Das zweite Buch
Samuel
David
wird König über ganz Israel
Davids Ehebruch mit Bat-Scheba
Vorbemerkung
Dieses Buch umfasst den größten Teil der
vierzigjährigen Königsherrschaft Davids vom Jahr 1025 v. Chr. an bis zu seinem
Altern. Sein Tod als Siebzigjähriger im Jahr 985 v. Chr. wird in 1. Könige 2:11 berichtet.
Kapitel 1
David hört einen Bericht über Sauls Tod
1 Und es geschah: Nach dem Tod Sauls und nachdem David vom Schlag gegen
Amalek zurückgekehrt war, da hielt sich David zwei Tage in Ziklag auf.
2 Und es geschah am dritten Tag, und da! Ein Mann kam aus Sauls
Heerlager, und seine Gewänder waren zerlappt, und Erdreich war auf seinem
Haupt. Und es geschah, als er zu David kam, da fiel er zur Erde hin und warf
sich hin.
3 Und David sprach zu ihm: Woher kommst du? Und er sprach zu ihm: Aus dem
Heerlager Israels entkam ich.
4 Und David sprach zu ihm: Wie geschah die Sache? Berichte mir doch! Und
er sprach: (Es geschah), dass das Kriegsvolk aus dem Streit floh, und auch noch
die Menge von dem Volk fiel, und sie starben, und auch noch Saul und sein Sohn
Jonatan starben.
5 Da sprach David zu dem Jüngling, dem ihm berichtenden: Wie erkanntest
du, dass Saul und sein Sohn Jonatan starben?
6 Und der Jüngling, der ihm berichtende, sprach: Es begegnete, ja
begegnete mir, dass ich im Bergland Gilboa war. Und da! Saul lehnte sich auf
seinen Speer, und da! Die Streitwagen und die Befehlshaber der Berittenen
(Reiterei) hingen ihm (verfolgend) an.
7 Und er wandte sich hinter sich und sah mich und rief mich, und ich
sprach: Da bin ich.
8 Und er sprach zu mir: Wer bist du? Und ich sprach zu ihm: Ein
Amalekiter bin ich.
9 Da sprach er zu mir: Stelle dich doch wider mich und töte mich, denn
die Umflechtung (Lähmung, Krampf) erfasste mich, denn all meine Seele ist noch
in mir.
10 Und ich stellte mich wider ihn und tötete ihn, denn ich erkannte, dass
er nach seinem Fallen nicht leben bleiben würde; und ich nahm den Weihereif,
der auf seinem Haupt war, und den Armschmuck, der an seinem Arm war, und so
bringe ich sie hierher zu meinem Herrn.
…
Der Informant gehörte nicht dem Heer an, sondern war
zufällig in der Gegend. Sein Bericht weicht erheblich von dem in 1. Samuel
31:1-6 und 1. Chron. 10:1-6 ab. Wie will er mitten im Kampfgeschehen gewesen
sein und wieso sollte Saul gerade ihn rufen und sich zudem noch von einem
Amalekiter töten lassen? Der Mann war ein Lügner und Prahler – „er war wie ein
Künder in seinen eigenen Augen“ (4:10) - und hoffte, Davids Gefallen zu finden.
Davids Trauer und Klage
11 Da erfasste David seine Gewänder und zerlappte sie, und auch noch all
die Mannen, die bei ihm waren, (taten’s).
12 Und sie klagten und weinten und fasteten bis zum Abend aufgrund von
Saul und aufgrund seines Sohnes Jonatan und aufgrund des Volkes Jewes und
aufgrund des Hauses Israel, dass sie in Folge des Schwerts gefallen waren.
13 Und David sprach zu dem Jüngling, dem ihm berichtenden: Woher bist du?
Und er sprach: Sohn eines Mannes, eines Gastsassen, bin ich, eines Amalekiters.
14 Und David sprach zu ihm: Wie ist’s, dass du dich nicht
gefürchtet hast, deine Hand auszustrecken, den Gesalbten Jewes zu verderben?
15 Und David rief einen von den Jünglingen und sprach: (Komm) herzu,
(komme) ihm entgegen! Und dieser schlug ihn, sodass er starb.
16 Und David sprach zu ihm: Dein Blut (komme) auf dein Haupt, denn dein
Mund antwortete gegen dich, sprechend: Ich, ich tötete den Gesalbten Jewes.
17 Und David jammerte, ja jammerte über Saul und über seinen Sohn Jonatan,
18 Und er sprach, dass man die Söhne Judas (das folgende Lied über) (den)
"Bogen" lehre; da! Aufgeschrieben ist’s in der „Urkunde des Geraden“
(im „Buch des Redlichen“):
19 Das Stattliche Israels ist auf den Kuppen durchbohrt, (ach), wie fielen
die Mächtigen!
20 Berichtet’s nicht in Gat, kündet’s nicht in den Straßen Aschkelons,
dass sich nicht freuen die Töchter der Philister, dass nicht froh werden die
Töchter der Unbeschnittenen.
21 Ihr Berge in Gilboa, nicht Tau und nicht Regen seien
auf euch, noch Gefilde, (aus denen) Heben (Opfergaben) (kommen), denn dort
wurde der Großschild der Mächtigen weggeschleudert, Sauls Großschild, sodass
nimmer der mit Öl (zur Erhöhung der Widerstandskraft) gesalbte (Großschild)
ist.
22 Vom Blut der Durchbohrten, vom Fett der Mächtigen weg, wich Jonatans
Bogen zaudernd nach hinten, und das Schwert Sauls kehrte nicht leer zurück.
23 Saul und Jonatan, die Geliebten und im Leben (einander) Beistehenden,
und auch in ihrem Tod sind sie nicht getrennt; mehr als Geier entfernten sie
sich flink, mehr als Löwen waren sie mächtig.
24 Töchter Israels, weinet um Saul, der euch mit zweimal in Karmesinfarbe
Getauchtem bekleidete, das mit Lüsten (anzusehen) war, der Goldschmuck auf eure
Kleidung brachte.
25 (Ach), wie fielen die Mächtigen mitten im Streit! Jonatan ist auf
deinen Kuppen durchbohrt.
26 Bedrängendes ist mir aufgrund von dir, mein Bruder
Jonatan; du standest mir überaus bei, wunderbar war mir deine Liebe, mehr als
die Liebe der Frauen.
27 (Ach), wie fielen die Mächtigen und gingen die Waffen des Streits
verloren!
…
Alle trauerten um Saul und Jonatan wie auch alle
übrigen Gefallenen, deren Tod ein schwerer Schlag für das ganze Volk Gottes war
(Verse 12+13).
Einem Gesalbten Jewes war Ehrfurcht entgegenzubringen
(1. Sam. 24:6; 26:9). Der ehrfurchtlose Amalekiter,
der es gewagt haben wollte, Saul anzutasten, und sich gar dessen rühmte, hatte
damit seinen Tod besiegelt (Verse 14-16).
Die „Urkunde des Geraden", ein nicht erhaltenes
Gedichtwerk, wird auch in Josua 10:13 erwähnt.
Jonatan wird in dem Lied zu Recht hervorgehoben; er
hatte seine Liebe zu David mehrfach bewiesen (Vers 26; 18: 1,3; 19: 1,2; 20:17;
23:16). Aber auch Saul wird geehrt; er hatte immerhin zu einem gewissen
Wohlstand in Israel beigetragen (Vers 24).
Unter den „Waffen des Streits“ darf man auch die sie
gebrauchenden Männer verstehen.
Kapitel 2
David wird König über Juda, Isch Boschet über Israel
1 Und es geschah danach also, da befragte David Jewe, sprechend: Soll ich
in eine der Städte Judas hinaufsteigen? Und Jewe sprach zu ihm: Steige hinauf.
Und David sprach: Wohin soll ich hinaufsteigen? Und Er sprach: Nach Hebron.
2 Und so stieg David dort hinauf und auch noch seine zwei Frauen:
Achinoam, die Jisreelitin, und Abigajil, die Frau Nabals, des Karmeliters.
3 Auch seine Mannen, die mit ihm waren, ließ David hinaufsteigen,
jedermann und sein Haus. Und sie wohnten in den Städten Hebrons.
4 Und die Mannen Judas kamen und salbten dort David zum König über das
Haus Juda. Und man berichtete dem David, sprechend: Die Mannen Jabesch Gileads
sind’s, die Saul begraben haben.
5 Da entsandte David Beauftragte zu den Mannen Jabesch Gileads und sprach
zu ihnen: Gesegnete seid ihr dem Jewe, weil ihr diese Huld an eurem Herrn, an
Saul, getan und ihn begraben habt.
6 Und nun tue Jewe an euch Huld und Wahrheit (Treue), und auch noch ich,
ja ich, werde an euch dieses Gute tun, weil ihr diese Sache getan habt.
7 Und nun mögen eure Hände Halt haben, und werdet zu Söhnen des
Gewappnetseins (gegen alle Nöte), denn Saul, euer Herr, starb und auch noch salbte
mich das Haus Juda zum König über sich.
8 Abner aber, der Sohn Ners, der dem Saul der Fürst des Heeres gewesen
war, nahm Isch Boschet, den Sohn Sauls, und ließ ihn nach Machanajim
hinübergehen.
9 Und er brachte ihn zum Regieren über Gilead und den Aschuriter (vmtl.
in einem Teil Assurs Wohnende) und über Jisreel und über Ephraim und über
Benjamin und über ganz Israel.
10 Ein Sohn von vierzig Jahren war Isch Boschet, der Sohn Sauls, bei
seinem Regierungsbeginn über Israel, und zwei Jahre regierte er (vmtl. 1020 -
1018 v Chr.); jedoch das Haus Juda stand hinter David.
11 Und die Zahl der Tage, die David König über das Haus Juda in Hebron
war: sieben Jahre und sechs Monate (1025 - 1018 v. Chr.).
…
Es ist beachtenswert, dass David zuerst Jewe befragte,
bevor er nach Juda ging, obwohl er doch der erwählte König war. Von Samuel
bereits im Jahr 1038 v. Chr. gesalbt, wurde er nun vom Stamm Juda formell zum
König gesalbt.
Mit dem Dank an die Leute von Jabesch Gilead für das
Begräbnis Sauls gewann er deren Freundschaft. Etwa fünf Jahre später setzte
Abner Isch Boschet („Mann der Beschämung“) zum König über Israel ein. Damit
waren Konflikte vorprogrammiert. Faktisch hatte Abner die Macht. Jabesch Gilead
lag übrigens nördlich von Machanajim, dem Regierungssitz Isch Boschets im
Ostjordanland.
Streit zwischen Joab und Abner
12 Und Abner, der Sohn Ners, und die Diener Isch Boschets, des Sohnes
Sauls, gingen von Machanajim heraus gen Gibeon (Stadt im Losteil Benjamins).
13 Und Joab, der Sohn der Zeruja (Schwester Davids), und die Diener Davids
gingen hinaus und trafen sie vereint am Stauteich Gibeons, und diese setzten
sich diesseits des Stauteichs und jene jenseits des Stauteichs.
14 Da sprach Abner zu Joab: Mögen doch die Jünglinge
aufstehen und sich uns angesichts (im Kampf) erheitern. Und Joab sprach: Sie
mögen aufstehen.
15 Und sie standen auf und gingen in (bestimmter) Zahl
hinüber: Zwölf für Benjamin und für Isch Boschet, den Sohn Sauls, und zwölf von
den Dienern Davids.
16 Und sie hielten (fassten) ein jeder das Haupt seines Genossen, und sein
Schwert (drang) in die Seite seines Genossen und sie fielen vereint; so nannte
man jenen Ort Chelqat Hazurim („Glattlandige der Felsen“), der bei Gibeon (liegt).
17 Und der Streit wurde an jenem Tag hart bis zum Übermaß, und Abner und
die Mannen Israels wurden zerwuchtet angesichts
der Diener Davids.
18 Und dort waren drei Söhne der Zeruja: Joab und
Abischai und Asael; Asael aber war flink mit seinen Füßen wie eine der
stattlichen (Gazellen), die im Gefild sind.
19 Und Asael verfolgte Abner, hinter ihm her, und er wich nicht ab, dass
er zur Rechten oder zur Linken gegangen wäre hinter Abner.
20 Da wandte sich Abner hinter sich und sprach: Bist du dies, Asael? Und
er sprach: Ich bin's.
21 Da sprach Abner zu ihm: Strecke dich, ja dich, weg zu
deiner Rechten oder zu deiner Linken, und fasse dir einen von den Jünglingen
und nimm dir seine Rüstung. Aber Asael willigte nicht ein, sich hinter ihm
abzukehren.
22 Und Abner fuhr fort, zu Asael zu sprechen: Kehre dich, (ja kehre) dich
ab, hinter mir weg; warum soll ich dich zu Boden schlagen? Und wie könnte ich
dann mein Angesicht zu deinem Bruder Joab erheben?
23 Aber er weigerte sich, sich abzukehren. Da schlug ihn Abner mit dem
hinteren (Teil) des Speers gegen die fünfte (Rippe), und der Speer ging hinten
aus ihm heraus, und er fiel dort und starb an seiner Stätte. Und es geschah:
Jeder, der zu dem Ort kam, wo Asael gefallen und gestorben war, stand still.
24 Und Joab und Abischai verfolgten Abner, hinter ihm her, und die Sonne
war untergegangen; da kamen sie, ja sie, bis zum Hügel Ama, der auf der Fläche
Giachs ist am Weg zur Wildnis bei Gibeon.
25 Und die Söhne Benjamins scharten sich hinter Abner her zusammen und
wurden zu einer geschlossenen Einheit und stellten sich auf das Haupt eines
einzelnen Hügels.
26 Und Abner rief Joab zu und sprach: Soll das Schwert auf Dauer fressen?
Erkennst du nicht, dass später Bitteres (Verbitterung) wird? Bis wann sprichst
du nicht zum Volk (Kriegsvolk), dass sie zurückkehren, hinter ihren Brüdern
weg?
27 Da sprach Joab: Wenn du nicht geredet hättest - so denn ist’s - (siehe
Vers 14), dann (wäre schon) vom Morgen (an) das Kriegsvolk hinaufgestiegen, ein
jeder hinter seinem Bruder weg.
28 Und Joab stieß in den Schophar, und all das Kriegsvolk
stand, und nicht verfolgten sie Israel noch weiterhin, hinter ihm her, und
nicht fuhren sie fort zu streiten.
29 Abner aber und seine Mannen wandelten die ganze Nacht in der Steppe,
und sie gingen über den Jordan und gingen durch die ganze Bitron (Schlucht an
der Ostseite des Jordans) und kamen nach Machanajim.
30 Und Joab kehrte um, hinter Abner weg, und scharte all das Kriegsvolk
zusammen; da wurden von Davids Dienern neunzehn Mann vermisst und Asael.
31 Aber Davids Diener hatten von Benjamin und von den Mannen Abners
(viele) erschlagen, 360 Mann waren gestorben.
32 Und sie trugen Asael weg und begruben ihn im Grab seines Vaters, das in
Bejtlehem ist. Und Joab und seine Mannen gingen die ganze Nacht, und es wurde
ihnen hell in Hebron.
…
Wer sollte die Herrschaft über ganz Israel haben? Isch
Boschet oder David? Hatte Abner nicht verstanden, dass Samuel den David zum
König gesalbt hatte?
Abners Gedanke war wohl, diese Frage durch einen Kampf
zwischen je zwölf Elitekriegern beider Seiten entscheiden zu lassen (Vers 15).
Sie fielen jedoch allesamt. Und dann geriet die Situation außer Kontrolle und
die beiden Truppen gingen aufeinander los. Die von Joab gewann die Oberhand.
Asael meinte, Abner im Alleingang verfolgen zu müssen.
Das hätte er besser unterlassen sollen.
Dann endlich schlug Abner versöhnliche Töne an (Vers
26), sodass man den Streit für beendet erklärte. Davids Leute hatten die
Schlacht gewonnen, aber noch nicht den folgenden, lange andauernden Krieg
(3:1).
Kapitel 3
Davids Frauen und Söhne in Hebron
1 Und der Streit zwischen dem Hause Saul und dem Hause David währte
lange, und David wurde immer stärker, aber das Haus Saul wurde immer ärmer
(schwächer).
2 Und dem David wurden Söhne geboren in Hebron: und Amnon wurde sein
Erstling, (der Sohn) der Achinoam, der Jisreelitin;
3 und sein Zweitgeborener: Kilab, (der Sohn) der Abigajil, der Frau
Nabals, des Karmeliters; und der dritte: Absalom, der Sohn Maachas, der Tochter
Talmais, des Königs Geschurs;
4 und der vierte: Adonia, der Sohn Chagits; und der fünfte: Schephatja,
der Sohn Abithals;
5 und der sechste: Jitream, (der Sohn) der Agla, (einer) Frau Davids.
Diese wurden dem David in Hebron geboren.
…
Die Aufzählung der Frauen und Söhne Davids, darunter
der Königstochter von Geschur, eines aramäischen Staates im Norden des Basan,
lässt Davids Machtzuwachs erkennen.
Abners Verrat an seinem Herrn
6 Und es geschah während des Streits zwischen dem Hause Saul und dem
Hause David, da wurde Abner mächtig im Hause Saul.
7 Und Saul hatte eine Nebenfrau gehabt, und ihr Name war Rizpa, die
Tochter Ajas. Und Isch Boschet sprach zu Abner: Weshalb gingst du zur Nebenfrau
meines Vaters ein?
8 Da entbrannte Abner überaus aufgrund der Worte Isch Boschets und
sprach: Bin ich ein Hundskopf, einer von Juda? Am heutigen Tag tue ich Huld am
Hause deines Vaters Saul, seinen Brüdern und seinen Genossen, und ich ließ dich
nicht in die Hand Davids gelangen, und am heutigen Tag suchtest du heim auf mir
die Vergehung mit dieser Frau!
9 So tue Elohim dem Abner und so fahre Er mit ihm fort: Ja, so wie Jewe
dem David geschworen hat, ja, also werde ich ihm tun, (nämlich)
10 die Königsherrschaft zu überführen, weg vom Hause Saul, und den Thron
Davids aufzustellen über Israel und über Juda von Dan bis Beer Scheba.
11 Und er (Isch Boschet) konnte Abner kein Wort entgegnen, weil er ihm
fürchtete.
12 Und Abner entsandte an seiner statt Beauftragte zu David, sprechend:
Wem ist das Land (zu eigen)? (Des Weiteren) sprechend: Schneide einen Bund mit
mir, und da! Meine Hand ist mit dir, dir ganz Israel zuzuführen.
13 Und jener (David) sprach: Gut (ist’s); ich, ja ich,
werde mit dir einen Bund schneiden. Eine Sache jedoch erfrage (verlange) ich
von dir, sprechend: Nicht darfst du mein Angesicht sehen, es sei denn, dass du
Michal, die Tochter Sauls, vor (mein) Angesicht bringst, wenn du kommst, um
mein Angesicht zu sehen.
14 Und David entsandte Beauftragte zu Isch Boschet, dem Sohn Sauls,
sprechend: Gib (mir) meine Frau Michal, die ich mir um 100 Vorhäute der
Philister angelobte.
15 Da entsandte Isch Boschet und nahm sie von ihrem Mann weg, von
Palthiel, dem Sohn Luschs.
16 Und ihr Mann ging mit ihr, weinend hinter ihr her
wandelnd bis Bachurim (Ort im Losteil Benjamins). Da sprach Abner zu ihm: Geh,
kehre um! Und er kehrte um.
17 Und (dieses) Wort Abners war an die Ältesten Israels ergangen,
sprechend: Sowohl gestern als auch ehegestern suchtet ihr, David zum König über
euch (zu haben).
18 Und nun tut's, denn Jewe sprach zu David, sprechend: Mittels der Hand
Meines Dieners David ist Mein Volk Israel zu retten aus der Hand der Philister
und aus der Hand all ihrer Feinde.
19 Und Abner redete auch noch vor den Ohren Benjamins, und Abner ging auch
noch, vor den Ohren Davids in Hebron zu reden alles, was gut war in den Augen
Israels und in den Augen des ganzen Hauses Benjamin.
…
Der Verrat Abners bestand darin, dass er zur Nebenfrau
Sauls eingegangen war, was bedeutete, dass er Anspruch auf den Thron Sauls
erhob. Die Kritik Isch Boschets (Vers 7) brachte Abner zum umschwenken.
Plötzlich wollte er die Königsherrschaft Davids über ganz Israel fördern. Die
Frage Abners, wem das Land zu eigen sei (Vers 12), unterstellte, dass er das
Land als das Seine betrachtete und es daher David geben könne. Wie ernst Abner
dies meinte, würde sich daran zeigen, ob Isch Boschet Michael, die Frau Davids,
die Saul einem anderen Mann gegeben hatte, zurückgegeben würde (1. Sam.
18:20-27; 25:44).
Abner trifft David und wird von Noab ermordet
20 Und Abner kam zu David nach Hebron und mit ihm zwanzig Mannen; da
bereitete David dem Abner und den Mannen, die mit ihm waren, ein Trinkmahl.
21 Und Abner sprach zu David: Ich will aufstehen und gehen und ganz Israel
zu meinem Herrn hin, dem König, scharen, sodass sie mit dir einen Bund
schneiden und du über allem regierst, was deine Seele verlangt. Und David
entsandte Abner, und er ging in Frieden.
22 Und da! Die Diener Davids und Joab kamen von einem Stoßtrupp
(Streifzug) und brachten viel Beute mit sich; Abner aber, er war nicht mehr bei
David in Hebron, denn er hatte ihn entsandt, und er war im Frieden gegangen.
23 Und Joab und all das Heer, das mit ihm war, sie kamen, und man
berichtete dem Joab, sprechend: Abner, der Sohn Ners, kam zum König, und er
entsandte ihn, und er ging in Frieden.
24 Da kam Joab zum König und sprach: Was tatest du? Da! Abner kam zu dir.
Warum dies, dass du ihn entsandtest, so dass er wandelte und wegging?
25 Du erkennst doch Abner, den Sohn Ners, dass er kam, um dich zugänglich
zu machen und um deinen Ausgang und deinen Eingang zu erkennen und alles zu
erkennen, was du tust!
26 Und Joab ging hinaus, von David weg, und entsandte Beauftragte hinter
Abner her, und sie brachten ihn von der Zisterne Sira zurück; David aber wusste
es nicht.
27 Und Abner kehrte gen Hebron zurück, und Joab ließ ihn noch weitergehen
bis zur Mitte des Tores, um unbekümmert (ungestört) mit ihm zu reden; und er
schlug ihm dort in die fünfte Rippe, so dass er starb, als Gegenwert für das
Blut seines Bruders Asael.
…
Joab war über des Königs Freundschaft mit Abner
verdrossen, weil dieser seinen Bruder Asael getötet hatte (2:23) und er ihm zum
Konkurrenten bei der Heerführung werden konnte.
Davids Trauer um Abner
28 Und danach hörte David (davon) und sprach: Schuldlos bin ich und mein
Königtum - von Jewe her bis zum Äon - am Blut Abners, des Sohnes Ners.
29 Es mögen (Schmerzen) auf das Haupt Joabs niederwirbeln und auf all das
Haus seines Vaters, und nicht werde vom Hause Joabs abgeschnitten der
Ausflusshabende und der Aussätzige und der den Stock (die Krücke oder den
Taststock) Haltende und der infolge des Schwerts Fallende und der des Brotes
Ermangelnde.
30 Joab und sein Bruder Abischai haben Abner umgebracht,
weil er ihren Bruder Asael in Gibeon im Streit getötet hat.
31 Und David sprach zu Joab und zu all dem Volk, das bei ihm war: Zerlappt
eure Gewänder und umschürzt euch mit Säcken und klagt angesichts Abners! Und
der König David wandelte hinter der Bahre her.
32 Und sie begruben Abner in Hebron, und der König erhob seine Stimme und
weinte am Grab Abners, und all das Volk weinte.
33 Und der König jammerte wegen Abner und sprach: Musste Abner sterben,
wie ein Verruchter stirbt?
34 Deine Hände waren nicht gebunden, und deine Füße waren nicht in ein
kupfernes Fesselpaar gebracht worden; wie man angesichts der Söhne des Argen
fällt, so fielst du! Und all das Volk fuhr fort, über ihm zu weinen.
35 Und all das Volk kam, um David Nahrung, ja Brot zu
geben, als es noch Tag war; aber David schwor, sprechend: So tue mir Elohim und
so fahre er fort: (Wehe,) wenn ich vor dem Untergang der Sonne Brot schmecke
oder sonst irgendetwas!
36 Und all das Volk erkannte (dies an), und es gefiel wohl in ihren Augen,
wie alles, was der König tat, in den Augen all des Volkes gut war.
37 Und all das Volk und ganz Israel, sie erkannten an jenem Tag, dass es
nicht vom König veranlasst worden war, Abner, den Sohn Ners, zu töten.
38 Und der König sprach zu seinen Dienern: Erkennt ihr
nicht, dass an diesem Tag ein Fürst und Großer fiel in Israel?
39 Ich aber bin am heutigen Tag noch zart (schwach) und bin zum König
gesalbt, und diese Mannen, die Söhne der Zeruja, sind mir zu hart (stark); Jewe
(jedoch) wird dem Täter des Bösen gemäß seinem Bösen erstatten.
…
David war schuldlos am Tod Abners, und dies kam
glaubwürdig zum Ausdruck.
Joab musste gestraft werden; David wusste aber nicht
so recht, wie er dies anstellen sollte weil Joab den Asael wohl in Notwehr
getötet hatte (2:18-23) und Joab und sein Bruder Abischai, die Söhne seiner
Halbschwester Zeruja, ihm zu mächtig waren (Vers 39). So sprach David einen
Fluch über Joabs Haus aus (Vers 29). Und er vertraute auf Jewe, dass dieser die
gerechte Züchtigung bewirken würde.
Kapitel 4
Die Ermordung Isch Boschets
1 Und als der Sohn Sauls hörte, das Abner in Hebron gestorben war, da
erschlafften seine Hände, und ganz Israel wurde rastlos.
2 Und zwei Mannen, Fürsten des Stoßtrupps, waren bei dem Sohn Sauls; der
Name des einen war Baana und der Name des zweiten Rechab, Söhne Rimons, des
Beerotiters, aus den Söhnen Benjamins, denn auch noch Beerot wird zu Benjamin
gerechnet.
3 Aber die Beerotiter waren gen Gitajim (Stadt im Losteil Benjamins)
entwichen und wurden dort Gastsassen bis zu diesem Tag.
4 Und Jonatan, der Sohn Sauls, hatte einen Sohn, angeschlagen (lahm) an
den Füßen. Er war ein Sohn von fünf Jahren gewesen, als die Nachricht über Saul
und Jonathan aus Jisreel kam (1. Sam. 31:2,4), und seine Betreuerin trug ihn
und floh; und es geschah: Bei ihrem übereilten Fliehen da fiel er und wurde
humpelnd; und sein Name war Mephiboschet.
5 Und die Söhne Rimons, des Beerotiters, Rechab und Baana, gingen und
kamen (vmtl. im Jahre 1018 v. Chr.), als der Tag sich erhitzte, zum Hause Isch
Boschets, und er lag zur Liegepause des Mittags.
6 Und sie kamen gen da, Weizen zu holen, bis mitten ins Haus und schlugen
ihn in die fünfte Rippe; und Rechab und sein Bruder Baana entkamen.
7 Sie waren aber in das Haus gekommen, und er lag auf seinem Lager in
seinem Schlafgemach, und sie schlugen ihn und töteten ihn und nahmen sein Haupt
weg; und sie nahmen sein Haupt und gingen den Weg der Steppe all die Nacht.
…
Ohne Abner war König Isch Boschet praktisch machtlos
(Vers 1). Israel wurde darüber rastlos und unruhig und war bestürzt, wohl auch,
weil Abners Tod als die Aufhebung seines Friedensschlusses mit David (3:12-21)
verstanden werden konnte.
Zu den Benjaminitern zählten auch die Beerotiter, die
allerdings Amoriter waren; ihre Städte waren Gibeon, Kephira, Beerot und Kirjat
Jearim. Die Gibeoniter hatten einst Josua getäuscht, denen er geschworen hatte,
sie nicht zu vernichten (Jos. 9). Saul hatte darauf keine Rücksicht genommen
und versucht, sie zu erschlagen (21:2). Kein Wunder, dass nunmehr Rächer aus
ihrem Bereich erstanden und den Sohn Sauls ermordeten.
Die Bestrafung der Mörder
8 Und sie brachten das Haupt Isch Boschets zu David nach Hebron und
sprachen zum König: Da! Das Haupt Isch Boschets, des Sohnes Sauls, deines
Feindes, der deine Seele suchte; und so gab Jewe meinem Herrn, dem König, an
diesem Tag Rache an Saul und an seinem Samen.
9 Da antwortete David dem Rechab und seinem Bruder Baana, den Söhnen Rimons,
des Beerotiters, und sprach zu ihnen: Der Lebende ist Jewe, der meine Seele aus
aller Bedrängnis losgekauft hat:
10 Wahrlich: Der mir Berichtende, sprechend: Da! Saul
starb! - und jener, ja er, war wie ein (Freude) Kündender in seinen eigenen
Augen - ich erfasste ihn und brachte ihn um in Ziklag, dem ich doch gemäß der
Verkündigung (Lohn) hätte geben sollen (1:15,16)
11 Gar noch, so denn frevlerische Mannen einen gerechten Mann in seinem
Haus auf seiner Liege umgebracht haben! Ja nun – werde ich nicht sein Blut von
eurer Hand ersuchen und euch hinwegzehren (ausmerzen) von der Erde?
12 Und David gebot den Jünglingen, und sie brachten sie um und endeten
ihre Hände und ihre Füße ab und hängten sie auf gegenüber dem Stauteich in
Hebron; aber das Haupt Isch Boschets nahmen sie und begruben es im Grab Abners
in Hebron.
…
David vertraute auf Jewe und bedurfte daher nicht
böser Helfer. Der Mord war eine verabscheuungswürdige Schandtat an einem
schlummernden Mann. Isch Boschets Haupt bekam ein ehrenvolles Begräbnis, wie es
einem Königssohn zukam.
Kapitel 5
David zum König ganz Israels gesalbt
1 Und alle Stämme Israels kamen
(1018 v. Chr.) zu David nach Hebron und sprachen, sprechend: Da sind wir; dein
Gebein und dein Fleisch sind wir.
2 Auch noch gestern, auch noch
ehegestern, in der Zeit, da Saul König über uns war, da warst du, ja du, der
Israel Herausführende und der Hineinbringende; und Jewe sprach zu dir: Du, ja
du, wirst Mein Volk Israel hirten, und du, ja du, wirst zum Herzog über Israel
werden.
3 Und alle Ältesten Israels
kamen zum König nach Hebron, und der König David schnitt einen Bund mit ihnen
in Hebron angesichts Jewes; und sie salbten David zum König über Israel.
4 Ein Sohn von dreißig Jahren
war David bei seinem Regierungsantritt, vierzig Jahre regierte er.
5 in Hebron regierte er über
Juda sieben Jahre und sechs Monate (1025-1018 v. Chr.), und in Jerusalem
regierte er dreiunddreißig Jahre (1018 – 985 v. Chr.) über ganz Israel und
Juda.
…
Ganz
Israel war dem König David ergeben, und zwar aufgrund seiner militärischen
Erfolge und weil Jewe ihn zum König erwählt hatte (1. Sam. 13:14; 16:12,13).
„Hirten“
oder „weiden“ ist ein guter Ausdruck dafür, dass David dem Volk Jewes alle
Fürsorge angedeihen lassen wird.
Die Eroberung Jerusalems
6 Und der König und seine
Mannen gingen gen Jerusalem; gen den Jebusiter, den Bewohner des Landes; und er
sprach zu David, sprechend: Nicht wirst du hierher kommen, sondern die Blinden
und die Humpelnden werden dir Abkehr machen, sprechend: Nicht wird David
hierher kommen!
7 Aber David eroberte die
Jagdburg Zion, sie ist die Stadt Davids.
8 Und David sprach an jenem
Tag: Jeder, der einen Jebusiter erschlägt, auch die Humpelnden und die Blinden
schlägt, die die Seele Davids hassen (und sich dadurch beschmutzt hat), berühre
den Wasserfall; darum spricht man: Ein Blinder oder ein Humpelnder kommt nicht
in das Haus.
9 Und David wohnte in der
Jagdburg und nannte sie „Stadt Davids“. Und David baute ringsum von der Milo
(„Füllwerk“, „Aufschüttung“, Teil der Jagdburg) an und hauswärts (einwärts).
10 Und David ging (schritt
voran), immer größer (mächtiger, bedeutender) werdend, und Jewe, der Elohim der
Heere, war mit ihm.
…
Die
Jebusiterstadt Jerusalem war eine kanaanäische Enklave mitten zwischen Juda und
Benjamin. Josua hatte sie nicht erobern können (Jos. 15:63).
Nun
wollte David diesen strategisch günstig gelegenen Ort zur Hauptstadt haben. Die
Jebusiter hatten dafür nur Spott übrig, denn sie hielten ihre Stadt für
uneinnehmbar. Dass selbst Blinde und Humpelnde sie erfolgreich verteidigen
könnten, war eine Beleidigung Davids. Alle seine Feinde als Behinderte
betrachtend, entstand das Sprichwort, dass solche nicht in das Haus Davids
kommen sollten.
David
eroberte die Stadt, die Jagdburg Zion. Mit „Zion“ bezeichnete man zunächst nur
den Hügel im Südosten Jerusalems, später aber ganz Jerusalem und schließlich
ganz Israel. Zion bedeutet übersetzt: Verdorrte.
Zion
wurde zu einem Inbegriff der Heilsgeschichte. Jewe wohnte dort (Jes. 8:18; Joel
4:17), von dort kommt die Rettung (Jes. 46:13) und von dort wird die
Zielanweisung (die Tora, das Gesetz) an die ganze Welt ausgehen (Jes. 2:3;
Micha 4:2).
Davids Haus und seine Familie
11 Und Chiram, der König von Zor
(Tyrus), entsandte Beauftragte zu David und Hölzer von Zedern und Behauer des
Holzes (Zimmerleute) und Behauer des Steins der Wände (Steinmetzen), und sie
bauten dem David ein Haus.
12 Und David erkannte, dass Jewe
ihn zum König über Israel bereitet hatte und dass Er seine Königsherrschaft
wegen Seines Volkes Israel erhoben (emporgeführt) hatte.
13 Und David nahm noch
Nebenfrauen und Frauen aus Jerusalem, nachdem er von Hebron gekommen war, und
dem David wurden noch Söhne und Töchter geboren.
14 Und dies sind die Namen der
ihm in Jerusalem geborenen: Schamua und Schobab und Natan und Salomo
15 und Jibchar und Elischua und
Nepheg und Japhia
16 und Elischama und Eljada und
Elipheleth.
…
Zor
(Tyrus) war eine phönizische, wehrfeste Inselstadt vor der Küste im Norden
Kanaans. Die Freundschaft des Königs Chiram mit Israel hielt bis weit in die
Zeit Salomos an. Chiram war gegenüber David sehr großzügig, weil er von seinen
Erfolgen beeindruckt und auf die nun von David kontrollierten Handelswege sowie
die landwirtschaftlichen Produkte Israels angewiesen war.
Zwei Siege Davids über die Philister
17 Und als die Philister hörten,
dass man David zum König über Israel gesalbt hatte, da stiegen alle Philister
hinauf, David zu suchen (ergreifen). Und David hörte es und stieg hinab zur
Jagdburg.
18 Und die Philister kamen und
breiteten sich in der Tiefebene Rephaim (nur wenige Kilometer westsüdwestlich
von Jerusalem) aus.
19 Da befragte David Jewe,
sprechend: Soll ich gegen die Philister aufsteigen? Willst du sie in meine Hand
geben? Und Jewe sprach zu David: Steige hinauf, denn Ich werde die Philister in
deine Hand geben, ja geben.
20 Da kam David gen Baal Perazim
(Ort in der Nähe der Tiefebene Rephaim), und David schlug sie dort und sprach:
Jewe schlug mir angesichts eine Bresche in meine Feinde wie eine Breschung
durch Wasser; darum rief man den Namen jenes Ortes: Baal Perazim („Eigner der
Breschungen“).
21 Und jene ließen dort ihre
Gebilde (Götzen) zurück, und David und seine Mannen trugen sie weg.
22 Aber die Philister fuhren
fort hinaufzusteigen und breiteten sich in der Tiefebene Rephaim aus.
23 Und David befragte Jewe, und
jener sprach: Nicht steigst du hinauf; kreise ihrer hinteren (Seite) zu, sodass
du von den Bakhasträuchern her zu ihnen kommst.
24 Und es geschehe: Wenn du ein
Schrittgeräusch hörst in den Wipfeln der Bakhasträucher, dann befleißige dich,
denn dann ging Jewe dir angesichts hinaus, um im Heerlager der Philister zu
schlagen.
25 Da tat David ebenso, wie Jewe
ihm geboten hatte, und er schlug die Philister von Geba (Stadt im Losteil
Benjamins) an bis dorthin, wo du gen Geser (Stadtteil im Losteil Ephraims)
kommst.
…
Jewe,
der Elohim Israels, der Herr der Heerscharen, war Israels Kriegsherr, der von
seinem Volk herging und für sie kämpfte (2. Mose 14:14; 15:3; 5. Mose 1:30).
Die
Götzen der Philister ließ David wegtragen (Vers 21) und im Feuer verbrennen (5.
Mose 7:5, 25; 1. Chron. 14:12).
Mit
diesen zwei Siegen wurden die Philister völlig aus dem Bergland vertrieben. Das
Königreich Davids wurde befestigt und mächtig.
Kapitel 6
Überführung der Bundeslade in das Haus Obed Edoms
(„Bediener
der roten (Erde)“)
1 Und David sammelte nochmals
alle (zum Heer) erwählten (Jungmannen) in Israel: 30.000.
2 Und David stand auf und ging
(1018 v. Chr.) und all das Kriegsvolk, das mit ihm dort war, um von Baalej Juda
(Stadt im Losteil Judas), ja von dort, die Lade Elohims heraufzubringen, auf
die zu der Name gerufen ist, der Name Jewes der Heere, des Thronenden der
(zwischen den) Cherubim.
3 Und sie ließen die Lade
Elohims auf einem neuen Wagen dahinfahren; so trugen sie sie aus dem Haus
Abinadabs, das auf dem Hügel war, und Usa und Achjo, die Söhne Abinadabs,
führten den neuen Wagen,
4 ja sie trugen sie aus dem
Haus Abinadabs, das auf dem Hügel war, und waren bei der Lade Elohims, aber
Achjo wandelte vor der Lade.
5 Und David und all das Haus
Israel waren heiteren (Sinnes) angesichts Jewes mit allerart (Instrumenten aus)
Böroschbaumholz (Wachholderholz) und mit Harfen und mit Lauten und mit
Tamburinen und mit Rasseln und mit Zimbeln.
6 Und sie kamen bis zum Tenne
Nachons; da entsandte Usa seine Hand zur Lade Elohims und erfasste sie, denn
man hatte das Rindvieh nicht mehr in der Gewalt.
7 Da entbrannte der Zorn Jewes
gegen Usa, und Elohim schlug ihn dort aufgrund dieses Anlasses, und er starb dort
bei der Lade Elohims.
8 Und David entbrannte aufgrund
dessen, dass Jewe eine Bresche gegen Usa gebrescht hatte; und man rief jenen
Ort Perez Usa („Breschung Usas“); so ist’s bis zu diesem Tag.
9 Und David fürchtete Jewe an
jenem Tag, und er sprach: Wie soll die Lade Jewes zu mir kommen?
10 Und nicht willigte David ein,
die Lade Jewes zu sich zu nehmen, zur Stadt Davids, und so ließ David sie
abbiegen zum Haus Obed Edoms, des Gititers.
11 Und die Lade Jewes blieb drei
Monate im Haus Obed Edoms, des Gititers, und Jewe segnete Obed Edom und all
sein Haus.
…
Die
Philister hatten die Bundeslade im Jahr 1120 v. Chr. erobert (1. Sam. 4:11),
sie aber wegen der durch sie auf sie gekommenen Plagen wieder zurückgegeben (1.
Sam. 6), die daraufhin im Jahr 1119 v. Chr. im Hause Abinadabs in Kirjat Jearim
aufgestellt wurde (1. Sam. 7:1,2).
Saul
hatte sich nicht um die Lade gekümmert. Nun (im Jahr 1018 v. Chr.) ließ David
sie überführen. In 1. Chronik 13 findet sich ein ausführlicherer Bericht
darüber.
Plötzlich
geriet der Wagen durch ein unkontrolliertes Verhalten der Rinder in Schieflage,
sodass Usa instinktiv die Lade festhalten wollte. Damit zog er sich den Zorn
Jewes zu, und Jewe tötete ihn.
Wir
mögen erschrocken sein. Das Ereignis war aber eine Lektion für Israel, die Tora
strengstens zu beachten, wonach die Lade nicht berührt werden dürfte, damit man
nicht sterbe (4. Mose 4:15); es war insbesondere ein eindrückliches
Lehrbeispiel zum Segen der Menschen für die absolute Heiligkeit Jewes. Die Lade
stellte die Gegenwart Jewes dar, mithin war sie heilig und ebenso unantastbar
wie Jewe Selbst.
Um
eine Berührung zu vermeiden, war sie beim Transport von den Leviten an Stangen
zu tragen (2. Mose 25:14).
Heute
haben wir keine Berührungsängste: Gott Selbst wohnt durch Seinen Geist in
unserem Herzen (Röm. 8:9).
David
bekam gehörige Furcht vor Jewe. Wie konnte eine solche Heiligkeit in der
Davidstadt wohnen? So ließ David die Lade im Hause Obed Edoms aufstellen. Obed
Edom („Bediener der roten (Erde)“), der Gititer, wohnte in oder stammte
vermutlich aus Gat-Rimon, einer Stadt der Leviten im Gebiet des Stammes
Ephraim, ursprünglich dem Stamm Dan zugelost.
Überführung der Bundeslade nach Jerusalem
12 Und dem König David wurde
berichtet, sprechend: Jewe segnete das Haus Obed Edoms und alles, was ihm zu
eigen ist, wegen der Lade Elohims. Und David ging (im Jahr 1017 v. Ch.) und
brachte die
Lade
Elohims vom Haus Obed Edoms in Freude zur Stadt Davids hinauf.
13 Und es geschah: Als die die
Lade Tragenden sechs Schritte geschritten waren, opferte er einen Stier und
eines vom Mastvieh.
14 Und David hüpfte in aller
Stärke angesichts Jewes, und David war mit einem leinenen Ephod
(Oberkörperumbund) umschürzt.
15 Und David und das ganze Haus
Israel brachten die Lade Jewes hinauf im Jauchzen und im Schall des Schophars.
16 Und es geschah: Als die Lade
Jewes in die Stadt Davids kam, da lugte Michal, die Tochter Sauls, aus der Luke
aus und sah den König David als Gleißenden (in edlem Glanz Erstrahlenden) und
Hüpfenden (Tanzenden) angesichts Jewes, und sie verachtete ihn in ihrem Herzen.
17 Und sie brachten die Lade
Jewes und stellten sie hin an ihren Ort inmitten des Zeltes, das David für sie
aufgespannt hatte; und David weihte Hinaufzuweihende (Brandopfer) hinauf
angesichts Jewes und Friedensgaben.
18 Und als David das
Hinaufweihen des Hinaufzuweihenden und der Friedensgaben vervollständigt hatte,
da segnete er das Volk im Namen Jewes der Heere.
19 Und er verteilte all dem
Volk, all dem Getümmel Israels, jedem, vom Mann bis zur Frau, jedem ein
Ringbrot des Brotes und eine Feuerfrucht (scharfschmeckende oder zu Alkohol
verarbeitbare Frucht) und ein Feuriges (auf der Zunge Brennendes). Und all das
Volk ging, ein jeder zu seinem Haus.
…
Nachdem
dem Hause Obed Edoms nur Gutes zuteilgeworden war, fasste David Mut und brachte
die Lade nach Jerusalem. Dieses Mal achtete er darauf, dass die Leviten die
Lade trugen. Der ausführliche Bericht darüber steht in 1. Chronik 15 zu lesen.
David
war mit einem feierlichen Ephod bekleidet. Beim Hohepriester trug es das
Brustschild (2. Mose 28:28). Alle waren voller Freude, und David hüpfte und
tanzte. Ja, es gebührte ganz Israel, Jewe zuzujauchzen (Ps. 47:2).
Die
verständnislose Herzenshaltung der Michal sollte noch Folgen haben. Dies aber
ist die Lehre daraus: Keine Frau verachte ihren Mann! Denn der Mann ist das
Haupt und der Herr der Frau! (1. Mose 3:16; 1. Kor. 11:3)
Michals Vorwurf und Davids Antwort
20 Und David kehrte zurück, sein
Haus zu segnen (zu begrüßen); da ging Michal, die Tochter Sauls, hinaus, David
zu begegnen, und sie sprach: Was hat sich am heutigen Tag der König Israels
verherrlicht, der sich am heutigen Tag zu Augen der Mägde seiner Diener
enthüllte, wie sich einer der Leeren enthüllt, ja enthüllt.
21 Da sprach David zu Michal:
Angesichts Jewes war’s, der mich erwählte, mehr als deinen Vater und mehr als
all sein Haus, mich als Herzog über das Volk Israel zu entbieten, über Israel –
ja, ich bin heiter angesichts Jewes.
22 Und ich werde noch leichter
(leerer, geringer) werden als diesmal und werde ein Niedriger in meinen Augen,
aber bei den Mägden, von denen du sprichst, bei ihnen werde ich verherrlicht
werden.
23 Und der Michal, der Tochter
Sauls, wurde kein Neugeborenes bis zum Tag ihres Todes.
…
Vor
Jewe war’s, zu Ehren Jewes so begründete
David sein Verhalten. Dies erinnert uns an des Paulus Worte: „Wir sind Toren um
Christi Willen, ihr aber haltet euch für Besonnene in Christus“ (1. Kor. 4:16).
Im Übrigen ließ David deutlich werden, dass er eine Erniedrigung nicht scheut.
Und
an Michal handelte Jewe im negativen Sinne gemäß Psalm 127:3: „Da! Ein Losteil
Jewes sind Söhne, ein Lohn ist die Frucht des Bauches.“
Kapitel 7
Der Plan des Tempelbaus und die Verheißung für David
1 Und es geschah, dass der
König in seinem Haus (Palast) residierte und Jewe ihm ringsum Ruhe verschafft
hatte, weg von all seinen Feinden.
2 Da sprach der König zu Natan,
dem Propheten: Sieh doch, ich sitze in einem Haus aus Zedern, und die Lade
Elohims hat ihren Sitz in der Mitte des Zeltteppichs.
3 Und Natan sprach zu dem
König: Alles was in deinem Herzen ist, geh, tu’s, denn Jewe ist mit dir.
4 Und es geschah in jener
Nacht, da geschah das Wort Jewes zu Natan, sprechend:
5 Geh, und du sprichst zu
meinem Diener, zu David: So spricht Jewe: (Ist’s dass) du, ja du, Mir ein Haus
baust für Mein Wohnen?
6 Denn nicht wohnte Ich in
einem Haus seit dem Tag, da Ich die Söhne Israels aus Ägypten heraufgebracht
habe, bis zu diesem Tag, sondern Ich war ein Mitwandelnder in einem Zelt als
Wohnstatt.
7 Überall, wo Ich inmitten all der
Söhne Israels wandelte - (ist’s), dass
Ich je ein Wort geredet habe mit einem der Stämme Israels, denen Ich gebot,
Mein Volk zu hirten, sprechend: Warum habt ihr Mir nicht ein Haus aus Zedern
gebaut?
8 Und nun, so sprichst du zu
Meinem Diener, zu David: So spricht Jewe der Heere: Ich, Ich nahm dich aus
(deiner vertrauten) Wohnstätte hinter dem Kleinvieh weg, Herzog über Mein Volk
zu werden, über Israel.
9 Und ich war mit dir überall,
wo du wandeltest, und Ich schnitt all deine Feinde ab, weg von deinem
Angesicht; und Ich mache dir einen großen Namen, wie den Namen eines der
Großen, die auf der Erde sind.
10 Und Ich lege Meinem Volk
Israel einen Ort fest, und Ich pflanze es, sodass es an seiner Stätte wohnt und
nicht noch weiterhin erbebt (erzittert) und die Söhne des Argen nicht
fortfahren, es zu demütigen, so wie anfänglich
11 und seit dem Tag, da Ich
Richter über Mein Volk Israel entbot; und Ich verschaffe dir Ruhe, weg von all
deinen Feinden. So tut dir Jewe nun kund, dass Jewe dir ein Haus machen wird.
12 So denn deine Tage erfüllt
sein werden und du bei deinen Vätern liegst, so werde Ich erstehen machen
deinen Samen nach dir, der aus deinen Eingeweiden herausgeht, und Ich werde
sein Königtum bereiten.
13 Er, er wird Meinem Namen ein
Haus bauen, und Ich werde den Thron seines Königtums bereiten bis zum Äon.
14 Ich, Ich werde ihm zum Vater,
und er, er wird Mir zum Sohn, sodass, wenn er verkrümmt (etwas Krummes tut),
Ich ihm Recht erweisen (gemäß dem Recht strafen) werde mit dem Stecken der
Mannen und mit den Plagen der Söhne Adams.
15 Aber Meine Huld wird sich
nicht von ihm abkehren, so wie Ich ihr Abkehr machte von Saul, dem Ich dir
angesichts Abkehr machte.
16 Und anvertraut wird dein Haus
und dein Königtum dir angesichts bis zum Äon, dein Thron wird ein bis zum Äon
bereiteter sein.
17 Gemäß all diesen Worten und
gemäß all diesem Gesicht, so redete Natan zu David.
…
Dieser
Schriftabschnitt steht auch in 1. Chronik 17:1-15 geschrieben. Davids Vergleich
seines Palastes mit dem Zelt der Lade führte zu einem guten Gedanken (Vers2),
dem der Prophet Natan sofort zustimmen konnte (Vers 3). Auch aus der Sicht
Jewes war es recht, jetzt, da Israel nicht mehr wanderte, ein unangefochtenes
Staatsgebiet und eine Hauptstadt hatte, der Lade ein festes Haus zu geben.
Jewe
ließ den Natan aber in jener Nacht erfahren, dass er voreilig geantwortet hatte
(Vers 4+5), denn nicht David, sondern sein Sohn Salomo sollte das Haus bauen
(Verse 12-15), und Natan vernahm das weit darüber hinausgehende, überaus
erstaunliche Wort, dass das Umgekehrte geschehen werde, dass nämlich nicht
David dem Jewe, sondern Jewe dem David ein Haus bauen wird (Vers 11).
Unter
dem Haus für David ist sein bis zum letzten Äon hineinreichendes Königtum zu
verstehen, das über Salomo und die weiteren Nachkommen verläuft und in dem
Messias, Jesus, gipfelt (Verse 13+16). Wie es denn auch in Psalm 89:4,5 heißt:
„Ich schnitt Meinem Auserwählten einen Bund, Ich schwor dem David, Meinem
Diener: Bis zum Äon bereite Ich deinen Samen, und Ich erbaue für Generation und
Generation deinen Thron. Sela.“
Doch
zunächst ist in den Versen 12 bis 15 von Davids unmittelbarem Nachkommen Salomo
die Rede. Salomo soll das Haus bauen. David beauftragte ihn damit und stellte
Gold und Silber, Kupfer und Eisen sowie Steinmetzen und Zimmerleute bereit (1.
Chron. 22:6-16).
Der
Thron Davids wird bis hinein in die Äonen bestehen (Vers 16). So sprach auch
der Bote zu Mirjam: ... und du sollst ihm den Namen „Jesus“ geben. Dieser wird
groß sein und „Sohn des Höchsten“ heißen; Gott der Herr wird ihm den Thron
Seines Vaters David geben. Über das Haus Jakobs wird Er für die Äonen König
sein; und Seine Königsherrschaft wird keinen Abschluss haben“ (Luk. 1:31-33).
Johannes auf Patmos sah dies ebenfalls so: „Die Königsherrschaft über die Welt
ist unserem Herrn und seinem Christus zuteilgeworden, und Er wird als König für
die Äonen der Äonen herrschen! Amen!“ (Off. 11:15).
David
wird zu Beginn des tausendjährigen Königreichs Israels auferweckt werden, und
alle Welt wird sehen, was Hesekiel prophezeite: „Und mein Diener David wird
König über sie, und e i n Hirte wird ihnen allen, und in Meinen Rechtsetzungen
gehen sie, und meine Satzungen hüten sie und tun sie“ (Hes. 37:24). „Und ich
lasse über ihnen einen Hirten erstehen, und er hirtet sie: Meinen Diener David,
er, er hirtet sie, und er, er wird ihnen zum Hirten. Und Ich, Jewe, Ich werde
ihnen zum Elohim, und Mein Diener David wird zum Würdenträger in ihrer Mitte.
Ich Jewe, Ich redete es“ (Hes. 34:23,24). Und Jeremia sagt: „Und sie (die aus
Jakob) werden Jewe, ihrem Elohim, dienen und David, ihrem König, den Ich ihnen
erstehen mache“ (Jes. 30:9).
Davids Dankgebet
18 Und der König David kam und
nahm Platz angesichts Jewes und sprach: Wer bin ich, Jewe, mein Herr, und wer
ist mein Haus, dass Du mich bis hierher gebracht hast?
19 Und dies war noch klein in
deinen Augen, Jewe, mein Herr, und du redetest auch noch bezüglich des Hauses
Deines Dieners über Fernes, und dies als Zielanweisung (Tora) für den Menschen,
Jewe, mein Herr.
20 Und was kann David noch
hinzufügen, zu Dir zu reden, so doch Du, ja Du, Deinen Diener erkennst, Jewe,
mein Herr.
21 Deines Wortes wegen und gemäß
Deinem Herzen tatest Du all diese Zunahme an Größe, um sie Deinen Diener
erkennen zu lassen.
22 Darum, groß bist Du, Jewe
Elohim (nach Codex Aleppo und Snaith-Text; die Biblia Hebraica Stuttgartensia
hat: mein Herr, Jewe), denn keiner ist wie Du, und außer Dir ist kein Elohim;
so ist’s gemäß allem, was wir mit unseren Ohren hörten.
23 Und wer ist wie Dein Volk,
wie Israel, eine (die einzige) Nation auf der Erde, die mit Elohim wandelte,
dass Er sie für sich loskaufe als Volk, und um Sich einen Namen festzulegen und
euch die Zunahme der Größe zu geben und gefürchtete (Gerichtsschläge) Deiner
Erde zu tun aufgrund des Angesichts Deines Volkes, das Du Dir losgekauft hast
aus Ägypten, seinen Nationen und seinen Elohim.
24 Und Du bereitest Dir Dein
Volk Israel Dir zum Volk bis zum Äon, und Du, Jewe, Du wurdest ihnen zum
Elohim.
25 Und nun, Jewe Elohim, das
Wort, das Du über Deinen Diener und über sein Haus geredet hast, mache es
erstehen bis zum Äon, und tue so wie Du geredet hast.
26 Und dann wird Dein Name groß
sein bis zum Äon, dass man spricht: Jewe der Heere ist Elohim über Israel; und
das Haus Deines Dieners David wird ein wohlbereitetes Dir angesichts.
27 Denn Du, Jewe der Heere,
Elohim Israels, Du enthüllst das Ohr Deines Dieners, sprechend: Ein Haus will
ich Dir bauen! Darum fand Dein Diener sein Herz, dieses Gebet zu Dir zu beten.
28 Und nun, Jewe, mein Herr, Du
Selber bist der Elohim, und Deine Worte sind Wahrheit, und Du redetest dieses
Gute zu Deinem Diener.
29 Und nun, sei geneigt und
segne das Haus Deines Dieners, dass es für äonisch werde Dir angesichts, denn
Du, Jewe, mein Herr, Du redetest, und durch Deine Segnung wird das Haus Deines
Dieners gesegnet für äonisch.
…
Überwältigt
von der Herrlichkeit der Verheißungen begab David sich zum Zelt des Zeugnisses
(Vers 18) und pries Jewe, den Elohim Israels, in aller Demut und Dankbarkeit.
„Wer
bin ich?“, fragte David, der nur ein vergänglicher Mensch war, in dessen
Fleisch die Sünde wohnte (Röm. 7:9,17,20). Und dennoch hatte ihn Jewe in Seiner
Gnade und aufgrund Seines Heilsvorsatzes für Israel überaus reich gesegnet.
David
erkannte, dass es für Jewe eine Kleinigkeit gewesen war, ihn zum König zu
machen, und es für Jewe mithin kein Problem ist, diese Herrlichkeit durch den
Segen für die ferne Zukunft weit zu übertreffen (Vers 19).
David
hatte eine große geistliche Erkenntnis; er wusste, dass kein Elohim so wie Jewe
ist und es außer Ihm keinen Elohim gibt (Vers 22; 2. Mose 15:11; Jes. 45:5-7,
18,21; 46:9).
Der
König war sich auch dessen bewusst, dass der Segen für sein Haus aufs Engste
mit dem Segen für das Volk Israel verbunden ist (Vers 24). Israel ist das
Sondergut Jewes unter den Völkern (2. Mose 19:5,6; 5. Mose 7:6). Und gar der
König dieser heiligen Nation, dieses königlichen, also über die ganze Erde
regierenden Volkes sein zu dürfen, war nahezu unfassbar (1. Pet. 2:9).
Schließlich
aber ging es David darum, dass über all diesem der Name Jewe groß werde für
alle Äonen (Vers 26), denn Ihm allein gebührt die Ehre!
Davids Siege
1 Und es geschah danach also,
da schlug David die Philister und beugte sie, und David nahm Meteg Haama
(unbekannter Ort) aus der Hand der Philister.
2 Und er schlug die des Moab
und maß sie mit Stricken, sie zur Erde niederlegend, und maß zwei Stricklängen
ab, um zu töten, und (nur) ein volles Maß des Stricks, um leben zu lassen; und
die des Moab wurden dem David zu Dienern, die Gaben trugen (Tribute entrichten).
3 Und David schlug Hadadeser,
den Sohn Rechobs, den König Zobas, als jener ging, um seine Hand (Ermächtigten)
zum Strom (Euphrat) zurückkehren zu lassen.
4 Und David eroberte von ihm
1.700 Berittene und 20.000 Mann des Fußvolks, und David rottete all die
Streitwagen (samt den Pferden?) aus, aber 100 Streitwagen ließ er von ihnen
übrig.
5 Da kam Aram (kamen die
Aramäer) von Damaskus, um dem Hadadeser, dem König Zobas, zu helfen, und David
schlug inmitten von Aram 22.000 Mann.
6 Und David setzte Autoritäten
ein in Aram von Damaskus, und die des Aram wurden dem David zu Dienern, die
Gaben trugen (Tribute entrichten). Und Jewe rettete David überall, wo er
wandelte.
7 Und David nahm die goldenen
Schilde, die den Dienern des Hadadeser waren, und brachte sie nach Jerusalem.
8 Und aus Betach und aus
Berotaj, den Städten Hadadesers, nahm der König David Kupfer in überaus
(großer) Menge.
9 Und als Toi, der König
Chamats, hörte, dass David all das Heer Hadadesers geschlagen hatte,
10 da entsandte Toi seinen Sohn
Joram zum König David, ihn bezüglich des Friedens (Wohlergehen) zu fragen und
ihn zu segnen (beglückwünschen) aufgrund dessen, dass er gegen Hadadeser
gestritten und ihn geschlagen hatte, denn Hadadeser war ein Mann der Streite
gegen Toi; und in seiner (des Joram) Hand waren Geräte aus Silber und Geräte
aus Gold und Geräte aus Kupfer.
11 Auch noch sie heiligte der
König David dem Jewe samt dem Silber und Gold, das er von all den Nationen
geheiligt hatte, die er unterworfen hatte:
12 von Aram und von Moab und von
den Söhnen Amons und von den Philistern und von Amalek und von der Beute
Hadadesers, des Sohnes Rechobs, des Königs Zobas.
13 Und David machte sich einen
Namen, als er zurückkehrte von seinem Schlag gegen Aram (oder: Edom?) in der
Salzschlucht: 18.000 Mann.
14 Und er setzte in Edom
Autoritäten ein, ja in ganz Edom setzte er Autoritäten ein, und alle des Edom
wurden Diener Davids. Und Jewe rettete David überall, wo er wandelte.
…
Vergleiche
1. Chronik 18:1-13.
Nach
und nach errichtete David ein beachtliches Imperium. Die Tötung von zwei
Dritteln der moabitischen Gefangenen muss einen besonderen Grund gehabt haben,
der uns nicht bekannt ist (Vers 2).
All
das erbeutete Silber, Gold und Kupfer stellte David dem Heiligtum zur Verfügung
und damit für die Ausstattung und die Schatzkammern des Tempels (1. Kön. 7:51).
Davids Regierungsmannschaft
15 Und David regierte über ganz
Israel, und David übte Recht und Rechtfertigung (Feststellung und Zurechnung
der Gerechtigkeit) für all sein Volk.
16 Und Joab, der Sohn der
Zeruja, war über dem Heer, und Jehoschaphat, der Sohn Achiluds, war der
(aufgrund der Akten) Gedenkenmachende (also der Kanzler),
17 und Zadok, der Sohn Achitubs,
und Achimelech, der Sohn Ebjatars, waren Priester, und Seraja war Schreiber
(Sekretär).
18 Und Benajahu, der Sohn
Jehojadas, war über den Keretitern (Bewohner eines Distrikts der Philister) und
über den Peletitern (Bewohner eines Distrikts der Philister); und auch Söhne
Davids wurden Priester.
…
Die
Söhne Davids waren nicht Priester im eigentlichen Sinne, weil sie nicht dem
Stamm Levi angehörten, sondern – wie es in der Parallelstelle
1.
Chronik 18:17 heißt – „Oberste“, die den Opferdienst im Auftrag Davids
überwachten.
Benajahu
war ein militärischer Führer.
Zadok:
Unter König Salomo war er der einzige Hohepriester (1. Kön. 2:35). Im
tausendjährigen Königreich wird er wieder der Hohepriester sein (Hes. 44:15).
Kapitel 9
Davids Großmut gegen Mephiboschet
1 Und David sprach (um 1009 v.
Chr.): Ist denn noch (jemand da), der vom Hause Saul übrig gelassen ist, so
werde ich an ihm Huld tun Jonatans wegen.
2 Und im Hause Saul war ein
Diener, und sein Name war Ziba. Und man rief ihn zu David, und der König sprach
zu ihm: Bist du Ziba? Und er sprach: (Ja,) dein Diener (bin ich).
3 Und der König sprach: Ist
noch ein Mann als Rest im Hause Saul, sodass ich an ihm Elohims Huld tue? Und
Ziba sprach zum König: Es ist noch ein Sohn Jonatans da, ein an den Füßen
angeschlagener (behinderter).
4 Und der König sprach zu ihm:
Wo ist er? Und Ziba sprach zum König: Da! Er ist im Haus Machirs, des Sohnes
Amiels, in Lo Debar.
5 Da entsandte der König David,
und er ließ ihn aus dem Haus Machirs holen, des Sohnes Amiels, aus Lo Debar.
6 Und Mephiboschet, der Sohn
Jonatans, des Sohnes Sauls, kam zu David und fiel auf sein Angesicht und warf
sich hin. Und David sprach: Mephiboschet! Und er sprach: Da! Dein Diener (bin
ich).
7 Und David sprach zu ihm:
Fürchte (dich) nicht, denn ich werde an dir Huld tun, ja tun, deines Vaters
Jonatan wegen, und ich werde dir alles Gefild deines Vorvaters Saul
zurückgeben, und du, ja du, isst stets das Brot an meinem Tisch.
8 Da warf er sich hin und
sprach: Was ist dein Diener, dass du dich zu dem toten Hund wendest, wie ich
einer bin?
9 Und der König rief Ziba, den
Jüngling Sauls, und sprach zu ihm: Alles, was dem Saul und all seinem Haus zu
eigen wurde, gab ich dem Sohn deines Herrn.
10 Und du bedienst ihm den
Erdboden, du und deine Söhne und deine Diener, und du bringst (den Ertrag ein),
und es wird das Brot für den Sohn deines Herrn, und jeder isst es; Mephiboschet
aber, der Sohn deines Herrn, isst stets das Brot an meinem Tisch. Und Ziba
hatte fünfzehn Söhne und zwanzig Diener.
11 Da sprach Ziba zum König:
Gemäß allem, was mein Herr, der König, seinem Diener gebietet, also wird dein
Diener tun. Und Mephiboschet – so sprach der König – isst an meinem Tisch wie
einer von den Söhnen des Königs.
12 Und Mephiboschet hatte einen
kleinen Sohn, und sein Name war Micha. Und alle im Hause Zibas Wohnenden waren
Diener Mephiboschets.
13 Und so wohnte Mephiboschet in
Jerusalem, denn er aß stets am Tisch des Königs; er humpelte aber an seinen
beiden Füßen.
…
Es
war Elohims Huld an Mephiboschet (Vers 3), weil Er es war, der David zu dieser
Großmut bewegte, wie es denn auch nicht unsere Liebe ist, durch die wir unseren
Glauben auswirken, sondern Gottes Liebe, die Er uns ins Herz gegeben hat (Röm.
5:5). Damit blieb dem David im Übrigen die Gunst der nördlichen Stämme
erhalten. David hatte den Bund mit Jonatan nicht vergessen (1. Sam.
20:14-17,42), und seine Barmherzigkeit schloss nun sogar dessen Enkel Micha ein
(Vers 12).
Viele
Jahre später, beim Aufstand Absaloms gegen David im Jahr 995 v. Chr. (2. Sam.
15-18), verleumdete Ziba den Mephiboschet (16:1-4; 19:25-31).
Kapitel
10
Amons
Schändung der Gesandten Davids
1 Und es geschah danach (um
1009 v. Chr.) also, da starb der König der Söhne Amons, und sein Sohn Chanun regierte an seiner statt.
2 Und David sprach: Ich werde
Huld tun an Chanun, dem Sohn Nachaschs, so wie sein Vater Huld an mir tat. Und
David entsandte, um ihn durch die Hand seiner Diener zu trösten bezüglich
seines Vaters. Und die Diener Davids kamen zum Land der Söhne Amons.
3 Da sprachen die Fürsten der
Söhne Amons zu Chanun, ihrem Herrn: Verherrlicht David in deinen Augen deinen
Vater, dass er dir Tröster sendet? Ist’s nicht deswegen, um die Stadt zu
untersuchen und sie auszuspionieren und sie umzuwenden (zu zerstören), dass
David seine Diener zu dir entsandte?
4 Da nahm Chanun die Diener
Davids und ließ die Hälfte ihres Bartes rasieren und ihre Leibröcke zur Hälfte
abschneiden bis an ihre Gesäße, und er entsandte sie.
5 Und man berichtete es dem
David, und er entsandte, ihnen zu begegnen, denn die Mannen waren überaus
geschändet worden. Und der König sprach: Bleibt in Jericho, bis euer Bart
gesprosst ist, und dann kehrt ihr zurück.
…
Die
Befürchtungen der Fürsten Amons waren durchaus verständlich, hatte doch Saul
sie einst bekämpft (1. Sam. 11:11; 14:47), warum dann nicht auch der neue, sehr
mächtige König?
Die
dem David erwiesene Huld Nachaschs könnte darin begründet gewesen sein, dass er
dem von Saul verfolgten David, dem vermeintlichen Feind seines Feindes, positiv
gesonnen war.
Sieg
über Amon und Aram
6 Und als die Söhne Amons
sahen, dass sie sich bei David stinkend gemacht hatten, da entsandten die Söhne
Amons und dingten Aram Bejt Rechob und Aram Zoba, 20.000 des Fußvolkes, und den
König Maachas (Volksstamm Arams) mit 1.000 Mann und die Mannschaft Thobs (Land
an der Ostseite des Jordans) mit 12.000 Mann.
7 Und David hörte es und
entsandte Joab und all das Heer, die Mächtigen.
8 Und die Söhne Amons zogen aus
und ordneten sich zum Streit vor der Öffnung des Tores, und Aram Zoba und
Rechob und die Mannschaft Thobs und Maachas waren gesondert im Gefild.
9 Und als Joab sah, dass das
Angesicht (die Front) des Streits von vorne und von hinten gegen ihn gerichtet
war, da erwählte er aus allen Erwählten (Jungkriegern) Israels (welche) und
ordnete sich, Aram (im Streit) zu begegnen.
10 Aber das Übrige des
Kriegsvolks gab er in die Hand seines Bruders Abschaj (Abischaj); und er
ordnete sich, den Söhnen Amons (im Streit) zu begegnen.
11 Und er sprach: Wenn Aram
stärker ist als ich, so werde du mir zur Rettung, und wenn die Söhne Amons
stärker sind als du, so wandle ich, um dich zu retten.
12 Habe Halt, und wir halten uns
(halten Stand) zugunsten unseres Volks und zugunsten der Städte unseres
Elohims, und Jewe wird das in seinen Augen Gute tun.
13 Und Joab und das Kriegsvolk,
das mit ihm war, (kamen) heran zum Streit gegen Aram; und sie flohen von seinem
Angesicht weg.
14 Und als die Söhne Amons
sahen, dass Aram floh, da flohen auch sie vom Angesicht Abischajs weg und kamen
zur Stadt; und Joab kehrte um, von den Söhnen Amons weg, und kam nach Jerusalem.
15 Und als Aram sah, dass es
angesichts Israel zerwuchtet war, versammelten sie sich, sich vereinigend.
16 Und Hadadeser entsandte und
(befahl) Aram, auszuziehen, das, das jenseits des Stromes (Euphrat) war, und
sie kamen gen Chejlam (Stadt jenseits des Euphrat). Und Schobach, der Fürst des
Heeres Hadadesers, war ihnen angesichts.
17 Und dies wurde dem David
berichtet. Da sammelte er all Israel und ging über den Jordan und kam gen
Chejlam; und Aram ordnete sich zum Streit, David zu begegnen, und sie stritten
mit ihm.
18 Und Aram floh vom Angesicht
Israels weg, und David brachte von Aram um: 700 Streitwagen (samt der Pferde?)
und 40.000 Berittene; auch Schobach, den Fürsten seines Heeres, schlug er, und
dieser starb dort.
19 Und als all die Könige, die
Diener Hadadesers, sahen, dass sie zerwuchtet waren angesichts Israels, da
machten sie Frieden mit Israel und dienten ihnen; und Aram fürchtete sich
davor, die Söhne Amons nochmals zu retten (retten zu versuchen).
…
Wir
freuen uns über das Bekenntnis des Glaubens des Joab, dass Jewe, wie immer die
Schlacht ausgehen sollte, das Gute tun werde (Vers 12).
Amon
ließ nach Joabs Sieg von Israel ab. Doch Aram hatte seine Lektion noch nicht
gelernt und sammelte erneut ein Heer. Dieses Mal führte David das Heer Israels
an; er schlug Aram.
In
1. Chronik 19:18 finden sich zu Vers 18 andere Zahlen: statt 700 Streitwagen
7.000 (ist an Wagenlenker und -besatzung zu denken?) und statt 40.000 Reitern
40.000 des Fußvolks.
Kapitel 11
Davids
Ehebruch mit Bat-Scheba
1 Und es geschah (um 1008 v.
Chr.) zur (Zeit der) Wiederkehr des Jahres, zur (Zeit des) Ausziehens der
Könige (oder: der Beauftragten), da entsandte David den Joab und seine Diener
mit ihm und all Israel; und sie verdarben die Söhne Amons und umdrängten auf
(ihre Hauptstadt Raba (heute: Amman) zu, David aber weilte in Jerusalem.
2 Und es geschah zur Zeit des
Abends, da stand David von seiner Liege auf und wandelte auf dem Dach des
Hauses des Königs; und er sah vom Dach aus eine badende Frau, und die Frau war
überaus guten Aussehens.
3 Und David entsandte und
forschte der Frau nach, und einer sprach: Ist dies nicht Bat-Scheba, die
Tochter Eliams, die Frau Urias, des Hetiters?
4 Und David entsandte
Beauftragte und ließ sie holen, und sie kam zu ihm, und er lag bei ihr – sie
aber hatte sich eben von ihrer Verunreinigung geheiligt – und sie kehrte zurück
zu ihrem Haus.
5 Und die Frau wurde schwanger;
und sie entsandte und berichtete dem David und sprach: Eine Schwangere bin ich.
…
Nach
Verlauf eines Jahres, im Frühjahr nach dem Spätregen und vor der Erntezeit,
zogen die Könige bevorzugt zu Kriegszügen aus. Dieses Mal führte David das Heer
nicht an, sondern Joab.
Und
eines Abends in Jerusalem geschah es. Wir sind tief betrübt über Davids Sünde.
Den Königen war zwar vieles erlaubt, nicht aber Hurerei und Ehebruch.
Bat-Scheba hatte sich nicht weigern können, wie denn in Prediger 8:4
geschrieben steht: Da der König die Macht hat, „wer spricht dann zu ihm: Was
tust du?“
Unser
Herr Jesus Christus sagt: „Jeder, der eine Frau anblickt, um sie zu begehren,
treibt mit ihr schon Ehebruch in seinem Herzen“ (Mat. 5:28), und Jakobus
schildert: „Ein jeder aber wird versucht, wenn er vor der eigenen Begierde
hinweggezogen und gelockt wird. Danach empfängt die Begierde und gebiert die
Sünde; die Sünde aber, wenn sie völlig vollendet ist, erzeugt den Tod“ (Jak.
1:14,15).
Nach
einiger Zeit ließ Bat-Scheba dem David melden, dass sie schwanger sei. Das muss
ein Schock für ihn gewesen sein! Um die Sünde zu vertuschen, nahmen alsdann die
Ränke ihren Lauf.
Noch
kurz zu den Namen: Bat-Scheba bedeutet „Tochter des Schwörens“, Eliam „El des
Volks“ und Uria „Meine Erleuchtung ist Jewe“. Seinem Namen zufolge war dieser
Hetiter ein Verehrer Jewes.
Urias
vorbildliches Verhalten
6 Da entsandte David zu Joab:
Entsende Uria, den Hetiter, zu mir. Und Joab entsandte Uria zu David.
7 Und Uria kam zu ihm, und
David fragte bezüglich des Friedens (Wohlergehens) Joabs und bezüglich des
Friedens des Streits.
8 Und David sprach zu Uria:
Steige hinab zu deinem Haus und bade deine Füße. Und Uria ging aus dem Haus des
Königs hinaus, und hinter ihm her gingen Ehrengaben des Königs hinaus.
9 Uria aber legte sich hin vor
der Öffnung des Hauses des Königs bei allen Dienern seines Herrn, und er stieg
nicht hinab zu seinem Haus.
10 Und man berichtete dem David,
sprechend: Uria stieg nicht hinab zu seinem Haus. Und David sprach zu Uria:
Kommst du nicht von (einem langen) Weg? Weshalb stiegst du nicht hinab zu
deinem Haus?
11 Und Uria sprach zu David: Die
Lade und Israel und Juda wohnen in Hütten, und Joab, mein Herr, und die Diener
meines Herrn lagern auf dem Angesicht des Gefilds, und ich, ich sollte in mein
Haus kommen, um zu essen und zu trinken und bei meiner Frau zu liegen? Bei
meinem Leben und beim Leben deiner Seele: (Wehe,) wenn ich diese Sache tue!
12 Da sprach David zu Uria:
Bleibe auch noch den heutigen Tag an diesem Ort, und ich werde dich morgen
entsenden. Und Uria blieb in Jerusalem an jenem Tag und am nächsten Tag.
13 Und David rief ihm, und er aß
und trank ihm angesichts, und er berauschte ihn; und am Abend ging er hinaus,
um auf seiner Liege bei den Dienern seines Herrn zu liegen, aber zu seinem Haus
stieg er nicht hinab.
…
Wie
kann es sein, dass ein Krieger im Heimaturlaub nicht zu seiner Frau eingeht?
Forderte der soldatische Ehrenkodex dies? Die uns verwundernden Gedanken Urias
waren von oben gelenkt. Jewe hatte das Herz dieses Mannes so geformt (Ps.
33:15).
Mit
der Redewendung „Bade deine Füße“ (Vers 8) hatte David den Uria unverhohlen zum
ehelichen Verkehr ermuntern wollen. Doch selbst der berauschte Uria (Vers 13)
blieb dabei: Wenn das ganze Heer im Feld lagert und sogar die Bundeslade, die
mitgeführt wurde, nur in einer Hütte steht (Vers 11), wie konnte er sich dann
eine Ausnahme erlauben?
Davids
Blutschuld
14 Und es geschah am Morgen, da
schrieb David dem Joab ein Schriftstück und entsandte es durch die Hand Urias.
15 Und er schrieb in dem
Schriftstück, sprechend: Stellt Uria an die Front des kräftigsten Streits, und
ihr kehrt um, hinter ihm weg, sodass er geschlagen wird und stirbt.
16 Und es geschah: Während Joab
auf die Stadt achtete, da stellte er Uria an den Platz, von dem er erkannt
hatte, dass dort Mannen des Heeres waren.
17 Und die Mannen der Stadt
gingen heraus und stritten gegen Joab, und etliche fielen von dem Kriegsvolk,
von den Dienern Davids, und auch noch Uria, der Hetiter, starb.
18 Und Joab entsandte und
berichtete dem David alles Geschehen des Streits.
19 Und er gebot dem
Beauftragten, sprechend: Sowie du vervollständigt hast, alles Geschehen des
Streits zu dem König zu reden,
20
und so es
geschieht, ja wenn der Zorn des Königs aufsteigt und er zu dir spricht: Weshalb
kamt ihr (so nahe) an die Stadt heran, um zu streiten? Erkanntet ihr nicht,
dass sie von der Mauer herab zielen werden?
21 Wer erschlug Abimelech, den
Sohn Jerubeschets (auch Jerubaal genannt)? Warf nicht eine Frau ein Teil eines
Mühlsteins von der Mauer herab auf ihn, so dass er starb in Tebez (Richt.
9:50-54)? Warum kamt ihr (so nahe) an die Mauer heran?, und dann sprichst du:
Auch noch dein Diener Uria, der Hetiter, starb.
22 Und der Beauftragte ging und
kam und berichtete dem David alles, dessentwegen Joab ihn entsandt hatte.
23 Und der Beauftragte sprach zu
David: So denn war’s: Mächtig gegen uns waren die Mannen, und sie gingen heraus
zu uns auf das Gefild, und wir streiteten wider sie (drängten sie zurück) bis
zur Öffnung des Tores.
24 Da schossen die Schützen von
der Mauer herab auf deine Diener, und etliche von den Dienern des Königs
starben, und auch dein Diener Uria, der Hetiter, starb.
25 Da sprach David zu dem
Beauftragten: So sprichst du zu Joab: Nicht sei diese Sache übel in deinen
Augen, denn bald so und bald so frisst das Schwert; verstärke den Streit gegen
die Stadt und zerstöre sie! Und so kräftige (ermutige) ihn.
26 Und als die Frau Urias hörte,
dass Uria, ihr Mann, gestorben war, da klagte sie um ihren Eigner.
27 Und die Zeit der Trauer ging
vorüber, und David entsandte und ließ sie in sein Haus holen; und sie wurde ihm
zur Frau und gebar ihm einen Sohn. Aber die Sache, die David getan hatte, war
übel in den Augen Jewes.
…
Davids
Plan war nicht aufgegangen. Der Druck, unter dem er stand, ließ ihn auf eine
andere, ruchlose Idee kommen: Uria sollte im Kampfgeschehen wie zufällig fallen
(Vers 15). Joab erhob keinen Einwand.
Nach
Urias Tod bekam David Bericht. Vermutlich wurde er gar nicht zornig, sondern
hörte ruhig zu, weil es ihm ja nur auf einen Namen ankam. Und als der Name
fiel, heuchelte David, dass es im Krieg eben mal diesen und mal jenen treffe
(Vers 25). Joab sollte sich keine Vorwürfe machen, sondern die Sache leicht
nehmen und im Übrigen verstärkt weiterkämpfen.
David
war in vielfältiger Weise schuldig geworden: Er hatte die Frau des Nächsten
begehrt und die Ehe gebrochen, hatte dem Uria falsche Eindrücke vermittelt, was
der Lüge gleich kommt, und er hatte nun gar gemordet.
Kapitel 12
Natans
Strafrede
1 Und Jewe entsandte Natan zu
David, und er kam zu ihm und sprach zu ihm: Zwei Mannen waren in einer Stadt,
ein Reicher und ein Rechtloser (Armer).
2 Dem Reichen war Kleinvieh und
Rindvieh in überaus (großen) Mengen zuteilgeworden,
3 aber der Rechtlose hatte gar
nichts als nur ein kleines (weibliches) Schäfchen, das er erworben hatte. Und
er erhielt es am Leben, und es wurde bei ihm und mit seinen Söhnen zusammen
groß; von seinem Bissen aß es, und von seinem Becher trank es, und in seinem
Gewandbausch lag es, und es wurde ihm wie eine Tochter.
4 Da kam ein Reisender zu dem
reichen Mann; der aber verschonte, von seinem Kleinvieh und von seinem Rindvieh
zu nehmen, um es für den (seinen) Pfad Gehenden bereitzumachen, für den zu ihm
gekommenen, und er nahm das Schäfchen des rechtlosen Mannes und machte es für
den zu ihm gekommenen Mann bereit.
5 Da entbrannte der Zorn Davids
überaus gegen jenen Mann, und er sprach zu Natan: Bei Jewe, dem Lebenden! So
denn ist`s: Ein Sohn des Todes ist der Mann, der dieses tat.
6 Und das Schäfchen soll er
vierfach erstatten infolge dessen, dass er diese Sache tat, und aufgrund
dessen, dass er es nicht verschonte.
7 Da sprach Natan zu David: Du
bist der Mann! So spricht Jewe, der Elohim Israels: Ich, Ich salbte dich zum
König über Israel, und Ich, Ich barg dich vor der Hand Sauls,
8 und ich gab dir das Haus
deines Herrn und die Frauen deines Herrn in deinen Gewandbausch, und Ich gab
dir das Haus Israel und Juda, und wenn’s zu wenig gewesen wäre, so hätte Ich
dir dergleichen, ja dergleichen hinzugefügt.
9 Weshalb verachtetest du das
Wort Jewes, das in seinen Augen Böse zu tun: Uria, den Hetiter, erschlugst du
mit dem Schwert, und seine Frau nahmst du dir zur Frau, ihn aber brachtest du
um mit dem Schwert der Söhne Amons.
10 Und nun: Nicht kehrt sich das
Schwert von deinem Haus ab bis zum (tausendjährigen) Äon infolge dessen, dass
du Mich verachtest und die Frau Urias, des Hetiters, nahmst, dass sie dir zur
Frau werde.
11 So spricht Jewe: Da! Ich bin
der, der das Böse wider dich erstehen macht aus deinem eigenen Haus, und ich
nehme deine Frauen dir zu Augen weg, und ich gebe sie einem von deinen
Genossen, sodass er bei deinen Frauen liegt zu Augen dieser Sonne;
12 denn du, du tatest es in
Verbergung, Ich aber, Ich werde diese Sache tun ganz Israel gegenwärtig und der
Sonne gegenwärtig.
13 Da sprach David zu Natan: Ich
verfehlte wider Jewe. Und Natan sprach zu David: Auch noch Jewe machte deine
Verfehlung hinübergehen (weggehen), nicht stirbst du (dieserhalb).
14 Nur (dies eine): Weil du
zusammen mit den Feinden Jewes (das Rechte zu tun) verschmähtest, ja
verschmähtest in dieser Sache, muss auch noch der Sohn, der dir geborene,
sterben, ja sterben.
…
Jewe,
der Elohim Israels, legte dem Propheten Natan ein treffliches Gleichnis in den
Mund (Verse 1-4). Darin klingt ganz unauffällig mit dem Wort „Tochter“ (Vers 3)
ein Teil des Namens der Bat-Scheba („Tochter des Schwörens“) an.
Für
David war Natans Vortrag ein klarer Fall; sofort fällte er das gerechte Urteil:
Dieser Mann muss sterben (Vers 5)! Damit hatte er sich selbst verurteilt. Die
vierfache Erstattung von gestohlenen Tieren (Vers 6) ist in 2. Mose 21:37
(22:1) verankert.
Die
Entgegnung Natans: „Du bist der Mann!“ (Vers 7) muss den David wie ein Blitz
getroffen haben.
Natan
führte nun die Wohltaten Jewes an David auf und im eklatanten Gegensatz dazu
die Ermordung Urias (Verse 7-9).
Mit
den „Frauen deines Herrn“ (Vers 8) waren die Sauls gemeint. Es war üblich, dass
der neue König die Frauen seines Vorgängers übernahm.
Die
Tat Davids sollte üble Folgen für die nahe bis in die ferne Zukunft haben
(Verse 10+11), für David und für die ganze Nation. Das Schwert sollte nicht mehr
von Israel weichen. Und alsbald tötete Abschalom den Amnon (13:28), Joab den
Abschalom (18:14) und befahl Salomo den Tod des Adonja (1. Kön. 2:24) und des
Joab (1. Kön. 2:28-34) und wurden Davids Frauen von Abschalom belegen, und zwar
öffentlich (Vers 12;16:22). „Was der Mensch sät, das wird er auch ernten“
(Gal.6:7).
Überwältigt
von seiner Schuld bekannte ein zerbrochener David sie sofort (Vers 13). Nicht
nur an Menschen hatte er sich versündigt, sondern im Wesentlichen an Jewe.
Psalm
51 zeichnet das vollständige Bild der Reue Davids. Einige Verse daraus seien
hier zitiert: „Denn meine Übertretungen, ich, ich erkenne sie, und meine
Verfehlung ist mir stets gegenwärtig. Zu Dir, zu Dir allein verfehlte ich, und
das in Deinen Augen Böse tat ich, damit Du gerechtfertigt wirst in deinen
Worten, Du lauter bist in Deinem Richten“ (Verse 5+6). „Verwirf mich nicht, weg
von deinem Angesicht, und den Geist Deines Heiligen (Deiner Heiligkeit) nimm
nicht von mir“ (Vers 13). „Die Opfer Elohims sind ein zerbrochener Geist, ein
zerbrochenes und zermalmtes Herz wirst Du, Elohim, nicht verachten“ (Vers 19).
Es empfiehlt sich, diesen erschütternden Psalm im Ganzen zu lesen.
David
hatte seine Sünde bis ins Tiefste erkannt und sann auf eine Änderung seines
Herzens. Deshalb erlangte er die Vergebung, die Natan ihm alsdann zusprach
(Vers 13).
Wie
konnte Natan dies tun? Auf Davids Taten stand die Todesstrafe (3. Mose 20:10;
4. Mose 35:30,31; 5. Mose 22:22)! Doch David hatte es mit dem sich erbarmenden
Gott zu tun, von dem geschrieben steht: Jewe ist langsam zum Zorn und
vielfältig der Huld, der Vergebung und Übertretung trägt“ (4. Mose 14:18; 2.
Mose 34:7). Und so geschah es denn: „Wer seine Übertretungen verdeckt, hat
nicht Gelingen, wer sie aber bekennt und lässt, erfährt Erbarmen“ (Spr.28:13).
Und: „Nicht gemäß unseren Verfehlungen tut Er uns, und nicht gemäß unseren
Vergehungen vergibt er uns“ (Ps. 103:10). Dementsprechend schreibt der Apostel
Johannes: „Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist Er treu und gerecht, dass Er
uns unsere Sünden erlässt und uns von jeder Ungerechtigkeit reinigt“ (1.Joh.
1:9).
Der
im Ehebruch gezeugte Sohn muss allerdings sterben (Vers 14) Vergebung blockiert
eine eventuelle Bestrafung nicht (Ps. 99:8; 4. Mose 20:12). Diese Strafe für
David sollte ein heilsames Zuchtmittel für ihn sein.
Der
Tod des Neugeborenen
15 Und Natan ging zu seinem
Haus. Und Jewe zerwuchtete den Neugeborenen, den die Frau Urias dem David (um
1007 v.Chr.) geboren hatte, und er wurde unheilvoll (krank).
16 Und David ersuchte Elohim
zugunsten des Knaben, und David fastete, ja fastete und kam (heim) und
nächtigte auf dem Boden liegend.
17 Und die Ältesten seines
Hauses erhoben sich (und begaben sich) zu ihm hin, damit er sich von der Erde
erhebe, aber er willigte nicht ein, und nicht nährte er sich zusammen mit ihnen
mit Brot.
18 Und es geschah am siebenten
Tag, da starb der Neugeborene; und die Diener Davids fürchteten sich, ihm zu
berichten, dass der Neugeborene gestorben war, denn sie sprachen: Da! Als der
Neugeborene noch lebte, redeten wir zu ihm, und nicht hörte er auf unsere
Stimme; und wie sprechen wir (nun) zu ihm: Der Neugeborene starb! Da könnte er
ein Böses tun (sich etwas Böses antun).
19 Und David sah, dass seine
Diener flüsterten; da verstand David, dass der Neugeborene gestorben war. Und
David sprach zu seinen Dienern: Starb der Neugeborene? Und sie sprachen: Er
starb.
20 Da stand David von der Erde
auf und badete und salbte sich und wechselte seine Kleidung und kam ins Haus
Jewes und warf sich (huldigend) hin. Und er kam in sein Haus und erfragte
Speise, und man legte ihm Brot vor, und er aß.
21 Da sprachen seine Diener zu
ihm: Was ist diese Sache, die du tust? Wegen des noch lebenden Neugeborenen
fastetest du und weintest, aber als der Neugeborene gestorben war, standest du
auf und aßest Brot.
22 Da sprach er: Als der
Neugeborene noch lebte, fastete und weinte ich, denn ich sprach: Wer erkennt’s,
ob Jewe mich begnadet und der Neugeborene lebend (bleibt)?
23 Nun aber starb er; warum
sollte ich dieserhalb fasten? Kann ich ihn noch zurückkehren lassen? Ich wandle
zu ihm, er aber, nicht kehrt er zu mir zurück.
…
Die
Sünden der Väter wurden an den Söhnen heimgesucht (2. Mose 20:5; 34:7; 4. Mose
14:18). Davids Reaktion auf den Tod dieses seines Sohnes ist logisch und verständlich.
Er wusste, dass die Toten bis zur Auferweckung nicht mehr sind, wie in Prediger
9:5,6,10 verzeichnet.
Die
Geburt Salomos
24 Und David tröstete seine Frau
Bat-Scheba, und er kam zu ihr und lag bei ihr. Und sie gebar (um 1004 v. Chr.)
einen Sohn, und er rief seinen Namen Salomo, und Jewe liebte ihn.
25 Und er entsandte (ihn) in die
Handlungsvollmacht Natans, des Propheten, und dieser rief seinen Namen Jedideja
Jewes wegen.
…
Salomo,
hebr. Schölomoh, bedeutet: Friedender, Jedideja: Befreundender Jes (Jewes),
etwa auch: Freund Jewes, Geliebter Jewes. Dieser Beiname Salomos bestätigt,
dass Jewe ihn liebte. Und dies lässt die Ahnung aufkommen, dass er der
Thronfolger werden dürfte.
Sieg
über Amon
26 Und Joab stritt gegen die
Stadt Raba der Söhne Amons und eroberte die Regierungsstadt.
27 Und Joab entsandte
Beauftragte zu David und sprach: Ich stritt gegen Raba, auch eroberte ich noch
die Wasserstadt.
28 Und nun, versammelte das
Übrige des Kriegsvolks und lagere wider die Stadt und erobere sie, dass nicht
ich, ja ich, die Stadt erobere und mein Name über ihr aufgerufen wird.
29 Da versammelte David all das
Kriegsvolk und ging gen Raba, und er stritt gegen sie und eroberte sie.
30 Und er nahm die Krone ihres
Königs von seinem Haupt, und ihr Gewicht war ein Barren (vmtl. 36 kg) Gold, und
ein kostbarer Stein (war darin); und sie wurde auf das Haupt Davids (gesetzt).
Und die Beute der Stadt führte er in überaus (großer) Menge hinaus.
31 Aber das Volk, das in ihr
war, führte er hinaus und legte (die Stadt) mit der Säge und mit den eisernen
Mahlscheiben und mit den eisernen Werkzeugen (in Schutt) und überführte die des
Volkes über die Milkon (vmtl. eine Jordanfurt); und ebenso tat er allen Städten
der Söhne Amons. Und David und all das Kriegsvolk kehrten zurück nach
Jerusalem.
…
Diese
Verse setzten den Bericht von Kapitel 11:1 fort, wonach Joab die Stadt
umdrängte. Inzwischen hatte er das Regierungsviertel der Stadt erobert (Vers
26) und die Wasserstadt, die überdachte Verbindung der Stadt zur Wasserquelle
(Vers 27).
Dem
Joab war daran gelegen, den Ruhm für die vollständige Eroberung nicht für sich
zu haben, sondern dem König zu geben, zumal David wegen der Ermordung Abners
einen Fluch über ihn ausgesprochen hatte (2:27-29).
David
errang den Sieg. Die überaus schwere Krone konnte natürlich nur für einen
kurzen Moment getragen werden (Vers 30). Die Amoniter wurden über den Jordan in
die Versklavung geführt (Vers 31).
Kapitel 13
Amons
Schandtat an Tamar
1 Und es geschah danach also
(um 1006 v. Chr.): Abschalom („Der Vater ist Friede“), der Sohn Davids (von der
Maacha), hatte eine schöne Schwester, und ihr Name war Tamar („Palme“); und
Amnon („Betreuung“), der Sohn Davids (von der Achinoam) liebte sie.
2 Und dies bedrängte den Amnon
bis zum Krankwerden wegen seiner Schwester Tamar, denn sie war eine Jungfrau,
und zu wunderbar (unmöglich) war’s in den Augen Amnons, ihr etwas anzutun.
3 Und Amnon hatte einen
Genossen, und sein Name war Jonadab, der Sohn Schimas, des Bruders Davids; und
Jonadab war ein überaus weiser Mann.
4 Und er sprach zu ihm: Weshalb
bist du so arm (abgezehrt), Sohn des Königs, Morgen um Morgen? Willst du’s mir
nicht berichten? Und Amnon sprach zu ihm: Tamar, die Schwester meines Bruders
Abschalom, liebe ich.
5 Da sprach Jehonadab zu ihm: Lege (dich doch) auf deine Liege und stelle
dich krank, und wenn dein Vater kommt, um dich zu sehen, so sprichst du zu ihm:
Es möge doch meine Schwester Tamar kommen und mir Nahrung, ja Brot geben und
mir zu Augen die Nahrung bereit machen um deswillen, dass ich zusehe und aus
ihrer Hand esse.
6 Und Amnon legte sich hin und
(stellte) sich krank, und der König kam um ihn zu sehen. Und Amnon sprach zum
König: Es möge doch meine Schwester Tamar kommen und mir zu Augen Herzkuchen
machen, zwei Herzkuchen, sodass ich mich aus ihrer Hand nähre.
7 Da entsandte David zu Tamar
gen das Haus, sprechend: Geh doch ins Haus deines Bruders Amnon und mache ihm
die Nahrung bereit.
8 Und Tamar ging ins Haus ihres
Bruders Amnon, und er lag da.
Und
sie nahm den Teig und knetete ihn und machte Herzkuchen ihm zu Augen und kochte
die Herzkuchen.
9 Und sie nahm den Kochtopf und
goss davon aus ihm angesichts; er aber weigerte sich zu essen. Und Amnon
sprach: Jedermann soll hinausgehen, von mir weg! Und sie gingen hinaus, ein
jeder, von ihm weg.
10 Da sprach Amnon zu Tamar:
Bringe die Nahrung in die Kammer, sodass ich mich aus deiner Hand nähre. Und
Tamar nahm die Herzkuchen, die sie gemacht hatte, und brachte sie zu ihrem
Bruder Amnon in die Kammer.
11 Und sie brachte (sie) herzu
zu ihm, dass er esse. Da hielt er sie und sprach zu ihr: Komm, liege bei mir,
meine Schwester.
12 Sie aber sprach zu ihm: Nicht
so, mein Bruder, nicht demütige mich, denn nicht wird also getan in Israel,
nicht tue diese Verruchtheit!
13 Und ich, wohin sollte ich hingehen
mit meiner Schmach? Und du, du würdest wie einer der Verruchten in Israel. Und
nun, rede doch zu dem König, denn er wird mich dir nicht vorenthalten.
14 Aber er willigte nicht ein,
auf ihre Stimme zu hören, und er war stärker als sie und demütigte sie und
belag sie.
15 Dann aber hasste Amnon sie
mit überaus großem Hass, und größer war der Hass, mit dem er sie hasste, als
die Liebe, mit der er sie geliebt hatte. Und Ammon sprach zu ihr: Steh auf,
geh.
16 Sie aber sprach zu ihm:
Verursache nicht dieses große Böse, das
mehr ist (böser ist) als das andere, das du mit mir getan hast, dass du
mich wegsendest. Aber er willigte nicht ein, auf sie zu hören.
17 Und er rief seinen Jüngling
(Knappen), seinen Amtierenden, und sprach: Sende doch diese von mir weg nach
draußen, und so schließe die Tür hinter ihr.
18 Und auf ihr war ein Rock mit
Umrändelungen, denn also bekleideten sich die Töchter des Königs, die
Jungfrauen, solchen als Obergewand (nehmend); und sein Amtierender veranlasste
sie hinauszugehen nach draußen und schloss die Tür hinter ihr.
19 Da nahm Tamar Asche auf ihr
Haupt, und den Rock mit den Umrändelungen, der auf ihr war, zerlappte sie, und
sie legte ihre Hand auf ihr Haupt und sie ging, ja wandelte und wehschrie.
…
So
schnell kann Liebe – es war aber wohl nur Begierde – in Hass umschlagen! Sie
hatte ihn eindringlich ermahnt, und nun war ihm seine Schändlichkeit bewusst
und überkam ihn der Hass gegen die, die ihm in ihrer Reinheit seine Sünde
deutlich gemacht hatte. Sie dann auch noch wegzuschicken (Vers 16) statt mit
ihr die Muss-Ehe gemäß 2. Mose 22:15,16 und 5. Mose 22:28,29 einzugehen, war
allerhöchste Verruchtheit.
Ob
König David die Tamar dem Amnon allerdings gegeben hätte, wie sie zu ihrer Not
argumentierte (Vers 13), ist sehr fraglich, weil Halbgeschwister gemäß 3. Mose
18:9; 20:17 und 5. Mose 27:22 nicht heiraten durften.
Es
gab nichts Schlimmeres für eine Jungfrau, als vergewaltigt und dann
weggeschickt zu werden; wir leiden mit der ihrer Jungfräulichkeit beraubten,
ohne Aussicht auf eine Lösung schreiend weglaufenden Tamar.
Eine
Anmerkung zu Vers 2: Es war dem Amnon vermutlich deshalb unmöglich, der Tamar
etwas anzutun, ihr sicherlich etwas Gutes zu tun, weil sie unter ständiger
Obhut stand.
Abschaloms Rache an Amnon
20 Und Abschalom, ihr Bruder,
sprach zu ihr: (Ist’s,) dass dein Bruder Aminon bei dir gewesen ist? Und nun,
meine Schwester, schweig; dein Bruder ist er, setze dein Herz nicht an diese
Sache. Und Tamar hatte (ihren) Wohnsitz und war eine Ödewerdende
(Dahinwelkende) im Haus ihres Bruders Abschalom.
21 Und der König David hörte all
diese Sachen, und er entbrannte überaus.
22 Aber Abschalom redete nicht
mit Amnon weder zum Bösen noch zum Guten hin, denn Abschalom hasste Amnon
aufgrund der Sache, dass er seine Schwester Tamar gedemütigt hatte.
23 Und es geschah nach einem
Doppeljahr an Tagen (um 1004 v. Chr.), da kamen Scherer für Abschalom nach Baal
Chazor, das bei Ephrajim (liegt); und Abschalom rief allen (lud ein) Söhnen des
Königs.
24 Und Abschalom kam zum König
und sprach: Da! (Sieh) doch! Scherer hat dein Diener; es gehe doch der König
und seine Diener mit diesem Diener.
25 Und der König sprach zu
Abschalom: Nicht, mein Sohn, nicht doch gehen wir, ja wir alle, hin, auf dass
wir dich nicht beschweren. Und jener drang in ihm, aber er willigte nicht ein
mitzugehen, und er segnete ihn.
26 Da sprach Abschalom: Und wenn
nicht, so gehe doch mein Bruder Amnon mit uns. Und der König sprach zu ihm:
Warum soll er mit dir gehen?
27 Und Abschalom drang in ihn;
da entsandte er Amnon und alle Söhne des Königs mit ihm.
28 Und Abschalom gebot seinen
Jünglingen (Knappen), sprechend: Seht doch, sowie Amnons Herz infolge des Weins
gut (gestimmt ist) und ich zu euch spreche: Erschlagt Amnon!, so tötet ihn.
Fürchtet (euch) nicht! (Ist’s) nicht, dass ich, ja ich es euch geboten habe?
Habt Halt (ermannt euch) und werdet als Söhne der Wappnung (Tüchtigkeit)
(befunden).
29 Und die Jünglinge Abschaloms
taten dem Amnon so wie Abschalom geboten hatte; da standen alle Söhne des
Königs auf und ritten und flohen, ein jeder auf seinem Maulesel.
…
Gegenüber
seiner Schwester versuchte Abschalom die Schandtat Amnons abzuwiegeln, damit
niemand auf den Gedanken käme, dass er sie rächen wollte (Vers 20).
David
war zwar überaus zornig (Vers21), versäumte aber, Amnon zu züchtigen. Der König
hatte für Recht in Israel zu sorgen, erwies sich gegenüber Amnon aber als zu
schwach dafür, weil dieser sein ältester Sohn und der Thronerbe war.
Die
Bitte Abschaloms, Amnon einladen zu dürfen, erweckte Verdacht bei David, wie seine
Rückfrage zeigt (Vers 26). Sicherheitshalber entsandte er alle seine Söhne
(Vers 27).
Alsdann
wurde das Wort Natans wahr, dass das Schwert nicht vom Hause Davids weichen
sollte (12:10). Mit der Vergewaltigung Tamars und der Ermordung Amnons setzte
sich die Sünde Davids, nämlich der Ehebruch mit Bat-Scheba und die Ermordung
Urias fort.
David
hört von dem Mord
30 Und es geschah: Als sie noch
unterwegs waren, da kam die Nachricht zu David, sprechend: Abschalom erschlug
alle Söhne des Königs, und nicht einer von ihnen wurde übrig gelassen.
31 Da stand der König auf und
zerlappte seine Gewänder und lag auf dem Boden, und all seine Diener stellten
sich in zerlappten Gewändern auf.
32 Da antwortete Jonadab, der
Sohn Schimas, des Bruders Davids, und sprach: Nicht spreche mein Herr, dass man
all diese Jünglinge, die Söhne des Königs, getötet habe, denn Amnon allein
starb; denn auf Abschaloms Mund war es festgelegt von dem Tag an, da jener
seine Schwester Tamar gedemütigt hatte.
33 Und nun, nicht lege mein
Herr, der König, das Wort an sein Herz, sprechend: „Alle Söhne des Königs
starben“, sondern allein Amnon starb.
…
Jonadab
war Amnons Genosse und ein überaus weiser Mann (Vers 3). Er konnte die
Situation richtig einschätzen.
Abschaloms
Flucht
34 Und Abschalom entwich. Und
der Jüngling, der Ausspähende, erhob seine Augen und sah, und da! Viel Volks
wandelnd hinweg vor dem Weg hinter ihm, von der Seite des Berges her.
35 Da sprach Jonadab zum König:
Da! Die Söhne des Königs kommen! Gemäß dem Wort deines Dieners, also wurde es.
36 Und es wurde: Als er
vervollständigt hatte zu reden, und da! Die Söhne des Königs kamen und erhoben
ihre Stimme und weinten, und auch noch der König und all seine Diener weinten,
es war ein überaus großes Weinen.
37 Abschalom aber war entwichen
und ging zu Talmaj, dem Sohn Amichurs (Amihuds), dem König Geschurs. Und
(David) trauerte über seinen Sohn all die Tage.
38 Und Abschalom war entwichen
und nach Geschur gegangen; und dort war er drei Jahre lang (um 1004-1001 v.
Chr.).
39 Und es (drängte) den König
David, ihn (innerlich) aufreibend, zu Abschalom (in Frieden) hinauszugehen,
denn er war über Amnon, dass er gestorben war, getröstet.
…
Abschaloms
Mutter Maacha war eine Tochter Talmajs, des Königs von Geschur (3:3), eines
kleinen aramäischen Königreichs östlich und nordöstlich vom See Genezaret, das
von Israel unabhängig war.
Kapitel
14
Abschaloms
Rückkehr durch Joabs List
1 Und Joab, der Sohn der
Zeruja, erkannte (um 1001 v. Chr.), dass das Herz des Königs sich zu Abschalom
neigte.
2 Da entsandte Joab nach Tekoa
und nahm eine weise Frau von dort und sprach zu ihr: (Stelle) dich doch
trauernd, und bekleide dich doch mit Trauergewändern, und salbe dich nicht mit
Öl, und sei wie eine Frau, eine, die viele Tage über einen Toten trauert.
3 Und du kommst zu dem König
und redest zu ihm gemäß diesem Wort. Und Joab legte die Worte in ihren Mund.
4 Und die Frau, die Tekoitin,
sprach zum König, und sie fiel zu Boden auf ihre Nase und warf sich hin und
sprach: Es rette den König!
5 Da sprach der König zu ihr:
Was ist dir? Und sie sprach: Fürwahr, eine Frau, eine Witwe, bin ich, und mein
Mann starb.
6 Und deine Magd hatte zwei
Söhne, und sie, sie beide hatten Zwist im Gefild und zwischen ihnen war kein
Bergender (Schlichtender), und er, der eine, erschlug jenen einen und tötete
ihn.
7 Und da! All die Sippe stand
auf wider deine Magd, und sie sprachen: Gib den, der seinen Bruder erschlagen
hat, (heraus,) sodass wir ihn töten als Gegenwart für die Seele seines Bruders,
die er umgebracht hat, und so wollen wir auch noch den rechtmäßigen Erben
vertilgen! Und so löschen sie meine Glutkohle aus, die verblieb, um nimmer
meinem Mann Namen und Überrest (Nachkommenschaft) zu legen (lassen) auf dem
Angesicht des Erdbodens.
8 Da sprach der König zu der
Frau: Geh in dein Haus, und ich, ich werde aufgrund von dir gebieten.
9 Und die Frau, die Tekoitin,
sprach zum König: Auf mir, mein Herr, du, König, ist die Vergehung und auf dem
Hause meines Vaters, aber schuldlos ist der König und sein Thron.
10 Da sprach der König: Den zu
dir Redenden, ja ihn bringst du zu mir, und nicht fügt er nochmals hinzu, dich
zu berühren.
11 Und sie sprach: Gedenke doch,
du, König, Jewes, deines Elohims, dass der Löser des Blutes (der Bluträcher)
mehr als eine Menge verderben kann und man meinen Sohn nicht vertilge! Und er
sprach: Bei Jewe, dem Lebenden! (Wehe,) wenn vom Haar deines Sohnes eines zur
Erde fällt!
12 Und die Frau sprach: Dürfte
doch deine Magd zu meinem Herrn, dem König, noch ein Wort reden! Und er sprach:
Rede!
13 Da sprach die Frau: Und warum
berechnetest (sannest) du gemäß diesem über (wider) das Volk Elohims? So ist
der König, da er dieses Wort redete, einem Schuldigen gleich geworden, darum,
dass der König seinen Versprengten nimmer zurückkehren lässt.
14 Denn sterben, ja sterben
müssen wir und sind wie die Wasser, die zur Erde hin ausrinnen, die nicht
gesammelt werden; aber nicht trägt Elohim die Seele weg, und Er berechnet, ja
berechnet (dahingehend) (sinnt, ja sinnt darauf), dass Er nimmer den
Versprengten von sich weg versprengt sein (lässt).
15 Und nun, dass ich gekommen
bin, dieses Wort zu dem König, meinem Herrn, zu reden, (geschah), weil das Volk
mich zum Fürchten gebracht hat. Da sprach deine Magd: Ich will doch zu dem
König reden; vielleicht tut der König das Wort seiner Dienerin.
16 Denn der König wird darauf
hören, um seine Dienerin zu bergen, weg von der Hand des Mannes, der mich und
meinen Sohn zusammen vertilgen will, weg vom Losteil Elohims.
17 Und deine Magd sprach (zu sich):
Möge doch das Wort meines Herrn, des Königs, zu einer Ruhestatt werden, denn
wie ein Beauftragter (Bote, Engel) Elohims, also ist mein Herr, der König, dass
er doch das Gute und das Böse höre; und Jewe, dein Elohim, sei mit dir.
18 Da antwortete der König und
sprach zu der Frau: Nicht verhehle mir doch das Wort, das ich dich frage. Und
die Frau sprach: Möge doch mein Herr, der König, reden!
19 Und der König sprach: Ist die
Hand Joabs mit dir in all diesem? Da antwortete die Frau und sprach: Beim Leben
deiner Seele, mein Herr, du, König: Ob es jemandem möglich ist, nach rechts zu
gehen, oder nach links zu gehen, weg von allem, was mein Herr, der König,
redet?
So
denn (ist’s): Dein Diener Joab, er, er gebot mir, und er, er legte all diese
Worte in den Mund deiner Magd.
20 Um das Angesicht der Sache zu
drehen, deswegen tat dein Diener Joab diese Sache, aber mein Herr ist weise
gemäß der Weisheit eines Beauftragten Elohims, zu erkennen alles, was im Lande
(vorgeht).
21 Und der König sprach zu Joab:
Da, sieh doch! Ich tue diese Sache. So geh, lass den Jüngling Abschalom
zurückkehren.
22 Da fiel Joab auf sein
Angesicht zur Erde hin wieder und warf sich hin und segnete den König. Und Joab
sprach: Am heutigen Tag erkennt dein Diener, dass ich Gnade fand in deinen
Augen, mein Herr, du, König, da der König die Sache seines Dieners tat.
…
David
hatte entschieden (Vers 8), dass der Sohn der Frau, der gemordet hatte und
versprengt wurde, zurückkehren dürfe. Für den Fall, dass die Umstände gemäß 4.
Mose 35:9 - 21 dennoch Rache verlangen und David mithin ein Fehlurteil
ausgesprochen haben sollte, wollte die Frau alle Schuld auf sich nehmen (Vers
9). Auf ihre hartnäckige Nachfrage bekräftigte David sein Urteil (Vers 11).
Da
rückte die Frau heraus und bezog ihre Erzählung auf den König, deutete die
Gnade Jewes an (Vers 14) und machte weitere Ausführungen mit salbungsvollen
Worten (Verse 13 - 17). Dabei muss David gemerkt haben, woher der Wind wehte,
zumal er sicherlich schon seit Längerem die Absicht Joabs ahnte (Vers 19).
Daraufhin erlaubte der König die Rückkehr seines Sohnes Abschalom (Vers 21).
Abschaloms
Warten und seine Begnadigung
23 Und Joab stand auf und ging
nach Geschur, und er brachte Abschalom nach Jerusalem.
24 Und der König sprach: Er
wende sich um seinem Haus zu, aber mein Angesicht sieht er nicht. Und Abschalom
wandte sich um seinem Haus zu, und das Angesicht des Königs sah er nicht.
25 Aber so schön wie Abschalom
war kein Mann in all Israel und so überaus zu loben; von seiner Fußsohle bis zu
seinem Scheitel war kein Gebrechen an ihm.
26 Und als er sich sein
Haupthaar abrasierte – und es geschah am Ende der Tage zu den Tagen (eines
Jahres) hin, dass er es abrasierte, denn es war schwer auf ihm, und er rasierte
es ab -, da wog er sein Haupthaar: 200 Schekel (ein Schekel vmtl. 12 g, also
rund 2,4 kg) nach dem Gewichtsstein des Königs.
27 Und dem Abschalom wurden drei
Söhne geboren und eine Tochter, und ihr Name war Tamar („Palme“); sie, sie
wurde eine Frau schönen Aussehens.
28 Und Abschalom wohnte in
Jerusalem ein Doppeljahr an Tagen (um 1001-999 v. Chr.), und das Angesicht des
Königs hatte er nicht gesehen.
29 Da entsandte Abschalom zu
Joab, um ihn zum König zu entsenden, aber er willigte nicht ein, zu ihm zu
kommen; und er entsandte noch ein zweites Mal, aber er willigte nicht ein zu
kommen.
30 Da sprach er zu seinen
Dienern: Seht das Feld Joabs zur Seite meiner Hand, und es hat dort Gerste.
Geht und zündet es mit Feuer an! Und die Diener Abschaloms zündeten das Feld
mit Feuer an.
31 Da stand Joab auf und kam zu
Abschalom ins Haus und sprach zu ihm: Warum zündeten deine Diener das Feld, das
mir gehört, mit Feuer an?
32 Und Abschalom sprach zu Joab:
Da! Ich hatte zu dir entsandt, sprechend: Komm hierher, und ich will dich zum
König entsenden, (um zu ihm) zu sprechen: Warum kam ich aus Geschur? Gut wäre
mir, dass ich noch dort wäre! Nun aber will ich das Angesicht des Königs sehen,
und wenn in mir Vergehung ist, so töte er mich.
33 Da kam Joab zum König und
berichtete ihm; und er rief dem Abschalom, und dieser kam zu dem König und warf
sich ihm hin auf seine Nase zu Boden angesichts des Königs, und der König
küsste Abschalom.
…
Der
König konnte den Mörder Abschalom nicht so schnell vorlassen, weil dies den
Eindruck erweckt hätte, dass er Verbrechen nicht ernst genug nähme. Joab wusste
dies und willigte zweimal nicht ein, beim König vorzusprechen, bis er es dann
auf Druck Abschaloms (Verse 30 - 32) tat.
Die
Begegnung zwischen David und Abschalom verlief zwar freundlich, wie es scheint
aber recht trocken, denn von einem Schuldbekenntnis und einer Bitte um
Vergebung und einer herzlichen Umarmung lesen wir nichts. Und der Kuss des
Vaters scheint keine von Herzen kommende Versöhnung ausgedrückt zu haben,
sondern eine Förmlichkeit gewesen zu sein. Und was Abschalom anbelangt, dürfte
die lange Zeit des Wartens ihn verbittert zu haben.
Uns
wird ein erster Hinweis auf das starke Haupthaar Abschaloms gegeben, das ihm
noch zum Verhängnis werden sollte (18:9, 14).
Es
fällt auf, dass Abschalom seiner Tochter den Namen Tamar gab, was eindeutig als
zu Ehren seiner von Amnon vergewaltigten Schwester Tamar zu verstehen ist.
Kapitel 15
Abschaloms
Aufstand
1 Und es geschah danach also
(um 996 v. Chr.), da machte sich Abschalom Streitwagen und Rosse (zu eigen) und
fünfzig Mann als Läufer ihm angesichts.
2 Und Abschalom stand früh auf
und stellte sich an die Hand (die Seite) des Weges gen das Tor. Und es geschah:
Jedermann, der einen Hader (eine Streitsache) hatte, dass er damit zum König
zum Rechtsspruch komme, ihm rief Abschalom zu und sprach: Aus welcher Stadt
bist du? Und sprach er: „Aus einem der Stämme Israels ist dein Diener“,
3 so sprach Abschalom zu ihm:
Sieh doch, deine Worte sind gute und redliche, aber beim König ist dir keiner,
(der darauf) hört.
4 Und Abschalom sprach: Wer
mich doch als Richter einsetzte im Land, sodass ein jeder auf mich zukommt, der
einen Hader (Streit) hat und einen Rechtsspruch (sucht), sodass ich ihn
rechtfertige (für gerecht erkläre)!
5 Und es geschah: Wenn jemand
sich nahte, sich ihm (huldigend) hinzuwerfen, da streckte er seine Hand aus und
hielt ihn und küsste ihn.
6 Und derart tat Abschalom
allen Israels, denen, die zur Gerichtsverhandlung zum König kamen. So stahl
Abschalom das Herz der Mannen Israels.
7 Und es geschah am Ende der
vierzig Jahre, da sprach Abschalom zum König: Ich will doch gehen und in Hebron
mein Gelübde erstatten, das ich dem Jewe gelobt habe;
8 denn ein Gelübde gelobte dein
Diener, als ich in Geschur Aram wohnte, sprechend: Wenn Jewe mich zurückkehren
lässt, zurückkehren lässt gen Jerusalem, so diene ich dem Jewe.
9 Da sprach der König zu ihm:
Geh in Frieden. Und er stand auf und ging gen Hebron.
10 Und Abschalom entsandte (um
995 v. Chr.) Geheimboten zu allen Stämmen Israels, sprechend: Sowie ihr den
Schall des Schophars hört, so sprecht ihr: Abschalom ist König geworden in
Hebron!
11 Und mit Abschalom wandelten
200 Mann aus Jerusalem, Gerufene (Geladene) und als selbst untadelig Wandelnde,
denn sie erkannten die ganze Sache nicht.
12 Und Abschalom entsandte
Achitophel, den Giloniten, den Berater Davids, aus seiner Stadt, aus Gilo
(Stadt im Losteil Judas), als er die Opfer opferte. So festigte sich die
Verschwörung, und das Volk um Abschalom wurde immer zahlreicher.
…
Abschalom
baute seine Macht mit Streitwagen und Rossen aus, vor allem aber dadurch, dass
er die Unterstützung des Volks in schmeichlerischer Weise zu erringen verstand
(Verse 2 - 6).
David
war in seiner richterlichen Tätigkeit überlastet und hatte versäumt, weitere
Richter einzusetzen (Vers 3). Abschalom aber würde das ändern, sodass jeder
sein gerechtes Urteil unverzüglich bekomme (Verse 3 + 4).
Als
Abschalom genügend Anhänger zu haben meinte, bat er den König unter einem
Vorwand um Erlaubnis, nach Hebron gehen zu dürfen (Verse 7 - 9). Worauf
beziehen sich die „vierzig Jahre“ (Vers 7)? Es lässt sich nicht sagen, ob ein
Zusammenhang damit besteht, dass David etwa 40 Jahre zuvor an die Macht
gekommen war, insofern König Saul ihn zum Heerführer ernannt hatte (1. Sam.
18:5), und diese jetzt infrage gestellt werden sollte.
In
Hebron war David zum König über Juda gesalbt worden (2:4); diese Stadt war auch
der Geburtsort Abschaloms (3:3). Und hier sollte nun auch Abschalom als König
ausgerufen werden (Vers 10). Doch es wird sich zeigen: „Wer sich selbst erhöht,
soll erniedrigt werden“ (Mat. 23:12).
Sogar
Achitophel, der Großvater Bat-Schebas (11:3; 23:34) und Berater Davids, schloss
sich Abschalom an (Vers 12). Warum er dies tat, wissen wir nicht. Ob er
vielleicht den Ehebruch Davids mit seiner Enkelin im Grunde nicht verwunden
hatte?
Die
Verschwörung fand immer mehr Zulauf. Wie denn David in Psalm 3:2 dichtete:
„Jewe, was sind der mich Bedrängenden viel, viele sind Aufständische wider
mich.“
Davids
Flucht. Itajs Treue
13 Und der Berichterstatter kam
zu David, sprechend: Das Herz der Mannen Israels (folgt) dem Abschalom nach.
14 Da sprach David zu all seinen
Dienern, die bei ihm in Jerusalem waren: Steht auf, und wir wollen entweichen,
denn wir (erfahren) (hier) kein Entrinnen (keine Rettung) vor dem Angesicht
Abschaloms. Seid schnell zu gehen, dass er nicht schnell ist und uns einholt
und er das Böse auf uns sprengt und die Stadt mit dem Mund (der Schneide) des
Schwerts schlägt.
15 Da sprachen die Diener des
Königs zum König: Gemäß allem, was mein Herr, der König, erwählt – da! Wir sind
deine Diener.
16 Und der König ging hinaus und
all sein Haus in seinen Fußspuren. Und der König ließ 10 Frauen, ja
Nebenfrauen, zurück, das Haus zu hüten.
17 Und der König ging hinaus und
all das Kriegsvolk in seinen Fußspuren, und sie stellten sich auf bei dem Haus
der Ferne (am fernsten vom Stadtzentrum).
18 Und all seine Diener gingen
an seiner Seite vorüber und all die Keretiter und all die Peletiter (beide aus
Distrikten der Philister) und all die Gatiter (aus der Philisterstadt Gat); 600
Mann, die in seiner Fußspur aus Gat gekommen waren, gingen gegenüber dem
Angesicht des Königs vorüber.
19 Da sprach der König zu Itaj,
dem Gititer: Warum gehst du, ja auch noch du, mit uns? Kehre um und bleibe bei
dem König (Abschalom), denn du bist ein Ausländer, und ein Verschleppter bist
du auch noch hinsichtlich deines Ortes.
20 Gestern kamst du, und am
heutigen Tag sollte ich dich ins Wanken bringen (bewegen), mit uns zu gehen?
Ich aber wandle, wohin ich wandle; kehre um, und lass deine Brüder mit dir
umkehren in Huld und Wahrheit.
21 Aber Itaj antwortete dem
König und sprach: Bei Jewe, dem Lebenden und dem Leben meines Herrn, des
Königs! So denn, (nur) an dem Ort, wo mein Herr, der König, ist - ob es zum Tod, ob es zum Leben sei -, so
denn, (nur) dort wird dein Diener sein.
22 Da sprach David zu Itaj:
(Also) geh und geh hinüber. Und Itaj, der Gititer, ging hinüber und all seine
Mannen und all die Kinder, die bei ihm waren.
23 Und alle des Landes weinten
mit lauter Stimme, und all das Kriegsvolk ging hinüber, und der König ging
hinüber über den Bach Kidron, und all das Kriegsvolk ging hinüber auf das
Angesicht des Weges der Wildnis zu.
…
David
floh mit all den Seinen; er wollte sich nicht in Jerusalem verteidigen, damit
die Stadt keinen Schaden nehme (Vers 14). Was bei der Flucht in seinem Herzen
vorging, hat er in Psalm 3 festgehalten. Es wird dringlich nahegelegt, ihn zu
lesen.
Sehr
bemerkenswert ist, dass die Philister dem David treu blieben (Verse 18 – 22);
sie waren mit ihm seit seiner Flucht vor Saul und seinem Aufenthalt in Gat
verbunden (1. Sam. 27). Die Philister hätten von Abschalom nichts zu befürchten
gehabt.
Das
Verbleiben der Bundeslade
24 Und da! Auch noch Zadok (der
Hohepriester) war da und all die Leviten mit ihm, die die Lade des Bundes
Elohims trugen; und sie setzten die Lade Elohims nieder, und Abjatar (weihte
Hinaufzuweihendes (Brandopfer)) hinauf, bis all das Kriegsvolk völlig aus der
Stadt hinübergegangen war.
25 Und der König sprach zu
Zadok: Lass die Lade Elohims zur Stadt zurückkehren; wenn ich Gnade finde in
den Augen Jewes, so lässt Er mich zurückkehren und lässt mich sie sehen und
ihre Heimstätte.
26 Wenn Er aber so spricht:
Nicht habe ich Gefallen an dir! – da bin ich, Er tue mir, so wie es gut ist in
seinen Augen.
27 Und der König sprach zu
Zadok, dem Priester: Siehst du das? Kehre zurück zur Stadt in Frieden und dein
Sohn Achimaaz und Jonatan, der Sohn Abjatars, eure zwei Söhne, mit euch.
28 Seht, ich zögere hinsichtlich
des Übergangs (über einen Pass oder eine Furt) der Wildnis, bis ein Wort von
euch kommt, mir zu berichten.
29 So ließen Zadok und Abjatar
die Lade Elohims nach Jerusalem zurückkehren und blieben dort.
…
David
wusste sich in den Willen Gottes eingeschlossen; wie auch immer Er jetzt mit
ihm verfahren würde, werde das Beste sein (Vers 26). Für die Lade bestand keine
Notwendigkeit, ins Exil zu gehen. Und sollte Jewe sprechen, so zum besten
Fluchtweg (Vers 28), so würden die Söhne der Priester (Vers 27) diese Worte dem
David in die Wildnis überbringen.
Davids
Auftrag an Chuschaj
30 David aber stieg den Aufstieg
der Ölbäume (zum Ölberg) hinauf, hinaufsteigend und weinend, und er hatte das
Haupt verdeckt, und er wandelte barfuß. Und all das Volk, das mit ihm war, sie
verdeckten ein jeder sein Haupt und stiegen hinauf, hinaufsteigend und weinend.
31 Und einer berichtete dem
David: sprechend: Achitophel ist inmitten der mit Abschalom (verschwörerisch)
Verknüpften. Da sprach David: Mache doch den Rat Achitophels unsinnig, Jewe!
32 Und es geschah: Als David bis
zum Haupt (Gipfel des Berges) gekommen war, wo jeder sich dem Elohim
(huldigend) hinwirft, und da! Ihm zu begegnen, kam Chuschaj, der Arkiter (aus
einer Stadt im Losteil Ephraims), sein Rock war zerlappt und Erdreich war auf
seinem Haupt.
33 Und David sprach zu ihm: Wenn
du mit mir hinübergehst, so wirst du mir nur zur Last,
34 wenn du aber zur Stadt
zurückkehrst und zu Abschalom sprichst: Dein Diener, du, König, will ich, ja
ich werden; Diener deines Vaters war ich danach, nun aber bin ich dein Diener!,
so kannst du mir den Rat Achitophels zerbröckeln.
35 Und sind dort nicht mit dir
Zadok und Abjatar, die Priester? Und es geschehe: All das Wort, das du aus dem
Haus des Königs hörst, berichtest du dem Zadok und dem Abjatar, den Priestern.
36 Da! Dort sind mit ihnen ihre
zwei Söhne: Achimaaz, des Zadok, und Jehonatan, des Abjatar; und durch ihre
Hand entsendet ihr zu mir ein jedes Wort, das ihr hört.
37 Und so kam Chuschaj, der
Gefährte Davids, zur Stadt, und auch Abschalom kam (gerade nach) Jerusalem.
…
Es
muss David hart getroffen haben, als er hörte, dass Achitophel, der Großvater
seiner Frau Bat-Scheba, sein Ratgeber, dieser überaus weise Mann, zu Abschalom
übergelaufen war. Doch kaum hatte David darum gebetet, dass Achitophels
Ratschläge zur Torheit werden mögen (Vers 31), da schickte Jewe ihm den Chusaj,
den er beauftragte, Achitophel entgegenzuwirken und ihn des Weiteren mit den
nötigen Nachrichten zu versorgen.
Kapitel 16
Ziba
verleumdet Mephiboschet, den Enkel Sauls
1 Und David war ein wenig
weggeschritten, weg von dem Haupt (Gipfel) und da! Ziba, der Jüngling (Knappe)
Mephiboschets, (kam,) ihm zu begegnen samt einer Koppel gesattelter Esel, und
auf ihnen 200 Brote und 100 Schrumpffrüchte und 100 Sommerfrüchte und ein
Schlauch Wein.
2 Und der König sprach zu Ziba:
Was sind dir diese? Und Ziba sprach: Die Esel sind für das Haus des Königs
(David), darauf zu reiten, und das Brot und die Sommerfrüchte sind, dass es die
Jünglinge (das Gefolge Davids) essen, und der Wein, dass ihn der Matte in der
Wildnis trinkt.
3 Und der König sprach: Und wo
ist der Sohn deines Herrn (d.h. Mephiboschet)? Und Ziba sprach zum König: Da!
Er hält sich in Jerusalem auf, denn er sprach: Am heutigen Tag lässt mir das
Haus Israel den Regierungsbereich meines Vaters zurückkehren!
4 Da sprach der König zu Ziba:
Da! Dir sei alles, was dem Mephiboschet (zu eigen war). Und Ziba sprach: Ich
werfe mich hin; möge ich Gnade finden in deinen Augen, mein Herr, (du,) König.
…
Einerseits
tat Ziba Edles, indem er Proviant für die Flüchtenden brachte, andererseits
aber verleumdete er seinen Herrn Mephiboschet, einen Sohn Jonatans, des Sohnes
Sauls, als ob dieser die Wirren nutzen wolle, nach der Macht zu greifen, denn
dies entsprach nicht der Wahrheit, wie sich später herausstellen sollte (19:25
– 31).
Vorschnell
entzog David dem Mephiboschet alle Privilegien (9:7) und übergab dessen
Eigentum an Ziba, denn er hätte auch die andere Seite hören müssen, wie denn
dereinst Nikodemus sagte: „Richtet etwa unser Gesetz einen Menschen, es sei
denn, man hätte zuerst von ihm selbst gehört und erkannt, was er getan hat?“
(Joh. 7:51; 5. Mose 1:16).
Schimi
verflucht David
5 Und König David kam bis
Bachurim (Ort im Losteil Benjamins) und da! Von dort ging ein Mann heraus,
einer aus der Sippe des Hauses Saul, und sein Name war Schimi, Sohn Geras; er
ging heraus. ja ging heraus und verfluchte.
6 Und er bewarf den David mit
Steinen und alle Diener des Königs David, obschon all das Kriegsvolk und all
die Mächtigen zu seiner Rechten und zu seiner Linken waren.
7 Und so sprach Schimi bei
seinem Verfluchen: Geh heraus, geh heraus, du Mann der Blutschulden und Mann
der Niedertracht!
8 Jewe brachte alle
Blutschulden des Hauses Saul auf dich zurück, an dessen statt du Regent
wurdest, und Jewe, gab die Regierung in die Hand deines Sohnes Abschalom, und
da! (Nun steckst) du in deinem Bösen (Unglück), denn ein Mann der Blutschulden
bist du.
9 Da sprach Abischaj, der Sohn
der Zeruja, zum König: Warum verflucht dieser tote Hund meinen Herrn, den
König? Ich will doch hinübergehen und sein Haupt wegnehmen.
10 Aber der König sprach: Was
ist zwischen mir und euch, ihr Söhne der Zeruja? So denn er verflucht, und so
denn Jewe zu ihm sprach: Verfluche den David!, wer darf dann sprechen: Weshalb
tust du so?
11 Und David sprach zu Abischaj
und zu all seinen Dienern: Da! Mein Sohn, der aus meinen Eingeweiden
herausging, sucht meine Seele, und so denn gar nun der Benjaminiter es tut,
belasset’s ihm, er verfluche, denn Jewe sprach es zu ihm.
12 Vielleicht sieht Jewe meine
Demütigung, und Jewe kehrt Gutes zu mir anstatt seines (Schimis) Fluchs an
diesem Tag.
13 Und David und seine Mannen
gingen auf dem Weg; und Schimi wandelte an der Seite des Berges unmittelbar
neben ihm, und er verfluchte beim Wandeln und warf mit Steinen unmittelbar
neben ihm und bestaubte (ihn) mit Staub.
14 Und der König und all das
Volk, das bei ihm war, kamen ermattet an; und er wurde dort in der Seele
erquickt.
…
Wenn
der Stern eines Menschen sinkt, finden sich immer welche, die dann auch noch
auf ihn draufschlagen.
David
war ein gläubiger Mann. Dies zeigte sich auch in dieser misslichen Lage wieder,
dass er nämlich auch die Flüche Schimis aus der Hand Jewes, des
Allesbewirkenden, nahm (Vers 10) und, in Erwartung lebend, damit rechnete, dass
Jewe ihm Gutes anstelle der Flüche erstatten könnte (Vers 12). Und die
Frechheiten Schimis nahm er gelassen hin (Vers 11); damit verhielt er sich
ähnlich wie Jesus, der, beleidigt, nicht wieder beleidigte, und als er litt,
nicht gedroht hat, sondern Er übergab es dem, der gerecht richtet (1. Pet.
2:23).
Am
Etappenziel (am Jordan?) angekommen, atmete David auf (Vers 14).
Achtitophel
und Chuschaj als Ratgeber Abschaloms
15 Abschalom aber und all das
Volk, die Mannen Israels, waren nach Jerusalem gekommen, und Achitophel war bei
ihm.
16 Und es geschah: Als Chuschaj,
der Arkiter, der Gefährte Davids, zu Abschalom kam, da sprach Chuschaj zu
Abschalom: Es lebe der König, es lebe der König!
17 Und Abschalom sprach zu
Chusaj: Dies ist also deine Huld an deinem Genossen (David); warum wandelst du
nicht mit deinem Genossen?
18 Und Chuschaj sprach zu
Abschalom: Nicht so, sondern welchen Jewe erwählte und dieses Volk und alle
Mannen Israels, ihm werde ich zugehörig, und bei ihm sitze ich.
19 Und zum Zweiten: Wem soll
ich, ja ich, dienen? Ist’s nicht angesichts seines Sohnes? So wie ich
angesichts deines Vaters gedient habe, also werde ich dir angesichts (befunden)
werden.
20 Und Abschalom sprach zu
Achitophel: Erlaubt euch, Rat (zu geben), was sollen wir tun?
21 Und Achitophel sprach zu
Abschalom: Gehe zu den Nebenfrauen deines Vaters ein, die er das Haus zu hüten
beließ, und all Israel wird hören, dass du dich bei deinem Vater stinkend
gemacht hast, und so werden die Hände aller, die mit dir sind, Halt haben.
22 Da streckte man für Abschalom
das Zelt auf dem Dach aus, und Abschalom ging zu den Nebenfrauen seines Vaters
ein zu Augen all Israels.
23 Der Rat Achitophels aber, den
er in jenen Tagen riet, war so wie wenn einer das Wort Elohims erfragte; also
war jeder Rat Achitophels sowohl dem David als auch dem Abschalom.
…
Als
Chuschaj vor Abschalom trat, war dieser argwöhnisch (Vers 17).
Chuschaj
konnte die Bedenken jedoch mit einem klaren Bekenntnis (Vers 18) zerstreuen,
zumal es üblich war, dass die Ratgeber eines Königs von seinem Nachfolger übernommen
wurden.
Die
Übernahme der Frauen eines Königs war gleichbedeutend mit der Übernahme der
Macht oder mit der Beanspruchung des Throns (Vers 21). Abschaloms Tat war nicht
nur in den Augen Davids ein Gräuel – eine Versöhnung war damit ausgeschlossen
-, sondern auch eine Schandtat wider das Gesetz (3. Mose 18:8).
All
das Geschehen aber, Davids Situation und die Sache mit den Nebenfrauen, war ein
Gericht Jewes, eine Folge der Sünden Davids an Bat-Scheba und Uria, wie der
Prophet Natan es angekündigt hatte (12:10 – 12).
Kapitel 17
Chuschaj
zerbröckelt Achitophels Rat
1 Und Achitophel sprach zu
Abschalom: Ich will doch 12000 Mann erwählen und will aufstehen und David die
Nacht verfolgen, hinter (ihm her).
2 Und ich werde über ihn
kommen, so er ermüdet und erschlaffter Hände ist, und ich bringe ihn zum
Zittern; und all das Kriegsvolk, das mit ihm ist, wird fliehen, und ich
erschlage den König, ihn allein.
3 So werde ich all das Volk zu
dir zurückbringen gemäß der Abwendung aller (von) dem Mann, den du suchst. All
das Volk (betreffend): Es wird dann Friede.
4 Und die Sache war in den
Augen Abschaloms gerade, auch in den Augen aller Ältesten Israels.
5 Und Abschalom sprach: Man
rufe doch auch noch dem Chuschaj, dem Arkiter, und wir wollen hören, was in seinem
Mund ist, ja was auch er noch (sagt).
6 Da kam Chuschaj zu Abschalom,
und Abschalom sprach zu ihm, sprechend: Gemäß diesem Wort redete Achitophel;
sollen wir sein Wort tun? Wenn nicht, so rede du.
7 Da sprach Chuschaj zu
Abschalom: Nicht gut ist der Rat, den Achitophel dieses Mal riet.
8 Und Chuschaj sprach: Du, du
kennst deinen Vater genau und seine Mannen, dass sie Mächtige sind und dass sie
bitterer Seele wie ein seiner Kinder beraubter Bär im Gefild sind; und dein
Vater ist ein Mann des Streits, und nicht wird er bei dem Kriegsvolk nächtigen.
9 Da! Nun hat er sich versteckt
in einer der Felsspalten oder in einem der Orte. Und es geschieht: Sowie von
ihnen (von Abschaloms Männern) zu Beginn (einige) fallen, so hört’s der es
Hörende und spricht: Ein Desaster geschah unter dem Kriegsvolk, das hinter
Abschalom (steht) (das Abschalom nachfolgt).
10 Und wenn auch jener ein Sohn
der Wappnung (Festigkeit) ist, dessen Herz wie das Herz des Löwen ist:
zerfließen, ja zerfließen wird es; denn ganz Israel erkennt, dass dein Vater
ein Mächtiger ist, und die, die bei ihm sind, Söhne der Wappnung sind.
11 So denn rate ich: Zu dir soll
sich versammeln, ja versammeln ganz Israel von Dan bis Beer Scheba wie der Sand
am Meer, sodass es viele sind, und dein Angesicht wandelt im Angriff mit.
12 Und kommen wir dann zu ihm an
einen der Orte, wo er gefunden wird, so (lagern) wir auf ihn zu so wie der Tau
auf den Erdboden fällt, und nichts von ihm wird übrig gelassen und von all den
Mannen, die bei ihm sind, auch (nur) noch einer (nicht mal einer).
13 Und wenn er sich in einer
Stadt versammelt, so trägt all Israel Stricke zu jener Stadt, und wir zerren
ihn (David) (und die Bewohner weg) bis zum Bach, bis dort (in der Stadt) auch
noch (irgendein) Steinchen nicht mehr gefunden wird.
14 Da sprachen Abschalom und all
die Mannen Israels: Gut ist der Rat Chuschajs, des Artikers, besser als der Rat
Achitophels! Jewe aber hatte es so geboten, um den guten Rat Achitophels zu
zerbröckeln, deswegen, weil Jewe das Böse über Abschalom kommen lassen wollte.
…
Achitophels
Rat war der strategisch einzig richtige, denn es war Eile geboten und es
genügte, nur David zu erschlagen, damit Abschalom den Thron besteigen konnte.
Das
Gebot. die Eltern zu ehren (2. Mose 20:12; Mat. 15:4), kam Abschalom und seinem
Berater nicht in den Sinn.
Unverständlicherweise
folgten alle dem Rat Chuschajs. Jewe, der Allesbewirkende, hatte es so gewollt,
Er, der alle Gedanken und Entscheidungen hervorruft (Vers 14). Er zerbröckelte
die Berechnung des Listigen (Hi. 5:12). Er lenkte das Herz des Abschalom wie
Wasserkanäle (Spr. 21:1). Der Ratschluss Jewes, der, der ersteht, und alles,
was Ihm gefällt, das tut Er (Jes. 46:10; Spr. 19:21).
Chuschajs
Botschaft an David
15 Und Chuschaj sprach zu Zadok
und zu Abjatar, den Priester: Gemäß diesem, ja gemäß diesem, riet Achitophel
dem Abschalom und den Ältesten Israels, und gemäß diesem, ja gemäß diesem, riet
ich, ja ich.
16 Und nun, entsendet schnell
und berichtet dem David, sprechend: Nächtige nicht die Nacht in den Steppen der
Wildnis, und auch noch (dies): du gehst hinüber, ja gehst hinüber, dass nicht
der König verschlungen wird und all das Volk, das bei ihm ist.
17 Jonatan aber und Achimaaz
standen bei Ejn Rogel (Ort und Quelle nicht weit südlich von Jerusalem auf der
Grenze zwischen Juda und Benjamin), und die Magd wandelt (dorthin) und
berichtete ihnen; und sie, sie gingen und berichteten dem König David, denn sie
konnten nicht wagen, gesehen zu werden, gen die Stadt kommend.
18 Aber ein Jüngling sah sie und
berichtete es dem Abschalom; und sie, ja sie beide, gingen schnell und kamen
zum Haus eines Mannes in Bachurim (Ort östlich des Ölbergs); und er hatte einen
Brunnen in seinem Hof, und dort stiegen sie hinunter.
19 Und die Frau nahm die Decke
und breitete sie über das Angesicht des Brunnens aus, und so spannte sie auf
ihm die Grütze aus, sodass die Sache nicht erkannt wurde.
20 Und die Diener Abschaloms
kamen zu der Frau zu dem Haus und sprachen: Wo sind Achimaaz und Jehonatan? Und
die Frau sprach zu ihnen: Sie gingen über den Stau (Tümpel?, Rinne?) der
Wasser. Da suchten sie dort, aber fanden sie nicht und kehrten nach Jerusalem
zurück.
21 Und es geschah: Nachdem sie
weggegangen waren, da stiegen sie aus dem Brunnen herauf und gingen und
berichteten dem König David. Und sie sprachen zu David: Stehet auf und geht
schnell über die Wasser, denn so beriet Achitophel über euch.
22 Da stand David auf und all
das Volk, das mit ihm war, und sie gingen über den Jordan; bis zum Licht des
Morgens fehlte nicht einer, der nicht über den Jordan gegangen war.
…
Zwar
folgte Abschalom dem Rat Achitophels nicht, für alle Fälle aber sollte David
eilends den Jordan überqueren.
Achitophels
Selbstmord
23 Als aber Achitophel sah, dass
nicht gemäß seinem Rat getan worden war, da sattelte er den Esel und stand auf
und ging zu seinem Haus zu seiner Stadt, und er gebot über (bestellte) sein
Haus und erwürgte sich; und er starb und wurde im Grab seines Vaters begraben.
…
Damit
hatte Abschalom nicht nur seinen besten Ratgeber, sondern auch einen hervorragenden
Heerführer (Vers 2) verloren. Im Übrigen dürfte Achitophel nun den Sieg Davids
klar vorausgesehen haben, der ihn dann aber richten würde.
David
in Machanajim
24 Und David war nach Machanajim
(am Jabok) gekommen; da ging Abschalom über den Jordan, er und all die Mannen
Israels mit ihm.
25 Und Abschalom hatte Amassa an
Joabs statt über das Heer gesetzt; Amassa aber war der Sohn eines Mannes, und
dessen Name war Jitra, der Israeliter, der zu Abigal gekommen (eingegangen)
war, einer Tochter der Nachasch, einer Schwester der Zeruja, der Mutter Joabs.
26 Und Israel und Abschalom
lagerten im Lande Gilead.
27 Und es geschah: Als David
nach Machanajim gekommen war, da (brachten) Schobi, der Sohn Nachaschs, aus der
Stadt Raba der Söhne Amons, und Machir, der Sohn Amiels, aus Lo Debar, und
Barsilaj, der Gileaditer, aus Rogelim,
28 Liegen und Flachschalen und
Geräte des Formers (Töpfergerät, Geschirr) und Weizen und Gerste und Mehl und
Röstkorn und Bohnen und Linsen, auch (als) Röstkorn.
29 Und Honig und Dickmilch und
Kleinvieh und kantigen (Käse) von Rindern brachten sie dem David herzu und dem
Volk, das mit ihm war, zum Essen, denn sie sprachen: Das Volk ist hungrig und
ermattet und durstig in der Wildnis.
…
Abschalom
hatte ein Heer gesammelt. Da der Heerführer Joab auf Davids Seite war, musste
er einen anderen zum Heerführer ernennen: Amassa.
Dem
David wurde im Ostjordanland viel Unterstützung mit dem Lebensnotwendigsten
zuteil, auch von den ihm tributpflichtigen Amonitern.
Kapitel 18
Davids Vorbereitungen zum Kampf
1 Und David ordnete das Kriegsvolk, das mit ihm war, dem Heer zu und
setzte über sie Fürsten der Tausendschaften und Fürsten der
Hundertschaften.
2 Und David entsandte das Kriegsvolk: das eine Drittel in der Hand
Joabs und das (zweite) Drittel in der Hand Abischajs, des Sohnes der
Zeruja, des Bruders Joabs, und das (dritte) Drittel in der Hand Itajs, des
Gititers (aus der Philisterstadt Gat). Und der König sprach zu dem
Kriegsvolk: Hinausgehen will ich, auch noch ich, ja mit euch hinausgehen.
3 Aber das Kriegsvolk sprach: Nicht gehst du hinaus, denn wenn wir
fliehen, ja fliehen müssen, richten sie das Herz nicht auf uns, und wenn von
uns die Hälfte stürbe, werden sie das Herz nicht aufuns richten; denn nun, du
bist wie zehn Tausendschaften von uns. Und nun ist's gut, dass du uns
(Beistand) wirst, uns von derStadt her zu Hilfe zu kommen.
4 Da sprach der König zu ihnen: Was in euren Augen gut ist, werde
ich tun. Und der König stellte sich an die Seite des Tores, und all das
Kriegsvolk ging hinaus, zu Hundertschaften und zu Tausendschaften (geordnet),
5 Und der König gebot Joab und Abischaj und Itaj, sprechend: Seid mir
behutsam mit dem Jüngling, dem Abschalom. Und all das Volk hörte es, wie der
König all den Fürsten in der Sache Abschaloms gebot.
...
Bei dieser Schlacht konnte es nur um den Tod des Königs David oder
seines aufständischen Sohnes Abschalom gehen. Deshalb sollte David in der Stadt
Machanajim bleiben. Außerdem war der Sechzigjährige (David wurde 1055 v. Chr.
geboren), wenn auch ein großer Stratege, nicht mehr behende genug, um im
Nahkampf zu bestehen.
Abschaloms Niederlage und Tod
6 Und das Kriegsvolk ging hinaus auf das Gefild, Israel zu begegnen, und
der Streit begab sich im Wald Ephraim.
7 Und dort wurde das Kriegsvolk Israels zerwuchtet angesichts der Diener
Davids, und ein großes Desaster geschah an jenem Tag: 20.000 (Mann).
8 Und der Streit zerstreute sich über das Angesicht all des Landes
(Gebiets), und der Wald mehrte (bewirkte, dass zunahm), dass das Kriegsvolk
gefressen wurde, mehr als was das Schwert an jenem Tag gefressen hatte.
9 Und Abschalom begegnete dem Angesicht der Diener Davids. Und Abschalom
ritt auf einem Maulesel, und der Maulesel kam unter ein Zweiggestrüpp der
großen Terebinthe; da verfing sich sein Haupthaar in der Terebinthe, und er
wurde zwischen die Himmel und die Erde gegeben, der Maulesel aber, der unter
ihm war, ging weiter.
10 Und ein Mann sah's und berichtete es Joab und sprach: Da! Ich sah
Abschalom in der Terebinthe hängend.
11 Und Joab sprach zu dem Mann, der ihm berichtet hatte: Und du! Du sahst
es und warum schlugst du ihn dort nicht
zu Boden? Und auf mir (wäre es dann), dir zehn Silberstücke und eine
Umschürzung zu geben.
12 Aber der Mann sprach zu Joab: Doch auch wenn ich in meinen Händen 1.000
Silberstücke wiegen würde, würde ich meine Hand nicht gegen den Sohn des Königs
ausstrecken, denn vor unseren Ohren gebot der König dir und Abischaj und Itaj,
sprechend: Hütet euch, wer (es auch sei)
– bezüglich des Jünglings, bezüglich Abschaloms!
13 Oder: Hätte ich Falschheit gegen seine Seele getätigt – so doch ein
jedes Wort dem König nicht verhohlen ist –, so würdest du, du dich (mir nicht
beistehend) abseits hinstellen.
14 Da sprach Joab: Nicht also will ich warten dir angesichts! Und er nahm
drei Stecken in seine Hand und stieß sie ins Herz Abschaloms, als er noch im
Herzen der Terebinthe lebte.
15 Und zehn Jünglinge, die Waffenträger Joabs, umkreisten ihn, und sie
erschlugen Abschalom und töteten ihn.
16 Und Joab stieß in das Schophar; da kehrte das Kriegsvolk vom Verfolgen
hinter Israel her um, denn Joab hielt das Kriegsvolk zurück.
17 Und sie nahmen Abschalom und warfen ihn im Wald in die große Felsspalte
und errichteten über ihm ein überaus großes Steinegeroll. Aber all Israel floh,
ein jeder zu seinem Zelt.
18 Aber Abschalom hatte es unternommen und sich zur Zeit seines Lebens ein
Stellmal (Standmal) aufgestellt, das in der Tiefebene des Königs (im Königstal,
vmtl. dem Kidrontal) war, denn er sprach: Ich habe keinen Sohn, sodass man
meines Namens gedenke. Und er hatte das Stellmal nach seinem Namen genannt, und
dieses wurde Jad Abschalom („Hand Abschaloms“) genannt.
...
Nach Jewes Willen kam das schwierige, felsige Waldgelände der Mannschaft
Davids zustatten.
Von Abschaloms mächtigem Haupthaar wissen wir bereits (14:26).
Jewe wirkt durch Großes und durch Kleines, alles steht Ihm zu Gebote.
Der ehrenhafte Krieger tat Abschalom nichts an, umso mehr sticht die
Skrupellosigkeit Joabs ins Auge. Abschaloms Tod bedeutete das Ende des
Aufstands; eine Fortsetzung des Kampfes hätte keinen Sinn gehabt. Ein
Steinhaufen über einem Toten war alles andere als ehrenvoll.
Von den drei Söhnen Abschaloms wissen wir nichts Weiteres; entweder
waren sie noch nicht geboren, als er sich ein Denkmal setzte, oder sie waren
verstorben. Der Begriff Jad („Hand") drückt Handlungsmacht aus.
Wie bereits erwähnt, war die gesamte Tragödie die Folge der Sünden
Davids an Bat-Scheba und Uria. Aus seinem eigenen Haus sollte das Böse wider
David erstehen, wie Jewe durch den Propheten Natan gesagt hatte (12:9 - 11).
Die Botschaft über den Tod Abschaloms
19 Und Achimaaz, der Sohn Zadoks, sprach: Ich will doch laufen und dem
König künden, dass Jewe ihm Recht verschaffte, weg von der Hand seiner Feinde.
20 Aber Joab sprach zu ihm: Nicht sollst du an diesem Tag der Mann der
Verkündigung sein; du kündest an einem anderen Tag, aber an diesem Tag kündest
du nicht, denn der Sohn des Königs ist´s, der starb.
21 Und Joab sprach zu dem Kuschiten (Nubier, Äthiopier): Geh, berichte dem
König, was du gesehen hast. Da warf sich der Kuschit vor Joab hin und lief.
22 Aber Achimaaz, der Sohn Zadoks, fuhr fort und sprach zu Joab: Und
werde, was will – ich will doch laufen, auch noch ich, hinter dem Kuschiten
her. Und Joab sprach: Warum dies, warum läufst du, mein Sohn, so doch für dich
keine Verkündigung verbleibt?
23 (Jener antwortete:) Und werde, was will – ich laufe. Da sprach er zu
ihm: Lauf! Und Achimaaz lief den Weg des Ovals (Jordanebene) und überholte den
Kuschiten.
24 Und David saß zwischen den zwei Toren; und der Späher ging auf dem Dach
des Tores zu der Mauer und erhob seine Augen und sah, und da! Ein Mann, der für
sich allein lief.
25 Und der Späher rief und berichtete dem König; und der König sprach:
Wenn er allein ist, dann ist Verkündigung in seinem Mund. Und jener lief und
näherte sich mehr und mehr.
26 Und der Späher sah einen anderen Mann laufen, und der Späher rief zum
Torhüter und sprach: Da! Noch ein Mann, der für sich allein läuft! Und der
König sprach: Auch dieser ist ein Künder.
27 Da sprach der Späher: Ich sehe den Lauf des ersten gleich dem Lauf des
Achimaaz, des Sohnes Zadoks. Da sprach der König: Ein guter Mann ist dieser,
und zu guter Verkündigung kommt er.
28 Und Achimaaz rief und sagte zu dem König: Friede! Und warf sich dem
König hin, seine Nase zur Erde hin, und sprach: Gesegnet ist Jewe, dein Elohim, der die Mannen versperrte, die ihre
Hand gegen meinen Herrn, den König, erhoben.
29 Und der König sprach: Friede ist doch dem Jüngling, dem Abschalom? Und
Achimaaz sprach: Ich sah das große Getümmel, als Joab den Diener des Königs
entsandte und mich, deinen Diener, aber ich erkannte nicht, was (los war).
30 Da sprach der König: Wende dich, stelle dich dahin! Und er drehte sich
um und nahm Stand.
31 Und da! Der Kuschit kam, und der Kuschit sprach: (Es lasse) sich künden
mein Herr, der König, dass Jewe dir am heutigen Tag Recht verschaffte, weg von
der Hand all der wider dich Aufständischen.
32 Und der König sprach zu dem Kuschiten: Ist Friede dem Jüngling, dem
Abschalom? Und der Kuschit sprach: Wie der Jüngling, so mögen die Feinde meines
Herrn, des Königs, werden und alle, die wider dich aufstanden zum Bösen
...
Joab musste erwogen haben, dass David auf den Überbringer einer
schlechten Nachricht gewalttätig reagieren könnte. Da eignete sich ein
Dunkelhäutiger besser als Unglücksbote. So sandte er diesen, dann aber gab er
auch noch dem beharrlichen Drängen des Achimaaz nach.
Die zwei einzeln Laufenden wurden richtig eingeschätzt. Wäre es eine
Gruppe von Läufern gewesen, hätte dies auf vom Schlachtfeld Fliehende
hingedeutet. Achimaaz wagte es nicht, dem König die Wahrheit über seinen Sohn
zu sagen – er gab sogar vor, sie nicht zu wissen –, sondern beschränkte sich
auf die gute Nachricht über den Sieg. Und dann sprach der Kuschit die
schreckliche Wahrheit über Abschalom aus.
Davids Trauer und Joabs Ermahnung
1 Da erbebte der König und stieg auf das Obergemach des Tores hinauf und
weinte; und bei seinem Gehen sprach er so: Mein Sohn Abschalom, mein Sohn, mein
Sohn Abschalom! Wer gibt's, dass ich, ja ich, gestorben wäre an deiner statt!
Abschalom, mein Sohn, mein Sohn!
2 Und dem Joab wurde berichtet: Da! Der König weint und trauert über
Abschalom.
3 So wurde die Rettung an jenem Tag zur Trauer für all das Volk, denn
das Volk hörte an jenem Tag sprechen: Der König ist betrübt über seinen Sohn.
4 Da stahl sich das Kriegsvolk weg an jenem Tag, um in die Stadt zu
kommen, so wie sich das Kriegsvolk wegstiehlt, wenn sie infolge ihres Fliehens
im Streit Geschändete sind.
5 Und der König hatte einen Flor über sein Angesicht gelegt, und der
König wehschrie mit großer Stimme: Mein Sohn Abschalom, Abschalom, mein Sohn, mein
Sohn!
6 Da kam Joab zum König ins Haus und sprach: Du beschämtest am heutigen
Tag das Angesicht all deiner Diener, derer, die (stritten), dass deine Seele am
heutigen Tag entkam und die Seele deiner Söhne und deiner Töchter und die Seele
deiner Frauen und die Seele deiner Nebenfrauen,
7 indem du dich Hassenden liebst und dich Liebende hasst, denn du hast am
heutigen Tag bekundet, dass dir Fürsten und Diener nichts sind; denn ich
erkenne am heutigen Tag, dass, wenn doch Abschalom lebend und wir alle am
heutigen Tag tot wären, dass es dann in deinen Augen gerade wäre.
8 Nun aber, steh auf, geh hinaus und rede du zum Herz deiner Diener, denn
ich schwöre bei Jewe: So denn du nicht hinausgehst – wenn da noch ein Mann mit
dir nächtigen wird die Nacht! Und böse würde dir dieses, mehr als all das Böse,
das von deinen Jugendzeiten an bis jetzt über dich gekommen ist.
...
David war vom Tod seines Sohnes so erschüttert, dass er völlig vergaß,
dass Abschalom sein Feind gewesen war, der ihn töten wollte. So standen die
Krieger, die gerade ihr Leben für ihn eingesetzt hatten, nun wie Übeltäter da.
Verloren und demoralisiert stahlen sie sich davon. Zu Recht ermahnte Joab den
König.
Der Umschwung im Volk, Aufforderung zur Rückkehr
9 Da stand der König auf und setzte sich ins Tor, und all dem Volk
berichtete man, sprechend: Da! Der König sitzt im Tor. Da kam all das Volk zum
Angesicht des Königs. Israel aber war geflohen, ein jeder zu seinen Zelten.
10 Und es geschah: All das Volk in allen Stämmen Israels war um die
Durchsetzung des Rechts bemüht, sprechend: Der König barg uns vor der Hand
unserer Feinde, und er, er machte, dass wir aus der Hand der Philister
entkamen, und nun war er aus dem Land entwichen, weg von Abschalom.
11 Abschalom aber, den wir über uns gesalbt hatten, er starb im Streit.
Und nun, warum schweigt ihr, anstatt den König zurückzubringen?
12 Und der König David entsandte zu Zadok und zu Abjatar, den Priestern,
sprechend: Redet zu den Ältesten Judas, sprechend: Warum wollt ihr die Letzten
sein, den König zu seinem Haus zurückzubringen, so doch das Wort ganz Israels
zum König, zu seinem Haus, gekommen ist?
13 Meine Brüder seid ihr, mein Gebein und mein Fleisch seid ihr, und warum
wollt ihr die Letzten sein, den König zurückzubringen?
14 Und zu Amassa sprecht ihr:
Bist du nicht mein Gebein und mein Fleisch? So tue mir Elohim (etwas an), und
so fahre Er fort, wenn du nicht Fürst des Heeres wirst mir angesichts all die
Tage an Joabs statt!
15 Und so reckte (neigte;
gewann) er das Herz all der Mannen Judas wie das eines einzigen Mannes; und sie
entsandten zum König, sprechend: Kehre zurück, du und all deine Diener.
...
Was
nun? Abschalom ist tot; soll David wieder König sein? Eine gewisse Lähmung lag
über dem Land. Die Stämme Israels erinnerten sich daran, dass David viel Gutes
für sie getan hatte, und wollten ihn wieder zum König haben (Vers 11). Sollte
Juda, der eigene Stamm, von dem vermutlich viele zu Abschalom gehalten hatten,
gegenüber Israel zurückstehen und unentschlossen sein und zögern (Vers 12)?
So
bat David den Zadok und den Abjatar, sich für ihn einzusetzen. Zum Zeichen
seiner versöhnlichen Haltung setzte David Amassa, der der Heerführer Abschaloms
gewesen war (17:25), sogar zu seinem neuen Heerführer ein (Vers 14). Damit aber
war Joab abgesetzt und für seine Treue zu David bestraft worden, was Zweifel an
der Urteilsfähigkeit Davids wecken musste. Die Berufung Amassas sollte sich
schließlich als Fehler erweisen (20:10).
Nun
denn: Israel und Juda baten David, zurückzukehren und weiterhin ihr König zu
sein.
Die
Rückkehr. Davids Milde gegen Schimi
16 Und der König kehrte zurück
und kam bis zum Jordan, und Juda kam nach Gilgal (zwischen Jericho und dem
Jordan gelegen), hinzugehen, dem König zu begegnen,
um den König über den Jordan hinüberzuführen.
17 Da war Schimi schnell, der Sohn Geras, der Benjaminiter, der aus Bachurim
war, und er stieg mit der Mannschaft Judas hinab, dem König David zu begegnen,
18 und mit ihm 1.000 Mann von Benjamin und Ziba, der Jüngling (Knappe) des
Hauses Sauls, und seine (Zibas) fünfzehn Söhne und seine zwanzig Diener samt
ihm; und es gelang ihnen, den Jordan angesichts des Königs (zu überqueren)
19 Und die Fähre ging hinüber, um das Haus des Königs hinüberzuführen und
das in seinen (Zibas) Augen Gute zu tun; und Schimi, der Sohn Geras, fiel
angesichts des Königs nieder, als jener den Jordan hinübergehen (überqueren)
wollte.
20 Und er sprach zum König: Nicht rechne mir mein Herr Vergehung zu, und
nicht gedenke daran, worin dein Diener verkrümmte (vom Geraden abwich) an dem
Tag, an dem mein Herr, der König, aus Jerusalem herausging, dass der König es
sich gar zu Herzen nehme,
21 denn ich, dein Diener, erkannte, dass ich, ja ich, verfehlte; aber da!
Ich kam am heutigen Tag als erster – vor dem Hause Joseph – herabgestiegen, um
meinem Herrn, dem König, zu begegnen.
22 Da antwortete Abischaj, der Sohn der Zeruja, und sprach: Soll Schimi
nicht dafür getötet werden, dass er den Gesalbten Jewes verfluchte?
23 Aber David sprach: Was ist zwischen mir und euch, ihr Söhne der Zeruja,
dass ihr mir am heutigen Tag zum Satan (also zum Ankläger) werdet? Soll am
heutigen Tag ein Mann in Israel getötet werden? Erkenne ich denn nicht, dass
ich am heutigen Tag König über Israel bin?
24 Und der König sprach zu
Schimi: Nicht stirbst du deshalb! Und der König schwor ihm.
...
Juda
kam dem König entgegen, um ihm heimzuholen (Vers 16). Eine Delegation aus
Benjamin war dabei (Vers 17, 18), darunter auch Schimi, der nun mit seinem Tod
rechnen musste. Doch David tat gut daran, an diesem seinem erhebenden Tag dem
Schimi, und damit allseits, Vergebung zu gewähren.
Das
von Schimi erwähnte Haus Joseph (Vers 21) bestand im Grunde nur aus den Stämmen
Ephraim und Manasse, der Begriff konnte aber auch alle nördlichen Stämme samt
dem Stamm Benjamin einschließen.
Der
Schwur des Königs, Schimi nicht zu töten; galt nur für die Lebenszeit Davids
(1. Kön. 2:8, 9).
Davids
Begegnung mit Mephiboschet
25 Auch Mephiboschet, der
Enkelsohn Sauls, war herabgestiegen, dem König zu begegnen; und nicht hatte er
seine Füße zurechtgemacht, und nicht hatte er seinen Lippenbart zurechtgemacht
und seine Gewänder nicht gewaschen von dem Tag an, da der König weggegangen
war, bis zu dem Tag, an dem er im Frieden kam.
26 Und als es geschah, dass er
von Jerusalem kam, dem König zu begegnen, da sprach der König zu ihm: Warum
wandeltest du nicht mit mir, Mephiboschet!
27 Und er sprach: Mein Herr, du,
König, mein Diener betrog mich, denn ich, dein Diener, sprach: Ich will mir den
Esel satteln und auf ihm reiten und mit dem König gehen!, denn dein Diener
humpelt.
28 Er (der Diener Ziba) aber verleumdete deinen Diener gegenüber meinem
Herrn, dem König; aber mein Herr, der König, ist wie ein Beauftragter (Bote;
Engel) Elohims; so tue das in deinen Augen Gute.
29 Denn nichts war all das Haus meines Vaters für meinen Herrn, den König,
als Mannen des Todes, du aber setztest mich, deinen Diener, mitten unter die an
deinem Tisch Essenden; und was hätte ich noch zu meiner Rechtfertigung (zu
sagen), und was (bliebe mir), um noch wehzuschreien zu dem König?
30 Da sprach der König zu ihm: Warum redest du noch deine Worte? Ich
spreche: Du und Ziba, ihr verteilt das Gefild (den Landbesitz) (unter euch). 31
Und Mephiboschet sprach zum König: Er (Ziba) mag auch noch alles nehmen,
nachdem mein Herr, der König, im Frieden zu seinem Haus gekommen ist.
...
Aus Trauer über die Flucht Davids hatte Mephiboschet, der Sohn Jonatans,
seine Körperpflege vernachlässigt (Vers 25). Er hatte dem König zwar folgen
wollen, auch seinen Esel gesattelt, den Anschluss an die in großer Eile
Fliehenden aufgrund seiner Körperbehinderung aber nicht gefunden (Vers 27).
Mephiboschets Diener Ziba hatte dem König David vorgelogen, dass sein
Herr in Jerusalem zurückgeblieben sei in der Hoffnung, dass das Haus Saul die
Macht wieder übernehme (16:3), woraufhin David Mephiboschets gesamten Besitz
dem Ziba gab (16:4).
Jetzt aber erkannte David, dass Mephiboschet ihm nicht untreu geworden
war, und gab ihm seinen Landbesitz zurück, den er sich mit Ziba teilen sollte.
Aber darum ging es Mephiboschet nicht: Ziba könnte auch das ganze Gefild
nehmen, die Hauptsache sei die Rückkehr des Königs im Frieden zu seinem Palast.
David
und Barsillaj
32 Und Barsillaj, der
Gileaditer, war von Rogelim (Stadt in Gilead) herabgestiegen, und er ging mit
dem König über den Jordan, um ihn am Jordan zu entsenden (verabschieden).
33 Barsilaj aber war sehr alt,
ein Sohn von achtzig Jahren, und er hatte den König während seines Aufenthalts
in Machanajim bevorratet, denn er war ein überaus großer (begüterter) Mann.
34 Und der König sprach zu
Barsilaj: Gehe du mit mir hinüber, und ich werde dich bei mir in Jerusalem
bevorraten.
35 Aber Barsilaj sprach zum
König: Wie viele sind noch die Tage der Jahre meines Lebens, dass ich mit dem
König nach Jerusalem hinaufsteigen sollte?
36 Ein Sohn von achtzig Jahren
bin ich am heutigen Tag: kann ich da noch zwischen Gutem und Bösem erkennen? Ob
dein Diener noch richtig beurteilt (schmeckt), was ich esse und trinke? Ob ich
noch die Stimme der Liedersänger und -spieler und -sängerinnen und
-spielerinnen höre? Und warum sollte dein Diener meinem Herrn, dem König, noch
zur Last werden?
37 Wie wenig Zeit könnte dein
Diener mit dem König über den Jordan gehen, und warum will mir der König dies
vergelten, ja vergelten?
38 Möge doch dein Diener
zurückkehren dürfen, sodass ich sterbe in meiner Stadt bei dem Grab meines
Vaters und meiner Mutter. Aber da! Hier ist dein Diener Kimham; er möge mit
meinem Herrn, dem König, hinübergehen, und tue ihm, was in deinen Augen gut
ist.
39 Da sprach der König: Kimham
geht mit mir hinüber, und ich, ich tue ihm das in deinen Augen Gute, und alles,
was du mir aufzuerlegen erwählst, tue ich dir.
40 Und all das Volk ging über
den Jordan, und auch der König ging hinüber. Und der König küsste Barsilaj und
segnete ihn; und er kehrte zurück zu seinem Ort.
41 Und der König ging hinüber
gen die (Stadt) Gilgal, und Kimhan (Kimham) ging mit ihm hinüber; und all das
Volk Juda führte den König hinüber, und auch noch die Hälfte des Volkes Israel
(tat's).
...
Die
Versorgung Davids und seiner Leute mit Lebensmitteln ist in Kapitel 17:27 - 29
verzeichnet. Kimham war ein Sohn Barsilajs. Auch noch Salomo tat den Söhnen
Barsilajs Gutes (1. Kön. 2:7).
Eifersucht
zwischen Juda und Israel bezüglich David
42 Und da! All die Mannschaft
Israels kam zum König, und sie sprachen zum König: Weshalb stahlen dich unsere
Brüder, die Mannschaft Judas, und führten den König und sein Haus über den
Jordan und alle Mannen Davids mit ihm?
43 Da antwortete all die
Mannschaft Judas der Mannschaft Israels: Dieweil der König mir nahe (verwandt)
ist. Und warum dies, dass du aufgrund dieser Sache entbranntest? Haben wir etwa
etwas vom König gegessen, ja gegessen, oder hat er etwa Erhebliches
(Beachtenswertes) uns beigetragen (vergolten)?
44 Aber die Mannschaft Israels
antwortete der Mannschaft Judas und sprach: Zehn Hände (Teile) sind mir am
König, und so bin ich auch noch mehr als du an
David; und weshalb verfluchtest du mich? Und war nicht mein Wort, meinen König
zurückzubringen, das erste und mir zugerechnet? Doch das Wort der Mannschaft
Judas war härter als das Wort der Mannschaft Israels.
...
Die aus Israel fühlten sich bei der Rückführung des Königs zurückgesetzt
(Vers 42). Juda antwortete, dass David ja doch ihres Stammes sei und sie im
Übrigen durch die Rückführung keine Vorteile erlangt hätten (Vers 43).
Die Antwort, mit David näher verwandt zu sein, weckte die Eifersucht der
Nordstämme. Eifersucht ist ein tiefgreifendes Übel. Die Liebe ist nicht
eifersüchtig (1. Kor. 13:4).
Israel argumentierte, dass sie mit zehn Stämmen die große Mehrheit
gegenüber den zwei Südstämmen Juda und Simeon stellten und zu beachten sei,
dass sie sich zuerst, als Juda noch gar nicht daran dachte, für die Rückführung
des Königs ausgesprochen hätten (Verse 11 + 12).
Juda aber blieb hart und unzugänglich und bemühte sich nicht um
vermittelnde und versöhnliche Worte (Vers 44).
So nehmen wir mit Betrübnis zur Kenntnis, dass eine Distanzierung
zwischen Israel und Juda entstanden war, die nach Salomo zur Reichsteilung
führte. (Dann zählten Juda und Benjamin zu den zwei Südstämmen, und Simeon
wurde als in Juda aufgegangen angesehen.)
Kapitel 20
Der Aufruhr Schebas. Die Ermordung Amassas
1 Und dort befand sich ein Mann der Niedertracht, und sein Name war Scheba, Sohn Bichris, ein
Mann, ein Jeminiter (Benjaminiter), und er stieß in den Schophar und sprach:
Kein Ausgleichsteil (angemessener, ausgleichender Anteil) ist uns an David, und
nicht ist uns ein Losteil (durch das Los Zugeteiltes) am Sohn Isais: Jedermann zu
seinen Zelten, Israel!
2 Da
stieg all die Mannschaft Israels hinauf, hinter David weg, (und ging) hinter
Scheba, dem Sohn Bichris, her, aber die Mannschaft Judas vom Jordan bis gen
Jerusalem hing ihrem König an.
3 Und
David kam zu seinem Haus nach Jerusalem; und der Könignahm die zehn Frauen, die
Nebenfrauen, die er das Haus zu hüten belassen hatte, und gab sie in ein Haus
der Obhut und versorgte sie, aber nicht kam er noch zu ihnen, und so wurden sie
(auf das Frauenhaus) Beschränkte bis zum Tag ihres Sterbens, eine Witwenschaft zu
Lebzeiten des Mannes.
4 Und
der König sprach zu Amassa: Rufe mir die Mannschaft Judas wehschreiend herbei –
drei Tage, und dann stehst du hier!
5 Und
Amassa ging, um Juda wehschreiend herbeizurufen, aber er war säumig, wich von
der bezeugten Zeit ab, die er ihm bestimmt hatte.
6 Da
sprach David zu Abischaj: Nun wird Scheba, der Sohn Bichris, übler für uns
werden als Abschalom war; nimm du die Diener deines Herrn und verfolge ihn,
hinter ihm her, dass er nicht verwehrte Städte für sich findet und er sich
unserem Auge entzieht.
7 Da
gingen die Mannen Joabs hinter ihm her hinaus und die Keretiter und die
Peletiter (beide aus Orten der Philister) und all die Mächtigen; sie gingen aus
Jerusalem hinaus, um Scheba, den Sohn Bichris, zu verfolgen, hinter ihm her.
8 Als
sie bei dem großen Stein waren, der in Gibeon (im Losteil Benjamins) war, da
kam Amassa ihnen zu Gesicht. Und Joab war umschürzt mit seinem Leibrock, seiner
Kleidung, und auf ihr war die Umhüllung eines Schwerts auf seinen Lenden war‘s
angekoppelt in seiner Scheide, und sie (die Scheide), sie löste sich (aus ihrer
Verbindung), und jenes (das Schwert) fiel hin.
9
Und Joab
sprach zu Amassa: Hast du Frieden, mein Bruder? Und die rechte Hand Joabs
erfasste den Bart Amassas, ihn zu küssen.
10 Amassa aber hatte sich nicht
vor dem Schwert (auch: Dolch) gehütet, das in Joabs (anderer) Hand war, und
dieser schlug mit ihm gegen die fünfte Rippe, sodass er seine Eingeweide auf
die Erde schüttete; und nicht wiederholte (dieser das mit) ihm, und er starb.
Und Joab und sein Bruder Abischaj verfolgten Scheba, den Sohn Bichris, hinter ihm
her.
11 Und ein Mann von den
Jünglingen Joabs stand dem Amassa gegenüber und sprach: Wer ist's, der Gefallen
an Joab hat, und wer ist's, der für David ist? (Er folge) Joab nach!
12 Amassa aber wälzte sich im
Blut in der Mitte des Hochwegs. Und als der Mann sah, dass all das Volk (dort)
stehenblieb, drehte er Amassa vom Hochweg weg aufs Gefild und warf ein Gewand
über ihn, weil er all die auf ihn Zukommenden sah und was (dort) stehenblieb.
13 Als er vom Hochweg weg
ausgehaucht hatte, ging all die Mannschaft hinter Joab her vorüber, um Scheba,
den Sohn Bichris, zu verfolgen, hinter ihm her.
...
Der
Aufruhr Schebas, eines Benjaminiters, der sich vermutlich mit Saul verbunden
fühlte, war gefährlicher als der Abschaloms. Er rief Israel auf, sich von David
zu trennen (Vers 1).
Der
König beauftragte seinen an die Stelle Joabs gesetzten, neuen Heerführer Amassa
mit der Gegenwehr, dem es aber nicht rechtzeitig gelang, ein Heer
aufzustellen(Verse 4 + 5). Da befahl David dem Abischaj (Vers 6), Scheba zu
verfolgen, der unverzüglich zusammen mit seinem Bruder Joab (beide waren Söhne
der Zeruja, der Schwester Davids) hinausging.
Zunächst
aber begab es ich, dass Joab dem Amassa begegnete; jener nahm die Gelegenheit
sofort wahr, seinen Nachfolger zu beseitigen und so seine frühere Position
zurückzugewinnen. Joab war damit faktisch wieder im Amt, was David akzeptieren
musste.
Zu
Vers 3 ist anzumerken, dass David sich seinen Nebenfrauen enthielt, weil
Absalom bei ihnen gelegen hatte.
Schebas
Tod
14 Aber jener (Scheba) ging zu
allen Stämmen Israels hin gen Abel und Bejt Maacha (beide Städte im Losteil
Naphtalis im Raum der Sees Genezaret und des Hule-Sees) und all das Berim
(vmtl. im Norden Israels); und sie wurden versammelt und kamen gar noch hinter
ihm her.
15 Und sie (Joab und seine
Mannschaft) kamen und umdrängten (belagerten) ihn gegen, ja gen die (Stadt)
Abel, (den Burgteil) der (Stadt) Bejit Maacha, und schütteten einen Damm auf
zur Stadt hin; und er stand gegen die Umwappnung (Bollwerkmauer), und all das
Kriegsvolk, das mit Joab war, sie verdarben (wühlten), um die Mauer zu Fall zu
bringen.
16 Da rief eine weise Frau aus
der Stadt: Hört, hört! Sprecht doch zu Joab: Nahe dich bis hierher, und ich
will zu dir reden!
17 Und er nahte sich zu ihr, und
die Frau sprach: Bist du Joab? Und er sprach: Ich bin's. Da sprach sie zu ihm:
Höre die Worte deiner Magd. Und er sprach: Ich höre.
18 Und sie sprach, sprechend:
Voreinst redete, ja redete man, sprechend: Erfragen, ja erfragen sollte man in
Abel!, und so war (die Sache) zum Abschluss gekommen.
19 Ich (die Stadt Abel) bin eine
der Friedlichen der (mit einer Aufgabe) Betrauten Israels. Du suchst eine Stadt
und Mutter (Mutterstadt) in Israel zu töten; warum willst du das Losteil Jewes
verschlingen?
20 Da antwortete Joab und
sprach: Weitab sei es, weitab sei es mir! (Wehe,) wenn ich verschlinge und wenn
ich verderbe!
21 So ist die Sache nicht,
sondern ein Mann vom Bergland Ephraims, Scheba, Sohn Bichris, ist sein Name, er
erhob seine Hand gegen den König, gegen David. Gebt ihn allein heraus, so will
ich von der Stadt weggehen. Da sprach die Frau zu Joab: Da! Sein Haupt wird dir
zu über die Mauer geworfen.
22 Und die Frau kam in ihrer
Weisheit zu all dem Volk, und sie schnitten das Haupt Schebas, des Sohnes
Bichris, ab und warfen‘s dem Joab zu; und er stieß in den Schophar, und sie
zerstreuten sich von der Stadt weg, ein jeder zu seinen Zelten. Joab aber
kehrte nach Jerusalem zurück zu dem König.
...
Ein
Lobpreis sei der Weisheit dieser Frau! Dies war Weisheit von oben. "Die
Weisheit aber von oben ist vor allem lauter, darauf friedsam, gelinde, fügsam,
angefüllt mit Erbarmen und guten Früchten, nicht Unterschiede machend. Die
Frucht aber der Gerechtigkeit wird für die in Frieden gesät, die den Frieden
wirken" (Jak. 3:17, 18).
Weisheit
ist besser als alle Waffen des Angriffs. Die Weisheit macht den Weisen stark
und standfest (Pred. 7:19; 9:18).
Davids
Regierungsmannschaft
23 Und (wieder) war Joab all dem
Heer Israels übergeordnet, und Benaja, der Sohn Jehojadas, war über die
Keretiter und über die Peletiter (gesetzt),
24 und Adoram (stand) der
Fronschaft (vor), und Jehoschaphat, der Sohn Achiluds, war der Gedenkenmachende
(Erinnerer, Kanzler),
25 und Schewa war der Schreiber,
und Zadok und Abjatar waren die Priester,
26 und auch noch Ira, der
Jairite, war Priester für David.
...
Nach
Davids Tod und der Hinrichtung Joabs wurde Benaja der Heerführer (1. Kön. 2:35;
4:4).
Unter
einem Schreiber, vorher Seraja (8:17), jetzt Schewa, haben wir uns einen hohen
Beamten, etwa einen Staatssekretär, vorzustellen (Vers 25).
Ira
(Vers 26) war kein Levit, ebenso wenig wie Davids Söhne vor ihm (8:18), sondern
ein Nachkomme Judas, Perez', Chäzrons, Segubs und Jairs (1. Chron. 2:3, 4, 5,
21, 22), konnte also nicht Priester sein; er war der die Priesterschaft
beaufsichtigende Minister.
Kapitel
21
Sauls
Schuld an den Gibeonitern
1 Und es war eine Hungersnot in
den Tagen Davids, drei Jahre (um 994 -991 v. Chr.), Jahr nach Jahr. Da suchte
David das Angesicht Jewes, und Jewe sprach: An Saul und am Haus der
Blutschulden (liegt's) aufgrund dessen, dass er die Gibeoniter getötet hat.
2 Da rief der König die
Gibeoniter und sprach zu ihnen – aber die Gibeoniter, sie sind nicht von den
Söhnen Israels, sondern von den Übrigen des Amoriters, und die Söhne Israels
hatten ihnen geschworen, aber Saul hatte sie zu erschlagen gesucht in seinem
Eifer für die Söhne Israels und Judas – ,
3 und David sprach zu den
Gibeonitern: Was soll ich euch tun und mittels was soll ich verschirmen (die
Rechtsansprüche abschirmen), sodass ihr das Losteil Jewes segnet?
4 Und die Gibeoniter sprachen
zu ihm: Um kein Silber und Gold ist's uns bei Saul und seinem Haus zu tun, und
um keinen Mann ist's uns, ihn in Israel zu töten. Und er sprach: Was sprecht
ihr an? Ich tue es euch.
5 Da sprachen sie zum König:
(Allein) der Mann ist’s, der uns vernichtete und der uns gleicherweise
vorausgesagt hatte, dass wir vertilgt werden, weg von unserer Aufstellung
innerhalb all der Grenze Israels.
6 Mögen uns sieben Mannen aus
seinen Söhnen gegeben werden, sodass wir sie renken (aufhängen) dem Jewe in der
(Stadt) Giba Sauls, des Auserwählten Jewes. Und der König sprach: Ich, ich
werde sie geben.
7 Aber der König verschonte
Mephiboschet, den Sohn Jonatans, des Sohnes Sauls, aufgrund des Schwurs bei
Jewe, der zwischen ihnen war, zwischen David und Jonatan, dem Sohn Sauls.
8 Und der König nahm die zwei
Söhne der Rizpa, der Tochter Ajas, die sie dem Saul geboren hatte, Armoni und
Mephiboschet, und die fünf Söhne Michals, der Tochter Sauls, die sie dem Adriel
geboren hatte, dem Sohn Barsilajs, des Mecholatiters (vmtl. aus der Stadt Abel
Mechola im Losteil Issaschchars),
9 und er gab sie in die Hand
der Gibeoniter. Und sie renkten sie (hängten sie auf) am Berg angesichts Jewes,
und diese sieben fielen gemeinsam; und sie, sie wurden getötet in den ersten
Tagen der Ernte, zu Beginn der Gerstenernte.
…
Die
Gibeoniter hatten vorgetäuscht, aus fernem Lande zu kommen, sodass Josua sie
verschonte und einen Bund mit ihnen schloss, sie am Leben zu erhalten (Jos.
9:16, 18). Nun erfahren wir aus dem Mund Jewes, dass Saul trotzdem welche von
ihnen getötet und weitere zu vernichten gedroht hatte (Verse 1, 2, 5). Das
Gericht blieb nicht aus: Jewe sandte eine Hungersnot.
Das
Gespräch zwischen David und den Gibeonitern machte deutlich, dass die böse Tat
Sauls einen gerechten Ausgleich finden musste, denn wer Menschenblut vergießt,
dessen Blut soll ebenfalls vergossen werden (1. Mose 9:6). Unser Herr Jesus
Christus sagte: „Mit welchem Urteil ihr richtet, werdet auch ihr gerichtet
werden" (Mat. 7:2). Und so geschah es dann auch; zu Beginn der
Gerstenernte war es, Anfang April. Mephiboschet blieb verschont des Bundes
zwischen David und Jonatan wegen, von dem wir in 1. Samuel 18:3 und 20:42 lasen
(Vers 7).
Die
Tochter Sauls, die in Vers 8 genannt wird, dürfte Merab gewesen sein (1. Sam.
18:19; 2. Sam. 6:23). Warum hier der bekanntere Name „Michal“ steht, weiß ich
nicht.
Rizpas
Liebestat
10 Da nahm Rizpa, die Tochter Ajas,
das Sackgewand und spannte es für sich am Felsen auf vom Beginn der Ernte an,
bis die Wasser aus den Himmeln über sie (die Gehenkten) hereinbrachen; und
nicht gab sie (ließ sie zu), dass die Flügler der Himmel tags auf ihnen ruhten
noch das Getier des Gefilds nachts.
11 Und dem David wurde
berichtet, was Rizpa, die Tochter Ajas, die Nebenfrau Sauls, getan hatte.
12 Da ging David hin und nahm
die Gebeine Sauls und die Gebeine seines Sohnes Jehonatan von den Eignern
Jabesch Gileads, die sie vom Platz Bejt Schans weg gestohlen hatten, wo die
Philister sie aufgehängt hatten an dem Tag, als die Philister Saul in Gilboa
schlugen.
13 Und er brachte die Gebeine
Sauls von dort herauf und die Gebeine seines Sohnes Jehonatan, und dann
sammelten sie die Gebeine der Gehenkten.
14 Und sie begruben die Gebeine
Sauls und seines Sohnes Jehonatan im Lande Benjamin in Zela im Grab seines
Vaters Kisch. Und sie taten alles, was der König geboten hatte, und danach ließ
sich Elohim für das Land erflehen.
…
Die
Leichen der Gehenkten verdienten nicht die Schmach, Tieren zum Fraß zu werden.
Rizpa schützte sie, bis nach fünf oder sechs Monaten der Regen kam, was das
Ende der Hungersnot und neuen Segen durch Jewe bedeutete. Hierdurch wie auch
durch die Liebestat Rizpas angeregt, erwies nun auch der König den Toten die
letzte Ehre. Zudem ließ er bei dieser Gelegenheit die Gebeine Sauls und
Jonatans nach der Zwischenstation in Jabesch in Gilead (1. Sam. 31:11 - 13) in
ihr angestammtes Familiengrab im Losteil Benjamins überführen.
Die
Taten der Krieger Davids
15 Und nochmals stritten die
Philister gegen Israel; und David stieg hinab und seine Diener mit ihm, und sie
stritten gegen die Philister. Und David war matt.
16 Und Jischbo Benob, der
inmitten der Geborenen Raphas (Vater Goliats) war – und das Gewicht seiner
Lanze war wie das Gewicht von 300 (Schekel) (1 Schekel ca. 12g; also 3,6 kg)
Kupfer, und er war mit einem neuen Schwert umgürtet –, er sprach zu sich, dass
er David erschlage.
17 Aber Abischaj, der Sohn
Zeruja, half dem David und schlug den Philister und tötete ihn. Damals schworen
die Mannen Davids ihm, sprechend: Nicht gehst du noch mit uns zum Streit
hinaus, sodass du die Leuchte Israels nicht auslöschst.
18 Und es geschah danach also,
da war nochmals der Streit mit den Philistern bei Gob (Philisterstadt). Damals
erschlug Sibechaj, der Chuschatiter (aus Chuscha, einer Stadt Judas), den Saph
(Bruder Goliats), der inmitten der Geborenen Raphas war.
19 Und nochmals war Streit mit
den Philistern bei Gob, und Elchanan, der Sohn Jarej Oregims, der
Bethlehemiter, erschlug Goliat, den Gititer (aus der Philisterstadt Gat), und
das Holz (der Schaft) seines Speers war wie das Rundholz der Weber (Weberbaum).
20 Und nochmals war Streit bei
(der Stadt) Gat. Und (sie stellten einen) Mann des Rechtsstreits (auf), und die
Finger seiner Hände und die Zehen seiner Füße waren je sechs und sechs,
vierundzwanzig an der Zahl; und auch noch er, er war dem Rapha geboren worden
21 Und er schmähte Israel; da
erschlug ihn Jonatan, der Sohn Schimas, des Bruders Davids.
22 Diese vier waren dem Rapha in
Gat geboren worden, und sie fielen infolge der Hand Davids und infolge der Hand
seiner Diener.
…
David
war alt und schwach geworden und trotzdem in den Kampf gezogen (Vers 15).
Abischaj bewahrte ihn vor Jischbo Benob (Vers 17). Nicht noch einmal sollte er
in einen Krieg ziehen. Bei den weiteren Gefechten war David nicht mehr dabei.
Kapitel 22
Davids
Loblied
1
Und David
redete die Worte dieses Lieds zu Jewe an dem Tag, da Jewe ihn barg vor der Hand
all seiner Feinde und vor der Hand Sauls.
…
Dieses
Loblied findet sich auch als Psalm 18 nahezu identisch in der Heiligen Schrift.
2
Und er
sprach: Jewe, mein Steilfels und meine Jagdburg bist Du mir und der macht, dass
ich entrinne.
3 Elohim, mein Fels – ich berge
mich in Ihm –, mein Schild (Beschützer) und das Horn (Kraft) meiner Errettung,
mein (alles) Überragender und meine Zuflucht, mein Retter! Vor der Gewalttat
rettest du mich.
4 Gelobter! rufe ich zu Jewe,
und aus meinen Feinden werde ich gerettet.
…
Jewe
ist für David nicht nur der Allmächtige schlechthin, sondern der ihn persönlich
beschützende und bergende, unbesiegbare Elohim.
5 Denn Brecher des Todes
beschnaubten mich (umtosten mich wie der Zorn), Wirbelbäche der Niedertracht
erschreckten mich.
6 Stricke des Scheol (des
Ungewahrbaren; des Totenreichs) umringten mich, Schlingen des Todes kamen mir
entgegen.
7 In meiner Bedrängnis rief ich
zu Jewe, und zu meinem Elohim rief ich, und Er hörte von seinem Tempel her
meine Stimme, und mein Rettruf war in seinen Ohren.
…
Damals
gab es noch keinen Tempel in Jerusalem; der Tempel Jewes ist Seine Wohnstätte
im Himmel.
8 Da schwankte und schütterte
die Erde, bebten die Fundamente der Himmel und schwankten, denn es entbrannte
Ihn.
9 Rauch stieg auf von Seiner Nase,
und Feuer fraß aus Seinem Mund, Glutkohlen zehrten sich durch Ihn auf.
…
Jewes
von Davids Ruf um Rettung bewegtes Herz erschütterte die Himmel und die Erde.
Die Fundamente der Himmel sind die den Luftraum, das Firmament und das
Überhimmlische zusammenhaltenden Kräfte. Das All besteht zusammen in Christus,
der es durch Sein machtvolles Wort trägt (Kol. 1:17; Hebr. 1:3).
10
Und Er
streckte die Himmel aus und stieg herab, und Wetterdunkel war unter Seinen
Füßen.
11 Und Er fuhr dahin auf einem
Cherub und flatterte und wurde auf den Flügeln des Windes gesehen.
12 Und Er setzte Finsternis
rings um Sich als Hütten (als Verbergung), Wirbelnabe der Wasser,
Wolkendickichte der Äther (Trägersubstanz zwischen den Gestirnen für Energien).
13 Aus dem Ihm gegenwärtigen
Erglänzen zehrten sich Gluthohlen des Feuers auf.
14 Jewe machte, dass es donnerte
aus den Himmeln, und der Oberste ließ Seine Stimme hören.
15 Und Er entsandte Pfeile und
zerstreute sie (Davids Feinde); Geblitz war, und Er tummelte (scheuchte) sie hin.
16 Da sah man die Bezwinger
(Uferdämme) des Meeres, (da) wurden enthüllt die Fundamente der Erde infolge
des Scheltens Jewes durch den Hauch des Windes (Odems) Seiner Nase.
…
Die
gesamte Schöpfung steht dem zu Gebote, der in den Himmeln
thront;
Er setzte sie für David ein.
Die
Cherubim (Vers 11) sind hochrangigste Geistwesen, die eine Vielzahl von
Geschöpfen vertreten, wie denn auch „Cherub“ mit „Wie Vielseiendes“ zu
übersetzen ist. Sie haben vier Flügel und vier Angesichter: das eines Menschen,
das eines Löwen, das eines Stiers und das eines Geiers (Hes. 1:10; 10:14). Sie
haben höchste Wächterautorität (1. Mose. 3:24) und werden als Einheit mit dem
Deckel der Schirmung (Sühnedeckel) dargestellt (2. Mose 37:7 - 9).
17 Er entsandte aus der Höhe,
nahm mich, enttauchte (zog mich heraus) aus vielen (großen) Wassern.
18
Er barg mich
vor meinem starken Feind, vor mich Hassenden, denn sie waren fester (mächtiger)
als ich.
19 Sie kamen mir zuvor
(überraschten mich) am Tag meines Unglücks, aber Jewe wurde mir zur Lehne
(Stütze).
20 Und Er führte mich hinaus ins
Weite (auf einen weiten Raum), Er befreite mich, denn Er hatte Gefallen an mir.
…
Nun
bezeugt David, was Jewe für ihn ganz persönlich tat.
Jewe
entsandte aus der Höhe (Vers 17). Hier dürfen wir an Boten denken: „Sind sie
nicht alle ein Amt versehende Geister, zum Dienst ausgeschickt um deren willen,
denen künftig die Rettung zugelost werden soll?“ (Heb. 2:14).
Alles
Erbarmen und alle Hilfe und Bewahrung geschahen, weil Jewe in Seiner Gnade
Gefallen an David hatte (Vers 20).
21 Jewe vergilt mir gemäß meiner
Rechtfertigung, gemäß der Klarheit (Reinheit) meiner Hände bringt Er mir zurück
(erstattet Er mir),
22 denn ich hütete die Wege
Jewes, und nicht frevelte ich, weg von meinem Elohim.
23 Denn all Seine Rechtsetzungen
sind mir gegenwärtig, und Seine Satzungen, nicht nehme ich davon weg.
24 Und ich wurde Ihm ein
Makelloser, und ich hütete mich vor Vergehung meinerseits.
…
Gewiss
vergalt Jewe den Menschen unter dem Gesetz gemäß ihren Taten, so auch dem David.
Bei alldem wird David sich aber bewusst gewesen sein, dass seine
Rechtschaffenheit eine Wirksamkeit Jewes war.
25 Und Jewe brachte mir zurück
(erstattete mir) gemäß meiner Rechtfertigung, gemäß meiner Klarheit (Reinheit)
vor Seinen Augen.
26 Wer Dir huldigt, dem erweist
Du Huld, den makellosen Mächtigen vollendest Du.
27 Mit dem Verherrlichten
verherrlichst Du Dich, aber mit dem Verkehrten verwindest Du Dich.
28 Und das gedemütigte Volk
rettest Du, aber Deine Augen sind wider die Hohen (Hochmütigen) – Du
erniedrigst sie.
…
Die
Verherrlichten, über denen Gott Sich verherrlicht (Vers 27), sind die im Herzen
Reinen. Die Verkehrten aber, die es nicht als bewährt erachten, Gott in
Erkenntnis zu haben, hat Gott in ihren unbewährten Denksinn dahingegeben, das zu
tun, was sich nicht gebührt (Röm. 1:28).
Die
Hochmütigen (Vers 20) wird Gott erniedrigen, wie geschrieben steht: „Gott
widersetzt Sich den Stolzen, den Demütigen aber gibt Er Gnade" (Jak. 4:6).
29 Denn Du, Jewe, bist meine
Leuchte, und Jewe durchglänzt meine Finsternis.
30 Denn in (mit) Dir berenne ich
einen Stoßtrupp, in (mit) meinem Elohim erspringe ich eine Stadtmauer.
31 Der El – makellos ist sein
Weg; der Ausspruch Jewes ist ausgeschmolzen (geläutert), Rundumschutz
(Langschild) ist Er all den sich in Ihm Bergenden.
…
Das
Licht des Wortes Gottes leuchtet den Gläubigen in der Finsternis dieses bösen
Äons. Mehr noch: „Gott, der gebot: Aus
der Finsternis leuchte das Licht!, der lässt es in unseren Herzen aufleuchten
zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu
Christi“ (2. Kor. 4:6).
Was
David in Vers 30 sagt, drückt der Apostel Paulus in Philipper 4:13 wie folgt
aus: „Alles vermag ich in Ihm, der mich kräftigt, Christus.“
32 Denn wer ist El außer dem
Sich bezeugenden Jewe, und wer ein Fels außer unserem Sich bezeugenden Elohim?
33 Der El, meine Stärke und
Wappnung, und makellos entfesselte Sein Weg (führte sein Weg in die
Ungebundenheit).
34 Der meine Füße ins Gleichmaß
Bringende wie die der Widderinnen (Schafe), und auf meine Kuppen stellt Er
mich.
35 Er lehrt meine Hände das
Streiten, und den kupfernen Bogen (stößt) Er mit meinen Armen herab.
36 Und Du gabst mir den
Rundumschutz (Langschild) Deiner Errettung, und Deine Demut (Herabneigung)
mehrt (fördert) mich.
…
Es
gibt nur einen einzigen wahren absoluten und unumschränkten Herrscher (Vers
32), den König der Äonen, den unsichtbaren, unvergänglichen Gott (2.Tim. 1:17),
den Gott und Vater des Herrn Jesus Christus. Er spricht: „Ich bin der Jewe, und
keiner sonst noch, der Former des Lichts und Erschaffer der Finsternis, Macher
des Friedens und Erschaffer des Bösen; Ich, Jewe, mache all dieses“ (Jes. 45:6
- 7). „Mein Ratschluss ersteht, und alles, was Mir gefällt, tue Ich“ (Jes.
46:10).
Er
bereitete auch die Wege Davids, ja gab ihm freie Bahn und brachte ihn zum Ziel
(Vers 33; Ps. 32:8).
37 Du weitetest meinen Schritt
unter mir, und meine Knöchel schlotterten nicht.
38 Ich verfolgte meine Feinde
und vertilgte sie, und nicht kehrte ich zurück, bis sie alldahin (gänzlich
dahin) waren.
39 Und ich machte sie alldahin
und zersplitterte sie, sodass sie nicht (wieder) erstanden; und sie fielen
unter meine Füße.
…
Die
Feinde des von Jewe gesalbten Königs verdienten den Tod ebenso wie die des
auserwählten Volkes.
40 Und Du gürtetest mich mit der
Wappnung (Ausrüstung) zum Streit, Du beugtest die wider mich Aufständischen
unter mich
41 und gabst (botest) mir das
Genick meiner Feinde; meine Hasser ich
bezähmte sie.
42 Sie beachteten (hielten
Ausschau nach) – aber da war kein Retter – Jewe, aber Er antwortete ihnen
nicht.
43 Und ich zerrieb sie wie den
Staub der Erde, wie den Schlamm der Straßen zerdünnte ich sie, ja stampfte ich
sie.
…
Die
Feinde Davids bekamen keine Antwort von Jewe; so konnte er sie besiegen.
Menschen, die an der Sünde festhalten - selbst wenn sie ihre Gebete vermehren
sollten, würde Jewe sie nicht hören (Vers 42; Jes. 1:15; Mich. 3:4; Spr. 1:28;
Joh. 9:31). Zum Beispiel bekam König Saul einst keine Antwort von Jewe, als er
zu einer Totenbeschwörerin gehen wollte (1. Sam. 28:6).
44 Und Du ließest mich entrinnen
aus den Hadereien meines Volkes, Du hütetest mich als Haupt der Nationen; ein
Volk, das ich nicht näher kannte, sie dienen mir.
45 Söhne des Auslands verleugnen
sich mir gegenüber (geben sich in ihrer ablehnenden Haltung nicht zu erkennen);
wenn ihr Ohr hört, gehorchen sie mir.
46 Söhne des Auslands werden
versucht und wanken heraus aus ihren Abgeschlossenheiten (Mauern).
…
David
wusste um seine heilsgeschichtliche Bestimmung und seinen Platz im kommenden
Königreich Israels als König unter dem Elohim Jesus Christus (Hes. 34:23, 24;
37:24). Israel beziehungsweise David wird das Haupt der Nationen sein (Vers
44), wie von Mose prophezeit: „Und Jewe gibt dich (Israel) als Haupt und nicht
als Schwanz, und du wirst (dich) nur aufwärts und nicht abwärts erstrecken, so
du denn auf die Gebote Jewes, deines Elohims, hörst, die ich dir am heutigen
Tag gebiete, sie zu hüten und zu tun“ (5. Mose. 28:13). Und aus Psalm 2:7, 8
wissen wir: „Jewe sprach zu mir: Mein Sohn bist Du; Ich, Ich gebar Dich am
heutigen Tag. Erfrage (ersuche) von mir, und Ich will Nationen als dein Losteil
geben und als Deinen Besitz die Ränder (Enden) der Erde.“
Fremde
Völker werden Israel dienen (Jes. 55:5; Jes. 61:5). Allerdings wird es auch
solche Völker geben, die ihre Unterordnung nur heucheln (Vers 45).
47 Jewe ist der Lebende, und
gesegnet ist mein Fels, und erhöht ist der Elohim des Felsens meiner Errettung.
48 Der El, der mir Rächungen
gibt und der Völker unter mich herabbringt
49 und der mich aus meinen
Feinden herausführt; und weg von wider mich Aufständischen erhöhst Du mich, weg
vom Mann der Gewalttaten birgst Du mich.
…
David
wusste, dass er seine Rettung und Erhöhung allein Jewe verdankt. Die Rächungen
(Vers 48) geschahen nicht aus nachtragenden, persönlichen Motiven, sondern
waren Jewes Taten, die die Gerechtigkeit wiederherstellten. Die Rache ist
gerecht und dient dem Zweck der Zurechtbringung.
50 Darum danke ich Dir, Jewe, in
(unter; vor) den Nationen, und Deinem Namen psalme ich (singe ich; spiele ich
auf):
51 Der an Größe zunehmen lässt
die Rettungen Seines Königs und Huld bereitet Seinem Gesalbten, dem David und
seinem Samen bis zum Äon.
…
Der
so reich gesegnete David wird seine Größe und Macht zur Verherrlichung Jewes
unter den Nationen einsetzen (Vers 50). Diesen Vers und Psalm 18:50 aufgreifend
schreibt Paulus: „Die Nationen aber werden Gott für Sein Erbarmen
verherrlichen, so wie geschrieben steht: „Deshalb werde ich Dir huldigen unter
den Nationen und Deinem Namen zum Seitenspiel lobsingen. Anderswo wieder heißt
es: Seid fröhlich, ihr Nationen, mit Seinem Volk (5. Mose 32:43)! Und wieder
heißt es: „Lobet den Herrn, alle Nationen! Lobpreisen sollen Ihn alle Völker
(Ps. 117:1)! Jesaja wiederum sagt: Es wird sein (an jenem Tage): Die Wurzel
Isais, der da aufsteht als Fürst der Nationen, auf Ihn (Jesus) werden sich die
Nationen verlassen (Jes. 11:10)“ (Röm. 15:9 - 12).
Bis
hinein in den Äon des tausendjährigen Königreichs (Vers 51) wird Jewe dem David
und seinem Volk alle Huld erweisen. Jewes Gesalbter im Zusammenhang des Verses
51 ist David.
Kapitel 23
Davids
letzte Worte
1 Und dies sind die späteren
(letzten) Worte Davids — Treuewort Davids, des Sohnes Isais, ja, Treuewort des
Ermächtigten, der (im Hinblick) darauf (auf das Treuewort) erstehen gemacht
ist, des Gesalbten des Elohims Jakobs und des mit Psalmen Israels Beistehenden:
2 Der Geist Jewes redet in mir,
und Sein zu erfüllendes Wort ist auf meiner Zunge.
3
Es sprach der
Elohim Israels, der Fels Israels redete zu mir: Ist ein Herrscher über den
Menschen gerecht, ein Herrscher, der Elohim fürchtet,
4 so geht er auf als Sonne wie
das Licht des Morgens, ein Morgen ohne Wolkendickichte. Durch das Erglänzen
(Erstrahlen), ja durch den Regen, sprosst das Gekeim aus der Erde.
5 So denn mein Haus nicht also
mit El wäre denn einen äonischen Bund
legte er mir fest, geordnet in allem und gehütet , denn all meine Errettung und
alles Gefallen (Wohlergehen), nicht würde Er sie sprossen machen.
6 Aber das Niederträchtige, sie
alle sind wie verstoßene Dornen, denn man nimmt sie nicht mit der Hand.
7 Und der Mann, der sie
berührt, versieht sich (zuvor) mit Eisen und dem Schaft eines Speers; und im
Feuer werden sie verbrannt, ja verbrannt an ihrem Platz.
…
David
war nicht nur ein gesalbter König und nicht nur ein mit den Zusprüchen der
Psalmen Israel Beistehender, sondern er war auch ein Prophet (Ap. 2:30). Der
Geist Jewes und damit Jewe Selbst redete in ihm und durch ihn (Verse 1 + 2;
Mark. 12:36; Ap. 1:16).
Von
einem gerechten Regenten sprach David sodann (Vers 3 - 4); er ist wie das Licht
des Morgens und der Regen, woraufhin die Frucht wächst. Ist der König gerecht,
dann blüht und gedeiht das ganze Volk. Gerecht kann man nur in Gottesfurcht
regieren. Letztlich ist Jesus Christus, der Spross Davids, der gerechte
Herrscher (Jes. 11:3; Jer. 23:5).
Die
Namen und Taten der mächtigen Männer Davids
8 Dies sind die Namen der
Mächtigen, die dem David zugehörig waren: Joscheb Baschebet, der Tachkemoniter,
das Haupt der Drei-Mann-Kampfgruppen, und er, Adino Haezno, war wider 800 zu
Durchbohrenden auf einmal.
9 Und nach ihm war Eleasar, der
Sohn Dodos, der Sohn eines Achochiters; er war unter den drei Mächtigen bei
David bei ihrem Schmähen wider die Philister, die dort zum Streit versammelt
waren, und die Mannschaft Israels war hinaufgestiegen.
10 Er, er stand auf und schlug
gegen die Philister, bis sich seine Hand ermüdete und seine Hand am Schwert
anhing (klebte); so wirkte Jewe ein großes Retten an jenem Tag, und das Volk
kehrte hinter ihm um, jedoch (nur, um die Durchbohrten) auszuziehen.
11 Und nach ihm war Schama, der
Sohn Ages, der Harariter; und die Philister versammelten sich als belebte
(Truppe) (flexible Streifschar), und es war dort eine Gefildebene voller
Linsen; das Volk aber war angesichts der Philister geflohen.
12 Da stellte er sich inmitten
der Ebene auf und barg sie (die Ebene) und schlug die Philister; so wirkte Jewe
ein großes Retten.
13 Und die drei aus den dreißig
der Hauptschaft (Hauptkampftruppe) stiegen hinab und kamen zur Zeit der Ernte
zu David, zur Höhle Adulam, und die belebte (Truppe) der Philister lagerte in
der Tiefebene Rephaim (bei Bejt Lechem; Bethlehem).
14 David aber war damals in der
Jagdburg, und die Stellung der Philister war damals in Bejt Lechem.
15 Und David hatte ein Verlangen
und sprach: Wer tränkt mich mit Wasser aus dem Brunnen Bejt Lechems, der am Tor
ist?
16 Da schlugen die drei
Mächtigen eine Bresche in das Heerlager der Philister und schöpften Wasser aus
dem Brunnen Bejt Lechems, der am Tor war, und trugen’s und brachten’s zu David;
aber er willigte nicht ein, es zu trinken, und trankopferte es dem Jewe.
17 Und er sprach: Weitab sei’s
mir, Jewe, dass ich dies tue! (Es ist doch) das Blut der Mannen, der mit (dem
Einsatz) ihrer Seelen wandelnden. Und er willigte nicht ein, es zu trinken.
Dies taten die drei Mächtigen.
18 Und Abischaj, der Bruder
Joabs, der Sohn der Zeruja, er war das Haupt der (zweiten) Dreierschaft; und
er, er erweckte seinen Speer wider 300 zu Durchbohrende, und er hatte einen
Namen inmitten der drei.
19 (Ist´s), dass er auch unter
den dreien ein Verherrlichter war und er ihnen zum Fürsten wurde? Aber bis an
die ersten drei kam er nicht heran.
20 Und Benajahu, der Sohn
Jehojadas, der Sohn eines wohlgewappneten Mannes, war ein Meister (in all seinem)
Wirken, aus Kabzeel; er, er erschlug zwei der Ariel („Löwenschaft Els“) Moabs
(zwei der Stärksten Moabs), und er, er stieg hinab und erschlug den Löwen
inmitten des Brunnens am Tag des Schnees.
21 Und er, er erschlug einen
Mann, einen Ägypter von ansehnlicher (Gestalt), und in der Hand des Ägypters
war ein Speer; er aber stieg hinab zu ihm mit einem Stecken und raubte den
Speer aus der Hand des Ägypters und brachte ihn mit dessen (eigenem) Speer um.
22 Dies tat Benajahu, der Sohn
Jehojadas, und er hatte einen Namen inmitten der drei Mächtigen.
23 In der Dreißigschaft war er
ein Verherrlichter, aber an die (ersten) drei kam er nicht heran; und David
setzte ihn über die ihm Gehorchenden (über seine Leibwache).
24 Asael, der Bruder Joabs, war
unter der Dreißigschaft, auch, Elchanan, der Sohn Dodos, aus Bejt Lechem,
25 Schama der Charoditer, Elika,
der Charoditer,
26 Chelez, der Paltiter, Ira,
der Sohn Ikeschs, der Tekoiter,
27 Abieser der Anetotiter,
Mebunaj, der Chuschatiter,
28 Zalmon, der Achochiter, Maraj,
der Netophatiter,
29 Cheleb, der Sohn Baanas, der
Netophatiter, Itaj, der Sohn Ribajs,
aus
(der Stadt) Gibea der Söhne Benjamins,
30 Benajahu, der Piratoniter,
Hidaj aus den Bachtälern des Gaasch.
31 Abi-Albon, der Arbatiter,
Asmawet, der Barchumiter,
32 Eljachba, der Schaalboniter;
aus den Söhnen Jaschens: Jehonatan;
33 Schama der Harariter, Achiam,
der Sohn Scharars, der Harariter,
34 Eliphelet, der Sohn
Achasbajs, der Sohn des Maachatiters, Eliam, der Sohn Achitophels, der
Giloniter,
35 Chezro, der Karmeliter,
Paaraj, der Arbiter,
36 Jigal, der Sohn Natans, aus
Zoba, Bani, der Gaditer,
37 Zelek, der Amoniter, Nachraj,
der Beerotiter, der Waffenträger Joabs, des Sohnes der Zeruja,
38 Ira, der Jitriter, Gareb, der
Jitriter,
39 Urija, der Hetiter; allesamt
siebenunddreißig.
…
Siebenunddreißig
mächtige Männer waren um den König. Sie bildeten eine Dreißigschaft (Verse 13,
23, 24), die als organisatorische Einheit erhalten blieb, auch wenn mehr Männer
dazuzählten oder einige von ihnen gefallen waren, wie zum Beispiel Uria (Vers
39).
Es
ist nichts Besonderes, dass sich die Schreibweise der Namen von der Liste in 1.
Chronik 11:11 - 47 in einigen Fällen unterscheidet.
Zwei
Dreierschaften hoben sich heraus;
die
erste:
Joscheb Baschebet, der auch Adino Haezno
hieß (Vers 8),
Eleasar (Vers 9),
Schama (Vers 11);
die
zweite:
Abischaj (Vers 18),
Benajahu (Vers 20),
Asael (Vers 24 a).
Diese
sechs zählten zu der Dreißigschaft, auch wenn sie als Vorgesetzte über ihr
standen. Und über ihnen allen war Joab der oberste Heerführer (20:23), der
mitzuzählen ist, auch wenn er wegen seiner Illoyalität, der Tötung Abschaloms
(18:14) und der Ermordung Abners (3:27) und Amassas (17:25; 20:10) nicht
genannt wird. Ebenso wird Achitophel wegen seiner Untreue nicht erwähnt (15:12,
31), sondern nur sein Sohn Eliam (Vers 34).
Wir
rechnen: Zwei Dreierschaften plus Joab: Zwischensumme: 7; plus die dreißig der
Verse 24 b bis 39: Summe: 37.
Wenden
wir uns den „zwei der Ariel Moabs“ zu (Vers 20) zu. Dort steht im hebr. ARAL,
punktiert ARiEL, zu übersetzen mit „Löwenschaft Els“. An anderen Stellen liest
man hebr. ARIAL, punktiert ARIEL, zu übersetzen mit „Löwe Els“. Beide Begriffe
enthalten das Wort ARI, Löwe. Vers 20 spricht somit von löwengleichen,
stärksten Helden Moabs. Da Jesus der Löwe von Juda ist (Offb. 5:5), ist auch
Seine mit ARIEL charakterisierte Stadt Jerusalem (Jes. 29:1, 2, 7) wie ein Löwe
an Macht und gehen vom ARiEJL benannten inneren Herd des Brandopferaltars des
Tempels des tausendjährigen Königreichs Israels (Hes. 43:15, 16) kraftvolle
Wirkungen aus.
Kapitel 24
Die
Volkszählung
1
Und der Zorn
Jewes fuhr fort, gegen Israel zu entbrennen, und Er verleitete David gegen sie,
sprechend: „Geh, zähle Israel und Juda.
2 Und der König sprach zu Joab,
dem Fürsten des Heeres, der bei ihm war: Durchstreife doch die Gebiete aller
Stämme Israels von Dan bis Beer Scheba und mustert das Volk, sodass ich die
Zahl des Kriegsvolks genau kenne.
3 Da sprach Joab zum König:
Jewe, dein Elohim, möge zu dem Volk, wie viel ihrer, ja wie viel ihrer sind,
ein Hundertfaches hinzufügen, und die Augen meines Herrn, des Königs, sehen es;
aber mein Herr, der König, warum hat er Gefallen an dieser Sache?
4 Aber das Wort des Königs
hatte Halt (Bestand) gegenüber Joab und wider die Fürsten des Heeres, und so
gingen Joab und die Fürsten des Heeres angesichts des Königs hinaus, um das
Volk Israel (zum Heer) zu bestimmen (zu mustern).
5 Und sie gingen über den
Jordan und lagerten in Aroer zur Rechten der Stadt, die inmitten des Bachtals
des (Stammes) Gad und zu Jaser hin lag.
6 Und sie kamen nach Gilead und
zum Land Tachtim Chodschi (zwischen Gilead und Dan), und sie kamen nach Dan
Jaan (Stadt im Losteil Dans) und in den Umkreis von Sidon.
7 Und sie kamen zur Festung
Tyrus und zu allen Städten des Chiwiters und des Kanaaniters, und sie gingen
hinaus in den Süden Judas gen Beer Scheba.
8 Und sie durchstreiften all
das Land und kamen am Ende von neun Monaten und zwanzig Tagen nach Jerusalem.
9 Und Joab gab dem König die
Zahl (der zum Heer) Bestimmten des Volks an. Und es war (so): Israel hatte
800.000 Mann des Heeres, die das Schwert zogen, und die Mannschaft Judas hatte
500.000 Mann.
10 Aber Davids Herz schlug,
nachdem er das Volk gezählt hatte, und David sprach zu Jewe: Ich verfehlte
überaus in dem, was ich getan habe. Und nun, Jewe, mach doch hinübergehen
(vorbeischreiten) die Vergehung Deines Dieners, denn ich war überaus unsinnig.
…
In
den Jahren um 994 bis 991 v. Chr. hatte bereits eine Hungersnot in Israel wegen
der Blutschuld Sauls an den Gibeonitern geherrscht (21:1). Nun, um 990 v. Chr.,
sollte der Zorn Jewes wieder über Israel kommen, dieses Mal wegen einer
Volkszählung (Vers 1), was zu Tod von 70.000 Israeliten führte (Vers 15).
Und
Jewe verleitete David gegen Israel. In 1. Chronik 21:1 heißt es: "Und der Satan stand wider Israel und
verleitete David, Israel zu zählen“. Der Satan ist ein Werkzeug Gottes (1. Sam.
16:14; 1. Kön. 22:2 - 23; Hiob 1:12; 2:6; Hes. 14:9; Ap. 4:27, 28). Gottes
Wille geschieht. Die Versuchung einer Volkszählung wäre gar nicht an David
herangetreten, wenn Jewe es nicht bewirkt hätte (Eph. 1:11; Ps. 135:6; Spr.
21:1). Dabei rief Jewe die Begierde Davids (Jak. 1:14) hervor, vermutlich
selbstzufrieden auf das Erreichte blicken zu können und die militärische Stärke
Israels sichergestellt haben zu wollen. Gott handelt durch alle Seine Geschöpfe
und alle Umstände, und dies stets zu einem Zweck und Ziel.
Warum
war die Volkszählung eine Sünde? Zählungen hatten immer wieder stattgefunden
und waren rechtens (2. Mose 30:12; 4. Mose 1:2; 4:2; 26:1 - 51). Vielleicht lag
es daran, dass David die Erhebung um das Jahr 990 v. Chr. anordnete, was kein
Jobeljahr war (3. Mose 25:10). Die nächstgelegenen Jobeljahre waren 1010/1009
und 961/960 v. Chr. Die Volkszählung unter König Amazja, die im Jobeljahr
814/813 v. Chr. durchgeführt wurde (2. Chron. 25:5), verlief problemlos.
(Jedenfalls war das Jahr 815/814 v. Chr. (Etanim-Etanim) ein Sabbatjahr.)
Sehr
erfreulich war die gediegene geistliche Erkenntnis Joabs, dass die militärische
Stärke Israels nicht von der Menge der Wehrfähigen, sondern vom Willen Jewes
abhing (Vers 3). Joab wusste, dass Jewe das Volk tausendfach vermehren konnte
(5. Mose 1:11).
Die
Zahlen in Vers 9 (Israel = 800.000, Juda = 500.000 Mann) weichen von denen in
1. Chronik 21:5 ab (Israel = 1.100.000, Juda = 470.000 Mann). Ein
Lösungsversuch: Wir lesen von einer unvollständigen Zählung und davon, dass
Levi und Benjamin nicht gezählt wurden (1. Chron. 21:6; 27:24). Zählt man für
Israel zu den 800.000 Mann das stehende Heer von zwölf mal 24.000 = 288.000
Mann (1. Chron. 27:1 - 15) und die 12.000 Berittenen auf den Streitwagen (2.
Chron. 1:14) hinzu, kommt man auf 1.100.000 Mann. Zählt man für Juda zu den
470.000 Mann das stehende Heer Judas mit 30.000 Mann (2. Sam. 6:1), kommt man auf
500.000 Mann. Leider fehlen uns nähere Informationen.
Und
dann schlug dem David das Herz (Vers 10). Doch schon bevor David sich seiner
Sünde bewusst wurde, hatte Israel bereits zu leiden (1. Chron. 21:7).
Das
Gericht
11 Und am Morgen stand David
auf; da war das Wort Jewes an Gad, den Propheten, den Seher Davids, ergangen,
sprechend:
12 Wandle hin, und du redest zu
David: So spricht Jewe: Dreierlei eröffne ich dir; erwähle dir eins von ihnen,
sodass Ich es dir tue.
13 Und Gad kam zu David und
berichtete ihm und sprach zu ihm: Sollen sieben Jahre Hunger in deinem Land
kommen oder dass du drei Monate vor deinen Bedrängern fliehen musst, und er
(der Bedränger) verfolgt dich, oder soll für drei Tage eine Seuche in deinem
Land erstehen? Nun erkenne und sieh, was für ein Wort ich dem mich Sendenden
zurückbringen soll.
14 Und David sprach zu Gad: Ich
bin überaus bedrängt. Wir wollen doch in die Hand Jewes fallen, denn viele sind
Seiner Erbarmungen, aber ich will nicht in die Hand des Menschen fallen.
15 Da gab Jewe eine Seuche in
Israel von dem Morgen an bis zur bezeugten Zeit, und vom Volk starben von Dan
bis Beer Scheba 70.000 Mann.
16 Und der Beauftragte (Bote,
Engel) entsandte (streckte aus) seine Hand gegen Jerusalem, um sie zu
verderben; da stimmte Sich Jewe um (änderte Jewe Seinen Sinn) bezüglich des
Bösen und sprach zu dem Beauftragten, dem im Volk Verderbenbringenden: Viel
(Genug) ist’s, nun lass deine Hand sinken. Und der Beauftragte Jewes war bei
der Tenne des Arawna (Arauna), des Jebusiters.
17 Und David sprach zu Jewe, als
er den unter dem Volk schlagenden Beauftragten sah, und sprach: Da! Ich, ja
ich, verkrümmte (verbog, verfehlte); aber diese, das Kleinvieh, was taten sie?
Es sei doch Deine Hand gegen mich und gegen das Haus meines Vaters.
…
David
hatte seine Verfehlung bekannt (Vers 10) und Vergebung von dem, der barmherzig
ist, erlangt. Das bedeutete aber nicht, dass seine Sünde keine Konsequenzen
haben sollte.
In
Erwartung des Gerichts antwortete David dem Propheten Gad mit dem denkwürdigen
Wort, dass es besser ist, in die Hand Jewes zu fallen als in die Hand des
Menschen (Vers 14).
Die
Seuche raffte 70.000 Mann aus ganz Israel dahin. Vor den Toren Jerusalems
jedoch, bei der Tenne des Ornan genannten Jebusiters, die noch eine besondere
Bedeutung gewinnen sollte (Vers 18; 2. Chron. 3:1), gebot Jewe Seinem
Beauftragten Einhalt (Vers 16).
Wieder
bekannte David seine Schuld (Vers 17). Sein leidendes Volk ging ihm zutiefst zu
Herzen, so dass er Jewe darum bat, Seine Hand gegen ihn, den Schuldigen, und
nicht gegen das unschuldige Volk auszustrecken. Das war rechte Gesinnung.
Das
Ende des Desasters
18 Und Gad kam an jenem Tag zu
David und sprach zu ihm: Steige hinauf, erstelle dem Jewe einen Altar auf der
Tenne Arawnas, des Jebusiters.
19 Da stieg David hinauf gemäß
dem Wort Gads, so wie Jewe geboten hatte.
20 Und Arawna lugte hinaus und
sah den König und seine Diener auf ihn zu herübergehen. Da ging Arawna hinaus
und warf sich dem König hin, seine Nase zur Erde.
21 Und Arawna sprach: Weshalb
kommt mein Heer, der König, zu seinem Diener? Und David sprach: Um von dir die
Tenne zu erwerben, um dem Jewe einen Altar zu bauen, so dass dem Desaster
Einhalt wird, weg von dem Volk.
22 Da sprach Arawna zu David:
Mein Herr, der König, nehme und weihe hinauf, was in seinen Augen gut ist.
Sieh, da sind die Rinder zur Hinaufweihe (Brandopfer) und die Dreschschlitten
und die Geräte der Rinder als (zu verbrennendes) Holz;
23
das alles,
König, gibt Arawna dem König. Und Arawna sprach zum König: Jewe, dein Elohim,
habe Wohlwollen zu dir.
24 Aber der König sprach zu
Arawna: Nicht so, denn erwerben, ja erwerben will ich es von dir gegen einen
Kaufpreis, und nicht will ich Jewe, meinem Elohim, umsonst (erhaltenes)
Hinaufzuweihendes hinaufweihen. Und so erwarb David die Tenne und die Rinder
gegen fünfzig Schekel Silber,
25 Und David baute dort dem Jewe
einen Altar und weihte Hinaufzuweihendes hinauf und Friedensgaben. Da ließ Sich
Jewe für das Land erflehen, und das Desaster hielt ein, weg von Israel.
…
Dem
David war klar, dass ein Opfer, das ihn nichts kostete, keines gewesen wäre
(Vers 24). Der Kaufpreis von 50 Schekel Silber bezog sich nur auf die Tenne,
für den Platz darum herum zahlte David 600 Schekel Gold (1. Chron. 21:25).
Und
der König baute den Altar, wie ihm aufgetragen. Der Altar, wörtlich
„Opferstätte“, heiligte die geopferte Gabe (Mat. 23:19), stellte also das Opfer
dem Jewe ganz zur Verfügung. Mit dem Opfer aber stellte sich David seinem
Elohim völlig zur Verfügung. Nach dieser Huldigung wich das Unheil von Israel.
Frieden kehrte im Lande ein. So schließt das 2. Buch Samuel entspannt.
Rückblickend
stellen wir mit Bedauern fest, dass die zweite Hälfte der Regierungszeit
Davids, wie von dem Propheten Natan angekündigt (12:10, 11), infolge seiner
Verfehlungen gegen Bat-Scheba und Uria von mancherlei Bedrängnissen und Unbill
durchgezogen war.