen, dass
wir Gläubigen nicht um unsertwillen geschmäht werden, sondern um Christi willen
(Vers 8). »So wie geschrieben steht (Ps.44:23): Deinetwegen werden wir den
ganzen Tag zu Tode gebracht, wie zu den Schlachtschafen werden wir gerechnet«
(Röm.8:36).
Und diese Erfahrung des Verses neun machen
auch wir, jedenfalls die geistlich Gesinnten unter uns: Wir werden den anderen
Menschen, ja sogar fleischgemäß wandelnden Gläubigen, Fremde, wenn uns der
Eifer um das Haus Jewes – auf die heutige Zeit bezogen gesagt: der Eifer für
den Herrn Jesus Christus und das Evangelium der überströmenden Gnade, das Er
dem Paulus enthüllte (Gal.1:12), gefressen hat. Mit Leuten, die ganz für den
Herrn da sind, will man nichts zu tun haben.
Als Jesus die Weihestätte von den Händlern
und Geldwechslern reinigte, sprach Er: »Macht nicht das Haus Meines Vaters zu
einem Kaufhaus! – Da erinnerten sich seine Jünger, dass geschrieben ist: Der
Eifer um Dein Haus wird Mich verzehren« (Joh.2:16,17).
Die,
die nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie starb und auferweckt
wurde (2.Kor.5:15), werden geschmäht werden (vgl. 2.Tim.3:12). Die Schmähung
gilt eigentlich dem Herrn Jesus Christus, sie trifft aber uns. Doch wenn schon
Mose den Sieg errang, »da er die Schmach des Christus für größeren Reichtum
erachtete als die Schätze Ägyptens« (Heb.11:26), wie viel mehr wir.
Doch Vers zehn b sagt in prophetischer Weise
(David war auch ein Prophet; Ap.2:30), wie Paulus in Römer 15:3 betont, dass
die Schmähungen derer, die Gott schmähen, auf den Christus fallen. Er trug die
Schmach (Jes.53) – uns zum Heil!
13 Es sinnen gegen
mich, die im Tor sitzen
und
die bei Saitenspielen Berauschendes trinken.
14 Ich aber – mein
Gebet (geht) zu Dir, Jewe,
(mit
der Bitte um) eine Zeit (Deines) Wohlwollens.
Elohim,
in der Größe Deiner Huld
antworte
mir in der Wahrheit Deiner Rettung.
15 Beschütze mich,
weg vom Schlamm,
sodass
ich nicht versinke,
(sondern)
ich beschützt werde vor den mich Hassenden
und
vor den Tiefen der Wasser.
16 Nicht mögen die
Brecher der Wasser mich überspülen,
und
nicht verschlinge mich die Tiefe,
und
nicht verschließe der Brunnen seinen Mund über mir.
17 Antworte mir,
Jewe, denn gut ist Deine Huld,
wende
Dich zu mir gemäß der Größe Deiner Erbarmungen!
…
Wieder wendet sich David an Elohim. Nur
dessen Huld wird ihn davor bewahren, dass es aus ist mit ihm (vgl. Klgl.3:22).
Im Wissen um das Erbarmen Jewes verliert die nochmals beschriebene Not ihren
Schrecken.
18 Und verbirg Dein
Angesicht nicht vor Deinem Diener,
denn
ich werde bedrängt; antworte mir schnell.
19 Nahe Dich meiner
Seele, erlöse sie,
um
meiner Feinde willen kaufe mich los.
20 Du, Du erkennst
meine Schmach, meine Beschämung und meine Schande;
Dir
gegenwärtig sind alle meine Bedränger.
21 Schmach
zerbricht mein Herz, und ich bin versehrt;
und
ich harrte auf Mitleid, doch da ist keins,
und
auf Tröster, doch ich fand keine.
22 Und sie gaben
Gift in meine Speise,
und
für meinen Durst (gaben) sie mir Essig zu trinken.
…
David fleht um dringende Hilfe und Erlösung
seiner Seele aus der Gefahr des Todes (im Tode ist keine Seele – sie ist das
Bewusstsein – mehr). Elohim möge ihn loskaufen, mithin etwas zu seiner Rettung
unternehmen, und zwar »um meiner Feinde willen«, was zeigt, dass David auch
daran denkt, dass seine Rettung seinen Feinden zur Belehrung und zur Erkenntnis
der Größe Jewes dienen möge.
Für
Davids Durst gaben sie ihm Essig zu trinken; dieses prophetische Wort geschah,
als Jesus am Kreuz sprach: »Mich dürstet« und sie Ihm Essig zu trinken gaben
(Mat.27:48; Joh.19:28-30).
23 Ihr Tisch werde
vor ihrem Angesicht zum Klappnetz
und
den Selbstzufriedenen zur Schlinge.
24 Mögen ihre Augen
finster werden, dass sie nicht sehen,
und
lass ihre Lenden stets schlottern.
25 Schütte Dein
Drohen auf sie aus,
und
Dein entbrennender Zorn hole sie ein.
26 Ihr Lager werde
verödet,
kein
Bewohner sei in ihren Zelten.
27 Denn: Du –
welchen Du geschlagen hast, den verfolgen sie,
und
sie erzählen vom Schmerz derer, die Du durchbohrt hast.
28 Gib Vergehung
auf ihre Vergehung,
und
mögen sie nicht in Deine Rechtfertigung hineinkommen.
29 Ausgewischt
mögen sie werden aus der Rolle des Lebens,
und
mit Gerechten mögen sie nicht eingeschrieben werden.
…
Es war völlig gerecht von David, um das Gericht
über seine Feinde zu beten; es entsprach dem Gesetz des Mose, wonach jedem nach
seinen Werken vergolten wird. David kannte die gegenwärtige heilsgeschichtliche
Verwaltung der überströmenden Gnade und der Versöhnung Gottes mit allen
Menschen nicht (Eph.3:2; 2.Kor.5:19).
In
Bezug auf die verstockten und folglich ungläubigen Israeliten zitiert der
Apostel Paulus übrigens in Römer 11:9,10 nach den Versen 23 und 24.
Und Petrus bezog sich auf Vers 26, als er im
Hinblick auf Judas Iskariot sagte, dass dessen Behausung öde werden und dessen
Aufseheramt ein anderer ehrhalten soll (Ap.1:20).
Wie aus Vers 27 hervorgeht, wusste David um
das Allesbewirken Gottes (Eph.1:11); Elohim war es, der ihn bedrängen ließ und ihn
schlug und durchbohrte. Was David geschah, waren die Wege Gottes mit ihm.
Was die Rolle des Lebens anbelangt, so
bleiben alle auserwählten und gläubigen Israeliten darin eingetragen; sie
werden das äonische Leben im messianischen Königreich genießen. Viele Male ist
von dieser Rolle die Rede, zum Beispiel in 2.Mose 32:32; Daniel 12:1; Philipper
4:3; Offenbarung 3:5; 17:8; 20:12,15.
Wie dankbar dürfen wir heute sein, dass wir
unsere Rettung nicht verlieren können, weil wir mit dem heiligen Geist versiegelt
sind (Eph.1:13; siehe auch Röm.8:30).
30 Ich bin
gedemütigt und (voller) Schmerzen,
(aber)
Deine Rettung, Elohim, macht mich überragend fest.
31 Ich lobe den
Namen Elohims im Lied,
und
ich erhöhe Ihn in Dank.
32 Und (dies
gefällt) Jewe wohler als ein Stier,
ein
Jungstier, gehörnt und mit gespaltenen (Klauen).
33 Demütige sehen
es, sie freuen sich;
(diese
seid ihr, die ihr) nach Elohim forscht,
und
euer Herz lebt (auf)!
34 Denn Jewe hört
auf den Bedürftigen,
und
Seine Gebundenen verachtet Er nicht.
35 Ihn loben Himmel
und Erdland,
die
Meere und alles, was sich in ihnen regt.
36 Denn Elohim
rettet Zion,
und
Er erbaut die Städte Judas (wieder),
und
sie wohnen dort und nehmen sie rechtmäßig in Besitz.
37 Und der Same
Seiner Diener (erhält) sie (die Stadt Jerusalem, Zion) zum Losteil,
und
die Seinen Namen Liebenden wohnen in ihr.
Wenn auch David gedemütigt war und Schmerzen
litt, so spricht die Heilige Schrift gleichwohl und im Grunde von Jesus
Christus (Joh.5:39), der verachtet und ein Mann der
Schmerzen war (Jes.53:3).
Mehrfach betont die Schrift, dass Dank Jewe
besser gefällt als Tieropfer (1.Sam.15:22; Ps.40:7; 51:18,19; Heb.10:5).
Dem König David lagen Lobpreis, Dank und
Verherrlichung Jewes sehr am Herzen. So ist er auch ein Vorbild für uns, die
wir noch mehr Grund dazu haben, da wir mit überströmender Gnade und allem Segen
inmitten der Überhimmlischen in Christus Jesus beschenkt sind (Eph.1:3).
Die Himmel, die Erde und das Meer preisen
unseren herrlichen Gott und Vater und Seinen Sohn. Und jedes Geschöpf wird
sprechen: »Dem auf dem Thron Sitzenden, dem Lämmlein, sei die Segnung, Ehre,
Verherrlichung und (Regierungs-)Gewalt für die Äonen der Äonen!« (Off.5:13).
Und dass Jerusalem wieder aufgebaut werden
und das wiedergezeugte Israel in einem gesegneten Land wohnen wird, davon
sprechen alle Propheten, denn »unbereubar sind die Gnadengaben und die Berufung
Gottes« (Röm.11:29). Jesus wird Seinen Auserwählten alle Verheißungen erfüllen.
Und Israel wird ein Segen für alle Nationen sein (Sach.8:13; Mat.28:19).
Psalm 70
Dem Chorleiter
Von David. Zum
Gedenken
2 Elohim, (komme,
) um mich zu beschützen!
Jewe,
eile mir zu Hilfe!
3 Beschämt und
entwürdigt werden, die meine Seele suchen,
nach
hinten weggewendet und zuschanden werden,
die
Gefallen haben an Bösem gegen mich.
4 Wegkehren werden
sich infolge ihrer Beschämung,
die
(da zu mir) sprechen: Ha, ha!
5 (Voller) Wonne
sein und sich in Dir freuen
werden
alle Dich Suchenden,
und
die Deine Rettung Liebenden sprechen stets:
Groß
ist Elohim!
6 Ich aber bin ein
Gedemütigter und Bedürftiger;
Elohim,
eile zu mir!
Meine
Hilfe und der mich entrinnen lässt, bist Du.
Jewe,
verziehe nicht!
Dieses Loblied ist eine Bitte um schnelle
Hilfe, Jewe möge nicht verziehen. Und wieder wird deutlich, dass David und
mithin auch sein Volk zunächst den Leidensweg gehen müssen, bis die Hilfe durch
den Messias Jesus eintrifft.
Da dieser Psalm fast wörtlich mit Psalm
40:14-18 übereinstimmt, darf auf die dortigen Ausführungen verwiesen werden.
Auch wir lieben die Rettung durch Jewe, wir
lieben das Erscheinen unseres Herrn und Hauptes Jesus Christus (2.Tim.4:8).
Ständig harren wir auf den herrlichen Tag Christi, den Tag unserer Verwandlung
in Sein Bild (1.Kor.15:51; Röm.8:29) und Entrückung zu Ihm hin in die Luft
(1.Thess.4:17). »Jewe, verziehe nicht!« Herr Jesus, komme bald!
Psalm 71
1 In Dir, Jewe,
berge ich mich,
nicht
möge ich beschämt werden für äonisch.
2 In Deiner
Rechtfertigung beschützt Du mich
und
lässt mich entrinnen;
recke
Dein Ohr zu mir und rette mich.
3 Werde mir zum
Felsen, zum Gehege,
(wo
ich) stets hinkommen (kann).
Du
gebietest, mich zu retten,
denn
mein Steilfels und meine Jagdburg bist Du.
4 Mein Elohim,
(mach) mich entrinnen aus der Hand des Frevlers,
aus
der Hand des Arges Zufügenden und (Gewalttat) Ausgärenden.
5 Denn Du bist
mein Erharrtes,
(Du,)
Jewe, mein Herr,
meine
Sicherheit von meiner Jugend an.
6 Auf Dich stütze
ich mich vom Mutterleib an,
und
vom Schoß meiner Mutter an bist Du mein (aus allen Situationen) Entbindender.
In
Dir ist mein Lobpreis allezeit!
…
Der in höherem Alter stehende Psalmist hat
die Treue Jewes, seines Elohims, über viele Jahre hinweg erfahren. So ist er
voller Lobpreis.
Vers eins zeigt, dass er sich nicht nur für
dieses Leben auf Jewe stützt; für ihn ist es sehr wichtig, wo er die beiden
kommenden, herrlichen Äonen verbringt, im Tode oder im Leben. »Wenn wir nur für
dieses Leben unsere Erwartung auf Christus gesetzt haben, sind wir die
erbarmungswürdigsten unter allen Menschen« (1.Kor.15:19).
Welch eine Glaubensgewissheit spricht doch
aus der Aussage: »Du gebietest, mich zu retten.« In diesem Wollen und Tun
Gottes wissen wir, dass wir Gerettete sind und dass Er »will, dass alle
Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen« (1.Tim.2:4).
Vom Mutterleib an lernte der Psalmist zu
vertrauen, zunächst auf seine Eltern, die gewissermaßen an Gottes Stelle
standen, dann aber auf den alles in Seiner Hand Haltenden und allen Halt
Gebenden, den alles bewirkenden El (Eph.1:11). Dieser ist auch der SchDI,
punktiert SchaDaJ, der Allgenugsame, der allen die volle Genüge gibt.
7 Wie ein
(Wunder-)Zeichen wurde ich für viele,
und
Du bist die Stärke meiner Bergung.
8 Erfüllt ist mein
Mund mit Dich Lobendem,
mit
Dich Zierendem all den Tag.
9 Verwirf mich
nicht zur Zeit des Alters,
verlass
mich nicht, wenn meine Kraft vergeht.
10 Denn meine
Feinde sprechen über mich,
und
die meine Seele bewachen (belauern), beraten sich miteinander
11 und sprechen:
Elohim hat ihn verlassen,
verfolgt
und ergreift ihn,
denn
da ist kein Beschützer.
12 Elohim, sei
nicht fern von mir,
mein
Elohim, eile mir zu Hilfe!
…
Wie ein Wunderzeichen oder wie ein Beweis für
die Macht Jewes wurde dieser treue Gläubige für viele, weil Jewe ihn über lange
Jahre hin nie verlassen hatte. Und da er
sich in Jewe und dessen Stärke barg, war er auch ein Vorbild für das ganze Volk
geworden.
Doch jetzt scheint es seinen Gegnern, dass
Jewe ihn verlassen habe, sodass sie ich ergreifen können. Der Psalmist aber
ruft Jewe wieder um Hilfe an. Und es wird geschehen, dass der Allmächtige ihn
auch im Alter trägt (Jes.46:4).
13 Beschämt werden
und vergehen werden,
die
meine Seele anklagen,
in
Schmach und Schande hüllen sich,
die
nach Bösem für mich suchen.
14 Ich aber, stets
warte ich,
und
ich mehre all Dein Lob.
15 Mein Mund
erzählt von Deiner Rechtfertigung,
all
den Tag von Deiner Rettung,
ich
vermag sie nicht zu zählen.
16 Ich komme als
Ermächtigter Jewes, meines Herrn,
ich
veranlasse, dass man Deiner Rechtfertigung gedenkt, Deiner allein.
17 Elohim, Du
belehrst mich von meinen Jugendzeiten an,
und
bis hierher (bis heute) berichte ich über Deine Wunder.
18 Und auch noch,
wenn ich alt und grauhaarig bin,
Elohim,
verlasse mich nicht,
bis
ich über Deinen Arm (Deine Macht) der (nächsten) Generation berichte,
allen,
die noch kommen, über Deine Macht.
…
Der Verfasser des Psalms ist ein Zeuge der
Rechtfertigung und unzähliger Rettungen (Vers 15). »Aus der Überfülle des
Herzens spricht sein Mund« (Luk.6:45). Nie endet sein Lobpreis.
Jeder Gläubige ist ein Gesandter des Herrn
und ermächtigt (Vers 16), das Evangelium zu verkünden. Im Grunde kann er gar
nicht anders. »Ich glaube, darum spreche ich auch« (2.Kor.4:13; Ps.116:10).
Der von Jugend an unterwiesene Psalmist hatte
allezeit die Herrlichkeit und Macht Jewes bekannt gemacht. Dies will er jetzt
in seinem Alter noch weiterhin tun, damit auch die nächsten Generationen zu
einem festen Glauben gelangen.
19 Und Deine
Rechtfertigung, Elohim, (reicht) bis zur Höhe,
der
Du Großes getan, Elohim – wer ist wie Du?
20 Der Du uns viele
und böse Bedrängnisse hast sehen lassen,
Du
belebst uns wieder,
und
aus den Tumulten des Erdlands führst Du uns wieder hinauf.
21 Du wirst meine
Größe mehren und umgibst mich,
Du
tröstest mich.
22 Auch ich, ich
danke Dir mit dem Lauteninstrument,
mit
(der Erhebung) Deiner Wahrheit, Elohims;
ich
will Dir psalmen mit der Harfe,
(Du)
Heiliger Israels.
23 Es jubeln meine
Lippen, denn ich will Dir psalmen,
und
meine Seele, die Du losgekauft hast.
24 Auch meine Zunge
murmelt (redet sinnend) den ganzen Tag von Deiner Rechtfertigung;
denn
beschämt, denn entwürdigt sind, die Böses für mich suchen.
»Elohim – wer ist wie Du?" – (Vers 19;
2.Mose 15:11; Ps.35:10). Die Antwort steht in Psalm 86:8: »Keiner ist wie Du!«
»Mit wem könntet ihr Mich vergleichen, und wem wäre Ich gleichwertig?, spricht
der Heilige« (Jes.40:25). »Ich bin Jewe, und da ist sonst keiner; außer Mir ist
kein Elohim …, der das Licht formt und die Finsternis erschafft, der Frieden
bewirkt und das Böse erschafft; Ich, Jewe, mache all dieses« (Jes.45:5,7).»Mein
Ratschluss ersteht, und alles, was Mir wohlgefällt, tue Ich« (Jes.46:10;
Ps.135:6). »Er bewirkt alles nach dem Ratschluss Seines Willens« (Eph.1:11).
Er wird Israel wieder beleben und aus
Drangsalen wie auch aus dem Tode wieder hinaufführen (Vers 20).
Er wird die Größe und Hoheit des Lobsängers
mehren (Vers 21), wird jener doch ein »Sohn der Auferstehung« sein, der nicht
mehr sterben kann (Luk.20:36), und dem Herrn Jesus Christus gleichen
(1.Joh.3:2). Auch des Volkes Israel Größe und Pracht wird gemehrt werden, denn
es wird die oberste der Nationen sein und immer nur aufwärts steigen (5.Mose
28:1,13).
Der Lobpreis sei dem Heiligen Israels (Vers
22)! Dieser Heilige ist Jesus, der Sohn Gottes, dem der Vater alle Vollmacht im
Himmel und auf der Erde gegeben hat (Mat.28:18) und der Seinem Volk Israel alle
Verheißungen erfüllen wird. Er, der Messias, wird als König für die Äonen der
Äonen herrschen (Off.11:15). »Er ist die Ausstrahlung Seiner (Gottes)
Herrlichkeit und das Gepräge Seines Wesens und trägt das All durch Sein
machtvolles Wort« (Heb.1:3).
Psalm 72
Von Salomo
1 Elohim, gib dem
König Deine Rechtsprechungen
und
Deine Rechtfertigung dem Sohn des Königs!
2 Er verwalte Dein
Volk dem Recht gemäß in Gerechtigkeit
und
Deine Gedemütigten in Rechterweisung.
3 (Dann) tragen
die Berge Wohlstand für das Volk
und
die Hügel infolge der Rechtfertigung.
4 Er erweist den
Gedemütigten des Volkes Recht,
rettet
die Söhne des Bedürftigen
und
zermalmt den Erpresser.
5 (Man) fürchtet
Dich (dann) beim Scheinen der Sonne
und
angesichts des Mondes, Generation um Generationen.
6 Er (kommt) wie
Regen herab auf die gemähte (Flur),
wie
ein Mehrung (bringender Guss),
(ja
wie) Regenschauer auf das Erdland.
7 In Seinen Tagen
knospt der Gerechte
und
großer Friede ist,
bis
der Mond nicht mehr ist.
…
Dieses Loblied mag man zur Inthronisierung
Salomos und anderer frommen Könige gespielt haben. Es ist ein Gebet, eine Bitte
um ein gerechtes Regieren des Königs und seines Sohnes. Dann werden das Volk
und das Land aufblühen. Bei näherer Betrachtung wird darüber hinaus aber sehr
deutlich, dass all der Segen sich nur unter Jesus, dem Messias, entfalten kann.
Nur Er erfüllt diese Worte im vollen Sinn.
Wer ist der Sohn des Königs (Vers 1)? Jesus,
der König der Könige und Herr der Herren (2.Sam.7:12-14; Jes.11:1-10; Jer.23:5;
33:15; Ps.132:11). Nur Er bringt bleibende Gerechtigkeit sowie Frieden und
Wohlstand für Israel.
»Gerechtigkeit ist der Gürtel Seiner Lenden
und Treue der Gürtel Seiner Weichen« (Jes.11:5). Der auf dem »weißen Pferd
Sitzende heißt »Treu und Wahrhaftig«, denn Er richtet und streitet mit
Gerechtigkeit« (Off.19:11).
»Das Ausüben der Gerechtigkeit wird Wohlstand
bringen und der Dienst der Rechtfertigung Ruhe und Sicherheit bis zum Äon«
(Jes.32:17). Felder, Wiesen und Viehherden werden reiche Frucht tragen – ein
Ausdruck des Segens Gottes (5.Mose 28:4).
Jesus kommt auf die Erde herab wie Regen
(Mat.24:30; Off.1:7). »Wie der Platzregen kommt Er zu uns« (Hos.6:3).
Und Friede wird sein, bis der Mond nicht mehr
ist (Vers 7). Dies wird während des herrlichsten Äons, dem der neuen Erde, so
sein: »Die Stadt bedarf weder der Sonne noch des Mondes, um in ihr zu scheinen;
denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lämmlein«
(Off.21:23).
8 Und Er waltet
von Meer zu Meer
und
vom Strom bis zu den Rändern des Erdlands.
9 Vor Seinem
Angesicht beugen sich Abgezehrte,
und
Seine Feinde schlecken Staub.
10 Die Regenten von
Tarsis und der Küstenländer erstatten Geschenke,
und
die Regenten Schebas und Sebas bringen Tribut dar.
11 Und alle
Regenten werden sich (huldigend) vor Ihm niederwerfen,
alle
Nationen werden Ihm dienen.
…
Von Meer zu Meer waltete Salomo, vom
Mittelmeer bis zum Salzmeer (Toten Meer) und darüber hinaus, und sicherlich
dachte er an 1.Mose 15:18: »Deinem Samen gebe Ich dieses Erdland, vom Strom
Ägyptens bis zu dem großen Strom, dem Strom Euphrat«, als er dieses Loblied
schrieb. Wenn man diese Verse aber im Zusammenhang damit sieht, dass alle
Regenten und alle Nationen Ihm dienen werden, ist klar, dass es sich hier um
eine Verheißung im Hinblick auf den Messias handelt. Er sprach prophetisch vom
Messias, dessen Herrschaft alle Meere umfasst und bis zu den letzten Grenzen
des Erdlands reicht.
Tarsis lag an der iberischen Westküste.
Scheba, auch Saba genannt, bekannt durch die
Königin von Saba (1.Kön.10:1-13; 2.Chron.9:1-12), lag am Schilfmeer.
Seba lag im Gebiet von Kusch im Raum Äthiopien.
12 Denn Er
beschützt den um Rettung rufenden Bedürftigen
und
den Gedemütigten und den, dem kein Helfer ist.
13 Er verschont den
Armen und Bedürftigen,
und
die Seele der Bedürftigen rettet Er.
14 Aus
Zusammenbruch und aus Gewalttat erlöst Er ihre Seele,
denn
kostbar ist ihr Blut in Seinen Augen.
…
Jesus, der gerechte König, der zudem voller
Liebe und der wahre Hirte ist, kümmert Sich um die Armen, denn ihnen gibt Er
Anteil am Königreich (Mat.5:3). Den Demütigen gibt Er Gnade (2.Pet.5:5).
Er erlöst die Seinen aus aller Bedrohung und
besonders aus der Gewalt des Antichristus, denn ihr Blut und mithin ihr Leben
ist Ihm überaus wert und teuer. Denken wir dabei an die 144.000 Versiegelten
aus den zwölf Stämmen Israels und an die in der Wildnis Juda Überlebenden
(Off.7:3-8; 12:6,14; Mat.24:16). Und jene, die um Jesu willen umkommen, auch
diese dürfen sich glücklich schätzen, weil sie in Seinem äonischen Königreich
leben werden (Off.14:13).
15 Und Er
(Christus) lebt
und
gibt ihm (dem Armen) vom Gold Schebas
und
bittet stets zu seinen (des Armen) Gunsten;
den
ganzen Tag segnet Er ihn (den Armen).
16 Überfluss an
Korn wird im Erdland sein,
(sogar)
auf dem Gipfel der Berge;
wie
im (Wald des) Libanon schüttert seine Frucht (fällt wie bei einer Erschütterung
reichlich Frucht herunter).
Und
sie erblühen in der Stadt wie das Kraut des Erdlands.
17 Sein (Jesu) Name
besteht für äonisch,
angesichts
der Sonne pflanzt sich Sein Name fort,
und
man segnet sich in Ihm,
alle
Nationen (preisen) Ihn glückselig.
18 Gesegnet sei
Jewe Elohim, der Elohim Israels,
der
da Wunder tut, Er allein!
19 Und gesegnet sei
der Name Seiner Herrlichkeit für äonisch,
und
mit Seiner Herrlichkeit wird das ganze Erdland erfüllt!
Amen
und Amen.
20 (Abgeschlossen sind
die Gebete Davids, des Sohnes Isais.)
Er lebt! Er ist auferstanden! Er, Jesus, der
sprach: »Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der
Lebendige: Auch Ich war tot, und siehe, lebendig bin Ich für die Äonen der
Äonen« (Off.1:18).
Er
bittet für die Seinen (Vers 15). Sein Geist und damit Er Selbst verwendet Sich
für sie beim Vater mit unausgesprochenem Ächzen (Röm.8:26,34), denn Er allein
ist der Mittler zwischen Gott und den Menschen (1.Tim.2:5).
Und Er segnet die Stadt Jerusalem und das
Israel verheißene Land und all seine Bewohner.
Jesu Name besteht für äonisch (Vers 17) und
wird in den kommenden Äonen von Herzen verherrlicht. Die Gläubigen erfreuen
sich des äonischen Lebens in Ihm, »denn so liebte Gott die Welt, dass Er Seinen
einziggezeugten Sohn gab, damit jeder, der an Ihn glaubt, nicht umkomme,
sondern äonisches Leben habe« (Joh.3:16).
Lobpreisen werden Ihn alle Völker (Ps.117:1;
Röm.15:11). »Jesaia wiederum sagt: Es wird sein an jenem Tage: Die Wurzel
Isais, der da aufsteht als Fürst der Nationen, auf Ihn werden sich die Nationen
verlassen« (Röm.15:12).
Das zweite Buch der Psalmen schließt mit
Lobpreis und Verherrlichung. Jesus allein tut Wunder! Zacharias, der Vater
Johannes des Täufers, äußerte sich ähnlich wie Salomo in Vers 18, als er
sprach: »Gesegnet sei der Herr, der Gott Israels, weil Er Sein Volk aufsucht,
ihm Erlösung verschafft und uns ein Horn der Rettung im Hause Davids, seines
Knechtes, aufrichtet« (Luk.1:68).
Jesu herrlicher Name – Jehoschua bedeutet ja
»Jewe ist der Retter« – erfüllt das ganze Erdland mit Herrlichkeit (Vers 19).
»Das Erdland wird mit der Erkenntnis Jewes erfüllt sein, so wie die Wasser den
Meeresgrund bedecken« (Jes.11:9; Hab .2:14).
»Unwidersprochen bleibt: Ich bin der
Lebendige, und das ganze Erdland wird mit der Herrlichkeit Jewes erfüllt«
(4.Mose 14:21).
Dieter
Landersheim
Höhenstraße
11
65824
Schwalbach a. Ts.