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Die Psalmen. Viertes Buch: Psalm 90-106

 

Psalm 90-93

Psalm 94-98

Psalm 99-103

Psalm 106

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Psalm 90 - 93

 

Psalm 90

Gebet des Mose, des Mannes Elohims

1 Mein Herr, (die) Heimstatt bist Du!

Du wurdest (sie) für uns von Generation zu Generation.

2 Noch ehe die Berge geboren wurden

und Du Erdland und Wohnland (kreißend) hervorgewirbelt hast,

ja vom Äon an bis zum Äon bist Du El.

3 Du machst, dass der Mann zum zermalmten (Gebrösel) zurückkehrt,

und sprichst: Kehrt zurück, (ihr) Söhne Adams!

4 Denn tausend Jahre sind in Deinen Augen wie der gestrige Tag, so er denn vergangen ist,

und wie eine Wachezeit (eine der vier Wachezeiten) in der Nacht.

5 Du gießt sie aus, (wie ein) Schlaf werden sie,

(sie sind) am Morgen wie Gras, das aufsprosst,

6 (ja), am Morgen erblüht es und sprosst auf,

am Abend wird es beschnitten und vertrocknet.

 

  Dieses Gebet des Mose ist vermutlich der älteste Psalm. Mose schildert die Kürze des menschlichen Lebens wohl unter dem Eindruck des Dahinsterbens einer ganzen Generation während der vierzigjährigen Wanderung durch die Wildnis der Halbinsel Sinai (4.Mose 14:29-35).

  Der Herr ist der El (Verse 1+2). El, hebr. AL, punktiert EL, ist einer Seiner Titel, der besagt, dass Ihm alles zu eigen ist, Er alle zu Sich hinführt und Sich alle unterordnet.

  Er ist, und zwar schon vor dem Sechstagewerk, ja schon vor dem ersten Äon, von dem es heißt: »An einem Anfang schuf Elohim die Himmel und das Erdland« (1.Mose 1:1). Er ist – auch im kommenden Äon des tausendjährigen Königreichs. Den darauf folgenden Königreichsäon der neuen Erde und des neuen Himmels (Off.21:1) sowie die Vollendung (1.Kor.15:24), nach den Äonen, hatte Mose noch nicht im Blick.

  Noch ehe die Berge in ihr Fundament abgesenkt wurden, war der Sohn Jesus Christus, die Weisheit Gottes, gemacht (Spr.8:25).

  Das Wohnland ist der besiedelte Teil des Erdlands, des Lands der Erde.

  Jewe ist die Heimstatt der Gläubigen aus Israel (Vers 1). Seit Abrahams Zeiten hatten sie keinen festen Wohnsitz, sondern wohnten in Zelten. Und selbst wenn sie dann im Lande Kanaan steinerne Häuser hatten, war Jewe Elohim dennoch ihre einzige wahre feste Wohnung. In Gott bargen sich die Gläubigen aller Zeiten. Elohim ist ihre schützende Umhegung (5.Mose 33:27).

  Der Tod ist Rückkehr (Vers 3 a). Wenn der Lebensgeist, der Odem Gottes, zu Ihm zurückgekehrt und der Tod somit eingetreten ist, kehrt der Körper wieder zum Erdreich zurück (Ps.104:29; Pred.12:7; Hiob 34:15). Der Tod ist die Umkehrung des Schöpfungsprozesses: »Und Jewe formte den Menschen aus Erdreich vom Boden und hauchte Lebensodem in seine Nase; und der Mensch wurde eine lebende Seele« (1.Mose 2:7).

  Der Grund für unser Sterben ist der Ungehorsam Adams: »… ebenso wie durch den einen Menschen die Sünde in die Welt eindrang, und durch die Sünde der Tod, und so zu allen Menschen der Tod durchdrang, worauf alle sündigten …« (Röm.5:12).

  Wie herrlich wird es sein, wenn unser Herr Jesus Christus ruft: »Kehrt zurück, ihr Söhne Adams!« (Vers 3 b). Diese Worte sind vielen Gläubigen angesichts des Todes zum kraftvollen Zuspruch geworden. Sie werden auferweckt werden zum äonischen Leben, zum Leben schon während der zukünftigen Äonen.

  Und selbst wenn tausend oder noch mehr Jahre vergehen sollten – sie werden auferweckt werden.

  Der Apostel Petrus greift das Wort des Verses vier unter dem Aspekt, dass »der Herr nicht säumig ist mit der Verheißung« in 2.Petrus 3:8 wie folgt auf: »Dies eine aber entgehe euch nicht, Geliebte, dass ein Tag bei dem Herrn wie tausend Jahre ist, und tausend Jahre wie ein Tag.« Gott in Seiner Größe und Herrlichkeit kennt und obwaltet und durchforscht die kürzeste Zeiteinheit bis ins Kleinste ebenso wie die Äonen, die längsten Zeitspannen. Er bewirkt alles nach dem Ratschluss Seines Willens im Kleinen und im Großen (Eph.1:11).

  »Wie ein Schlaf werden sie« (Vers 5). Die Toten sind nicht (Ps.39:14), sie haben keine Seele, also kein Bewusstsein, bildlich ausgedrückt: sie schlafen, wie unser Herr Jesus Christus in Bezug auf das gestorbene Töchterlein des Jairus sagte. Erst als Er rief: »Mädchen, erwache!«, kehrte ihr Geist zurück und lebte sie wieder (Luk.8:52-55; siehe auch Dan.12:13; Hiob 3:13; Mat.9:24).

  Da Tote nicht wissen, wie viel Zeit vergeht, ja überhaupt nichts wissen (»Abraham weiß nicht von uns«; Jes.63:16), ist ihnen der Tag ihres Todes bei ihrer Auferweckung wie der gestrige Tag. Siehe auch den Aufsatz »Zwischen Tod und Auferstehung« auf www.biblischelehre.de.

  Der Mensch ist wie Gras (Verse 5 und 6), selbstverständlich nur im Hinblick auf die Vergänglichkeit. Mehrmals betont die Heilige Schrift dies (Jes.40:6,7; Ps.103:15,16; Jak.1:9-11). Petrus schreibt: »Liebt einander inbrünstig aus wahrhaftigem Herzen, da ihr nicht aus vergänglicher Aussaat wiedergezeugt seid, sondern aus unvergänglicher, (nämlich) durch das lebendige und bleibende Wort Gottes. Deswegen (heißt es): Alles Fleisch ist Gras, und die Blume fällt ab. Das Wort des Herrn aber bleibt für den Äon« (1.Pet.1:22-25).

 

7 Denn wir vergingen in Deinem Zorn,

und in Deiner Zorneshitze wurden wir rastlos.

8 Du setztest Dir unsere Vergehungen vor,

unsere verheimlichten (Taten) in das Licht Deines Angesichts.

9 Denn all unsere Tage wenden sich weg in Deinem überwallenden (Ingrimm).

Wir vervollständigen unsere Tage wie ein Gemurmel.

10 Die Tage unserer Jahre: sie (währen) siebzig Jahre,

und wenn in Kräften, achtzig Jahre

– und ihr (Vorwärts-)Drängen ist Mühsal und Ichhaftes –,

denn Er schert rasch ab, und (schon sind) wir entflogen.

 

  Alles, was wir Tag für Tag treiben, ist Mühsal und oft vergeblich, weil es egoistisch war.

  Rasch vergehen und entfliegen die Tage der Menschen wegen des Zorns Gottes über ihre Sünden. Aufgrund des Ungehorsams Adams sind alle Menschen als Sünder eingesetzt (Röm.5:19) und wohnt die Sünde in ihrem Fleisch (Röm.7:17), sodass es für alle Menschen zur Verurteilung kommt (Röm.5:18).

  Was uns heute betrifft, die wir in Christus Jesus begnadet und gesegnet sind, haben wir allen Segen im Geist, aber unser Körper ist – nach Gottes Vorsatz für die gegenwärtige heilsgeschichtliche Verwaltung (Eph.3:2), in der wir in Schwachheit dienen (2.Kor.12:9,19) – sterbend (Röm.8:10,11).

 

11 Wer erkennt die Stärke Deines Zorns,

und wie ist es, Dich zu fürchten, ja Deinen überwallenden (Ingrimm)?

12 So lehre uns erkennen, unsere Tage (zählend) einzuteilen (recht zu bestellen),

sodass wir ein weisheitsvolles Herz erlangen.

13 Wende (Dich wieder) um (zu uns), Jewe!

Bis wann?

Und sei umgestimmt über Deinen Dienern.

14 Sättige uns am Morgen mit Deiner Huld,

und wir wollen jubeln und uns freuen in all unseren Tagen.

15 Erfreue uns gemäß den Tagen, die Du uns gedemütigt hast,

gemäß den Jahren, die wir Böses gesehen haben.

16 Dass doch Deinen Dienern Dein Wirken erscheine

und Deine Pracht über ihren Söhnen.

17 Und der Beistand meines Herrn, unseres Elohim, sei über uns,

und bereite die Taten unserer Hände über uns,

ja, die Taten unserer Hände bereite uns.

 

  Während der vierzigjährigen Wanderung durch die Wildnis Sinai kam der Zorn Jewes mehrmals über das Volk Israel. Aber Er wandte Sich ihnen stets wieder zu.

  Wenn Mose fragt: »Bis wann?« (Vers 13), dann wusste er bereits um zukünftige lange Zeiten der Knechtschaft seines Volkes, wie er es in 5.Mose 28:15-68 prophezeit.

  Leider musste Mose auch sagen: »Aber nicht gab Jewe euch ein Herz, um zu erkennen, und Augen, um zu sehen, und Ohren, um zu hören; und so ist es bis auf den heutigen Tag« (5.Mose 29:3). Darum ist sein Gebet um die Erkenntnis, die Tage recht zu bestellen, und um ein weisheitsvolles Herz (Vers 12) überaus nötig. Die Zahl unserer Tage ist übrigens genau bestimmt (Hiob 14:5). Bei der Wiederkunft Jesu Christi zu Israel werden sie ein neues Herz und einen neuen Geist bekommen (Hes.11:19; 36:26).

  »Erfreue uns … gemäß den Jahren, die wir Böses gesehen haben« (Vers 15). 430 Jahre lang waren sie Demütigungen ausgesetzt, wie geschrieben steht: »Und (die Zeit des) Wohnsitzes der Söhne Israels (und ihrer Väter), die (im Land Kanaan und im Land) Ägypten wohnten, (betrug) 430 Jahre« (2.Mose 12:40; Gal.3:17); gerechnet ab Abrahams Auszug aus Haran im Jahr 1890 v. Chr. bis zum Auszug Israels aus Ägypten im Jahr 1460 v. Chr.

  Gott vergilt alles gerecht und sehr genau. Mose betete darum, dass Jewe ihnen entsprechend der Dauer ihrer Bedrängnis eine ebenso lange Zeit der Freude geben möge. Jewe wird ihnen sogar zweifach vergelten. Nach Jesaia 61:7 wird ihnen das Doppelte anstatt ihrer Schande zuteilwerden. »Doppeltes erstatte Ich dir« (Sach.9:12). Und mehr noch: Israel wird in die Sabbatruhe des Königreichs der beiden kommenden Äonen eingehen.

  Das Wirken Jewes besteht insbesondere in Seiner Rettung, die über Seinen Dienern, also den Gläubigen, erscheinen wird samt all Seiner Pracht (Vers 16). Eines Tages wird es in Bezug auf Zion heißen: »Erstehe, sei erleuchtet, denn dein Licht kam (Jesus ist das Licht; Joh.1:9), und die Herrlichkeit Jewes ging über dir auf« (Jes.60:1).

  »Bereite uns die Taten unserer Hände« (Vers 17). Ja, dies wissen die Gläubigen, dass nämlich alles, was recht getan ist, ein Geschenk Gottes ist. Israel wird dies noch erkennen und dann bekennen: »Alle unsere Taten wirktest Du uns« (Jes.26:12). Frucht ist nur durch Jesus Christus (Phil.1:11). »Wir sind Gottes Werk, erschaffen in Christus Jesus für gute Werke, die Gott vorherbereitet, damit wir in ihnen wandeln« (Eph.2:10).

  »Gott ist es, der beides in euch bewirkt: das Wollen wie auch das Wirken nach Seinem Wohlgefallen« (Phil.2:13). Nichts ist aus uns – alles ist Gnade!

 

Psalm 91

 

1 Wer im Bergungsort des Höchsten wohnt,

nächtigt im Schatten (im Schutz) des Schaddaj (des Allgenugsamen).

2 Ich spreche zu Jewe: Meine Bergung und meine Jagdburg, mein Elohim!

3 Denn Er, Er überschattet (beschützt) dich

vor dem Klappnetz des Schlingenlegers,

vor der Plage (unheilbringender) Süchte.

4 Mit Seiner Schwinge umgibt Er dich,

und unter Seinen Flügeln birgst du dich.

Langschild und Einbringliches sind Seine Wahrheit.

5 Nicht fürchtest du das Ängstigende der Nacht,

den bei Tage fliegenden Pfeil,

6 die Plage, die in der Dunkelheit einhergeht,

die Pest, die am Mittag wegrafft.

7 Tausend fallen an deiner Seite

und (eine) Myriadenschaft (zehntausend) zu deiner Rechten,

(aber) zu dir (kommt) es nicht heran.

8 Nur mit deinen Augen erblickst du es,

und du siehst (nur), was den Frevlern vergolten wird.

9 Denn Du, Jewe, bist meine Bergung!

Den Höchsten setztest du dir zu deiner Heimstatt.

 

  Der Schaddaj (Vers 1) ist der El (der alles zu Sich Hinführende), der zu Abraham sagte: »Ich bin El, der Allgenugsame« (hebr. AL SchDJ, punktiert EL SchaDaJ) (1.Mose 17:1). Das Wort ist von SchaD, der (Mutter-)Brust abzuleiten, an der der Säugling die volle Genüge findet und aller Bedarf gestillt wird.

  Wunderbar sind die gewaltigen Verheißungen dieses Psalms für die, die sich in Jewe bergen, die Gläubigen und Treuen Israels; sie werden diese Königreichskräfte erfahren wie auch schließlich das ganze wiedergezeugte Volk Israel im kommenden Königreich Gottes.

  Und wir heute, die wir im Glauben wandeln und nicht im Schauen (2.Kor.5:7) und in Schwachheit einhergehen (1.Kor.1:27; 2.Kor.12:9,10), sind voller Zuversicht, weil wir wissen, dass Gott Liebe ist (1.Joh.4:8), Er der allein weise ist (Röm.16:27), voller Erbarmen, und alles nach dem Ratschluss Seines Willens bewirkt (Eph.1:11). In Seinem weisen Liebesratschluss und Allesbewirken sind wir geborgen.

  In Vers vier ist von der Wahrheit Jewes die Rede. Schutz und Segen sind Seine Wahrheit, das heißt es ist unumstößliche Wahrheit, dass Er die Seinen schützt und segnet, ihnen mithin alle Treue erweist. Der Begriff Wahrheit (heb. AMT, punktiert ÄMäT) ist mit denen für Treue (heb. AMUN, punktiert EMUN) und Amen (heb. AMN, punktiert AMeN) engstens verwandt. Auf Jewe ist Verlass; was Er sagt, ist Wahrheit, ja Er Selbst ist die Wahrheit.

 

10 Nicht widerfährt dir Böses,

und Plage naht nicht deinem Zelt,

11 denn Seine Beauftragten (Boten, Engel) entbietet Er zu dir,

um dich zu behüten auf all deinen Wegen.

12 Auf den Händen tragen sie dich,

dass du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.

13 Auf Löwe und Python trittst du,

du zertrittst Junglöwe und Ungeheuer. –

14 Denn Mir strebt er zu, und so (mache) Ich ihn entrinnen.

Ich mache ihn überragend, denn er kennt Meinen Namen.

15 Er ruft Mich an, und Ich antworte ihm.

In der Bedrängnis bin Ich bei ihm.

Ich befreie ihn und verherrliche ihn.

16 Mit Länge an Tagen sättige Ich ihn,

und Ich lasse ihn Meine Rettung sehen.

 

  Wie herrlich wird es im Königreich des Messias sein! Einige durften schon einen Vorgeschmack davon bekommen, wie zum Beispiel Mose, dem ein Beauftragter Jewes auf dem Weg durch den Sinai voranging (2.Mose 33:2), und Petrus, den ein Bote aus dem Gefängnis befreite (Ap.12:7-11). Beauftragter, hebr. MLAK, punktiert MaLAKh, leitet sich von »Auftrag«, hebr. MLAKE, punktiert MöLaKhaH, ab; griechisch aggelos (gesprochen: angelos), Bote; vgl. Evangelium, griech. euaggelion, Wohl-Botschaft. »Sind sie nicht alle ein Amt versehende Geister, zum Dienst ausgeschickt um derer willen, denen künftig die Rettung zugelost werden soll? (Heb.1:14).

  Zu den Versen elf und zwölf lesen wir in Matthäus 4:5-7: »Dann nahm der Satan Ihn mit sich in die heilige Stadt, stellte Ihn auf den Flügel der Weihestätte und sagte zu Ihm: Wenn Du Gottes Sohn bist, so wirf Dich hinab! Denn es ist geschrieben: Seinen Boten wird Er deinethalben gebieten, und auf ihren Händen werden sie Dich aufheben, damit Du Deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. – Jesus entgegnete ihm: Wiederum steht geschrieben (5.Mose 6:10): Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.«

  Satan irrte sich insofern, als diese Verheißung nicht für Jesu Wandel in Niedrigkeit gilt und schon gar nicht für mutwilliges Tun. Unser Herr Jesus Christus wusste, dass der Herrlichkeit Leiden vorangehen müssen.

  Nachdem der Satan Jesus verlassen hatte, dienten Boten Gottes dem Herrn (Mat.4:11).

  Im Garten Getsemane wies Jesus den Petrus zurecht: »Meinst du, dass Ich Meinem Vater nicht zusprechen könnte, und Er würde Mir jetzt mehr als zwölf Legionen Boten bereitstellen? Wie nun sollten denn die Schriften erfüllt werden, dass es so geschehen muss?« (Mat.26:53,54).

  Israel wird Löwen und Schlangen zertreten (Vers 13), alle weltlichen und satanischen Mächte. So wie die zwölf Jünger es einst taten, wie unser Herr sagte: »Siehe, Ich habe euch Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über die gesamte Macht des Feindes, und keinesfalls wird euch irgendetwas schaden« (Luk.10:19).

  Diese Vollmacht haben wir heute nicht – die letzten Wunder geschahen auf der Insel Melite, als Paulus die Otter ins Feuer abschüttelte (Ap.28:4) –, aber wir wissen: »Der Gott des Friedens aber wird in Schnelligkeit den Satan unter euren Füßen zertreten« (Röm.16:20).

  Die Verse 14 bis 16 stellen eine Bekräftigung der Heilszusage in einer direkten Rede Jewes dar. Die Verheißung gilt jenen, die Seinen Namen kennen (Vers 14), das heißt mit Ihm Selbst vertraut sind.

 

Psalm 92

(Ein) Psalm. (Ein) Lied zum Tag des Sabbats.

2 Gut ist es, Jewe zu danken

und zu psalmen Deinem Namen, (Du) Höchster,

3 zu berichten am Morgen von Deiner Huld

und von Deiner Treue in der Nacht

4 auf dem Zehnsaiten(-instrument) und auf der Laute,

mit dem Klang der Harfe,

5 denn Du erfreust mich, Jewe, mit Deinem Wirken,

infolge der Taten Deiner Hände juble ich.

  Der Sabbat war nicht nur ein Ruhetag, sondern ein Tag der gemeinsamen Anbetung, »eine heilige Herausgerufene (Versammlung)« (3.Mose 23:3).

  Danken, Anbetung und Lobpreis (Vers 2) erquicken den Menschen. Auch uns wird zugesprochen, dies immer wieder zu tun: »Werdet mit Geist erfüllt, sodass ihr zueinander in Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern sprecht und dem Herrn in euren Herzen singt und zum Saitenspiel lobsingt, für alles dem Gott und Vater im Namen unseres Herrn Jesus Christus allezeit dankend« (Eph.5:19.20).

  Der Jubel des Psalmisten (Vers 5) gründet sich auf die Taten und die Erkenntnis der Treue Gottes. Der Beter weiß um das den Gehorsamen zum Besten dienende Wirken Jewes (vgl. Röm.8:28). So freut er sich im Herrn.

 

6 Wie groß sind Deine Taten, Jewe,

überaus tief sind Deine Gedanken.

7 Ein dummer Mann erkennt es nicht,

und ein Narr versteht dies nicht.

8 Zwar knospten die Frevler wie Kraut

und erblühten alle Wirker des Ichhaften,

(aber es dient) zu ihrem Vertilgtwerden bis (zur weiteren Zeit) des Bezeugens.

9 Du aber bist erhöht für äonisch, Jewe!

10 Denn siehe, Deine Feinde, Jewe,

denn siehe, Deine Feinde verlieren sich (schwinden dahin),

alle Wirker des Ichhaften zerstreuen sich.

11 Aber Du erhöhst mein Horn (meine Macht) wie das eines Urochsen,

ich bin mit üppigem Öl erfüllt.

12 Und mein Auge blickt herab auf im Harnisch gegen mich (stehende Feinde),

gegen Aufständische, gegen mich (stehende) Boshafte;

meine Ohren hören sie.

 

  Die Frevler werden umkommen und in den zukünftigen Äonen des Bezeugens Gottes nicht leben. Die Frommen aber werden erhöht werden, ja das gesamte auserwählte Volk Israel wird über alle Nationen herrschen und – mit Öl, das bedeutet: in festlichem Licht mit heiligem Geist, erfüllt – alle Völker zu Jüngern Jesu machen (Mat.28:19).

  Dass die Frevler umkommen, ist fester Bestandteil der Gerechtigkeit unter der Tora. Heute freuen wir uns darüber, dass Jesus Christus für alle, also auch zugunsten der Ungläubigen, starb und auch sie gerettet und lebendig gemacht werden (Röm.5:18,19; 1.Kor.15:22; 1.Tim.4:10).

 

13 Der Gerechte knospt wie die Palme,

wie eine Zeder auf dem Libanon wächst er.

14 Die im Hause Jewes Gepflanzten

knospen in den Vorhöfen unseres Elohim.

15 Sie gedeihen noch, wenn sie ergraut sind,

strotzend (von Kraft) und üppig sind sie,

16 um zu berichten, dass Jewe gerade (aufrichtig) ist,

mein Fels,

und nichts Arges ist in Ihm.

 

  Die Gerechten aus Israel dürfen voller Vorfreude auf das Königreich sein. Sie glauben an Jesus Christus und haben somit das äonische Leben (Joh.3:16). Kraftvoll und prächtig werden sie sein. Wer in Jesus wurzelt, ist fruchtbar im Dienst für Ihn bis ins hohe Alter, und von ihren Leibern werden Ströme lebendigen Wassers fließen (Joh.7:38).

  Jesus ist der Felsen, der ihnen und denen sie dienen Leben spendet (1.Kor.10:4; 2.Mose 17:5,56). Jewe, der Fels. »Der Fels – makellos ist Sein Wirken, denn all Seine Wege sind Zurechtbringung, ein El der Treue und ohne Arg, gerecht und gerade (aufrichtig und geradlinig) ist Er« (5.Mose 32:4).

 

Psalm 93

 

1 Jewe regiert!

Mit Hoheit bekleidete Er Sich.

Jewe bekleidete Sich, mit Stärke gürtete Er Sich.

Auch das Wohnland wird bereitet,

nimmer gleitet es.

2 Bereitet ist Dein Thron vom Dann an.

Vom Äon an bist Du.

3 Jewe, Ströme erhoben, Ströme erhoben ihre Stimme,

erheben werden Ströme ihre zermalmenden (Wogen).

4 Mehr als die Stimmen vieler Wasser,

adeliger, mehr als die Brecher des Meeres,

ist Jewe adelig in der Höhe.

5 Deine Zeugnisse sind überaus treu,

Heiligkeit ist die Lieblichkeit Deines Hauses, Jewe,

für die Länge der Tage.

 

  Der Psalmist frohlockt über die souveräne Regentschaft Jewes.

  Jewe regiert! Er ist der König, nicht nur Israels, sondern der König der Könige und der Herr der Herren (Off.19:16). Kraft, Hoheit und Herrlichkeit sind Sein, adelig ist Er, mehr als jeder und alles andere.

  Er wird auch das Wohnland für das Königreich bereiten (Vers 1), zumal während der Zornesgerichte die Berge erniedrigt und sie wie auch die Inseln von ihrem Platz fortbewegt werden (Off.6:14; 16:20; Jes.34:4). Der Berg Zion wird der höchste sein (Jes.2:2).

  Die Festigkeit des Wohnlands und des Königreichs einschließlich seiner inneren geheiligten Ordnung gründet sich auf das Wirken Jewes; schließlich trägt Jesus Christus das All durch Sein machtvolles Wort (Heb.1:3).

  Jesu Thron wird vom Dann an bereitet sein (Vers 2), das heißt von einem bestimmten Zeitpunkt an, und zwar Seiner Wiederkunft und der Aufrichtung Seines Königreichs. »Wenn … der Sohn des Menschen in Seiner Herrlichkeit kommt und alle heiligen Boten mit Ihm, dann wird Er auf dem Thron Seiner Herrlichkeit sitzen« (Mat.25:31).

  »Vom Äon an bist Du« (Vers 2), und nicht nur vom Äon an, denn Er ist ja nicht erschaffen worden, sondern Er schuf die Äonen (Heb.1:2).

  Mit den Wassern (Vers 4) müssen nicht Völker gemeint sein, wie in anderen Zusammenhängen; hier geht es schlicht darum zu sagen, dass Jewe erhabener als die Naturgewalten ist.

  »Deine Zeugnisse sind überaus treu« (Vers 5). Jewe Elohim hat Sich vielfach bezeugt: durch die Schöpfung, in der Geschichte der Menschheit, besonders Israels, durch gute Gaben, besonders aber durch Jesus Christus und durch Sein Wort (Röm.1:20; Mat.5:45; Ps.112:9). Auch was Er durch Sein Wort für die Zukunft bezeugt, ist wahr und zuverlässig. Getreu ist Er, Er wird es auch tun.

  Jewes Zeugnisse oder Bezeugungen sind zugleich zeugend, also fruchtbringend, wie denn auch das Wort lebendig und wirksam ist (Heb.4:12).

  Und so bitten wir in Erwartung des Königs und Seines Reiches für Israel: »Dein Königreich komme!« (Mat.6:10). Amen!

 

Psalm 94 - 98

 

Psalm 94

 

1 El der Rächungen, Jewe,

El der Rächungen, erstrahle!

2 Erhebe Dich, Richter des Erdlands,

erstatte den Stolzen Vergeltung.

3 Bis wann noch, Jewe, werden die Frevler,

bis wann noch werden die Frevler froh sein?

4 Es sprudeln, reden vorlaut,

es besprechen sich alle Wirker des Ichhaften.

5 Dein Volk, Jewe, zermalmen sie,

und Dein Losteil demütigen sie.

6 Die Witwe und den Fremdling bringen sie um,

und die Waisen ermorden sie.

 

  Die Propheten kündigten das Gericht Gottes an, unser Herr Jesus Christus sprach davon, zum Beispiel in Matthäus 24 und 25, und das Buch der Enthüllung Jesu Christi (Offenbarung) beschreibt es umfassend.

  Wann aber wird jener Tag – der siebzigste Jahrsiebener (Dan.9:24) – sein? Nach unserer, der Gemeinde, die Christi Körper ist (Eph.1:22,23), Verwandlung (1.Kor.15:51) und Entrückung (1.Thess.4:17).

  Dann wird Jewe erstrahlen (Vers 1), worunter man Sein Enthülltwerden und Erscheinen verstehen darf, wie im Buch der Enthüllung dargestellt, um die Ungläubigen dem gerechten Urteil zuzuführen.

  Übrigens nannte auch Abraham Jewe den Richter des gesamten Erdlands (1.Mose 18:25).

  Zum Begriff der »Rächungen« sei erwähnt, was der Apostel Paulus schreibt: »Die mit allen Menschen Frieden halten, rächen sich selbst nicht, Geliebte; sondern gebt dem Zorn (Gottes) Raum; denn es steht geschrieben: Mein ist die Rache, Ich werde vergelten (5.Mose 32:35), so spricht der Herr« (Röm.12:18,19). Gottes Rache ist Ausdruck Seiner Gerechtigkeit, ist gerechte Vergeltung und hat den Zweck, zurechtzubringen.

 

7 Und sie sprachen: Je sieht es nicht,

und nicht beachtet es der Elohim Jakobs.

8 Verstehet (doch), ihr Verdummenden unter dem Volk

und ihr Narren, wann werdet ihr klug?

9 Der das Ohr gepflanzt hat, sollte Er nicht hören?

Ob der das Auge Formende nicht erblickt?

10 Der die Nationen züchtigt, sollte Er nicht Recht erweisen,

Er, der den Menschen Erkenntnis lehrt?

11 Jewe erkennt die Gedanken des Menschen, dass sie Dunst sind.

 

  Welch eine Torheit! Wie dumm doch die Menschen sind – bis Jewe ihnen Erkenntnis lehrt.

  Flüchtig wie Dunst, so gut wie nichtig sind die Gedanken der Menschen. Der Apostel Paulus zitiert Vers elf wie folgt: »Der Herr kennt die Schlussfolgerungen der Weisen, dass sie nichtig sind« (1.Kor.3:20).

  Jewe erkennt ihre Gedanken, ebenso wie Jesus sie »alle kannte und von keinem ein Zeugnis über den Menschen brauchte, denn Ihm war Selbst bekannt, was im Menschen war« (Joh.2:25).

 

12 Glückselig ist der mächtige (Mann), den Du züchtigst, Je,

und aus Deiner Zielanweisung (Tora) belehrst,

13 um ihm Muße zu geben, weg von den bösen Tagen,

bis dem Frevler die (Grube) des Verderbens gegraben wird.

14 Denn nicht lässt Jewe Sein Volk fahren,

und Sein Losteil verlässt Er nicht,

15 denn zur Gerechtigkeit hin führt die Zurechtbringung,

und ihr folgen alle geraden Herzens.

 

  Wenn uns eine Züchtigung widerfährt, bedürfen wir des Zuspruchs, dass sie eine Erziehungsmaßnahme Jewes ist (Vers 12). »Mein Sohn, achte die Zucht des Herrn nicht gering und ermatte nicht, wenn du von Ihm überführt wirst. Denn wen der Herr liebt, den züchtigt Er und geißelt jeden Sohn, den Er als den Seinen annimmt« (Heb.12:5,6).

  Die mit Vers 13 verheißene Muße wird das in die Wildnis Juda geflohene gläubige Israel demnächst für 1260 Tage haben, weg vom Antichristus, dem wilden Tier (Off.12:6,14; Jes.26:20; Mat.24:16).

  Auf keinen Fall wird Jewe Sein Volk fahren lassen (Vers 14), und zwar um Seines Namens willen (1.Sam.12:22) (damit niemand meine, dass Er schwach sei oder nicht die Wahrheit gesagt habe). Auch der Apostel Paulus schreibt: »Gott verstößt Sein Volk nicht, das Er zuvor erkannte« und: »Wenn ihre jetzige Verwerfung der Welt Versöhnung ist, was wird ihre Wiederannahme sein, wenn nicht Leben aus den Toten?« (Röm.11:2,15; siehe auch Vers 26).

 

16 Wer ersteht für mich bei (der Anwesenheit von) Boshaften?

Wer stellt sich für mich auf bei (der Anwesenheit von) Wirkern des Ichhaften?

17 Wenn nicht Jewe mir zur Hilfe wäre,

wie bald wäre meine Seele verstillt.

18 Wenn ich spreche: Mein Fuß gleitet!,

so labt mich Deine Huld, Jewe.

19 Bei meinen vielen (hin und her) brennenden (Gedanken, Sorgen) in meinem Innern

erquicken Deine Tröstungen meine Seele.

 

  Beistand und Hilfe erfahren Gläubige durchaus von Geschwistern, vollends aber von Jewe. So kann Paulus schreiben: »Gesegnet sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater des Mitleids und Gott allen Zuspruchs, der uns in all unserer Drangsal zuspricht, damit wir auch anderen in all ihrer Drangsal zusprechen können durch den Zuspruch, mit dem uns selbst von Gott zugesprochen wird« (2.Kor.1:3,4).

 

20 Sollte mit Dir der Thron der (unheilvollen) Süchte verbündet sein,

der Mühsal schafft, dem Gesetz zuwider?

21 Sie (verschwören sich) sich ritzend gegen die Seele des Gerechten

und bezichtigen unschuldiges Blut des Frevels.

22 Aber Jewe wurde mir zur überragenden (Festung)

und mein Elohim zum Felsen meiner Bergung.

23 Und Er wendete ihr Ichhaftes auf sie zurück,

und in ihrer Bosheit bezähmt Er sie;

es bezähmt sie Jewe, unser Elohim.

 

  Die menschlichen Süchte nach Geld und Macht und Genuss sind nicht mit Jewe verbündet; im Gegenteil, Jewe wendet das Üble auf die Übeltäter zurück – die Frevler verfangen sich in ihren eigenen Vergehungen (Spr.5:22) – und bewahrt die Seinen wie in einer überragenden, uneinnehmbaren Burg.

  In dieser Erwartung kann der Fromme ausharren.

 

Psalm 95

 

1 Gehet (herzu), wir wollen Jewe zujubeln,

wir wollen jauchzen dem Fels unserer Errettung.

2 Wir wollen Seinem Angesicht in Dank zuvorkommen,

mit Psalmen jauchzen wir Ihm.

3 Denn ein großer El ist Jewe

und ein großer Regent über alle Elohim.

4 In dessen Hand sind die Tiefen des Erdlands,

und die Spitzen der Berge sind Sein,

5 dem das Meer zu eigen, und Er, Er machte es,

und das Trockene, Seine Hand formte es.

6 Kommt, wir wollen uns (huldigend) niederwerfen und uns beugen,

wollen knien angesichts Jewes, der uns gemacht hat.

7 a Denn Er ist unser Elohim,

und wir sind das Volk Seiner Weide

und das Kleinvieh Seiner Hand.

 

  Der erste Teil dieses Psalms ist eine jubelnde Huldigung, der zweite eine ernste Ermahnung; wer diese überhört, wird nicht in die dem Volk bestimmte Sabbatruhe eingehen (Heb.3:7-4:11) und keinen Grund zum Jubeln haben.

  Wir stimmen in dieses Loblied ein und loben und preisen und verherrlichen den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus zusammen mit dem zukünftig wiedergezeugten Israel, das alsbald Jesus angenommen und die Rettung erfahren haben wird. Gerade nach ihrer gewaltigen Errettung aus der Zeit des Zornesgerichts Gottes und der Drangsale unter dem Antichristus werden sie mit bebendem Herzen vor Jesus niederfallen.

  Jesus ist der edle Hirte (Vers 7 a), der Seine Seele für Seine Schafe dahingegeben hatte (Joh.10:11). Dieses Sein Wort gilt ihnen: »Meine Schafe hören auf Meine Stimme. Ich kenne sie, und sie folgen Mir. Ich gebe ihnen äonisches Leben, und sie werden bis hinein in den Äon keinesfalls umkommen; auch wird sie niemand aus Meiner Hand reißen« (Joh.10:27,28).

  Den Titel »Elohim« (Vers 3) (Verfüger, Unterordner, alles Garantierender) mögen alle tragen, die über andere bestimmen. Jewe aber ist der El, der über allen ist, der Eine und Einzige, dem alles zu eigen und zu dem hin alles ist. Wie auch in 1.Korinther 8:4-6 zu lesen: »Es gibt keinen anderen Gott (El) außer dem Einen. Denn wenn es zwar auch sogenannte Götter (Elohim) gibt (sei es im Himmel oder auf Erden, ebenso wie da viele Götter und viele Herren sind), so ist jedoch für uns nur einer Gott, der Vater, aus dem das All ist (und wir sind zu Ihm hingewandt), und nur Einer Herr, Jesus Christus, durch den das All geworden ist (und wir sind es durch Ihn).«

  Mit den Worten: »… der uns gemacht hat« (Vers 6) dürfte nicht der Einzelne, sondern die auserwählte Nation gemeint sein. Die Nation Israel besteht dann übrigens aus allen für sie Auserwählten (Mat.22:14; 24:22,31; Joh.13:18; 15:16,19).

 

7 b Den (heutigen) Tag, wenn ihr Seine Stimme hört,

8 verhärtet eure Herzen nicht wie zu Meriba,

wie am Tag der Erprobung in der Wildnis,

9 wo Mich eure Väter erprobten, Mich prüften,

wiewohl sie Mein Wirken gesehen hatten.

10 Vierzig Jahre ekelte es Mich vor dieser Generation,

und Ich sprach: Ein Volk irregehenden Herzens sind sie;

und sie, nicht erkannten sie Meine Wege.

11 Da schwor Ich in Meinem Zorn:

Wenn sie zu Meiner Ruhestatt kommen –!

 

  Diese Verse werden in Hebräer 3:7-11 wie folgt zitiert: »Darum ist es, wie der Geist, der heilige, sagt: Heute, wenn ihr Seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht, wie einst in der Verbitterung am Tag der Versuchung in der Wildnis, wo Mich eure Väter mit einer Prüfung versuchten, wiewohl sie Meine Werke vierzig Jahre lang gewahrten. Darum ekelte es Mich vor dieser Generation, und Ich sagte. Stets irren sie mit dem Herzen, sie haben Meine Wege nicht erkannt. Wie Ich in meinem Zorn geschworen habe: Wenn sie in Mein Feiern eingehen werden –.«

  Diese Verse bilden die Grundlage für die ausführliche und eindringliche Ermahnung in Hebräer 3:12 bis 4:11, einander an jedem neuen Tag zuzusprechen, sich nicht zu verhärten, sondern zu glauben und sich zu befleißigen, in das Feiern einzugehen.

  Hebräer 4:7 schreibt diesen Psalm dem König David zu. Einst rief er also seine Zeitgenossen durch dieses Loblied auf, ihre Widerspenstigkeit abzulegen, zu hören und zu glauben. Seine Worte werden dies wieder tun, besonders in der Endzeit.

  Unser Herr Jesus Christus, Jehoschua, ihr Messias, wird die harten Herzen der Juden im letzten Jahrsiebener aufbrechen; unter dem starken Druck der Drangsale werden sie Jesus suchen. Mögen sie Ihm glauben – nur dann werden sie in die Sabbatruhe des Königreichs eingehen. Jenen damals in der Wildnis hat das Evangelium nicht genützt, weil es bei ihnen nicht mit dem Glauben vermengt war; (Heb.4:2). Denen schwor Jewe: »Wenn sie zu Meiner Ruhestatt kommen –!« Dies ist eine Schwurformel, deren zweiter Teil nicht ausgesprochen wird; sie bedeutet, dass sie nicht in die Ruhe eingehen werden (Heb.3:18). Der Schwur wird in Hebräer 4:3+5 wiederholt.

  Die zugrunde liegenden Ereignisse fanden in Refidim statt, als sie kein Wasser zu trinken hatten, deshalb gegen Mose murrten sowie mit ihm haderten und Jewe erprobten, indem sie sprachen: »Ist Jewe in unserer Mitte oder nicht?« (2.Mose 17:1-7). Damals schlug Mose Wasser aus dem Felsen (vgl. 1.Kor.10:4). Mose nannte den Ort sodann: Massa und Meriba, übersetzt Erprobung und Haderei. (Siehe auch 4.Mose 11:4; 14:22,23; 20:1-13; Ps.106:14).

  Lassen auch wir uns ermahnen, und zwar durch 1.Korinther 10:9-13: »Auch lasst uns den Herrn nicht auf die Probe stellen, so wie Ihn einige von ihnen auf die Probe stellten und dann von den Schlangen umgebracht wurden (4.Mose 21:5,6). Murret auch nicht, gleichwie einige von ihnen murrten und dann vom Vertilger umgebracht wurden (4.Mose 14:2,37). Dies alles widerfuhr jenen vorbildlicherweise und wurde uns zur Ermahnung geschrieben, zu denen die Abschlüsse der Äonen gelangt sind. Wer daher zu stehen meint, sehe zu, dass er nicht falle. Keine Anfechtung hat euch ergriffen als nur menschliche. Und Gott ist getreu, der euch nicht über das hinaus anfechten lassen wird, wozu ihr befähigt seid, sondern zusammen mit der Anfechtung wird Er auch den Ausgang schaffen, sodass ihr sie überstehen könnt.«

 

Psalm 96

 

1 Singet und spielet Jewe ein neues Lied,

singet und spielet Jewe, alle des Erdlands!

2 Singet und spielet Jewe, segnet Seinen Namen,

kündet von Tag zu Tag Seine Rettung!

3 Erzählt unter den Nationen Seine Herrlichkeit,

unter allen Völkern Seine Wunder!

4 Denn groß ist Jewe und überaus zu loben,

gefürchtet ist Er über alle Elohim.

5 Denn alle Elohim der Völker sind Abgötter,

aber Jewe machte die Himmel.

6 Erhabenheit und Pracht sind vor Seinem Angesicht,

Stärke und Zierde in Seinem Heiligtum.

 

  Dieses Loblied findet sich fast gleichlautend in den Versen 23 bis 33 des in 1.Chronik 16:7-36 verzeichneten Dankpsalms des Königs David anlässlich der Überführung der Bundeslade nach Jerusalem und ihrer Aufstellung im Zelt des Zeugnisses im Jahr 1017 v. Chr.

  Ein neues Lied – und gerade dieses prophetische – kann nur die Antwort auf eine neue Gnadentat Jewes an Israel sein, und zwar der Errettung und geistlichen Erneuerung des Volkes sowie der Aufrichtung des Königreichs.

  Die Begnadeten, Geretteten und Gesegneten loben und preisen Jewe und singen und spielen Ihm. Wovon ihr Herz voll ist, davon geht ihnen der Mund über (Mat.12:34), sodass sie ihren König Jesus weit hinaus unter allen Nationen verkünden und sie alle zu Seinen Jüngern machen (Mat.28:19).

  Da Jesus König über das gesamte Erdland ist, werden alle Menschen all der Nationen aufgefordert, Ihm zu lobsingen. Gottes Wege der gerechten und zurechtbringenden Gerichte rufen in den Herzen der Menschen Lobpreis und Anbetung hervor, zumal erwiesen ist, dass alle Götter der Nationen Abgötter sind, Götzen, Nichtse. Wenn alle Völker die herrliche Errettung Israels durch Elohim sehen (Jes.52:10), wie lieblich werden dann auf den Bergen die Füße der Künder sein, die von Frieden, Gutem und Rettung hören lassen und zu Zion sprechen: Dein Elohim ist König! (Jes.52:7).

 

7 Zollt Jewe, ihr Sippen der Völker,

zollt Jewe Herrlichkeit und Stärke.

8 Zollt Jewe die Herrlichkeit Seines Namens,

tragt eine Gabe und kommt zu Seinen Vorhöfen.

9 Werft euch Jewe (huldigend) hin im Schmuck der Heiligkeit.

Bebet aufgrund Seines Angesichts, alle des Erdlands.

 

  In der Befolgung dieses Aufrufs Israels an alle Nationen und in Unterordnung unter das heilige Volk finden die Völker zur rechten Gottesverehrung. Und es wird geschehen: »Vom Aufgang der Sonne (das heißt vom Osten) bis zu ihrem Niedergang (das heißt bis zum Westen) ist Mein Name groß unter den Nationen, spricht Jewe der Heere« (Mal.1:11).

 

10 Sprecht unter den Nationen: Jewe ist König!

Auch das Wohnland wird bereitet, nimmer gleitet es.

Er waltet zurechtbringend über die Völker durch begradigende (Anordnungen).

11 Die Himmel freuen sich, und das Erdland frohlockt,

das Meer donnert in seiner Fülle.

12 Das Feld wird froh und alles, was darauf ist;

dann jubeln alle Bäume des Waldes

13 angesichts Jewes, denn Er kommt, denn Er kommt, das Erdland zurechtzubringen.

Er bringt das Wohnland in Gerechtigkeit zurecht und die Völker in Seiner Treue.

 

  Jesus Christus wird im tausendjährigen Königreich die Völker zurechtbringen (auch ihre Beziehungen untereinander; Jes.2:4), und sie werden Ihn anbeten. Bei der Bereitung des Wohnlands, das nicht mehr gleiten wird, ist auch an dessen sittlichen Grundfesten zu denken. Die Himmelsbewohner werden sich freuen. Die Felder und Wälder, ja die ganze Natur atmet auf. Es ist Schluss mit den Umweltschäden. Die Berge und Hügel werden in Jubel ausbrechen und die Bäume in die Hände klatschen (Jes.55:12). Die Schöpfung wird nicht mehr seufzen und ächzen (Röm.8:22). Gerechtigkeit und Frieden herrschen zum Segen von Mensch und Tier.

  Denn Jesus ist König, Jesus regiert!

 

Psalm 97

 

1 Jewe ist König!

So frohlockt das Erdland, freuen sich viele Küsten.

2 Gewölk und Wetterdunkel sind rings um Ihn;

Gerechtigkeit und Zurechtbringung sind Seines Thrones Basis.

3 Feuer geht Ihm angesichts einher

und entflammt ringsum die Ihn Bedrängenden.

4 Seine Blitze erleuchten das Wohnland,

das Erdland sieht es und erbebt.

5 Berge zerfließen wie Wachs angesichts Jewes,

angesichts des Herrn all des Erdlands.

6 Die Himmel tun Seine Gerechtigkeit kund,

und all die Völker sehen Seine Herrlichkeit.

7 Beschämt werden alle Götzendiener,

die mit ihren Abgöttern prahlen.

Alle Elohim werfen sich Ihm (huldigend) hin.

 

  Die Nationen werden sowohl die richtende wie auch die auferbauende Gerechtigkeit Jesu erfahren.

  Blitze und Feuer begleiten Seine zweite Ankunft bei Seiner »Enthüllung vom Himmel her mit den Boten Seiner Kraft in einer Feuerflamme, um denen Rache zu erzeigen, die nicht mit Gott vertraut sind und nicht dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus gehorchen, die sich als gerechte Vergeltung äonischen Ruin zuziehen werden von dem Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit Seiner Stärke« (2.Thess.1:7-9).

  Und dann wird Er, Jehoschua, der Messias, der König Israels, regieren zum Segen und zur Freude aller. Und die Erde wird voll der Erkenntnis Jewes sein (Jes.11:9).

  Die Küstenländer und ihre Schiffe warten darauf, die Söhne Israels in ihr Losteil zu bringen (Jes.60:9).

  Alle Elohim werden den Herrn Jesus anbeten (Vers 7), und zwar alle, die sich zu den Mächtigen zählen, seien es Menschen oder Boten (Engel). Hebräer 1:6 bezieht Psalm 97:7 auf Boten: »Von der Zeit, wenn Er (Gott) den Erstgeborenen wieder in die Wohnerde einführt, sagt Er: Anbeten sollen vor Ihm alle Boten Gottes.«

  Sogar der leblose Götze Dagon der Philister fiel einst vor der Bundeslade zu Boden (1.Sam.5:3).

 

8 Zion hört es und freut sich,

und die Töchter Judas frohlocken um Deiner Rechterweise willen, Jewe.

9 Denn Du, Jewe, bist der Höchste über all das Erdland,

überaus erhöht bist Du über alle Elohim.

10 Jewe Liebende, hasset das Böse!

Er hütet die Seelen Seiner Huldiger,

vor der Hand der Frevler beschützt Er sie.

11 Licht ist dem Gerechten gesät

und denen geraden Herzens Freude.

12 Freuet euch, (ihr) Gerechten, in Jewe,

und danket, Seiner Heiligkeit gedenkend.

 

  Israel hat den Höchsten erkannt und liebt Ihn aufgrund Seines gerechten Wirkens im Licht Seines Angesichts und Seines Wortes; mithin ist es voller Freude und Dankbarkeit. Mit einem neuen Geist und einem neuen Herzen werden sie Jewe loben und preisen, Seine Ordnungen nicht mehr übertreten und Seinen Namen niemals mehr entheiligen (Hes.11:19,20; 20:39; 36:26,27; 37:5,6,14,24; 43:7).

  Sie werden sich hüten, Böses zu tun (Vers 10). Paulus schreibt uns: »Haltet euch fern von allem, was böse aussieht« (1.Thess.5:22; Spr.8:13; Röm.12:9). Wer den Herrn Jesus liebt, hat gar kein Interesse mehr an Bösem.

  Da dem Gerechten Licht gesät ist (Vers 11) – es kommt von Jesus, dem Licht der Menschen (Joh.1:4) –, ist auch sein Wandel in der Heiligkeit und Geradlinigkeit wie das Erglänzen des Lichts (Spr.4:18). Was gesät ist, wird auch wachsen und Frucht bringen. »Die Frucht des Lichts besteht in aller Gutheit, Gerechtigkeit und Wahrheit« (Eph.5:9). Lobpreis, Dank und Verherrlichung sei dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus dafür!

 

Psalm 98

(Ein) Psalm

 

1 Singet und spielet Jewe ein neues Lied,

denn Er tat Wunder!

Seine Rechte und der Arm Seines Heiligen (oder: Sein heiliger Arm) brachte Ihm die Rettung (erbrachten Ihm den rettenden Sieg).

2 Jewe lässt Seine Rettung erkennen,

den Augen der Nationen enthüllte Er Seine Rechtfertigung.

3 Er gedachte Seiner Huld und Seiner Treue zum Haus Israel.

Alle Ränder des Erdlands sahen die Rettung durch unseren Elohim.

 

  Israel ist gerettet! Alles wird neu! Daher singt Israel seinem Retter ein neues Lied.

  Bei dem »Arm Seines Heiligen« darf an die Kraft Seines Sohnes gedacht werden, der das Heer des Antichristus, des wilden Tieres, besiegte (Off.19:11-21).

  Alle Nationen werden das wunderbare Wirken Gottes und Seine Gerechtigkeit erkennen, wie es auch aus dem Lied des Mose und des Lämmleins hervorgeht: »Groß und erstaunlich sind Deine Werke, Herr, Gott, Allgewaltiger, gerecht und wahrhaft sind Deine Wege, Du König der Äonen! Wer sollte Dich nicht fürchten, o Herr, und nicht verherrlichen Deinen Namen? Denn Du allein bist huldreich. Alle Nationen werden eintreffen und vor Deinen Augen anbeten, da Deine gerechten (Wege) offenbart wurden« (Off.15:3,4).

 

4 Jauchzet Jewe, alle des Erdlands,

brecht (in Frohlocken) aus und jubelt und psalmet!

5 Psalmet Jewe mit der Harfe,

mit der Harfe und dem Schall von Lobliedern.

6 Mit Trompeten und dem Schall des Schophars

jauchzet angesichts des Regenten Jewe!

7 Es donnere das Meer und seine Fülle,

das Wohnland und die darin wohnen.

8 Ströme werden in die Hände klatschen

und die Berge allesamt jubeln

9 angesichts Jewes,

denn Er kommt, dem Erdland Recht zu erweisen.

Er bringt das Wohnland in Gerechtigkeit zurecht

und die Völker in begradigenden (Anordnungen).

 

  Der Jubel und der Lobpreis werden kein Ende nehmen. Jesus Christus wird in Gerechtigkeit richten (richten ist eine Funktion des Regierens), wie auch Paulus es auf dem Areopag in Athen sagte: »Gott hat einen Tag angesetzt, an dem Er künftig die Wohnerde in Gerechtigkeit durch den Mann richten wird, den Er ausersehen hat, so den Glauben allen darbietend, indem Er Ihn von den Toten auferstehen ließ« (Ap.17:31).

  Die Veränderungen umfassen die gesamte Schöpfung. »Auch die Schöpfung selbst wird befreit werden von der Sklaverei der Vergänglichkeit zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes« (Röm.8:21).

  Der Schophar (Vers 6) ist das Widderhorn, das zu besonderen Anlässen geblasen wird.

 

 

Psalm 99 - 103

 

Psalm 99

 

1 Jewe regiert! Es beben die Völker.

Er thront (zwischen) den Cherubim. Das Erdland weicht zurück.

2 Jewe ist groß in Zion,

und hoch (erhaben) ist Er, ja Er über alle Völker.

3 Sie bekennen Deinen Namen,

groß und gefürchtet, heilig ist er.

4 Und die Stärke des Regenten liebt Zurechtbringung.

Du, Du bereitest begradigende (Anordnungen).

Zurechtbringung und Rechtfertigung in Jakob, Du, Du tatest es.

5 Erhöhet Jewe, unseren Elohim,

und werft euch (huldigend) hin zum Schemel Seiner Füße!

Heilig ist Er.

 

  Vernehmen wir hierzu einen Gleichklang aus dem Buch der Enthüllung Jesu Christi: »Vom Thron ging eine Stimme aus und rief: Lobet unseren Gott, alle Seine Sklaven und die Ihn fürchten, die Kleinen und die Großen! – Dann hörte ich – es war wie das Geräusch einer großen Schar, wie das Rauschen vieler Wasser und wie starkes Donnergetön, als sie riefen: Halleluja! Nun herrscht der Herr, unser Gott, der Allgewaltige« (Off.19:5,6).

  Die Cherubim (übersetzt: Wie-Viele-Seiende) sind die höchstrangigsten Geister am Thron Gottes; sie repräsentieren eine Vielzahl von Geschöpfen (Hes.1:10; Off.4:5-8). Angesichts der Herrlichkeit des Thrones und der Majestät Jesu Christi, Jehoschuas des Messias, erzittern die Völker und weicht die gesamte Schöpfung in Ehrerbietung zurück. – Eine Darstellung der Cherubim findet sich auf der Bundeslade (2.Mose 25:18-22).

  Zion ist der heilige Berg, den Jewe erwählt hat (Ps.78:68). Der Begriff wurde ursprünglich nur für die von David eroberte Jebusiterstadt gebraucht, dann aber auf den Tempelbezirk und ganz Jerusalem ausgedehnt.

  Alle Völker werden den Namen Jesu bekennen (Vers 3). Dem Bekennen geht das Erkennen voraus. Erkennen bedeutet sich mit etwas eins machen. Die Nationen erkennen und bekennen, dass »in keinem anderen (als in Jesus) die Rettung ist; denn es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel, der unter Menschen gegeben worden ist, in welchem wir gerettet werden müssen« (Ap.4:12).

 

6 Mose und Aaron inmitten Seiner Priester und Samuel inmitten derer, die Seinen Namen anrufen – sie riefen zu Jewe, und Er, Er antwortete ihnen.

7 In der Wolkensäule redete Er zu ihnen;

sie hüteten Seine Zeugnisse und das Gesetz, das Er ihnen gab.

8 Jewe, unser Elohim, Du, Du antwortetest ihnen.

Du wurdest ihnen der El, der sie trug,

aber (auch) der, der ihre Taten rächte.

9 Erhöhet Jewe, unseren Elohim,

und werft euch (huldigend) hin zum Berg Seines Heiligtums,

denn heilig ist Jewe, unser Elohim.

 

  Jewe war der El, der Mose, Aaron und Samuel trug. Jesus trägt gar das All durch Sein machtvolles Wort (Heb.1:3). Er wird Israel mithin auch fernerhin tragen.

  Mose und Aaron hatten Jewes Herrlichkeit und Seine Worte und Antworten in der Wolke wahrgenommen (2.Mose 16:10,11; 33:9; 4.Mose 17:7); somit wird Jesus auch dem wiedergeborenen Volk antworten, ja Er Selbst ist die Antwort, die ihnen alles geben und sie voll ausrüsten wird für ihren Dienst an den Nationen in den beiden kommenden Äonen.

  Die Verfehlung des Mose war – Aaron war daran beteiligt –, den Felsen mit dem Stab Aarons zweimal zu schlagen statt zu ihm zu reden, dass er Wasser gebe. Der Felsen, Jesus Christus, war aber nur einmal zu schlagen (1.Kor.10:4; 2.Mose 17:6); danach gibt Er das Wasser des Lebens dem, der Ihn anruft (Joh.7:37). Die Rache Jewes, die schmerzliche Korrektur und Zurechtbringung der beiden Männer, bestand darin, dass sie nicht in das verheißene Land eintreten durften (4.Mose 20:11,12). Dies sei dem wiedergeborenen Volk Israel zur Ermahnung gesagt.

  Heilig ist Jewe! Wir Gläubigen in Christus Jesus sind von Ihm geheiligt worden und somit ebenfalls heilig. Möge diese Tatsache unseren Wandel und Dienst prägen, wie denn auch der Apostel Paulus für uns betete: »Euch aber lasse der Herr zunehmen und überfließen in der Liebe zueinander und zu allen, gleichwie auch wir sie euch gegenüber erweisen, um eure Herzen zu festigen, damit sie vor unserem Gott und Vater untadelig in Heiligkeit seien in der Anwesenheit unseres Herrn Jesus mit all Seinen Heiligen« (1.Thess.3:12,13).

 

Psalm 100

(Ein) Psalm. Zum Dank

 

1 Jauchzet Jewe, alle des Erdlands!

2 Dienet Jewe in Freude,

kommt vor Sein Angesicht in Jubel!

3 Erkennet, dass Jewe, dass Er Elohim ist.

Er machte uns – und nicht wir –,

Sein Volk und das Kleinvieh Seiner Weide.

4 Kommt in Seine Tore in Dank,

in Seine Vorhöfe mit Lobpreis!

Danket Ihm, segnet Seinen Namen!

5 Denn gut ist Jewe,

Seine Huld (währt) für äonisch

und Seine Treue von Generation zu Generation.

 

  Erkennet, dass Jewe der Elohim ist! Von der Wiederkunft Jesu zu Israel und der Aufrichtung des Königreichs an ist für jedermann erkennbar, dass Er der Elohim ist, der vom Vater bevollmächtigte Gott, das heißt Regent, Verfüger, Unterordner, der Israel auserwählte und zu dem machte, was es nun ist.

  Auch die Gesandtschaften der Nationen werden zu den Toren und Vorhöfen des Tempels kommen (Jes.2:2,3; 66:23). Allesamt werden sie Jesus zujubeln, denn Er bringt Gerechtigkeit, Frieden und Wohlstand für alle. Mögen sie aber auch Seine dem allen zugrunde liegende Liebe und Sein Erbarmen erkennen. Mirjam, die Mutter Jesu, sprach einst: »Heilig ist Sein Name, und Seine Barmherzigkeit wird von Generation zu Generation denen zuteil, die Ihn fürchten« (Luk.1:50).

  Mit Psalm 100 endet die kleine Gruppe der Psalmen 95 bis 100, die man von ihrem inhaltlichen Schwerpunkt her als Thronbesteigungspsalmen bezeichnen kann.

 

Psalm 101

Von David. (Ein) Psalm

 

1 Von Huld und Recht will ich singen und spielen,

Dir, Jewe, will ich psalmen.

2 Ich will klug werden auf dem Weg des Makellosen.

Wann kommst Du zu mir?

Ich wandle in der Vollendung meines Herzens in meinem Haus.

3 Nicht will ich eine niederträchtige Sache vor meine Augen setzen.

Ich hasse das Tun der Abweichenden, nicht hängt es mir an.

4 Verkehrte Herzen kehren sich von mir ab.

Böses erkenne ich nicht (das heißt: mit Bösem werde ich nicht eins).

5 Der mir im Verborgenen seinen Gefährten verleumdet,

den werde ich bezähmen.

Der hochmütige Augen und ein aufgeblähtes Herz hat,

den kann ich nicht (ertragen).

6 Meine Augen sind auf die Treuen des Erdlands (gerichtet),

sie bei mir wohnen zu lassen.

Der auf dem Weg des Makellosen Wandelnde,

er, er dient mir.

7 Ein Betrug Verübender soll nicht in meinem Haus wohnen,

ein Falschheit Redender ist nicht bereitet, vor meine Augen (zu treten).

8 Jeden Morgen bezähme ich alle Frevler des Erdlands,

um abschneiden (austilgen) zu lassen aus der Stadt Jewes alle, die Ichhaftes wirken.

 

  Huld und Recht (Vers 1) sind die Grundfesten jeden Regierens. Es war der Wille des Königs David, in jeder Weise, privat und dienstlich, in vollendeter Redlichkeit zu handeln und mit den Bösen keine Gemeinschaft zu haben. »Ein klein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig« (1.Kor.5:6).

  Mit seiner Frage an Jewe: »Wann kommst Du zu mir?« (Vers 2) drückt David aus, dass er nicht aus sich selbst gerecht zu regieren vermag, sondern nur in der Gemeinschaft mit Jewe. Zwar war der Geist Jewes auf ihm (1.Sam.16:13), aber erst die Anwesenheit Jesu im kommenden Äon wird ihn in Vollkommenheit wirken lassen.

  Im tausendjährigen Königreich Jesu Christi hat kein Übeltäter, ja kein Egoist ein Lebensrecht. In der heiligen Nation können solche Menschen nicht geduldet werden. Jesus sagte in Bezug auf jene: »Ich habe euch niemals gekannt. Weichet von Mir, die ihr gesetzlos handelt« (Mat.7:23). Auch vom letzten Äon heißt es, dass in das neue Jerusalem »niemals irgendetwas Gemeines hineinkommen soll, auch keiner, der Gräuel verübt und zur Lüge hält, sondern nur die, die in der Rolle des Lebens des Lämmleins geschrieben stehen« (Off.21:27).

  David wird Regent sein unter dem Regenten Jesus (Hes.37:24; 43:7).

  Jeden Morgen saß David zu Gericht (Vers 8; vgl. Jer.21:12). Dies wird er im Königreich wieder tun. Alle Frevler werden getötet werden. Sollte ein hundertjähriger Jüngling sterben müssen, dann war er ein Sünder gewesen (Jes.65:20). Und wenn man aus der Stadt Jerusalem hinaustritt zum Tal Hinnom hin, wird man in der Gehenna die Leichen derer sehen, die Jesu Gebote übertraten. »Und sie werden zur Abschreckung für alles Fleisch« (Jes.66:24). »Kein Friede, spricht Jewe, ist den Frevlern« (Jes.48:22; siehe auch Ps.75:11; 92:10; Spr.20:26).

 

Psalm 102

 

1 (Ein) Gebet des Gedemütigten, so er denn schwach geworden ist

und angesichts Jewes sein Ansinnen ausschüttet.

2 Jewe, höre mein Gebet,

und mein Ruf um Rettung komme zu Dir!

3 Verbirg Dein Angesicht nicht vor mir am Tag meiner Bedrängnis.

Recke Dein Ohr zu mir.

An dem Tag, da ich rufe, antworte mir schnell.

4 Denn meine Tage entschwinden wie Rauch,

und meine Gebeine sind wie Glut entzündet.

5 Mein Herz wurde geschlagen und trocknet aus wie Kraut,

denn ich vergaß, mein Brot zu essen.

6 Aufgrund des Tönens meines Seufzens

klebt mein Gebein an meinem Fleisch.

7 Ich gleiche dem Speier (eine Vogelart) in der Wildnis,

ich bin wie ein Kauz in verwüsteten (Stätten).

8 Ich wachte,

aber ich wurde wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.

9 Den ganzen Tag schmähen mich meine Feinde,

die gegen mich Rasenden schwören gegen mich.

10 Denn Asche esse ich wie Brot,

und meinen Trank vermische ich im Weinen (mit Tränen)

11 angesichts Deines Drohens und Deines Grimms,

denn Du erhobst mich und verwarfst mich.

12 Meine Tage (dehnen sich) wie ein langer Schatten,

und ich, wie Kraut trockne ich aus.

 

  Die körperlichen und seelischen Leiden und Nöte des Gedemütigten werden uns sehr anschaulich nahegebracht.

  Am Gebein klebendes Fleisch (Vers 6) besagt, dass er sich nur noch mühsam bewegen konnte. Die Asche (Vers 10) hatte der Beter zum Zeichen der Trauer zwar auf dem Haupt, dürfte aber dann, wenn er dann etwas aß (Vers 5), auf sein Brot gerieselt sein oder es zumindest gedanklich überschattet haben. Schatten werden am Abend lang, wenn der Tag zur Neige geht (Vers 12). Gehen nun die Tage des Gedemütigten zur Neige, dann steht sein Tod bald bevor.

  Bei alledem weiß der Beter, dass Jewe in Seinem Grimm ihn in diese Situation hineingebracht hat und nur dieser ihn auch retten kann. Darum wendet er sich an Ihn und tut damit das einzig Richtige. Gott ist der alles Bewirkende (Eph.1:11), wie es auch in 1.Korinther 10:13 zum Ausdruck kommt: »Keine Anfechtung hat euch ergriffen als nur menschliche. Und Gott ist getreu, der euch nicht über das hinaus anfechten lassen wird, wozu ihr befähigt seid, sondern zusammen mit der Anfechtung wir Er auch den Ausgang schaffen, sodass ihr sie überstehen könnt.«

 

13 Du aber, Jewe, für äonisch thronst Du,

und das Deiner Gedenken (bleibt) für Generation und Generation.

14 Du, Du wirst aufstehen, Dich Zions erbarmen,

denn es ist die Zeit, ihr Gnade zu (erweisen),

denn es kommt die bezeugte (Zeit).

15 Denn Deine Diener (nehmen sich) wohlwollend ihrer Steine (an),

und ihrem Staub (ihrem Schutt) (erweisen) sie Gnade.

16 Und fürchten werden die Nationen den Namen Jewes

und alle Regenten des Erdlands Deine Herrlichkeit.

17 So denn Jewe Zion (wieder) erbaut hat,

wird Er in Seiner Herrlichkeit gesehen.

18 Er wendet Sich dem Gebet des Entblößten zu,

und nicht verachtet Er ihr (der Regenten des Erdlands) Gebet.

19 Dies sei geschrieben für die spätere Generation,
wenn ein (wieder-)erschaffenes Volk Je lobt.

20 Denn Er späht von der Höhe Seiner heiligen (Stätte),

Jewe, von den Himmeln her blickt Er zum Erdland,

21 um das Stöhnen der Gebundenen zu hören,

um zu öffnen (die Fesseln) der todgeweihten Söhne,

22 damit erzählt werde vom Namen Jewes in Zion

und Sein Lob in Jerusalem,

23 wenn die Völker und die Staaten zusammengeschart werden,

um Jewe zu dienen.

 

  »Du aber, Jewe …« Jewe in Seiner Unvergänglichkeit, Kraft und Macht ist ganz anders als der Mensch in seiner Vergänglichkeit und Schwachheit. Und wenn die Zeit gekommen ist, dass Er Sich über Zion erbarmt, dann werden die Menschen an Seiner Herrlichkeit teilhaben und Ihn preisen.

  Die in Vers 14 angesprochene bezeugte Zeit ist die bestimmte, festgesetzte Zeit, die in der Heiligen Schrift viele Male bezeugt ist, nämlich die des Endes der Drangsale und des darauf folgenden Königreichs Gottes.

  Dann wird alles Fleisch die Herrlichkeit Jewes sehen (Jes.40:5), und alle Völker werden Ihm dienen (Vers 23). »Dann bauen Söhne der Ausländer deine Mauern, und ihre Regenten dienen dir« (Jes.60:10). »In jener Zeit nennt man Jerusalem »Thron Jewes«, und zu ihr hin werden all die Nationen ausgerichtet, zum Namen Jewes hin« (Jer.3:17).

 

24 Er demütigte auf dem Weg meine Kraft,

kürzte meine Tage.

25 Ich spreche: Mein El, nimm mich nicht hinweg in der Mitte meiner Tage.

Von Generation zu Generation (währen) Deine Jahre.

26 Für Angesichter gründetest Du das Erdland,

und die Himmel sind Deiner Hände Tat.

27 Sie, sie gehen verloren, Du aber, Du (bleibst be-)stehen.

Und sie alle nützen sich ab wie ein Gewand,

wie Kleidung wechselst Du sie, und sie wechseln (ihr Aussehen).

28 Du aber bist derselbe,

und Deine Jahre gehen nie zu Ende.

29 Die Söhne Deiner Diener werden (vor Deinem Angesicht) wohnen,

und ihr Same wird vor Deinem Angesicht bereitet.

 

  Jewe Elohim gründete das Erdland für Angesichter (Vers 26), womit die der Menschen gemeint sein können, sehr wahrscheinlich aber die der Geschöpfe, vor deren Angesichtern die Gründung erfolgte, nämlich der Geister. Damals jubelten die Bewohner der Morgensterne und jauchzten alle Söhne Elohims (Hiob 38:4-7).

  Die Verse 26 bis 28 werden in Hebräer 1:10-12 wie folgt zitiert: »Du hast in den Anfängen (oder: gemäß den am Anfang Stehenden), Herr, die Erde gegründet, und die Himmel sind Deiner Hände Werk. Sie werden umkommen, Du aber bestehst fort; sie alle werden wie ein Kleid veralten, wie eine Umhüllung wirst Du sie aufrollen, wie ein Kleid werden sie verwandelt werden. Du aber bist derselbe. Deine Jahre werden nicht ausbleiben.«

  »Sie, sie gehen verloren« (Vers 27), und zwar die Himmel und das Erdland, wie auch unser Herr Jesus Christus sagte: »Der Himmel und die Erde werden vergehen, aber meine Worte werden keinesfalls vergehen« (Mat.24:35) und der Apostel Johannes es sah: »Dann gewahrte ich einen großen, weißen Thron und den, der darauf saß; vor dessen Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es fand sich keine Stätte mehr für sie« (Off.20:11; siehe auch 2.Pet.3:10; Jes.34:4; 51:6).

  Aber »Jesus Christus, gestern und heute, ist derselbe auch für die Äonen« (Heb.13:8).

  So ist sich der Beter aufgrund der Unwandelbarkeit Jewes gewiss, dass die Gläubigen und Treuen gerettet und für die Äonen leben werden, während die Nichtauserwählten noch tot sind. ja, wer den Namen Jewes liebt, wird in Zion wohnen (Ps.69:37).

 

Psalm 103

Von David

 

1 Segne, meine Seele, Jewe,

und all mein Inneres den Namen Seines Heiligen (oder: Seinen heiligen Namen).

2 Segne, meine Seele, Jewe,

und vergiss nicht all Seine (wohltuenden) Vergeltungen.

3 Der all deine Vergehungen verzeiht

und all deine Krankheiten heilt,

4 der dein Leben aus der (Grube des) Verderbens erlöst,

der dich mit Huld und Erbarmungen krönt,

5 der mit Gutem sättigt deinen Schmuck (dein Reifealter),

dass sich wie bei einem Geier deine Jugend erneuert.

 

  Dieses Loblied wird von vielen als das Hohelied der Barmherzigkeit Gottes bezeichnet (wenn auch wir heute nach dem dem Paulus enthüllten Evangelium der Unbeschnittenheit (Gal.1:12; 2:7) um der vielen Liebe Gottes willen, mit der Er uns liebt, den ganzen Reichtum des Erbarmens erfahren haben; Eph.2:4).

  Was bedeutet segnen? Das hebräisch Wort dafür lautet dem für knien fast gleich. Es geht mithin um anbetende Anerkennung. Unter dem griechischen Wort für segnen, eulogeõ, wörtlich: wohl-worten, sind Worte zur Mehrung der Herrlichkeit zu verstehen.

  Die Seele ist das Bewusstsein. Mit ganzem Bewusstsein, mit ganzem Herzen und dem ganzen Denken segnet David Jewe, seinen Elohim.

  Der Name Seines Heiligen (Vers 1) ist der Seines Sohnes Jesus. Man könnte auch »Seinen heiligen Namen« oder: »den Namen Seiner Heiligkeit« schreiben. Es darf aber auch eine Person darin gesehen werden.

  »Der all deine Vergehungen verzeiht« (Vers 3). Welch ein umfassender Segen für Israel! Wir dagegen, die Gemeinde, die Christi Körper ist (Eph.1:22,23), sind von Glaubensanfang an ein für allemal gerechtfertigt, für gerecht erklärt, gerecht. An Schuld ist seitdem nicht mehr zu denken.

  »…und all deine Krankheiten heilt« (Vers 3). So erfuhr Israel es, als Jesus unter ihnen weilte, und so wird es auch im Königreich wieder sein. Infolge der Striemen Jesu wird Israel geheilt und gesund sein (Jes.53:5). Uns heute, die wir in der dem Paulus gegebenen heilsgeschichtlichen Verwaltung der überströmenden Gnade leben (Eph.3:2), wird gesagt: Dir genügt Meine Gnade, denn Meine Kraft wird in (deiner) Schwachheit auf das Vollmaß gebracht (2.Kor.12:9). Dann aber, am Tag Christi, bei Seiner Anwesenheit für uns in der Luft, werden unsere Seele und der Körper tadellos und der Geist unversehrt sein (2.Thess.5:23).

  Aus der »Grube des Verderbens« werden wir übrigens früher als David auferweckt werden (Vers 4), nämlich vor der siebenjährigen Endzeit, vor den Zornesgerichten Gottes (Röm.5:9; 1.Thess.1:10; 5:9). Die entschlafenen Gläubigen Israels werden erst 75 Tage nach der Wiederkunft Jesu, ihres Messias, auferweckt werden (1335 Tage nach der Mitte des letzten Jahrsiebeners; Dan.12:12,13).

  Mit »Huld und Erbarmungen« (Vers 4) sind wir zwar noch nicht körperlich gekrönt, wie Israel es im Königreich erfahren wird – noch haben wir Unvergänglichkeit und Herrlichkeit nicht angehzogen –, aber wir sind heute schon »mit jedem geistlichen Segen (den es überhaupt gibt) inmitten der Überhimmlischen  (Regionen und Geschöpfe) in Christus gesegnet« (Eph.1:3).

  »Der deine Jugend erneuert« (Vers 5). Dies ist eine Verheißung für das Königreich. »Wenn der Hirtenfürst offenbart wird, werdet ihr den unverwelklichen Kranz der Herrlichkeit davontragen« (1.Pet.5:4). Voller Kraft werden sie sein und nicht ermüden und nicht matt werden (Jes.40:31). Und wenn sich derzeit unsere Jugend auch nicht erneuert, sondern unser äußerer Mensch verdirbt, so wird doch unser innerer Mensch Tag für Tag erneuert (2.Kor.4:16).

 

6 Jewe wirkt Rechtfertigungen

und Rechterweise für alle Erpressten.

7 Er ließ Mose Seine Wege erkennen,

die Söhne Israels Seine Taten.

8 Erbarmend und gnädig ist Jewe,

langsam zum Zorn und groß an Huld.

9 Nicht für Dauer hadert Er,

und nicht für äonisch trägt Er (Schuld) nach.

10 Er tut uns nicht gemäß unseren Verfehlungen,

und nicht gemäß unseren Vergehungen vergilt Er uns.

11 Denn wie die Himmel hochgewölbt sind über dem Erdland,

so mächtig ist Seine Huld über denen, die Ihn fürchten.

12 (So) fern wie der Sonnenaufgang vom Westen ist,

(so weit) entfernte Er unsere Übertretungen von uns.

13 Wie sich ein Vater über (seine) Söhne erbarmt,

so erbarmt Sich Jewe über die, die Ihn fürchten.

 

  Mose fand Gnade in den Augen Jewes, sodass ihm seine entschiedene Bitte um die Erkenntnis Jewes und Seiner Wege (Vers 7) erfüllt wurde (2.Mose 33:13,17).

  Die Schilderung des Wesens Gottes ab Vers acht ist den Worten Jewes an Mose teilweise nachgebildet, die Er sprach, als Seine Herrlichkeit vor dem Angesicht des Mose vorüberzog: »Jewe, Jewe, El, mitleidsvoll und gnädig, langsam zum Zorn, groß an Huld und Treue, der Seine Huld bewahrt an Tausenden, Verwerflichkeit, Übertretung und Sünde trägt« (2.Mose 34:6,7).

  Jewe hadert nicht für immer mit Seinem Volk und trägt ihnen ihre Schuld nicht für äonisch nach (Vers 9). So steht es auch in Jesaia 57:16 geschrieben.

  Gottes Gedanken sind erhabener als die der Menschen und Seine Wege höher, ebenso wie der Himmel höher als die Erde ist. Dem Vers elf entsprechend ist in Jesaia 55:9 zu lesen: »Denn wie die Himmel hochgewölbt sind über dem Erdland, also sind hochgewölbt Meine Wege mehr als eure Wege und Meine Gedanken mehr als eure Gedanken.«

  Viele Male bezeugt die Schrift, dass Jewe Seinem Volk die Übertretungen der Tora, das heißt der Zielanweisung, vergibt (Vers 12), zum Beispiel in Jesaia 38:17; 44:22; Micha 7:18.

  Jewe ist voller Erbarmen (Vers 13). Er sagt zu Israel: »Für einen kleinen Augenblick verließ Ich dich, aber in großen Erbarmungen sammle Ich dich. In aufschäumendem Grimm verbarg Ich Mein Angesicht einen Augenblick vor dir, aber in äonischer Huld erbarme Ich Mich deiner, spricht Jewe, dein Erlöser« (Jes.54:7,8). Mirjam, die Mutter Jesu, bestätigte dies: »Heilig ist Sein Name, und Seine Barmherzigkeit wird von Generation zu Generation denen zuteil, die Ihn fürchten« (Luk.1:50).

  »… die Ihn fürchten« (Vers 13). Die Ihn Fürchtenden erfahren die Huld Jewes und Sein Erbarmen. Dies sagt das Evangelium der Beschneidung (Gal.2:7), das Glaubensgut Israels. Auch wir sind gehalten, unseren Gott und Vater zu fürchten, jedoch nicht, um Erbarmen zu erlangen und gerettet zu werden, sondern zur Vollendung unserer Heiligkeit (2.Kor.7:1). Wir sind allein durch Glauben und damit allein in der Gnade gerechtfertigt und gerettet und bleiben es auch (Eph.1:13; Röm.8:30), selbst wenn wir fleischgemäß wandeln, Gott mithin nicht fürchten (Röm.8:13; 1.Kor.3:15).

 

14 Denn Er, Er erkennt unser Gebilde,

gedenkt, dass wir Staub sind.

15 (Selbst der) Mannhafte – wie Gras sind seine Tage,

wie die Blüte des Gefilds, so erblüht er.

16 So denn der Wind über sie dahingeht,

so ist sie nicht mehr da,

und ihre Stätte kennt sie nicht mehr.

17 Aber die Huld Jewes (währt) vom Äon an bis zum Äon über die, die Ihn fürchten,

und Seine Rechtfertigung bis zu den Söhnen der Söhne,

18 denen, die Seinen Bund hüten

und Seiner Vorschriften gedenken, um sie zu tun.

 

  Aus Erdreich vom Ackerboden besteht der Mensch (1.Mose 2:7). Selbst der starke Mann – wie Gras sind seine Tage. Jesaia 40:6,7 aufgreifend schreibt der Apostel Jakobus: »Es rühme sich aber der niedrig gestellte Bruder seiner Erhöhung, der reiche aber seiner Niedrigkeit, weil auch er wie die Blume des Grases vergehen wird. Denn die Sonne geht zusammen mit dem Glutwind auf und lässt das Gras verdorren; da fallen seine Blumen ab, und die Anmut ihres Angesichts geht unter; so wird auch der Reiche auf seinen Wegen verwelken« (Jak.1:9-11).

  Die aber, die Jewe fürchten (Vers 17), das heißt nach Vers 18 Seinen Bund sorgfältig bewahren und entsprechend Seinen Vorschriften leben, diejenigen erfahren die Gnade und Huld Jewes, und zwar vom Äon an, also schon in dem gegenwärtigen bösen Äon, der nach der Sintflut begann, und bis hinein in den Äon des Königreichs, ja für die beiden kommenden Äonen, den des tausendjährigen Reichs und den der neuen Erde.

 

19 Jewe bereitete Seinen Thron in den Himmeln,

und Sein Königtum herrscht über allem.

20 Segnet Jewe, (ihr,) Seine Boten,

(ihr) Mächtigen der Kraft, Täter Seines Wortes,

damit man auf die Stimme Seines Wortes höre.

21 Segnet Jewe, all Seine Heere,

(ihr,) Seine Diener, Täter Seines Wohlwollens!

22 Segnet Jewe, all Seine Taten,

an allen Orten Seiner Herrschaft!

Segne, meine Seele, Jewe!

 

  Nun wird auch der Himmel aufgerufen, Jewe zu segnen, das heißt die dort wohnenden Geistwesen, darunter Seine Boten (Seine Engel), die überaus mächtige und kraftvolle Geister sind. Sie haben das Amt, den Menschen Botschaften zu bringen (allerdings nicht in der gegenwärtigen heilsgeschichtlichen Verwaltung/Verfahrensordnung, in der das Wort Gottes vervollständigt ist (Kol.1:25) und die Boten und deren Fürsten durch uns die mannigfaltige Weisheit Gottes erlernen; Eph.3:10). »Sind sie nicht alle ein Amt versehende Geister, zum Dienst ausgeschickt um derer willen, denen künftig die Rettung zugelost werden soll?« (Heb.1:14). Das hebräische Wort lautet MLAKh, punktiert MaLAKh, und bedeutet »Beauftragter«.

  Sechsmal lesen wir in diesem Loblied den Aufruf »Segne!« oder »Segnet!« Jewe für Seine Eigenschaften zu segnen geht dem Danken für Seine Taten voraus und steht höher als die Bitte.

  O dass auch in unseren Gebeten das Segnen, der Lobpreis und die Verherrlichung Gottes Selbst die vornehmste Stelle einnehme! Denken wir dabei an den Apostel Paulus, der da betete: »Gesegnet sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns mit jedem geistlichen Segnen inmitten der Überhimmlischen in Christus segnet, so wie Er uns in Ihm vor dem Niederwurf der Welt auserwählt hat, damit wir Heilige und Makellose vor Seinem Angesicht seien» (Eph.1:3,4) und: »Gesegnet sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater des Mitleids und Gott allen Zuspruchs, der uns in all unserer Drangsal zuspricht, damit wir auch anderen in all ihrer Drangsal zusprechen können durch den Zuspruch, mit dem uns selbst von Gott zugesprochen wird« (2.Kor.1:3,4; vgl. 1.Pet.1:3).

 

 

Psalm 104 - 105

 

Psalm 104

 

1 Segne, meine Seele, Jewe!

Jewe, mein Elohim, Du bist überaus groß,

mit Majestät und Pracht hast Du Dich bekleidet.

2 Du, der Sich mit Licht umhüllt wie mit einem Tuch,

der die Himmel ausstreckt wie einen Teppich,

3 der die Balken Seiner Obergemächer in (ihren) Wassern (setzt),

der Wolkendickicht zu Seinem Gefährt macht,

der auf den Flügeln des Windes wandelt,

4 der Winde (auch: Geister) zu Seinen Boten macht,

flammendes Feuer zu Seinen Dienern.

 

  Den Aufruf an die eigene Seele (die Seele ist das Bewusstsein), Jewe zu segnen, haben wir in Psalm 103 unter dem Aspekt des Erbarmens Jewes betrachtet. Psalm 104 nun fordert angesichts der Erhabenheit und Macht Jewes über Seine Schöpfung dazu auf.

  Da beide Psalmen mit den Worten »Segne, meine Seele, Jewe!« beginnen und der eine sich dem anderen fast nahtlos anschließt, darf angenommen werden, dass auch Psalm 104 von David stammt.

  Die Gliederung des Psalms 104 orientiert sich an den sechs Schöpfungstagen:

Tag            1. Mose 1                     Thema                                            Psalm 104

eins            3 - 5                              Licht                                                         2 a

zwei           6 - 8                              Himmel und Wasser                                         2 b - 4

drei            9, 10                             Land und Wasser

                                                        geschieden                                                         5 - 9

drei            11 - 13                         Pflanzen und Bäume                               14 - 17

vier            14 - 19                         Firmament und Leuchten                                 19 - 23

fünf            20 - 23                         Geschöpfe im Meer und

                                                        in der Luft                                                25, 26

sechs 24 - 28                         Tiere und der Mensch                             21 - 24

sechs 29 - 31                         Kraut und Nahrung                                          27, 28

 

  Jewe ist von herrlicher Majestät und leuchtender Pracht (Vers 1), nicht nur was Seine Allgewalt angeht, sondern auch was Seine Gesinnung anbelangt, denn Er ist voller Liebe (1. Joh. 4:8). Seine Liebe ist daran erkennbar, dass Er Seinen Sohn, Jesus Christus, für Sünder und Gottesfeinde dahingegeben hatte. Diese Liebe erleuchtet und erwärmt die Herzen. Jesus ist das wahrhafte Licht, das jeden Menschen erleuchtet (Joh. 1:9).

  Da Jewe Selbst Licht ist (1. Joh. 1:5), strahlt Er Licht aus und ist Er mit Licht umhüllt (Vers 2). Er ist im Licht (1. Joh. 1:7). Auch unser Herr und Haupt Jesus Christus ist im Licht; »Er wohnt in einem unzugänglichen Licht, (Er,) den keiner der Menschen gewahrte noch gewahren kann« (1. Tim. 6:16), und zwar zur gegenwärtigen Zeit.

  Ohne Sein Licht ist keine Erkenntnis möglich, weder materiell noch geistlich. Satan »blendet die Gedanken der Ungläubigen, damit ihnen der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus nicht erstrahle« (2. Kor. 4:4). Aber »Gott, der gebot: Aus der Finsternis leuchte das Licht!, der (ließ es) in unseren Herzen aufleuchten zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi« (2. Kor. 4:6).

  In den kommenden Äonen werden auch wir von Licht umhüllt sein, denn Gott macht uns allesamt »tauglich zum Losanteil der Heiligen im Licht« (Kol. 1:12), tauglich für unseren Segens- und Aufgabenbereich in den Himmeln.

  Wenn wir im Folgenden die einzelnen Schöpfungswerke ansprechen, mögen wir stets daran denken, was Schöpfung ist und wie sie geschah. Psalm 33:9 sagt es uns: »Er (Jewe) sprach, und es geschah; Er gebot und es stand da.«

  »… der die Himmel ausstreckt wie einen Teppich« (Vers 2) oder: »wie Dünngemachtes« (Jes. 40:22; vgl. Jer. 10:12; 51:15). Die Himmel, auch Firmament genannt (hebr. RQIO, punktiert RaQIA, Gestampftes), waren einst zum Teil zwischen den Wassern (1. Mose 1:6 - 8). Zum andern sind sie eine Schicht darüber, die als das »Firmament der Himmel« bezeichnet wird, in der Sonne, Mond und Sterne angeordnet sind (1. Mose 1:14 - 19).

  Unser Herr Jesus Christus drang durch die Himmel (Heb. 4:14) und ist jetzt höher als alle Himmel erhöht (Heb. 7:26). Die Himmel werden wie ein Gewand zusammengerollt und ausgewechselt werden (Ps. 102:27; Jes. 34:4; Heb. 1:12; Off. 6:14). Dann wird es neue Himmel geben (Off. 21:1). Wir, die Glieder der Gemeinde, die Christi Körper ist (Eph. 1:23), werden in den kommenden Äonen inmitten der Überhimmlischen (Regionen und Geschöpfe) niedergesetzt sein (Eph. 2:6, 7).

  Die Himmel und ihre Wasser, Wolken und Winde – sie alle stehen Gott zu Gebote (Vers 3).

  Vers vier: »… der Winde (auch: Geister) zu Seinen Boten (Engeln, Beauftragten) macht, flammendes Feuer zu Seinen Dienern« darf vordergründig buchstäblich aufgefasst werden, insofern die Winde den Menschen die Botschaft ihrer Erniedrigung unter die Naturgewalten bringen und auch das Feuer Gottes Plänen dient. Doch dahinter stehen die himmlischen Heerscharen. So heißt es zum Beispiel im Buch der Enthüllung: »Danach gewahrte ich vier Boten an den vier Ecken der Erde stehen und die vier Winde der Erde festhalten, damit kein Wind über das Land noch über das Meer noch über irgendeinen Baum wehe« (Off. 7:1).

  Vers vier wird in Hebräer 1:7 unter Vertauschung der Stellung der Akkusative wie folgt zitiert: »Zu den Boten zwar sagt Er: Der Seine Boten zu Windstößen macht und Seine Amtsträger zur Feuerflamme.« Außerdem lesen wir in Hebräer 1:14: »Sind sie nicht all ein Amt versehende Geister, zum Dienst ausgeschickt um derer willen, denen künftig die Rettung zugelost werden soll?«

  Bei der Enthüllung unseres Herrn Jesus vom Himmel her wird Er den Ungläubigen Rache erzeigen, und zwar mit Seinen kraftvollen Boten in flammendem Feuer (2. Thess. 1:7, 8). Gott ist ein alles Böse verzehrendes Feuer (Heb. 12:29; siehe auch 2. Mose 24:17; 5. Mose 4:24; 9:3; Jes. 10:17; Dan. 7:11). Jesu Augen sind in der Gerichtszeit wie eine Feuerflamme (Off. 1:14; 2:18; Dan. 7:9; 10:6; 19:12). Seine Boten wirken bei den Zornesgerichten wie Feuerflammen mit (Heb. 1:7).

 

5 Er gründete das Erdland auf seinen Grundfesten,

nimmer gleitet es äonisch und (in der Zeit des) Bezeugens.

6 Du bedecktest es (mit dem) Wasserchaos wie (mit) Kleidung.

Über den Bergen standen die Wasser.

7 Durch Dein Schelten flohen sie,

durch den Schall Deines Donners eilten sie fort.

8 Sie stiegen auf die Berge hinauf,

sie sanken hinab in die Täler

an die Stätte, die Du für sie gegründet hast.

9 Du setztest eine Grenze, nimmer überschreiten sie sie,

nimmer kehren sie zurück, um das Erdland zu bedecken.

 

  Als Jewe das Erdland gründete (Vers 5) – »Zu Anfang schuf Elohim die Himmel und das Land« (1. Mose 1:1) –, da jubelten alle Bewohner der Morgensterne und jauchzten alle Söhne (alle himmlischen Geschöpfe) Elohims (Hiob 38:4 - 7). »Das Erdland besteht für äonisch« (Pred. 1:4), für alle Äonen und für alle Zeiten, in denen Gott bezeugt wird.

  Dann wurde das Land Chaos und Durchstörung, und Finsternis war auf dem Wasserchaos (Vers 6 a; 1. Mose 1:2). Dies erinnerte den Psalmisten an die zweite Überflutung, die Sintflut zur Zeit Noahs (Vers 6 b; 1. Mose 7 + 8). Nach ihr verhieß Jewe dem Noah und seinen Söhnen, das Land nicht nochmals auf diese Weise zu verderben (Vers 9 b; 1. Mose 8:21; 9:11, 15). Dem Meer ist eine Grenze gesetzt, die es nicht überschreiten kann (Vers 9 a; Jer. 5:22), weil Jewe sprach: »Bis hierhin kommst du und nicht weiter« (Hiob 38:11).

 

10 Du entsendest die Quellen in die Bäche,

zwischen den Bergen laufen sie dahin.

11 Sie tränken alles Leben des Feldes,

Wildesel stillen ihren Durst.

12 An ihnen (den Bächen) wohnen die Flügler der Himmel,

zwischen den Nadeln lassen sie ihre Stimme hören.

13 Er tränkt die Berge aus Seinen Obergemächern.

Von der Frucht Deiner Werke wird das Land gesättigt.

14 Du lässt das Gras sprossen für das Getier

und das Gekräut zum Dienst des Menschen,

damit er das Brot (die Nahrung) aus dem Land hervorbringe

15 und Wein, der das Herz des Mannes erfreut,

damit das Angesicht strahle vom Öl und Brot,

das das Herz des Mannes labt.

16 Die Bäume Jewes werden gesättigt,

die Zedern des Libanon, die Er gepflanzt,

17 dort wo die Vögel nisten;

der Storch – Zypressen sind seine Behausung.

18 Die hohen Berge sind für die Steinböcke,

die Steilfelsen sind die Bergung für die Klippdachse.

19 Er setzte den Mond für (in der Tora) bezeugte (Zeiten)

(zu beachtende Neumonde und Vollmonde),

die Sonne, die ihren Untergang kennt.

20 Du setzt Finsternis, und es wird Nacht,

in ihr regt sich alles Leben des Waldes.

21 Die Junglöwen brüllen nach Zerreißbarem

und fordern so ihre Speise von El.

22 Wenn die Sonne aufgeht, sammeln sie sich

und verweilen in ihren Bauen.

23 Der Mensch geht aus an sein Werk

und zu seinem Dienst bis zum Abend.

24 Wie sind Deiner Werke so viele, Jewe,

Du hast alle in Weisheit gemacht,

gefüllt ist das Erdland mit Deinem erworbenen (Gut).

 

  Jewe ist der Schöpfer und Erhalter der Schöpfung, und nicht nur das, ständig macht Er alles werden und lenkt Er alles durch Seinen Geist. So stimmen wir in den Lobpreis ein: »Wie sind Deiner Werke so viele, Jewe, Du hast alle in Weisheit gemacht, voll ist das Land mit Deinem Gut.«

 

25 Dies, das Meer, ist groß und weit nach allen Seiten,

dort ist sich Regendes ohne Zahl

und Getier, klein und groß.

26 Dort ziehen Schiffe dahin

(und) der Leviatan, den Du geformt,

um sich in ihm (dem Meer) zu erheitern.

27 Sie alle schauen auf Dich,

dass Du ihnen ihre Speise gibst zu seiner Zeit.

28 Du gibst ihnen, sie lesen auf,

Du öffnest Deine Hand, und sie werden mit Gutem gesättigt.

29 Du verbirgst Dein Angesicht, sie werden rastlos.

Du sammelst ihren Geist ein, sie hauchen aus

und kehren zu ihrem Staub zurück.

30 Du entsendest Deinen Geist, sie werden erschaffen,

und Du erneuerst das Angesicht des Erdbodens.

 

  Der Leviatan ist ein schlangenartiges, vielleicht einem Riesenkrokodil ähnliches Seeungeheuer (Jes.27:1; Hiob 40:25 - 41:26).

  Jewe ist der Herrscher auch über die Gewalt des Meeres. Alle Seine Geschöpfe darin ernährt Er, und Er gibt ihnen ihre Nahrung zur rechten Zeit. Sollte Gott Sich aber verbergen (Vers 29 a), das heißt Sein Wirken nicht sehen lassen, werden sie rastlos und verstört.

  Der Geist Jewes ist entscheidend dafür, dass sie leben (Verse 29 und 30). »Der Geist Els machte mich, und der Hauch des Schaddaj belebt mich« (Hiob 33:4). Dies wird uns an der Erschaffung Adams deutlich: »Dann formte Jewe Elohim den Menschen aus Erdreich vom Boden und hauchte Lebensodem in seine Nase, und der Mensch wurde eine lebende Seele« (1. Mose 2:7).

  Zieht Gott Seinen Geist zurück, so sterben die Geschöpfe (Pred. 12:7; Hiob 34:15). Gibt Er Seinen Geist wieder, so leben sie wieder (Luk. 8:55). (Siehe auch Pred. 9:5, 6, 10; Ps. 6:6; 39:14; 115:17.)

 

31 Die Herrlichkeit Jewes währe für äonisch.

Jewe freut Sich Seiner Werke.

32 Der das Erdland anblickt, und es erzittert,

Er rührt die Berge an, und sie rauchen.

33 Ich will Jewe singen und spielen in meinem Leben,

ich will psalmen meinem Elohim, solange ich noch (kann).

34 Angenehm wird mein Sinnen für Ihn sein.

Ich, ich freue mich in Jewe.

35 Mit den Verfehlern geht es zu Ende – hinweg von dem Erdland,

und Frevler – sie sind nicht mehr da.

Segne, meine Seele, Jewe!

Lobet Je!

 

  Mit dieser herrlichen Segnung Jewes: »Die Herrlichkeit Jewes währe für äonisch!« schließt David dieses Loblied ab, alle auffordernd einzustimmen: »Lobet Je!«

  »Denn aus Ihm und durch Ihn und zu Ihm hin ist das All! Ihm sei die Verherrlichung für die Äonen! Amen!« (Röm. 11:36).

 

Psalm 105

 

1 Danket Jewe, ruft Seinen Namen an,

macht Seine Taten unter den Völkern bekannt!

2 Singet und spielet Ihm, psalmet Ihm,

sinnet über all Seine Wunder.

3 Rühmet euch im Namen Seines Heiligen (oder: Seines heiligen Namens).

Es freue sich das Herz derer, die Jewe suchen.

4 Forschet nach Jewe und Seiner Stärke,

suchet Sein Angesicht allezeit!

5 Gedenket Seiner Wunder, die Er getan,

Seiner Überführungen (von Sünde) und der zurechtbringenden (Urteile) Seines Mundes,

6 (ihr), Same Abrahams, Seines Dieners,

Söhne Jakobs, Seine Auserwählten!

7 Er ist Jewe, unser Elohim,

Seine zurechtbringenden (Urteile) (ergehen) über dem ganzen Erdland.

 

  Dieser Psalm ist ein Lobgesang auf die herrlichen Taten Jewes. König David betete die Anfangsverse im Zusammenhang mit der Überführung der Bundeslade nach Jerusalem (1. Chron. 16:8 ff.).

  Im Königreich wird Israel Jewes Taten allen Völkern bekannt machen (Vers 1), die auch die zurechtbringenden Urteile Jesu erfahren werden (Vers 7), wie zum Beispiel in Matthäus 25:31 - 46 unter dem Bild der Scheidung der Schafe und der Ziegenböcke geschildert.

  Der Heilige (Vers 3) ist der Sohn Jewes, Jesus Christus, Jehoschua der Messias. Er ist der Elohim, der alles Verfügende und Garantierende und alle Sich Unterordnende. Der Elohim Israels ist zugleich der, der über die ganze Erde herrscht.

  Jewe zu suchen und nach Ihm zu forschen ist lebensnotwendig, wie Jewe durch den Propheten Amos zum Haus Israel spricht: »Forschet nach Mir und lebt!« (Am. 5:4), besonders in den kommenden Äonen des Königreichs.

 

8 Er gedenkt Seines Bundes für äonisch – des Wortes, das Er für tausend Generationen entboten –,

9 (Seines Bundes), den Er mit Abraham geschnitten (geschlossen) hat,

und Seines Schwurs zu Isaak.

10 Und Er stellte ihn (den Bund oder den Schwur) dem Jakob zum Gesetz auf,

dem Israel zum äonischen Bund,

11 indem Er sprach: Dir gebe Ich das Land Kanaan,

das Gebiet eures Losteils.

12 Bei ihrem Werden als Sterbliche, gering an Zahl, und als Fremdlinge in ihm (dem Losteil),

13 und als sie von Nation zu Nation gingen,

aus dem einen Königreich zu einem anderen Volk,

14 da ließ Er es keinem Menschen zu, sie zu erpressen,

und erwies den Regenten ihretwegen Recht:

15 Rührt Meine Gesalbten nicht an,

und tut Meinen Propheten nichts Böses!

 

  Gott gedenkt auch heute noch des Bundes, und Er wird – nach unserer Verwandlung (1. Kor. 15:51) und Entrückung (1. Thess. 4:17) – Seinem Volk Israel alle Verheißungen durch Jesus in Herrlichkeit erfüllen.

  Die Verheißung für tausend Generationen – das sind dreißig- bis vierzigtausend Jahre auf der neuen Erde (Off. 21:1) – hatte Mose bereits für die Jewes Gebote Haltenden aussprechen dürfen (5. Mose 7:9).

  Vom Bund mit Abraham steht in 1. Mose 17:2 geschrieben, der mit dem Schwur zu Isaak bestätigt wurde (1. Mose 26:3). Dass dem Samen Abrahams das Land Kanaan zugelost wird, kann man in

1. Mose 12:7 nachlesen. Auch Jakob wurde des Bundes versichert

(1. Mose 28:13 - 15).

  Wiederholt beschützte Jewe Seine Gesalbten und Propheten, als sie als Fremdlinge von Ort zu Ort zogen, und zwar bewahrte Er Abraham in Ägypten (1. Mose 12: 10 - 12) und in Gerar (1. Mose 20:1 - 18) sowie Jakob vor Laban (1. Mose 31:24). Denn wer Israel anrührt, der würde Jewes Augapfel anrühren (Sach. 2:12).

 

16 Und Er rief Hunger über das Land (Ägypten; 1. Mose 41:54),

alle Stütze durch Brot zerbrach Er.

17 Er entsandte einen Mann ihnen angesichts (ihnen voraus),

zum Diener wurde Joseph verkauft.

18 Sie zwängten seine Füße in Fesseln,

in Eisen kam seine Seele

19 bis zur Zeit, da Sein Wort kam,

bis das von Jewe Gesprochene ihn durchläutert hatte.

20 Der Regent sandte hin und ließ ihn entfesseln,

der Herrscher der Völker, und öffnete ihm (das Gefängnis).

21 Er setzte ihn zum Herrn über sein Haus

und als Herrscher über all seinen erworbenen (Besitz),

22 um seine Fürsten an (den Willen) seiner Seele zu binden

und dass seine Ältesten weise würden.

 

  Der Lebenslauf Josephs ist uns wohl allen bekannt (1. Mose 37 - 50). Stephanus schildert ihn in Apostelgeschichte 7: 9 - 15 aufs Kürzeste. Die obigen Psalmverse nehmen Bezug auf 1. Mose 39 bis 41.

  Mögen wir daraus lernen, dass alles in unserem Leben seine Frist hat, bis das Wort Gottes ergeht und eine neue Zeit beginnt. Joseph sollte zuerst geläutert werden. Das haben auch wir nötig. Auch wir, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben, ächzen in uns, den Sohnesstand erwartend, die Freilösung unseres Körpers aus der Vergänglichkeit und Erniedrigung (Röm. 8:23; Phil. 3:21). Dabei rühmen wir uns in Erwartung der Herrlichkeit Gottes. »Nicht allein aber das, sondern wir mögen uns auch in den Drangsalen rühmen, wissend, dass die Drangsal Ausharren bewirkt, das Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Erwartung« (Röm. 5:3, 4).

 

23 Und dann kam Israel nach Ägypten,

und Jakob verweilte im Land Hams.

24 Und Er (Jewe) machte Sein Volk überaus fruchtbar

und ließ es viel stärker als seine Bedränger werden.

25 Er wandte ihr (der Ägypter) Herz um, sein Volk zu hassen,

arglistig zu sein gegen Seine Diener.

 

  Näheres ist in 1. Mose 46: 1 - 6 und 2. Mose 1:8 - 22 nachzulesen.

  Jewe, der Allesbewirkende (Eph. 1:11), bildet nicht nur das Herz eines jeden Menschen (Ps. 33:15), sondern lenkt es auch (Spr. 21:1). Hier wandte Er das Herz der Ägypter gegen Israel.

 

26 Er entsandte Mose, Seinen Diener,

(und) Aaron, den Er erwählt hatte.

27 Sie setzten in ihrer (der Ägypter) Mitte die Worte

(die Tatsache werdenden Worte) Seiner Zeichen

und Überführungen (überzeugenden Beweise) im Land Hams.

28 Er entsandte Finsternis und ließ es finster werden,

und nicht wurden sie gegen Seine Worte erbittert.

29 Er verwandelte ihre Wasser in Blut

und tötete ihre Fische.

30 Ihr Land wimmelte von Fröschen

bis in die Kammern ihrer Regenten.

31 Er sprach, und es kam Geziefer,

Mücken waren in ihrem ganzen Gebiet.

32 Statt Platzregens gab Er ihnen Hagel

und lohendes Feuer in ihr Land.

33 Und Er schlug den Rebstock und ihren Feigenbaum

und zerbrach Bäume in ihrem Gebiet.

34 Er sprach, und es kam die Heuschrecke

und die Leckschrecke (eine Heuschreckenart) ohne Zahl.

35 Und sie fraß alles Gekräut in ihrem Land,

und sie fraß die Frucht ihres Erdbodens.

36 Und Er schlug jeden Erstgeborenen in ihrem Land,

die Erstlinge ihrer ganzen Zeugungskraft.

 

  Die Entsendung des Mose und Aarons sowie die zehn Plagen, die über Ägypten kamen, sind in 1. Mose 3:10; 4:27; 7:14 - 10:29 und 12:29 aufgezeichnet. »Er (Jewe) sprach, und es geschah; Er gebot, und es stand da« (Ps. 33:9).

  Die Worte, die Mose und Aaron zum Pharao sprechen sollten, gab Jewe ihnen; und Seine Worte werden zu Tatsachen. Jewe sagte auch: »Ich aber, Ich verhärte das Herz des Pharao, und Ich mehre Meine Zeichen und Meine Überführungen (das Gewissen überführende Taten) im Land Ägypten« (2. Mose 7:3).

 

37 Und Er machte, dass sie herausgingen in Silber und Gold,

und kein Strauchelnder war unter ihren Stämmen.

38 Ägypten freute sich bei ihrem Auszug,

denn Ängstigendes war auf sie gefallen.

39 Er breitete Gewölk zur Verdeckung aus

und Feuer, die Nacht zu erleuchten.

40 Es (das Volk) erfragte (Fleisch), und Er brachte Wachteln,

und mit Brot des Himmels sättigte Er sie.

41 Er öffnete den Felsen, und die Wasser flossen,

wandelten als Strom dahin im verdorrten (Land),

42 denn Er gedachte des Wortes Seines Heiligen (oder: Seines heiligen Wortes),

(gedachte) Abrahams, Seines Dieners.

43 Und Er machte, dass Sein Volk in Wonne herausging,

in Jubel Seine Auserwählten.

44 Und Er gab ihnen die Länder der Nationen,

und das mit Mühen (Erworbene) der Volksstämme nahmen sie rechtmäßig ein,

45 deswegen, damit sie Seine Gesetze hüteten

und Seine Zielgebungen felsenfest bewahrten.

Lobet Je!

 

  Lobet Je! Er bewirkte, dass sie mit Gold und Silber beschenkt auszogen und alle gut zu Fuß waren, sodass keiner strauchelte (Vers 37; 2. Mose 12:35; Jes. 63:13).

  »Und Jewe ging vor ihrem Angesicht her, tags in einer Wolkensäule, um sie den Weg zu leiten, und nachts in einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, sodass sie tags und nachts gehen konnten« (2. Mose 13:21).

  Leider hatte das Volk in der Wildnis Sin unter Murren Fleisch erheischt (Vers 40; 2. Mose 16:8); dennoch: »Es geschah am Abend, da stiegen Wachteln auf und bedeckten das Lager« (2. Mose 16:13).

  Des weiteren bekamen sie Brot des Himmels zu essen (V. 40). »Und siehe, auf dem Angesicht der Wildnis lag etwas Dünnes und Graupeliges, dünn wie Raureif auf dem Land« (2. Mose 16:14). Es war das Manna, hebr. MN, punktiert MaN, das heißt Zuteilung, von dem Mose sprach: »Es ist das Brot, das Jewe euch zum Verspreisen gegeben hat« (2. Mose 16:15). Das Manna war zugleich eine prophetische Vorschattung auf Jesus, der sagte: »Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern Mein Vater gibt euch das wahrhafte Brot aus dem Himmel; denn das Brot Gottes ist der, der aus dem Himmel herabsteigt und der Welt Leben gibt« (Joh. 6:32, 33) und: »Wer an Mich glaubt, hat äonisches Leben. Ich bin das Brot des Lebens« (Joh. 6:47).

  Mose schlug ihnen auch Wasser aus einem Felsen (Vers 41; 2. Mose 17:6; 4. Mose 20:12), sodass sie zu trinken hatten (Jes. 48:21). Der Felsen gab Wasser, weil Jewe es so wollte; mithin gab Er ihnen das Wasser, sodass der Apostel Paulus schreiben kann: »Sie tranken aus dem geistlichen Felsen, der folgte. Der Felsen aber war der Christus« (1. Kor. 10:4).

  Lobet Je! Er ist treu, Er erfüllt Seine Verheißungen, gedachte Er doch Seines heiligen Wortes oder des Wortes Seines Heiligen, Seines Sohnes, durch den Er zu Abraham gesprochen hatte (Vers 42), dass sie nach vierhundert Jahren der Demütigung (1860 - 1460 v. Chr.) aus dem fremden Land ausziehen werden (1. Mose 15:13, 14; Ap. 7:6).

  Seine Gesetze sollen sie halten (Vers 45), hebr. ChQ, punktiert ChoQ, das heißt das Festgesetzte, und Seine Zielgebungen, hebr. TURE, punktiert TORaH, das heißt Zielanweisungen, Seine Anweisungen für ein treffliches auf ein Ziel ausgerichtetes Leben, gewöhnlich das Gesetz des Mose genannt.

  Möge Israel nun aber auch wirklich alle für ihre gottwohlgefällige Lebensführung gegebenen Worte Jewes felsenfest bewahren und tun; dann werden sie selbst ein Lobpreis Jewes sein. Jewes Geist und Jewes Worte werden sie dazu befähigen. Sein Worte sind Geist und sind Leben (Joh. 6:63). Mit einem neuen Herzen und einem neuen Geist werden sie Jewes Anweisungen niemals mehr übertreten (Hes. 36:27). Lobet Je!

 

Psalm 106

 

1 Lobet Je! Danket Jewe, denn Er ist gut,

denn für äonisch (währt) Seine Huld.

2 Wer entgegnet (anderen bezeugend) die mächtigen (Taten) Jewes,

lässt all das Ihn Lobende hören?

3 Glückselig sind, die das Recht bewahren,

wer Rechtfertigung tätigt zu aller Zeit!

4 Gedenke meiner, Jewe, in Deinem Wohlwollen zu Deinem Volk, suche mich heim in Deiner Rettung,

5 dass ich sehe das Gute Deiner Auserwählten,

mich freue an der Freude Deiner Nation,

dass ich mich rühme mitsamt Deinem Losteil.

 

  Auch dieses Loblied besingt ebenso wie Psalm 105 (sowie 78 und 136) die Geschichte Israels. Psalm 105 betonte das Erbarmen und die Treue Gottes, von Sünden des Volkes war nicht die Rede. Psalm 106 dagegen zeigt die Verfehlungen, die Unzuverlässigkeit und Unwürdigkeit Israels auf, darüber hinaus aber, dass Jewe Seinem Volk dennoch treu bleibt. Lob und Dank seien Ihm dafür, Ihm, der ein solch böses Volk mit viel Geduld und großer Huld zurechtbringt.

  Der Psalmist ruft zum bezeugenden Lobpreis Jewes auf, zur Antwort auf all Seine mächtigen Taten. Dabei sieht er sich nicht als allein vor Jewe stehend an, sondern als Teil seines Volkes; glücklich wird er erst dann sein, wenn sein Volk – das aus den Auserwählten (Vers 5) bestehende Volk – gerettet und gesegnet ist und in Frieden in seinem verheißenen Losteil wohnt, dem ihm zugelosten Land.

 

6 Wir haben gesündigt mit unseren Vätern,

wir verkrümmten (das Recht), wir handelten frevelhaft.

7 Unsere Väter in Ägypten wurden durch Deine Wunder nicht klug,

gedachten nicht deiner vielen Hulderweisungen,

und sie empörten sich gegen (sie) (schon) am Meer, am Schilfmeer.

8 Doch Er rettete sie um Seines Namens willen,

um sie zur Erkenntnis Seiner mächtigen (Taten) zu führen.

9 Und Er schalt das Schilfmeer, und es wurde trocken,

und Er ließ sie durch die tumultenden (Wasser) gehen wie durch die Wildnis.

10 Und Er rettete sie aus der Hand (ihres) Hassers,

und Er erlöste aus der Hand (ihres) Feindes.

11 Und Wasser bedeckte ihre Bedränger,

nicht einer von ihnen wurde übrig gelassen.

12 Und sie glaubten Seinen Worten,

sie sangen und spielten Ihm zum Lob.

 

  »Wir haben gesündigt« oder: »Wir haben (das Ziel) verfehlt« – dieses Sündenbekenntnis stellt alle üblen Taten Israels in ein besonderes Licht; ist Sündenerkenntnis, wenn sie mit Umsinnung verbunden ist, doch ein Schritt in die richtige Richtung. Das Sündenbekenntnis Daniels begann übrigens ebenfalls mit diesen Worten (Dan. 9:5). Unser Herr Jesus Christus sagte: »Im Himmel wird mehr Freude sein über einen Sünder, der umsinnt, als über neunundneunzig Gerechte, die der Umsinnung nicht bedürfen« (Luk. 15:7).

  Schon am Schilfmeer waren sie gegen Jewe erbittert, als sie angesichts der sie verfolgenden Streitwagen des Pharaos sagten, dass es besser gewesen wäre, in Ägypten zu bleiben als in der Wildnis zu sterben (2. Mose 14:12). Doch um Seines Namens willen rettete Er sie und führte sie durch das Meer hindurch (2. Mose 14:22).

Schließlich geht es in der Geschichte der Menschheit nicht zuletzt darum, Gott zu erkennen (Vers 8), durchaus durch Seine Taten.

  Die Wagen des Pharaos wurden vom Wasser verschlungen, nicht ein Mann überlebte (2. Mose 14:28). Da glaubten  sie Jewes Worten und sangen Ihm Loblieder (2. Mose 14:31; 15:1). Ob sie jetzt wohl gelernt hatten, Jewe auch weiterhin zu glauben und Seinen Worten zu vertrauen?

  »Denn die Schrift sagt zu Pharao: Ebendeshalb habe Ich dich erweckt, damit Ich an dir Meine Kraft zur Schau stelle und damit Mein Name auf der gesamten Erde kund gemacht werde« (Röm. 9:17; 2. Mose 9:16).

 

13 (Doch) schnell vergaßen sie Seine Taten,

nicht harrten sie auf Seinen Rat.

14 Und sie hatten heftiges Verlangen in der Wildnis

und erprobten El in der Einöde.

15 Und Er gab ihnen, was sie erfragt hatten,

aber Er entsandte Magerkeit in ihre Seelen.

16 Und sie eiferten gegen Mose im Lager,

gegen Aaron, den Heiligen Jewes.

17 Die Erde öffnete sich und verschlang Datan

und bedeckte die Zeugenschar Abirams,

18 und Feuer zehrte ihre Zeugenschar auf,

die Lohe entflammte die Frevler.

19 Sie machten ein Kalb am Horeb

und warfen sich dem Gussbild (huldigend) hin.

20 Und sie vertauschten ihre (oder: Seine) Herrlichkeit

mit dem Abbild eines Stieres, der Kraut frisst.

21 Sie vergaßen El, ihren Retter,

der Großes in Ägypten getan hatte,

22 Wunder im Land Hams,

zu fürchtende (Wunder) am Schilfmeer.

23 Da sprach Er davon, sie zu vertilgen,

wenn nicht Mose, Sein Auserwählter, vor Seinem Angesicht in die Bresche getreten wäre,

um Seine Zorneshitze davon abzuwenden, (sie) zu verderben.

 

  Sie vergaßen El, ihren Retter, und sogar sehr schnell (Vers 13). Wer Gott vergisst, gibt der Sünde Raum.

  Obwohl sie vom Manna satt wurden, klagte das Volk und verlangte heftig nach Fleisch (Vers 14). Ihr Verlangen war übel (4. Mose 11:4 - 10). Paulus schreibt darüber: »An der Mehrzahl von ihnen hatte Gott kein Wohlgefallen; denn sie wurden in der Wildnis niedergestreckt. Diese sind für uns warnende Vorbilder geworden, damit wir uns nicht nach Üblem gelüsten lassen, wie es jene gelüstete« (1. Kor. 10:5, 6).

  In der Folge davon zog Magerkeit in ihre Seelen ein, sie waren nicht glücklich, sondern innerlich leer (Vers 15).

  Eine Schar um Korah, Datan und Abiram erhob sich gegen Mose und Aaron, den von Jewe Gesalbten und Geheiligten (3. Mose 8:12), mit der Begründung, dass sie gleichfalls Heilige seien und Jewe in der Mitte des ganzen Volkes sei (4. Mose 16:3; 2. Mose 29:45) und sie daher ebenfalls im Zelt des Zeugnisses räuchern dürften, damit die Gedanken ihrer Herzen bezeugend (Verse 16 + 17).

  Sie wurden von Feuer erfasst und von der Erde verschlungen

(4. Mose 16:32, 35).

  Ein Kalb aus Gold machten sie sich und beteten es als ihren Gott an (2. Mose 32:4). Der Apostel Paulus nimmt wie folgt darauf Bezug: »Werdet auch nicht Götzendiener, wie es ja einige von ihnen wurden, ebenso wie geschrieben steht: Das Volk setzte sich nieder, um zu essen und zu trinken und stand auf, um zu spielen« (1. Kor. 10:7;

2. Mose 32:6).

  Sie vertauschten ihre Herrlichkeit, die sie in Jewe als Sein Volk hatten (oder: Seine Herrlichkeit) mit dem Abbild eines Stieres (Vers 20). Da man nicht höher steht als der Götze, erniedrigten sie sich unter ein Tier. Es ist unfassbar! »Tauschte je eine Nation ihre Elohim? Und sie sind doch nicht Elohim! Aber Mein Volk vertauschte seine Herrlichkeit gegen Nichtsnütziges« (Jer. 2:11). Paulus stellt dazu fest: »Weil sie, Gott kennend, Ihn nicht als Gott verherrlichen oder Ihm danken, sondern in ihren Folgerungen eitel wurden, ist auch ihr unverständiges Herz verfinstert. Vorgebend, weise zu sein, sind sie töricht geworden und verändern die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes in die Gleichgestalt eines Bildes des vergänglichen Menschen, der Flügler und Vierfüßler und Reptilien. Darum hat Gott sie in den Begierden ihrer Herzen dahingegeben, in Unreinheit ihre Körper unter sich zu verunehren: sie, welche die Wahrheit Gottes in Lüge abändern und die Schöpfung verehren und ihr Gottesdienst darbringen anstatt dem Schöpfer, der gesegnet ist für die Äonen! Amen!« (Röm. 1:21 - 25).

  Und wieder stoßen wir auf das Wort: »Sie vergaßen« (Vers 21). Fleischgemäße können Jewe gar nicht treu bleiben, sie haben ja ganz Anderes im Sinn. »Die fleischgemäß sind, sinnen auf die Dinge des Fleisches, die aber geistgemäß sind, auf die Dinge des Geistes. Denn die Gesinnung des Fleisches ist Tod, die Gesinnung des Geistes aber ist Leben und Friede. Deswegen ist die Gesinnung des Fleisches Feindschaft gegen Gott, weil sie sich dem Gesetz Gottes nicht unterordnet; denn sie kann es auch nicht. Die aber im Fleisch sind, können Gott nicht gefallen« (Röm. 8:5 - 8).

  Die »zu fürchtenden (Wunder)« (Vers 22) sind unter dem Aspekt von »die zur alleinigen Hochachtung Jewes führenden (Wunder)« zu verstehen.

  Mose sprang für sein Volk in die Bresche (Vers 23), indem er das Angesicht Jewes bestürmte, dass Jewe doch in Seinem Zorn Sein Volk, das Er doch auf so wunderbare Weise aus Ägypten herausgeführt hatte, nicht vernichten möge, damit die Ägypter nicht sprächen, dass sie nur deshalb herausgebracht wurden, um in der Wildnis umgebracht zu werden (2. Mose 32:11 - 14). Und was wäre dann mit den Verheißungen an Abraham? – Da wurde Jewe umgestimmt.

 

24 Und sie verwarfen das begehrte Erdland,

sie glaubten Seinem Wort nicht.

25 Und sie wurden verdrossen in ihren Zelten,

nicht hörten sie auf die Stimme Jewes.

26 Da erhob Er Seine Hand gegen sie,

sie fallen zu machen in der Wildnis

27 und fallen zu machen ihren Samen unter den Nationen

und sie unter die Erdländer zu worfeln.

28 Und sie wurden mit dem Baal-Peor verkuppelt

und aßen Opfer für Tote.

29 Und sie grämten (Jewe) mit ihren Handlungen,

sodass ein Desaster in sie hineinbreschte.

30 Da stand Pinehas auf und vermittelte,

und so wurde dem Desaster Einhalt (geboten).

31 Und dies wurde ihm zur Rechtfertigung angerechnet

von Generation zu Generation bis zum Äon.

 

  In die Nähe des verheißenen Landes Kanaan gekommen, sandte Mose zwölf Kundschafter aus. Diese berichteten nach ihrer Rückkehr von starken Völkern, großen Menschen und befestigten Städten und bezeichneten (Josua und Kaleb ausgenommen; 4. Mose 14:6 - 9) das Land als uneinnehmbar (4. Mose 13). So verwarfen sie das begehrte, lang ersehnte Erdland und murrten in ihren Zelten (Verse 24 + 25;

4. Mose 14:2).

  Sie vertrauten Jewe nicht, dass Er sie in das Land bringen werde

(4. Mose 14:11). Als der Zorn Jewes darob entbrannte, legte Mose Fürsprache ein, und Jewe verzieh (4. Mose 14:12 - 20). Aber alle von zwanzig Jahren an (außer Josua und Kaleb) sollten das Land wegen ihres Unglaubens nicht sehen, sondern in der Wildnis sterben (4. Mose 14:21 - 32). Im Übrigen sollte das Volk Israel nicht jetzt im Jahr 1459 v. Chr., ein Jahr nach dem Auszug aus Ägypten, dorthin gelangen, sondern erst nach vierzig Jahren (4. Mose 14:33 - 35). »Vor welchen aber ekelte Er Sich vierzig Jahre? Nicht vor den Sündern, deren Leichen in der Wildnis zerfallen sind? Welchen aber schwur Er, dass sie nicht in Sein Feiern eingehen werden, wenn nicht den Widerspenstigen? Heute sehen wir, dass sie infolge ihres Unglaubens nicht eingehen konnten« (Heb. 3:17 - 19).

  In Schittim hurte das Volk mit den Töchtern Moabs und betete deren Elohim Baal-Peor an (Vers 28; 4. Mose 25:1 - 3). Pinehas vollzog das Gericht an den Hurern mit dem Eifer Jewes, sodass der Zorn Jewes sich abwandte (4. Mose 25:4 - 11). Dafür verhieß Jewe dem Pinehas und dessen Samen, dass sie Priester für den tausendjährigen Königreichsäon sein werden (4. Mose 25:10 - 13).

 

32 Und sie ergrimmten an den Wassern von Meriba,

und es wurde für Mose übel ihretwegen,

33 denn sie hatten seinen Geist erbittert,

sodass er unbedacht redete mit seinen Lippen.

 

  In der Wildnis Zin haderte (Meriba heißt Haderei) das Volk mit Mose, weil es kein Wasser hatte. Jewe wies ihn an, zu einem Felsen zu sprechen, dass er Wasser gebe. Mose aber war über die Haderei aufgebracht und redete und handelte daher unbedacht: »Hört doch, ihr Erbitterten! Werden wir euch wohl aus diesem Steilfelsen Wasser herausgehen lassen?« Und dann schlug er den Steilfelsen mit seinem Stab zweimal, und es kam Wasser heraus. Mose und Aaron hatten Jewe nicht vertraut und damit versäumt, das Zeugnis darzustellen, dass der Felsen auch allein auf Reden hin Wasser gibt; deshalb sollten sie nicht in das verheißene Land hineinkommen (4. Mose 20:1 - 13; 5. Mose 1:37; 3:26). Der Felsen war der Christus (1. Kor. 10:4), und der war nur einmal zu schlagen (2. Mose 17:6) und wurde nur einmal an das Holz geschlagen; jetzt gibt Er das Wasser des Lebens allein auf Bitten hin (Joh.7:37 - 39).

 

34 Sie vertilgten die Völker nicht,

von welchen Jewe zu ihnen gesprochen hatte,

35 und sie vermischten sich mit den Nationen

und lernten ihre Gebräuche

36 und dienten ihren (Götzen-)Gebilden,

und diese wurden ihnen zur Schlinge.

37 Und sie opferten ihre Söhne

und ihre Töchter den busigen (Götzen).

38 Und sie schütteten unschuldiges Blut aus,

das Blut ihrer Söhne und Töchter,

die sie den (Götzen-)Gebilden Kanaans opferten.

So wurde das Erdland durch ihre Blutschulden befleckt.

39 Und sie verunreinigten sich durch ihre Werke,

und sie hurten durch ihre Handlungen.

40 Da entbrannte der Zorn Jewes gegen Sein Volk,

und Sein Losteil sah Er als Gräuel an.

41 Und Er gab sie in die Hand der Nationen,

sodass ihre Hasser über sie herrschten.

42 Und ihre Feinde unterdrückten sie,

und sie wurden unter ihre Hand gebeugt.

 

  Die Untreue Israels gegenüber ihrem Elohim, ihr Ungehorsam, ihr Abfall von Ihm, führte nicht in eine neutrale Zone oder in die Freiheit, sondern unter die geistliche Herrschaft der Finsternis, in die Sklaverei der Sünde. Israel wurde zu grauenhaften Handlungen verführt.

  Sie sollten die Einwohner Kanaans vertilgen (Vers 34; 5. Mose 7) – deren Sündenmaß war jetzt voll (1. Mose 15:16) –, stattdessen – so müssen wir in Richter 3:5, 6 lesen: »Die Söhne Israels wohnten inmitten der Kanaaniter, Hethiter und Amoriter, der Peresiter, Hewiter und Jebusiter. Und sie nahmen sich deren Töchter zu Frauen, und ihre Töchter gaben sie ihren Söhnen, und sie dienten deren Elohim.«

  Auch war ihnen geboten, die Götzenskulpturen zu zerstören (5. Mose 7); sie aber beteten sie an (Vers 36). Sie dienten den Baalim und den Ascheren (Rich. 3:7). Sie hurten nicht nur buchstäblich – Hurerei ist Geschlechtsverkehr ohne miteinander verheiratet zu sein –, sondern auch in der Weise, dass sie mit dem Götzendienst den Ehebund mit Jewe brachen (Vers 39).

  Sie opferten sogar ihre Söhne und Töchter im Feuer der Götzen (Vers 37; 2. Kön. 17:17). Aber »was die Nationen opfern, das opfern sie den Dämonen und nicht Gott« (1. Kor. 10:20). Die Dämonen gebrauchen die Götzenstatuen, um deren Anbeter auf ihr, der Dämonen, sittliches Niveau herabzubringen.

 

43 Viele Male beschützte Er sie,

sie aber waren erbittert in ihrem Ratschluss,

und sie mergelten aus in ihrer Verfehlung.

44 Aber Er sah ihre Bedrängnis,

indem Er ihr Flehen hörte,

45 und Er gedachte Seines Bundes, ihnen zugewandt,

und Er wurde umgestimmt gemäß Seiner großen Huld,

46 und Er gewährte ihnen Erbarmungen

angesichts all ihrer Fänger (Entführer).

 

  Immer wieder musste Jewe züchtigende Gerichte über Sein Volk bringen. Wenn sie dann umsinnten und zu Ihm flehten, befreite Er sie von ihren Unterdrückern. ja, mitleidsvoll und gnädig und groß an Huld und Treue ist Jewe, der Elohim Israels (2. Mose 34:6, 7).

  Jewe bleibt dem am Horeb geschlossenen Bund mit Israel (2. Mose 19:5, 6) treu und wird denen, die Seinen Bund lieben und folglich entsprechend handeln, Seine Huld für tausend Generationen bewahren (5. Mose 7:9).

  Der Apostel Paulus fragte: »Sie straucheln doch nicht, damit sie fallen sollten? Möge das nicht gefolgert werden! Sondern um sie zur Eifersucht zu reizen, wurde durch ihre Kränkung (des Herzens Gottes) den Nationen die Rettung zuteil« (Röm. 11:11). Und er schrieb: »Und sodann wird Israel als Gesamtheit gerettet werden, so wie geschrieben steht: Eintreffen wird der Bergende aus Zion; abwenden wird Er die Unfrömmigkeit von Jakob (Jes. 59:20, 21). Und dies ist Mein Bund mit ihnen, wenn Ich ihre Sünden wegnehme (Jer. 31:33, 34). Nach dem Evangelium sind sie zwar Feinde um euretwillen, nach der Auserwählung aber Geliebte um der Väter willen. Denn unbereubar sind die Gnadengaben und die Berufung Gottes. … Denn Gott schließt alle zusammen in Widerspenstigkeit ein, damit Er Sich aller erbarme« (Röm. 11:26 - 32).

47 Rette uns, Jewe, unser Elohim,

und schare uns aus all den Nationen (zusammen),

damit wir (uns) zum Namen Deines Heiligen (oder: zu Deinem heiligen Namen) bekennen,

damit wir (uns) rühmen in (allem, was) Dich lobt.

48 Gesegnet sei Jewe, der Elohim Israels,

von dem Äon an und bis zu dem Äon!

Und all das Volk spreche: Amen!

Lobet Je!

 

  Die Bitte um Rettung und Rückführung aus den Nationen schließt den Psalm 106 und damit das vierte Buch der Psalmen ab.

  Wenn sie in den sieben Jahren der Zornesgerichte und den darin enthaltenen dreieinhalb Jahren der großen Drangsal den heiligen Israels, Jesus den Messias, den Sohn Gottes, erkannt haben und Ihn bekennen und sie ihre Rettung bei Seiner Wiederkunft erfahren haben, dann werden sie glückselig sein und sich in allem rühmen, was Jesus lobt und verherrlicht, nämlich dessen Treue und Macht, Gnade und Liebe.

  Mögen alle Gläubigen Jewe heute, in diesem bösen Äon, schon dafür loben und preisen, bis hinein in den letzten Äon, den auf der neuen Erde.

  Dieses Loblied zeigt in seinem Hauptteil zwar durchgängig die Verworfenheit Israels auf, ist aber am Anfang (Verse 1 - 5) und am Ende (Verse 45 - 48) in den Lobpreis Jewes eingebettet. So wird die Erwartung auf Ihn gelenkt und erfüllt Zuversicht die Gläubigen. »Lobet Je!« sind die ersten und die letzten Worte.

  Ja, der Lobpreis und die Verherrlichung gebühren Ihm, dem Allesbewirkenden, dem Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus!

  »O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unausforschlich sind Seine Urteile und wie unausspürbar Seine Wege! Denn wer hat den Sinn des Herrn erkannt, oder wer wurde Sein Ratgeber? Wer hat Ihm etwas zuerst gegeben, damit es ihm vergolten werden wird? Denn aus Ihm und durch Ihn und zu Ihm hin ist das All! Ihm sei die Verherrlichung für die Äonen! Amen! (Röm. 11:33 - 36).

 

 

Dieter Landersheim

Höhenstraße 11

65824 Schwalbach a. Ts.

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