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Schlafen die Toten?

 

  Ob Martin Luther heute schaut, was er geglaubt hat?

Wie sollte man dies biblisch begründen? Martin Luther schrieb: "Die Schrift sagt, sie schlafen. Denn mich dünkt, dass solcher Schlaf hat sie so gar inne, dass sie nichts fühlen noch sehen, viel weniger, denn man im natürlichen Schlafe fühlet; aber wenn sie auferweckt werden, geschehe ihnen, dass sie nicht wissen, wo sie gewest sind."

  Der Tod ist die Umkehrung des Schöpfungsprozesses: "Dann formte Jewe Elohim den Menschen aus Erdreich vom Boden und hauchte Lebensodem in seine Nase; und der Mensch wurde eine lebende Seele" (1.Mose 2:7). Die Seele ist das Bewusstsein und steht hier für den Menschen. Also: Körper plus Geist = lebender Mensch.

  Beim Eintritt des Todes kehrt alles wieder zurück, der Körper zur Erde und der Geist zu Gott (Pred.12:7; Ps.104:29; Hiob 34:15). Dann ist keine Seele, kein Bewusstsein mehr da; "die Toten wissen gar nichts" (Pred.9:5,6,10; Ps.115:17; 146:4; Jes.38:18; 63:16; Ps.6:6).

  "Dann sind ja auch die in Christus Entschlafenen umgekommen (wörtl. ganz aufgelöst)" (1.Kor.15:18) und blieben umgekommen, wenn es keine Auferstehung gäbe.

  Mithin konnte unser Herr den Schlaf als Bild für den Todeszustand gebrauchen: "Das Mädchen schläft" (Luk.8:52). Es hatte kein Leben und kein Bewusstsein; klar, ohne Geist kein Leben. Als ihr Geist zurückkehrte (Luk.8:55), erwachte sie. Wie wenn wir um 23 Uhr einschlafen, und plötzlich klingelt der Wecker, und es ist 6 Uhr, und wir erinnern uns an gar nichts, was dazwischen war, so ist es im Todeszustand. Wie liebevoll von unserem Gott und Vater, dass die Menschen im letzten bewussten Moment etwa die Klinikapparatur sehen und im nächsten bewussten Augenblick den Herrn Jesus Christus - die einen zum Gericht vor dem großen, weißen Thron; die in Christus Jesus Entschlafenen erfahren ihre Verwandlung (1.Kor.15:51; exakt beschrieben in 1.Kor.15:42-44, auch in Röm.8:29 und Phil.3:21) - für die Entschlafenen ist die Auferweckung die Verwandlung - und wir noch Lebenden werden verwandelt und gemeinsam und gleichzeitig mit den gerade Auferstandenen zu unserem geliebten Herrn und Haupt hin entrückt (1.Thess.4:15-17). 

Siehe den ausführlichen Aufsatz "Zwischen Tod und Auferstehung" auf meiner Website www.biblischelehre.de.

"Prüfet alles und behaltet das Vortreffliche" (1.Thess.5:21).

 

Dieter Landersheim, Höhenstraße 11, 65824 Schwalbach a. Ts. www.biblischelehre.de