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Die Sünde gegen den heiligen Geist

 

Wir wissen aus den Worten des Herrn Jesus (Mat.12:32; Luk.12:10;23:34), dass die Sünde gegen den Sohn des Menschen (welche Israel durch die Kreuzigung ihres Messias beging) erlassen werden kann. Sein Opfer auf Golgatha war für diese unwissentliche und nicht vorsätzliche Sünde dieses Volkes ausreichend. Unser Herr sagte aber auch zu den Juden (Luk.12:10), dass die Lästerung des heiligen Geistes nicht erlassen werden würde: »Wer aber gegen den Geist, den heiligen, lästert, hat für den Äon keine Erlassung, sondern ist der äonischen Folge der Sünde verfallen« (Mark.3:29). Der Ausdruck »für den Äon« bezeichnet den »Königreichsäon«, also den Zeitraum, da das Bundesvolk Israel seinen nationalen Segen auf der Erde genießen wird. Von diesem Genuss ausgeschlossen zu sein, ist eine äonische Folge der Lästerung des Geistes, des heiligen. In diesem Zusammenhang bezieht sich »äonisch« sowohl auf den Königreichsäon wie auch auf den danach folgenden. Gemeint ist die sich über die Äonen hinziehende Folge der Lästerung des Geistes.

Die Worte des Herrn Jesus stehen keineswegs im Widerspruch zu dem, was Er als verherrlichter Christus durch Seinen Diener Paulus über die Rechtfertigung, die Aussöhnung des Alls und die Lebendigmachung aller (Röm. 3:24; Kol.1:20; 1.Kor.15:22) verkündigen ließ. Der Grund dafür, warum die Lästerung des Geistes nicht erlassen werden konnte, liegt darin, dass man von unserem Herrn gesagt hatte: »Einen unreinen Geist hat Er« (Mark.3:30). Aus dem Zusammenhang der dieser Markusstelle vorangehenden Verse ergibt sich, dass diese Erklärung sich auf die Behauptung der Schriftgelehrten bezieht, wonach unser Herr Jesus Seine Wunder durch die Kraft eines unreinen Geistes bewirkt habe, also nicht durch die Kraft des Geistes Gottes, des heiligen. Hier haben wir die Lästerung des heiligen Geistes Gottes, auf die sich auch Matthäus (12:22-32) bezieht, wonach eine solche Lästerung weder in diesem Äon noch in dem zukünftigen erlassen werden würde. Als Jesus diese Worte sprach, wurde Israel gleichsam vor der unerlassbaren Sünde gegen Gottes heiligen Geist gewarnt, die es begehen würde, wenn es eines Tages nicht mehr für sich in Anspruch nehmen könnte, es habe nicht gewusst, was es tat. Der Herr Jesus billigte Seinem Volk während Seines Erdenlebens noch Unkenntnis zu (Luk.23:34) und konnte daher für sie flehen: »Vater, vergib ihnen!« - In diesem Sinn sagt auch Petrus (Ap.3:17), dass seine Brüder dem Fleisch nach samt ihren Obersten den Herrn Jesus »in Unkenntnis« gekreuzigt hätten. So ist es für die Zuhörer klar, dass es für eine solche Sünde ein Opfer gibt.

Israel hatte sowohl das Zeugnis des Gottes seiner Väter im A.T. wie auch das Zeugnis Jesu in Seinen Erdentagen abgelehnt, wie wir aus den vier Berichten darüber wissen. Dies alles war durch Christi Opfertod am Kreuz zugedeckt. Doch seit Seiner Auferstehung sind sie nicht länger in Unwissenheit. Nachdem des Vaters und des Sohnes Zeugnis zurückgewiesen war, blieb nur das Zeugnis des Geistes Gottes, des heiligen, mit den Kräften des zukünftigen Äons, über welches die Apostelgeschichte (vgl. Ap.1:8) berichtet. Sollten die Juden während dieses Zeitraums (bis Ap.28) das Zeugnis des Geistes Gottes gleichfalls ablehnen, sollten sie also die Kräfte des kommenden Äons unreinen Geistern zuschreiben statt dem Geist Gottes, dann würde keine andere Möglichkeit übrigbleiben, sie durch ein Zeugnis zu erreichen. Außerdem würde die Zurückweisung des Zeugnisses des Geistes Gottes nicht länger eine unwissentliche, sondern vielmehr eine vorsätzliche Sünde sein. Dann würde das Wort des Herrn Jesus gelten, dass es dafür keine Erlassung gäbe, weder in diesem Äon, noch in dem zukünftigen. Jeder Lästerer dieser Art würde aus dem Bundesvolk ausgerottet werden und auf keinen Fall in den Königreichsäon eingehen. Dies ist das Zeugnis des Geistes Gottes an Israel durch den Mund des Petrus (vgl. Ap.3:23;5:3,9) und anderer (vgl. Ap.7:51; Heb.6:4-6; 10:26-29; 1.Joh.5:16).

H. W. Martin

Aus der Zweimonatsschrift »Unausforschlicher Reichtum« des Konkordanten Verlags, Leipziger Str. 11, 75217 Birkenfeld, www.konkordanterverlag.de