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Haltet an im Gebet

 

   »Haltet an im Gebet und wachet darin mit Danksagung und betet zugleich auch für uns, damit Gott uns eine Tür für das Wort auftue, um über das Geheimnis des Christus zu sprechen, um dessentwillen ich auch gebunden bin, damit ich es so offenbare, wie ich sprechen muß.« Dies schrieb der Apostel Paulus an die Kolosser in Kapitel 4:2-4. Mögen auch wir uns durch diese Worte zusprechen lassen, im Gebet anzuhalten und unablässig fortzufahren, darin zu wachen und nicht schläfrig zu werden und darin stets zu danken, denn unserem Gott und Vater gebührt allezeit für all Sein Wirken Dank. Insofern wir als in Christus Jesus reich Gesegnete die Herrlichkeit Christi erkennen durften, dürfte es uns auch ein Anliegen sein, um eine offene Tür zu bitten, damit wir über das Geheimnis des Christus sprechen können, und zwar so, wie wir sprechen müssen, nämlich freimütig, in Demut und Liebe und mit den rechten, geistlichen und Gott verherrlichenden Ausdrücken.

 

Das Geheimnis des Christus

 

  Das Geheimnis des Christus sei kurz beschrieben: Es umfasst die Größe und Herrlichkeit Christi, nämlich Seine hohe Stellung als Erstgeborener vor einer jeden Schöpfung, Seine Erstlingsschaft in allem, Seine Mittlerschaft, Seine Erhöhung, Verherrlichung und Hauptschaft über alle (Eph.1:20,21; Kol.1:15-20). In Christus wird Gott das All vervollständigen und aufhaupten (Eph.1:10;23), durch Ihn wird Gott das All mit Sich aussöhnen (Kol.1:20). In Christus Jesus sind uns alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis erschlossen (Kol.2:3). In Ihm verankert sind alle geistlichen und überhimmlischen Segnungen, mit denen wir begnadet sind (Eph.1:3).

Wie können wir überhaupt beten? 

Nachdem wir eingangs die Aufforderung des Apostels Paulus zu anhaltendem Beten mit Danksagung gehört haben und uns mit dem Geheimnis des Christus vor Augen geführt wurde, wie weitgreifend unser Gebet sein darf, mag der eine oder andere unter uns jetzt etwas traurig sein, weil seine Gebete doch manchen Mangel aufweisen. Vielleicht fragt sich auch jemand still, wie wir denn überhaupt beten können und ob unser Gebet wirklich etwas ausrichte.

  Deshalb wollen wir ganz von vorne anfangen mit der Frage: Wie können wir überhaupt beten?

  Die Antwort ist einfach und großartig. Wir wissen: Durch den Glauben an Christus Jesus, durch unseren Glauben, der in Christus Jesus ist, sind wir alle Söhne Gottes (Gal.3:26). Dieser unser Sohnesstand ist Grundlage und Ausgangspunkt für alles Weitere, sodass Paulus in Galater 4:6 schreiben kann: »Weil ihr aber Söhne seid, schickte Gott in unsere Herzen den Geist Seines Sohnes aus, der laut ausruft: Abba, Vater!« Indem der Geist Seines Sohnes in uns ist, wohnt Christus Selbst in unseren Herzen, Er, der Beter (Röm.8:9,10). Der Geist dessen, der Seinem Vater allezeit in Gebet und Gehorsam und Verherrlichung zugewandt ist, ruft laut in uns: Abba, Vater!

  Sein Geist in uns - welch eine Kraft für uns, die wir glauben!

  Unser treuer Gott und Vater hat uns zur Gemeinschaft mit Seinem Sohn, unserem Herrn Jesus Christus, berufen (1.Kor.1:9). Wir treten also nicht allein vor das Angesicht Gottes, sondern in Gemeinschaft mit Seinem Sohn. Durch Ihn, den Mittler, haben wir im Geist allezeit Zutritt zum Vater (Eph.2:18).

  Wie können wir überhaupt beten?, lautete die Frage. - Durch Christus, in der Kraft Seines uns innewohnenden Geistes, im Sohnesstand - dies ist die Antwort.

 

Unser Gebet ist wirksam

 

  Die zweite Frage war, ob unser Gebet wirklich etwas bewirke. Wie töricht! Wer ist denn unser Mittler zu Gott, dem Vater, und somit auch der Mittler unserer Gebete? Wer verwendet Sich denn für uns bei unserem Vater? In Römer 8:34 steht die Antwort: Christus Jesus, der zur Rechten Gottes ist, Er verwendet Sich für uns. Deshalb bewirkt unser Gebet nicht nur etwas, sondern viel.

  Dies bedarf nun der Vertiefung.

  Wir lesen zu diesem Zweck Römer 8:26,27: »In derselben Weise aber hilft auch der Geist unserer Schwachheit auf; denn das, was wir beten sollten (in Übereinstimmung mit dem, was sein muß), wissen wir nicht; sondern der Geist selbst verwendet sich für uns mit unausgesprochenem Ächzen. Der aber die Herzen erforscht, weiß, was die Gesinnung des Geistes ist, weil er sich gottgemäß für Heilige verwendet.«

  Römer 8:26 beginnt mit den Worten: »In derselben Weise«. Nach dem Zusammenhang mit den Versen 23 bis 25 heißt das: In Erwartung der Erfüllung der Ziele Gottes. Die Herrlichkeit Gottes für uns erwartend, hilft der Geist unserer Schwachheit auf. Es ist der Geist des Sohnes Gottes, der Geist Christi, der unserer Unwissenheit und unserer Unzulänglichkeit zu Hilfe kommt.

 

Was wir nicht wissen

 

  »Denn das, was wir beten sollten (in Übereinstimmung mit dem, was sein muss), wissen wir nicht.« In unseren persönlichen Angelegenheiten und denen unserer Mitmenschen weiß allein unser treuer Gott und Vater, der Liebe ist, was gut für uns ist. Er hat alles in Liebe geplant, Er lenkt alles in allen Situationen unseres Alltags und wirkt uns alles zum Guten zusammen (Röm.8:28). Er wird uns unausweichlich dem Bilde Seines Sohnes gleichgestalten (Röm.8:29). Dies fängt hier auf Erden schon an in unseren Herzen, indem Christus darin Gestalt gewinnt (Gal.4:19) und Sein lebendig machender Geist uns umgestaltet von Herrlichkeit zu Herrlichkeit (2.Kor.3:18). Uns in das Bild Seines Sohnes umzugestalten - nicht nur äußerlich, sondern auch in der Gesinnung - das ist das Ziel Gottes.

  Die Tatsache, dass wir nicht wissen, was in den persönlichen Angelegenheiten sein muss, zeigt unsere Schwachheit auf. Unsere Schwachheit aber ist die Voraussetzung, dass Christus und Seine Kraft in uns Raum gewinnen. Der Apostel Paulus rühmte sich sogar seiner Schwachheiten, damit die Kraft des Christus über ihm zelte (2.Kor.12:9). Unsere Nöte sind die Gefäße, die Gott zu füllen begehrt. Nöte lassen uns zudem nicht schläfrig werden im Gebet, sondern darin anhalten. Sollten wir unserem Gott und Vater nicht dafür danken, dass Er uns manchmal in solche Bedrängnis brachte, sodass wir nichts anderes mehr tun konnten als beten? Indem wir aber flehten, wurde unsere Gemeinschaft mit Gott belebt und Sein Friede kehrte in unser Herz ein. Gern hört und erhört der Vater das Rufen Seiner Söhne. Die Basis für unser anhaltendes Gebet aber bleibt wie gesagt der uns ständig innewohnende Geist Gottes.

 

Christus verwendet Sich für uns

 

  In Römer 8:26 lässt uns nach der Aussage über unser Nichtwissen das »sondern« aufmerken: »... sondern der Geist selbst verwendet sich für uns mit unausgesprochenem Ächzen.« Es ist Christi eigener Geist, der sich für uns verwendet, denn wir haben Seinen Geist (Röm.8:9), der zugleich der Geist des Sohnesstandes ist (Röm.8:15), und es ist Christus Jesus, der zur Rechten Gottes sitzt und Sich mittels Seines Geistes für uns verwendet (Röm.8:34). Christi Geist ist kein anderer als Gottes Geist, denn Christus hat Seinen Geist vom Vater bekommen. An dieser Stelle wird allerdings fein unterschieden. Es ist hier nicht von Gottes Geist die Rede, denn Gott betet nicht vor Gott. Unser Herr Christus Jesus aber setzt Sich für uns ein vor Gott - welch eine segensreiche Folge unsere Schwachheit doch hat! - und mit unausgesprochenem Ächzen fleht Sein Geist für uns. Dieses Ächzen schließt das Tiefste ein, auch was wir selbst manchmal nicht auszudrücken vermögen, denn wer kennt sich schon im tiefsten Herzensgrund?

 

Gottes Geist erforscht alles

 

  Wer aber kennt uns im Innersten? Gott, unser Gott und Vater, dessen Geist alles erforscht (1.Kor.2:10). »Der aber die Herzen erforscht«, lautet Römer 8:27, »weiß, was die Gesinnung des Geistes ist, weil er sich gottgemäß für Heilige verwendet.« Unser Gott weiß alles, denn Sein Geist erforscht alles. Er weiß insbesondere, was die Gesinnung des uns innewohnenden Geistes Christi ist, eben weil der Sohn völlig eins mit dem Vater ist und der Geist Christi sich dementsprechend gottgemäß für uns Heilige verwendet.

  Was ist die Gesinnung des Geistes? Die Gesinnung des Geistes ist Leben und Friede (Röm.8:6); demnach trachtet der Geist Christi danach, uns Leben und Frieden zu vermehren. Das sind ja auch Gottes Ziele mit uns; deshalb betet der Geist Christi so für uns, dass das geschieht, was sein muss, und Gott mit uns zum Ziel kommt. Das besagt auch der Ausdruck »gottgemäß« im weitesten Sinne, nämlich Seinen hohen Zielen mit uns gemäß.

  Niemals sollten wir deshalb mit unserem Gebet versuchen wollen, Gott zu einer Änderung Seines Willens (und damit Seiner hohen Ziele mit uns) zu bewegen. »Indessen, nicht Mein Wille, sondern der Deine geschehe«, betete unser Herr Jesus im Garten Gethsemane (Luk.22:42); auch wir sollten in dieser Haltung beten.

 

Unserer Schwachheit wird aufgeholfen

 

  Beim Vorbringen aller unserer Anliegen dürfen wir wissen, dass der Geist Christi unserer Schwachheit aufhilft, das heißt ganz konkret: nicht nur unsere Gebete berichtigt und ergänzt und sie so zur Vollkommenheit aufbereitet für das Ohr unseres Gottes und Vaters, sondern dass wir während des Betens mit der Gewissheit gekräftigt werden, dass Gott alles herrlich hinausführt und mithin unser Gebet über alles hinaus, was wir erbitten und erdenken können, erhören wird, denn nicht unser Gebet ist es, das dem Vater nahegebracht wird, sondern das Seines Sohnes. Deshalb können wir auch mit dem nächsten Atemzug von Herzen Dank sagen.

  »Für Heilige« verwendet sich der Geist, heißt es in Vers 27. Von welch einer Fürsorge und Liebe sind wir doch umgeben! Jesus Christus starb nicht nur für uns, sondern lebt auch für uns.

  Jedes Gebet erhört Gott, denn der Geist Christi ruft laut in uns: Abba, Vater! und trägt Ihm unser Anliegen Seinen Zielen gemäß vor. Und Seine Ziele verwirklicht Er nach dem Ratschluss Seines Willens.

  Somit dürfen wir all unsere Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor unserem Gott freimütig kund werden lassen, und Sein Friede wird unsere Herzen und unsere Gedanken wie in einer Feste in Christus Jesus bewahren (Phil.4:6,7). 

 

Gott erhört unser Gebet

 

  Die buchstäbliche Erfüllung unserer Bitten wird Er uns allerdings oftmals versagen müssen - können sie doch zum Teil mangelhaft und kurzsichtig sein -, aber das Wesen unseres Anliegens wird Er uns gewähren. Maria und Martha zum Beispiel baten den Herrn, Lazarus zu heilen. Er erfüllte ihre Bitte nicht in dieser Fassung, sondern in viel größerer Herrlichkeit, als die beiden Schwestern erbitten oder erdenken konnten, nämlich durch die Auferweckung ihres Bruders (Joh.11). Eine noch erhabenere Herrlichkeit wird Gott in uns enthüllen; die Leiden der jetzigen Frist sind dagegen verschwindend gering (Röm.8:18,21). Wenn wir auch nicht wissen, was sein muss und was wir dementsprechend beten sollten, so wissen wir aber, dass Gott denen, die Ihn lieben, alles zum Guten zusammenwirkt - denen, die nach Seinem Vorsatz berufen sind (Röm.8:28). Wenn Gott für uns ist, wer kann wider uns sein (Röm.8:31)? - Einen herrlichen Vater haben wir; kraftvoll ist Sein Zuspruch, weisheitsvoll sind Seine Wege, und überragend ist Sein Ziel! Mit ganzem Vertrauen und voll Zuversicht und in der Dankbarkeit überfließend dürfen wir uns Ihm allezeit freudig nahen, Ihn anbetend im Namen unseres Herrn Jesus Christus!

  In der Gewissheit, dass unser Gott und Vater alles in Herrlichkeit in Christus vollendet, können wir der Aufforderung des Apostels Paulus, im Gebet anzuhalten und darin mit Danksagung zu wachen, von ganzem Herzen nachkommen. Liebe Brüder und Schwestern, haltet an im Gebet, denn es bewirkt viel, verwendet sich doch der Sohn beim Vater dem herrlichen Vollendungsziel gemäß für uns!

 

Was wir wissen

  

  Haltet an im Gebet! Zwar wissen wir nicht, was in den persönlichen Dingen sein muss und wir beten sollten, aber ansonsten wissen wir, was wir beten sollen; wir wissen genau, wofür wir danken, worum wir bitten und flehen und wofür wir unserem Gott und Vater unablässig lobpreisen und verherrlichen sollen, wenn wir die Heilige Schrift kennen, denn Sein Wort sagt es uns im Einzelnen.

Unser Danken

 

  So danken wir unserem Gott und Vater im Namen Jesu Christi doch wohl immer wieder von Herzen, zum Beispiel

-         für Sein kostbares und glaubwürdiges Wort (1.Thess.2:13);

-         für die Dahingabe Seines Sohnes für uns und die uns darin erzeigte Liebe (Röm.5:8);

-         für unser Vorgezogensein zur Rettung (2.Thess.2:13);

-         für den uns in Gnaden gewährten Glauben (Phil.1:29);

-         für die Gnade Gottes, die uns in Christus Jesus gegeben ist (1.Kor.1:4);

wir danken

-         für unsere Brüder und Schwestern im Glauben (Röm.1:8);

und - falls es zutrifft -

-         für ihre Bewährtheit im Glauben, für ihr Mühen in der Liebe und für ihre Beharrlichkeit in der Erwartung unseres Herrn Jesus Christus (1.Thess.1:3);

   wir danken

-         für alle Menschen, auch die in übergeordneter Stellung (1.Tim.2:1);

-         für jede Rettung aus Not und Drangsal (2.Kor.1:11);

-         für unsere Speise (1.Tim.4:3) und

 danken - sofern wir Gott mit Freuden gehorchen -

-         allezeit und in allem (Phil.4:5; 1.Thes.5:18) und für alles (Eph.5:20).

 

  Ob unser Gebet etwas bewirke, fragten wir am Anfang. Unser Dank bewirkt die für unseren Gott und Vater so köstliche Würdigung Seiner Taten und damit Seine Verherrlichung sowie für uns eine tiefe Herzensfreude.

 

Unser Bitten

 

  Es ist uns auch gesagt, wofür wir anhaltend bitten sollen, zum Beispiel

-         um die Erkenntnis Seines Willens (Kol.1:9);

-         um die Erkenntnis Gottes Selbst (Eph.1:16);

-         um unser Wachstum in der Liebe, sodass wir Frucht bringen mögen in jedem guten Werk und Wort (Phil.1:9-11);

wir sollen darum bitten,

-         dass Sein Wort laufe und renne und verherrlicht werde (2.Thess.3:1);

-         ja dass Gott uns eine Tür auftue, um über das Geheimnis des Christus zu sprechen (Kol.4:3).

 

  Unser Bitten bewirkt die Verherrlichung unseres Gottes und Vaters, dem wir damit unser ganzes Vertrauen in Sein weises Entscheiden ausdrücken, und für uns tiefen Herzensfrieden (Phil.4:7). Eine ruhige und stille Lebensweise in aller Frömmigkeit und Ehrbarkeit werden wir nur als Bittende und Dankende vollführen können (1.Tim.2:1,2).

 

Unser Flehen

 

  Und wenn wir flehen - also aufs Inständigste bitten -, und zwar: für alle Heiligen (Eph.6:18; Phil.1:3,4), für ihre Reifung in Christus Jesus (Kol.4:12) und ihre Rettung aus allerlei Drangsal (2.Kor.1:11), ja für alle Menschen, dass sie gerettet werden (1.Tim.2:1,4), so bewirkt unser Flehen die Verherrlichung unseres Gottes und Vaters, denn wir bezeugen damit Seine Allgenugsamkeit. Allen wird Gott die volle Genüge geben, denn Er ist der Retter aller Menschen, vor allem der Gläubigen (1.Tim.4:10), und der Geber aller Gaben, der uns mit dem überfließenden Reichtum Seiner Gnade in Christus Jesus beschenkt hat (Röm.5:17,20; Eph.1:7,8a) und der Christus für alle dahingab, damit schließlich alle an Seinem Herzen Frieden und Erfüllung finden.

 

Beten ist Mitwirken

 

  Haltet an im Gebet, denn unser Flehen für kranke oder bedrängte Brüder und Schwestern um die Lösung ihrer Probleme gemäß dem Willen Gottes ist ein Mitwirken an dem zielgerichteten Wirken des Allgewaltigen.

  Zwei Zeugnisse dafür: Der Apostel Paulus wusste, dass seine Gefangenschaft in Rom einschließlich des damit verbundenen Umstandes, dass manche das Evangelium nicht in lauterer Absicht verkündigten, ihm - wie in Philipper 1:19 zu lesen - »durch euer Flehen und die Darreichung des Geistes Jesu Christi zum Heil ausschlagen« würde. So wirkten die Philipper durch ihr Flehen am Wirken Gottes zugunsten des Paulus mit.

  Das zweite Zeugnis: In der Provinz Asien waren Paulus und seine Begleiter außerordentlich, über ihre Kraft, beschwert, sodass sie am Lieben verzweifelten. Da verließen sie sich auf Gott, der sie vor dem Tode rettete. Nachdem er dies berichtet hat, bezeugt Paulus in 2. Korinther 1:10-11: »Auf den verlassen wir uns, dass Er uns auch noch weiterhin bergen wird, indem auch ihr durch euer Flehen für uns hilfreich mitwirkt, damit Ihm für uns in vielen Gebeten von vielen Angesichtern wegen der uns erwiesenen Gnadengabe gedankt werde.«

  So dürfen auch wir durch unser Flehen hilfreich mitwirken am rettenden und bewahrenden, auferbauenden und zur Vollendung führenden Handeln Gottes, der in uns wirkenden Kraft Seines Geistes entsprechend und somit Seinem Einwirken gemäß, das sich in uns als wirksam erweist in Kraft (Kol.1:29).

 

Zur Verherrlichung unseres Gottes und Vaters

 

  Des Weiteren ist es uns ein Anliegen, Gott Selbst zu lobpreisen und zu verherrlichen angesichts Seiner Liebe und Güte, Allgewalt und Allgenugsamkeit sowie aller Seiner Gnadengaben und geistlichen Segnungen, die uns Sein Sohn, unser Herr Jesus Christus, durch Seinen Kreuzestod erschlossen hat. Gott hat uns in Liebe sogar für Sich zum Sohnesstand vorherbestimmt, nach dem Wohlgefallen Seines Willens, zum Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade, die uns in dem Geliebten begnadet (Eph.1:5,6). Der Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade und der Lobpreis Seiner Herrlichkeit (Eph.1:12) sowie die Verherrlichung Gottes Selbst (Röm.11:36) sind geradezu der Sinn und Zweck unseres Lebens und mithin unsere Lebenserfüllung.

  Mögen wir innewerden, zu welchen Herrlichkeiten sich unser Gebet erheben darf und welche herrlichen Auswirkungen es in uns hat!

  Möge der Geist Gottes immer mehr Raum in uns einnehmen, sodass wir dem Herrn in unseren Herzen unablässig lobsingen, für alles dem Gott und Vater im Namen unseres Herrn Jesus Christus allezeit dankend (Eph.5:18-20). Welch eine Glückseligkeit! Sein Wort klingt in unseren Herzen, und unser Geist darf im Gleichklang darauf antworten!

 

Betet unablässig!

 

  Jetzt fällt es uns nicht mehr schwer, dem Wort Gottes zu gehorchen, das da lautet: »Betet unablässig!« (1.Thess.5:17) und »Haltet an im Gebet und wachet darin mit Danksagung!« (Kol.4:2), denn der Geist Christi in uns und die Freude in unserem Herzen, die wir in dem geliebten Sohn überaus reich begnadet sind, begehren, sich in ununterbrochenem Lobpreis und Dank auszudrücken, allezeit Gott Verherrlichung gebend im Namen unseres Herrn Jesus Christus. Auch an unserem Arbeitsplatz, wo wir uns auf andere Dinge zu konzentrieren haben, können wir stets in der inneren Haltung anbetender Unterordnung vor Gott stehen, sodass das kleinste Geschehen einen stillen Gedanken des Dankes oder des Flehens um Seine gütige Führung auslöst.

  »Wir hören ... nicht auf«, so schrieb Paulus an die Kolosser, »... für euch zu beten und zu bitten, dass ihr mit der Erkenntnis Seines Willens in aller geistlichen Weisheit und allem geistlichen Verständnis erfüllt werdet, um des Herrn würdig zu wandeln und Ihm in jeder Weise zu gefallen - als solche, die in allem guten Werk Frucht bringen, in der Erkenntnis Gottes wachsen und mit aller Kraft nach der Gewalt Seiner Herrlichkeit gekräftigt werden zu aller Ausdauer und Geduld mit Freuden« (Kol.1:9-11).

  »Wir hören nicht auf ... zu beten« - auch darin, im Nichtaufhören, wie in allem, sollen wir Nachahmer des Apostels Paulus sein (1.Kor.11:1; Phil.3:17). Und sollte jemand immer noch meinen, das könne er nicht, so sei ihm gesagt, dass die Aufforderungen unseres Gottes und Vaters zugleich Verheißungsworte sind, die Er in uns erfüllen wird durch Christus Jesus zu Seinem Wohlgefallen; denn Christus ist nicht nur der Urheber, sondern auch der Vollender unseres Glaubens (Heb.12:2).

  

Durch Christus, den Mittler

 

  Außerordentlich gesegnet sind wir darin, dass wir beten und dadurch in der Gotteserkenntnis wachsen dürfen, denn im Gebet haben wir Umgang mit Gott und erkennen Ihn als liebevollen Vater. Dass wir unserem Gott und Vater der Herrlichkeit so nahe sein dürfen, hat uns der Mittler, unser Herr und Retter Jesus Christus, durch Seinen Glaubensgehorsam bis hin zum Tode, ja bis zum Kreuzestod, erwirkt. Darum lasst uns den Sohn als unseren Mittler stets ehren, indem wir durch unseren Herrn Jesus Christus zu Gott beten und Ihm im Namen Jesu Christi danken und Ihn anbetend verherrlichen als den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus.

  »Ihm aber, der über alle Maßen mehr tun kann, über alles hinaus, was wir erbitten oder erdenken können - der in uns wirkenden Kraft entsprechend - Ihm sei die Verherrlichung in der herausgerufenen Gemeinde und in Christus Jesus, für alle Generationen des Äons der Äonen! Amen!« (Eph.3:20,21).

 

 

Dieter Landersheim

Höhenstraße 11

65824 Schwalbach a. Ts.

e-mail: landersheim@gmx.de

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