Das Buch Esra
Vorbemerkung
Die Bücher Esra und Nehemia bildeten
ursprünglich eine Einheit, die die Berichterstattung der Chronik fortsetzte
(vgl. 2. Chron. 36:22, 23 mit Esra 1:1 - 3). Das Buch Esra schildert die
Rückkehr der Juden aus Babel und die Bemühungen um die religiöse Erneuerung des
Volkes, das Buch Nehemia befasst sich im Wesentlichen mit dem Bau der
Stadtmauer Jerusalems.
Esras Dienst begann im Jahr 458 v.
Chr., Nehemias Dienst mit seinem Gebet Ende des Jahres 446 v. Chr. (Neh. 1:5 -
11).
In Jeremia 25:11 steht geschrieben: „Und es
wird all dieses Land zur verwüsteten (Stätte), (ja) zur Verödung; und diese
Nationen werden dem König Babels siebzig Jahre (606 - 536 v. Chr.)
dienen." Diese siebzig Jahre zählen von der ersten Wegführung des Volkes
Juda bis zur ersten Rückführung aus Babel unter Serubabel. Im Jahr 539 v. Chr.
war Babel von Persien erobert worden.
Kapitel 1
Dekret des Koresch II. (Kores, Kyros), das Haus Jewes
wieder
zu bauen
1 Und im ersten Jahr des Koresch (Kyros II. der Große; ab 536 v. Chr.
König des Großreiches Persien), der Königs von Paras (Persien), – auf dass vervollständigt
(erfüllt) werde das Wort Jewes aus dem Mund Jeremias – erweckte Jewe den Geist
Koreschs, des Königs von Persien, und dieser ließ eine Stimme (einen Aufruf) in
all seinem Königreich ergehen, und auch noch schriftlich, sprechend:
2 So spricht Koresch, der König von Persien: Alle Königtümer der Erde
gab mir Jewe, der Elohim der Himmel, und Er, Er bestimmte über mich, Ihm ein
Haus zu bauen in Jerusalem, (der Stadt), die in Juda ist.
3 Wer inmitten von euch ist aus all seinem Volk? Mit ihm sei sein Elohim,
und er steige hinauf gen Jerusalem, (die Stadt,) die in Juda ist, und baue das
Haus Jewes, des Elohim Israels; Er ist der Elohim, der in Jerusalem ist.
4 Und ein jeder des Verbliebenen aus all den Orten, wo er gastet (als Fremdling
verweilt), ihn sollen die Mannen seines Ortes unterstützen mit Silber und Gold
und mit zuteilgewordener Habe und mit Getier, mit der Willigkeit für das Haus
des Elohim, das in Jerusalem ist.
...
Dieses äußerst bemerkenswerte Dekret des
Koresch ist auch in 2. Chronik 36:23 nachzulesen.
Es war der souveräne Jewe, der
Allmächtige, der Elohim der hoch über dem Königreich des Koresch liegenden
Himmel, der durch Seinen Geist den Geist des Königs erweckte und ihm den
Gedanken eingab. Jewe war der Handelnde.
Jewe lenkte das Herz des Königs wie Wasserkanäle (Spr. 21:1).
Freimütig bekannte Koresch, dass Jewe
ihm alle Königtümer gegeben habe, über die er herrschte, und dass dieser Jewe
es war, der ihn bestimmt habe, den Tempel in Jerusalem wieder aufzurichten.
Und es folgten seine praktischen Anweisungen, dass die Juden nun denn auch nach
Jerusalem gehen und den Tempel bauen sollten, und dass die anderen Menschen allesamt
gutwillig sein und die Juden unterstützen und ausstatten mögen.
Es war längst verheißen, dass die
Verbliebenen Jakobs umkehren werden zu El, dem Mächtigen (Jes. 10.21). Jewe würde
zu Koresch sprechen: "Mein Hirte! und: All mein Gefallen lässt er
vollführen. Und bezüglich Jerusalems spricht er: Sie wird gebaut! und: Der
Tempel wird gegründet!" (Jes. 44:28). Jewe würde den Koresch bei seinem
Namen rufen und ihm alle Macht geben! (Jes. 45:1 - 4). Koresch aber sollte Jewe
nicht erkennen (Jes. 45:4). Aus seiner Sicht betrieb er eine kluge Politik
darin, dass er alle Religionen seines Reichs achtete und würdigte und sich so
der Gunst aller dieser Götter versicherte. Aber auch diese Absicht war von
Gott.
Zur Vorbereitung der Verfügung des Koresh
dürfte das Wissen um Jewe, den Elohim Israels, beigetragen haben, das im
vorderen Orient seit Noahs, Hiobs und Abrahams Zeiten und dem Auszug Israels
aus Ägypten eine gute Basis hatte. Koresch wird aber mehr gewusst haben, hatte
doch der Prophet Daniel etwa seit 603 v. Chr. in Babel gewirkt, ja sogar noch
unter Darius dem Meder von 539 v. Chr. an und weiterhin ab 536 v. Chr. als
oberster Koordinierungsminister unter Koresch, von dem wir hier reden (Dan.
1:21; 6.1 - 4; 10:1).
Die
Auswirkungen des Dekrets
5 Da standen auf die Häupter
der Vaterschaften Judas und Benjamins und die Priester und die Leviten, ein
jeder, dem Elohim seinen Geist erweckte, hinaufzusteigen, um das Haus Jewes zu
bauen, das in Jerusalem ist.
6 Und alle rings um sie her (halfen) kraftvoll mit ihren Händen, mit
Geräten aus Silber, mit Gold, mit zuteilgewordener Habe und mit Getier und mit
Kleinodien, neben den Gaben aufgrund alles Sich-Willigzeigens.
7 Und der König Koresch ließ die Geräte des Hauses Jewes herausholen,
die Nebukadnezar aus Jerusalem herausgeholt und in das Haus seines Elohim
gegeben hatte.
8 Koresch, der König von
Persien, ließ sie herausholen auf die Hand Mitredats, des Schatzmeisters, zu,
und er zählte sie dem Scheschbazar dar, dem Würdenträger Judas.
9 Und dies war ihre Zahl: 30 Schalen aus Gold, 1.000 Schalen aus Silber,
29 Teile zum Auswechseln (Ersatzstücke),
10 30 Trinkschalen aus Gold, 410 Trinkschalen aus Silber,
Doppelschaften, 1.000 andere Geräte.
11 Alle Geräte des Goldes und des Silbers: 5.400. Das alles brachte Scheschbazar
hinauf mit dem Hinaufsteigen der Verschleppten aus Babel gen Jerusalem.
...
Jewe bewirkte eine Aufbruchstimmung im
Land.
Scheschbazar ist vielleicht identisch
mit Serubabel.
Die Reise nach Jerusalem dürfte etwa
vier Monate gedauert haben.
Kapitel 2
Die Rückkehrer
1 Und dies sind die Söhne des Rechtsbezirks (Landesteils), die
hinaufgestiegenen aus der Gefangenschaft der Verschlepptenschaft, die
Nebukadnezar, der König Babels, nach Babel verschleppt hatte und die nach
Jerusalem und Juda zurückkehrten, ein jeder zu seiner Stadt,
2 sie, die im Jahr 536 v. Chr.
mit Serubabel gekommen waren, Jeschua, Nechemja, Seraja. Reelaja, Mordochaj,
Bilschan, Mispar, Bigwaj, Rechum, Baana. Die Zahl der Mannen des Volkes Israel:
3 die Söhne Paroschs: 2.172;
4 - 35...
36 Die Priester: die Söhne Jedajas, dem Hause Jeschua zugehörig: 973;
37 - 39...
40 Die Leviten: die Söhne Jeschuas und Kadmiels, den Söhnen Hodarvjas
zugehörig: 74.
41 Die Musiker und Sänger, die Söhne Asaphs: 128.
42 Die Söhne der Torhüter: .., die alle: 139
43 Die Netinim (die Beigegebenen, den Leviten zum Dienst Beigegebenen):
die Söhne Zichas...
44 - 57 ...
58 All die Netinim und die Söhne der Diener Salomos: 392.
59 Und dies waren die Hinaufgestiegenen aus Tel Melach, Tel Charscha,
Kerub Adan, Imer (Städte in Babel); aber sie konnten das Haus ihrer Väter nicht
berichten und ihren Samen, ob sie aus Israel sind:
60 die Söhne Delajas, die Söhne Thobijas, die Söhne Nekodas: 652.
61 Und aus den Söhnen der Priester: die Söhne Chobajas, die Söhne des Hakoz,
die Söhne Barsilajs, der aus den Töchtern Barsilajs, des Gileaditers, eine Frau
genommen hatte und auf ihren Namen gerufen wurde.
62 Diese suchten ihre Schriftstücke, die Registrierurkunden, und nicht
wurden sie gefunden; und sie galten als besudelt, (gelöst) aus dem Priesteramt.
63 Und das Oberhaupt sprach zu ihnen, dass sie nicht essen dürfen von
dem Heiligen der heiligen (Opfer), bis ein Priester mit den Urim (Erlichtungen)
und den Tumim (Vollendungen) (im Brustschild des Rechtserweises) ersteht
(Dienst tut).
64 Die ganze Versammlung in einem: 42.360,
65 außer ihren Dienern und ihren Mägden; diese waren 7.337. Und sie
hatten Musiker und Sänger und Musikerinnen und Sängerinnen: 200.
66 Ihre Rosse: 736, ihre Maulesel: 245,
67 ihre Kamele: 435, die Esel: 6.720.
68 Und (einige) von den Häuptern der Vaterschaften zeigten sich bei ihrem
Kommen zum Haus Jewes, das in Jerusalem ist, willig für das Haus des Elohim, es
auf seiner Basis zu errichten.
69 Gemäß ihrer Kraft (ihrem Vermögen) gaben sie zum Schatz des Bauauftrags
61.000 Drachmen (Dariken; Goldmünzen von vmtl. 4,3 g) Gold und 5.000 Manim (Minen von vmtl.
550 - 850 g) Silber und 100 Priesterröcke.
70 Und es wohnten die Priester und die Leviten und die aus dem Volk und
die Musiker und Sänger und die Torhüter und die Netinim in ihren Städten. Und
all Israel, sie waren in ihren Städten.
...
Das Volk war wieder zurück im Land der
Verheißung. Lobpreis, Dank und Verherrlichung sei dem Gott und Vater unseres
Herrn Jesus Christus dafür!
Ich habe mir erspart, die Listen mit
all den Namen aufzuführen.
Für die Menschen damals aber war die Feststellung ihrer Zugehörigkeit zum
auserwählten Volk überaus wichtig, wie denn auch Jewe jeden Einzelnen hoch
schätzte. Auch uns heute darf dies ein Zuspruch sein, dass unser herrlicher
Gott und treuer Vater uns Gläubige nämlich ganz persönlich ansieht.
Serubabel ("Geworfelter
Babels") (Vers 2) war der Anführer der
Rückkehrer und der Statthalter Judas. Jeschua („Rettungseiender") (Vers
2), aus den Söhnen Eleasars, der Enkel des Priesters Seraja, war der erste
Hohepriester nach dem Exil.
Diejenigen Priester, die ihre
Abstammung von Aaron (2. Mose 29:44; 4. Mose 3:3, 4) nicht nachweisen konnten,
mussten von ihrem Amt zurücktreten (Verse 61 + 62). Die endgültige Entscheidung
würde der Hohepriester mittels der Urim und Tumim herbeiführen (Vers 63).
Kapitel 3
Bau des Altars
1 Und der siebente Monat war
herangekommen – und die Söhne Israels waren in ihren Städten –, da wurde das
Volk wie ein Mann gen Jerusalem
versammelt.
2 Und Jeschua, der Sohn Jozadaks, stand auf und seine Brüder, die
Priester, und Serubabel, der Enkel Schealtiels, und seine Brüder; und sie
bauten den Altar des Elohim Israels, auf ihm Hinaufzuweihende
hinaufzuweihen gemäß den Aufgeschriebenen in der Zielanweisung (Tora) Moses,
das Mannes des Elohim.
3 Und sie bereiteten den Altar auf seiner Basis, wiewohl ein Grauen auf
ihnen war aufgrund der Völker der Länder, und sie weihten auf ihm dem Jewe
Hinaufzuweihende hinauf, Hinaufzuweihende zur Zeit des Morgens und zur Zeit des
Abends.
4 Und sie machten das Fest der (Laub-)Hütten gemäß dem Aufgeschriebenen
und Hinaufzuweihendes Tag für Tag in der Zahl gemäß der Rechtsetzung, die Sache
des Tages jeweils an ihrem Tag,
5 und danach das Hinaufzuweihende des steten (Opfers) und das für die
Monate und die für alle bezeugten Zeiten Jewes, die geheiligten, und für einen
jeden mit freiwilligen (Gaben) sich dem Jewe Willigzeigenden.
6 Vom ersten Tag des siebenten Monats (Etanim, auch: Tischri;
September/Oktober) an begannen sie, Hinaufzuweihende dem Jewe hinaufzuweihen,
aber der Tempel Jewes war noch nicht gegründet.
...
Mit den Opfern auf dem Altar bekundeten
die Rückkehrer, dass sie sich, nachdem die Untreue ihrer Väter sie nach Babel
gebracht hatte, jetzt von ganzem Herzen zu Jewe hingewandt hatten. Das stete
Opfer (Vers 5) war das Brandopfer (2. Mose 29: 38 - 42; 3. Mose 1). Am ersten
Tag des siebenten Monats wurde das Gesetz dem Volk vorgelesen (Neh. 8:1 - 12).
Die Völker der Umgebung sahen es allerdings gar nicht gern, dass Juda wieder
Tritt fasste.
Erste
Grundlegung des Tempels
7 Und sie gaben Silber den
Steinhauern und den Schmieden und Speise und Getränk und Öl den Sidoniern und
den Tyrern, dass sie Zedernbäume vom Libanon zum Meer nach Japho (Joppe, Jaffa)
bringen gemäß der Erlaubnis Koreschs, des Königs von Persien, die ihnen
(gegeben) worden war.
8 Und im zweiten Jahr (535 v. Chr.) ihres Kommens zum Haus des Elohim
gen Jerusalem, im zweiten Monat (Siw, auch: Ijar, April/Mai), begannen
Serubabel, der Sohn Schealtiels, und Jeschua , der Sohn Jozadaks, und das
Verbliebene ihrer Brüder, die Priester und die Leviten und all die aus der
Gefangenschaft gen Jerusalem Gekommenen, und sie stellten die Leviten auf, vom
Sohn von zwanzig Jahren an und aufwärts, um den Auftrag am Haus Jewes zu beaufsichtigen.
9 Da traten an Jeschua, seine Söhne und seine Brüder, Kadmiel und seine
Söhne, die Söhne Judas wie einer, um die den Auftrag im Haus des Elohim
Tätigenden zu beaufsichtigen, auch die Söhne Chenadads, ihre Söhne und ihre
Brüder, die Leviten.
10 Und die Erbauer gründeten (535 v.Chr.) den Tempel Jewes, und man stellte die Priester auf, ausgerüstet
mit Trompeten, und die Leviten, die Söhne Asaphs, mit Doppelzimbeln, um Jewe,
zu loben aufgrund der Hände (Anweisungen) Davids, des Königs Israels.
11 Und sie antworteten mit Loben und mit Danken zu (Ehren) Jewes – denn
gut ist Er, denn für äonisch ist Seine Huld über Israel – und all das Volk
jauchzte ein großes Jauchzen im Loben zu (Ehren) Jewes, darüber, dass das Haus
Jewes gegründet war.
12 Und viele von den Priestern und den Leviten und den Häuptern der
Vaterschaften, die Ältesten, die das frühere Haus gesehen hatten: (Nun) bei der
Gründung dieses Hauses vor ihren Augen weinten sie mit großer Stimme; und viele
erhöhten (ließen laut ertönen) die Stimme im Jauchzen, ja in Freude.
13 Und als die Stimme des Jauchzens der Freude (ertönte), kannte (hörte)
das Volk die Stimme des Weinens des Volks nicht (heraus), denn das Volk jauchzte
ein großes Jauchzen, und die Stimme (der Schall) wurde gehört bis in die Ferne.
...
Die vollendete Gründung löste tiefe
Empfindungen in den Herzen der Juden aus. Noch heute freuen wir uns mit diesen
sich Freuenden und vor freudiger Erschütterung Weinenden (Röm. 12:15) und
preisen Gott für die Grundlegung des Heiligtums der Juden, des Volkes, das den
Namen Jewes in der Welt bekannt macht. Äonisch wird Seine Huld über Israel sein
(Vers 11), besonders und uneingeschränkt in den Äonen der Verheißung, dem des
tausendjährigen Königreichs und dem der neuen Erde.
Die Bauvorbereitungen, der Bau sowie
die Feier verliefen ähnlich wie beim Bau des Tempels zur Zeit Salomos.
Kapitel 4
Ablehnung fremder Hilfe
1 Als aber die Juda und Benjamin (alsbald) Bedrängenden hörten, dass die
Söhne der Verschlepptenschaft dem Jewe, dem Elohim Israels, einen Tempel
erbauen,
2 da kamen sie zu Serubabel herzu und zu den Häuptern der Vaterschaften
und sprachen zu ihnen: Wir wollen mit euch bauen, denn wie ihr forschen wir
eurem Elohim nach, und ihm opfern wir seit den Tagen Esar Chadons, des Königs
Aschurs (681 - 669 v. Chr), der uns hierher heraufgebracht hat.
3 Da sprachen Serubabel und Jeschua und das Verbliebene der Häupter der
Vaterschaften Israels zu ihnen: Nicht ist euch und uns (gemeinsam), unserem
Elohim ein Haus zu bauen; denn wir, wir (für uns) vereint, wollen dem Jewe, dem
Elohim Israels, bauen, so wie uns der König Koresch, der König von Persien,
gebot.
4 Da geschah es, dass das (fremde Misch-)Volk des Landes die Hände des
Volkes Juda zum Erschlaffen brachte, und sie waren sie vom Bauen Abschreckende.
5 Und sie dingten wider sie Berater, ihren Rat zu zerbröckeln alle Tage Koreschs (536 - 529 v. Chr.), des
Königs von Persien, und bis zur Königsherrschaft Darejaweschs (Darius I., der
Große, 521- 486 v. Chr.), des Königs von Persien.
...
Das Mischvolk im Lande, das neben
anderen Göttern auch Jewe verehrte (2. Kön. 17:24 - 41) und unter dem Namen
Samaritaner bekannt werden sollte, kam mit der freundlichen Absicht herzu, beim
Bau zu helfen. Als ihr Angebot abgelehnt wurde, fühlten sie sich zurückgesetzt
und waren sie gekränkt, woraufhin sie zu Feinden Judas und zu Bedrängern
wurden.
Serubabel und Jeschua hatten richtig
entschieden, denn Israel sollte ein reines, unvermischtes, abgesondertes, dem
Jewe heiliges Volk sein und bleiben und keine Gemeinschaft mit fremden Völkern
pflegen, die sie nur zu Abgöttern verleiten würden (5. Mose 7:2 - 6; 1. Kön.
11:4).
Dies ist auch uns zum Vorbild gegeben,
auch wir sollen uns von allem Unreinen absondern und nicht mit Ungläubigen
zusammenjochen (2. Kor 6: 14 - 18).
Anklageschriften
gegen die Juden
6 Und in der Königsherrschaft
Achaschweroschs (Xerxes I., 486 – 465 v. Chr.), im Beginn seiner
Königsherrschaft schrieben sie eine Anklage wider die Bewohner Judas und
Jerusalems.
7 Und in den Tagen Artachschastas (Kambyses II., 529 - 522 v. Chr.)
schrieben Bischlam, Mitredat, Thabeel und das Verbliebene seiner Dienstbereiten
an Artachschast, den König von Persien, und das Geschriebene des Schriftsatzes
war aufgeschrieben in Aramäisch und verdolmetscht in Aramäisch:
8 (Ab hier bis Kap. 6.18 in Aramäisch abgefasst) Rechum, das
Bestimmungsrecht innehabend (als Statthalter), und Schimsdaj, der Schreiber,
schrieben eine Urkunde wider Jerusalem dem Artachschast, dem König, derart (wie
folgt).
9 Alsdann schrieben Rechum, das
Bestimmungsrecht innehabend, und
Schimschaj, der Schreiber, und das Verbliebene ihrer Dienstbereiten, die (in
Städte Samarias umgesiedelten) Dinajer und Apharesaljer (aus Osnapar),
Arkewajer (aus Arak in Babel), Babelajer (aus Babel), Schuschandajer (aus Susa
in Elam, Persien), Dehaweer (aus Osnapar), Elemajer (aus Elam),
10 und das Verbliebene der Muttervölker, das Osnapar (Aschurbanipal, 669 - 627 v. Chr.) (um 640 v.
Chr.) verschleppt hatte, der meisterhafte und würdige, und der ihnen Wohnsitz
in der Burgstadt Samarias und in dem Verbliebenen (in den übrigen Teilen)
jenseits der Stromes (Euphrat) (gemeint sind die Gebiete westlich des Euphrats)
und fernhinaus (und so weiter).
11 Dies ist die Kopie der Urkunde, die sie an ihn entsandten, an
Artachschast (Kambyses II.), den König: Deine Diener, die Mannen jenseits des
Stromes und fernhinaus:
12 Erkennbar werde dem König, dass die Judajer, die aus dem Dir-
Verpflichtetsein emporstiegen, auf uns zu gen Jerusalem eingetroffen sind; sie
erbauen die sich empörende und stinkende (übelwirkende) Burgstadt, und die
Mauern erstellen sie sich gänzlich, und die Feuerstätten verknüpfen sie.
13 Fernerhin, erkennbar werde dem König, dass, wenn jene Burgstadt
gebaut wird und sie sich die Mauern gänzlich erstellen, sie nicht mehr
Steuern, Nutzungsgebühren und Wegezoll geben werden, und es urplötzlich den
König schädigt.
14 Fernerhin, weil wir mit dem Salz des Palastes salzen (etwa im Sinne
von: dem König dankbar und treu sind) und eine Bloßstellung des Königs nicht
länger für uns vorauszusehen (geziemt), entsenden wir's aufgrund von diesem und
machen's dem König kund,
15 auf dass er erwäge (nachforsche) in den Gedenkschriften (Buch der
Denkwürdigkeiten) deiner Väter, und du wirst in den Gedenkschriften entdecken
und erkennen, dass jene Burgstadt eine sich empörende Burgstadt ist und eine
die Könige und Rechtsbezirke schädigende, und Aufruhr beauftragt man in ihrem
Innern von den Tagen des Äons an. Aufgrund dieses Sachverhalts ist jene Burgstadt
verwüstet worden.
16 Wir geben dem König zu wissen, dass, wenn jene Burgstadt gebaut wird
und sie sich die Mauern gänzlich erstellen, dir dadurch kein Ausgleich
(Wertentsprechendes) jenseits des Stromes erstehen wird.
...
Anklageschriften gegen die bauenden
Juden wurden sowohl unter Xerxes I. (486-465 v.Chr.) (Vers 6) verfasst wie auch
schon unter Kambyses II. (529 - 522 v. Chr.). Der in den Versen 11 b bis 16
zitierte Text war nicht nur von einigen wenigen, sondern von der breiten Masse
der Völker der ganzen Umgebung getragen (Verse 9 + 10). Die offizielle Korrespondenz wurde in
Aramäisch abgefasst, der damaligen Verkehrssprache. „Jenseits des Stromes"
(Euphrat) war die amtliche Bezeichnung der 5. persischen Satrapie, die ganz
Palästina und Syrien einschloss.
Die Antwort (das Dekret) des Artachschast (Kambyses II.).
17 (Dieses) Dekret entsandte der König an Rechum, den das Bestimmungsrecht
Innehabenden, und Schimschaj, der Schreiber, und an das Verbliebene ihrer
Dienstbereiten, die in Samaria wohnen, und an das Verbliebene jenseits des
Stromes: Friede auch fernhin!
18 Der Schriftsatz, den ihr an uns entsandt habt, wurde vollständig vor
mir gelesen.
19 Und von mir wurde die Bestimmung festgelegt, und man erwog (forschte
nach) und entdeckte, dass jene Burgstadt von den Tagen des Äons an sich wider
die Könige erhob, und Empörung und Aufruhr wurden in ihr beauftragt.
20 Und alles umfassend mächtige
Könige wurden über Jerusalem (befunden), und sie waren beschützende Mächtige
über alles jenseits des Stromes, und Steuern, Nutzungsgebühren und Wegezoll
wurden ihnen gewährt.
21 Und nun: Leget die Bestimmung fest (gebt den Befehl heraus), (all)
diese Mächtigen untätig zu machen, sodass jene Burgstadt nicht gebaut wird, bis
von mir (eine neue) Bestimmung festgelegt wird.
22 Und seid gewarnt, den Dienst über diesem (etwa mit) Nachlässigkeit
auszurichten: Warum soll Umstrickendes hochwachsen, die Könige zu schädigen?
23 Alsdann, nachdem die Kopie des Schriftsatzes des Artachschast, des
Königs, vor Rechum und Schimschaj, dem Schreiber, und ihren Dienstbereiten
gelesen worden war, gingen sie rastlos weg gen Jerusalem wider die Juden und
machten sie untätig mit Waffengewalt.
24 Alsdann wurden untätig gemacht die Dienenden (Arbeitenden) am Hause
des Elaha (hebr.: Eloah, Singular von Elohim), das in Jerusalem ist, ja sie
wurden untätig gemacht bis zum zweiten Jahr (520 v. Chr.) der Königsherrschaft
Darejaweschs (Darius I., der Große), des Königs von Persien, 521 - 486 v.
Chr.).
...
Somit konnte etwa ein Jahrzehnt lang nicht
weitergebaut werden. Immerhin hatte Artachschast sich vorbehalten, einen neuen Erlass
herauszugeben (Vers 21). Er starb allerdings im Jahr 522 v. Chr.
Kapitel 5
Wiederaufnahme des Bauens
1 Und es prophezeiten (520/519
v. Chr.) Chagaj (Haggai), der Prophet und Secharja (Sacharja), der Sohn Idos,
der Propheten einer, über die Judajer, die in Juda und Jerusalem waren, im
Namen des Elah Israels, der über ihnen ist.
2 Alsdann standen auf Serubabel, der Sohn Schealtiels, und Jeschua, der
Sohn Jozadaks, und lösten (die Bremse), das Haus des Elaha zu bauen, das in
Jerusalem ist; und mit ihnen waren die Propheten des Elaha als sie Labende
(Stärkende).
3 In jener Frist trafen wider sie ein Tatenaj, der Statthalter jenseits
des Stromes, und Schetar Bosenaj und ihre Dienstbereiten und sprachen also zu
ihnen: Wer legte euch die Bestimmung fest, dieses Haus zu bauen und diese
Mauerbewehrung gänzlich zu erstellen?
4 (Ja), dann sprachen wir (die in Vers 3 Genannten) zu ihnen derart: Wer
sind sie, die Namen der Mächtigen, die dieses Gebäude erbauen?
5 Aber das Auge ihres Elah war über den Ergrauten der Judajer, sodass
man sie nicht untätig machte, bis die Bestimmung (der Bericht) den Darejawesch
erreichte und dann ein Schriftsatz (eine Antwort) über all diesem zurückkam.
...
Haggai und Sacharja empfingen ihre
Offenbarungen im Jahr 520 v. Chr., dem zweiten Jahr des Darius des Großen, und
taten das Wort Jewes kund, dass Sein Haus in Jerusalem nun gebaut werde (Hag.
1:1, 14, 15; Sach. 1:1, 16). Mit dieser Botschaft erweckte der Geist Jewes den
Serubabel und den Jeshua (Hag. 1:14), die sich unverzüglich an die Arbeit
machten. Die beiden Propheten stärkten die Bauenden dabei mit dem Zuspruch,
dass Jewe mit ihnen sei (Vers 2; Hag. 2:4).
Aufgrund des Einwirkens Jewes wehrten
die persischen Beamten ihnen nicht (Vers 5). Ja, „denn die Augen des Herrn
ruhen auf den Gerechten, und Seine Ohren hören auf ihr Flehen" (1. Petr.
3:12).
Die Anfrage an Darius
6 Die Kopie der Urkunde, die
Tatenaj an Darejawesch, den König, entsandte, der Statthalter jenseits des
Stromes, und Schetar Bosenaj und seine Dienstbereiten, die Apharsechajer (nach
Samaria umgesiedelte Bewohner einer Stadt), die jenseits des Stromes sind.
7 Ein Dekret entsandten sie an ihn, und diesem entsprechend war in dessen
Innerem geschrieben: Dem Darejawesch, dem König, allen Frieden!
8 Erkennbar werde dem König, dass wir weggegangen und zum Rechtsbezirk
Juda zum Haus des meisterhaften Elaha; und es wird gebaut mit Steingeröll, und
Holzbalken werden in die Wände gelegt, und jener Dienst wird eifrig getan und
gelingt in ihrer Hand.
9 Alsdann fragten wir (all) diese Ergrauten und sprachen zu ihnen
derart: Wer legte euch die Bestimmung fest, dieses Haus zu bauen und diese
Mauerbewehrung gänzlich zu erstellen?
10 Und gar noch ihre Namen erfragten wir von ihnen, um sie dich wissen
zu machen, dass wir aufschreiben (jeden) Namen der Mächtigen entsprechend ihren
Hauptschaften.
11 Und derart war ihr Dekret – wir wiesen es ab –, sprechend: Wir sind
jene, Seine Diener, die des Elah der Himmel und der Erde, und wir erbauen das
Haus, das viele Jahre vordem erbaut wurde, und ein meisterhafter König Israels
baute es und erstellte es gänzlich.
12 Deshalb, ja dadurch, dass unsere Väter den Elah der Himmel erbeben
gemacht hatten (erzürnten), gewährte Er sie in die Hand Nebukadnezars, des
Königs Babels, des Chaldäers, und dieses Haus, er riss es nieder und
verschleppte das Volk gen Babel.
13 Aber im ersten Jahr des Koresch (536 v. Chr.), des Königs von Babel,
legte Koresch, der König, die Bestimmung fest, dieses Haus des Elaha (wieder)
zu bauen.
14 Und gar noch die Geräteteile des Hauses des Elaha aus Gold und Silber,
die Nebukadnezar aus dem Tempel, der in Jerusalem war, herausgebracht und sie
zum Tempel von Babel geholt hatte, sie brachte Koresch, der König, aus dem
Tempel Babels heraus und gewährte sie dem Scheschbazar – so sein Name –, den er
als Statthalter festgelegt (eingesetzt) hatte.
15 Und er sprach zu ihm. Diese Geräteteile nimm auf, gebe weg, (lege)
sie nieder im Tempel, der in Jerusalem ist, und das Haus des Elaha werde (wieder)
gebaut auf seiner Stätte.
16 Alsdann traf jener Scheschbazar ein, er gewährte die Feuerstätten des
Hauses des Elaha, das in Jerusalem ist; und von dann und bis fernerhin wird es
gebaut, aber nicht voll zu Ende geführt.
17 Und fernerhin, wenn es dem König gut (dünkt), so erwäge man (forsche
man nach) im Haus der Archive des Königs dort in Babel, ob es so ist, dass von
Koresch, dem König, die Bestimmung festgelegt worden war, jenes Haus des Elaha
in Jerusalem zu bauen; und das, was des Königs Wohlwollen über all diesem ist,
entsende er an uns.
...
Kapitel 6
Das Dekret Koreschs II. wird gefunden.
1 Alsdann legte Darejawesch, der
König, die Bestimmung fest, und man erwog (forschte nach) im Haus der Urkunden,
wo die Archive waren, dort in Babel.
2 Und es wurde entdeckt in Achmeta (Ekbatana), in der Residenz, die im
Rechtsbezirk Madaj (Medien) war, eine Rolle und eine Gedenkschrift in ihrem
Inneren, also geschrieben:
3 Im ersten Jahr (536 v. Chr., als König des Großreichs) des Koresch,
des Königs, legte Koresch, der König, die Bestimmung fest, das Haus des Elaha
in Jerusalem (betreffend): Das Haus werde gebaut als Stätte der Opfer
Opfernden, und seine Feuerstätten werden beschickt; seine Höhe: sechzig Ellen,
seine Breite: sechzig Ellen,
4 drei Schichten aus Steingeröll und eine Schicht aus Holzbalken, und
vom Haus des Königs werde Förderung gewährt.
5 Und gar noch die Geräteteile des Hauses des Elaha aus Gold und Silber,
die Nebukadnezar aus dem Tempel, der in Jerusalem war, herausgebracht und die
er gen Babel geholt hatte, lasse man zurückkehren und (ein jedes) den Tempel
erreichen, der in Jerusalem ist, (ein jedes) zu seiner Stätte, und du legst sie
nieder im Haus des Elaha.
...
Die
Erlaubnis des Darius I. für das Weiterbauen
6 Fernerhin (sei's nun):
Tatenaj, Statthalter jenseits des Stromes, Schetar Bosenaj und ihre
Dienstbereiten, die Apharsechajer, die im Jenseitigen des Stromes sind: Haltet
euch fern von dort!
7 Belasset den Dienst an jenem Haus des Elaha dem Statthalter der
Judajer und den Ergrauten der Judajer; jenes Haus des Elaha sollen sie auf
seiner Stätte bauen.
8 Und von mir ist die Bestimmung festgelegt, zu was hin ihr den Dienst
mit all diesen Ergrauten der Judajer (ausrichtet), jenes Haus des Elaha zu
bauen: So werde aus den (finanziellen) Ausgleichsmitteln des Königs, die aus
den Steuern jenseits des Stromes sind, all diesen Mächtigen abzählend (eifrig;
die Kosten dem Baufortschritt gemäß erstattend) Förderung gewährt, um sie nicht
untätig zu machen.
9 Und was sie denn nötig haben und Söhne der Stiere und Widder und
Lämmer als dem Elah der Himmel
Hinaufzuweihende, Getreide, Salz, Schaumwein und Salbe, gemäß dem Ausspruch der
Priester, die in Jerusalem sind, werde ihnen gewährt, Tag für Tag, ohne Nachlässigkeit,
10 dass sie Darnahende (Darbringende) werden von beruhigenden (Dämpfen
der Opfergaben) für den Elah der Himmel und Flehende für das Leben des Königs
und seiner Söhne.
11 Und von mir ist die Bestimmung festgelegt, dass jedem Mann, der dieses
Dekret verändert, ein Balken aus seinem Haus herausgezogen werde, und gereckt
werde er an ihm angenagelt, und sein Haus diene als Kotstätte aufgrund dieses
Tuns.
12 Und der Elaha, der Seinen Namen dort wohnen lässt, er kehle (schneide)
ab einen jeden König und ein jedes Volk, das seine Hand entsendet, dieses
Dekret zu verändern, um jenes Haus des Elaha zu umstricken (einzureißen), das
in Jerusalem ist. Ich, Darejawesch, ich legte die Bestimmung fest; jeder
befleißige sich eifrig darin.
...
Die Anfrage des Statthalters Tatenaj
hatte dem Zweck gedient, den Bau des Tempels zu unterbinden. Jewe aber bewirkte
großen Segen durch das sogar Förderungen verfügende Dekret des Darius. Der von
seinen Brüdern nach Ägypten verkaufte Joseph hatte es bereits ebenso erlebt; er
sagte: "Ja ihr, ihr berechnetet wider mich Böses, Elohim aber berechnetet
es zum Guten, damit Er tue, wie an diesen Tag zu ersehen ist, leben zu lassen
viel Volk" (1. Mose 50:20). Und wir wissen, dass Gott uns, die wir Ihn
lieben, gar alles zum Guten zusammenwirkt (Röm. 8:28).
Darius war nicht uneigennützig (Vers 10):
er förderte die Religionen der Völker, damit deren Götter ihm wohlgesonnen
seien; er handelte nach dem Motto: Je mehr Götter für mich sind, desto besser.
Selbstverständlich flehten nicht nur
die Juden damals für den König, sondern auch wir heute beten für die
Obrigkeiten (1. Tim. 2:1, 2).
Fertigstellung
und Einweihung des Tempels
13 Alsdann (im Jahr 516 v. Chr.): Tatenaj, der Statthalter jenseits des Stromes,
Schetar Bosenaj und ihre Dienstbereiten richteten demzufolge, dass Darejanesch,
der König, derart entsandt hatte, eifrig den Dienst aus.
14 Und die Ergrauten der Judajer erbauten und hatten Gelingen
hinsichtlich der Prophezeiung Chagajs (Haggais), des Propheten, und Secharjas (Sacharjas),
des Sohnes Idos. Und sie bauten und (erstellten den Tempel) gänzlich aufgrund
der Bestimmung des Elah Israels und aufgrund der Bestimmung Korechs und
Darejaweschs und Artachschasts, des (jeweiligen) Königs von Persien.
15 Und er (Serubabel?) stellte dieses Haus fertig am dritten Tag des Monats
Adar (Februar/März), dieses war das sechste Jahr (516 v. Chr. der Königsherrschaft
Darejaweschs, des Königs.
16 Und die Söhne Israels, die
Priester und die Lewajer (Leviten) und das Verbliebene der Söhne der Verschleppten
richteten bei der Einweihung dieses Hauses des Elaha gemeinsam den Dienst aus.
17 Und sie nahten (brachten) dar zur Einweihung dieses Hauses des Elaha
100 Stiere, 200 Wilder, 400 Lämmer und 12 Ziegenböcke als Verfehlungsgabe für
ganz Israel, zugeteilt nach den Stämmen Israels.
18 Und sie bestellten die Priester nach ihren Abteilungen und die Lewajer
nach ihren Verteilungen über den Dienst für den Elaha, der in Jerusalem getan
wird gemäß dem in der Urkunde Moses Geschriebenen.
19 Und die Söhne der Verschlepptenschaft bereiteten das Passah am
vierzehnten Tag des ersten Monats (Nisan, auch Abhibh genannt; März/April).
20 Denn
es hatten sich die Priester und die Leviten allesamt gereinigt; sie alle waren
Reine. Und sie schächteten das Passah für alle Söhne der Verschlepptenschaft
und für ihre Brüder, die Priester, und für sich.
21 Und die Söhne Israels aßen's,
die aus der Verschleppung Zurückgekehrten und ein jeder, der sich von der
Bemakelung der Nationen des Landes geschieden und ihnen zugewandt hatte, dem
Jewe nachzuforschen (Jewe zu suchen), dem Elohim Israels.
22 Und sie begingen das Fest der
ungesäuerten (Brote) sieben Tage in Freude, denn Jewe hatte sie erfreut und das
Herz des Königs Aschurs ihnen zugewandt, Halt zu geben (zu stärken) ihren Händen
beim Auftrag (beim Werken) am Haus des Elohim, des Elohim Israels.
...
Endlich! Am 3. Adar 516 v. Chr. war es
soweit: Der Tempel war fertig! Daraufhin weihten sie ihn ein. Am 14. Nisan
alsdann bereiteten sie das Passah gemäß dem Gesetz des Mose und begingen vom
15. bis zum 21. Nisan das Fest der ungesäuerten Brote (Vers 19).
Ab Vers 19 ist der Text wieder hebräisch
geschrieben.
Wir stellen fest, dass die führenden Juden
sich entschieden an die Tora, die Zielanweisung des Mose hielten (Vers 18) und
überhaupt eine Hinwendung des Volkes, dem bewusst war, warum sie verschleppt
worden waren, zu Jewe stattgefunden hatte.
Kapitel 7
Esras Rückkehr aus Babel
1 Und nach diesen
Dingen (geschah es) während der Königsherrschaft des Artachschast (Artaxerxes
I., 465 - 425 v. Chr.), (da war) Esra, der Sohn Serajas, des Sohnes Asarjas,
des Sohnes Chilkijas,
2 des Sohnes
Schalums, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Achithubs,
3 des Sohnes
Amarjas, des Sohnes Asarjas, des Sohnes Merajots,
4 des Sohnes
Serachjas, des Sohnes Usis, des Sohnes Bukis,
5 des Sohnes
Abhischuas, des Sohnes Pinechas, des Sohnes Eleasars, des Sohnes Aarons, des
Priesters, des Hauptes;
6 dieser Esra
stieg hinauf aus Babel, und er war ein schneller (bewanderter) Schriftkundiger
(Schreiber, Darsteller) in der Tora (Zielanweisung) des Mose, die Jewe, der
Elohim Israels, gegeben hatte. Und der König gab ihm gemäß der Hand Jewes,
seines Elohim, über ihm all sein Ersuchen.
7 Und es stiegen
hinauf (einige) aus den Söhnen Israels und aus den Priestern und den Leviten
und den Sängern und Spielern und den Torhütern und den Netinim (den Leviten zum
Dienst Gegebenen) auch nach Jerusalem im siebenten Jahr des Königs Artachschast
(458 v. Chr.).
8 Und er kam nach
Jerusalem im fünften Monat (Abh, Juli/August); es war das siebente Jahr des
Königs.
9 Denn am ersten
Tag des ersten Monats (Nisan, auch Abhibh genannt, März/April) war er der den
Anfang Machende der aus Babel Hinaufsteigenden, und am ersten Tag des fünften
Monats kam er nach Jerusalem gemäß der guten Hand seines Elohim über ihm.
10 Denn Esra hatte
sein Herz bereitet, der Tora Jewes nachzuforschen und sie zu tun und in Israel
Gesetz und Rechterweisung zu lehren.
...
Esra wird uns eingangs als von Aaron
abstammend und damit in seiner priesterlichen Autorität vorgestellt. Es sind
nicht alle seine Vorfahren aufgeführt; in der Bibel hat der Begriff „Sohn“ auch
die Bedeutung von „Nachkomme“.
Der bis dahin als Verschleppter in Babel
lebende Esra kehrte im Jahr 458 v. Chr., also 58 Jahre nach der Fertigstellung
des den vollen Gottesdienst gewährleistenden Heiligtums im Jahr 516 v. Chr., in
seine Heimat zurück. Über diese 58 Jahre ist uns neben der Anklage gegen die
Juden (Esra 4:6) zur Zeit Achaschweroschs (Xerxes I., 486
- 465 v. Chr.)
nur noch bekannt, was die Königin Ester im Jahr 474 v. Chr. unter eben jenem
König erlebte. Wollte man, so wäre das Buch Ester zwischen die Kapitel 6 und 7
des Buches Esra einzuordnen.
Nach der ersten Gruppe von Rückkehrern unter
Serubabel im Jahr 536 v. Chr. führte Esra nun eine zweite Gruppe an. Getragen
von seiner Liebe zur Tora war er ein wahrer Priester und Schriftgelehrter, (Vers 6), der in der Schrift forschte, sie
hielt und dem Volk lehrte (Vers 10).
Der Schutzbrief des Artachschast
11 Und dies ist
die Kopie des Schriftsatzes, den der König Artachschast dem Esra gab, dem
Priester, dem Schriftkündigen, dem Kundigen der Worte der Gebote Jewes und
Seiner Erlasse über Israel:
12 Artachschast,
König der Könige, an Esra, den Priester, den Kundigen des Erlasses des Elah der
Himmel; abgeschlossenen (vollkommenen) (Friede). Auch fernhinaus!
13 Von mir ist die
Bestimmung festgelegt, dass jeder sich Willig zeigende in meinem Königreich aus
dem Volk Israel mit seinen Priestern und den Lewajern, (dass jeder, der willig
ist,) Jerusalem zu erreichen, (sie) mit dir erreichen (kann).
14 weil (du) von
dem König und seinen sieben Beratern entsandt bist, über Juda zu befinden und
bezüglich der (Stadt) Jerusalem infolge des Erlasses deines Elah, der in deiner
Hand ist,
15 und zu holen
Silber und Gold, das der König und seine Berater sich willig zeigten, (zu
geben) dem Elah Israels, dessen Wohnung in Jerusalem ist,
16 und alles
Silber und Gold, das du im ganzen Rechtsbezirk Babel entdeckst mitsamt mit dem
Sich-Willigzeigen des Volks und der Priester, die sich willig zeigen für das
Haus ihres Elah, das in Jerusalem ist.
17 Alldeswegen
erwirbst du eifrig mit diesem Silber Stiere, Widder, Lämmer und ihre
(dazugehörigen) Spenden und ihre Trankopfer, und du nahst (bringst) sie dar auf
dem Altar des Hauses eures Elah, das in Jerusalem ist.
18 Und was dir und
deinen Brüdern wohlgefällt, mit dem Verbliebenen des Silbers und Goldes als
Dienst (auszurichten): gemäß dem auf das Wohl Trachten eures Elah mögt ihr den
Dienst (ausrichten).
19 Und die
Geräteteile, die dir gewährten, die zur Ehrung im Haus deines Elah, lass sie
völlig zurückführen vor dem Elah in Jerusalem.
20 Und das
Verbliebene des Nötigen für das Haus deines Elah, das dir zufällt zu geben,
gibst du heraus aus dem Haus der Archive des Königs.
21 Und von mir, ja
mir, Artachschast, dem König, ist die Bestimmung festgelegt für alle
Schatzmeister, die jenseits des Stromes sind: Alles, was Esra von euch erfragt,
er, der Priester, der Schriftkundige des Erlasses des Elah der Himmel: Jeder
tue eifrig seinen Dienst darin;
22 Silber, bis zu
100 Barren (1 Barren vmtl. 36 kg), und Getreide, bis zu 100 Kor (1 Kor ca. 22
l), und Schaumwein, bis zu 100 Bat (1 Bat ca. 22 l), und bis zu 100 Bat Salbe,
und Salz ohne aufgeschriebene (Begrenzung).
23 Alles, was
aufgrund der Bestimmung des Elah der Himmel (geschehen soll): Jeder diene
hocheifrig darin für das Haus des Elah der Himmel, denn warum sollte Grimm
erstehen wider die Königsherrschaft des Königs und seiner Söhne?
24 Und (dies)
geben wir euch zu wissen, dass bezüglich aller Priester und Lewajer (Leviten),
Psalmer, Torhüter, Netinaja (den Leviten zum Dienst Gegebenen) und Ehrenden des
Hauses dieses Elah keiner die Macht hat, ihnen Steuern, Nutzungsgebühr oder
Wegezoll aufzuerlegen.
25 Du aber, Esra,
bestelle gemäß der Weisheit deines Elah, die in deiner Hand (Handlungsvollmacht) ist, Richter und
Rechtspfleger, die Recht sprechen sollen allem Volk, das jenseits des Stromes
ist, allen, die die Erlasse deines Elah näher kennen, und wer sie nicht näher
kennt, den macht ihr sie wissen.
26 Und ein jeder,
der den Dienst nicht ausrichten will, den Erlass betreffend, der deines Elah
ist, und den Erlass betreffend, der des Königs ist: Eifrig werde der Dienst des
Rechtsvollzugs an ihm getan, ob zum Tod, ob zur Entwurzelung (Verbannung), ob
zur Geld- oder Vermögensstrafe oder zu Bindungen (im Gefängnis).
...
Die Verse 12 bis 26 sind auf aramäisch abgefasst.
Der König war den Juden überaus wohlgesonnen und
sehr großzügig.
Seine sieben Berater (Vers 14) werden im Buch
Ester namentlich genannt (Esther 1:14).
Esras Dankgebet
27 Gesegnet sei
Jewe, der Elohim unserer Väter, der dies in das Herz des Königs gegeben hat,
das Haus Jewes zu zieren, das in Jerusalem ist.
28 Und über mir
reckte (streckte aus) Er (Seine) Huld angesichts des Königs und seiner Berater
und all der mächtigen Fürsten des Königs. Ich aber, ich hielt mich gemäß der
Hand Jewes, meines Elohim, über mir, und ich scharte aus Israel die Häupter
zusammen, um mit mir hinaufzusteigen.
...
Esra wusste, dass Jewe, der Allesbewirkende,
die Gedanken und Entscheidungen des Königs heraufgeführt hatte (Spr. 21:1). Er
wusste auch, dass sein Dienst nur aufgrund der Huld und durch das Wirken Jewes
möglich geworden war.
Kapitel 8
Registrierung der mit Esra Zurückkehrenden
1 Und dies sind
die Häupter ihrer Vaterschaften und ihre Registrierten, die mit mir
hinaufstiegen während der Königsherrschaft Artachschasts, des Königs von Babel:
2 aus den Söhnen
Pinechas: Gereschom; aus den Söhnen Itamars: Danijel; aus den Söhnen Dawids:
Chatusch;
3 aus den Söhnen
Schechanjas, aus den Söhnen Paroschs: Secharja, und mit ihm die registrierten
Männer: 150;
4 aus den Söhnen
Pachat-Moabs: Eljehoejnaj, der Sohn Serachjas, und mit ihm 200 Männer;
5 aus den Söhnen Schechanjas:
der Sohn Jachasiels, und mit ihm 300 Männer;
6 und aus den Söhnen Adins:
Ebhed, der Sohn Jonatans, und mit ihm 50 Männer,
7 und aus den Söhnen Ejlams:
Jeschaja, der Sohn Ataljas, und mit ihm 70 Männer;
8 und aus den Söhnen
Schephathjas: Sebhadja, der Sohn Michaels, und mit ihm 80 Männer;
9 aus den Söhnen Joabs: Obadja,
der Sohn Jechiels, und mit ihm 218 Männer;
10 und aus den Söhnen
Schelomits: der Sohn Josiphas, und mit ihm 160 Männer;
11 und aus den Söhnen Bebais:
Sacharja, der Sohn Bebhais, und mit ihm 28 Männer;
12 und aus den Söhnen Asgads:
Jochanan, der Sohn Hakathans, und mit ihm 110 Männer;
13 und aus den Söhnen Adonikams,
spätere, und dies sind ihre Namen: Elipheleth, Jeiel und Schemaja, und mit
ihnen 60 Männer;
14 und aus den Söhnen Bigwajs:
Utaj und Sabud (Sakur), und mit ihnen 70 Männer.
...
Unter Serubabel waren im Jahr 536 v. Chr.
42.360 Männer (und entsprechend viele Frauen und Kinder) sowie 7.537 Diener und
Mägde und Sänger und Sängerinnen (Musiker und Musikerinnen) zurückgekehrt
(2:64, 65). Bei der Rückführung unter Esra im Jahr 458 v. Chr. waren es nur
1.514 Männer. Eine entsprechende Zahl von Frauen und Kindern und des Gesindes
ist hinzuzurechnen.
Vorbereitungen
zur Abreise
15 Und ich scharte sie zu dem
Strom zusammen, der zu dem (Strom) Ahawa fließt; und wir lagerten dort drei
Tage. Und ich verstand mich bezüglich des Volks (einerseits) und bezüglich der
Priester (andererseits), aber von den Söhnen Levis fand ich dort keinen.
16 Da entsandte ich zu Elieser,
zu Ariel, zu Schemaja und zu Elnatan und zu Jaribh und zu Elnatan und zu Natan
und zu Secharja und zu Meschulam, den Häuptern, und zu Jojaribh und zu Elnatan,
den Verstehenmachenden (Lehrern).
17 Und ich ließ sie hinausgehen
zu Ido, dem Haupt, der in dem Ort Kasiphja (wohnt), und ich legte Worte in
ihren Mund, sie zu Ido zu reden, zu seinen Brüdern, den Netinim (den den
Leviten zum Dienst Gegebenen), in dem Ort Kasiphja, um Amtierende für das Haus
unseres Elohim zu uns kommen zu lassen.
18 Und sie ließen zu uns kommen
gemäß der guten Hand unseres Elohim über uns Männer mit Klugheit aus den Söhnen
Machlis, des Sohnes Levis, des Sohnes Israels, und Scherebheja und seine Söhne
und Brüder: 18.
19 und Chaschabhja und samt ihm
Jeschaja aus den Söhnen Meraris, seine Brüder und ihre Söhne: 20;
20 und aus den Netinim, die
David und die Fürsten den Leviten zum Dienst beigegeben hatten: 220 Netinim.
Sie alle waren mit Namen festgeschrieben.
...
Also weitere 258 Männer, und zwar wichtige,
nämlich Leviten. Den Dienst im Tempel zur Verherrlichung Jewes zu tun, war das
zentrale Anliegen des Priesters Esra. Ohne den Tempeldienst und ohne die das
Volk belehrenden Leviten kein heiliges Volk!
Fasten und Gebet
21 Und ich rief
dort am Strom Ahawa ein Fasten aus, sich angesichts unseres Elohim zu
demütigen, von Ihm zu ersuchen einen geraden Weg (eine gute, sichere Reise) für
uns und für unsere kleinen Kinder und für all das uns Zugewachsene (unsere
Habe).
22 Denn ich hatte
mich geschämt, vom König Begleitschutz und Berittene zu erfragen, uns bezüglich
des Feindes auf dem Weg zu helfen. Denn wir hatten zum König gesprochen,
sprechend: Die Hand unseres Elohim ist über allen Ihn Suchenden zum Guten, aber
Seine Stärke und Sein Zorn ist über allen Ihn Verlassenden.
23 Und so fasteten
wir und ersuchten unseren Elohim um dieses, und Er ließ sich für uns erflehen.
Der Weg war gefährlich, mit Raubüberfällen
musste gerechnet werden. Im Vertrauen auf Jewe, der den Seinen beisteht,
verzichtete Esra auf den Schutz durch Krieger und Reiter. Im Grunde hatte er
die Freiheit, eine militärische Eskorte anzunehmen, wie Nehemia es später tat
(Neh. 2:19); er hatte aber öffentlich vor dem König bekundet, dass die Hand des
Elohim zum Guten über ihnen sei. Er wäre zum Gespött geworden, wenn er jetzt
Begleitschutz erbeten hätte.
Die Hebe für den Tempel
24 Und ich schied
von den Fürsten der Priester zwölf ab: Scherebheja, den Chaschabhja, und mit
ihnen zehn aus ihren Brüdern.
25 Und ich wog
ihnen das Silber und das Gold und die Geräte dar, die Hebe für das Haus unseres
Elohim, die der König und seine Berater und seine Fürsten und all die
Gefundenen Israels erhöht (gestiftet) hatten.
26 Und ich wog auf
ihre Hand 650 Barren Silber und Geräte aus Silber (mit dem Gewicht von) 100
Barren und 100 Barren Gold
27 und 20
Trinkschalen aus Gold (zum Wert von) 1.000 Staatsmünzen und 2 Geräte aus
goldfarbenem, gutem Kupfer, vielbegehrt wie Gold. 28 Und ich sprach zu
ihnen: Ihr seid heilig dem Jewe, und die Geräte sind Heiliges, und das Silber
und das Gold sind freiwillige Gaben für Jewe, den Elohim eurer Väter.
29 Wachet und
hütet es, bis ihr es darwiegt angesichts der Fürsten der Priester und der
Leviten und der Fürsten der Vaterschaften Israels in Jerusalem, in den Zimmern
des Hauses Jewes.
...
Der Wert dieser Hebe, dieses Hebopfers, war
enorm, entsprach aber dem Reichtum des persischen Großreichs.
Esra übertrug den zwölf Priestern und den
Leviten die Verantwortung dafür, dass all diese wertvollen Dinge unbeschadet
nach Jerusalem gelangten; sie würden dort genau nachgewogen werden (Vers 29).
Besonders wies er sie darauf hin, dass sie nicht etwa Profanes transportierten,
sondern Heiliges zur Ehre Jewes.
Abreise und Ankunft
30 Da nahmen die
Priester und die Leviten das Gewicht des Silbers und des Goldes und der Geräte
entgegen, dies nach Jerusalem zu bringen zum Haus unseres Elohim.
31 Und wir zogen
weg vom Strom Ahawa am zwölften Tag des ersten Monats (Nisan, auch Abhibh
genannt; März/April), gen Jerusalem zu gehen. Und die Hand unseres Elohim wurde
über uns (befunden), und Er überschattete (rettete, barg) uns, weg von der Hand
des Feindes und des Lauernden auf dem Weg.
32 Und so kamen
wir nach Jerusalem und weilten dort (ausruhend) drei Tage.
33 Und am vierten Tag
wurde dargewogen das Silber und das Gold und die Geräte im Haus unseres Elohim,
zu Händen Meremots, des Sohnes Urijas, des Priesters; und mit ihm war Eleasar,
der Sohn Pinechas, und mit ihnen waren Josabhad, der Sohn Jeschuas, und Noadja,
der Sohn Binujs, die Leviten;
34 in Zahl, in
Gewicht, ein jedes betreffend; und es wurde in jener Zeit all das Gewicht
aufgeschrieben.
35 Und die aus der
Gefangenschaft Gekommenen, die Söhne der Verschleppung, nahten brachten dem
Elohim Israels Hinaufzuweihende dar: 12 Farren (Jungstiere) für ganz Israel, 96
Widder, 77 Schäflein, 12 Ziegenböcke als Verfehlungsgabe (Sündopfer); das alles
als Hinaufzuweihendes (Brandopfer) dem Jewe (zur Ehre Jewes).
36 Und sie gaben
die Erlasse des Königs den Satrapen des Königs und den Statthaltern jenseits des
Stromes. Und sie trugen bei (unterstützten
) für das Volk und das Haus des Elohim.
...
Die Güte Jewes umgab die jüdische
Gemeinschaft nicht nur auf der etwa 1.500 km langen Reise, sondern nun auch in
der Heimat, wo sie sogar von den benachbarten Völkerschaften unterstützt
wurden. Die Rückkehrer dankten Jewe und huldigten Ihm mit ihren Opfergaben.
Kapitel 9
Esras Entsetzen über Mischehen
1 Und als diese
(Geschehnisse) vervollständigt waren, kamen die Fürsten zu mir herzu, sprechend:
Nicht schied sich das Volk Israel und die Priester und die Leviten von den
Völkern der Länder, (insofern sie) gemäß deren Gräueln (handelten), ja des
Kanaaniters, der Chititers, des Perisiters, des Jebusiters, des Amoniters, des
Moabiters, des Ägypters und des Amoriters.
2 Denn sie
erhoben (nahmen) aus deren Töchtern (welche) für sich und für ihre Söhne, und
sie als der Same des Heiligen mischten sich mit den Völkern der Länder; und die
Hand der Fürsten und Präfekten war die erste in dieser Übertretung.
3 Und als ich
diese Sache hörte, zerlappte ich mein Gewand und meinen Mantel, und ich raufte
von der Behaarung meines Hauptes und meiner Bartes aus und saß da als
Entsetzter.
4 Und es
versammelten sich zu mir ein jeder, der infolge der Worte des Elohim Israels
zitterte aufgrund der Übertretung der Verschlepptenschaft, und ich saß da als
Entsetzter bis zur Spende (Gabe, Opfer) des Abends.
...
Esra war erschüttert. Da hatten sich doch
viele des heiligen Volkes gegen 2. Mose 34:12, 16, 5. Mose 7:3, 6; 5. Mose 14:2
und Josua 23:12, 13 mit anderen Völkern verbunden, im Grunde genommen mit
anderen Religionen. Gesegnet waren die zusammen mit Esra Erzitterten, denn es
heißt in Jesaja 66:2: „Zu diesem blicke Ich: Zum Gedemütigten und im Geist
Angeschlagenen und zu dem, der vor Meinem Wort erzittert! (oder: der zitternd
auf ein Wort zukommt)".
Esras Bußgebet
5 Zur Zeit der
Abendspende stand ich auf von meinem Gedemütigtsein, wobei ich mein Gewand und
meinen Mantel zerlappt hatte, und ich beugte mich auf meine Knie und breitete
meine Hände aus zu Jewe meinem Elohim.
6 Und ich sprach:
Mein Elohim, ich schäme mich und bin zuschanden, mein Gesicht zu Dir zu
erheben, mein Elohim, denn unsere Vergehungen mehrten sich bis hoch über das
Haupt, und unsere Verschuldung wurde groß bis zu den Himmeln.
7 Von den Tagen
unserer Väter an sind wir in großer Verschuldung bis zu diesem Tag, und infolge
unserer Vergehungen wurden wir, wir, unsere Könige, unsere Priester in die Hand
der Könige der Länder gegeben, in Schwert, in Gefangenschaft und in
Plünderbeute und in Beschämung des Angesichts, wie an diesem Tag (zu ersehen
ist).
8 Und nun,
alsbald, in einem Augenblick, wurde der Ruf um Gnade von Jewe, unserem Elohim,
(erhört,) uns Entronnene verbleiben zu lassen und uns einen Pflock (festen
Halt) zu geben am Ort Seines Heiligtums, indem unser Elohim unsere Augen leuchtend
machte und uns ein wenig Lebenserhaltendes gab in unserem Dienen.
9 Denn Diener
sind wir, und nicht verließ uns unser Elohim in unserem Dienen. Und Er reckte
(streckte aus) Huld über uns angesichts des Könige von Persien, uns
Lebenserhaltendes zu geben, um das Haus unseres Elohim zu erhöhen (aufzubauen)
und seine verwüsteten (Stätten) stehen zu machen (wieder herzustellen) und uns
Mauern zu geben in Juda und Jerusalem.
10 Und nun, unser
Elohim, was sprechen wir nach diesem? Denn wir verließen Deine Gebote,
11 die Du durch
die Hand Deiner Diener, der Propheten, geboten hast, sprechend: Das Land, zu
dem ihr kommt, es zu errechten, ein abstoßendes Land ist es infolge des
Abstoßenden der Völker der Länder, infolge ihrer Gräuel, mit denen sie es
gefüllt haben von Rand zu Rand in ihrer Bemakelung.
12 Und nun, nicht
gebt eure Töchter ihren Söhnen, und nicht erhebt ihre Töchter euren Söhnen, und
nicht forscht (sucht) ihrem Frieden und ihrem Guten nach bis zum Äon, damit ihr
Halt habt und das Gute des Landes esst und ihr es entrechtet für eure Söhne bis
zum Äon.
13 Und nach all
dem über uns Gekommenen infolge unserer bösen Taten und infolge unserer großen
Verschuldung – denn Du, unser Elohim, Du hieltest (mit dem Gericht) zurück,
Dich abwärts erstreckend, weg von unserer Vergehung, und Du gabst uns
Entronnene wie diese – ,
14 sollten wir es
wiederum tun, dass wir Deine Gebote zerbröckeln und uns mit Völkern dieser Gräuel
verschwägern? Wirst Du nicht gegen uns zürnen bis zum Alldahinmachen, dass kein
Überrest und Entronnenes (verbleibt)?
15 Jewe, Elohim
Israels, gerecht bist Du, denn wir verblieben als Entkommene, wie an diesem Tag
(zu ersehen ist). Da! Wir sind Dir angesichts in unseren Verschuldungen, ja,
(wir können) aufgrund von diesem Dir angesichts nicht stehen (bestehen).
...
Esra band sich in seinem Bußgebet in die
Schuld seines Volkes ein. Doch nun hatte Jewe sich Israels erbarmt, sie
zurückgeführt, ja ihnen mit dem Tempel einen festen Halt für ein geheiligtes
Leben gegeben. Und eine Mauer hatte Jewe um Judäa und Jerusalem errichtet,
worunter der Schutz zu verstehen ist, den die Juden jetzt genossen (Vers 9).
Ehen mit Nichtjuden führten regelmäßig zu
Abgötterei. In Esra kam die Befürchtung auf, dass sein Volk die Gründe für die
Verbannung nicht genügend verinnerlicht haben könnte, sodass sie mit all jenen
Sünden fortfahren könnten. Dann aber würde kein Überrest von Israel mehr
verbleiben, keinen Entronnenen gäbe es (Vers 14). Esra konnte nur um Gnade
flehen. Schließlich hatte Jewe gesagt, dass Er Israel nicht verlassen werde (5.
Mose 31:6).
Auch die Gläubigen unserer Tage machen die
Erfahrung, dass eine Ehe mit einem Ungläubigen sich schädlich auf die Glaubensfestigkeit
auswirkt. „Werdet nicht ungleich gejocht mit Ungläubigen! ... Welche
Gemeinschaft besteht zwischen Licht und Finsternis? ... Oder welches Teil hat
der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen?“ (2. Kor. 6:14, 15).
Die Distanz der Juden von den heidnischen
Völkern – sie ihren Gräueln überlassend – soll nur „bis zum Äon“ (Vers 12)
bestehen. Denn im tausendjährigen Königreich Jesu Christi wird das dann durch
und durch heilige Volk ein Segen für alle Völker sein, ihren Frieden und ihr
Gutes suchen und sie zu Jüngern Jesu machen (Mat. 28:19).
Kapitel 10
Beschluss zur Aufhebung der Mischehen
1 Und als Esra
betete, und als er bekannte, weinend und sich
niederfallenlassend
angesichts des Hauses des Elohim, da wurde eine überaus zahlreiche Versammlung
zu ihm hin zusammengeschart, Mannen und Frauen und Kinder, denn das Volk
weinte, ja weinte sehr.
2 Da antwortete
Schechanja, der Sohn Jechiels, aus den Söhnen Ejlams, und sprach zu Esra: Wir,
wir übertraten gegen unseren Elohim und gaben ausländischen Frauen aus den
Völkern des Landes Wohnsitz. Nun aber gibt es ein Harren (eine Hoffnung) für
Israel aufgrund von diesem.
3 Und nun
schneiden wir einen Bund mit unserem Elohim, hinausgehen zu machen
(hinauszutun, zu entlassen) alle Frauen und die von ihnen Geborenen. (Wir
tun's) infolge des Rats meines Herrn und der infolge des Gebots unseres Elohim
Zitternden, und gemäß der Zielanweisung (Tora) wird's getan.
4 Steh auf, denn
dir (obliegt) die Sache, und wir sind mit dir! Habe Halt und tue es!
5 Da stand Esra
auf und ließ die Fürsten der Priester, der Leviten und all Israels schwören,
gemäß diesem Wort zu tun; und sie schworen.
6 Und Esra stand
auf, weg vom Angesicht des Hauses des Elohim, und ging zum Zimmer Jehochanans,
des Sohnes Eljaschibhs; und er ging dorthin. Brot aß er nicht und Wasser trank
er nicht, denn er war trauernd aufgrund der Übertretung der
Verschlepptenschaft.
7 Und man ließ
einen Aufruf in Juda und Jerusalem ergehen zu allen Söhnen der
Verschlepptenschaft, sich in Jerusalem zusammenzuscharen:
8 Ein jeder, der
nicht kommt bis zum Ende von drei Tagen gemäß dem Rat der Fürsten und der
Ältesten: All sein Zugediehenes (ihm zugewachsenes Vermögen) wird verbannt, und
er wird abgeschieden von der Versammlung der Verschlepptenschaft.
9 Da wurden alle
Mannen Judas und Benjamins bis zum Ende von drei Tagen gen Jerusalem
zusammengeschart; es war der neunte Monat (Kislew, November/Dezember) (des
Jahres 457 v. Chr., am zwanzigsten Tag des Monats; und all das Volk saß auf dem
Platz des Hauses des Elohim, zitternd aufgrund der Sache und aufgrund der
Regengüsse.
...
Die Aufhebung der Mischehen war beschlossene
und beeidete Sache. Zitternd folgten alle der Vorladung.
Die Durchführung des Beschlusses
10 Da stand Esra,
der Priester, auf und sprach zu ihnen: Ihr, ihr übertratet und gabt
ausländischen Frauen Wohnsitz, die Schuld Israels mehrend.
11 Und nun, gebt
Dank dem Jewe, dem Elohim eurer Väter, und tut, wonach Er trachtet, und
scheidet euch von den Völkern des Landes und von den ausländischen Frauen.
12 Und die ganze
Versammlung antwortete und sprach mit großer Stimme: Ebenso, gemäß deinen
Worten, obliegt es uns, dies zu tun.
13 Fürwahr, des
Volkes (ist aber) viel, und es ist die Zeit der Regengüsse, und wir haben keine
Kraft, draußen zu stehen, und der Auftrag (erfordert) nicht (nur) einen Tag und
nicht zwei, denn wir hatten unsere Übertretung in dieser Sache gemehrt.
14 (Es mögen) doch
unsere Fürsten für all die Versammlung bereitstehen (Sitzungen abhalten), und
ein jeder, der in unseren Städten ist, der ausländischen Frauen Wohnsitz
gegeben hat, soll zu den geplanten Zeiten kommen und mit ihnen die Ältesten aus
Stadt und Stadt und ihre Richter, bis das Entbrennen des Zorns unseres Elohim
umkehrt, weg von uns, bezüglich dieser Sache.
15 Jedoch Jonatan,
der Sohn Asahels, und Jachseja, der Sohn Tikwas, (bezogen) Stellung wider dies;
und Meschulam und Schabetaj, der Levit, halfen ihnen.
16 Und doch taten
die Söhne der Verschlepptenschaft also, und es wurden von Esra, dem Priester,
abgesondert (speziell bestimmt) Mannen, Häupter der Vaterschaften des Hauses
ihrer Väter, und sie alle mit Namen; und sie hielten Sitzung, (beginnend) am
ersten Tag des zehnten Monats (Thebhet, Dezember/Januar) (des Jahres 457 v.
Chr.), um der Sache (im Einzelfall) nachzuforschen.
17 Und sie
vervollständigten's in allem betreffs der Mannen, die ausländischen Frauen
Wohnsitz gegeben hatten, bis zum ersten Tag des ersten Monats (Nisan, auch
Abhibh genannt, März/April) (des Jahres 456 v. Chr.).
...
Bis auf wenige Ausnahmen (Vers 15) ordnete
sich das gesamte Volk willig dem Gesetz unter; sie hatten sich wahrhaftig zu
Jewe zugewandt. Das war ein wunderbarer geistlicher Aufbruch! Die Saat der
Verbannung war aufgegangen!
Die Untersuchungen brauchten ihre Zeit; sie
dauerten drei Monate. Die Ältesten und Richter sowie die Häupter der Sippen in
den einzelnen Wohnorten kannten die infrage kommenden Ehepaare und konnten am
ehesten ergründen, ob die fremden Frauen sich Jewe angeschlossen hatten oder
ihren angestammten götzendienerischen Bräuchen anhingen.
Die Namensliste der betroffenen Männer
18 Und es wurden
unter den Söhnen der Priester solche gefunden, die ausländischen Frauen
Wohnsitz gegeben hatten: aus den Söhnen Jeschuas, des Sohnes Jozadaks, und
seinen Brüdern: Maaseja und Elieser und Jaribh und Gedalja.
19 Und sie gaben
ihre Hand darauf, ihre Frauen hinauszugehen zu machen (wegzuschicken), und sie
waren aufgrund ihrer Verschuldung
einen Widder des
Kleinviehs schuldig.
20 Und aus den
Söhnen Imers: ...;
21 und aus den
Söhnen Charims: ...;
22 und aus den
Söhnen Paschchurs: ...;
23 und aus den
Leviten: ...;
24 und aus den
Sängern und Musikern: ...;
und aus den
Torhütern: ...;
25 und aus Israel,
aus den Söhnen Paroschs: ...;
26 und aus den
Söhnen Ejlams:...;
27 und aus den
Söhnen Satus: ...;
28 und aus den
Söhnen Bebhjas: ...;
29 und aus den
Söhnen Banis: ...;
30 und aus den
Söhnen Pachat-Moabs: ...;
31 und die Söhne
Charims: ...;
32: ...;
33 aus den Söhnen
Chaschums: ...;
34 aus den Söhnen
Banis: ...;
35 ...;
36 ...;
37 ...;
38 ...;
39 ...;
40 ...;
41 ...;
42 ...;
43 aus den Söhnen
Nebos: ... .
...
44 All diese
hatten ausländische Frauen (sich) erhoben, und unter diesen waren Frauen, die
Söhne (in das Haus) eingebracht hatten.
...
Ich zählte 113 Namen. Normalerweise sollte
ein Jude seine Frau nicht entlassen, hier aber ging es um das höhere Gut eines
vom Götzendienst gereinigten und mithin heiligen Volkes.