Die Psalmen. Drittes Buch:
Die Psalmen. Drittes Buch: Psalm 73 - 89
Psalm 73
(Ein) Psalm
Asaphs
1 Dennoch ist
Elohim gut zu Israel,
zu
den im Herzen Reinen.
2 Ich aber, ein wenig,
und meine Füße wären abgebogen,
wie
nichts wären meine Schritte abgeglitten,
3 denn ich war
eifersüchtig auf die Prahler,
da
ich den Wohlstand der Frevler sah.
4 Denn bis zu
ihrem Tod (gibt es) keine Beklemmung (für sie),
und
wohlgenährt ist ihre Statur.
5 Keiner von ihnen
(muss) sich mühen wie (andere) Männer,
und
wie (andere) Menschen werden sie nicht geplagt.
6 Daher ist der
Stolz das Geschmeide ihres Nackens,
und
Gewalttat hüllt sie ein wie ein Gewand.
7 Ihr Auge tritt
hervor vom Fett,
die
(lüsternen) Gedanken ihres Herzens treten noch deutlicher hervor.
8 Sie machen sich
lustig und reden in der Bosheit der Erpressung,
von
der Höhe herab reden sie.
9 Sie setzen ihren
Mund in die Himmel,
und
ihre Zunge ergeht sich auf dem Erdland.
10 So kehrt sich
Sein (Gottes) Volk hierher zurück (zu ihnen hin um),
und
Wasser in Fülle wird ihm (dem Volk) abgewrungen.
11 Und sie
sprechen: Ach, wie sollte El es erkennen,
ja,
ist denn Erkenntnis bei dem Höchsten?
12 Siehe, diese
sind Frevler,
und
als die Unbekümmerten des Äons häufen sie (ihr) Vermögen an.
…
Asaph, der Sohn Berechjas, ein Levit aus dem
Geschlecht Gersons, war ein Musiker und Sänger, der mit David die Bundeslade
nach Jerusalem brachte und in der Weihestätte diente (1.Chron.6:24; 15:17;
16:5; 26:1).
Anschaulicher kann man das Wohlergehen der
Gottlosen nicht schildern. Dem Asaph ging dies sehr nahe. Wir können durchaus
verstehen, dass er eifersüchtig und neidisch wurde und seine Füße fast
verleitet waren, den Frevlern nachzufolgen. Auch Jeremia fragte: »Weshalb hat
der Weg der Frevler Gelingen?« (Jer.12:1).
Doch der Glaube, dass Elohim gut zu den
reinen Herzens ist, hielt Asaph aufrecht. »Glückselig sind die im Herzen
Reinen; denn sie sollen Gott sehen« (Mat.5:8).
13 Jedoch
(scheinbar) nutzlos läuterte ich mein Herz
und
badete meine Hände in Unschuld.
14 Und ich wurde
den ganzen Tag geplagt,
und
jeden Morgen (erfuhr) ich Züchtigung.
15 Wenn ich
gesprochen hätte: Ich will erzählen, wie es ist –
siehe,
so hätte ich die Generation Deiner Söhne verraten.
16 So überlegte
ich, um dies zu erkennen;
das
war Mühsal in meinen Augen.
17 Bis ich zu den
Heiligtümern Els kam
(und)
ihr (der Frevler) späteres (Los) verstand.
18 Ja, auf Glätte
setzt Du sie,
bringst
sie zu Fall zu Verheerungen hin.
19 Wie wurden sie
zur Verödung wie in einem Augenblick,
weggerafft
wurden sie, sie endeten in Wirren.
20 Wie ein Traum
beim Erwachen (verachtet wird), mein Herr,
wirst
Du beim Erwecken (zum Gericht) ihr Bild verachten.
…
Dem Asaph kam der versucherische Gedanke,
dass seine Lauterkeit umsonst sei, zumal sein Körper ihn morgens und auch
tagsüber immer wieder plagte. Hätte er dies als ungerecht bezeichnet und in
diesem Sinne davon erzählt, hätte er die Söhne Elohims verraten, in der
Gemeinschaft der Heiligen Zweifel gesät und sie in ihrer Treue wanken gemacht.
Asaph sann intensiv nach und machte sich viel
Mühe, um zur rechten Erkenntnis zu kommen. Seine Mühsal war urplötzlich
verflogen, als er an die Heiligtümer Els dachte. Dort herrscht Gerechtigkeit,
dort wohnt der gerechte Richter. Vor dem Angesicht Els wurde ihm alles klar.
Auf der Ebene der Menschen ist keine Lösung zu finden, sehr wohl aber, wenn man
es mit den Augen Gottes betrachtet, im Lichte Seines Wortes. Dann ist offenbar,
dass es darum geht, wo man die kommenden Äonen verbringt, im Königreich des
Messias und in der Fülle des Segens oder im Tode.
Wenn Jesus die Frevler zum Gericht vor dem
großen, weißen Thron auferweckt, werden sie Seine Verachtung erfahren und in
den zweiten Tod gehen (Off.20:12-15).
21 Als denn mein
Herz gärte und meine Nieren sich stießen,
22 da war ich dumm
und erkannte nichts,
wie
ein Tier wurde ich vor Dir (befunden).
23 Und doch bin ich
stets bei Dir,
Du
hast meine rechte Hand erfasst.
24 Nach Deinem Rat
leitest Du mich
und
nimmst mich hernach in Herrlichkeit (auf).
25 Wer ist mir in
den Himmeln (zugewandt)?
Und
(wenn ich) bei Dir (bin), begehre ich (sonst) nichts auf dem Erdland.
26 Wenn auch meine
Gesundheit und mein Herz dahin sind,
Fels
meines Herzens und mein Teil ist Elohim für äonisch!
27 Denn siehe, die
fern von Dir sind, (gehen) verloren,
Du
bezähmst alle, die (sich) von Dir (abwenden) und huren.
28 Doch ich – gut
ist es für mich, nahe bei Elohim (zu sein);
ich
habe meine Bergung in Jewe, meinen Herrn, gesetzt,
zu
verkünden alle Deine Werke!
Besonders die Verse 23 bis 26 sind ein
kraftvoller Zuspruch und haben schon vielen Gläubigen aller Zeiten starken
Trost gespendet und große Zuversicht vermittelt. Mögen alle Heiligen in diesen
Worten fest verankert sein!
»Und doch bin ich stets bei Dir, Du hast
meine rechte Hand erfasst« (Vers 23). Das steht auch in Jesaia 41:10
geschrieben: »Fürchte dich nicht, denn Ich bin mit dir. Achte nicht (auf das
Ängstigende), denn Ich bin dein Elohim! Ich festige dich, Ich helfe dir auch,
und Ich umfange dich (schützend) mit der Rechten meiner Gerechtigkeit.« Und wir
sagen mit Paulus, dass uns gar nichts und gar niemand scheiden kann von der
Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn (Röm.8:39).
»Nach Deinem Ragt leitest Du mich« (Vers 24
a). Dementsprechend bitten wir, dass der Geist Gottes uns führen möge, damit
wir uns als wahre Söhne Gottes erweisen (Röm.8:14). Und wie getrost dürfen wir
sein, da wir wissen, dass unser Gott und Vater alles nach Seinem weisen Liebesratschluss
bewirkt (Eph.1:11).
»… und nimmst mich hernach in Herrlichkeit
(auf)« (Vers 24 b). Angesichts der Herrlichkeit des Königreichs verliert der
Tod seinen Schrecken, wie auch Psalm 49:16 (vgl. Ps. 17:15) sagt: »Aber Elohim
wird meine Seele loskaufen aus der Hand des Scheols (des Ungewahrbaren, frei:
des Totenreichs), denn Er nimmt mich (in Seine Hand).«
»Und (wenn ich) bei Dir (bin), begehre ich
(sonst) nichts auf dem Erdland« (Vers 25 b). Unser Herr Jesus Christus ist
unser Ein und Alles! (Möge es so sein.) Dies kommt auch in Galater 2:20 zum
Ausdruck: »Zusammen mit Christus bin ich gekreuzigt; ich lebe aber, doch nicht
mehr ich, sondern in mir lebt Christus. Was ich aber von nun an im Fleisch
lebe, das lebe ich im Glauben, dem des Sohnes Gottes, der mich liebt und Sich Selbst für mich dahingegeben hat.«
»Nahe bei Elohim« (Vers 28 a) waren die
Heiligen Israels. Aber mehr noch: In Christus Jesus dürfen wir heute sein. Gott
hat uns in die Gemeinschaft mit Seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn,
hineinberufen (1.Kor.1:9).
Erfüllt mit dem Zuspruch dieses Psalms,
fließen unsere Herzen über, sodass wir zu jeder Gelegenheit alle herrlichen
Werke Jewes verkünden (Vers 28 b), und nicht nur diese, sondern auch allen
Reichtum der Gnade, den wir in Christus Jesus haben.
Psalm 74
Zum Klugwerden.
Von Asaph
1 Warum, Elohim,
verschmähst Du (uns) für Dauer
(und)
raucht Dein Zorn gegen das Kleinvieh Deiner Weide?
2 Gedenke Deiner
Zeugenschar,
die
Du in der Vorzeit erworben
(und)
erlöst hast als Stamm Deines Losteils,
des
Berges Zion, auf dem Du wohnst.
3 Erhebe Deine
Füße wegen der für Dauer (bestehenden) Verheerungen;
alles
zertrümmerte der Feind im Heiligtum.
4 Deine Bedränger
brüllen im Innern (der Stätte) Deiner bezeugenden (Worte),
sie
stellen ihre Zeichen als (Sieges-)Zeichen auf.
5 Erkannt wird's –
(es ist) wie ein mit Beilen nach oben Ausholender im Gestrüpp der Bäume,
6 und nun
zerschlagen sie ihre (Zions) Gravierungen allesamt mit der Brechstange und mit
Hämmern.
7 Dem Feuer geben
sie Dein Heiligtum preis,
zum
Erdland hinab entheiligen sie die Wohnung Deines Namens.
8 Sie sprachen in
ihrem Herzen: Wir schinden sie allesamt. –
Sie
verbrannten alle (Stätten) der bezeugenden (Worte) Els im Erdland.
9 Unsere Zeichen
sehen wir nicht (mehr),
kein
Prophet ist mehr da,
und
nicht ist einer unter uns, der erkennt, bis (zu) was (es führt).
10 Bis wann noch,
Elohim, schmäht (Dich) der Bedrängende
(und)
verschmäht der Feind Deinen Namen für Dauer?
11 Wozu ziehst Du
Deine (linke) Hand und Deine rechte zurück?
Handle
abschließend (sie vertilgend) aus dem Innern Deines Gewandbausches.
…
Wir wissen nicht, auf welches Ereignis sich
dieser Psalm bezieht. Man denkt zuerst an die Zerstörung Jerusalems und des
Tempels im Jahr 587 v.Chr. durch König Nebukadnezar von Babel (2.Kön.25:9;
Jer.52:13; 2.Chron.36:19). Asaph lebte aber zur Zeit Davids. Entweder sprach
Asaph prophetisch oder der Psalm stammt von einem Nachfahren Asaphs, der den
Namen seines berühmten Vorvaters trug.
Das Loblied beginnt mit einer Wehklage über
die Zerstörung Zions, ja über den Zorn Elohims gegen die Herde Seiner Weide,
das Volk Israel. Warum handelt der edle Hirte nicht im Sinne Seines Volkes?
Elohim möge doch der Schar derer gedenken,
die Seinen Namen und Sein Wort bezeugen. Er hat sie in der Vorzeit, von den
Patriarchen an und dann nach der Rettung aus Ägypten unter dem Gesetzesbund,
erworben.
Die bezeugende Schar ist der Stamm Seines
Losteils. Stamm bedeutet sowohl Volksstamm als auch Zepter und bezeichnet nach
Jeremia 10:16 das ganze Volk Israel, nach dem Zusammenhang des Verses zwei wohl
aber den Kern des Volkes, nämlich die Auserwählten, die Gläubigen, die
Erlösten.
Wie lange soll das Darniederliegen Zions
dauern? Wie lange soll der Tempel in Trümmern liegen? Das ist nämlich nicht nur
eine Schmach für Israel, sondern eine Kränkung Elohims durch den Feind. Daher
der Appell, dass Elohim doch Seine Hand aus Seinem Gewandbausch ziehe und gegen
die Feinde vorgehe!
Bei aller Wehklage aber weiß Asaph, dass
Elohim der in allem Handelnde ist. Er hat alles bewirkt, Er kann alles wenden.
12 Und (dies
bleibt), Elohim ist mein Regent von der Vorzeit an,
der
Rettungen wirkt inmitten des Erdlands.
13 Du, Du
zerbröckeltest das Meer in Deiner Stärke,
Du
zerbrachst die Häupter der Ungeheuer auf den Wassern.
14 Du zerknicktest
die Häupter des Leviatans,
Du
gabst ihn, den Verdorrten, dem Volk zur Speise.
15 Du, Du machtest
Quelle und Bach aus Spalten (hervorbrechen),
Du,
Du ließest beständige Ströme vertrocknen.
16 Dein ist der
Tag, ebenso Dein die Nacht.
Du,
Du bereitest das Erleuchtete und die Sonne.
17 Du, Du setztest
alle Begrenzungen des Erdlands fest.
Sommer
und Winter – Du, Du formtest sie.
…
Asaph hält an seinem Elohim fest und
verherrlicht Ihn aufgrund aller Seiner Taten von der Vorzeit an. Der Begriff
»Vorzeit« ist zeitlich nicht genau definiert; es kommt auf den Zusammenhang an.
Bei Asaph reicht er bis zum Sechstagewerk zurück (1.Mose 1:3-2:4). In anderen
Zusammenhängen könnte er auch das Erdland von alters her umfassen (1.Mose 1:1;
2.Pet.3:5).
Elohim ist der Herrscher und Verfüger. Viele
Rettungen mancherlei Art hat Er den Seinen im Laufe der Äonen verschafft.
Beim Auszug aus Ägypten spaltete Er das Meer
(2.Mose 14:21). Unter den »Häuptern der Ungeheuer auf den Wassern« (Vers 13)
darf man die Machthaber Ägyptens verstehen (Jes.27:1; 51:9; Hes.29:3; 32:2).
Der Leviatan ist ein vielleicht
krokodilähnliches den Satan darstellendes Tier, dessen Charakter an Ägypten
denken lässt, das verdorrte, also niederging (2.Mose 12:12), als Israel auszog,
und dem Volk zur Speise wurde; dies insofern, als die Ägypter Israel ihre
Schätze mitgaben und von den Ausziehenden ausgebeutet wurden (2.Mose 12:35,36).
Auf den Zug durch die Wildnis unter Mose
spaltete Jewe die Felsen und gab dem Volk Wasser (2.Mose 17:6; Jes.48:21).
Der Strom, der vertrocknete, war der Jordan,
damals, als Israel in Kanaan einzog (Jos.3:13).
Unter dem »Erleuchteten« (Vers 16) sind die
am vierten Tag sichtbar gewordenen Leuchten, die Sonne, der Mond und die
Sterne, zu sehen (1.Mose 1:14).
Alle Begrenzungen des Erdlands, auch der
Jahreszeiten, die es seit dem Ausgang Noahs aus der Arche gibt (1.Mose 8:22),
setzte Elohim fest. Der Apostel Paulus nahm in Athen darauf Bezug, als er
sagte, dass Gott die den Nationen zugeordneten Fristen und Wohngrenzen
festsetzte (Ap.17:26).
Asaph ist davon überzeugt, dass dieser
herrliche und allmächtige Elohim dem Volk Israel auch in der Zukunft helfen
wird. Er wird Sein Volk nicht für dauernd verstoßen (Röm.11:1,15,26).
18 Gedenke an
dieses, Jewe: Der Feind schmäht,
und
ein verruchtes Volk verschmäht Deinen Namen.
19 Gib die Seele
Deiner Turteltaube (ein Kosewort für Israel) nicht dem Wildgetier,
vergiss
das Leben Deiner Gedemütigten nicht für dauernd.
20 Blicke auf den
Bund,
denn
die finsteren Winkel des Erdlands sind voller begehrter Gewalttat.
21 Nicht soll der
Zermalmte geschändet zurückkehren;
der
Gedemütigte und der Bedürftige werden Deinen Namen loben.
22 Stehe auf,
Elohim, führe Deinen Rechtsstreit!
Gedenke
Deiner Schmach vonseiten des Verruchten den ganzen Tag.
23 Vergiss nicht
die Stimme Deiner Bedränger,
des
ständig steigenden Getöses der wider Dich Aufständischen.
Der Psalm endet mit den Bitten an Jewe, der
Gedemütigten und Seines Bundes zu gedenken sowie andererseits gegen den Feind
vorzugehen.
Und Elohim gedachte Seines Volkes und brachte
es im Jahr 536 v. Chr. (Esra 2) aus der babylonischen Gefangenschaft zurück. Im
Jahr 535 v. Chr. wurde der Grund für den Bau des zweiten Tempels gelegt (Esra
3:8-11).
Psalm 75
Dem Chorleiter: (Nach
der Weise:) Verderbe nimmer!
(Ein) Psalm
Asaphs. (Ein) Lied
2 Wir danken Dir,
Elohim, wir danken,
denn
Dein Name ist nahe;
man
erzählt Deine Wunder.
3 Wenn ich
bezeugte (Worte) nehme,
richte
ich, ja ich (zurechtbringend) mit gerade (zum Ziel führenden Anordnungen).
4 Das Erdland und
alle seine Bewohner zergehen;
Ich
habe ihre Säulen zugemessen.
Zwischenspiel
5 Ich sprach zu
den Prahlern: Prahlt nicht!,
und
zu den Frevlern: Erhöht nicht das Horn (das heißt: eure Macht, euer Großtun),
6 erhöht nicht
euer Horn zur Höhe,
redet
nicht vorlaut mit (gerecktem) Hals
7 – denn niemand
vom Ausgangsort der Sonne noch vom Westen (ist da außer Mir)
und
niemand von der Wildnis der Berge –,
8 denn Elohim ist der
Richter,
diesen
erniedrigt Er, und diesen erhöht Er.
9 Denn ein Becher
ist in der Hand Jewes,
und
Wein schäumt, gefüllt mit Mischtrank,
und
Er lässt von diesem ausgießen;
seine
Hefen jedoch (müssen) ausschlürfen, ja trinken alle Frevler des Erdlands.
10 Ich aber, ich
verkünde für äonisch,
ich
will dem Elohim Jakobs psalmen.
11 Und alle Hörner
der Frevler haue ich ab;
erhöht
werden die Hörner des Gerechten.
Nahe ist den Heiligen der Name Elohims,
überaus nahe ist ihnen das Wort, in ihrem Mund und in ihrem Herzen (5.Mose
30:14; Röm.10:8). Wir lassen uns das Wort Christi reichlich innewohnen
(Kol.3:16).
Jewe hat die Grundsäulen des Erdlands
eingemessen, als Er es gründete, das Erdland von alters her, das aus und durch
Wasser bestand (Hiob 38:4-6; 2.Pet.3:5; 1.Mose 1:1).
Jewe wird Sein Volk nicht verderben (siehe
Vers 1 und 5.Mose 9:26), sondern retten (Röm.11:15,26)). In den kommenden Äonen
werden die Gläubigen frohlocken und Elohim Loblieder singen und spielen. Ihre
Hörner, ihre Macht wird erhöht werden, wird Israel doch das regierende und
priesterliche Volk auf Erden sein (2.Mose 19:6; 1.Pet.2:9; Off.20:6).
Zusammenfassend ist zu sagen, dass Elohim der
Allmächtige ist, die Menschen aber nur Erdreich sind. Die Frevler sind schnell
dahin, die Gerechten aber leben für die Äonen. Lobpreis und Dank sei Jewe, dem
Elohim Israels!
Psalm 76
Dem Chorleiter:
In Saitenspielen
(Ein) Psalm von
Asaph. (Ein) Lied
2 Erkannt ist
Elohim in Juda,
groß
ist Sein Name in Israel.
3 Und in Salem ist
Seine Hütte
und
Seine Heimstatt in Zion.
4 Dort zerbrach Er
funkensprühende (Pfeile) des Bogens,
Schutzschild
und Schwert und Kriegswehr.
…
Zwischenspiel
Besonders der Stamm Juda hat Elohim erkannt.
Erkennen bedeutet sich einsmachen mit einem anderen, innerlich erfassen,
persönlich erfahren, vertraut sein.
Elohim ist der gefürchtete Kriegsherr, der
die Wappnung des Feindes zerbricht. Vielleicht war dieser Psalm ein Lobgesang
über die wunderbare Vernichtung des assyrischen Heeres unter Sanherib im Jahr
707 v. Chr. (2.Kön.19:35).
Jewe der Heere wohnt in Salem, das heißt
Frieden, auch: Vollkommenes (1.Mose 14:18; Heb.7:1,2), und ist ein anderer Name
für Jerusalem.
Zion (»Verdorrtes«) ist der auf dem
südöstlichen Hügel Jerusalems erbaute Teil der Stadt, der auch »Davidsstadt«
genannt wird. Der Begriff wurde im Laufe der Zeit auf den Bezirk der
Weihestätte und auf ganz Jerusalem ausgedehnt. Jewe hat Sich herabgelassen,
dort zu wohnen (Jes.8:18; Joel 4:17,21; Sach.8:3), was besagt, dass Er dort
Seinem Volk besonders nahe ist.
5 Erleuchtet bist
Du,
edler
als Berge von aufteilbarem (Raubgut).
6 Zur Beute wurden
die Kriegsrecken (mutigen) Herzens;
sie
schlummern ihren Schlaf,
und
alle gewappneten Mannen finden ihre Hände nicht (um zur Tat schreiten zu
können).
7 Durch Dein
Schelten, Elohim Jakobs,
betäubst
Du den Streitwagen und das Ross.
8 Du, Du bist
gefürchtet,
und
wer besteht vor Deinem Angesicht vom Dann (vom Zeitpunkt) Deines Zorns an?
9 Von den Himmeln
her ließest Du Dein Rechtswalten hören.
Das
Erdland fürchtet (sich) und hat Muße,
10 seitdem Elohim
Sich zum Gericht erhob,
um
alle Demütigen des Erdlands zu retten.
…
Zwischenspiel
Bei dem Elohim Jakobs stehen Licht und
Klarheit sowie Adel; allein Sein Wirken ist vollkommen.
In der Heilsgeschichte geht es zunächst um
die Rettung der Auserwählten; diese sind es, die sich als Gerechte erweisen und
als Demütige (Jes.11:4). Frevlern gibt Jewe das äonische Leben nicht. Doch
denen, die Ihn lieben und Seine Gebote halten, erfüllt Er den Bund in großer
Huld (Neh.1:5).
Schon damals vermochte niemand vor dem Zorn
Jewes zu bestehen. Und dann, wenn der Tag des Zorns gekommen, der letzte
Jahrsiebener angebrochen ist (Dan.9:27), werden alle dies erkennen und sagen:
Wer vermag vor Ihm zu bestehen? (Off.6:17).
11 Denn (selbst)
der hitzige Zorn des Menschen bekennt Dich,
und
den Rest des hitzigen Zorns legst Du wie eine Schürze um.
12 Gelobet und
erstattet (eure Gelübde) Jewe, eurem Elohim,
alle,
die rings um Ihn sind!
Bringet
dem Furchtgebietenden (reichlich) Vergütung!
13 Er entzieht den
Geist der Herzöge,
Er
ist gefürchtet von den Regenten des Erdlands.
Wenn jemand über Gott zornig ist, bekennt er
dessen Wege, wenn auch dadurch, dass er damit nicht einverstanden ist.
Und wenn die Mächtigen beraten und Beschlüsse
fassen – Gott ist es, der ihnen den Geist verwehrt, ihre Gedanken blockiert und
lenkt, wohin Er will, damit das geschehe, was Sein Ratschluss vorherbestimmt
hat, dass es geschehe (Ps.2:2; Ap.4:25-28).
Groß und herrlich ist der Gott und Vater unseres
Herrn Jesus Christus!
Psalm 77
Dem Chorleiter
Über Jöditun
Von Asaph. (Ein)
Lied
2 Meine Stimme
(ergeht) zu Elohim, und ich will schreien,
meine
Stimme (ergeht) zu Elohim, und Er (leiht) mir Sein Ohr.
3 Am Tag meiner
Bedrängnis forsche ich nach meinem Herrn,
nachts
rinnt meine Hand aus (wird meine Hand blutleer beim Erheben im Gebet),
aber
sie erschlafft nicht.
Meine
Seele weigert sich, getröstet zu werden.
4 Will ich Elohims
gedenken, so bin ich erregt,
will
ich nachsinnen, so verschmachtet mein Geist.
Zwischenspiel
5 Du hältst die
Lider meiner Augen (offen),
ich
bin aufgewühlt und kann nicht reden.
6 Ich berechne die
Tage der Vorzeit,
die
Jahre der Äonen.
7 Ich will meines
Saitenspiels in der Nacht gedenken,
mit
meinem Herzen will ich nachsinnen,
und
mein Geist spürt (folgenden Fragen) nach:
8 Ist es für die
Äonen, dass der Herr (uns) verschmäht
und
nicht fortfährt, Wohlgefallen (an uns) zu haben?
9 Geht Seine Huld
auf Dauer zu Ende,
hat
(Sein) Ausspruch den Abschluss (gefunden)
für
Generation und Generation?
10 Vergisst Elohim,
Gnade zu (erweisen),
wenn
Er im Zorn Seine Erbarmungen verschloss?
…
Zwischenspiel
Jöditun diente zur Zeit Davids und Salomos in
der Weihestätte (1.Chron.16:41,42; 25:1,3; Ps.39:1; 62:1).
Welch eine herzzerreißende Schilderung der
Not eines wahren Israeliten, den die Frage umtreibt, für wie lange Elohim Sich
von Seinem Volk (vgl. Verse 16 und 21) abgewandt habe.
Dabei berechnet oder bedenkt er die Tage der
Vorzeit, die Jahre der Äonen, in denen Elohim doch von Adam an herrlich
gehandelt und Israel gesegnet hatte. Wenn er nun zwar nicht alles auf das Jahr
genau berechnet, so spürt er doch exakten Zusammenhängen in abgegrenzten
Zeiträumen nach. Wir sollen von der Vorzeit lernen. »Gedenket der Anfänge des
Äons« (Jes.46:9). »Gedenket der Tage des Äons, verstehet die Jahre von
Generation zu Generation« (5.Mose 32:7). Ein möglichst genauer Überblick über
die Jahre der Heilsgeschichte ist von großem Nutzen.
11 Da sprach ich:
(Grund) meines (flehentlichen) Bestürmens (Elohims) ist:
(zu
erkennen) die Jahre der Rechten (also des Handelns) des Höchsten.
12 Ich will
gedenken der Handlungen Jes,
fürwahr,
ich will gedenken Deiner wunderbaren (Werke) von der Vorzeit an.
13 Und ich sinne
murmelnd über all Dein Wirken nach,
und
über Deine Veranlassungen will ich nachsinnen.
14 Elohim, im
Heiligtum ist Dein Weg.
Wer
ist ein El, so groß wie Elohim?
15 Du bist der El,
der Wunderbares tut,
Du
hast Deine Stärke unter den Völkern erkennbar gemacht.
16 Mit Deinem Arm
erlöstest Du Dein Volk (aus Ägypten),
die
Söhne Jakobs und Josephs.
…
Zwischenspiel
Ja, wer ist ein El, so groß wie der Elohim
Israels, gar des ganzen Alls? Keiner ist Ihm gleich (Jes.40:18). Er tat
Wunderbares, gerade Israel hat es erfahren, und Er wird wieder Wunderbares tun,
unzählige Wunder (Hiob 5:9).
17 Die Wasser sahen
Dich, Elohim,
die
Wasser sahen Dich, sie wirbelten,
auch
bebten die Wassertumulte.
18 Die Wolken
ergossen Wasser, die Äther ließen ihre Stimme hören,
auch
Deine zersplitternden (Geschosse) kamen heran.
19 Die Stimme
Deines Donners war im Wirbelwind,
Blitze
erleuchteten das Wohnland,
das
Erdland erbebte und schütterte.
20 Im Meer ist Dein
Weg,
und
Deine Pfade sind in vielen Wassern,
aber
(die Spur) Deiner Fersen wurde nicht erkannt.
21 Du leitetest
Dein Volk wie das Kleinvieh
durch
die Hand Moses und Aarons.
Unter mannigfaltigen Naturerscheinungen
führte Jewe Israel aus dem ägyptischen Sklavenhaus heraus.
Äther ist die feine Substanz zwischen den
Sternen.
Durch die Wasser des Schilfmeers hindurch
rettete Jewe Sein Volk, »aber die Spur Deiner Fersen wurde nicht erkannt.«
Eigentlich sollten sich angesichts dieses Ereignisses auch heute noch alle
Menschen und Nationen diesem Gott unterordnen, Ihm alle Verherrlichung geben
und Ihm allein hingebungsvoll dienen. Fleisch aber kann sich Gott nicht
unterordnen (Röm.8:7) und nimmt erst recht nichts von den Tiefen des Geistes
Gottes an (1.Kor.2:14).
Asaph aber weiß, dass Jewe, der Elohim
Israels, ein großer El ist und alles überaus herrlich zur Vollendung bringen
wird. Ja, unser Gott und Vater wird alles durch und in Christus Jesus in
Herrlichkeit vollenden.
Psalm 78
Zum Klugwerden.
Von Asaph
1 Leihe (dein)
Ohr, mein Volk, meiner Zielanweisung,
reckt
euer Ohr zu den Aussprüchen meines Mundes.
2 Ich will meinen
Mund mit Vergleicheziehendem auftun,
ich
will sprudeln Rätsel von der Vorzeit an,
3 die wir gehört
und erkannt haben
und
die unsere Väter uns erzählten.
4 Nicht verhehlen
wir sie ihren Söhnen,
als
solche, die der späteren Generation erzählt, was zum Lobpreis Jewes (dient),
und
Seine Stärke und Seine Wunder, die Er tat.
5 Und Er hat ein
Zeugnis in Jakob aufgerichtet,
und
eine Zielanweisung legte Er in Israel fest,
die
Er unseren Vätern gebot, sie ihren Söhnen bekannt zu machen,
6 damit (auch) die
spätere Generation erkenne,
die
Söhne, die geboren werden, aufstehen und es ihren Söhnen erzählen.
7 Und so werden
sie ihr innerstes Streben auf Elohim richten
und
die Handlungen Els nicht vergessen
und
Seine Gebote felsenfest bewahren.
8 Und sie werden
nicht wie ihre Väter,
eine
widerspenstige und erbitterte Generation,
eine
Generation, die ihr Herz nicht bereitete
und
deren Geist El nicht treu war.
…
Zuerst zeigt Asaph das Ziel dieses Loblieds
auf, dass Israel nämlich aus der Vergangenheit lernen und künftig gehorchen
sowie seine Kinder und Kindeskinder unterrichten und sie zur Erkenntnis Jewes
führen soll.
Schon Mose hatte dem Volk eingeschärft, all
die wunderbaren Ereignisse nicht zu vergessen und sie den Söhnen weiterzusagen.
Aber sie erbitterten Jewe immer wieder (Ps.106:29; 4.Mose 25:1-9; 5.Mose
9:7,24; 31:27¸1.Kor.10:5-10).
Unser Herr Jesus Christus griff übrigens Vers
zwei dieses Psalms auf, wie in Matthäus 13:34,35 berichtet: »Dies alles redete
Jesus in Gleichnissen zu den Scharen, und ohne Gleichnis redete Er nichts zu
ihnen, damit erfüllt werde, was durch den Propheten angesagt war: Ich werde
Meinen Mund in Gleichnissen auftun; Ich werde ausstoßen, was vom Niederwurf an
verborgen war.«
9 Die Söhne
Ephraims, gerüstete, Bogen erhebende Schützen,
sie
wandten sich um am Tag des Angriffs.
10 Sie bewahrten
den Bund Elohims nicht,
und
sie weigerten sich, nach Seiner Zielanweisung zu wandeln.
11 Und sie vergaßen
Seine Veranlassungen
und
Seine Wunder, die Er sie hatte sehen lassen.
…
Einst half der Stamm Ephraim dem Richter
Jephtah (1121-1115
v.
Chr.) im Kampf gegen die Ammoniter nicht (Rich.12:1-6). In Ephraim nahm der
Götzendienst seinen Anfang (Rich.17:5), der nach der Reichsteilung das gesamte
Nordreich Ephraim, auch Israel genannt, erfasste (2.Kön.17:15; Hes.20:21).
12 Vor ihren Vätern
tat Er Wunderbares,
im
Erdland Ägypten, dem Gefild Zoans.
13 Er spaltete das
Meer und ließ sie hindurchgehen
und
stellte die Wasser auf wie einen Wall.
14 Und Er leitete
sie tags mittels einer Wolke
und
die ganze Nacht mittels des Lichtes des Feuers.
15 Er spaltete
Felsen in der Wildnis
und
tränkte sie wie mit großen tumultenden Wassern.
16 Und Er machte
Fluten aus dem Steilfelsen hervorgehen
und
machte Wasser hinabstürzen wie Ströme.
17 Doch sie fuhren
fort, gegen Ihn zu verfehlen,
gegen
den Höchsten zu erbittern im verdorrten (Land).
…
Hier werden uns ausgewählte Aspekte des
Auszugs Israels aus Ägypten in Erinnerung gerufen. Man lese nach in 2.Mose
13:21; 14 und 17:6.
Zoan war eine ägyptische Hauptstadt im Bezirk
Gosen im östlichen Nildelta und steht hier symbolisch für ganz Ägypten.
18 Und sie
erprobten El in ihrem Herzen,
indem
sie Speise für ihre Seele erfragten.
19 Und sie redeten
gegen Elohim,
sie
sprachen: Kann El (uns) einen Tisch in der Wildnis bereiten?
20 Ja, Er schlug
den Felsen,
und
Wasser flossen und Bäche flossen über.
Kann
Er aber auch noch Brot geben?
(Und)
ob Er Seinem Volk Fleisch bereitet?
21 Darum, als Jewe
dies hörte, wallte Er über,
und
Feuer entfachte sich gegen Jakob,
und
überdies stieg Zorn gegen Israel auf,
22 denn sie
vertrauten nicht auf Elohim,
und
sie sicherten sich nicht in Seiner Rettung.
…
In diesen Versen wird 4.Mose 11:1-10
angesprochen. Jewe auf die Probe zu stellen, ob Er dies oder jenes könne, ist höchst ungebührlich und dem
Glauben zuwider. Der Apostel Paulus warnt auch uns davor (1.Kor.10:9). Er zeigt
auch auf, woher der wahre Trank kommt, indem er schreibt: »Alle tranken
dasselbe geistliche Getränk, denn sie tranken aus dem geistlichen Felsen, der
folgte. Der Felsen aber war der Christus« (1.Kor.10:4).
23 Und (doch) gebot
Er den Äthern droben
und
öffnete die Türen der Himmel.
24 Und Er ließ
Manna zum Essen auf sie regnen,
und
Getreide der Himmel gab Er ihnen.
25 Brot der Recken
(der himmlischen Kampfmächtigen) aß ein jeder,
Er
sandte ihnen Zehrung zur Sättigung.
26 Er ließ einen
Ostwind in den Himmeln wegziehen
und
führte in Seiner Stärke einen Südwind herbei.
27 Und Er ließ
Fleisch auf sie regnen wie Staub
und
flatterndes Geflügel wie Sand der Meere,
28 und Er ließ sie
mitten in Sein Lager fallen,
rings
um Seine Wohnungen.
29 Und sie aßen und
wurden überaus satt,
und
Er brachte ihnen, wonach sie verlangten.
30 Noch hatten sie
nicht von ihrem Verlangen abgelassen,
noch
war ihre Speise in ihrem Mund,
31 da stieg der
Zorn Elohims gegen sie auf,
und
Er brachte (welche) inmitten ihrer Stämmigsten um,
und
die auserwählten Jungmannen Israels beugte Er nieder.
…
An einem Abend bedeckten Wachteln das Lager
(2.Mose 16:13), und jeden Morgen außer am Sabbat lasen sie das Manna,
»Zuteilung«, auf. Manna war graupelig, weiß wie Koriandersamen und schmeckte
wie Honigkuchen (2.Mose 16:13-31).
Doch noch während sie aßen und satt wurden,
war der Geist des Eigensinns, der Undankbarkeit und des eigensüchtigen
Schwelgens in ihnen, sodass der Zorn Elohims gegen sie entbrannte.
Das Manna ist ein Bild auf unseren Herrn
Jesus Christus, der den Juden sagte: »Nicht Mose hat euch das Brot aus dem
Himmel gegeben, sondern Mein Vater gibt euch das wahrhafte Brot aus dem Himmel;
denn das Brot Gottes ist der, der aus dem Himmel herabsteigt und der Welt Leben
gibt (Joh.6:31-33).
32 Trotz all diesem
verfehlten sie weiter
und
glaubten nicht an Seine Wunder.
33 Da brachte Er
ihre Tage im Dunst (in Nichtigkeit) zu Ende
und
ihre Jahre in Rastlosigkeit.
34 Wenn Er sie
umbrachte, forschten sie nach Ihm
und
kehrten um und suchten El frühe.
35 Und sie dachen daran,
dass Elohim ihr Fels ist
und
El, der Höchste, ihr Erlöser.
36 Und sie machten
Ihn mit ihrem Mund ihnen geneigt,
aber
dabei logen sie Ihn mit ihrer Zunge an.
37 Und nicht war
ihr Herz für Ihn bereitet,
und
nicht waren sie Seinem Bund treu.
38 Doch Er erbarmte
Sich, beschirmte ihre Vergehung und verdarb (sie) nicht;
und
vermehrt wandte Er Seinen Zorn ab,
und
nicht erweckte Er all Seinen hitzigen Zorn.
39 Und Er gedachte
daran, dass sie Fleisch sind,
(wie der) Wind, der dahinfährt und nicht zurückkehrt.
Wenn Elohim sie strafte, kehrten sie um und
suchten Ihn frühe, richteten mithin am Morgen ihre Gedanken auf Ihn aus und
gedachten Seines Wortes. Aber sie hatten ein nur kurzes Gedächtnis; dennoch
blieb Er ihnen treu und erbarmte Sich ihrer, ist Jewe doch »mitleidsvoll und
gnädig, langsam zum Zorn und groß an Huld und Treue« (2.Mose 34:6).
Leider musste unser Herr Jesus Christus auch
Jahrhunderte später noch sagen: »Ihr Heuchler! Trefflich hat Jesaia (29:13) von
euch prophezeit: Dieses Volk ehrt Mich mit den Lippen, ihr Herz aber ist weit
von Mir entfernt; in eitler Weise verehren sie Mich und lehren die Vorschriften
der Menschen als Lehren« (Mat.15:7-9).
40 Wie oft haben
sie sich in der Wildnis gegen Ihn erbittert
(und)
betrübten sie Ihn in der Einöde.
41 Immer wieder
erprobten sie El
und
machten dem Heiligen Israels Kummer.
42 Sie gedachten
nicht Seiner Hand,
des
Tages, an dem Er sie aus den Bedrängnissen loskaufte,
43 Er, der in
Ägypten Seine Zeichen setzte
und
Seine überzeugenden Beweise im Gefild Zoans (tat).
44 Und Er
verwandelte ihre Flüsse zu Blut,
und
sie konnten ihre Fluten nicht trinken.
45 Er entsandte
Ungeziefer gegen sie, und es fraß sie,
und
den Frosch, und er verdarb sie.
46 Und Er gab dem
Käfer ihren Ernteertrag
und
den Ertrag ihrer Mühe der Heuschrecke.
47 Er brachte ihren
Weinstock im Hagel um
und
ihre Maulbeerfeigenbäume im Wettersturz.
48 Und Er lieferte
ihre Lasttiere dem Hagel aus
und
ihre Viehherden den Blitzen.
49 Er entsandte das
Entbrennen Seines Zorns gegen sie,
Aufwallen
und Drohen der bösen (Dinge).
50 Er bahnte Seinem
Zorn einen Steg,
nicht
hielt Er ihre Seele vom Tod zurück,
und
ihr Wildgetier lieferte Er der Seuche aus.
51 Und Er schlug
jeden Erstgeborenen in Ägypten,
den
Anfang der Zeugungskräfte in den Zelten Hams.
52 Und Er ließ Sein
Volk wie das Kleinvieh wegziehen,
und
Er führte sie wie eine Herde in der Wildnis,
53 und Er leitete
sie sicher,
sodass
sie sich nicht ängstigten;
doch
ihre Feinde bedeckte das Meer.
…
Asaph erinnerte an die Plagen, mit denen
Elohim Ägypten geschlagen hatte (2.Mose 7-12).
54 Und Er brachte
sie zur Grenze Seiner heiligen Stätte,
zum
Berg, diesem, den Seine Rechte erworben hat.
55 Und Er trieb
Nationen vor ihrem Angesicht aus,
und
Er wies ihnen (Israel) (das) Losteil mit dem Schnurmaß zu,
und
Er ließ die Stämme Israels in ihren Zelten wohnen.
56 Doch sie
erprobten Elohim, den Höchsten,
und
erbitterten sich gegen Ihn,
und
Seine bezeugenden (Worte) bewahrten sie nicht.
57 Und sie wandten sich
weg und (wandelten) verräterisch wie ihre Väter,
sie
waren verdreht wie ein trügerischer Bogen.
58 Und sie grämten
Ihn mit ihren (Weihe-)Kuppen,
und
mit ihren Schnitzgötzenbildern ereiferten sie Ihn.
59 Elohim hörte es
und wallte über
und
verwarf Israel überaus.
60 Und Er ließ die
Wohnung in Silo fahren,
das
Zelt, in dem Er inmitten der Menschen wohnte.
…
Jewe, ihr treuer und herrlicher Elohim,
brachte sie in das verheißene Land und gab ihnen Zion, den Berg Seines
Heiligtums. Doch sie opferten den Götzen auf den Kuppen der Hügel (Hes.20:28).
Deshalb verwarf Er Israel.
Er gab sogar Seine Wohnung in Silo auf. Von
der Zeit Josuas an stand in dieser Stadt im Losteil Ephraims das Zelt des
Zeugnisses (Jos.18:1). Samuel wurde dort von dem Priester Eli unterwiesen
(1.Sam.1:3,25). Im Jahr 1120 v. Chr. eroberten die Philister Silo und nahmen
die Bundeslade mit, die sie sieben Monate später zurückgaben (1.Sam.4:11; 5:1;
6:1,13; Jer.7:12). Danach wurde die Lade im Hause Abinadabs in Kirjat Jearim in
Juda von seinem Sohn Elieser gehütet (1.Sam.7:1).
61Und Er gab Seine
Stärke (Israel) in Gefangenschaft
und
Seine Zierde (Israel) in die Hand des Bedrängers.
62 Und Er lieferte
Sein Volk dem Schwert aus,
und
gegen Sein Losteil wallte Er auf.
63 Seine
auserwählten (Jungmannen) fraß das Feuer,
und
Seine Jungfrauen wurden nicht (im Brautlied) gelobt.
64 Seine Priester
fielen mittels des Schwertes,
und
Seine Witwen weinten nicht.
65 Da wachte mein
Herr wie ein Schlafender auf,
wie
ein Mächtiger, jubelnd vom Wein,
66 und Er schlug
die Ihn Bedrängenden zurück,
gab
sie der Schmach des Äons (preis).
…
Wie im Buch der Richter nachzulesen, wurde
Israel immer wieder von den Nachbarvölkern bedrängt und auch besiegt (auch
Priester fielen, wie Hophni und Pinhas; 1.Sam.4:10,17), aber auch wieder
befreit, wenn ein Mann oder eine Frau des Glaubens aktiv wurde, zum Beispiel
Debora (Rich.4+5). Die Zeit der Richter erstreckte sich vom Tode Josuas bis zum
Regierungsantritt Sauls, also etwa von 1395 bis 1065 v. Chr.
67 Und Er verwarf
das Zelt Josephs,
und
den Stamm Ephraim erwählte Er nicht,
68 aber Er erwählte
den Stamm Juda,
den
Berg Zion, den Er liebt.
69 Und Er baute
Sein Heiligtum, den Höhen (der Himmel) gleich,
wie
das Erdland gründete Er es für äonisch.
70 Und Er erwählte
David, Seinen Diener,
und
nahm ihn aus den Kleinviehhürden.
71 Von hinter den
Muttertieren weg brachte Er ihn,
zu
hirten Jakob, Sein Volk, und Israel, Sein Losteil.
72 Und er hirtete
sie gemäß der vollendeten (Lauterkeit) seines Herzens,
und
er leitete sie nach dem Verständnis seiner Hände.
Der Segen Jakobs für seine zwölf Söhne wies
dem Stamm Juda die Regierungsgewalt zu (1.Mose 49:10). Aus diesem Stamm
erwählte Jewe Sich David (1.Sam.16:12; 2.Sam.5:2). Damit war der Stamm Joseph,
genau gesagt: der starke Stamm des einen seiner Söhne, Ephraim (1.Mose 48:20),
verworfen. Auch im tausendjährigen Königreich Israels wird David unter dem
Messias, Jesus, die Herrschaft ausüben (Hes.34:23).
Psalm 79
(Ein) Psalm
Asaphs
1 Elohim, es kamen
Nationen in Deinem Losteil an,
sie
verunreinigten den Tempel Deines Heiligen,
legten
Jerusalem als Schutthaufen.
2 Sie gaben die
Leichen Deiner Diener den Flüglern der Himmel zur Speise,
das
Fleisch Deiner Huldiger dem Wildgetier des Erdlands.
3 Sie schütteten
ihr Blut rings um Jerusalem wie Wasser aus,
und
keiner begräbt.
4 Wir wurden
unseren Nachbarn zur Schmach,
zum
Hohnlachen und Spott für die um uns her.
5 Bis zu was noch,
Jewe, zürnst Du dauerhaft,
verzehrt
Dein Eifer wie Feuer?
6 Schütte Deinen
Zorn auf die Nationen aus, die Dich nicht kennen,
auf
die Regententümer, die Deinen Namen nicht anrufen.
7 Denn er (der
Feind; Jer.10:25) verzehrte Jakob,
und
seine Heimat machten sie öde.
8 Denke nicht
daran, uns die Vergehungen der Vorfahren (anzurechnen)!
Mögen
Deine Erbarmungen uns schnell zuvorkommen,
denn
wir verarmten überaus.
9 Hilf uns, Elohim
unserer Errettung,
um
der Sache der Herrlichkeit Deines Namens willen,
und
beschütze uns und beschirme uns bezüglich unserer Verfehlungen
um
Deines Namens willen.
…
Der Grund für die Zerstörung Jerusalems und
des Tempels im Jahr 587 v. Chr. durch König Nebukadnezar von Babel (2.Kön.25:9;
Jer.52:5-7) war die Untreue Israels. Sie hatten den Bund mit Jewe gebrochen
(Jer.31:32). Sie hatten über die Maßen gesündigt und getan, was übel in den
Augen Jewes war. Für den Fall des Ungehorsams gegenüber Seinen Geboten hatte
Mose den Fluch bereits angekündigt (5.Mose 28:15-68). Und dann sprach der
Prophet Jeremia im Jahr 608 v. Chr. den Fluch gegen Jerusalem aus und dass die
Stadt den Nationen gegeben werde (Jer.26:6). Seitdem »wird Jerusalem von den
Nationen getreten, bis die Fristen der Nationen erfüllt sind«, wie unser Herr
Jesus sagte (Luk.21:24).
Auch die Frommen hatten unter dem Unheil zu
leiden, das über das gesamte Volk und Land gekommen war. Aber sie wenden sich
betend und flehend an den, der alles bewirkte und der allein auch imstande ist,
alles zu wenden.
Die Bitte, die Völker zu richten, die Elohim
gebrauchte, um Israel zu züchtigen (die Israel aber auch selber vernichten
wollten), entsprach der Gerechtigkeit unter dem alten Bund (Jer.10:25) und
wurde mit der Eroberung Babylons durch
die Meder und Perser im Jahr 539 v. Chr. erfüllt.
Das Ersuchen, die Vergehungen der Vorfahren
nicht anzurechnen (Vers 8), ist durchaus begründet, weil Mose aus dem Mund
Jewes vernommen hatte, dass Er die Vergehungen der Väter an den Söhnen und den
Söhnen der Söhne, ja an der dritten und vierten Generation, heimsuche (2.Msoe
34:7). Über die Generation Jesu zum Beispiel kam im Jahr 70 n. Chr. alles
gerechte Blut, das auf der Erde vergossen wurde, vom Blut des gerechten Abel an
bis auf das Blut des Zacharias (Mat.23:35).
Asaph fleht um Errettung, nicht nur um des
Volkes willen, sondern »um der Sache der Herrlichkeit Deines Namens willen«
(Vers 9). Eine Niederlage Israels wurde immer auch als eine Schmach seines
Gottes angesehen. Darum möge Elohim schnell handeln, Sich Seines Volkes
erbarmen und Sich als der wahre Gott erweisen.
10 Warum sprechen
die Nationen: Wo ist ihr Elohim?
Lass
unter den Nationen die Rache für das ausgeschüttete Blut Deiner Diener erkannt
werden.
11 Vor Dein
Angesicht kommt das Stöhnen des Gebundenen;
gemäß
der Größe Deines Armes lass die todgeweihten Söhne übrig.
12 Und bringe
unseren Nachbarn ihre Schmähung,
mit
der sie Dich schmähten, mein Herr,
siebenfach
in ihren Gewandbausch zurück.
13 Wir aber, Dein
Volk und das Kleinvieh Deiner Weide,
wir
danken Dir für äonisch,
Generation
um Generation erzählen wir, was Dich lobt!
Eine siebenfache Vergeltung (Vers 12)
entsprach einer alten Regel. Wer es wagen würde, Kain umzubringen, würde
siebenfach gerächt werden (1.Mose 4:15). Ein Dieb hatte das Gestohlene
siebenfach zu erstatten (Spr.6:31). Und alsbald wird das Blut der Heiligen
Israels in globaler Weise in der siebenjährigen Zeit der Zornesgerichte Jewes
gerächt (Off.6:10; 19:2).
In den beiden kommenden Äonen wird das
wiedergezeugte und treue Israel den Herrn Jesus Christus, seinen Retter,
allezeit loben und preisen – zur Verherrlichung Seines Gottes und Vaters.
Psalm 80
Dem Chorleiter:
(nach der Weise:) Den Lilien
(Eine) Bezeugung
von Asaph. Psalm
2 Hirte Israels,
leihe (Dein) Ohr,
der
Du Joseph wie das Kleinvieh führst
(und
über) den Cherubim sitzt, erstrahle!
3 Erwecke Deine
Macht angesichts Ephraims und Benjamins und Manasses,
und
gehe zur Rettung auf uns zu.
4 Elohim, bringe
uns zurück
und
lass Dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet.
5 Jewe, Elohim der
Heere, bis wann noch raucht Dein Zorn
gegen
das Gebet Deines Volkes?
6 Du speistest sie
mit Brot der Tränen
und
tränktest sie mit Tränen aus dem Dreimaß(-Krug).
7 Du setztest uns
unseren Nachbarn zum Rechtsstreit (zum »Zankapfel«),
und
unsere Feinde hohnlachen für sich.
8 Elohim der
Heere, bringe uns zurück
und
lass Dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet.
…
Dieses Loblied und Klagelied zugleich nimmt
vermutlich auf die Verschleppung der Nordstämme nach Assur im Jahr 722 v. Chr.
Bezug (2.Kön.18:11). Darauf weisen die Namen Joseph sowie seiner Söhne Ephraim
und Manasse hin. »Ephraim« war zudem ein Begriff für das Nordreich.
Asaph spricht Jewe, den Elohim Israels, mit
der vertrauensvollen Bezeichnung »Hirte« an und bringt damit seine Überzeugung
zum Ausdruck, dass Israel sehr gut geführt und umsorgt, aber auch weise
gezüchtigt und erzogen wird. Aber sie hatten Jewe verworfen (4.Mose 11:20;
Jer.6:19). Einst weilte dieser edle Hirte in einem menschlichen Körper unter
ihnen: Jesus (Joh.10:11). Wieder verwarfen sie Ihn (Mark.8:31).
Außerdem nennt Asaph Ihn den Elohim der
Heere, dem alle Macht zur Verfügung steht. Jewe wird für Sein Volk streiten
(Off.19:11-21).
Der Hirte Israels thront über den Cherubim.
Das sind Geister höchsten Ranges, die eine Mehrzahl von Geschöpfen vertreten
(»Cherub« ist mit »Wie viele seiend« zu übersetzen). Sie befinden sich inmitten des Thrones und
ringsum den Thron Gottes und werden in Offenbarung 4:6-8 als Tiere dargestellt.
Der dem Löwen gleiche Cherub vertritt und repräsentiert das Wildgetier, der dem
Kalb gleiche die Haustiere, der einem Menschen gleiche die Menschheit und der
einem Geier gleiche die Vögel. »Sie haben tags und nachts keine Ruhe und sagen:
Heilig, heilig, heilig! Herr, Gott, der Allgewaltige, der da war und der da ist
und der da kommt!«
Sollte Jewe Elohim Sein zorniges Angesicht
Israel wieder in Gnade und Erbarmen erstrahlen lassen, dann werden sie gerettet
sein. Dieses Licht ging ihnen auf, als Jesus kam, und wird ihnen wieder
leuchten, wenn Er wiederkommt.
9 Du ließest einen
Rebstock aus Ägypten wegziehen,
Du
vertriebst Nationen und pflanztest ihn (ein).
10 Du wandtest Dich
seinem Angesicht zu,
und
er verwurzelte seine Wurzeln und füllte das Erdland.
11 Die Berge wurden
von seinem Schatten bedeckt
und
von seinen Zweigen die Zedern Els.
12 Er entsandte
seine jungen Triebe bis zum Meer
und
zum Strom (Euphrat) seine saugenden (Wurzelsprossen).
13 Warum brachst Du Breschen in seine Mauern,
sodass
alle des Weges Vorübergehenden ihn abrupfen?
14 Das Schwein aus dem
Wald frisst ihn ab,
und
die Säugetiere des Feldes weiden ihn ab.
…
Mehrere Male in der Heiligen Schrift wird
Israel mit einem Rebstock und einem Weinberg verglichen, zum Beispiel in Jesaia
5:1-7. Unser Herr Jesus Christus Selbst nennt Sich den wahrhaften Weinstock,
weil Israel nur in Ihm Frucht bringen kann (Joh.15:1,4).
Wunderbar und herrlich, ja ein Wunder war der
Auszug Israels aus Ägypten und sein Einzug in das Land Kanaan (2.Mose 12:41).
Und Israel durfte sich, besonders unter David und Salomo, segensreich
ausbreiten und an Einfluss gewinnen. Doch damit ist es jetzt vorbei. Der
Rebstock ist kahl, der Weinberg verwüstet.
15 Elohim der
Heere, kehre doch wieder!
Blicke
von den Himmeln her und sieh (uns an),
und
suche Deinen Rebstock (wohlwollend) heim
16 und auch den
Setzling, den Deine Rechte gepflanzt,
und
den Sohn, den Du Dir gefestigt.
17 Er (der
Rebstock) ist im Feuer verbrannt, gerodet.
Durch
das Schelten Deines Angesichts gehen sie verloren.
18 Deine Hand sei
über dem Mann Deiner Rechten,
auf
dem Sohn Adams, den Du Dir gefestigt.
19 Und so wenden
wir uns nicht von Dir weg;
Du
belebst uns, und in Deinem Namen werden wir (Dich) anrufen.
20 Jewe, Elohim der
Heere, bringe uns zurück!
Lass
Dein Angesicht leuchten, so werden wir gerettet.
Elohim, wende Dich uns wieder zu, stelle uns
wieder her, bringe uns zurück ins Land, ist Israel doch Dein Rebstock, ja Dein
Sohn (Vers 16). Wie Mose es gegenüber dem Pharao ausgesprochen hatte: »So
spricht Jewe: Mein Sohn, Mein Erstgeborener, ist Israel« (2.Mose 4:22).
Wer ist der Mann Seiner Rechten, der Sohn
Adams (Vers 18)? Nach dem Textzusammenhang ist es Benjamin, was mit »Sohn der
Rechten« übersetzt wird. Israel bedeutet für Elohim, was Benjamin für Jakob
bedeutete, der von seiner Lieblingsfrau Rahel geboren wurde (1.Mose 35:18).
Auch der Begriff »Sohn Adams" oder »Menschensohn« bezieht sich hier auf
Israel.
Da Israel aber ohne den Messias nichts ist
und Matthäus 2:15 das Wort aus Hosea 11:1: »Aus Ägypten rief Ich Meinen Sohn«
auf Jesus deutet, leuchtet unser Herr Jesus Christus in all diesen Worten des
Psalms auf.
Psalm 81
Dem Chorleiter:
Auf die Kelterweise
Von Asaph
2 Jubelt Elohim
zu, der unsere Stärke ist,
jauchzet
dem Elohim Jakobs!
3 Hebt das
Psalmsingen an und lasst das Tamburin erschallen,
die
liebliche Harfe samt der Laute.
4 Stoßt zur
Neumondfeier in den Schophar
(und)
am Vollmond zum Tag unseres Festes.
5 Denn es ist
Gesetz für Israel,
ein
Recht für den Elohim Jakobs.
6 Er setzte sie
(die Neumondfeier) in Joseph ein,
als
Er gegen das Land Ägypten auszog.
Eine
Sprache, die ich nicht näher kannte, höre ich nun.
7 Ich habe seine
Schulter der Bürde entzogen,
seine
Hand vom Tragkorb befreit.
8 In der
Bedrängnis riefst du, und Ich befreite dich,
Ich
antwortete dir in der Verbergung des Donnergetöses,
Ich
prüfte dich an den Wassern Meribas.
…
Zwischenspiel
Mit den Freudenrufen und -gesängen beginnt
dieses Loblied, das besonders zu den zwei folgenden Anlässen gesungen und
gespielt wurde:
-
zur Neumondfeier, dem Fest des stets mit dem Neumond
beginnenden Monats (3.Mose 23:24),
-
und zu dem Fest am Tag des Vollmonds, und zwar dem
Laubhüttenfest, das am 15. Tag des siebenten
Monats (Etanim,
September/Oktober) gefeiert wurde.
Der Schophar ist das Widderhorn, das zu
besonderen Anlässen geblasen wurde.
Die Sprache (wörtl. Lippe), die Israel nicht
näher kannte und nun hörte, war nicht die der Ägypter, sondern es war die
Sprache Jewes, ihres Elohims, die sie während ihrer Versklavung in Ägypten nicht
hörten, dann aber im Zusammenhang mit dem Kommen des Mose (2.Mose 6:1-8) sowie
dem Exodus und dann am Berg Sinai vernahmen (2.Mose 19:3-6).
In Meriba haderte das Volk mit Mose, weil es
kein Wasser hatte, und stellte es Jewe auf die Probe, indem sie sprachen: »Ist
Jewe bei uns oder nicht? (2.Mose 17:1-7). Damals schlug Mose Wasser aus dem
Felsen (siehe auch 1.Kor.10:4). Wie Vers acht sagt, war das ganze Geschehen
aber zugleich auch eine Erprobung Israels vonseiten Jewes.
9 Höre, mein Volk,
und ich will gegen dich bezeugen:
Israel,
wenn du doch auf Mich hörtest!
10 Kein fremder El
sei unter dir,
und
wirf doch nicht einem auswärtigen El (huldigend) hin.
11 Ich bin Jewe,
dein Elohim,
der
dich aus dem Land Ägypten heraufgebracht hat.
Tue
deinen Mund weit auf, und Ich werde ihn füllen.
12 Aber mein Volk
hörte nicht auf Meine Stimme,
und
Israel wollte nicht zu Mir.
13 Da entsandte Ich
es in die Verhärtung ihres Herzens,
sie
gingen in ihren (eigenen) Ratschlüssen einher.
14 Wenn doch Mein Volk
auf Mich hören würde,
Israel
in Meinen Wegen wandeln würde.
15 Alsbald würde
Ich ihre Feinde zum Bücken (bringen)
und
Meine Hand gegen die sie Bedrängenden umwenden.
16 Als Hasser Jewes
leugnen (heucheln) sie Ihm gegenüber,
und
das wird ihre Zeit (des Befeindet- und Bedrängtwerdens)
für äonisch sein.
17 Und er
(vermutlich Joseph; Vers 6) speiste es (das Volk) (einst) mit dem Fett (das
heißt: dem Besten) des Weizens,
und
(dementsprechend) würde Ich dich mit Honig aus dem Felsen sättigen.
Viele Male wurde Israel ermahnt zu hören
(2.Mose 15:26; 5.Mose 4:1; 6:3,4). Aber sie waren ein widerspenstiges und
widersprechendes Volk (Jes.65:2; Röm.10:21) und hörten und gehorchten nicht
(Hos.9:17).
Somit gab Jewe sie dahin und verstockte sie
(Jes.6:9,10; Joh.12:40; Röm.1:24).
Wenn sie hören würden, würden Gerechtigkeit,
Frieden und Wohlstand ihr Land, ihr Herz und ihren Mund füllen (Jes.48:18;
Mat.5:6) und Jewe würde sie mit Honig, nicht nur mit Wasser, aus dem Felsen
sättigen. Der Felsen ist Jewe Selbst, wie Er überhaupt die Quelle von allem ist
(5.Mose 32:4).
Zu Vers 16 ist anzumerken, dass die Feinde
Jewes im Millennium Unterwerfung heucheln und dann sogar, vom Satan verführt,
gegen Jerusalem ziehen werden (Off.20:7-9).
Die Freude, die dieser Psalm zum Ausdruck
bringt, ist nicht vollkommen. Erst wenn Israel in seiner Gesamtheit gerettet
ist (Röm.11:26) und als wiedergeborenes Volk wirklich hört, dann werden sie für
die beiden kommenden Äonen feiern, danken, jubeln und Jewe von Herzen preisen.
Sein Volk wird in die Sabbatruhe und in das Feiern eingehen (Heb.4:9,10).
Psalm 82
(Ein) Psalm
Asaphs
1 Elohim stellt
sich in der Zeugenschar Els auf,
inmitten
der Elohim stellt Er richtig (oder: schafft Er Recht):
2 Bis wann noch
richtet ihr mit Arg
und
erhebt ihr das Angesicht der Frevler?
…
Zwischenspiel
Wer ist El (hebr. AL, punktiert EL)? El ist
ein Titel dessen, dem alles zu eigen und zu dem hin alles ist; Er ist der Eine,
der Sich alle unterordnet, allen ihre Plätze zuweist und alle zu Sich hinführt.
El ist der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. Das Wort »El« wird auch
für falsche Götter gebraucht.
Wer ist Elohim (hebr. ALEIM, punktiert
ÄLoHIM)? Elohim ist die Mehrzahlform von Eloah (hebr. ALUE, punktiert ÄLOaH)
und eine Bezeichnung für Gott wie auch Seinen Sohn Jesus Christus. El ist in
Elohim so wie Gott durch Seinen Geist in Jesus Christus ist (Joh.14:10;
2.Kor.5:190). Elohim ist der alles Garantierende, der alles Verfügende, der
alle zu El hin unterordnet. Dieser Titel wird auch für Engel (Ps.8:6; Heb.2:7),
für falsche Götter und für Menschen mit entsprechenden Funktionen gebraucht.
Nun zu Vers eins:
Elohim stellt Sich in der Schar der Zeugen
Els auf. Die Zeugen sind die Gläubigen, die El Bezeugenden, die hier versammelt
wurden, in diesem Fall dem Inhalt dieses Psalms gemäß die Elohim unter den
Gläubigen, also diejenigen, die als Richter in Israel die Aufgabe haben, die
Menschen durch eine gerechte Rechtsprechung auf Elohim hin auszurichten.
Elohim ermahnt die Richter, weil sie die
Person ansehen und folglich nicht gerecht richten, ja Frevler sogar
begünstigen. »Das Angesicht eines Frevlers zu erheben, ist nicht gut«
(Spr.18:5; 3.Mose 19:15; Jak.2:1-9).
3 Verschafft
(doch) Recht den Armen und Verwaisten,
rechtfertigt
den Gedemütigten und Rechtlosen.
4 (Wirket, dass)
der Arme und Bedürftige entrinne,
beschützt
sie vor der Hand der Frevler.
5 Nichts erkennen
sie, und nichts verstehen sie,
in
Verfinsterung wandeln sie;
(so)
gleiten die Fundamente des Erdlands (hinweg).
6 Ich, Ich sprach
(zwar): Elohim seid ihr,
und
Söhne des Höchsten seid ihr alle;
7 nun aber: Wie
(ein anderer) Mensch werdet ihr sterben,
und
wie einer der Fürsten werdet ihr fallen.
8 Stehe auf,
Elohim, bringe das Erdland zurecht!
Denn
Du, Du wirst Dein Losteil bekommen unter all den Nationen.
Statt den Armen zu ihrem Recht zu verhelfen,
hatten die Richter den Frevlern Vorteile verschafft. Da die Richter demnach
nichts von der Gerechtigkeit und Herrlichkeit Elohims erkannt hatten und in der
Finsternis wandelten (Vers 5), glitten die sittlichen und rechtlichen
Fundamente der Gesellschaft hinweg. Der Niedergang ihres Volkes wurde von ihnen
nicht aufgehalten.
Bei Vers sechs (»Elohim seid ihr«) ist nicht
an Geister zu denken, sondern – wie bereits gesagt – an die Richter, die zum
Beispiel auch in 2.Mose 21:76 im Zusammenhang mit ihrer Aufgabe, das Ohr eines
Knechtes zu durchbohren, der nicht frei werden will, »Elohim« genannt werden.
Unser Herr Jesus Christus sagte den Juden deutlich, wer diese Elohim sind, als sie
Ihm vorwarfen, Sich Selbst zu Gott zu machen: »Ist in
eurem Gesetz nicht geschrieben: Ich sage: Götter seid ihr –? (Psalm 82:6). Wenn
Er jene Götter hieß, zu denen das Wort Gottes geschah (und die Schrift kann
doch nicht aufgelöst werden), wieso sagt ihr zu dem, den der Vater geheiligt
und in die Welt ausgesandt hat: Du lästerst – weil Ich sagte: Ich bin Gottes
Sohn –?« (Joh.10:34-36).
»Söhne des Höchsten seid ihr alle«, ja, denn
in Lukas 3:38 ist zu lesen, dass Enos (der Sohn) des Seth war, dieser des Adam
und dieser des Gottes. Und Paulus verkündigte auf dem Areopag in Athen: »In Ihm
(Gott) leben wir und bewegen wir uns und sind wir, wie auch einige von euren
Dichtern gesagt haben: Denn Seines Geschlechts sind auch wir« (Ap.17:28).
Die ungerechten Richter werden ihr Urteil
erhalten. Elohim wird sie vorzeitig töten (Vers 7), falls sie aufgrund Seiner
Zurechtweisung in dieser Versammlung nicht umsinnen.
Das Loblied schließt mit der Bitte an Elohim,
das Erdland zurechtzubringen, denn nur Er allein vermag gerecht zu richten.
Jesus Christus wird dies zu Beginn des tausendjährigen Königreichs Israels tun:
»Wenn aber der Sohn des Menschen in Seiner Herrlichkeit kommt und alle heiligen
Boten mit Ihm, dann wird Er auf dem Thron Seiner Herrlichkeit sitzen. Alle
Nationen werden vor Ihm versammelt werden, und Er wird sie voneinander sondern,
so wie der Hirte die Schafe von den Ziegenböcken sondert« (Mat.25:31,32).
Jesus Christus wird alle Nationen als Sein
Losteil, Seinen Segens- und Aufgabenbereich, empfangen (Vers 8), die
Königsherrschaft über die ganze Welt für die Äonen der Äonen (Off.11:15). »Jewe
sprach zu Mir: Mein Sohn bist Du, heute habe Ich Dich geboren. Heische von Mir,
und Ich will Dir Nationen als Dein Losteil geben und Dir zum Besitz die Enden des
Erdlands« (Ps.2:7,8). Darüber hinaus hat der Vater Seinen Sohn, Jesus, »zum
Losteilinhaber von allem gesetzt« (Heb.1:2).
Psalm 83
(Ein) Lied.
(Ein) Psalm Asaphs
2 Elohim, nicht
sei Dir Stillbleiben!
Schweige
nicht, und habe nicht Muße, El.
3 Denn siehe,
Deine Feinde machen Tumult,
und
die Dich hassen, erheben das Haupt.
4 Gegen dein Volk
(ersinnen) sie listige geheime (Pläne),
und
sie beraten sich gegen Deine (bei Dir) Geborgenen.
5 Sie sprechen:
Gehet (im Sinne von: Auf!), und wir vertilgen sie aus den Nationen,
sodass
des Namens Israel nicht weiter gedacht wird.
6 Denn sie beraten
sich einmütigen Herzens,
schneiden
(schließen) gegen Dich einen Bund:
7 Die Zelte Edoms
und die Ismaeliter,
Moab
und die Hagriter,
8 Gebal, Ammon und
Amalek,
Philistäa
samt den Bewohnern von Tyrus.
9 Auch Assur hat
sich mit ihnen verpflichtet,
sie
wurden ein Arm der Söhne Lots.
…
Zwischenspiel
Der historische Hintergrund dieses Loblieds
lässt sich nicht mit Sicherheit bestimmen; manche denken an die in 2.Chronik 20:1-30
geschilderte Bedrängnis etwa im Jahr 864 v. Chr. während der Regierungszeit
Josaphats von Juda (887-862 v. Chr.).
All die aufgezählten Völker wollten Israel
auslöschen. Die Moabiter und Ammoniter waren Nachkommen der Söhne Lots, die
Ismaeliter solche des ersten Sohnes Abrahams. Die Edomiter und Amalekiter
stammen von Esau ab, die Hagriter vermutlich von Hagar, der Magd Saras. Die
Städte Gebal und Tyrus lagen in Phönizien am Mittelmeer. Zusammen mit den
Philistern im Südwesten gesehen, war Israel eingekreist; zudem hatte die
Großmacht Assur ihre Hilfe angeboten.
Im gegenwärtigen bösen Äon verhält es
sich durchgängig so, dass die Nationen Israel loswerden wollen, ja Gott
loswerden wollen (Vers 6). Im Grunde ist
es schon immer Satans Absicht, Israel zu vernichten, sei es in Ägypten (2.Mose
1:16) oder in der Zukunft am Ende des Millenniums (Off.20:7-9), wozu auch die
Ermordung Jesu, des Königs der Juden, gehörte.
Doch was auch immer der Satan und die ihm
hörigen Nationen (Luk.4:6; Eph.2:2) planen – man vergleiche Psalm 2:1-3 – Jesus
Christus lebt und siegt. Er ist »hocherhaben über jede Fürstlichkeit und
Obrigkeit, Macht und Herrschaft, auch über jeden Namen, der nicht allein in
diesem Äon, sondern auch in dem zukünftigen genannt wird« (Eph.1:21).
10 Tue ihnen wie
dem Midian,
wie
dem Sisera, wie dem Jabin im Bachtal Kison.
11 Sie wurden
vertilgt zu En-Dor,
sie
wurden Dung für den Erdboden.
12 Setze sie, ihre
Edlen, wie Oreb und wie Seeb,
und
wie Sebach und wie Zalmunna alle ihre Verehrten,
13 (sie), die da
gesprochen: Wir wollen die begehrten (Fluren) Elohims einnehmen!
14 Mein Elohim,
setze sie wie Rollkraut (im Wind rollende Pflanze),
wie
Stroh vor dem Wind.
15 Wie Feuer den
Wald verzehrt,
und
wie die Lohe die Berge entflammt,
16 so wirst Du sie in
Deinem Stürmen verfolgen
und
mit Deinem Wirbelwind rastlos machen.
17 Fülle ihr
Angesicht mit Entehrung,
sodass
sei Deinen Namen suchen, Jewe.
18 Sie werden
beschämt und rastlos bis zur Zeit des Bezeugens (in der die Bezeugung des
Namens Jewe im Vordergrund steht)
und
werden entwürdigt und kommen um.
19 Und so erkennen
sie, dass Du
–
Dein Name, Jewe, Du allein –
der
Höchste bist über dem ganzen Erdland.
Wie es den namentlich genannten Feinden einst
ergangen ist, ist in 4.Mose 31:7 und Richter 4:21,22; 7:25 und 8:21
nachzulesen. Der Sieg lag nicht in der Stärke Israels begründet; es war eher
schwach, aber Jewe stritt für sie, wie Er auch in 2.Chronik 20:16 sagt: »Nicht
euer ist der Kampf, sondern Elohims.«
Die Beschämung der Feinde und ihr Umkommen ist
zum einen nicht unbegrenzt und dient zum andern nach Gottes Vorsatz einem
bestimmten Zweck:
- die einen werden Jewe schon zu Lebzeiten
suchen (Vers 17),
-
die anderen werden erst vor dem großen, weißen Thron erkennen,
dass Jewe der Höchste ist (Vers 19), denn
Gott, unser Retter »will,
dass alle Menschen gerettet werden und zur
Erkenntnis der Wahrheit
kommen« (1.Tim.2:4).
Psalm 84
Dem Chorleiter:
Auf die Kelterweise
Den Söhnen
Korahs. (Ein) Psalm
2 Wie freundlich
sind Deine Wohnungen (im Zelt des Zeugnisses),
Jewe
der Heere!
3 Meine Seele
sehnt sich und verschmachtet sogar nach den Vorhöfen Jewes,
mein
Herz und mein Fleisch jubeln dem lebendigen El zu.
4 Auch der Vogel
hat ein Haus gefunden
und
die Wildtaube ein Nest für sich, in das sie ihre Brut setzte:
(Es
sind) Deine Altäre, Jewe der Heere,
mein
Regent und mein Elohim.
5 Glückselig sind
die Bewohner Deines Hauses,
immerzu
loben sie Dich.
…
Zwischenspiel
Das Loblied 84 – es ähnelt dem Psalm 42 –
wurde wohl von den Söhnen Korahs, eines Leviten (2.Mose 6:21,24), vorgetragen.
Und die Pilger auf dem Weg nach Jerusalem werden es voller Sehnsucht gesungen
haben.
Nicht nur die Vögel, sondern die gesamte
Schöpfung findet ihren Frieden und ihre Erfüllung im Hause Jewes. Glückselig
sind, die in der Nähe Jewes sind, in Seinem Heiligtum. Der Psalmist erwähnt die
Altäre besonders, weil die Verfehlungen darauf gesühnt werden und ungetrübte
Gemeinschaft mit El und große Freude daraus folgen.
Und wie glücklich dürfen wir heute sein, die
wir in die Gemeinschaft mit Christus Jesus berufen wurden (1.Kor.1:9) und in
Ihm am Vaterherzen sind!
6 Glückselig der
Mensch, dessen Stärke in Dir ist,
(die,
denen) Hochwege in ihrem Herzen sind.
7 Sie gehen durch
die (dürre) Tiefebene des Bakastrauchs,
und
sie setzen sie (die Tiefebene) als Quelle (sie wird ihnen wie zu einer Quelle),
zudem
umhüllt (sie) der Frühregen mit Segnungen.
8 Sie gehen von
Wohlgewappnetsein zu Wohlgewappnetsein,
(bis
sie) vor Elohim in Zion erscheinen.
9 Jewe, Elohim der
Heere, höre mein Gebet,
leihe
(mir Dein) Ohr, Elohim Jakobs!
…
Zwischenspiel
Glückselig der Mensch, der durch den Glauben an
Jewe innerlich stark und zuversichtlich ist. Und der Gottes hohe Wege des Heils
in seinem Herzen hat und demzufolge auch die Hochwege zur Wanderung nach
Jerusalem betritt.
Wenn die Treuen Israels dabei durch dürre
Gegenden ziehen, etwa durch das Tal, wo der Bakastrauch, eine Springkrautart,
wächst, dann werden sie auch dort in der Erwartung ihres herrlichen Ziels
erquickt. Jewe gibt den sich nach Zion Sehnenden Seinen Segen, so wie der
Frühregen im Oktober und November nach der heißen und trockenen Sommerzeit ein
elementarer Segen für den Erdboden ist.
So schreiten sei von Wappnung zu Wappnung,
von Vollversorgtsein zu Vollversorgtsein, von Kraft zu Kraft, bis sie dann in
der Weihestätte eintreffen und dort anbeten: »Jewe, Elohim der Heere, höre mein
Gebet, leihe (mir Dein) Ohr, Elohim Jakobs!« (Vers 9).
10 (Du) unser
Rundumbeschützer, siehe, Elohim,
und
blicke auf das Angesicht Deines Gesalbten.
11 Denn besser ist
ein Tag in Deinen Vorhöfen als sonst tausend.
Ich
habe es erwählt, an der Schwelle im Hause meines Elohims zu sein,
als
in den Zelten des Frevlers eine Schlafstätte zu haben.
12 Denn Sonne und
Rundumbeschützer ist Jewe Elohim;
Gnade
und Herrlichkeit gibt Jewe.
Nicht
enthält Er Gutes dem vor, der in Makellosigkeit wandelt.
13 Jewe der Heere,
glückselig
der Mensch, der sich in Dir sichert!
Wessen Angesicht möge Elohim segnend
anblicken? Das des Gesalbten, hebr. MSchICh,
punktiert MaSchIaCh, griech.
christos, deutsch Messias wie auch Christus. Das Wort wird für Priester (3.Mose
4:3) und Könige (1.Sam.24:7; 2.Sam.19:22; Jes.45:1) gebraucht sowie prophetisch
für den Sohn Gottes (Ps.2:2,7; Dan.9:26). Wer ist hier in Vers zehn gemeint?
Der König, der Hohepriester oder Jesus, ohne den kein anderer Gesalbter etwas
wäre? Vermutlich meinte der Beter den König, was durchaus nahe lag, weil das
Ergehen des Volkes an dessen Treue und Entscheidungen hing.
Es ist besser, in der Weihestätte den
niedrigsten Dienst zu tun und zu fegen, als es sich mit Frevlern wohlergehen zu
lassen.
Jewe Elohim ist die wahre Sonne, »das
wahrhafte Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet«
(Joh.1:9), und der wahre Schutzschild. Glückselig der Mensch, der auf Ihn
vertraut; dem werden Gnade und Herrlichkeit von Jewe her zufließen.
Der gläubige Israelit sehnt sich nach dem
Tempel und wir, die Körpergemeinde (Eph.1:22,23), danach, inmitten der
überhimmlischen Regionen und Geschöpfe niedergesetzt zu werden (Eph.2:7).
Psalm 85
Dem Chorleiter
Den Söhnen
Korahs. (Ein) Psalm
2 Du (bist voller)
Wohlwollen, Jewe, gegenüber Deinem Erdland,
Du
lässt die Gefangenen Jakobs zurückkehren.
3 Du trägst die
Vergehung Deines Volkes,
Du
bedeckst all ihre Verfehlung.
Zwischenspiel
4 Du hast all Dein
Überwallen (Deinen Ingrimm) weggesammelt,
Du
hast die Hitze Deines Zorns abgewandt.
5 Stelle uns
wieder her, Elohim unserer Errettung,
und
zerbrich Deinen Gram über uns.
6 Ist es für
äonisch, dass Du gegen uns zürnst,
Deinen
Zorn hinziehst von Generation zu Generation?
7 Ist es nicht so,
dass Du, ja Du, uns wiederum belebst,
sodass
sich Dein Volk in Dir freut?
8 Jewe, lass uns
Deine Huld sehen,
und
Deine Errettung (wollest) Du uns geben.
…
Dieses Loblied lässt sich überschreiben mit
»Der Elohim der Errettung stellt Israel wieder her« und wie folgt gliedern:
Rückblick (Verse 2 + 3),
Bitte (Verse 4-8),
Verheißung (Verse 9-14).
Israel hatte das Wohlwollen Jewes, die
Befreiung aus Gefangenschaften und die Bedeckung ihrer Sünden bereits mehrfach
erfahren. Jetzt aber müssen sie wieder um Errettung flehen. Dabei wusste der
Psalmist, dass Jewe Liebe ist und gerecht und mit dem Ziel der Erziehung und
geistlichen Reifung züchtigt. Dass doch Sein Zorn bald aufhören möge! Wie lange
soll es noch dauern, bis Jewe Israel wieder herstellt?
Die nach Babel Verschleppten werden wieder
heimkehren; das hatte Jewe ihnen verkündigt (Jer.30:18; Hes.39:25).
Sehr bedeutsam ist das Evangelium des Verses
drei, wonach Jewe Selbst die Sünden des Volkes trägt. Ja, Jesus, der Messias,
trug ihre Krankheiten und wurde aufgrund ihrer Übertretungen durchbohrt
(Jes.53:4,5). Der Prophet Micha rief anbetend aus: »Wer ist ein El wie Du, der
die Vergehungen trägt und über die Übertretungen des Überrests Seines Losteils
hinweggeht? Sein Zorn hält nicht für die (weitere) Zeit des Bezeugens an, denn
Er hat Gefallen an der Huld (daran, Huld zu erweisen). Er kehrt um (vom Zorn),
Er erbarmt Sich unser, Er unterwirft unsere Vergehungen (beendet also ihre
Herrschaft); und Du wirfst all ihre Verfehlungen weg in die Schatten (die
Tiefen) des Meeres. Du wirst dem Jakob Wahrheit erweisen, Gnade dem Abraham,
(eben dies), was Du unseren Vätern von den Tagen der Vorzeit an geschworen
hast« (Mich.7:18-20).
»Ist es für äonisch, dass Du gegen uns
zürnst?« (Vers 6). Nein, denn »Verstockung ist Israel zum Teil widerfahren, bis
die Vervollständigung der Nationen (in den Ölbaum) eingehe. Und sodann wird
Israel als Gesamtheit gerettet werden, so wie geschrieben steht: Eintreffen
wird der Bergende aus Zion, abwenden wird Er die Unfrömmigkeit von Jakob. Und dies
ist Mein Bund mit ihnen, wenn Ich ihre Sünden wegnehme« (Röm.11:25-27).
9 Ich will hören,
was der El, was Jewe redet,
denn
Er redet Frieden zu Seinem Volk, und zu Seinen Huldigern;
mögen
sie nicht zur Narrheit zurückkehren.
10 Jedoch ist Seine
Errettung nahe denen, die Ihn fürchten,
sodass
Herrlichkeit in unserem Land wohne.
11 Gnade und
Wahrheit haben sich getroffen,
Gerechtigkeit
und Frieden sich geküsst.
12 Wahrheit sprosst
aus dem Land,
und
Gerechtigkeit lugt von den Himmeln hernieder.
13 Überdies gibt
Jewe das Gute,
und
unser Land gibt seinen Ertrag.
14 Die
Gerechtigkeit wandelt vor Seinem Angesicht,
und
(diese) legt Er als Weg für ihre Schritte an.
Die Antwort Jewes ist die Verheißung des
Friedens für Sein Volk. Mögen sie nur nicht zur Narrheit zurückkehren,
entsprechend dem, was Petrus schreibt: »Denn wenn sie durch die Erkenntnis
unseres Herrn und Retters Jesus Christus dem Unflat der Welt entflohen sind,
dann doch wieder in diese Dinge verflochten werden und unterliegen, so ergeht es
ihnen zuletzt ärger als zuvor« (2.Pet.2:20).
Die Errettung der Treuen aus Israel – das
sind die, die Ihn fürchten und Seine Gebote tun, die Auserwählten – ist nahe.
Sie war nahe, als Jesus kam und heroldete: »Sinnet um! Denn das Königreich der
Himmel hat sich genaht!« (Mat.4:17), und ist jetzt ganz nahe, da die Zeit der
Verwerfung Israels zu Ende geht.
Im Königreich des Messias werden Gnade und
Wahrheit (Vers 11) herrschen. »Gnade und Wahrheit sind durch Jesus Christus
geworden« (Joh.1:17). Er nimmt all die Seinen in Gnaden an. Durch Seinen Geist
erneuert, werden sie die Wahrheit lieben und nicht mehr lügen. Welch eine
Wohltat für die Menschen!
Gerechtigkeit und Frieden werden sich küssen.
Gerechtigkeit ist Voraussetzung für Frieden. Wo Gerechtigkeit herrscht, gibt es
keinen Streit.
Israel wird in der göttlichen Gerechtigkeit
wandeln, die Jesus ihnen als Weg für ihre Schritte angelegt hat. Gerechtigkeit
ist Weg und wichtiger Bestandteil der Glückseligkeit in Israel und auf dem
gesamten Erdland. Und die Herrlichkeit Jewes wird über Israel leuchten
(Jes.60:1).
Psalm 86
(Ein) Gebet
Davids
1 Jewe, recke Dein
Ohr (zu mir hin), antworte mir,
denn
ich bin gedemütigt und bedürftig.
2 Hüte meine
Seele, denn ich huldige Dir.
Du,
mein Elohim, rette Deinen Diener, der sich zu Dir hin sichert.
3 Sei mir gnädig,
mein Herr,
denn
zu Dir rufe ich den ganzen Tag.
4 Erfreue die
Seele Deines Dieners,
denn
zu Dir hin, mein Herr, erhebe ich meine Seele.
5 Denn Du, mein
Herr, bist gut und verzeihst
und
(erzeigst) viel Huld allen, die Dich anrufen.
…
Viele Bitten richtet König David an Jewe,
seinen Elohim, und preist und verherrlicht Ihn zugleich. Jewe ist groß an Huld,
Erbarmen und Treue (Joel 2:13). Er ist gut und gibt gute Gaben. »Wenn ihr nun, die
ihr doch böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird
euer Vater in den Himmeln denen Gutes geben, die Ihn bitten!« (Mat.7:11).
6 (Leihe Dein)
Ohr, Jewe, meinem Gebet,
und
merke auf die Stimme meiner Rufe um Gnade.
7 Am Tag der
Bedrängnis rufe ich Dich an,
denn
Du antwortest mir.
8 Keiner ist wie
Du inmitten der Elohim, mein Herr,
und
keine Taten sind wie Deine!
9 Alle Nationen,
die Du gemacht hast, werden kommen
und
sich (huldigend) vor Deinem Angesicht niederwerfen, mein Herr,
und
Deinen Namen verherrlichen.
10 Denn groß bist
Du und tust Wunder,
Du,
Elohim, Du allein.
…
Jewe, der Elohim Israels und des gesamte
Alls, ist einzig (5.Mose 6:4). Mit wem wäre Er zu vergleichen? (Jes.40:25). Er
spricht: »Ich bin Jewe, und da ist sonst keiner; außer Mir ist kein Elohim
(Jes.45:5; 46:9). »Mein Ratschluss ersteht, und alles, was Mir wohlgefällt, tue
Ich« (Jes.46:10).
Im Königreich Jesu Christi werden alle
Nationen Gesandtschaften zum Berg Zion schicken, zum Tempel des Elohims Jakobs,
um dort Worte und Weisungen Jesu zu empfangen (Jes.2:2,3), wie es auch das Lied
des Mose und des Lämmleins sagt: »Alle Nationen werden eintreffen und vor
Deinen Augen anbeten, da Deine gerechten Wege offenbart wurden« (Off.15:4).
11 (Weise) mir das
Ziel an, Jewe, Deinen Weg!
Ich
wandle in Deiner Wahrheit.
Eine
mein Herz, Deinen Namen zu fürchten.
12 Ich danke Dir,
mein Herr, mein Elohim, mit meinem ganzen Herzen,
und
ich will Deinen Namen verherrlichen für äonisch.
13 Denn Deine Huld
ist groß über mir,
und
Du beschützt meine Seele vor dem unteren Scheol.
…
Die Worte Davids: »Ich wandle in Deiner
Wahrheit« dürfen mit der Bitte um die Anweisung des Ziels und des
entsprechenden Weges verknüpft werden, sodass er also in der Wahrheit Jewes
wandle, im Lichte Seines Wortes, wahrhaftig und in Erkenntnis der Realitäten
sowie seine Gebote haltend (2.Joh.4).
Man beachte auch die Bitte um die Einigung
seines Herzens, weg vom Hin und Her verschiedener Tendenzen. Jetzt und in den
kommenden Äonen will David seinen Herrn dafür verherrlichen.
Er weiß auch, dass Jewe seine Seele vor dem
Scheol schützen wird, dass er mithin weder jetzt durch Feindeshand zu Tode
kommen noch in den zukünftigen Äonen im Scheol sein wird.
Der Scheol, hebr. SchAUL,
punktiert SchöOL, abzuleiten von fragen, erfragen,
ist der Begriff, der die Antwort auf die Frage nach dem Verbleib der Toten ist.
Die Toten sind im Ungewahrbaren (griech. Hades, von aidês, unwahrnehmbar), frei
zu umschreiben mit »Totenreich«. Die Toten sind unwahrnehmbar, zumal sie nicht
existieren (Pred.9:5,6,10; Ps.6:6; 39:14; 115:17; 1.Kor.15:18). Ohne Geist ist
da kein lebendiger Mensch mehr (Luk.8:55).
In allem weiß David sich in der Huld Gottes
geborgen, der ihn nicht verlassen noch versäumen, sondern retten wird.
14 Elohim,
Vermessene sind wider mich aufgestanden,
und
die Schar der Schreckenerregenden sucht meine Seele,
und
nicht stellen sie sich Dich als gegenwärtig (vor Augen).
15 Du aber bist
mein Herr, der El, der Sich erbarmt und gnädig ist,
langsam
zum Zorn und groß an Huld und Wahrheit.
16 Wende Dich zu
mir und sei mir gnädig.
Erzeige
Deinem Diener Deine Stärke,
und
rette den Sohn Deiner Magd.
17 Tue an mir ein
Zeichen zum Guten,
damit
die, die mich hassen, es sehen und beschämt sind,
dass
Du, Jewe, mir hilfst und mich tröstest.
Wer nicht um die Gegenwart Gottes weiß, wird
vermessen und tut Böses. Mögen die Frevler durch das, was Jewe dem David an
Gutem tut, lernen und zur Umsinnung gebracht werden!
David durfte bereits zur Erkenntnis der
Wahrheit (1.Tim.2:4) kommen und rühmt das Erbarmen und die Gnade Els, seines
Herrn (2.Mose 34:6).
Psalm 87
Den Söhnen
Korahs. (Ein) Psalm. (Ein) Lied
1 Seine (Jewes)
Gründung (Zion) ist in den heiligen Gebirgen.
2 Jewe liebt die
Tore Zions
mehr
als alle Wohnungen Jakobs.
3 Verherrlichtes
ist das in dir Geredete,
du
Stadt des Elohim!
Zwischenspiel
4 Ich lasse Rahabs
und Babels gedenken unter denen, die Mich erkennen.
Siehe!
Philistäa und Tyrus mit Kusch: Dieser ist dort geboren.
5 Aber von Zion
wird gesprochen werden:
Mann
für Mann wurde in ihr geboren,
und
Er, der Höchste, Er bereitet sie (die Burg Zion).
6 Jewe zählt auf,
indem Er die Völker aufschreibt:
Dieser
ist dort geboren.
Zwischenspiel
7 Und Liedersänger
und -spieler wie auch Flötenspieler (sagen):
All
meine Quellen sind in dir (in Zion)!
Dieses Loblied spricht davon, dass Jewe Zion,
in der alle Quellen sind, liebt und bereitet. Es tut der Ehre Jewes, des
Elohims Israels, keinen Abbruch, dass Zion hier als Quelle genannt wird, ist
Zion doch alles nur aus Ihm und durch Ihn.
Zion, übersetzt: Verdorrte, auf dem Berg
Zion, dem Südosthügel Jerusalems, erbaut, wird als Burgstadt bezeichnet
(Jes.33:20; Ps.48:3) und als Jagdburg auch »Stadt Davids« genannt (2.Sam.5:7;
1.Kön.8:1). Der heilige Berg wird mit »Zion« angesprochen (Ps.2:6), den Jewe
erwählte und liebt (Ps.78:68) und wo Er wohnt (Jes.8:18). Der Name »Zion« wurde
im Laufe der Zeit auch für den Tempelbezirk und dann auch für ganz Jerusalem
gebraucht. Entscheidend ist, dass Jewe Seinem Volk auf Zion in besonderer Weise
nahe ist, weil sein Heiligtum dort steht.
Jewe hat Zion gegründet (Vers 1), und Er
liebt Zion mehr als alle anderen Stätten in Israel (Vers 2).
In dieser Stadt wird zukünftig nur Herrliches
und Jewe Verherrlichendes geredet werden (Vers 3). Man mache sich klar, was in
Jesaia 2:3 geschrieben steht: »Von Zion wird die Zielanweisung (an alle Völker)
ausgehen und das Wort Jewes von Jerusalem.« »Und der Name der Stadt ist von dem
Tage an (dem Tag der Wiederkunft Jesu Christi): Jewe ist dort!« (Hes.48:35).
Der Herr und König Jesus wird Sein
wiedergezeugtes Volk Israel, das Ihn als den Sohn Gottes und Messias erkannt
hat, der anderen – ehemals feindlichen – Nationen gedenken lassen (Vers 4),
denen sie einst die Rettung nicht gönnten (Ap.13:45; 17:5), zumal im
tausendjährigen Königreich ein Hochweg von Ägypten nach Assur sein wird und
beide Nationen Jewe dienen werden (Jes.19:23). »An jenem Tag wird Israel als
Drittes sein mit Ägypten und Assur, ein Segen inmitten des Erdlands, die Jewe
der Heere gesegnet hat, indem Er sprach: Gesegnet ist Mein Volk Ägypten und
Assur, das Werk Meiner Hände, und Israel, Mein Losteil« (Jes.19:24,25).
Außerdem nimmt Jewe aus all den Nationen einzelne Menschen zu Priestern, zu
Leviten (Jes.66:21). Und im Übrigen wird Israel alle Nationen zu Jüngern Jesu
machen (Mat.28:19).
Rahab ist eine bildliche Bezeichnung für
Ägypten (Jes.30:7; Ps.89:11), was mit einem Ungeheuer verglichen wird
(Jes.51:9). Tyrus war die phönizische Insel- und Handelsstadt am Mittelmeer.
Kusch war das damalige Äthiopien, im heutigen Nubien südlich von Ägypten
gelegen.
Seinem Sohn wird Jewe alle Nationen bis an
die Ränder des Erdlands geben (Ps.2:8; 47:8,9). Er wird jeden Menschen und alle
Völker aufschreiben (Vers 6) und einen jeden nach seiner Abstammung einem Volk
zuschreiben.
Besonders gesegnet aber werden die, die in
Zion geboren sind (Vers 5). Zu dem Überrest in Jerusalem, zu all den zum
äonischen Leben Aufgeschriebenen – dies mag auch die dort geborenen Ausländer
einschließen – wird gesprochen werden: »Heilig!« (Jes.4:3).
»Und Liedersänger und -spieler wie auch
Flötenspieler (sagen): All meine Quellen sind in dir (in Zion)!« (Vers 7).
Voll überströmender Freude werden sie alle
samt dem ganzen Volk singen und spielen und preisen: »All meine Quellen sind in
dir«, nach dem Zusammenhang in Zion, und zwar daher, weil Jesus Selbst dort
anwesend ist (Hes.43:7).
Vom Tempel in Jerusalem wird buchstäblich
Wasser ausgehen. »Siehe, Wasser gingen heraus unterhalb des Eingangs des Hauses
gen Osten« (Hes.47:1). In Psalm 46:5 heißt es: »Ein Strom (und) seine Kanäle
erfreuen die Stadt Elohims.« Sommers wie winters wird die eine Hälfte der
Wasser in das (ehemalige) Tote Meer und die andere Hälfte in das Mittelmeer
fließen (Sach.14:8; siehe auch Sach.13:1; Off.22:1).
Da Jewe in Jesaia 12:3 sagt: »Und ihr werdet
Wasser schöpfen mit Wonne aus den Quellen der Rettung«, und Israel zuvor
bekannt hat, dass El seine Rettung ist, dass Jewe ihm zur Rettung wurde
(Jes.12:2), wird uns deutlich, dass die buchstäblichen Quellen Ausdruck der
geistlichen Quelle sind. So konnte unser Herr Jesus, ausgehend von dem Wasser
der Quelle Jakobs, gegenüber einer Frau aus Samaria von Sich als dem lebendigen
Wasser sprechen: »Wer von dem Wasser trinkt, dass Ich ihm geben werde, der wird
für den Äon keinesfalls dürsten; sondern das Wasser, das Ich ihm geben werde,
wird in ihm eine Wasserquelle werden, die in das äonische Leben sprudelt«
(Joh.4:14).
Und am letzten Tag des Laubhüttenfestes des
Jahres 31 n. Chr. rief Jesus laut aus: »Wenn jemand dürstet, komme er zu Mir
und trinke! Wer an Mich glaubt, wie die Schrift sagt, aus dessen Leib werden
Ströme lebendigen Wassers fließen (Jes.44:3). – Das sagte Er aber von dem
Geist, den künftig die erhalten sollten, die an Ihn glauben« (Joh.7:37-39).
Jesus Christus, der Sohn Gottes, ist also die
wahre Quelle des Lebens in Freude und Kraft und Zuversicht. Die Quelle liegt
keinesfalls in den Menschen. Nichts ist aus uns – alles ist Gnade! In Christus
liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen und werden sie
den Gläubigen aufgeschlossen (Kol.2:3).
Psalm 88
(Ein) Lied.
(Ein) Psalm. Den Söhnen Korahs
Dem Chorleiter
(auf die Weise): Alldahinsein
Zum Demütigen.
Klugmachendes von Heman, dem Esrachiter
Dieser
Psalm schildert eine Anrufung Jewes in Todesnot.
Heman war ein Nachkomme Serachs (daher
Esrachiter genannt), des Sohnes Judas und der Tamar (1.Chron.2:3-6).
2 Jewe, Elohim
meiner Rettung,
des
Tages schreie ich und auch in der Nacht vor Dir.
3 Zu Deinem Angesicht
komme meine Gebet,
recke
Dein Ohr zu meinem Flehen.
4 Denn meine Seele
ist satt infolge von Bösem,
und
mein Leben ist (nahe) an den Scheol gelangt.
5 Ich werde zu den
in die Zisterne Hinabgestürzten gerechnet,
ich
bin wie ein Mächtiger ohne festen Halt,
6 (allem)
entledigt, (wie) unter Toten,
wie
Durchbohrte, im Grabe Liegende,
derer
Du nicht mehr gedenkst,
und
sie, weg von Deiner Hand sind sie abgetrennt.
7 Du setztest mich
in die unteren (Räume) der Zisterne,
in
die Finsternisse, in die (dunklen) Schatten.
8 Auf mir lastet
Deine Zorneshitze,
und
durch all Deine Brecher demütigst Du (mich).
Zwischenspiel
9 Meine
Engvertrauten entferntest Du von mir,
Du
setztest mich ihnen zum Gräuel;
ich
bin versperrt, und ich (kann) nicht herausgehen.
10 a Mein Auge
verschmachtet aufgrund meiner Demütigung.
…
Heman schildert seine bedrückende Situation –
auch unseres Herrn Jesu Seele war einst tief betrübt bis an den Tod (Mat.26:38)
– in bewegten Worten, wehklagend, aber sich stets an Jewe wendend, der alles
nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt (Eph.1:11) und allein imstande ist,
alle Probleme zu lösen, nennt Heman doch Jewe den Elohim seiner Rettung (Vers
2).
Der Scheol (Vers 4) ist ein abstrakter
Begriff für die Antwort auf die Frage, wo die Toten seien: Sie sind im
Unwahrnehmbaren, in der Nichtexistenz, frei ausgedrückt: im Totenreich. Die
Toten sind von Jewes Hand und mithin Handlungen abgetrennt (Vers 6); Er handelt
nicht an ihnen und durch sie.
10 b Ich rufe Dich
an, Jewe, an jedem Tag,
ich
breite meine Hände zu Dir aus.
11 Wirst Du für
Tote Wunderbares tun?
Ob
die im Tod Erschlafften aufstehen und sie Dir danken?
Zwischenspiel
12 Wird im Grab von
Deiner Huld erzählt,
von
Deiner Treue im Abaddon (am Ort der Verlorenheit)?
13 Werden Deine
wunderbaren (Taten) in der Finsternis erkannt
und
Deine Rechtfertigung im Lande des Vergessens?
…
Nichts wissen die Toten, sie haben kein
Bewusstsein, und nichts erkennen sie (Pred.9:5,10).
Für uns Gläubige gehört die Auferstehung zum
Kern unseres Glaubensgutes. »Wenn Christus nicht auferweckt worden ist, so ist
unsere Heroldsbotschaft inhaltslos und inhaltslos auch euer Glaube«
(1.Kor.15:14; siehe auch 1.Sam.2:6; Jes. 26:19).
Heman sieht sich schon als dem Tode
verfallen. In dieser Lage weist er Jewe darauf hin, dass er Seiner dann aber
nicht gedenken und Ihm nicht huldigen könne.
14 Ich aber, zu
Dir, Jewe, rufe ich um Rettung,
und
am Morgen (kommt) Dir mein Gebet zuvor.
15 Warum, Jewe,
verschmähst Du meine Seele
und
verbirgst Dein Angesicht vor mir?
16 Gedemütigt und
(im Begriff) auszuhauchen bin ich von Jugend an,
ich
trage Dein Grauen (das von Dir erregte Grauen),
ich
bin verstört.
17 Dein entbrannter
(Zorn) ergeht über mich,
Deine
Schrecknisse bezähmen mich;
18 sie umkreisen
mich wie Wasser den ganzen Tag,
sie
sind rundum wider mich vereint.
19 Du entferntest
den (mich) Liebenden und den Gefährten,
meine
Engvertrauten sind (jetzt nur noch die) Umfinsterung.
…
In all seiner Not tat Heman mit seinem Flehen
das, was in Jesaia 50:10 geschrieben steht: »Der in Verfinsterungen wandelt und
dem nichts mehr erglänzt (aufleuchtet), der sichere sich in dem Namen Jewes und
lehne sich an seinen Elohim an.«
Psalm 89
Klugmachendes
Von Etan, dem
Esrachiter
Etan war ein Levit, ein Sohn Serachs und
mithin ein Esrachiter, der zur Zeit des Königs David lebte; er war ein Weiser
(1.Kön.5:11; 1.Chron.2:6; 15:19).
Das Loblied 89, dieser Königspsalm,
beschreibt Jewes Größe und Herrlichkeit und preist Ihn für die dem David
gegebenen Verheißungen (Verse 2-38), befasst sich mit der Frage, warum das
Königreich aber dennoch darniederliegt (Verse 39-46) und bringt die Bitte zum
Ausdruck, doch der vorigen Huld wieder zu gedenken (Verse 47-53).
2 Von den Hulderweisungen
Jewes will ich für äonisch singen und spielen,
von
Generation zu Generation will ich Deine Treue (anderen) zur Erkenntnis bringen.
3 Denn ich sprach:
Für äonisch erbaut Er (Seine) Huld;
die
Himmel bereitest Du, Deine Treue in ihnen .
4 Ich schnitt
(schloss) einen Bund mit Meinem Auserwählten,
Ich
schwor David, Meinem Diener:
5 Bis zum Äon
bereite Ich deinen Samen,
und
Ich erbaue deinen Thron für Generation und Generation.
…
Zwischenspiel
Dem Lobpreis liegt die Segensverheißung Jewes
an König David zugrunde, die der Prophet Nathan aussprach: Jewe wird dir (dem
David) ein Haus bauen. Deinem Samen nach dir werde Ich das Königtum bereiten
bis zum Äon. Dein Thron wird bereitet sein bis zum Äon (2.Sam.7:11-16;
1.Chron.17:10-14; 2.Chron.28:4,7; Ps.132:11). Jesaia durfte verkündigen: »Der
Mehrung des Fürstentums und dem Frieden ist kein Ende auf dem Thron Davids und
über seinem Königreich, es zu bereiten und zu fördern durch Zurechtbringung und
Rechtfertigung von nun an bis zum Äon. Der Eifer Jewes der Heere wird dies tun«
(Jes.9:6). Und ein Bote Gottes sagte zu Mirjam, der Mutter Jesu, in Bezug auf
ihren Sohn: »Gott der Herr wird Ihm den Thron Seines Vaters David geben. Über
das Haus Jakobs wird Er für die Äonen König sein, und Seine Königsherrschaft
wird (für die Äonen) keinen Abschluss haben« (Luk.1:32,33; vgl. Ap.2:30).
David wird also immer Nachkommen auf seinem
oder besser: für seinen Königsthron haben, und bis zum Äon wird das Königreich
bereitet sein, bis zum Beginn des Äons des tausendjährigen Königreichs, wenn
sein Sohn Jesus, der Messias, den Thron einnimmt.
6 Und die Himmel
bekennen (all) Dein Wunderbares, Jewe,
und
Deine Treue in der Versammlung der Heiligen.
7 Denn wer im
Äther (könnte) mit Jewe verglichen (werden)?
Wer
gleicht Jewe inmitten der Söhne der Elim?
8 El ist Scheu
erregend (und) groß im vertraulichen (Kreis) der Heiligen
und
gefürchtet in Seinem ganzen Umkreis.
9 Jewe, Elohim der
Heere, wer birgt wie Du, Je?
Und
Deine Treue ist rings um Dich her.
10 Du herrschst
über das anschwellende Meer,
über
das Erheben seiner Wogen;
Du,
Du besänftigst sie.
11 Du, du
zermalmtest Rahab wie einen Durchbohrten,
mit
dem Arm Deiner Stärke zerstreutest Du Deine Feinde.
12 Dein sind die
Himmel, und Dein ist das Erdland,
das
Wohnland und seine Fülle;
Du,
Du gründetest sie.
13 Norden und
Süden, Du, Du erschufst sie.
Tabor
und Hermon jubeln in Deinem Namen.
14 Dein ist der
machtvolle Arm,
Deine
Hand erstarkt, Deine Rechte wird erhöht.
15 Gerechtigkeit
und Zurechtbringung sind Deines Thrones Grundfesten,
Huld
und Wahrheit gehen Deinem Angesicht voran.
…
Nun preist Etan die Größe und Allmacht Jewes,
Seine Gerechtigkeit, Treue und Herrlichkeit. Und damit steht fest, dass Er
Seine Verheißungen problemlos erfüllen wird.
Die Himmel, die all das Wunderbare Jewes
bekennen (Vers 6), sind sowohl die himmlischen Geschöpfe, die dies mit ihrem
Mund tun, wie auch die Himmel selbst in ihrer Majestät.
Die Versammlung der Heiligen (Vers 6) findet
dem Zusammenhang nach in den Himmeln statt. Demnach sind jene Heiligen die Jewe
treuen, auserwählten Geister, seien sie Fürstlichkeiten oder Boten (Engel;
1.Tim.5:21).
Das Wunderbare ist das Wunderbarsein Jewes
sowie die darin begründeten Wunder der Schöpfung und der Ereignisse und die der
Naturordnung übergeordneten Ordnungen.
Äther (Vers 7) ist die feine Substanz
zwischen den Sternen.
Wer sind die Söhne der Elim (Vers 7)? Elim
ist der Plural von El und eine Rangbezeichnung dessen, dem alles zu eigen und
zu dem hin alles ist (Röm.11:36). Der Titel »El« wird auch für Götzen
gebraucht, die sich diese Eigenschaften anmaßen. Die Elim sind die Geschöpfe
und in diesem Sinne Söhne, die Geister, die die himmlischen Heerscharen bilden.
Sie sind heilig, das heißt sie gehören Gott an, und sie dienen El.
Und wer gleicht Jewe inmitten der Söhne der
Elim? Niemand. Jesus Christus ist »hocherhaben über jede Fürstlichkeit und
Obrigkeit, Macht und Herrschaft, auch über jeden Namen, der nicht allein in
diesem Äon, sondern auch in dem zukünftigen genannt wird« (Eph.1:21; siehe auch
Jes.45:5-7; 46:9,10).
Jewe herrscht auch über das Meer (Vers 10),
sei es, dass Jesus den Wellen des Sees Genezaret gebot, still zu werden
(Mat.8:26), oder dass Er Rahab zermalmte (Vers 11), indem Er die Streitwagen
der Ägypter im Schilfmeer mit Wasser bedeckte (2.Mose 14:28). Wie auch Mirjam,
sprach: »Gewaltiges wirkt Er mit Seinem Arm; Er zerstreut Stolze in der Denkart
ihres Herzens. Er stürzt Machthaber von ihren Thronen und erhöht Niedrige«
(Luk.1:51,52). »Rahab« ist eine symbolische Bezeichnung für Ägypten, das in
Jesaia 51:9 mit einem Ungeheuer verglichen wird (siehe auch Jes.30:7).
Der Tabor ist ein Berg in der Nähe von
Nazaret; der Hermon ist ein hohes Gebirge im Nordosten Israels.
In Vers neun finden wir die Namen Jewe (hebr.
IEUE, unpunktiert) und Je (hebr. IE, punktiert JaH)
vor. Jewe bedeutet »Wird sein (IE)- seiend (U)-war (E)«, auch: »Er (macht)
werden«, nach Offenbarung 1:8 frei formuliert: »Der da ist und der da war und
der da kommt«. Wenn nur die Zukunft angesprochen werden soll, wird Sein Name
ihr angepasst und nur die erste Silbe genannt, wie Jesus denn nach Vers neun
Israel bergen wird.
16 Glückselig das
Volk, das das Jauchzen kennt!
Jewe,
im Licht Deines Angesichts wandeln sie.
17 In Deinem Namen
frohlocken sie den ganzen Tag,
und
in Deiner Rechtfertigung werden sie erhöht.
18 Denn die Zierde
ihrer Stärke bist Du,
und
in Deinem Wohlwollen erhöhst Du unser Horn (unsere Macht).
19 Denn Jewe
(gehört) unser Rundumschutz
und
dem Heiligen Israels unser Regent.
…
Finsternis beherrscht alle Völker. Welches
Volk aber kennt wahrhaftes Jauchzen? Nur Israel, das von Jewe geliebte, was
besonders im Jobeljahr deutlich wurde (3.Mose 25:8-13), in welchem alle Knechte
freigelassen wurden und jeder seinen verlorengegangenen Besitz wiedererhielt.
Im Licht des Angesichts Jewes (Vers 16)
wandeln sie, wenn sie Sein Wort beachten, ihr Licht für ihren Weg, des
weiteren, wenn Jesus, das Licht, zu Seinem Volk wiedergekommen ist (Jes.60:1),
und vollends im letzten Äon, wenn es weder der Sonne noch des Mondes bedarf,
sondern das Lämmlein ihre Leuchte ist (Off.21:23).
Der Rundumschutz oder Schild (Vers 19) ist im
Grunde Jewe, hier aber ist der König gemeint, der für den Schutz seines Volkes
sorgt. Dabei weiß der Psalmist, dass ihr Schutz bei Jewe steht und der König
dem Heiligen Israels – jener ist Jewe, ist Jesus – gehört.
Nach der Beschreibung der Größe und
Herrlichkeit Jewes in den Versen 6-19 befassen sich die folgenden Verse 20-38
mit den Zusagen an David.
20 Damals redetest
Du in einem Gesicht zu Deinen Huldigern und sprachst:
Ich
legte Hilfe auf einen Mächtigen,
Ich
erhöhte einen aus dem Volk Erwählten.
21 Ich fand David,
Meinen Diener,
mit
Meinem heiligen Öl salbte Ich ihn,
22 sodass Meine
Hand bereitet werde mit ihm,
auch
Mein Arm ihn festigt.
23 Nicht wird ein
Feind ihn täuschen,
und
ein Sohn des Argen wird ihn nicht demütigen.
24 Und ich
zerschlage ihn Bedrängende, weg von seinem Angesicht,
und
seine Hasser zerwuchte Ich.
25 Und Meine Treue
und Meine Huld sind mit ihm,
und
in Meinem Namen wird sein Horn erhöht.
26 Und Ich lege
seine (linke) Hand auf das Meer
und
seine rechte auf die Ströme.
27 Er, er wird Mich
anrufen: Mein Vater bist Du,
mein
El und Fels meiner Rettung!
28 Ja, Ich setze ihn
als Erstgeborenen,
den
Regenten des Erdlands als Obersten.
29 Für äonisch
bewahre ich ihm Meine Huld,
und
Mein Bund ist ihm anvertraut.
30 Und ich setze
seinen Samen für die Zeit des Bezeugens
und
seinen Thron wie die Tage der Himmel.
…
Der Mächtige und Erwählte (Vers 20) ist David
(1.Sam.13:14). Jewe sprach zu Samuel: »Steh auf, salbe ihn, denn dieser ist
es!« Und Samuel salbte ihn, und der Geist Jewes kam auf David (1.Sam.16:12,13).
Jewes Hand selbst wird bereitet (Vers 22);
Jewe gebraucht David also für Seine Pläne.
Mit dem Meer ist das Mittelmeer gemeint (Vers
26), über das David herrschen wird, und mit den Strömen der Euphrat und der
Nil, die aber für alle Ströme des gesamten Erdlands stehen dürften.
David wird Jewe anrufen: »Mein Vater bist
Du!« Dies entspricht den Worten Jewes: »Ich, Ich werde ihm zum Vater, und er,
er wird Mir zum Sohn, und Ich werde Mich nicht von ihm abkehren«
(1.Chron.17:13; vgl. 2.Sam.7:14).
Auch wir, die Glieder der Körpergemeinde
Christi, haben Gott zum Vater, haben den Sohnesstand inne und rufen Ihn an mit
»Abba, lieber Vater!« (Röm.8:15; Gal.4:5-7; Eph.1:5).
David, der Regent Israels, wird im Range
eines Erstgeborenen über alle Regenten des Erdlands regieren (Vers 28). Selbstverständlich
ist Jesus Christus der »König der Könige und Herr der Herren« (Off.19:16), Sein
Ihm untergeordneter Regierungschef aber ist David.
Jewe wird David Seine Huld für die Äonen
bewahren und ihm den Bund anvertrauen (Vers 29), ebenso wie dem ganzen Volk
Israel gilt: »Denn die Berge werden weichen und die Hügel gleiten, aber Meine
Huld weicht nicht von dir, und der Bund Meines Friedens gleitet nicht, spricht
Jewe, dein Erbarmer« (Jes.54:10; 55:3).
Davids Thron und Regierungsgewalt über das ganze
Erdland (Vers 30) wird für alle Tage bestehen, bis unser Herr Jesus Christus
zum Abschluss der Äonen, »bei der Vollendung«, Sein Regierungsamt dem Vater
übergeben und jede Königsherrschaft aufgehoben wird (1.Kor.15:24).
31 Wenn seine Söhne
Meine Zielanweisung verlassen
und
nicht in Meinen Rechtsordnungen wandeln,
32 wenn sie Meine
Satzungen entheiligen
und
Meine Gebote nicht hüten,
33 so suche Ich
ihre Übertretung mit dem Stecken heim
und
ihre Vergehung mit Plagen.
34 Aber Meine Huld
entferne Ich nicht von ihm,
und
Ich handle nicht trügerisch in Meiner Treue.
35 Nicht entheilige
Ich Meinen Bund,
und
was über Meine Lippen gegangen ist, ändere ich nicht.
36 Eines schwor Ich
in meinem Heiligtum:
»Wenn
ich David belüge …!«
37 Sein Same wird
für äonisch
und
sein Thron wie die Sonne Mir gegenwärtig sein,
38 wie der Mond für
äonisch bereitet wird
und
der Zeuge im Äther treu ist.
…
Zwischenspiel
Nach 5.Mose 17:19 hatten die Könige sich des
Gesetzes kundig zu machen und danach zu handeln. Doch selbst wenn sie sündigen
und folglich gezüchtigt werden, entzieht Jewe ihnen dennoch nicht Seine Huld;
der Bund bleibt in Kraft, die Verheißung bleibt bestehen. So hatte Jewe es
durch Samuel gesagt (2.Sam.7:14,15). Die Garantie für dies alles ist die
Auferstehung Jesu Christi, wie Petrus es in seiner Pfingstrede herausarbeitet
(Ap.2:29-31).
In Vers 36 finden wir eine Schwurformel vor;
sie besagt, dass Jewe David keinesfalls belügen wird.
Der Thron Davids wird herrlich sein wie die
Sonne. Etan nennt den Mond einen treuen Zeugen dafür im Äther (der feinen
Substanz im All).
39 Du aber, Du hast
uns verschmäht und verworfen,
Du
hattest überwallenden (Grimm) gegen Deinen Gesalbten.
40 Du gabst den
Bund Deines Dieners preis,
Du
entheiligtest seine Weihe-Insignien zur Erde hinab.
41 Du (schlugst)
Breschen in all seine Mauern,
Du
legtest seine Wehrfestungen in Trümmer.
42 Es plünderten
ihn die des Weges Vorüberziehenden aus,
er
wurde seinen Nachbarn zur Schmach.
43 Du erhöhtest die
Rechte der ihn Bedrängenden,
Du
ließest all seine Feinde sich freuen.
44 Auch ließest Du
zurückweichen die felsenharte (Schneide) seines Schwertes,
und
in der Schlacht ließest Du ihn nicht aufkommen.
45 Du hast seine
Reinheit aufhören lassen,
und
seinen Thron hast Du abgesägt (gestürzt) zur Erde hin.
46 Du hast die Tage
seiner Jungfrauen verkürzt,
hülltest
ihn mit Beschämung ein.
…
Zwischenspiel
Aber der Gesalbte und Diener Jewes, der König
– welcher, wird nicht gesagt – erfuhr eine Niederlage und eine Schmach nach der
anderen, sein Königreich lag in Trümmern, und er selbst war mit Schande
bedeckt.
Bei alldem weiß der Lobsänger Etan, dass dies
vordergründig zwar die Feinde getan haben, es eigentlich aber Jewe, der Elohim
Israels, bewirkt hatte. Die Feinde waren nur Gottes Werkzeuge gewesen. In den
acht Versen sagt er vierzehnmal »Du«. Indem Etan um die Allmacht und das
Allesbewirken Jewes weiß, ist seine Klage nicht hoffnungslos, ja voller
Erwartung, da der, der das eine tat, auch das andere tun wird, nämlich Seine
Verheißungen erfüllen und das Königreich Israel wieder herstellen.
47 Bis zu was noch,
Jewe, verbirgst Du Dich auf Dauer,
zehrt
Dein Zorn auf wie Feuer?
48 Gedenke, was für
ein aufgewühltes (Gemächte) ich bin,
auf
welch Wahnhaftes hin Du alle Söhne Adams erschaffen hast!
49 Wer ist ein
Mächtiger, der lebt und den Tod nicht sehen wird,
der
seine Seele aus der (zugreifenden) Hand des Scheols entkommen macht?
Zwischenspiel
50 Wo sind Deine
vorigen Hulderweisungen, mein Herr,
die
Du dem David in Deiner Treue zugeschworen hast?
51 Gedenke, mein
Herr, der Schmach Deiner Diener,
auf
dass ich all die vielen Völker in meinem Gewandbausch trage,
52 die (als) Deine
Feinde geschmäht, Jewe,
die
geschmäht haben die Fersen Deines Gesalbten.
53 Gesegnet sei
Jewe für äonisch!
Amen
und Amen.
Wie lange noch wird Jewe Seinen Zorn über
Israel ergießen (Vers 47)? »Ich will euch, meine Brüder, über dieses Geheimnis
nicht in Unkenntnis lassen …: Verstockung ist Israel zum Teil widerfahren, bis
die Vervollständigung der Nationen (in den Ölbaum) eingehe. Und sodann wird
Israel als Gesamtheit gerettet werden, so wie geschrieben steht: Eintreffen
wird der Bergende aus Zion; abwenden wird Er die Unfrömmigkeit von Jakob. Und
dies ist Mein Bund mit ihnen, wenn Ich ihre Sünden wegnehme« (Röm.11:25-27).
Mit dem Hinweis auf die Niedrigkeit und
Schwachheit des Menschen (Vers 48) appelliert Etan an das Erbarmen Jewes.
Sterbliche sind wir.
Wer wird dem Tod entgehen (Vers 49)? Alle
(von uns, die wir lebend entrückt werden, abgesehen; 1.Kor.15:51;
1.Thess.4:13-17) werden in den Scheol eingehen; das heißt so viel wie: in die
Frage, in den Bereich, nach dem man bezüglich des Verbleibs der Toten fragt
(Scheol: hebr. SchAUL; vgl. fragen, hebr. SchAL), griechisch Hades, das heißt: das Unwahrnehmbare,
frei umschrieben: das Totenreich. Und zwar, wenn der von Gott festgesetzte
Zeitpunkt gekommen ist (Hiob 14:5). Bis dahin aber verhält es sich so, dass
Jewe »mich dem Tod nicht hingibt« (Ps.118:18).
Die Bitte, des dem David geleisteten Schwurs
sowie der Schmach der Diener Jewes zu gedenken (Verse 50 und 51 a), würde Etan
nicht äußern, wenn er nicht wüsste, dass Jewe sie erfüllt. Alle Diener Gottes,
alle Heiligen, wo und wann auch immer, »alle, die fromm leben wollen in Christus
Jesus, werden verfolgt werden« (2.Tim.3:12). Aber sie erachten ihre um Christi
willen erfahrene Schmach wie Mose, der die Schmach des Christus für größeren
Reichtum erachtete als die Schätze Ägyptens (Heb.11:26). Und Petrus spricht zu:
»Geliebte, lasst euch die unter euch zur Probe entstandene Feuersbrunst der
Leiden nicht befremdlich sein, als ob euch etwas Fremdes widerführe, sondern in
dem Maße, wie ihr an den Leiden des Christus teilnehmt, freut euch, damit ihr
auch bei der Enthüllung Seiner Herrlichkeit frohlocken und euch freuen möget.
Wenn ihr wegen des Namens Jesu Christi geschmäht werdet, seid ihr glückselig,
da der Geist der Herrlichkeit und der Kraft und der Geist Gottes auf euch ruht«
(1.Pet.4:12-14).
Das Tragen all der ehemals feindlichen Völker
im Gewandbausch (Verse 51 b und 52) dürfte nicht besagen, dass Israel sich
dereinst an ihnen rächen wird, zumal die Zornesgerichte bereits in der Endzeit
vollzogen wurden, sondern dass Israel sich um die Völker kümmern wird. Es wird
alle Nationen zu Jüngern Jesu machen (Mat.28:19). Beim Regieren Israels über
die Nationen mit »eiserner Keule« (Off.2:27), also mit strenger Gewalt, wird es
allerdings große Unterschiede geben, wie in Jesaia 19:23,24 und in Matthäus
25:31-46 nachzulesen ist (siehe auch den Kommentar dazu auf
www.biblischelehre.de).
Psalm 89 schließt mit dem Lobpreis: »Gesegnet
sei Jewe für äonisch!« Ja, »dem König der Äonen, dem unvergänglichen,
unsichtbaren, alleinigen, weisen Gott sei Ehre und Verherrlichung für die Äonen
der Äonen!« (1.Tim.1:17). Damit ist gewiss, dass Er herrlich an Israel und
dessen König handeln wird. Seine Treue ist unwandelbar, die Berufung Israels
ist unbereubar (Röm.11:29) und erstreckt sich auf die beiden kommenden Äonen,
den des tausendjährigen Königreichs und den der neuen Erde und des neuen
Himmels (Off.21:1).
Das dritte Buch der Loblieder endet mit einem
zweimaligen Amen; der Vater und der Sohn sprachen mithin: Treulich ist es so;
so wird es geschehen; es ist unumstößlich!
Dieter
Landersheim
Höhenstraße
11
65824
Schwalbach a. Ts.