Unser Lebensweg in der Gnade
(Epheser 2:8)
Woher wir kommen
In Lukas 3:38 finden wir im Zusammenhang mit der Tatsache, dass Noah ein Nachkomme von Seth und Seth ein Sohn Adams ist, die interessante Aussage, dass Adam von Gott ist. Somit sind auch wir von Gott, wie überhaupt auch alles aus Gott ist. In Römer 11:36 lesen wir: Das All ist aus Gott.
Gott schuf uns in Seinem Sohn (Kol.1:16) und durch Seinen Sohn, durch
Sein Abbild Christus (1.Kor.8:6), und zwar aus Erdreich. Erdreich - mögen wir
das bedenken und demütig werden! Mose berichtet: »Dann formte Jewe Elohim den
Menschen aus Erdreich vom Boden und hauchte Lebensodem in seine Nase; und der
Mensch wurde eine lebende Seele« (1.Mose 2:7).
Lange vor diesem Geschehen aber handelte Gott für uns in einer Weise,
die uns dazu führt, Ihn anzubeten und Ihn im Namen Christi Jesu zu
verherrlichen. Denn bevor Gott durch Christus die Äonen machte (Heb.1:2), also
die Zeitabschnitte schuf, ja die Zeit überhaupt, hat Gott uns aufgrund Seines
Vorsatzes die Gnade in Christus Jesus gegeben, lesen wir doch in 2.
Timotheus1:9: »Gott hat uns gerettet und berufen mit heiliger Berufung, nicht
nach unseren Werken, sondern nach Seinem eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns
in Christus Jesus vor äonischen Zeiten gegeben ist.« - Schon vor dem Anfang,
an dem Elohim die Himmel und die Erde schuf, vor Beginn der Äonen, der
Zeitalter, begegnete Gott uns in Christus Jesus. So lange schon sind wir in
Seiner Gnade! Wer kann das fassen? Der Lobpreis und die Verherrlichung sei
unserem Gott und Vater im Namen Christi Jesu!
Die Grundlage für die Gnade Gottes ist Jesus Christus, und dieser als
gekreuzigt (1.Kor.2:2). Bereits vor aller Zeit, vor den Äonen also, hatte
Gottes Weisheit Ihn, unseren Herrn, zu unserer Herrlichkeit vorherbestimmt
(1.Kor.2:7). Vor den Äonen hatte Gott schon unsere Verherrlichung in dem
Gekreuzigten und Auferstandenen im Auge.
Zu Anfang des ersten Äons sodann schuf Elohim die Himmel und die Erde
(1.Mose 1:1). Jene Erde wurde überflutet und ein Chaos (1.Mose 1:2). Jedoch
bereits vor diesem Niederwurf, dieser Zerstörung und Überflutung der Erde hat
Gott uns in Christus auserwählt, damit wir Heilige und Makellose vor Seinem
Angesicht seien, was wir auch sind (Eph.1:4). Welch eine Gnade! In Liebe hat Er
uns schon damals für Sich zum Sohnesstand durch Christus Jesus vorherbestimmt,
nach dem Wohlgefallen Seines Willens, zum Lobpreis der Herrlichkeit Seiner
Gnade, die uns in dem Geliebten begnadet (Eph.1:5,6).
Mit der Wiederherstellung der Erde in sechs Tagen führte Elohim den
zweiten Äon herauf. Er schuf Adam. Adam bedeutet: Gleichster. Wir gleichen
Elohim; wir sind in Christi Bild erschaffen (1.Mose 1:26). El ist Gott, der
Vater, der alles Verfügende, der Unterordner. Elohim ist der Zu-Unterordner,
das heißt der alles zu dem Vater Hinbringende; Elohim ist Christus, der Seinem
Gott alles unterordnet.
Vor dem Verderben in der Flut am Ende jenes Äons wurde nur unser Vorfahr
Noah mit seiner Familie in der Arche gerettet.
Der dritte Äon, der, in welchem wir jetzt leben, ist ebenfalls böse.
Aber unser Herr Jesus Christus hat Sich Selbst für unsere Sünden dahingegeben,
damit Er uns aus dem gegenwärtigen bösen Äon herausnehme nach dem Willen
unseres Gottes und Vaters (Gal.1:4). Wir sind herausgenommen, wir sind
herausgerufen aus diesem bösen Äon, wir gehören nicht mehr der Welt an, wir
sind geistlicherweise nicht mehr in Adam. Als in der Gnade Gerettete sind wir
nun in Christus Jesus.
Gott tat dies, der so reich an Erbarmen ist, um Seiner vielen Liebe
willen, mit der Er uns liebt (Eph.2:4), Er, der alles bewirkt nach dem
Ratschluss Seines Willens (Eph.1:11).
Als wir im Mutterleib gebildet wurden, waren alle unsere künftigen Tage
längst in Gottes Buchrolle eingetragen, wie wir aus
Psalm
139:16,17 wissen:
»Deine Augen sahen meinen Embryo,
und meine Tage, sie alle waren auf Deine Rolle geschrieben;
die Tage waren gebildet,
als noch nicht einer von ihnen war.
Wie kostbar sind Deine Gedanken für mich, El,
wie mächtig ihre Summe.«
Zu dem von Ihm vorgesehenen Zeitpunkt in unserem Leben auf dieser Erde berief Gott uns. Er berief uns, die Er in der Gnade vorherbestimmt hatte, mit heiliger Berufung in die Gemeinschaft mit Seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn (1.Kor.1:9).
Seine Berufung ging einher mit dem Gnadengeschenk des Glaubens. »In
Gnaden ist euch für Christus gewährt, an Ihn zu glauben« (Phil.1:29). Wie wir
soeben hörten, gewährte Er uns für Christus, um Christi willen, den Glauben,
nicht um unsertwillen. Ist auch unser Alltagswandel auf Christus ausgerichtet,
dient er zu Seiner Verherrlichung?
Als Gott uns berief und den Glauben gab, beschenkte Er uns zugleich mit
allem geistlichen Segen, den es überhaupt gibt, wie der Apostel Paulus in
Epheser 1:3 schreibt: »Gesegnet sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus
Christus, der uns mit jedem geistlichen Segen inmitten der Überhimmlischen in
Christus segnet.« Dies geschah zum Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade!
Einige unserer geistlichen Segnungen seien zum Lobpreis der Herrlichkeit
Seiner Gnade kurz dargestellt:
1.
Wir sind allein durch Glauben gerechtfertigt, weit weg von allen Sünden
für gerecht erklärt.
Die
Rechtfertigung ist deshalb aus Glauben, damit sie der Gnade gemäß sei (Röm.4:16).
2.
Wir können von der Herrschaft der Sünde frei werden, wenn wir uns als
zusammen mit Christus gekreuzigt und gestorben erkennen und uns folglich der Sünde
gegenüber wie tot verhalten (Röm.6:6,11).
3.
Wir sind versöhnt mit Gott, so wie Gott mit uns versöhnt ist.
Gott
hat uns durch Christus mit Sich Selbst versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung
gegeben (2.Kor.5:18). Alle Feindschaft ist beendet, Frieden dürfen wir nun mit
Gott haben. Frieden - das ist das Wesen der Versöhnung.
4.
Wir sind versiegelt mit dem Geist Gottes.
Versiegelt,
das heißt unlösbar eingeschlossen in Christus Jesus. Als wir das Wort der
Wahrheit, das Evangelium unserer am Kreuz geschehenen Rettung hörten und
glaubten, wurden wir versiegelt mit dem Geist der Verheißung, dem heiligen (der
ein Angeld unseres Losteils ist bis zur Freilösung des uns zugeeigneten
Losteils) zum Lobpreis Seiner Herrlichkeit (Eph.1:13,14).
5.
Gottes Geist reinigte uns und vereinigte uns mit allen Heiligen.
»Ihr
habt euch abwaschen lassen«, schreibt Paulus in 1. Korinther 6:11, »ihr seid
geheiligt, ihr seid gerechtfertigt im Namen unseres Herrn Jesus Christus und
durch den Geist unseres Gottes.« - »In dem einen Geist sind wir alle in den
einen Körper getauft ...; wir sind alle mit dem einen Geist getränkt«
(1.Kor.12:13).
6.
Zugleich mit dem heiligen Geist wurde die Liebe Gottes in unseren Herzen
ausgegossen (Röm.5:5).
Christus
starb für uns, als wir noch Sünder waren (Röm.5:8). Welch eine Liebe zu den Sündern
steht uns damit eindrücklich vor Augen und wohnt in unseren Herzen - die Liebe
Gottes!
7.
Wir haben den Geist des Sohnesstandes (Röm.8:15), dürfen uns als Brüder
des erstgeborenen Sohnes Gottes sehen (Röm.8:29) und sind in die Familie des
uns liebenden Gottes und Vaters aufgenommen.
8.
Wir alle erhielten die Gnadengaben Glaube, Erwartung und Liebe für
unseren Wandel und Dienst auf Erden (1.Kor.13:13).
9.
Wir haben eine herrliche Erwartung für die Zukunft, ja, dürfen uns
jetzt schon im Geist unseres Niedergesetztseins inmitten der überhimmlischen
Geschöpfe erfreuen (Eph.2:6).
Zusammenfassend dürfen wir zum Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade
mit Römer 5:1,2 sagen: »Gerechtfertigt nun aus Glauben [dem Glauben Christi] dürfen
wir mit Gott Frieden haben durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir
auch im Glauben den Zugang in diese Gnade erhalten haben, in der wir stehen,
sodass wir uns in Erwartung der Herrlichkeit Gottes rühmen mögen.«
Als im Gnadenstand Stehende und in der Gnade so reich Beschenkte ist es uns wichtig, unsere Rettung auszuwirken (Phil.2:12) und alles zum Wachsen zu bringen, wie es in Epheser 4:15 heißt: »Wenn wir aber wahr sind, sollten wir in Liebe alles zum Wachsen bringen, hinein in Ihn, der das Haupt ist, Christus!«
Gott hat Sich um Seiner vielen Liebe willen über uns erbarmt und uns
Gnade gewährt. Nur Seine Liebe möge uns nun drängen, die Gnade nun auch im
Wandel zum Ausdruck zu bringen. Zur Auferbauung aller Gläubigen und auch der übrigen
Menschen soll unser gesamtes Verhalten und Dienen führen. Dies ist aber nur möglich,
wenn ein festes Ziel vorgegeben ist. Das Ziel ist Christus; zu Ihm hin nur soll
alles wachsen. Was nicht auf Ihn ausgerichtet ist, ist kein echtes Wachstum.
In der Vollendung nach den Äonen wird Ihm alles untergeordnet sein
(1.Kor.15:27), ja die gesamte Vervollständigung hat ihr Wohlgefallen daran, in
Christus zu wohnen (Kol.1:19). Möge daher unser Sinnen und Trachten auf Ihn
ausgerichtet sein; geschieht dies, so ist es zugleich zur Verherrlichung Gottes,
des Vaters.
Wie nun wandelt man in der Gnade? Indem die Gnade unser Denken und Handeln beherrscht und nicht mehr der Egoismus (Röm.5:21; 6:14).
Und indem wir zum Beispiel dieser Anweisung des Apostels Paulus folgen:
»Werdet aber gegeneinander gütig und im Innersten wohlwollend, erweist euch
gegenseitig Gnade, wie auch Gott euch in Christus Gnade erweist!« (Eph.4:32).
Es geht darum, die Lehre Gottes, unseres Retters, in all unserem
Verhalten zu schmücken, schreibt der Apostel Paulus in Titus 2:10. So wie Gott
Sich uns gegenüber verhält, so sollen wir wandeln. Und wir können das auch,
denn - so sagt Paulus - erschienen ist uns die Gnade Gottes, sie ist sogar allen
Menschen zur Rettung, sie ändert uns, sie erzieht uns, die Unfrömmigkeit und
die weltlichen Begierden abzulegen, sodass wir vernünftig, gerecht und fromm
(das heißt Gott wohlverehrend) in dem jetzigen Äon leben mögen, ausschauend
nach der glückseligen Erwartung und dem Erscheinen der Herrlichkeit unseres großen
Gottes und unseres Retters, Jesus Christus, der Sich Selbst für uns
dahingegeben hat (Tit.2:11-15).
In der Gnade wandeln wir, wenn wir den Dienst der Versöhnung, den Er uns
gegeben hat, ausüben. Der Dienst der Versöhnung ist unsere Hauptaufgabe. Denn
Gott war in Christus, die Welt mit Sich Selbst versöhnend: Er rechnet ihnen
ihre Kränkungen nicht an. Gott hat in uns das Wort der Versöhnung
niedergelegt, uns damit mit diesem Wort betraut und zu Gesandten des Christus
gemacht. Wenn wir in der Gesinnung Christi sagen: Lasst euch mit Gott
versöhnen!, so ist dies Gottes Bitte an die Menschen (2.Kor.5:19,20). -
Wie fließt doch der Dienst der Versöhnung in Herrlichkeit über, denn nicht
der Sünder, nicht der Feind Gottes bittet Gott, sondern es ist umgekehrt: Gott
bittet die Menschen, Seine Versöhnung anzunehmen! Das heißt im Übrigen, dass
eine etwaige Aufforderung an den Sünder, Gott um Gnade zu ersuchen, praktisch
verneint, dass Gott versöhnt ist. Die Versöhnung Gottes mit der Welt, also mit
allen Menschen, ist höchster Ausdruck Seiner Gnade. Unser Dienst der Verkündigung
der Versöhnung ist untrennbar damit verbunden, dass wir auch gegenüber unseren
persönlichen Feinden die Gnade zum Ausdruck bringen, indem wir ihnen Versöhnung
gewähren.
Folglich ist die Gnade jetzt auch die Kraft für unser Leben, wie der
Apostel Paulus in 1. Korinther 15:10 schreibt: »In der Gnade Gottes aber bin
ich, was ich bin; und Seine Gnade, die in mir wirkt, ist nicht vergeblich
gewesen; sondern weit mehr als sie alle mühe ich mich, jedoch nicht ich,
sondern die Gnade Gottes, die mit mir ist.«
Richten wir unseren Blick nun auf die Zukunft der Gläubigen. In ungeahnte Höhen und Herrlichkeiten führt uns die Gnade.
Wir leben in der Erwartung des Herrn. Der Herr Jesus Christus ist unsere
Erwartung (1.Tim.1:1). Für jeden nächsten Augenblick erwarten wir Ihn und
damit unsere Verwandlung und Lebendigmachung und Entrückung zu Ihm hin zur
Begegnung im Luftraum und sodann zur Versetzung in Sein überhimmlisches Königreich
(2.Tim.4:18). »Der Herr Selbst wird mit dem Befehlsruf, mit der Stimme des
Botenfürsten und mit der Posaune Gottes vom Himmel herabsteigen, und die Toten
in Christus werden zuerst auferstehen. Darauf werden wir Lebenden, die wir übrig
bleiben, zugleich mit ihnen zusammen entrückt werden in Wolken dem Herrn
entgegen in die Luft und werden so allezeit mit dem Herrn zusammen sein«
(1.Thess.4:16,17). Denn »unser Bürgertum ist in den Himmeln, woher wir auch
den Retter erwarten, den Herrn Jesus Christus, der den Körper unserer
Erniedrigung umwandeln wird, um dem Körper Seiner Herrlichkeit gleichgestaltet
zu werden, gemäß der Wirkungskraft, die Ihn befähigt, auch Sich das All
unterzuordnen« (Phil.3:20,21). Gnade über Gnade! Ja, wir sind vorbestimmt, dem
Bilde des Sohnes Gottes gleichgestaltet zu werden, damit Er der Erstgeborene
unter vielen Brüdern sei (Röm.8:29). In Ihm werden wir überaus verherrlicht.
Sodann müssen wir alle vorne vor der Preisrichterbühne des Christus
offenbar gemacht werden, damit ein jeder das wiederbekomme, was er durch den Körper
verübte, sei es gut oder schlecht (2.Kor.5:10). Außerdem erhalten wir dort
Lohn für unseren Dienst im Werk des Herrn, und zwar nach der aufgewandten Mühe
(1.Kor.3:8) und nach der Güte und Wertbeständigkeit des Baumaterials. Wenn
jemandes Werk bei der Prüfung im Feuer, bei der klaren Beurteilung durch
unseren Herrn, bleiben wird, das auf den Grund gebaut ist, den der Apostel
Paulus gelegt hat, so wird derjenige Lohn erhalten. Der Grund, den Paulus als
weiser Werkmeister für unsere Heilsverwaltung der Gnade legte, ist Jesus
Christus, und dieser als gekreuzigt. Wer nun Gold, Silber und edle Steine darauf
baut, wessen Werk also geprägt ist vom Evangelium des Apostels Paulus (Röm.16:25),
welches uns die Souveränität Gottes, die Freilösung, die in Christus Jesus
ist, und alle Juwelen der uns zuteil gewordenen Gnade nahe brachte, der erhält
Lohn - als zusätzlichen Gnadenerweis (1.Kor.3:10-15).
Alle, die das Erscheinen des Herrn Christus Jesus geliebt haben, erhalten
darüber hinaus den Siegeskranz der Gerechtigkeit (2.Tim.4:8). Das ist eine
Belohnung für solche, deren Wandel aus der Gerechtigkeit aus Glauben resultiert
und die gerecht handeln im Blick auf Christi Anwesenheit und die Beurteilung an
Seinem Tag.
Wir in der Gnade Gerettete sind zugleich für die Gnade
gerettet, für die Darstellung der Gnade Gottes in Christus Jesus, denn jeder Gläubige
ist ein Beweis der Gnade Gottes. Genau das ist unsere Aufgabe in den beiden nächsten
Äonen inmitten der überhimmlischen Heerscharen: Darsteller der Gnade Gottes zu
sein.
Dazu lesen wir in Epheser 2:4-10: »Gott aber, der so reich an Erbarmen
ist - um Seiner vielen Liebe willen, mit der Er uns liebt (die wir den Kränkungen
und Begierden gegenüber tot sind) -, Er macht uns zusammen lebendig in Christus
(in der Gnade seid ihr Gerettete), Er erweckt uns zusammen und setzt uns
zusammen nieder inmitten der Überhimmlischen in Christus Jesus, um in den
kommenden Äonen den alles übersteigenden Reichtum Seiner Gnade in Güte gegen
uns in Christus Jesus zur Schau zu stellen. Denn in der Gnade seid ihr
Gerettete, durch Glauben, und dies ist nicht aus euch, sondern ist Gottes
Nahegabe, nicht aus Werken, damit sich niemand rühme. Denn wir sind Sein
Tatwerk, erschaffen in Christus Jesus für gute Werke, die Gott vorherbereitet,
damit wir in ihnen wandeln.«
Heute schon sind wir in Christus Jesus inmitten der Überhimmlischen mit
jedem geistlichen Segen gesegnet (Eph.1:3), und zwar zum Lobpreis der
Herrlichkeit Seiner Gnade, die uns in dem Geliebten begnadet (Eph.1:6). Wenn
dann aber die überhimmlischen Geschöpfe den alles übersteigenden Reichtum
Seiner Gnade in Christus Jesus an uns dort oben wahrnehmen, wird diese Gnade sie
überwältigen und zur Unterordnung unter Gott führen.
Wir dürfen also mitwirken an der Vervollständigung des Alls, denn wir
sind Glieder der Herausgerufenen, der Gemeinde, die Christi Körper ist, die
Vervollständigung dessen, der das All in allem vervollständigt (Eph.1:22,23).
Damit haben wir auch teil an der Aussöhnung des Alls mit Gott durch Christus;
durch das Blut des Kreuzes macht Gott ja Frieden mit allen (Kol.1:20). Welch
eine Gnade!
Diejenigen unter uns, die um Christi willen auf Erden litten, werden als
besonderes Gnadengeschenk auch mit Christus verherrlicht werden (Röm.8:17), das
heißt an Seiner Herrschaftsausübung teilhaben. So sagt es der Apostel Paulus
in 2. Timotheus 2:11,12: »Glaubwürdig ist das Wort: Denn wenn wir mitstarben,
werden mit auch mitleben.« (Das trifft für alle Gläubigen zu.) »Wenn wir
erdulden, werden wir auch mitherrschen.« (Das trifft nur für einen Teil der Gläubigen
zu.)
Dieses Erdulden und Leiden um Christi willen findet insbesondere statt,
wenn wir denselben Ringkampf führen, wie Paulus es tat, der auf der
Rechtfertigung allein durch Glauben beharrte, sein Evangelium nicht verwässern
und sich durch die Widerstrebenden nicht hemmen ließ. Er schrieb: »In Gnaden
ist euch für Christus gewährt: nicht allein an Ihn zu glauben, sondern auch für
Ihn zu leiden, indem ihr denselben Ringkampf habt, derart wie ihr ihn an mir
gewahrt und nun von mir hört« (Phil.1:29,30).
Leiden ist also eine Gnadengabe Gottes, und zwar letztlich »für
Christus«, wie wir hörten, also zu dessen Verherrlichung. Mögen wir uns
mithin in Drangsalen bewähren, zu Christi Verherrlichung!
In der Vollendung nach den Äonen alsdann wird alles in Christus, dem
einzigen Mittler und Ersten in allem, zusammengefasst und vervollständigt sein
(Kol.1:18,19), alle werden lebendig gemacht sein und Gott wird alles in allen
sein (1.Kor.15:22-28). Ihm sei im Namen Christi Jesu der Lobpreis und die
Verherrlichung für die Äonen der Äonen!
»Das All aus Gott -
das ist die Quelle.
Das All durch Gott -
das ist der Lauf.
Das All zu Gott -
das ist Sein Wille,
durch Christus
führet Er ihn aus.
Er führt
in die Vollendung ein:
Gott wird in allen
alles sein« (vgl. Röm.11:36; 1.Kor.15:28).
Ich sprach zwar vom Weg der Gläubigen in der Gnade. Es ist aber der Weg Gottes mit uns, den Er aus Gnaden mit uns geht. Paulus schrieb: »Gott aber sei Dank, der uns allezeit im Triumph in Christus einherführt« (2.Kor.2:14), denn wir sind der Beweis der Herrlichkeit Seiner Gnade.
So kann unsere Bestimmung nur die sein, hier und heute und zukünftig zum
Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade da zu sein. Denn »in Liebe hat Er uns für
Sich zum Sohnesstand durch Christus Jesus vorherbestimmt, nach dem Wohlgefallen
Seines Willens, zum Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade, die uns in dem
Geliebten begnadet« (Eph.1:5,6).
Die Gnade sei mit allen, die unseren Herrn Jesus Christus in Unvergänglichkeit
lieben (Eph.6:24)! Und möge der Lobpreis der Herrlichkeit Seiner Gnade allezeit
in unser aller Herzen sein und gebührenden Ausdruck finden! Amen!
Dieter
Landersheim
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Schwalbach a. Ts.
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